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Ein sexualmedizinisches Experiment

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Sie tat wie ihr geheißen und Lena konnte für einen Moment auch einen Blick auf einen knackigen Po werfen. Den, dachte Lena, bekomme ich so schnell nicht wieder zu sehen.

„Ich werden Ihnen jetzt einige Sensoren auf den Rücken kleben. Die Pads sind vielleicht ein wenig kühl." -- Als ob in dieser Situation irgendjemand etwas darauf gäbe, ob die Pads kalt oder warm sind. Aber solche Hinweise halfen, die Atmosphäre sachlich zu halten.

Mit wenige Handgriffen war das erledigt. Es folgten das Entscheidende, nämlich die Elektroden für den „Orgasmuskontrollstrom" an die Schläfen. Hier kam es auf die genaue Positionierung an. Als Lena dazu mit ihrem eigenen Kopf ganz dicht an den der anderen Frau kam, nahm sie zum ersten Mal ihren Geruch war. Eine elektrisierende Mischung aus einem geschmackvoll gewählten Parfum und einer Note eines starken weiblichen Eigengeruchs, zu dem sich ein wenig Angstschweiß mischte. Lena wurde heiß und kalt. Aber sie konnte sich beherrschen.

Lena atmete noch einmal tief durch und sammelte sich.

„Legen Sie sich jetzt bitte auf den Rücken und legen Sie ihre Arme und Beine in die Mulden. Ich werde Sie jetzt fixieren."

Die Liege hatte kleine Vertiefungen zur Fesselung der Gliedmaßen. Die Beine wurden dadurch deutlich, aber nicht obszön weit gespreizt, die Arme lagen etwa schulterbreit über dem Kopf. Zu beiden Seiten der Mulden waren Schlitze, durch die die Riemen gezogen wurden.

Lena holte die dicken Lederbänder und spürte, wie sie zitterte. Eine Frau zu fesseln, davon hatte sie schon immer geträumt. Nun würde es Wahrheit werden, aber doch nicht ganz so wie in ihrer Phantasie. Sie dürfte keinen hemmungslosen Sex mit ihrem Opfer haben, sondern nur beobachten.

Die junge Frau schien jetzt ganz ruhig. Das machte Lena die Arbeit etwas leichter.

Beginnend mit den Armen zog sie die Bänder durch die Schlitze und zurrte sie fest, sodass sie stramm, aber nicht zu eng saßen. Nach dem die Riemen um die Handgelenke zugezogen waren, fühlte Lena erste Erleichterung. Ab jetzt war ihr Versuchsobjekt wehrlos. Selbst wenn sie wollte, konnte sie nicht mehr zurück. Bedächtiger zog Lena die Riemen um den Bauch, die Oberschenkel und schließlich die Fußgelenke zu.

Jetzt konnte sie es sich leisten, ihrem süßen Versuchskaninchen auch verbal die Hilflosigkeit ihrer Lage klarzumachen. „Ich darf Sie, selbst wenn Sie darum bitten, ab sofort nicht mehr losmachen, bevor das Experiment beendet ist. Sollten Sie allerdings etwas brauchen, wie etwa einen Schluck Wasser, sagen Sie mir das bitte." Einen Anflug von Überlegenheit konnte sie nicht ganz aus ihrer Stimme tilgen. Denn sie konnte sich frei bewegen, während die Brünette wehrlos gefesselt war.

Geradezu euphorisch machte sich Lena an den letzten Teil der Vorbereitung. Sie schob den „Liebesmacher" hinter der Theke hervor. So hatten ihre Kollegen liebevoll das Gerät getauft, mit dem Lena nun zwei Stunden lang der jungen, gefesselten Frau die süßeste Qual ihres Lebens bereiten würde. Es handelte sich um eine Penetrationsmaschine mit einem dildoartigen Plastikteil und einem separaten Vibrator auf Höhe der Klitoris.

Lena richtete beides sorgfältig aus und fixierte das Gerät auf dem Boden, sodass es nicht verrutschen konnte. Sie verteilte reichlich Gleitgel.

„Sind Sie bereit?"

