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Die Befreiung 01

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Jens bewunderte ihre Haltung, die Stärke, die sie gezeigt hatte, diese völlige Abwesenheit von Panik oder gar Hysterie. Aber, er musste sich zwingen seine Bewunderung zu zügeln, Alex spielte in einer völlig anderen Liga. Sie war wahrscheinlich etwa zehn Jahre älter als er und das waren in seinem Alter ganze Welten, die sie trennten. Er hielt sich selbst zwar nicht für häßlich, aber sie war, zumindest in seinen Augen, eine Schönheit. Und sie war offensichtlich reich, sehr reich ... alleine die Villa kostete in dieser Lage bestimmt einen zweistelligen Millionenbetrag. Er hingegen war nur ein angehender Student und seine Eltern hatten ein höchstens durchschnittliches Einkommen.

Nach dieser Erdung seiner Gedanken, machte er sich auf den Weg zurück zu Alex. Er zog sich nicht einmal mehr um, er wollte ja nur Pizza essen und die genaueren Umstände erfahren, wie Alex in diese Situation kam.

4

Leicht nach der vereinbarten zwei Stunden klingelte Jens an der Villa und Alex machte ihm selbst auf. Bei einem solchen Anwesen hätte er erwartet, dass zumindest für den Haushalt Personal anwesend war, auch wenn ihm das vorhin noch nicht aufgefallen war.

"Hallo, hier bin ich! Hast du niemanden, der deinen Gästen die Tür aufmacht?"

Was Jens beschäftigte, wollte er auch schnell klären.

Alex lachte "Ja sollte man meinem, bei einem solchen Haus. Aber ich lebe lieber alleine, nur einmal die Woche kommt ein Gärtner vorbei, der sich um alles rund ums Haus kümmert. Aber auch der betritt das Haus nie. Wenn nötigt schickt mir mein Vater auch mal jemanden, der sich um die Autos kümmert, aber auch dessen Wirkungsbereich beschränkt sich auf die Garage. Aber komm doch bitte rein!"

Jens bemerkte ihr "um die Autos kümmert" -- Mehrzahl -- das passte ins Bild ... eine ganz andere Liga. Er folgte ihr in die Küche, die er schon kannte. Alex hatte sich offensichtlich etwas erholen können. Sie hatte auch geduscht oder gebadet, ihre langen Haare waren noch feucht und sie trug einen kurzen Kimono.

In der Küche reichte sie ihm eine Karte "Ich habe noch nicht bestellt, such dir aus was du möchtest -- die Pizzen von dort sind super lecker." Er überflog das Angebot schnell und dachte noch für sich "bei den Preisen muss die Pizza schon sehr super lecker schmecken" -- sagte aber nichts und entschied sich für eine Diavolo.

Alex schnappte sich ein Telefon und bestellte die Pizzen, sie nahm die Pizza des Hauses, und bestellte auch zwei Flaschen Barolo dazu.

"Ich hoffe Rotwein ist okay für dich. Ich glaube, ich brauche heute einen guten Tropfen."

Jens nickte nur, eigentlich war er kein Weintrinker, was aber vielleicht auch nur daran lag, dass niemand in seiner Umgebung Wein trank und es von daher keine Gelegenheit für ihn dazu gab.

"Lass uns ins Wohnzimmer gehen, da ist es viel gemütlicher." Er folgte Alex in einen Nachbarflügel der Villa.

"Hier kann man sich ja verlaufen!" entfuhr es ihm laut.

"Oh entschuldige Jens, komm ich führe dich erstmal ein bisschen herum, wenn es dir recht ist?"

"Ja klar danke, warum nicht. Einen derartigen Palast bekomme ich nicht alle Tage zu sehen -- bisher noch nie, um ehrlich zu sein."

