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Die Piratenbraut - Teil 03

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„Beruhige dich. Du kannst perfekt die Karten lesen und die Männer folgend dir aufs Wort."

„Kapitän Annie? Wie klingt denn das?", lasse ich mir die Worte auf der Zunge zergehen.

„Besser als Kapitän Piratenbraut", grinst Blake.

„Ist das dein Ernst?", erkundige ich mich nochmal. Ich zweifle daran, ob er mich nur neckt oder ob ihm tatsächlich ernst damit ist, was er da von sich gibt.

„Absolut. Und damit Ende der Diskussion!"

„Dir ist aber schon klar, dass wir dann weniger Sex haben, wenn wir auf getrennten Schiffen sind", necke ich ihn.

„Kein Problem, wenn Sam am Steuerrad ist, kannst du dich an einem Seil zu uns herüber schwingen und ich besorg es dir dann so richtig", lacht er. „Du musst mir nur ein Zeichen geben."

„Du Angeber! Aber so schlecht ist die Idee nicht. Du kannst ja ab und zu auch zu mir kommen. Schließlich habe ich dann meine eigene Kapitänskajüte."

„Die werden wir gleich nach dem Entern des Schiffes einweihen", grinst er lüstern.

Vier Tage fahren wir unter voller Takelage und legen so eine beachtliche Strecke zurück. Ich habe den Eindruck, Blake will nicht nur möglichst viel Abstand zwischen uns und die Spanier bringen, vor denen er immer noch eine Heidenangst hat. Er scheint auch die Befreiung der Frauen im Hinterkopf zu haben.

Wir haben seit unserem Gespräch nicht mehr über den britischen Dreimaster gesprochen. Aber ich muss immer wieder an die armen Frauen denken. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich mir sehr gut vorstellen, wie sie sich fühlen. Es ist ein grässliches Gefühl, wenn man weiß, dass du zur Nutte gemacht werden sollst und absolut nichts dagegen unternehmen kannst. Ich habe den Eindruck, dass auch Blake durch mein Schicksal sensibler für dieses Thema ist.

„Annie, komm auf die Brücke!", höre ich Blake am Morgens des fünften Tages nach mir rufen.

Natürlich eile ich sofort dorthin. Wenn er so brüllt, muss etwas vorgefallen sein und er braucht meinen Rat oder meine Hilfe. Als ich aus der Küche, in der ich mit dem Koch über das Essen gesprochen habe, auf der Brücke ankomme, reicht er mir wortlos das Fernrohr.

„Könnte das der britische Dreimaster sein?", meint er kurz.

Ich schaue durch das Fernrohr. Es ist eindeutig ein Dreimaster, er fährt unter britischer Flagge und er passt zeitlich und von der Route her zu dem von uns gesuchten Schiff.

„Das sind sie", antworte ich genauso kurz.

„Wer ist wer?", brummt Sam. Er hat noch keinen blassen Schimmer davon, was wir meinen.

„Ich habe eine Idee", sage ich zu Blake gewandt und ignoriere etwas unhöflich Sam.

„Und die wäre?"

„Wir hissen die Piratenflagge, nähern uns dem Schiff und feuern, kurz bevor wie sie erreichen, einen Schuss ab, ohne natürlich auf das Schiff zu zielen. Ich denke, die ergeben sich kampflos, auch weil sie der Meinung sind, nichts zu haben, was wir ihnen rauben könnten.", erkläre ich ihm.

„Dann müssen wir vorher mit der Mannschaft reden", brummt Blake und trommelt alle zusammen.

Während Blake die Männer zusammenruft und diese langsam eintreffen, erkläre ich Sam, was vorgeht und entschuldige mich, dass wir ihn vorher so unhöflich ignoriert haben. Aber wir mussten relativ schnell eine Entscheidung treffen. Sam versteht mich in Bezug auf meine Unhöflichkeit sofort und ist uns auch nicht böse. Das mit den Frauen leuchtet ihm dagegen weniger ein.