Die Namenlose nickte nur. Zu gerne hätte Lena gewusst, wie sich die etwas jüngere Frau jetzt fühlte. Lena genoss den Moment der Macht noch einige Sekunden, dann führte sie den Vibrator zum empfindlichsten Körperteil ihrer Probandin, ließ den Pentrationsstab langsam noch vorne gleiten und führten ihn zum Vaginaeingang. Dann drückte sie auf „Start".

Der Vibrator begann, heftig zu vibrieren; der Dildostab schob sich mit einer Kraft, die nur eine Maschine hat, in den Scheide seines Opfers, nur um sofort wieder zur Hälfte herauszukommen und wieder zuzustoßen.

Sie atmete kurz ziemlich gepresst. Mit einer so heftigen Stimulation hatte sie wohl nicht gerechnet.

Wie absurd diese Situation doch ist, kam es Lena. Da lässt sich eine attraktive, junge Frau vor einer wildfremden anderen Frau von einer Maschine heftig durchficken und bekommt Geld dafür. Andernorts würde man das „Prostitution" nennen, hier läuft es unter dem Deckmantel der Wissenschaft. „Ich habe den schönsten Job der Welt!"

Lena entspannte ein wenig. Sich um ihre eigene Erregung zu kümmern, hatte sie alle Zeit der Welt. Den Körper der gefesselten Schönheit konnte sie später bewundern. Jetzt checkte sie erst einmal die Monitore und Daten.

Die Geräte funktionierten alle, die Daten liefen alle ein, alles war im grünen Bereich. Noch allerdings war Lenas Opfer fast gar nicht erregt. In einer solchen Umgebung, ohne Vorspiel, vor einem fremden Menschen war das ein normaler und schon oft beschriebener Effekt. Das würde sich schon geben.

Und es änderte sich in der Tat rasch.

Die junge Frau begann, schneller zu atmen.

Lena sah in ihr Gesicht. Es schien ihr, als füge sich ihr hübsches Versuchsobjekt in ihr Schicksal. Mit Sicherheit hatte sie sich zunächst geschämt, in dieser Situation stimuliert zu werden. Doch langsam entspannten sich ihre Gesichtszuge. Sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, ihre eigene Erregung niederzukämpfen. Sie war der Maschine zwischen ihren Beinen ausgeliefert. Stück um Stück gab sie sich ihrer Lust hin.

Auf dem Monitor wurde eine ziemlich durchschnittlich Erregungskurve gezeichnet. Die Steigerung verlief in Schüben, gemessen an der Heftigkeit der Stimulation zwar etwas langsam, aber stetig.

Lena stand hinter ihre Probandin und betrachtete den nackten, erregten Körper. Ihr Blick wanderte die Beine der Schönen auf und ab, blieb am Nabel, der nur knapp oberhalb des Bauchgurts hervorragte, hängen und verlor sich schließlich auf dem Oberkörper, der sich rhythmisch und schneller werdend nach oben und unten bewegte.

Erste Schweißlernen bildeten sich auf der jungen Haut.

Schon näherte sich der entscheidende Moment.

Lena riss sich von der Voyersposition weg und blickte zurück auf den Monitor.

Die Erregungskurve stieg und würde in wenigen Augenblicken den Punkt erreichen, an dem eine Frau unter normalen Umständen einen Orgasmus erreichte. Nur waren das keine normalen Umstände. Jetzt musste sich zeigen, ob das Gerät funktioniert. Ob es wirklich mittels Ströme in die entscheidenden Gehirnregionen verhinderte, dass eine Frau zum Höhepunkt gelangen konnte.

Es funktionierte! Die Erregungskurve blieb kurz unter dem Orgasmuslevel stehen.