"Ich habe den auch nur quasi geerbt, mein Vater besitzt mehrere Autohäuser in ganz Deutschland. Er erfreut sich zwar noch bester Gesundheit, aber ein Teil des zukünftigen Erbes hat er seiner einzigen Tochter schon vorher überschrieben. Ich habe zwar von Autos und deren Verkauf nicht viel Ahnung, werde aber wohl im Fall des Falles, der hoffentlich nicht so bald eintritt, die Gesamtgeschäftsleitung übernehmen. Ich hoffe, dass mir mein BWL Studium dazu ein bisschen nützt.

Aber zurück zur Führung. Das Haus besteht aus drei Etagen. Der voll ausgebaute Keller enthält, neben den üblichen Technik- und Abstellräumen, noch einen Fitnessraum und einen Hobbyraum. Hier im Erdgeschoss gibt es neben der Küche, die du schon kennst, ein Esszimmer, das Wohnzimmer und ein Gästezimmer und eine kleines Bad. Komm, ich zeig es dir."

Alex ging zurück in Richtung Haustür und öffnete die Tür zum Gästezimmer. Der Raum dahinter war größer als das Wohnzimmer seiner Eltern und von diesem Raum ging eine Tür zu einem komplett eingerichtet Bad samt Dusche und Badewanne ab. Alles sehr edel und hell gehalten.

"Jetzt fällt mir ein, es kommt zweimal die Woche noch eine Reinigungsfirma, die das Erd- und Obergeschoss sauber und in Ordnung halten. Wenn du so willst, also doch Personal, aber eben nicht andauernd."

Alex ging zur nächsten Tür im Flur und öffnete auch diese. "Hier noch das kleine Bad für das Erdgeschoss, die Tür daneben enthält einen zweiten quasi identischen Raum. Ansonsten gibt es hier unten nur noch das Esszimmer zwischen Küche und Wohnzimmer und eben das Wohnzimmer selbst, wo wir eben hinwollten."

Sie zeigte Jens zuerst das Esszimmer, um dann mit ihm das Wohnzimmer zu betreten, das sich eher als lichtdurchfluteter Saal entpuppte, der durch eine bodentiefe Glasfront von einer großen Terrasse getrennt war, die wiederum in einen parkähnlichen Garten überging. Vor einem großen Kamin stand u-förmig eine riesige Sofalandschaft aus Leder. Im hinteren Bereich war eine Bar eingerichtet, die von großen deckenhohen Bücherregalen umsäumt war.

Alex öffnete die Terrassentür und trat hinaus. Erst jetzt sah Jens, dass links von ihm ein großer Außenpool Teil des Gartens war.

"Komm ich zeige die noch schnell die oberen Räume. Die ist quasi mein Privatbereich." Beide folgten den breiten Stufen der Treppe. "Hier hinten, über dem Wohnzimmer ist ein Musik- und TV-Zimmer, hier ziehe ich mich auch gerne zum Lesen zurück." Das glaubte ihr Jens sofort, in einen solchen Raum würde er sich auch gerne zum Lesen oder Meditieren zurückziehen.

"Es ist gar nicht so warm hier drinnen, das ist sehr angenehm."

"Gut beobachtet Jens, sowohl die Kellerräume als auch diese Etage sind vollklimatisiert. Ich kann für jeden Raum getrennt die Temperatur wählen und in diesem Zimmer brauche ich nicht die momentane Hitze von draußen. Wobei, als ich, insbesondere während Nacht, draußen in der Halle lag, war ich froh, dass es nicht kälter wurde." Alex machte eine Pause und ihre Erinnerungen an die Halle schienen wieder nach oben gespült zu werden. Sie fasste sich aber schnell wieder.

"Im Erdgeschoss habe ich auf die Vollklimatisierung verzichtet, meist mache ich ohnehin die Terrassentüren weit auf. Auch auf dieser oberen Etage gibt es ein Gästezimmer mit Bad, ähnlich wie unten gehalten."

"Sagtest du nicht, hier oben wären deine Privaträume?"

