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Ein Studentenjob - Teil 06

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Ich höre kein Motorengeräusch und sehe auch kein Segel, das gesetzt wäre, trotzdem bewegt sich das Boot geschmeidig durch das Wasser. Simon steuert es geschickt aus dem Liegeplatz und hinaus aus dem Hafen. Sobald wir den geschützten Bereich der Marina verlassen haben, wird das Boot deutlich schneller und beginnt in den Wellen zu schaukeln. Wie von einem Motor getrieben fährt es aufs offene Meer hinaus. Die Wellen unter mir spritzen immer wieder hoch und ich werde tatsächlich nass. Aber ich finde es unglaublich cool, zu sehen, wie das Meer unter mir dahinzieht.

Etwas weiter draußen setzt Simon die Segel. Sie werden von einem Motor geräuschlos nach oben gezogen. Als ich das bemerke, drehe mich auf den Rücken und schaue begeistert zu, wie die Stoffbahnen nach oben gleiten. Das sieht komplett einfach aus. Ich dachte, die Segel müssten mit Muskelkraft mühsam nach oben gezogen werden. Aber bei diesem Boot scheint das nicht der Fall zu sein.

Ich staune, wie das Segel die Spitze erreicht, gestrafft wird und sich dann der Wind darin bläht. Das Boot nimmt rasch Fahrt auf und wir gleiten über den Meeresspiegel dahin. Den Motor muss Simon abgestellt haben. Wir erreichen eine beeindruckende Geschwindigkeit und es ist für mich unglaublich faszinierend, mit welcher Leichtigkeit wir über das Wasser gleiten. Dabei sind wir absolut geräuschlos, beinahe so, als würden wir fliegen. Man hört nur das Rauschen des Windes und das Spritzen des Wassers, das gegen den Rumpf klatscht.

„Ist das schön?", erkundigt sich Simon.

Ich liege auf dem Bauch im Netz und schaue in die Richtung, in die wir fahren. Als er mich anspricht, drehe ich mich zu ihm und muss gegen die Sonne anblinzeln. Deshalb lege ich eine Hand auf die Stirn.

„Musst du nicht auf der Brücke sein oder am Ruder oder wo auch immer?", frage ich fast panisch. Er steht nämlich neben dem Kabinenaufbau, lehnt sich dort lässig an und beobachtet mich.

„Ich habe auf Autopiloten gestellt", meint er gelassen und lächelt.

„Und das soll mich beruhigen?"

„Es ist doch weit und breit kein anderes Boot in Sicht. Wir sind nahezu allein auf dem Meer."

„Meinst du, ich könnte auch den Bikini ausziehen?"

„Du willst nahtlose Bräune?"

„Du sagst es", antworte ich etwas verlegen. „Wenn ich schon mal die Möglichkeit dazu habe."

„Genierst du dich nicht vor mir?"

„Warum sollte ich. Du wirst mir schon nichts wegschauen und für dich hoffe ich, dass du schon mal eine nackte Frau gesehen hast", antworte ich.

Ich zucke entschuldigend mit den Schultern und klettere mühsam zu ihm, ziehe den Bikini aus und drücke ihn ihm in die Hand.

„Legst du ihn mir bitte in die Kabine?", frage ich zuckersüß.

„Du bist mir ein kleiner Schelm", meint er.

Simon nimmt mir tatsächlich den Bikini ab und macht sich auf den Weg zur Kabine. Er ist ein braver Diener seines Herrn, das muss man ihm lassen. Er hat mich nicht einmal besonders lange angeglotzt, als ich komplett nackt vor ihm stand. Er hat allerdings seinen Blick schon über meinen Körper schweifen lassen und seinem Gesichtsausdruck nach, hat ihm gefallen, was er gesehen hat.

Ich klettere zurück an die Stelle, wo ich schon vorher auf dem Netz lag. Ich lasse mir die abendliche Sonne auf die Haut scheinen und genieße es, dass immer wieder Wasser auf meinen Körper spritzt und mich ein wenig kühlt. Es führt sich einfach herrlich an. Stundenlang könnte ich einfach nur hier liegen und die Ruhe genießen. Ich kann allmählich die Leute verstehen, die ihren Urlaub und ihre Freizeit auf einem Segelboot verbringen.