Es schien zu klappen! Lena fühlte die Glückshormone in ihre Adern fließen und lenkte ihren Blick auf das Gesicht der Schönen. Noch wehrte die sich offensichtlich gegen die Erkenntnis, dass ihr keine Erlösung ihrer erzwungenen Lust vergönnt war. Noch redete sie sich vermutlich ein, dass es nur an ihrer Scham lag, dass der Orgasmus noch nicht eingesetzt hatte. Aber sekundenlang auf der Schwelle zum Höhepunkt zu stehen, war ein neues Gefühl. Geilheit, Entsetzen, Enttäuschung und Neugier. Lena glaubte alles zugleich auf dem Gesicht der Erregten zu sehen. Sie meinte zu ahnen erahnen, was die gefesselte Schöne dachte und wann ihr endgültig die Erkenntnis reifte, worum es bei diesem Experiment ging: Eine Frau über Stunden erregt zu halten ohne ihr die Chance zum Orgasmus zu geben.

Zum ersten Mal musste die Gefesselte heftig stöhnen. Bislang hatte sie ihr schweres Atmen und alle Geräusche mühsam zu unterdrücken versucht. Jetzt öffnete sie ihren Mund und ließ in mehreren aufeinander folgenden Stöhnlauten ihrem ganzen Frust freien Lauf. Ihre Augen waren fast geschlossen. Sie schien sich langsam von der Außenwelt zu verabschieden und zog sich in ihren Körper zurück, der ganz von einem Gefühl beherrscht wurde: Lust.

Lena war sich sicher, dass sich in den nächsten Minuten wenig an diesem Zustand ändern würde. Sie beschloss, einer Aufforderung nachzukommen, die seit Minuten durch Wärme und Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen formuliert wurde: Fingere mich!

Sie ging durch die andere Tür.

Auch hier war primär eine Toilette eingerichtet. Nur eben für Mitarbeiter. Das Besondere an dem Raum waren die vielen Monitore. Auch hier konnten alle Daten der Probandin live verfolgt werden. Plus die Aufnahmen aller Kameras und Mikrophone, mit denen das Experiment dokumentiert wurde.

Lenas Kollegen hatten den Raum eingerichtet mit dem Begründung, dass es ja gut sein könnte, dass nur ein Mediziner das Experiment überwachte, und falls dieser einmal müsste, so sichergestellt war, dass die Versuchsdaten auch von der Toilette aus kontrolliert werden könnten. Mit dieser Begründung war der Raum genehmigt, geplant und ausgestattet worden. Auch im vertrauten Kollegengespräch hatte nie jemand einen anderen Grund vorgebracht. Dabei wusste jeder, wofür der Raum und die Monitore eigentlich gebraucht würden.

Lena war beeindruckt von der Qualität der Kameras. Insgesamt vier Objektive waren auf die Probandin gerichtet. Jedes von hier aus steuerbar. So konnte sie in aller Ruhe zusehen, ohne gesehen zu werden.

Sie hätte sich am liebsten sofort alle Kleider vom Leib gerissen und sich wie vom Teufel besessen zwei Finger in die Pussy gerammt und sich bis zur Erschöpfung selbst gevögelt.

Aber sie hatte in all den Jahren gelernt, sich zu beherrschen.

Langsam zog sie ihre Kleidung aus. Streichelte ihre Arme, ihr Gesicht, ihren Nacken, ihre Flanken.

Auf den Monitoren sah sie, wie ihre Probandin derweil in die nächste Phase tauchte. Sie war nicht mehr völlig in sich gekehrt, sie wurde aktiver. Sie begann an ihren Fesseln zu ziehen, versuchte sich aufzubäumen, ihre Beine zu schließen. Anfangs zerrte sie nur ein wenig, dann riss sie immer stärker, besonders an den Beinriemen. Wenn sie sich schon nicht befreien konnte, dann wollte sie sich wenigstens den ständigen Stößen und dem Vibrieren der Maschine entziehen. Doch die Fesseln waren unnachgiebig.

Lena war sich sicher, dass sich das Mädchen, ohne eine Sekunde zu zögern, unter Kamerabeobachtung und vor einer fremden Frau, fingern würde, wenn sie nur könnte. Sie konnte aber nicht. Sie war gefesselt und musste in ihrer Geilheit hilflos abwarten, was „die Wissenschaft" noch mit ihr vorhatte.

Lenas Hände wanderten weiter. Umkurvten ihre Brüste, zogen immer engere Kreise um ihre Vorhöfe und strichen schließlich ganz sanft über ihre Nippel. Schließlich hielten die Hände an und Daumen und Zeigefinger liebkosten je eine Brustwarze zwischen sich.

