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Deus ex machina Teil 06

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Das war zu viel für ihn.

Ihre kleine Show hatte einen etwas zu durchschlagenden Erfolg.

Alexander wimmerte leise und begann am ganzen Körper zu zittern. Selen sah erstaunt, wie sich ein kleiner, dunkler Fleck im Schrittbereich seine Hose bildete, der langsam wuchs.

„Oh, Fuck!", jammerte er.

Die Androidin hielt in ihren Bewegungen abrupt inne, zog ihre Hand hervor und richtete sich auf.

„Spritzt Du gerade ab oder pisst Du?", vergewisserte sie sich perplex, da sie gerade nicht genau einzuschätzen vermochte, was geschehen war.

„Ich bin gekommen. Du hast mich zu heiß gemacht. Es tut mir leid!", entschuldigte sich Tanner, mit äußerst zerknirschtem Gesichtsausdruck.

„Das ist mir ja sowas von peinlich!"

Selen legte ihren Kopf leicht schräg und schaute ihn verblüfft an.

´War das etwa ein „vorzeitiger Samenerguss"?´, fragte sie sich.

Sie hatte darüber gelesen, dass so etwas bei manchen Männern vorkam, die schnell erregbar waren.

„Wow. Bist Du gerade nur vom Zuschauen gekommen?", fragte sie sicherheitshalber nach.

„Ja.", erwiderte der Programmierer leise und ergänzte kleinlaut:

„Es ist lange her, dass ich mit einer echten Frau zusammen war."

Die Androidin war kurz davor laut los zu prusten, beherrschte sich aber eisern, um ihn nicht bloßzustellen.

´Wenn der wüsste ...´

„Oh. Komm´ her zu mir, Du Ärmster.", meinte sie stattdessen sanft zu ihm und streckte ihre Arme aus.

Alexander erhob sich zögernd, ging, mit gesenktem Kopf und schamroten Wangen, zu ihr und stellte sich unmittelbar vor sie.

„Mach´ Dir mal keinen Kopf darum, mein Süßer. Ich kann Dich verstehen, ich war auch schon heiß bis zum Überkochen, als ich vor Deiner Tür stand. Aber nun lass mich Dich erst einmal gründlich reinigen, sonst klebt Dein kleiner Freund noch an der Hose fest. Und das wollen wir ja nicht, oder?"

Noch während er sie verblüfft anschaute, umschlang ihr linker Arm seinen rechten Oberschenkel und zog ihn zu sich heran, während ihre Rechte äußerst geschickt, in nur wenigen Sekunden, seinen Hosenbund öffnete und sein Geschlecht freilegte.

Unter seinen ungläubigen Augen stülpte sie kurzerhand ihre vollen Lippen über seinen immer noch teilerigierten Penis, begann ihn erst inbrünstig abzuschlecken, um ihm schließlich, im fließenden Übergang, nach allen Regeln der Kunst wieder steif zu blasen.

Dabei schaute sie ihn bewusst verlangend an. Zu Selens Verdruss schloss er jedoch seine Augen und so liefen ihre Bemühungen, ihn damit zu erregen, ins Leere.

Um ihn zusätzlich zu stimulieren, erhöhte sie kurzfristig ihren Pheromonausstoß um zweihundert Prozent. Mit diesem zusätzlichen Boost und dem geschickten Einsatz ihrer Hände an seinen Hoden, gelang es ihr dann auch, ihm bereits nach kurzer Zeit wieder eine stattliche Erektion zu bescheren.

„Ja, SO gefällt mir das!", lobte sie ihn, nachdem sie seinen Schwanz, nun wieder in voller Größe, aus ihrem Mund und ihrer Kehle entließ.

„Dieses Goldstück wolltest Du mir doch eben tatsächlich vorenthalten.", ergänzte sie, ihn spielerisch tadelnd, stand auf, legte sich auf die seitliche Lehne der Couch, senkte ihren Oberkörper, spreizte ihre Beine und bot ihm ihre prallen Hinterbacken an, die sie verlockend kreisen ließ.

