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Die Reise der USS-Ariel 02

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»OK, OK«, sagte Skyla und starrte auf das Bedienpult des Steuermanns, als hätte sie es noch nie zuvor gesehen. Dann flogen ihre Finger über das berührungsempfindliche Display.

»Schub null und Schiffsdrehung um die Z-Achse!«, kündigte Skyla an. Unter Beibehaltung der Flugbahn, drehte sich das Schiff um 180 Grad, sodass die Warpgondeln in Flugrichtung zeigten und die Verfolger anstatt des Hecks nun die Front des Schiffs beschossen.

»Voller Schub!«, rief Skyla und schob den Regler für die Impulstriebwerke hoch. Der Schwarm zerschellte lautlos am Deflektorschild, wie Insekten an einer Windschutzscheibe.

»Warum hast du das nicht vor einer halben Stunde vorgeschlagen?«, fragte der Commander.

»Wir mussten den Scheitelpunkt der Hyperbel durchlaufen und dennoch bezahlen wir einen hohen Preis für dieses Manöver«, antwortete Skyla, ohne die Begeisterung des Commanders zu teilen. Sie erklärte: »Durch den Schub, entgegen unserer Flugrichtung, habe ich das Schiff so weit abgebremst, dass wir dem Schwerefeld des Sterns nicht mehr aus eigener Kraft entkommen können.«

»Du hättest das nicht gemacht, wenn wir den sicheren Tod in einem Neutronenstern finden würden«, sagte der Commander und Skyla nickte zaghaft. In ihrem Blick war vorsichtiger Optimismus zu erkennen.

»Wir kreuzen in wenigen Minuten die Flugbahn eines Planetoiden, der den Neutronenstern in einer weit gestreckten elliptischen Bahn umrundet. Die Umlaufzeit beträgt mehrere Jahrzehnte. Er hat seine Periapsis vor ungefähr zwei Jahren durchlaufen. Seine Masse ist groß genug, um uns aus dem Gravitationssog zu tragen.«

»Du willst darauf landen?«

»Wir haben keine andere Wahl«, sagte Skyla und betätigte ihren Kommunikator: »Tori, haben wir genug Energie, um mit den Phasern mindesten einen Kubikkilometer gefrorenen Wassers zu verflüssigen -- es darf nicht verdampfen?«

»Welche Temperatur hat das Eis?«, fragte Lt. Menita.

»Ca. Hundert Kelvin, genauere Werte habe ich in einer Minute.«

»Ja, das sollten wir in mehreren Salven schaffen -- warum?«

»Ich möchte uns einen weichen Landeplatz auf einem dreckigen Schneeball schaffen«, sagte Skyla mit einer seltsam gelösten Stimmung.

»Ich war noch nie so angespannt«, gestand sie dem Commander lächelnd, »Ich muss ein Schiff der Galaxy-Klasse mit einer Relativgeschwindigkeit von dreißigtausend Stundenkilometern, rückwärts auf einem Schneeball landen. Ich habe noch nicht gefrühstückt und mir steht ein Taschenrechner zur Ermittlung der Anflugparameter zur Verfügung.«

»Kann ich dir bei irgendwas helfen?«, fragte der Commander und sah den Planetoiden auf dem Hauptschirm näherkommen. Die USS-Ariel näherte sich dem Brocken mit dem Heck voraus. Dem Commander war klar, dass der erste Versuch klappen musste. Wenn sie den Planetoiden verpassten, würden sie im Schwerefeld eines Neutronensterns zerquetscht. Im anderen Extrem würden sie auf der Oberfläche des Objekts zerschellen und zwischen diesen Extremen lag eine hauchdünne Chance, für eine halbwegs sanfte Landung.

»Geh an die taktische Station und mache die Phaser startklar«, sagte Skyla zum Commander und schaute zum Hauptschirm: »Der Planetoid sieht aus wie eine hundert Kilometer lange Birne und besteht zur Hälfte auf Wassereis. Der Rest sind Mineralien und Metalle, alles was ein Stern vor seinem Tod in den Weltraum bläst.«

Skyla drehte den Kopf zum Commander und sagte: »Ich gebe dir die Koordinaten, bei denen wir landen werden. Es wäre schön, wenn du so viel Eis wie möglich zum Schmelzen bringst, damit die Flüssigkeit unseren Aufprall bestmöglich bremst.«

»Können wir je wieder starten?«

»Wenn das Schiff in einem Stück bleibt und ihr die Triebwerke aufpeppt, werden wir einen Weg finden.«

Skylas äußerliche Gelassenheit grenzte an Wahnsinn. Der Commander konnte nur ahnen, was in ihr vorging und vertraute ihren Fähigkeiten. Ihm blieb ohnehin keine Alternative. Er richtete die Phaser auf die Koordinaten aus und feuerte mehrere Salven auf das Gebiet, das Skyla als Landeplatz ausgewählt hatte. Dieses Areal zu treffen, gelang ihm auch ohne Feuerleitrechner.