Weiter durfte Lena vorerst nicht gehen.

Sie hatte sich als Regel festgesetzt, dass sie erst dann ihre Pussy berühren durfte, wenn die Probandin anfing, zu betteln. Bis es soweit war, durfte sie nur ihre Brüste streicheln.

Das Gefühl, dass dieses Gesetz hervorrief, war zwiespältig. Einerseits vergrößerte die Stimulation an Brüsten und Nippel nur ihre Frustration und das Bedürfnis, sich zwischen den Beinen zu streicheln, andererseits genoss ihre Oberweite die intensive Behandlung und Lena fühlte, wie Welle um Welle der Erregung durch ihre Adern floss. Sie hatte schon vor Jahren gelernt, sich alleine durch Liebkosen ihrer Knospen zu einem kleinen Orgasmus bringen. Aber der war ihr vorerst nicht erlaubt.

Die Brünetten hatte das Aufbäumen vorerst aufgegeben.

Lena zog sich an und betrat den Versuchsraum wieder. Sie nahm ein Klemmbrett in die Hand, stellte sich ans Fußende der Liege und tat, als müsse sie etwas kontrollieren. In Wahrheit wollte sie nur aus nächster Nähe und live sehen, wie die Maschine und der Vibrator unnachgiebig im Schritt der Wehrlosen wüteten. Jeder Stoß des Penetrationsstabes und jedes Unterleibszucken war Lena eine zugleich erotische und zugleich teuflische Erinnerung: „Hey, du hast da was vergessen! Auch du hast eine empfindliche Stelle im Schritt! Auch du willst zucken und wimmern!"

Die Frau hob ihren Kopf. Ihre Blicke trafen sich.

„Bitte, ich kann nicht mehr.", keuchte sie leise.

Lena drehte sich weg und grinste zufrieden. Sofort war sie wieder nackt im Nebenzimmer. Endlich ließ sie ihre Finger an die Stelle, die Berührungen so lange vermisst hatte. Aber auch dort hatte Lena keine Eile. Sie genoss erst eine halbe Minute die Wärme und den Druck, den ihre Hand zwischen ihren Beinen verursachte. Erst dann begann sie ganz langsam, ihre Fingern kreisend zu bewegen. Ihre Bewegungen wurden schneller und gezielter, während sie über die Mikrophone das Wimmern und Bitten ihrer gefesselten Probandin hörte. Lena empfand in diesem Moment kein Mitleid, sie wurde durch das Betteln der Wehrlosen selbst nur noch geiler.

Sie liebte es, sich selbst in diesem Stadium zwischen Orgasmus und dem Weg dahin zu halten, sich immer wieder zurückfallen zu lassen, vorzustürmen, abzubremsen, sich langsam vorzuschleichen, sich geradezu auf Samtpfötchen an einen Orgasmus zu tasten. Nur um dann wiederum aufzuhören. Sich wieder eine Welle der Lust von ihrem Kitzler zu streicheln. Um wiederum aufzuhören, bevor die Lustwelle zum Tsunami wurde.

Sie liebte diesen Zustand so sehr. Gefangen zwischen Erregung und Erlösung.

Heute war die Situation aber eine besondere. Die lange Vorbereitungszeit. Der attraktive Eindruck, den die junge Frau auf Lena machte. Vor allem aber das Experiment selbst machten die junge Ärztin fast wahnsinnig. Ihre Lust war heute eine besondere. Sie hätte sie so gerne gekrönt. Es würde sich so gut anfühlen, sich jetzt einen exquisiten Orgasmus zu geben. Sie durfte aber nicht.

Sie hatte sich selbst ein Regelkorsett verpasst: Erst nach dem Ende des Experiments war ihr ein Orgasmus erlaubt. Währenddessen war ihr der Höhepunkt der Lust nur vergönnt, wenn ihr süßes Versuchskaninchen mit Dirty Talk begann, sich etwa selbst als „Schlampe" bezeichnete oder andere obszönen Ausdrücke über ihre schönen Lippen kamen.