„Alles Weiber auf dem Schiff, das kann unmöglich geht gehen!", lehnt er pauschal ab.

„Ohne Weiber auf der Insel, geht aber auch nicht!", kontere ich.

Sam schaut mich etwas perplex an. Ich sehe, wie es in seinem Kopf arbeitet und er über den Vorschlag und die Aussichten nachdenkt.

„Schau mal Sam, mit mir hat es schließlich auch funktioniert. Warum soll das nicht auch funktionieren, wenn mehrere Frauen hier sind", frage ich ihn.

„Die Weiber spielen aber sicher nicht mit", beharrt er.

„Glaub mir, ich bin eine Frau und ich kann das besser einschätzen. Wenn es nicht funktioniert, setzen wir sie einfach in Südafrika ab und segeln alleine weiter", entgegne ich ihm.

Auch das Gespräch mit der Mannschaft verläuft ähnlich. Dabei ist weniger das Problem, die Frauen zu befreien, sondern vielmehr das spätere Zusammenleben auf dem Schiff. Ein Schiff ist eine frauenfreie Zone und dieses Credo ist mit Aberglaube und allerlei Vorurteilen festzementiert.

„Ist es denn so fürchterlich mit mir?", werfe ich schließlich ein.

„Du bist ja auch keine wirkliche Frau", meint Jack etwas flapsig.

„Na danke, du bist ja ein Charmebolzen", kontere ich.

„Annie, du weißt schon wie ich das meine. Du bist keine nervige Frau. Ich habe sogar den Eindruck, du bist manchmal mehr Pirat als wir", verteidigt sich Jack.

„Ein Vorschlag: Wir nehmen die Frauen an Bord der beiden Schiffe, teilen uns auf, wie Blake das vorgeschlagen hat, Ihr benehmt Euch wie Gentlemans und wenn es nicht klappt, werfen wir die Weiber oder die, die nicht wollen, in Kapstadt wieder raus und setzen die Reise allein fort", versuche ich einen Kompromiss zu finden.

„Aber du sagst den Weibern, dass sie an Bord nichts anschaffen und uns nicht herumkommandieren dürfen", beharrt Jack.

„Abgemacht! Ich sage das den Frauen. Glaubt mir, die sind so froh, dass wir sie befreit haben, dass sie sicher keine Probleme machen", verspreche ich.

„Eine Frau dann auch auf der Insel zu haben, wäre schon cool", meint Sam mit verträumtem Blick.

„Na dann, los! Hisst die Piratenflagge", rufe ich und schon steigt der weiße Totenkopf auf schwarzem Hintergrund den Hauptmast in die Höhe.

„Ai, ai Kapitän", rufen die Männer. Wir haben uns während der Diskussion dem britischen Dreimaster weiter stark genähert. Sie sind nur noch etwa 50 Meter vor uns entfernt und wir drosseln die Fahrt, um nicht an ihnen vorbeizuschießen. Damit holen wir langsamer auf. Ich kann durch das Fernrohr deutlich sehen, dass auf dem Deck des Dreimasters große Aufregung herrscht.

„Du übernimmst wieder das Kommando", eröffnet mir Blake. Er führt nicht gerne die Verhandlungen.

Ich lasse zwei Kanonen laden, die auf der Seite liegen, die dem britischen Schiff zugewandt ist. Wir haben ausreichend Munition an Bord, sodass wir ohne Probleme einen Schuss bewusst ins Leere setzen können. Durch mein Fernrohr sehe ich, wie eine junge Frau an Deck gezerrt, nackt ausgezogen und an den Mast gebunden wird. Was haben die mit ihr vor? Nun ist Eile geboten!

„Feuert eine Kanone ab!", rufe ich meinen beiden Kanonieren zu.