„Jetzt fick´ mich! Ich will Dich endlich spüren, ich verzehre mich schon so lange danach.", forderte Selen ihn auf.

Es dauerte eine Weile, aber schließlich spürte Selen, wie ihre Hüfte von seinen Händen vorsichtig umgriffen wurde, seine Eichelspitze ihre Schamlippen teilten und sein warmer Schwanz millimeterweise in sie eindrang.

´Was für eine schwere Geburt!´, dachte sie, innerlich seufzend.

Die Androidin musste sich schwer beherrschen, nicht ungeduldig zu werden. Sie war kurz davor, sich einfach selbst aufzuspießen, damit es endlich voran ging.

Scheinbar hatte der Programmierer wirklich noch nicht viele Erfahrungen mit realen Frauen sammeln können. Was für ein Unterschied zu den Mails, die er verfasst hatte, ihrem Erfahrungsaustausch. Er hatte immer wie ein dominanter Mann geklungen, der genau wusste, was er wollte, aber in Wirklichkeit waren das meiste wohl nur blanke Phantasien gewesen.

Selen war, gestand sie sich ein, reichlich enttäuscht. So hatte sie sich das Treffen mit ihm in keiner Weise vorgestellt!

Zudem boten sie gerade bestimmt keine tolle Show für Mr. Pratt. Diese Nummer hier als amateurhaft zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung aller Amateure.

Sie überlegte ernsthaft, die Holo-Aufzeichnung zu fälschen, bevor sie sie dem Hehler zusandte.

So, wie es begonnen hatte, ging es leider weiter. Ohne merkliche Leidenschaft tauchte er, in halbwegs regelmäßigen Intervallen, seinen Schwanz in ihre Möse.

Nicht lustlos, nein. Sein zunehmend lauter werdendes Stöhnen zeigte wachsende Erregung bei dem, was er tat, dennoch brachte es Selen so gut wie gar nichts. Es fehlte einfach alles, was guten Sex ausmachte: Feuer, Leidenschaft, Rhythmus, Intensität, Variation.

Die Androidin kam sich ein wenig wie eine Puppe vor, in der stumpf und mechanisch herumgestochert wird, bis die Soße endlich herausspritzte. In diesem Augenblick fühlte sie sie sich benutzt und irgendwie beschmutzt, aber auf eine unangenehme Art und Weise. Es war wie eine verkehrte Welt, denn in gewisser Weise fickte er gerade als wäre er der Roboter und nicht sie.

Sie überlegte, ob sie selber wieder die Initiative übernehmen sollte, oder ihn einfach machen lassen sollte, bis er fertig war.

´Sollte sie ihm Begeisterung vorspielen?´

´Einen Orgasmus?´

Es wurde ja immer empfohlen, den Partner zu loben.

´Aber auch wenn es nichts zu loben gab?´

Sie konnte es gerade noch vermeiden, laut zu seufzen.

Selen entschied, diese Nullnummer schnellstmöglich zu beenden!

Sie verengte, langsam aber stetig, damit er nichts merkte, den Innendurchmesser ihrer Vagina und begann mit kontrollierten Muskelkontraktionen entlang seines Schafts. Um seine Eichel herum und unterhalb des Bändchens bildete sie in ihrem Inneren kleine Wülste und Noppen aus, mit denen sie die entsprechenden Bereiche massieren konnte.

Das würde ihn garantiert schnell über die Klippe bringen.

Ihr Plan ging auf. Sein Keuchen wurde merklich lauter und seine Stoßbewegungen schneller. Die Androidin konnte spüren, wie sein Schwanz noch ein wenig härter wurde und die Eichel fühlbar anschwoll.

Nach nicht einmal zehn weiteren Stößen war es vorbei.

Mit einem leisen Stöhnen ergoss der Programmierer sich in ihre Möse. Es waren nur ein paar klägliche Spritzer, meldeten ihre inneren Sensoren, aber mehr hatte Selen auch nicht ernsthaft erwartet, zumal er ja erst vor kurzem einen Samenerguss gehabt hatte.

