Alle Kommentare zu 'Die Gabe'

Dialoge, schöne Umschreibungen, Schilderungen aus dem Fühlen und Denken des Protagonisten heraus.

Die Verzweiflung nach dem Besuch der Freundin kam sehr plötzlich, hier hätte man plausibler überleiten können, die Beobachtung der eigenen Eltern fand ich respektvoll und gesund distanziert geschildert.

An deinem Stil stört mich ein wenig, das du Szenen sehr gut schilderst, die involvierten Menschen aber oft etwas konturlos dabei wirken. Gesichtsausdrücke, Ticks, Handlungsweisen, lassen da Personen bildhafter erscheinen.

Sprachverständnis, Lesbarkeit... für mich ein nicht zu erreichendes Level.

Ich danke dir für den ersten Kommentar zu dieser Geschichte. Es freut mich, dass sie dir gefallen hat. Storys, bei denen der Fokus nicht auf Sex liegt, haben es ja bekanntlich schwer.

Du hast wahrscheinlich recht mit der Behauptung, dass ich die Protagonisten ein wenig konturlos darstelle. In meinen Texten bleibe ich meistens oberflächlich, was das Aussehen angeht. Ich hasse es, wenn eine Geschichte mit der Körpergröße und dem Gewicht der Charaktere beginnt. Das alles ist für mich unwichtig und drängt den Leser dazu, sich ein bestimmtes Bild zu machen. Für mich darf der Leser selber entscheiden, wie er die Person erleben will. Ich erwähne natürlich, ob jemand besonders dick ist oder ob sie über bemerkenswert große Brüste verfügt, mehr aber auch nicht.

Was genau verstehst du unter Ticks und Handlungsweisen? So richtig kann ich mir nicht vorstellen, worauf du hinaus möchtest. Ich soll ja meine Charaktere bestimmt nicht konsequent als Freaks darstellen...

swriter

dem Leser ein wenig leiten, ohne ihm ein fertiges Bild zu servieren.

Persönlickeitstypen, wie Sanguiniker, Melancholiker, Choleriker usw. Komplexe, Eigenheiten, echte Arschlöcher, etwas .mehr Typus. Du bist der Erzähler, da gehört die Umschreibung der Protagonisten dazu, zumindest in meinen Augen. Das nimmt sonst deinen Texten die Tiefe.

Kann es sein, dass in deinen Geschichten ausschließlich Charaktere auftreten, die speziell sind? Warum müssen die handelnden Personen Eigenheiten aufweisen? Können es nicht einfach ganz normale Typen sein, die nicht durch besondere Eigenschaften auffallen?

Ich habe übrigens den erstenTeil deiner Bangkok-Story gelesen. Gut geschrieben und unterhaltsam, doch für meinen Geschmack zu Beginn zu ausschweifend. Was machen die Protagonisten beruflich, wie sieht das Elternhaus aus? Du beschreibst sogar die Gesichtszüge und die Augenfarbe ... Genau darauf verzichte ich in meinen Texten, da ich dies als Infodump bezeichnen würde. Dir scheint das jedoch wichtig zu sein.

Vielleicht gehört das dazu, wenn man ganze Romane schreibt. Ich habe mir für meine Kurzgeschichten stets vorgenommen, sparsam mit diesen Informationen umzugehen. Mag sein, dass einige Leser diese Details in meinen Texten vermissen... Beklagt hat das aber bislang kaum jemand.

swriter

Ich möchte wetten... Wenn du 10 Menschen das erste Mal begegnest, weißt du hinterher bestimmt, welche Augenfarbe sie haben, ob sie Ringe an den Fingern trugen und ob die Schuhe zu ihrem Outfit passten.

Ich würde diese Details allesamt ignorieren, weil ich viel zu oberflächlich bin oder weil es mir nicht wichtig erscheint. Vielleicht ist das auch einer der Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Könnte vielleicht erklären, warum dir diese Dinge in deinen Texten wichtig sind und mir nicht.

swriter

Mir erscheint die Geschichte dreiteilig.

Teil 1: Die Entdeckung der Gabe. Sehr ausführlich und weitschweifig (Wie arg muss dann Senas Bangkok-Story sein, wenn diese sogar dir zu episch erscheint??) und leider in meinen Augen überhaupt nicht erotisch. Schuld daran ist die ständige "Einmischung" Clarissas. Jede auch nur im Ansatz erotische Handlung der in ihren Visionen erscheinenden Personen wird unterbrochen, durch Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen, Fragen ... - ohne Antworten. Ist völlig uninteressant, wenn man nicht gerade Psychologe ist.

Teil 2: Die Sache mit Kathrin: Der Teil ist prächtig gelungen. Dazu tragen die gut gelungenen Dialoge bei. Den Sex mit den akrobatischen Figuren hättest du noch ausbauen können, sie würden nicht so sehr fehlen, wenn vorher schon mehr Erotik enthalten gewesen wäre (siehe Kritik zu Teil 1)

Teil 3: Die Sache mit den Eltern. Dass du es scheust, Elternsex ausführlich zu schildern, ehrt dich zwar, aber die Story gewinnt dadurch wenig. Besser wäre in meinen Augen gewesen, wenn du eher das ausgebaut und geschildert hättest, was du wieder mal nur angedeutet hast, nämlich die Nutzung der Gabe für eigennützige Zwecke, u.U. zusammen mit Kathrin, wenn Clarissa nämlich bei der Berührung eines Mannes gesehen hätte, dass er gerade erst gestern mit Kathrin gevögelt hat, was zu einem tollen Dreier hätte führen können usw.

sind mir aus folgenden Gründen sehr wichtig. Wenn ich eine Geschichte schreibe, habe ich nicht nur den Plott im Kopf, sondern suche mir auch die einzelnen Protagonisten so bildhaft wie möglich dabei vorzustellen. Je besser mir das gelingt, desto persönlicher ist auch mein Bezug zu ihnen, umso plausibler auch deren Darstellung. Meine Geschichten können dadurch nur gewinnen, habe ich doch dann eine große Chance, dass auch der Leser diesen Bezug entwickeln kann und in seinem Kopf ein Bild entsteht, welches sich vielleicht mit einem aus seinen Erfahrungen deckelt. Dabei gehe ich nicht überaus detailliert und genau vor, wie du mir das unterstellst Swriter, es sind einfach nur Menschentypen, wie sie die meisten von uns kennen oder erleben durften.

Ich habe so ein klein wenig das Gefühl, dass dir meine Kritik nahe geht, das wollte ich auf keinen Fall bewirken. Ich hatte gehofft du würdest hier eine Möglichkeit sehen, deine eh sehr gute Schreibe noch ein bisschen (nach meinem Geschmack) zu verfeinern.

Ich bin da eher auf Seiten swriters. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Was dem einen als Inbegriff der Schönheit gilt, erweckt bei einem anderen eher Abneigung. Warum also sollte ich eine "schöne Frau" so genau beschreiben, dass die eine Hälfte Abneigung empfindet?

Bleibe ich hingegen vage, kann sich jeder die Frau so vorstellen, wie er sie sich ersehnt.

Ohne hier auf stilistische Dinge einzugehen, ist das ein ganz ungewöhnliches Thema. Sie könnte ja ein Detektivbüro eröffnen um untreue Leute herauszufinden. LisaSau