Mit einem lauten Knall platscht die Kugel nicht weit vom Dreimaster entfernt ins Wasser und lässt eine beachtliche Wasserfontäne aufspritzen. Durch mein Fernrohr kann ich sehen, wie die Männer von der armen Frau ablassen, die aber weiterhin nackt am Mast hängen gelassen wird. Alle laufen in Richtung unseres Schiffes und einige rudern wie wild mit den Armen in der Luft herum. Man sieht, unser Auftauchen und unser Schuss haben auf dem britischen Schiff ganz schön für Aufregung gesorgt.

Ich beobachte, wie sie drüben diskutieren und schließlich die weiße Fahne als Signal dafür hissen, dass sie sich ergeben. Wir nähern uns relativ schnell den Briten und Blake gibt Anweisung, längsseits zu gehen und die Schiffe aneinander zu vertäuen. Ich und Blake springen sofort hinüber. Ich gehe auf die arme Frau zu, schneide sie los und reiche ihr die Kleider, welche die Männer achtlos neben ihr auf den Boden geworfen haben. Ich möchte ihr die Schmach, auch weiterhin vor allen nackt stehen zu müssen, ersparen. Sie schaut mich dankbar und verwirrt gleichzeitig an.

Dann gehe ich zu dem Mann, der sich als Kapitän vorgestellt hat. Inzwischen sind weitere unserer Männer nachgekommen und überwachen die Abgabe der Waffen.

„Wer ist noch an Bord?", frage ich.

„Nur die Ladung", antwortet mir der Kerl, der sich als Kapitän vorgestellt hat.

„Und aus was besteht die Fracht?", hake ich nach.

„Frischfleisch", antwortet der Kapitän knapp.

Ich bin empört, dass er die Frauen so abfällig als Frischfleisch bezeichnet. Ist schon schlimm genug, wenn sie von den Typen als solches behandelt wurden. Aber so etwas einer Frau gegenüber auch noch offen zu sagen, braucht schon Einiges an Unverfrorenheit.

„Frischfleisch, wie die junge Frau dort drüben?", frage ich nach.

„Nutten, einfach Nutten eben", platzt er heraus, als er nicht mehr auskommt.

„Zieht ihn nackt aus und bindet ihn an den Mast", weise ich zwei Männer an, die auf dem britischen Dreimaster Dienst leisten.

Bewusst lasse ich den Kapitän von seinen eigenen Leuten anbinden, da dies für ihn noch erniedrigender ist. Die beiden Briten zögern zunächst, als ich sie aber drohend anschaue, gehorchen sie dann doch. Allerdings scheint ihnen das Ganze fürchterlich peinlich zu sein. Ich gehe zu der jungen Frau, die etwa in meinem Alter sein dürfte.

„Was wollte der Kapitän mit dir tun?", frage ich sie.

„Er wollte mir zwanzig Peitschenhiebe geben und mich dann von allen seinen Männern vögeln lassen, hat er gesagt", antwortet sie ganz still. Mir kommt vor, als sei es ihr peinlich, das laut auszusprechen.

„Und warum?", will ich wissen.

„Weil ich mich gewehrt habe, als einer seiner Leute mir an die Brüste gegriffen hat", erzählt sie noch stiller.

„Gut, der Kapitän bekommt zwanzig Peitschenhiebe. Wer will sie ihm geben?", rufe ich in die Runde und nehme die Peitsche, die jemand neben dem Mast hat liegen lassen, in die Hand.

Wie erwartet meldet sich niemand. Da lege ich mir selbst die Peitsche in die Hand zurecht und ziehe sie dem Kapitän mit aller Kraft über den Rücken. Offenbar habe ich richtig getroffen, denn der Geschlagene heult herzzerreißend auf.

„Und eins", zähle ich.

Der Mann schaut mich aus hasserfüllten Augen an. Darin ist deutlich zu sehen, was er von Frauen hält. Dass ihn nun ausgerechnet eine Frau auspeitscht, ist für ihn die Spitze der Schmach. Und so mache ich ungerührt weiter und ziehe ihm weitere acht Hiebe mit der Peitsche über den Rücken, den Arsch und die Oberschenkel. Dann gehe ich zur jungen Frau, die sich inzwischen angezogen hat.

„Wie heißt du?", frage ich sie.

