Ein Hochzeitsgeschenk 03 - Epilog

Einige Wochen danach flogen wir nach Deutschland, besuchten mein altes Unternehmen, wo ich ein Gespräch mit den Eignern führte, denen ich eröffnete, nicht mehr zurückkommen zu wollen, was sie bedauerten, aber respektierten. Mit meiner Vertretung waren sie zufrieden. Ich bot an, ihnen für den Fall der Fälle zur Verfügung zu stehen. Dann sprach ich noch mit ihm, der mich die ganze Zeit über vertreten hatte, fragte, wie er zurechtkäme und schließlich auch nach meinem geliebtem Maserati. Er hielt das Auto für großartig, seine Verlobte, gestand er, wird jedes Mal hysterisch, sobald sich die Tachonadel der 200 näherte.

Innerlich musste ich lachen und dachte mir, dann hast Du bei dem Auto die falsche Frau, mein Freund. Ich würde ihr an einem Sonntagmorgen auf der Autobahn mal demonstrieren, dass es auch ein Leben jenseits der 300 gibt ...

Wir beiden schauten noch bei unserem alten Team vorbei, einige neue Gesichter waren darunter, aber auch viel bekannte, die sehr erstaunt waren uns zu sehen, vor allem aber, uns zusammen zu sehen. War Tanja nicht gegangen und hatte diesen anderen Geschäftsführer geheiratet? Warum sahen die beiden so entspannt und sonnengebräunt aus?? Wir erzählten dann kurz, dass wir uns in Portugal niedergelassen hätten, hörten einige Glückwünsche, vermutlich waren einige aber auch neidisch auf die Freiheit und Unabhängigkeit, die wir für uns gewählt hatten.

Die Dinge, die wir noch eingelagert hatten, ließen wir durch eine Spedition abholen und auf den Weg nach Portugal bringen. Wir klärten noch einige Dinge mit der Wohnungsverwaltung und mit Banken und dann flogen wir ab in den Süden, zurück in unser Zuhause.

Dank meines gesparten und gut angelegten Geldes und den Vermietungseinnahmen, kaufen wir im nächsten Jahr ein zweites Haus, das wir ebenfalls herrichteten und dann vermieteten.

Im Winter ging es preiswert an Dauermieter, in der Übergangszeit boten wir es für Seminare an, in der Hauptsaison kamen die Urlauber. Im darauffolgenden Jahr erwarben wir zwei weitere Häuser, mit denen wir genau so vorgingen. Für die ganzen durch die Vermietung entstehenden Arbeiten beschäftigten wir Leute vom Ort, die froh waren, dass durch unsere Aktivitäten Arbeitsplätze entstanden waren. Durch diese, lernten wir beide dann auch schnell so viel Portugiesisch, dass wir uns gut verständigen konnten.

Etwas lästigen Papierkram gab es dann auch noch zu erledigen. Über einen Anwalt hatte Tanja sich einvernehmlich von Roland scheiden lassen, dabei darauf bestanden, dass ihr neuer Wohnort ihm nicht bekannt wird. Nun waren sie auch offiziell kein Ehepaar mehr.

Was ist nun mein Fazit zu der Geschichte um das Hochzeitsgeschenk?

Tanja hatte mir durchaus wahrnehmbare Signale gesendet, in meiner sehr vorsichtigen Art wollte ich mir, als Geschäftsführer keine Schnitzer zu leisten, hatte diese ignoriert, was Tanja dann „weiterziehen" ließ. Erst durch ihren Verlust bin ich mir meiner wirklichen Gefühle für sie klar geworden, doch da war es dann bereits zu spät. Aber zu unser beider großem Glück, hatte unsere Geschichte dann doch noch eine Wende und auch ein glückliches Ende gefunden.

P.S. Tanja war gelegentlich rasante Runden drehend auf dem Circuit Portimao zu sehen, durfte für einen lokalen Rennsport Club starten und belegte, zum Erstaunen vieler, recht häufig Podiumsplätze, hatte so bald den Namen „a rápida alemã" bekommen, was ihr allerbestens gefiel.