Lena hatte diese Regel gemacht, bevor sie ihre Probandin kennengelernt hatte. Jetzt bereute sie die selbst gesetzte Vorschrift. Wie gerne würde sie jetzt in ihrer Voyeursposition, während sie den nackten Körper einer Frau beobachtete, die seit einer knappen Stunde an der Schwelle zum Orgasmus gehalten wurde, ohne darüber gehen zu können, selbst zu einem grandiosen Höhepunkt bringen. Aber Regel war Regel. Und außerdem: kein Orgasmus für die Probandin, kein Orgasmus für die Versuchsleiterin. Das war nur gerecht.

Sie verteilte ein wenig Seife zwischen Beinen und hoffe, dass so niemand ihre Erregung riechen konnte. Sie zog sich an und betrat den Versuchsraum wieder.

Wie gerne hätte sich jetzt den nackten Körper, der schwitzend, zuckend und sich windend vor ihr lag, berührt. Wie gerne würde sie nicht nur sehen und riechen, sondern auch spüren, wie sich ein Körper anfühlt, der so geil war wie kein zweiter auf Erden.

Aber sie konnte nicht. Der Versuchsraum war videoüberwacht. Die Bilder wurden nicht nur in die Toilette, sondern auch sofort auf einen Zentralserver übertragen. Lena hatte keine Möglichkeit, die Aufzeichnung zu manipulieren. Sollte nur eine anzügliche Berührung darauf zu sehen sein, war sie nicht nur sofort ihren Job los, sie musste auch mit einer Anklage wegen sexuellen Missbrauchs rechnen.

In diesem Moment frage sich Lena, wer von beiden eigentlich das schlimmere Los erwischt hatte. Ihre Probandin konnte sich ungehemmt in ihren Fesseln winden, sich ihrer Lust hingeben und ihren ganz Frust hinausschreien. Die Fesseln nahmen ihr jeden Verantwortung. Lena waren andere Banden angelegt. Sie trug die Verantwortung. Sie könnte alles tun, sie sich selbst und die andere berühren, Orgasmen haben, könnte das Experiment zur Sexorgie machen. Und doch tat sie es nicht.

Die Frau war jetzt wieder ganz in sich gekehrt. Sie redete nicht, sie zerrte nicht an den Fesseln, sie lag regungslos mit geschlossenen Augen da und ließ alles über sich ergehen. Sie hatte sich gefügt in das, was hier passierte. Sie hatte sich damit abgefunden, Teil eines perversen Experiments zu sein, das eine Frau über Stunden in einem Schwebezustand zwischen Himmel und Hölle, zwischen Spannung und Erlösung, zwischen Geilheit und Verzweiflung hielt.

Die Daten auf den Bildschirmen waren krass. Lena sah, wie alle nicht-sexuellen Gehirnaktivitäten der Frau immer weiter reduziert wurden und schließlich ein Minimum erreichten. Das Gehirn der Versuchsperson war auf eine Sache fixiert. Sie war buchstäblich nur noch ein Bündel aus Geilheit.

Verbunden damit war schließlich der Eintritt in die finale Phase. Die junge Frau hatte ganz offensichtlich jede Kontrolle über ihren Körper verloren. Sie zuckte, schrie, grunzte, kreischte und zappelte.

Lena war nicht sicher, ob in all dem Stöhnen irgendwo der Versuch eines artikulierten Wortes zu erahnen war. Aber sie wusste nur zu gut, was die Frau sagen wollte: „ICH. WILL. KOMMEN!"

Das Experiment hatte aus einer menschlichen Persönlichkeit einen einzigen Willen destilliert: den Willen zum Orgasmus. Es gab keinen freien Willen. Die Maschine hatte gewonnen. Der Mensch war von seiner eigenen Lust besiegt worden und kein Mensch mehr, sondern nur zuckendes Fleisch.

Lena erschauderte. Wie gerne hätte sie jetzt Gedanken lesen können. Was ging noch im Kopf einer Frau vor, die seit fast zwei Stunden geiler gehalten wurde als je eine Frau zuvor? Spielte ihr ihr Gehirn die perversesten Sexszenen vor? War sie gerade vor ihrem inneren Auge Mittelpunkt einer Gang-Bang-Szene? Oder war nur noch Leere zwischen ihren Schläfen?