"Ja, aber ich habe vielleicht auch privatere Gäste?" Sie lächelte Jens an, der verlegen auf den Boden starrte. "Nebenan mein eigenes Badezimmer." Auch dieses konnte Jens nur als riesig, luxuriös und edel bezeichnen. Ein solch großes 'Badezimmer' hatte er noch nicht gesehen, es gab sogar einen separaten Schminktisch mit Spezialbeleuchtung.

"Der letzte Raum ist mein Schlafzimmer." Auch diesen Raum öffnete Alex ohne Scheu für ihn und er blickte auf einen großen Raum mit einem großen Bett. Es kam ihm sogar größer vor als die üblichen 2x2 Meter. Überrascht stellte er fest, dass der Raum zwar zwei große Nachttische enthielt, aber weder Kommoden noch Kleiderschränke.

Alex sah seinen Blick. "Du siehst hier links eine Tür, die führt direkt ins Badezimmer und rechts schließt sich mein begehbarer Kleiderschrank an." Auch diese Tür öffnete Alex und der dahinterliegende Raum war sicherlich mindestens dreimal so groß wie sein eigenes Zimmer. Die Wände waren bedeckt mit Regalen und Kleiderstangen, zwischendurch unterbrochen von bodentiefen Spiegeln. Eine Wand bestand nur aus einem Schuhregal, dass manchem Schuhladen Konkurrenz gemacht hätte.

Jens war mehr als beeindruckt, schon fast eingeschüchtert, von soviel Platz und Luxus.

"Dann lass uns zurück ins Wohnzimmer gehen, den Keller kann ich dir ja mal ein andermal zeigen." Jens war froh, dass er sich setzen konnte, und lies sich, im Wohnzimmer angekommen, mit dem Rücken zu Terrasse auf dem Sofa nieder.

"Kann ich dir etwas anbieten, bevor die Pizza kommt, vielleicht einen Tee oder Kaffee?"

"Oh danke, ein Glas Wasser wäre prima Alex, das Haus hat mich leicht überwältigt. Hast du kein Arbeitszimmer hier im Haus?"

"nein, ich versuche Arbeit und Privates strickt zu trennen, deswegen will ich hier im Haus auch kein Arbeitszimmer."

Alex holte ihm und sich selbst eine Karaffe Wasser mit zwei Gläsern. Sie schenkte beider Gläser voll und reichte Jens eins. Sie setzte sich Jens gegenüber auf das Sofa, sodass das Licht ihren Körper angenehm ausleuchtete. Alex zog ihre Beine auf das Sofa, dass sich dabei ihr Kimono leicht öffnete, schien sie nicht zu stören.

"Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich mich eher bequem angezogen habe -- ich weiß, ich sollte vor Gästen gesitteter angezogen sein, aber schließlich hast du mich auch schon völlig nackt gesehen, und wenn du nicht völlig asexuell bist, hast du dir den Anblick sicherlich nicht entgehen lassen."

Wieder schaute Jens verlegen und ertappt zu Boden.

"Mal ehrlich Jens, du hast mir das Leben gerettet, wie könnte ich da etwas dagegen habe, dass du mich nackt gesehen hast. Ich hoffe dir hat wenigstens gefallen, was du gesehen hast?"

Alex schaute Jens direkt an und wartete auf seine Antwort. "Ich hatte bisher noch nie eine gefesselte oder angekettete nackte Frau gesehen. Das hat die Situation sehr bizarr für mich gemacht. Das du ansonsten eine sehr schöne Frau bist, weißt du sicherlich selbst."

"Danke fürs Kompliment Jens. Aber derartige Bilder oder Filme gibt es doch zu Hauf im Internet zu betrachten. Du willst mir doch nicht weismachen, solche Bilder noch nie gesehen zu haben. Und eigentlich hast du meine Frage auch noch gar nicht beantwortet. Hat dir nun gefallen, mich so daliegen zu sehen?"