„Eleonora", kommt zaghaft die Antwort der völlig eingeschüchterten Frau.

„Möchtest du ihm nicht auch zehn Hiebe drüberziehen?", frage ich ohne Regung.

„Darf ich das wirklich?", meint sie.

„Natürlich, wenn ich es dir doch anbiete. Der letzte allerdings gehört dann noch mir", versichere ich ihr.

Dabei reiche ich ihr die Peitsche und trete zur Seite. Sie wirft mir noch einen kurzen, überraschten Blick zu und nimmt die Peitsche mit großer Entschlossenheit in die Hand. Sie zieht ihm mit aller Kraft, die sie besitzt, die zehn Hiebe über. Danach nehme ich nochmal das Schlaginstrument und stelle mich hinter den Kapitän.

„Damit du mich nie mehr vergisst!", sage ich und schlage ihn so, dass das Ende der Peitsche äußerst schmerzhaft an seinem Geschlechtsteil leckt. „Ich bin übrigens die Piratenbraut."

Sein Schrei ist markerschütternd. Trotzdem habe ich absolut kein Mitleid mit ihm. Was er dem armen Mädchen antun wollte, wäre noch um einiges schlimmer gewesen.

„Sei froh, dass keiner Interesse hat, so ein Schwein wie dich zu vergewaltigen", flüstere ich ihm ins Ohr.

Nach dieser Züchtigung lassen wir das Beiboot zu Wasser und die Mannschaft muss sich samt nacktem Kapitän in den doch recht engen Kahn zwängen.

„Ist das Boot nicht ein wenig klein für alle?", frage ich Blake, als ich sehe, wie eng die Männer drinnen sitzen.

„Ich denke, die haben es nicht anders verdient", bleibt er hart.

„Die meisten der Männer können nichts dafür. Sie haben nur Befehle empfangen", versuche ich nochmal für sie Partei zu ergreifen.

„Hat einer von ihnen auch nur einen Finger gerührt, um der Frau am Mast das Schicksal zu ersparen, das ihr zugedacht war? Wenn ich das richtig gesehen habe, haben sie alle lüstern geglotzt, als die Arme nackt dort hing", bleibt Blake hart.

Ich kann ihm beim besten Willen nicht widersprechen. Die Männer hätten sehr wohl etwas für die Frau tun können.

„Einer hat ihr schließlich an die Brust gefasst und jemand hat sich dann beim Kapitän beklagt, dass sie sich nicht wie Vieh hat betatschen lassen", setzt Blake nach und ich kann sein Mitgefühl mit der Frau sehen.

Eleonora schaut Blake überrascht an. Dass ich mich als Frau für sie eingesetzt habe, war für zwar überraschend, aber doch noch verständlich. Dass auch ein Mann sich so engagiert und über das Verhalten der Briten dermaßen ärgert, das scheint sie wirklich zu beeindrucken.

Wir durchsuchen das Schiff und Sam zerrt den Koch an Deck, der versucht hatte, sich in der Kombüse zu verkriechen.

„Er war es, er hat mir an die Brust gefasst", sagt Eleonora zu mir.

„Dann soll er doch auch seinen Spaß haben", sage ich laut. „Zieht ihn aus."

Der fette und schmierige Koch windet und wehrt sich nach Leibeskräften. Sam und Jack sind ihm aber körperlich überlegen. Auch er wird nackt ausgezogen und an den Mast gebunden. Diesmal übernimmt Blake die Züchtigung und zieht dem Kerl die Peitsche kräftig über seinen dicken Körper. Die jammernden Schreie des grässlichen Kerls verhallen über dem Meer.

Am Ende der Züchtigung wird der Koch losgebunden und sackt zu einem elenden Häufchen am Boden zusammen. Keiner hat jedoch Mitleid mit dem Kerl Er muss sich zu den anderen ins Beiboot zwängen. Auch er bleibt nackt. Als klar ist, dass keiner der früheren Besatzung mehr an Bord ist, kappen wir die Taue und das Beiboot treibt davon. Diese Männer gehen einer durchaus unsicheren Zukunft entgegen. Nur wenn sie fleißig rudern und alle mithelfen, können sie die afrikanische Küste erreichen. Dort befinden sie sich dann aber immer noch irgendwo im Nirgendwo.