So in Gedanken versunken bekomme ich nicht mit, dass wir auf eine Bucht zusteuern. Zu meiner Verteidigung muss ich gestehen, dass ich mich auf den Rücken gedreht habe und die wenigen Wolken am Himmel beobachte, die alle möglichen Formen annehmen, sich wieder auflösen und neue Figuren bilden.

Erst als ich merke, dass das Boot ruhiger im Wasser liegt, drehe ich mich um und sehe zuerst, dass das Wasser unter uns seichter ist. Ich blicke hinunter bis auf den Grund und mir fällt auf, dass vor uns das Ufer uns immer näherkommt. Als ich zurückschaue, fällt auch schon das Segel in sich zusammen und es scheint so, als würde wieder ein Motor das Boot nach vorne schieben. Allerdings höre ich erneut kein Motorengeräusch. Das macht mich ein wenig stutzig.

Simon manövriert das Boot gekonnt in die Bucht, wirft den Anker und schwimmt an Land, um zwei Taue an Bäumen im Uferbereich zu befestigen. Damit hängt das Boot fest und bewegt sich nur noch im sanften Wellengang des Wassers auf und ab. Ansonsten aber ist es perfekt festgemacht, soweit ich das verstehe.

„Sind wir mit Motor in die Bucht gefahren?", erkundige ich mich.

„Sind wir."

„Aber ich habe keinen Motor gehört."

„Das ist auch ein Elektromotor."

„Wow! Und wo nimmst du die Energie her?"

„Das Boot ist mit zahlreichen Photovoltaikplatten und einem Speicher ausgestattet."

„Ein Null-Emissionen-Boot sozusagen."

„So könntest du es nennen."

„Ist das teuer?"

„Das ist ein Prototyp."

„Wie kommst du zu diesem Prototyp."

„Herr Mering hat das Boot entworfen."

„Der muss ein kluger Kopf sein. Aber wann treffe ich ihn endlich?"

„Nur Geduld", meint er. Dabei lächelt es süffisant. „Kannst du es nicht mehr erwarten, ihn zu treffen? Ist dir meine Gesellschaft nicht gut genug?"

„Nein, wo denkst du hin. Ich möchte nur endlich wissen, wer mich gebucht hat, warum er mich gebucht hat und was er sich von mir erwartet", platzt es aus mir heraus.

„Vorerst musst du noch mit mir Vorlieb nehmen", meint er. „Aber jetzt solltest du dich anziehen, wir gehen an Land. Ich habe Hunger."

Dabei gibt er mir einen Klapps auf den nackten Hintern. Es ist das erste Mal, dass er sich eine kleine Freiheit herausnimmt, die eigentlich nur dem Mann zustehen, der mich gebucht hat und dafür auch zahlt. Aber ich lasse es ihm durchgehen, da er mir sympathisch ist und da die Zeit schon lange begonnen hat, in der dieser Herr Mering über mich verfügen darf.

Kapitel 18

Ich komme aus der Kabine und warte auf Simons Reaktion. Ich habe eine sehr knappe und heiße Jeans-Hotpants und ein weißes, bauchfreies Top angezogen. Da der Stoff sehr dünn ist und ich keinen BH trage, kann man beim richtigen Licht meine Brüste deutlich erkennen. Er hat gemeint, ich solle das anziehen, in dem ich mich wohlfühle. Da er mir aber den Klapps auf meinen nackten Hinter gegeben hat, will ich ihn ein wenig provozieren und habe mich deshalb bewusst sexy gekleidet.

„Wie gefalle ich dir?", frage ich gespannt.

Simon mustert mich ungeniert und gibt mir mit der kreisenden Hand und dem erhobenen Finger zu verstehen, dass ich mich drehen soll. Da er etwas gierig dreinschaut und ich mich freue, dass meine Rechnung aufgeht, tue ich ihm den Gefallen. Ich versuche mich dabei ein wenig aufreizend zu bewegen, um die Wirkung noch zu verstärken. Mir ist sehr wohl bewusst, wie mein Hintern in dieser Hose zur Geltung kommt. Als ich über die Schulter zurückschaue, bestätigt mir sein Gesichtsausdruck, dass mein Arsch die erhoffte Wirkung nicht verfehlt.

„Du schaust unglaublich sexy aus", bestätigt er dann auch.

Ein wenig stolz auf mich tripple ich mit den High Heels in der Hand und den Segelschuhen an den Füßen auf das Beiboot zu.