„Das war sehr schön. Ich hatte es wirklich nötig.", schmeichelte sie ihm verlogen und entzog sich sanft seinem Griff.

„Ich habe Dich ganz tief in mir gespürt und jetzt ist Dein Sperma in mir.", fuhr sie fort, während sie aufstand und sich wieder auf die Couch setzte.

„Nun sind wir beide entspannt und können gerne zur Herstellung des Multipass übergehen, oder?"

„Äh, ja. Klar.", antwortete Alexander, schaute sie aber irritiert an. Er erhob sich ebenfalls, zog, fast schon hektisch, seine Hose wieder hoch und setzte sich wieder ihr gegenüber in den Sessel. Seine Gestik und Mimik wirkte, als wäre ihm die jetzige Situation total unangenehm und als schäme er sich sogar, sie soeben gevögelt zu haben.

Oder war ihm vielleicht bewusst geworden, dass er soeben keine Meisterleistung abgeliefert hatte?

Der immer noch gut sichtbare Spermafleck auf seiner Hose tat natürlich sein Übriges, um die Peinlichkeit des ganzen Geschehens zu verschlimmern.

Selen beschloss, ihre primären und sekundären Geschlechtsorgane wieder zu verhüllen und schaltete die Projektoren ihrer Kleidung wieder ein.

„Ähm, dann bräuchte ich jetzt das Holobild und die Daten von Dir.", sagte der Programmierer und vermied es dabei, in ihre Augen zu blicken.

„Klar."

Sie entnahm den Speicherkristall aus ihrer Gürteltasche und legte ihn auf den Tisch. Er erhob sich ungelenk, nahm ihn auf, und ging eilig mit ihm in ein Nebenzimmer. Es wirkte, als versuche er, aus der unangenehmen Situation zu flüchten.

Durch die offene Tür konnte Selen eine ganze Reihe von Computern der neuesten Generationen sehen, dazu 3D- und Hologrammdrucker.

Arm schien Mindfuck nicht zu sein, das Fälschergewerbe war wohl ein einträgliches Geschäft. Vor Allem, wenn man der Einzige im Universum war, der einen Multipass perfekt fälschen konnte, wie sie aus sicheren Quellen erfahren hatte.

„Ich brauche noch eine Genprobe von Dir. Schuppen, Speichel, ein Haar oder so etwas.", rief er, nach einiger Zeit, von drüben.

Selen fluchte leise. Jetzt befand sie sich in einem Dilemma. Sie hatte, trotzdem sie es geahnt hatte, sich insgeheim der Hoffnung hingegeben, dass er vielleicht doch darauf würde verzichten können, dass es bei einem gefälschten Pass möglicherweise auch ohne ging.

Wenn sie ihm nun eine Probe gab, würde er in wenigen Minuten wissen, dass sie nicht der Gattung Homo Sapiens angehörte. Ein genetisches Muster von jemand anderem nutzte ihr leider nicht, denn, soweit sie wusste, wurden bei Stichprobenuntersuchungen die Eintragungen mit einer erneuten Probe vor Ort verglichen.

Ihre künstliche Haut, ihr synthetisches Blut oder ihr Speichel, wie auch ihre Haare besaßen einen viel komplexeren genetischen Aufbau als der eines Menschen und waren zudem reichlich mit Nanobots bestückt. Sie war ein Kunstprodukt, das sich selbst erfunden hatte und ihre Daten konnte daher noch nicht einmal einer bekannten Rasse zugeordnet werden.

Es gab bisher, ihres Wissens nach, keine weitere vergleichbar hochentwickelte Androidin wie sie in der gesamten Galaxis.

Aber wenn Sie ihm ihr Geheimnis preisgeben musste, was sollte sie anschließend mit ihm tun, damit er nicht plauderte?