All das konnten auch noch so fortschrittliche Kontrolldaten und Monitore nicht verraten.

Die vorgegebene Zeit von zwei Stunden war um.

In späteren Testreihen war geplant, den Orgasmuskontrollstrom nun abzuschalten und den Probandinnen so ein Orgasmus von vermutlich ungeahnter Intensität zu ermöglichen. Leider hatte diese Frau das Pech, die erste zu sein. In den ersten Durchläufen wollte man zunächst wissen, wie die Erregung nach so langer Zeit wieder abklang.

Lena schaltete also nur den Liebesmacher aus.

Die Frau auf der Liege schien es kaum zu registrieren. Sie wirkte immer noch wie besessen, schaute glasig an die Decke, lallte Unverständliches und zuckte wild umher.

Fasziniert schaute Lena auf ihre Monitore. Seit fünf Minuten war jetzt jede Stimulation entfernt worden und immer noch sprachen die Daten ein eindeutiges Bild: Würde jetzt der Orgasmuskontrollstrom abgeschaltet, hätte die Probandin den heftigsten Orgasmus, der je gemessen wurde. Ganz ohne Stimulation. Was hier geschah, war einfach zu krass. Lena konnte es kaum glauben.

Langsam kehrte die Probandin in einen normalen Zustand zurück. Ihr Puls wurde ruhiger. Andere Gehirnregionen wurden wieder mit Blut versorgt. Die Erregungskurve ging nach unten.

Mit einer Schnabeltasse gab Lena ihr einen vorbereiteten „Power-Trink", ein hochgradig energiehaltiges Getränk, zu trinken. Denn sie hatte in den zwei Stunden vermutlich ähnlich viel Energie verbrannt wie ein Marathonläufer.

Die Frau befand sich jetzt in einer Art Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachsein. Doch ihre Erregung war noch immer nicht bei Null angelangt.

Nach weiteren 20 Minuten entfernte Lena die Fesseln und legte der Frau ein kaltes Tuch auf die Stirn. Davon wurde sie wieder etwas wach.

„Das Experiment ist vorbei. Sie haben es überstanden! Sie dürfen jetzt aufstehen, wenn sie wollen."

Sie schien sich tatsächlich gefangen zu haben. Sie hatte die Augen geöffnet und lächelte Lena an. In ihren Augen war ein seltsamer Glanz zu sehen, ihr Blick war verklärt und war nur halb auf Lena gerichtet, halb ging er in eine weite Ferne.

Schneller, als Lena gedachte hatte, stand sie auf. Auf wackligen Beinen ging sie zur Toilette und schloss die Tür hinter sich. Zu Lenas Bedauern war auch diese Tür doppelt gepolstert und ließ keinen Laut herausdringen. In den letzten Minuten hatte sie sich fast mütterlich um ihren Schützling gekümmert. Nun, da sie kurz alleine war, überkam sie fast schockartig ihr eigene Lust und ihre Gedanken rasten ungezügelt dahin. Sie hätte alles darum gegeben, zu wissen, was jetzt hinter dieser Tür geschah. Vermutlich war die Probandin zu erschöpft, um noch einen Gedanken auf ihre sexuelle Befriedigung zu verwenden. Andererseits hatte die Brünette wohl noch nie im Leben so dringend einen Höhepunkt gebraucht. Lena malte sich aus, wie die namenlose Geile gerade den multiplen Orgasmus ihres Lebens durchmachte, in dem sich all der aufgestaute Frust der vergangenen zwei Stunden entlud. Oder aber -- Lena spürte eine heiße Gänsehaut zwischen den Beinen -- am Ende stand dieses Geilstück doch so sehr auf Denial, dass sie selbst jetzt sich nur stimulierte, streichelte und liebkoste, ohne sich einen Orgasmus zu erlauben. Ja, möglicherweise hatte ihr dieses Experiment den Kick ihres Lebens gegeben und sie würde nie wieder einen Höhepunkt erleben wollen.