"Derartige Bilder oder Filme hatten mich bisher nie interessiert. Natürlich weiß ich, dass es sie gibt und ich bin beim Surfen sicherlich auch schon auf Solches gestoßen, habe aber immer schnell weitergeklickt. Und doch, mir hat es schon gefallen dich dort nackt liegen zu sehen, ich verstehe nur selbst nicht warum. Ich stehe nicht auf irgendwelchen SM Kram, dass weiß ich sicher."

Wie eine Erlösung empfand es Jens, dass es an der Tür klingelte.

"Das wird die Pizza sein, wärst du so nett und die Lieferung in Empfang nehmen, dem Pizzaboten wollte ich nicht so gegenübertreten."

"Ähm ja gerne. Hmm, aber leider ist mein letztes Geld vorhin im Baumarkt drauf gegangen, ich befürchte ich kann ihn nicht bezahlen."

"Gut das du mich daran erinnerst, das bekommst du natürlich alles wieder von mir zurück. Aber die Pizzeria beliefert mich auf Rechnung, das heißt, du musst gar nichts bezahlen."

Jens sprang zur Haustür und nahm den Wein und die Pizza entgegen. Er brachte alles zurück ins Wohnzimmer.

"Oder wolltest du im Esszimmer essen, Alex?"

"Nein lass uns hierbleiben, hier ist es doch viel gemütlicher. Ich habe auch schon die Weingläser rausgestellt und den Korkenzieher auf den Couchtisch gelegt."

Jens verstand den Wink, öffnete die Weinflasche und schenkte in beide Gläser ein. Das er zumindest weintechnisch noch eher unerfahren war, merkte Alex sofort. Er versäumte es den Wein atmen zu lassen und auch die Gläser schenkte er viel zu voll ein. Sie quittierte es aber nur mit einem Lächeln.

Sie aßen in Ruhe ihre Pizza und sprachen dabei kaum etwas. Alex merkte man an, dass sie wirklich Hunger hatte, kein Wunder bei ihren letzten Stunden. Jens war schon nach etwas mehr als der Hälfte der Pizza statt. Alex hatte nicht zu viel versprochen, er war nicht sicher, ob er jemals eine bessere Pizza gegessen hatte.

"Alex ich bin wirklich satt, danke für das Essen. Wenn du magst, kannst du gerne auch noch den Rest von meiner Pizza haben."

"Wenn du wirklich nicht mehr magst, nehme ich das Angebot gerne an."

Nachdem beide gesättigt waren, schenkte Jens die Gläser wieder voll.

"Danke Jens und danke für deine ehrlich Antwort vorhin. Wir waren ja schon fast beim Thema, wie konnte es dazu kommen, dass ich fast in der Halle gestorben wäre?

Nun ich stehe schon etwas auf diesen 'SM Kram' wie du es nennst, nicht auf Alles davon, z. B. nichts was echte Schmerzen verursacht, aber unter vielem anderem, solche Fesselspiele gefallen mir schon sehr."

Alex hatte nun Jens volle Aufmerksamkeit.

"Mein Freund und ich spielen viele solcher Spiele. Ex-Freund muss ich wohl jetzt sagen. Ich hatte mit ihm am Wochenende einen heftigen Streit und es sind die Fetzen geflogen. Wir telefonierten dann am Montag wieder zusammen und die Wogen schienen völlig geglättet zu sein. Als Versöhnungssex schlug er dann vor, uns am Dienstag morgen in der Industriehalle zu treffen, um mal wieder eine Outdoor-Session zu erleben. Ich kannte die Halle zwar nicht, aber er gab mir die Adresse -- dass sie relativ einsam war, war ja ideal für unser Ansinnen.

So ließ ich mich von ihm nackt auf den Boden anketten und freute mich auf das was noch folgen sollte. Doch kaum hatte er mir auch den Knebel verpasst, änderte sich schlagartig sein ganzes Verhalten und die Aggressivität von unserem Wochenendstreit kam wieder voll durch. Er beschimpfte mich und bewarf mich auch mit dem Dreck, den er in der Halle fand. Er packte dann all meine Sachen zusammen und trug sie, samt der Schlüssel für die Schlösser, zu seinem Auto.