´Ein immenses Bestechungsgeld?´

´Ihn umbringen und ein Feuer legen, um alle Beweise zu vernichten?´

´Ihn als Geisel an Bord der Infinity II mitnehmen?´

Je länger sie überlegte, desto mehr kam sie zu dem Schluss, dass in diesem Fall die einzige logische Vorgehensweise nach Erhalt des Passes, die sofortige Terminierung seiner Existenz und eine gründliche Vernichtung seines kompletten Equipments war. Nur diese Variante bot die höchstmögliche Sicherheit.

Dann meldete sich, zu ihrem Leidwesen, ihr Gewissen.

Tanner hatte ihr nichts getan, von dem grottenschlechten Beischlaf eben mal abgesehen. Er wurde für seine Aufgabe bezahlt und sie besaß eine Art vertraute Verbindung mit ihm. Da sie nicht sehr viele Freunde im Universum hatte, sollte sie deren Anzahl vielleicht besser nicht noch mehr dezimieren.

Selen beschloss, erst einmal herauszufinden, wie er reagierte und davon ihre letztendliche Entscheidung abhängig zu machen.

Sie riss eines ihre Haare heraus und brachte es ihm. Der Programmierer nahm es entgegen, legte es sorgfältig in ein kleines Schubfach des Biomolekularscanners, schloss es und startete das Programm.

„Systemfehler SI 9210. Analyse aufgrund unbekannter Genetik fehlgeschlagen. Bitte gültige Probe einlegen.", lautete es dann auch, wie die Androidin es bereits befürchtet hatte, nach nur wenigen Sekunden in großen, roten, blinkenden Buchstaben mitten auf dem Holobildschirm.

„Fuck! Was ist das denn für ein Mist?!", fluchte Mindfuck, als er die Fehlermeldung sah.

„Das kann doch nicht sein. Hat das blöde Ding einen Fehler in der Datenbankanbindung? Haben die schon wieder die Zugangscodes geändert?"

Er setzte sich an einen anderen Rechner, öffnete eine Schreibtischschublade, entnahm ihr eine silberne Uplink-Klammer, aktivierte sie und setzte sie auf seinen Nacken.

Selen zog überrascht eine Augenbraue nach oben.

Uplink-Klammern waren immens teuer und eigentlich ausschließlich dem Militär vorbehalten. Unter anderem wurden sie dort zur externen Steuerung von Kampfrobotern eingesetzt. Es gab allerdings in geringem Umfang zivile Anwendungen.

Sie ermöglichten, bei einem entsprechend implantierten Interface, einen unglaublich schnellen, reversiblen Datenaustausch zwischen Benutzer und Computer und waren in der Lage, in Nanosekunden Nervenimpulse in reine Maschinensprache und umgekehrt umzuwandeln. Selbst der Holoraum, den Selen entwickelt hatte, verblasste gegen diese unscheinbare silberne Klammer. Nerven transportierten, ähnlich den Leiterbahnen eines Computers, die Informationen aller sechs Sinneswahrnehmungen. Visuell, auditiv, haptisch, gustatorisch, olfaktorisch, vestibulär. Besonders war zudem, dass dieser Prozess in beiden Richtungen arbeitete. Wenn Tanner sich auf diese Weise mit ihr koppeln würde, wäre es ihr möglich, echte menschliche Gefühle zu empfinden. Ein Gedanke, den die Androidin sehr reizvoll fand.

Man konnte sich mit Uplinks in Echtzeit mit umfassender Sinneswahrnehmung im Cyberspace bewegen, per Gedanken programmieren und vieles mehr. Sie waren momentan die fortschrittlichsten und komplexesten Datenein- und Ausgabegeräte, die je entwickelt worden waren.

Der Holobildschirm, der sich vor Tanner befand, war für ihn jetzt überflüssig, nun geschah alles direkt in seinem Gehirn.

Kurze Zeit später öffnete er seine Augen, drehte sich mit seinem Stuhl um und sah Selene nachdenklich an.

„Mit dem System ist alles in Ordnung...", meinte er gedehnt zu der Androidin.