„Hast du keine Turnschuhe?", erkundigt sich Simon.

„Warum, sind High Heels nicht nach deinem Geschmack?"

„Wir müssen beim Restaurant über einen Bootssteg und dann eine schmale Treppe nach oben laufen. Da könntest du dir mit diesen Mörderdingern an den Füßen den Hals brechen", schmunzelt er trocken.

„Das will ich mir natürlich nicht"; antworte ich.

Schnell laufe ich zurück in die Kabine, tausche die Heels gegen Sneakers und klettere dann ins Beiboot. Simon folgt mir und schon geht es los, diesmal mit einem Verbrennungsmotor.

„Keine Sonnenenergie?", necke ich ihn.

„Noch nicht", kontert er. „Wird aber sicher das nächste Projekt von Herrn Mering werden."

Wir grinsen beide, verlassen die Bucht, fahren ein Stück die Küste entlang und biegen dann in die nächste Bucht ein. Sie ist deutlich größer und erst weiter hinten von Wald eingerahmt. Unsere Bucht, das muss ich zugeben, ist eindeutig romantischer. Sie ist kleiner und die Bäume, die bis zum Ufer reichen, machen daraus ein sehr lauschiges Plätzchen. Man fühlt sich dort, wie auf einer Lichtung im Wald.

Schon von weitem kann ich in dieser Bucht die Anlegestelle sehen. Tatsächlich führt von dort aus ein schmaler Steig nach oben. Immer wieder werden dabei Teilstücke von Treppen überbrücken. In dem Moment bin ich Simon echt dankbar, dass er mich nicht mit den High Heels ins offene Verderben hat rennen lassen.

„Da sind wir auch schon", meint er.

Gekonnt legt er am Steg an, vertäut das Boot und hilft mir galant beim Aussteigen. Dann klettern wie den Steig und die Treppen nach oben.

„Guten Abend Herr Mering, einen Tisch für zwei?", erkundigt sich ein Mann, der vermutlich der Wirt ist.

„Herr Mering?", frage ich überrascht.

Der Wirt dreht sich zu mir um und schaut mich irritiert an. Simon hingegen wird von einem Ohr zum anderen rot. Er hat zwar im letzten Moment versucht, den Wirt mit einer Handbewegung in seinem Redefluss zu stoppen, aber das hat nicht funktioniert.

„Du Schelm! Lässt mich glauben, der Fahrer zu sein. So etwas!", schimpfe ich los.

Simon aber grüßt kurz den Wirt, nimmt mich um die Taille und geht auf einen Tisch zu, der ganz draußen auf der Terrasse steht und von dem aus man einen herrlichen Blick über die Bucht hat.

„Sei mir bitte nicht böse", meint er schmunzelnd. „Als du mich gefragt hast, ob ich der Fahrer von Herrn Mering sei, hat mich das derart amüsiert, dass ich zum Spaß in die von dir ausgewählte Rolle geschlüpft bin."

„Na hör mal! Jetzt wäre auch noch ich an allem schuld?"

„Das habe ich ganz bestimmt nicht gesagt", wehrt er ab. „Es ist einfach so gekommen."

„Aber du hättest schon viel länger das Missverständnis aufklären können", antworte ich gespielt vorwurfsvoll. Wirklich böse kann ich ihm nicht sein. Seine Tiefstapelei macht ihn sogar noch sympathischer.

„Du hast dich so süß in die Rolle eingefunden, wonach ich dich irgendwohin bringen würde, dass ich es einfach nicht übers Herz gebracht habe, dir diese Illusion zu rauben."

„Du wolltest mir die Illusion nicht rauben, das ist ja lustig. Ich wette, du hast dich über mich schlappgelacht."

„Nein, das habe ich nicht. Aber es war irgendwie süß."

„Süß?"

„Vera, sei mir bitte nicht mehr böse und setz dich!", weist er mich an.

Ich setze mich. Was bleibt mir auch anderes übrig. Schließlich ist er der Kunde und, wenn er glaubt, mich hinters Licht führen zu wollen, dann soll er das eben tun.

„Was essen die Herrschaften?", erkundigt sich der Wirt.

„Magst du Fisch?", will Simon von mir wissen.

„Ist Simon eigentlich dein richtiger Name?", fällt mir plötzlich ein.