Ich lasse mir nun von Eleonora den Laderaum zeigen, in dem sich die Frauen befinden. Wir schließen auf und vor mir stehen etwa fünfundzwanzig junge, meist sehr hübsche Frauen, die mich völlig überrascht anschauen.

„Haben wir jetzt auch noch eine Kerkermeisterin?", ruft eine der Frauen verärgert.

„Halt, halt, die Frau kommt uns zu befreien. Die alte Mannschaft ist gar nicht mehr an Bord", mischt sich Eleonora ein.

Die Frauen, die fast auf mich losgegangen wären, schauen zuerst sie und dann mich verdutzt an. Sie wissen nicht, was sie von der Situation halten sollen.

„Ihr könnt gerne mit nach oben kommen und die Sonne und die frische Luft genießen. Ich gehe davon aus, dass Ihr ordentlich Hunger habt. Unser Koch wird Euch etwas Leckeres zubereiten. Aber vorher möchte ich mit Euch reden, so von Frau zu Frau.

Ich war vor ein paar Wochen in einer ähnlichen Situation, wie Ihr es bis vor wenigen Minuten wart. Ich wurde ganz knapp vor meiner Schändung von Piraten befreit und habe mich diesen angeschlossen. Es sind ganz liebe Männer, die eigentlich nicht Piraten sein wollen, aber nicht anders können.

Als ich im letzten Hafen von Eurem Schicksal gehört habe, habe ich mir vorgenommen, Euch zu befreien und der Kapitän und die Mannschaft haben mich ohne zu diskutieren unterstützt. Wir sind jetzt auf dem Weg zu einer Insel im Indischen Ozean und es sind außer mir alles nur Männer. Wir könnten deshalb Frauen brauchen, die sich uns anschließen", erkläre ich.

„Ihr wollt uns statt nach Indien irgendwo anders hin bringen, damit wir dort den Männern zu Willen sein müssen", protestiert sofort eine der Frauen.

„Absolut nicht! Ich mache Euch ein Angebot. Wir bringen Euch nach Kapstadt. Diejenigen von Euch, die bei uns bleiben wollen oder sich in einen meiner Piraten verliebt haben, sind willkommen, um die Fahrt mit uns fortzusetzen. Alle, die nicht mitkommen wollen, dürfen in Kapstadt von Bord gehen und dort bleiben", erkläre ich.

„Und was ist bis dahin", meint Eleonora.

„Na, wenn Ihr die Piraten nicht herumkommandiert, wird Euch nichts geschehen", grinse ich. „Nein echt, Spaß bei Seite! Ich versichere Euch, keiner Frau wird auch nur ein Haar gekrümmt. Darauf gebe ich Euch mein Wort. Meine Piraten sind zwar nicht gerade immer perfekte Kavaliere und ihre Witze sind manchmal etwas derb, aber es sind ganz liebe Burschen und sie werden Euch sicher mit Respekt begegnen", lasse ich eine Brandrede für meine Piraten von Stapel.

„Ich versuche es", meldet sich Eleonore zu Wort. „Was Euer Kapitän vorhin gesagt hat, hat mich schwer beeindruckt."

Auch die anderen Frauen stimmen eine nach der anderen zu und wir gehen schließlich alle an Deck. Für die Frauen, die bereits viele Tage unter Deck ausharren mussten, ist das Licht ungewohnt, aber sie genießen es sichtlich, wieder an der frischen Luft zu sehen.