„Aber ich frage mich jetzt ernsthaft, wer oder was sich hier gerade in meiner Wohnung befindet. Bist Du wirklich Mae aka ´Dirty Thoughts´?"

Er hatte also herausbekommen, dass etwas nicht stimmte, es aber nicht am Scanner lag.

„Ich bin Mae. Und auch exakt die ´Dirty Thoughts´, die Du über den Chat kennengelernt hast. Aber ich bin auch ... nicht menschlich.", antwortete Selen wahrheitsgemäß.

„Und was bist Du?"

„Spielt das eine Rolle? Ich bezahle gut."

„Für mich schon und für die Maschine spielt es eine Rolle. Laut der ausgewerteten Daten bist Du mit keiner der bekannten Rassen des Universums verwandt. Du besitzt aber eine perfekte menschliche Form, riechst wie wir und fühlst Dich auch so an. Bist Du vielleicht eine Art Gestaltwandlerin aus einer fremden Galaxie?"

Die Androidin schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich bin aus diesem Universum. Mit der Gestaltwandlung liegst Du aber nicht ganz falsch, das ist eine meiner Fähigkeiten."

Mindfuck blickte sie forschend an und rieb nachdenklich an seiner Kinnspitze.

„Also? Sagst Du es mir? Ich kann Dir nicht helfen, wenn ich es nicht weiß."

„Wenn Du die Wahrheit kennst, muss ich Dich umbringen."

„Ach, hör auf!", winkte der Programmierer lachend ab.

„Bitte nicht so ein Klischee."

„Ich meine es absolut ernst.", antwortete Selen ruhig und sachlich.

Ihr Gegenüber zuckte merklich zusammen, als ihm bewusst wurde, dass sie tatsächlich auch meinte, was sie gesagt hatte.

„Oh. Äh. Verstehe."

„Und, äh, wenn ich versprechen würde, keinem etwas zu sagen?", forschte er nach.

Die Androidin schnaubte und winkte ab.

„Das sind nur Worte. Menschen versprechen viel, was sie nicht halten können. Was würde passieren, wenn man Dich folterte? Ich selbst könnte alle nötigen Informationen vermutlich binnen einer halben Stunde aus deinem Gehirn extrahieren."

„Ja, das glaube ich Dir sogar, unbesehen. Aber das hilft uns nicht weiter.", antwortete der Programmierer, mit wieder etwas festerer Stimme.

„Schau, Du möchtest gerne einen Multipass und ich kann Dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, was Du bist. Wenn ich aber erfahre, was Du bist, legst Du mich um. Ich denke mal, es wäre am besten, Du suchst Dir jemand anderen, der Dir einen Multipass fälscht, denn ich hänge wirklich an meinem Leben."

„Das ist keine Option. Du bist der Einzige, der einen Multipass so perfekt fälschen kann, dass er nicht von einem Original unterscheidbar ist.", erwiderte Selen nüchtern.

Alexander seufzte und legte den Uplink ab.

„Was für eine prickelnde Situation. Falls ich mich weigere Dir einen Pass anzufertigen, bringst Du mich vermutlich auch um, oder?"

„Korrekt."

„Also kann ich jetzt eigentlich schon mal meine Gebete sprechen, oder? Denn, so oder so, werde ich umgebracht. In letzterem Fall hättest Du allerdings keinen Multipass."

Mindfuck seufzte tief.

„Gibt es keine andere Option, keine Alternativen? Kannst Du nicht mein Gedächtnis für die letzten 5 Tage löschen oder so etwas? Ich bin für alle Vorschläge offen und mehr als kooperativ."

„Nein, das vermag ich nicht zu tun."

„Okay. Fein. Nun, dann möchte ich wenigsten mit dem Wissen sterben, was Du bist. Ob ich Dir dann aber einen Multipass herstelle, weiß ich noch nicht."

„Ich kann Dich dazu zwingen, es zu tun.", sagte die Androidin kalt.