»Wir sind zu schnell!«, schrie Skyla, »Leg dich auf den Boden und halte dich irgendwo fest!«

Sie warnte Tori über das Comsystem und machte hektische Eingaben auf dem Steuerdisplay, um Geschwindigkeit und Anflugwinkel so gut es ging zu korrigieren.

»Du musst dich auch festhalten!«, schrie der Commander. Er lag auf dem Boden und umklammerte eine Konsole.

»Gleich«, sagte Skyla. Dann klatschte das Schiff hart auf das geschmolzene Wasser, inmitten einer finsteren Eiswüste.

Der Commander sah, wie Skyla über die Lehne ihres Sessels flog, sich in der Luft drehte und mit dem Rücken gegen die taktische Station krachte. Nach einer weiteren Drehung schlug ihr Hinterkopf auf dem Boden auf. Sie blieb mit grotesk verdrehten Gliedmaßen reglos liegen.

Die Wucht des Aufpralls ließ den Commander über den Boden rutschen. Er schlug mit dem Körper und seinem Kopf gegen mehrere Kanten. Beim Atmen schmerzten seine Rippen, er hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und seine Hände fühlten sich seltsam taub an, dann verlor er das Bewusstsein.

*

Als Lt. Menitas blutverschmiertes Gesicht nach einer unbekannten Zeitspanne über ihm schwebte, bemerkte er, dass ihr rechtes Augenlid unentwegt blinzelte, als könne sie es nicht kontrollieren.

»Kümmern sie sich zuerst um Skyla«, sagte er.

»Das habe ich«, sagte die Ingenieurin und kniff die Lippen zusammen, dann sagte sie, »Ich gebe ihnen etwas gegen die Schmerzen und lege sie in eine Stasiskammer. Wenn es mir gelingt, die Krankenstation und das MHN zu aktivieren, kann ihnen bestimmt geholfen werden.«

Der Commander hörte ein metallisches Knacken und fragte: »Was ist das?«

»Das Schiff ist vollständig unter Wasser und dieses Wasser gefriert. Die Schiffshülle ist weitestgehend intakt und sollte dem Druck des Eises standhalten.«

Der Commander schaffte es kaum, den Arm zu heben. Mit letzter Kraft umgriff er Lt. Menitas Unterarm und sagte: »Es darf so nicht enden! Sie müssen das verhindern, haben sie verstanden?!«

»Aye, Sir!«

***

Einige Stunden später entdeckte eine Rotte aus Kleinstraumschiffen das Trümmerfeld, das aus den ehemaligen Schiffen ihresgleichen bestand. Es entbrannte ein Kampf um die wertvollsten Teile, die sie mit Greifern und Traktorstrahlen einsammelten. Das meiste mussten sie zurücklassen, um dem Schwerefeld des toten Sterns nicht zu nahezukommen. In einiger Entfernung zog ein Planetoid seine stille Bahn. Die Nachricht von einem gewaltigen und wehrlosen Schiff entpuppte sich wieder einmal als Wunschfantasie eines Verrückten und Verrückte gab es in dieser seelenfressenden Finsternis mehr als genug...

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Anonymous
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8 Kommentare
Flar1958Flar1958vor mehr als 3 Jahren
Warnung!!!

Suchtgefahr

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren
Super

Bin gespannt wie es weiter geht.

Toller Schreibstil

_Faith__Faith_vor fast 4 JahrenAutor
Ich habe das technische Handbuch ...

... der Galaxy-Klasse tatsächlich gelesen. Das ist aber schon über zwanzig Jahre her und ich habe mich damals gefragt: "Warum bauen die das nicht einfach so, wie es da steht?"

... mittlerweile weiß ich die Antwort. :-)

Ich finde es super, was hier an Feedback kommt. Gut, es ist ein bisschen bequem für den Autor, wenns allen gefällt, aber das darf ja auch mal sein.

Den Begriff "Schwerkraftkeller" finde ich super, aber eigentlich macht es kein Sinn :-)

LG

_Faith_

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren
To boldly go where no man has gone before

Ja, von dir könnten die Drehbuchschreiber noch etwas lernen :-)

Radikaler technischer Fortschritt unter Zeitdruck, so lieben wir Star Trek.

Mich freut, dass du das technische Handbuch der Galaxy-Klasse soweit gelesen hast dass es alles noch kanon bleibt.

Bekommt der Borg-Lt. auch einen Sexpartner? Das MHN böte sich in erster Näherung an. Und jetzt, wo die Energie nicht mehr für den Impulsantrieb und die Sensorphalanx draufgeht wäre doch auch genug Energie für das Holodeck da.

Ein Transporterunfall könnte die Betazoidin klonen ,,, Ach ich bin ganz aufgeregt!

AnonymousAnonymvor fast 4 Jahren
Wann geht es weiter?

Ist meine einzige Frage.

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