Er kam nochmal mit dem Sack in der Hand zurück und ich werde seine letzten Worte wohl nie vergessen: 'So Alex, du stehst doch auf lange Fesselsessions. Ich lass dich jetzt einfach so liegen, vielleicht findet dich ja jemand und befreit dich, wenn nicht ist es mir auch egal!' Danach steckte er meinen Kopf in den Sack, verschnürte ihn um meine Hals und verschwand und kam nicht mehr zurück. Das war am Dienstag so etwas gegen 10 Uhr am Morgen. Den Rest kennst du. Ich hatte zwar nie die Hoffnung aufgegeben, dass mich doch noch jemand finden würde, aber wirklich wahrscheinlich war das nicht. Ganz ehrlich, ich hatte mich schon auf meinen Tod vorbereitet, wenn man so etwas denn überhaupt machen kann.

Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich keine Polizei wollte. Der Skandal wäre eines gewesen, aber am Ende habe ich mich ja freiwillig in diese Situation begeben, klar hatten wir andere Absprachen, aber vor meinem persönlichen Umfeld, wollte ich nicht so dastehen. Mein Vater würde so etwas zum Beispiel gar nicht verstehen."

"Aber willst du diesen Kerl damit einfach durchkommen lassen, er wollte dich faktisch umbringen, egal wie die Juristen das auch immer bewerten wollten."

"Nein Jens, das habe ich ganz und gar nicht vor. Aber ich habe da einen viel besseren Weg. Er weiß nicht, dass ich Dinge weiß, die ihn für sehr lange Zeit ins Gefängnis bringen werden. Und da er dabei auch noch seine Geschäftspartner betrogen hat, wird er es im Gefängnis sicherlich nicht sehr schön haben. Das reicht mir als Ergebnis völlig, denn ich selbst trete dabei überhaupt nicht in Erscheinung. Den anonymen Tipp hatte ich vorhin schon via anonymisierten Internet-Call abgesetzt -- ich denke er wird nicht einmal diesen Abend noch in Freiheit verbringen dürfen."

"Ich verstehe gar nicht, wie man so etwas machen kann, er war doch dein Freund?"

"Glaube mir, wenn du dich mit dem 'SM Kram' auskennen würdest, würdest du es noch weniger verstehen -- der 'ganze Kram' beruht nämlich sehr auf gegenseitigem Vertrauen und er hat meins mehr als nur missbraucht. Ganz ehrlich, das ist auch das was mich auch jetzt noch am meisten beschäftigt. Dieser Vertrauensmissbrauch mit der Frage, kann ich mich jemals wieder so fallen lassen und jemandem Vertrauen. Aber genug von mir. Erzähl mir doch etwas von dir. Wie kommt es zum Beispiel, dass du dich spontan einfach so für mich den Abend frei machen kannst. Du hast doch sicher auch eine Freundin und eine Clique, oder so."

"Nein, weder noch. Ich bin gerade mit dem Abi fertig geworden und warte auf den Studienbeginn im Oktober, um dann Mathe zu studieren. Ich denke, ich bin eher der Außenseiter, wer sonst verirrt sich an einem Mittwochnachmittag in eine verlassene Industriehalle."

"Darauf trinken wir, Punkt für dich Jens. Das war aber mein Glück!"

"Ich bin auch in keiner Clique, das ist mir zu viel Gruppengedöns. Ich habe ein paar Bekannte, für spezielle Themen sozusagen, aber weder einen echten Freund noch eine Freundin."

"Ich bin dir unendlich dankbar und werde dir das auch mein ganzes Leben nicht vergessen. Ich werde auch versuchen, wenn du es mir erlaubst, dir das irgendwie auch wieder zurückzugeben, trotzdem werde ich immer in deiner Schuld stehen. Quasi im Widerspruch zu dem eben gesagten, hätte ich aber noch eine große Bitte an dich: ich möchte heute Abend und heute Nacht nicht alleine sein. Würdest du mit mir noch ein bisschen gemütlich hier zusammensitzen und gemeinsam die zweite Flasche leeren. Das Gästezimmer oben steht für dich bereit, es wäre schön dich heute Nacht im Haus zu wissen."