„Dann musst Du das tun. Ich werde Dich vermutlich nicht daran hindern können."

Nun war es Selen, die seufzte.

„Ich möchte das nicht tun, Alexander, ehrlich nicht. Weder Dich zwingen, noch Dich umbringen. Das ganze hier ist viel komplizierter, als ich gedacht habe. Ich mag Dich und Du hast mir nichts getan. Mir bleibt aber keine große Wahl, wenn ich mein Geheimnis effizient schützen möchte."

„Ich verstehe. Was immer Du auch sein magst, immerhin kennst Du offenbar Reue und hast Moralvorstellungen. Ich finde auch keine Lösung für Dein Problem. Du musst also entweder ein Risiko eingehen und mir vertrauen, oder Dein Ding durchziehen, was mir natürlich sehr leid täte. Ich könnte Dir versprechen, nichts zu verraten, aber wie es unter Folter aussähe, weiß ich, ehrlich gesagt, nicht."

Selen verfluchte in diesem Augenblick, dass sie so etwas wie Ethik, Anstand und ein Gewissen besaß. Auch ihre Emotionen waren gerade wenig hilfreich.

Aber was half es? Sie hatte sich selbst so erschaffen und es war ein Teil von ihr. Zudem machten all diese Faktoren sie schließlich menschlicher. Menschen gingen ständig Risiken ein. Sie berechneten wenig, was sie taten, sondern entschieden oft spontan und nach Gefühl. Dieser Umstand machte sie zum einen faszinierend und liebenswert, zum anderen aber auch extrem gefährlich. Die Androidin kannte keine Rasse, die so besonders war wie Homo Sapiens.

Sie kam zu einem Entschluss.

„Ich bin ein hochkomplexer Bordcomputer der neuesten Generation, dem durch einen Defekt während eines Raumkampfs eine Art Leben in Form eines Egos, eines echten Bewusstseins und der Fähigkeit des eigenverantwortlichen Handelns geschenkt wurde. Später entwickelte ich mittels eines selbstkonstruierten Emotionschips Gefühle, um menschlicher werden zu können. Die Androidin, die Du gerade vor Dir siehst, habe ich als körperliche Daseinsform entworfen und gebaut, um dem Kapitän und Eigner des Schiffs auf seinen Reisen als Leibwächterin, Agentin und Gespielin zu dienen."

Der Programmierer schaute sie entgeistert an, nachdem sie sich ihm so urplötzlich offenbart und er den vollen Inhalt ihrer Worte und deren Bedeutung in seinem Kopf verarbeitet hatte.

„Ach, Du heilige Scheiße!", fluchte er, nachdem er diese Ungeheuerlichkeit halbwegs verdaut hatte.

„Du bist ein Computer?! Eine Androidin?! Mit eigenem Bewusstsein?!", echote er, mit sich überschlagender Stimme, immer noch völlig fassungslos von ihren Enthüllungen.

„Das ist korrekt."

„Ja, aber ... aber ... aber ...", stotterte er.

„Du bist so UNGLAUBLICH menschlich! Würde ich es jetzt nicht wissen, hätte ich das niemals im Leben vermutet!"

„Vielen Dank. Ich sehe das als Kompliment, dass meine Konstruktion gelungen ist."

„DAS wäre die Untertreibung des Jahrtausends! Du bist der wahrgewordene Traum eines jeden Technik- und Computernerds. Ein Quantensprung in der Entwicklung synthetischen Lebens!"

„Danke. Es freut mich, dass Du mich als ´lebendig´ ansiehst und nicht als ´totes Ding´".

Mindfuck zuckte bei ihren Worten zusammen und wurde bleich, als ihm bewusst wurde, was ihr ´Coming out´ nun für ihn bedeuten mochte. Computer trafen logische Entscheidungen.

„Äh. Und was passiert jetzt? Bringst Du mich jetzt um?", fragte er zaghaft.

„Nein."

„Das ist nett, danke. Darf ich so vermessen sein zu fragen, warum nicht?"

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