Es ist interessant zu beobachten, wie sich sowohl die Piraten als auch die jungen Frauen verstohlen aber durchaus interessiert gegenseitig beobachten und mustern. Es ist ein gegenseitiges Abtasten und Abchecken. Die Frauen sind alle etwa zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre jung und ausgesprochen hübsch. Offenbar hat man für die Offiziere, die in Indien eine Kolonie aufbauen sollen, nur das Beste ausgesucht. Doch auch die Piraten sind nicht übel. Sie entsprechen absolut nicht dem Bild eines verlotterten und abgekämpften Piraten. Sie sind einigermaßen gepflegt und achten auf ihr Äußeres. Man sieht, dass sie zum Teil aus der mittleren Gesellschaftsschicht kommen. Allerdings sind sie doch etwas älter als die Mädchen. Der Jüngste dürfte zweiundzwanzig Jahre alt sein, der älteste ist vermutlich Sam, den ich auf fünfundvierzig schätze. Die meisten sind zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Dreißig.

„Und wo ist die Besatzung dieses Schiffes?", wendet sich eine der Frauen verwundert an mich.

Ich gebe ihr, ohne etwas zu sagen, das Fernrohr und zeige in die Richtung, in der das Beiboot noch erkennbar auf dem Meer treibt. Sie schaut mich zunächst überrascht an, nimmt dann aber doch das Fernrohr und sucht den Punkt.

„Das Boot ist ganz schön voll", grinst sie.

„Tun sie dir etwa leid?", frage ich skeptisch.

„Nein, nicht die Bohne. Wir hatten da unten auch nicht mehr Platz. Sie haben sogar noch Sonnenlicht und frische Luft", antwortet sie.

Nun macht das Fernrohr die Runde und die Frauen werden sichtlich lockerer. Sie beginnen zu lachen und Witze über die Männer in den Boot zu reißen. Es ist ein befreiendes Lachen und man kann beinahe zuschauen, wie aus ernsten und besorgten Frauen wieder halbwegs unbeschwerte junge Mädchen werden. Es ist ein solches Gekicher und Gegacker, dass meine Piraten mich etwas besorgt anschauen.

„Das ist ja ein Stall voller Hühner", grinst Sam.

„Aber unseren Piraten gefallen die Hühner. Du hast schließlich auch schon ein Auge auf eine geworfen", necke ich ihn.

Ich habe nämlich beobachtet, wie er eine ausgesprochen hübsche, junge Frau verstohlen gemustert hat. Mir blieb auch nicht verborgen, dass auch sie ihn sehr interessiert zu finden scheint.

„Aber Annie, ich bin doch viel zu alt für sie", meint er etwas niedergeschlagen.

„Wie alt bist du?"

„Sechsunddreißig Jahre schon."

„Mein Gott, und ich habe dich zehn Jahre älter geschätzt. Verzeih mir!", grinse ich Sam an, der mich schockiert anstarrt.

„Super, danke, das auch noch!", antwortet er etwas beleidigt.

„Du schaust nicht alt sondern erfahren aus. Das gefällt den Frauen, auch den jungen", schmeichle ich ihm.

Als ich zu Blake gehen will, kommt das Mädchen auf mich zu, das ein Auge auf Sam geworfen hat beziehungsweise er auf sie.

„Hallo Annie, darf ich dich etwas fragen?", meint sie schüchtern.

„Aber natürlich, wie heißt du denn?"

„Susan, ich bin Susan. Ich wollte dich fragen, ob du mit dem Mann da zusammen bist?"

„Mit Sam? Nein, ich bin mit dem Kapitän zusammen, mit Blake."

„Dann hättest du nichts dagegen, wenn ich ...", sie spricht den Satz aus Scham nicht ganz zu Ende.

„Komm mit, ich stelle Euch einander vor. Sei nicht so schüchtern. Hier an Bord ist alles etwas lockerer und ich finde es gut so, wie es ist", sage ich ihr und nehme sie am Arm.

„Sam, hast du zwei Minuten?", frage ich den Steuermann.

„Annie, was ist?", dreht er sich zu mir um. Als er sieht, dass ich mit Susan auf ihn zukomme, erstarrt er.

„Kannst du Susan das Schiff zeigen?", frage ich ihn, als ob nichts wäre.