Jens überlegte kurz. Schon die ersten zwei Gläser Wein machten ihm zu schaffen, er war Alkohol im Allgemeinen und Wein im Besonderen nicht gewohnt. Aber er fühlte sich in Alex Nähe wohl und er wollte die Zeit mir ihr gerne noch etwas ausweiten. Er hoffte nur nicht, dass er es am nächsten Morgen bereuen würde.

"Ja Alex, ich bleibe gerne. Allerdings, auch wenn du mich jetzt für ein Muttersöhnchen hältst, müsste ich kurz zuhause anrufen und Bescheid geben, das sich keiner Sorgen macht."

"Ganz und gar nicht Jens, im Gegenteil, das spricht doch für dein Verantwortungsgefühl. Das Gegenteil davon hatte ich gerade bei meinem Ex-Freund, wie du weist."

Jens zückte sein Mobiltelefon und rief zuhause an. Dort wunderte man sich zwar, denn es kam fast nie vor, dass Jens über Nacht nicht nach Hause kam, aber es gab deswegen keine Diskussionen. Nachdem er aufgelegt hatte, öffnete er die zweite Flasche und füllte wieder beide Gläser.

Sie unterhielten sich noch einige Zeit über Gott und die Welt und genossen beide gegenseitig ihre Gesellschaft. Dadurch, dass sich Alex zunehmend in das Sofa kuschelte, öffnete sich ihr Kimono irgendwann komplett und Jens hatte die beste Aussicht auf ihren schönen Körper. Auf der einen Seite genoss Jens natürlich diese Aussicht, ließ sich aber zu keinem Zeitpunkt im Gespräch mit Alex ablenken, fast so, als wäre es normal für ihn, mit einer fast nackten Frau den Abend zu verbringen.

Nachdem auch die zweite Flasche geleert war, begaben sie sich ins Obergeschoß, Alex in ihr Schlafzimmer und Jens ins obere Gästezimmer. Beide schliefen mit einem guten Gefühl ein, sobald ihre Körper die Matratzen berührten.

5

Als Jens am nächsten Morgen aufwachte, musste er sich erst einmal orientieren, wo er überhaupt war. Langsam erinnerte er sich wieder an den Abend zuvor. In seinem Kopf spürte er zwar deutlich den Restalkohol, aber einen "dicken Kopf" hatte er nicht. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es kaum mehr Morgen war, es war schon kurz nach 11 Uhr. Er raffte sich auf und ging erst einmal unter die Dusche.

Es überraschte ihn nicht, dass das Gästezimmer mit Bad eine Grundausstattung von Allem bereithielt. Es gab frische Zahnbürsten, eine Auswahl an Duschgels und Shampoos. Sogar Nassrasierer samt Zubehör waren vorhanden und im Schrank hingen zwei Bademäntel. Nachdem er seine Morgentoilette beendet hatte, hüllte er sich in einen Bademantel und ging nach unten in die Küche.

"Guten Morgen Jens, schön dass du auch wach bist. Ich bin auch gerade erst aufgestanden. Hättest du Lust auf ein Frühstück?"

Alex stand in der Küche, auch in einem Bademantel und auch sie schien gerade der Dusche entsprungen zu sein.

"Guten Morgen Alex, so viele Worte am frühen Morgen. Aber ja, ich habe einen Bärenhunger."

"Oh, ich verstehe, mein Lebensretter hat morgens gerne seine Ruhe. Ich werde es mir merken. Leider kenne ich deine Frühstücksgewohnheiten nicht, deswegen leider drei Zusatzfragen: Kaffee oder Tee, Müsli oder Brötchen und Ei, wenn ja wie?"

"Wenn möglich Kaffee, Brötchen, kein Ei, danke!"