„Ja, ich heiße Simon Mering. Zufrieden?"

„Ja."

„Ja, du bist zufrieden oder ja, du magst Fisch?"

„Beides", muss ich grinsen. Ich entspanne mich auch sichtlich und lehne mich zurück.

„Gut", meint Simon.

Er bestellt daraufhin Dinge, von denen ich nicht einmal wusste, dass es sie überhaupt gibt. Auch eine Flasche Wein ist offenbar dabei, denn wenig später kommt der Wirt mit Weißwein und zwei Gläsern. Simon probiert und anschließend werden unsere Gläser aufgefüllt.

„Auf ein schönes Wochenende", meint Simon, der sein Glas erhebt.

„Auf ein schönes Wochenende", antworte ich und proste ihm zu.

Ich nehme mir vor, nur wenig Wein zu trinken, weil ich einen klaren Kopf behalten will. Wenn man mit fremden Männern unterwegs ist, sollte man sich nicht gerade betrinken. Auch, wenn ich Simon inzwischen vertraue, dass er nicht einfach über mich herfällt, denn dazu hätte er auf der Überfahrt genügend Zeit gehabt, bleibe ich lieber vorsichtig.

„Übrigens Wochenende", sage ich, nachdem wir einen Schluck genommen haben. „Was steht auf dem Programm. Was hast du mit mir vor?"

„Was ich mit dir vorhabe?"

„Ja, du hast mich schließlich gebucht."

„Ach das. Ich muss morgen nach Male Losinj. Dort findet eine Versammlung oder Tagung oder so etwas ähnliches für Bootsbauer statt. Dort wurde ich gebeten einen Vortrag über meinen Katamaran zu halten."

„Und welche Rolle spiele ich dabei?"

„Du bist die hübsche Meerjungfrau, das laut Mythos auf jedes Schiff gehört", meint er und grinst über das ganze Gesicht.

„Echt jetzt? Ich soll das Boxenluder der Segeljachten spielen?"

„Nein, Spaß bei Seite. Ich soll dort in Begleitung erscheinen und da ich im Moment keine Freundin habe, habe ich mir gedacht, ich organisiere anderweitig eine hübsche Begleitung. Dass sie auch noch so nett und klug ist, wie du, das hätte ich gar nicht zu träumen gewagt."

„Ich war nett zu dir und du hast den Eindruck, ich sei klug?", frage ich skeptisch.

„Naja, da hat es durchaus Momente gegeben, da hast du ganz schön zickig reagiert. Aber so im Großen und Ganzen, will ich nicht klagen."

„Danke, du scheinst ein sehr toleranter Mensch zu sein."

„Das sagen mir alle", grinst er breit.

„Und wie kommst du auf die Idee, ich sei klug? Ich weiß nicht was der Po ist, ich weiß nicht, wo Venedig liegt ..."

„Halt, halt, halt!", bremst er mich aus. „Ich wusste beim ersten Mal auch nicht, was der Po ist und wo Venedig liegt. Ich musste auch erst auf einer Karte nachschauen."

„Ja, schon gut. Aber deshalb bin ich noch lange nicht klug, höchsten nicht ganz dumm."

„Du bist neugierig. Das ist eine Grundvoraussetzung, um Wissen zu erlangen. Der Wille, sich Wissen aneignen zu wollen, das ist für mich der Schlüssel zur Klugheit."

„Das finde ich jetzt eine ganz schön gewagte Theorie, will sie aber mal unkommentiert stehen lassen."

„Und du, was machst du so in deinem Leben?"

„Ich bin Studentin."

„Was studierst du?"

„Medizin."

„Oh, eine Frau Doktor. Und du willst nicht klug sein?"

„Noch bin ich erst Studentin."

„Du finanzierst dir also das Studium über diese Aufträge."

„Von irgendetwas muss man schließlich leben."

„Da hast du Recht."

Er sagt das überraschend trocken. Ich hätte mir erwartet, dass er versucht, es mir auszureden, dass er mir klar machen will, dass kellnern besser wäre. Aber nichts dergleichen. Es entsteht eine kurze, aber nicht peinliche Pause.

„Was machst du im Leben?", erkundige nun ich mich. „Baust du nur Schiffe?"

„Ich habe die Werft von meinem Vater geerbt und die Produktion komplett auf erneuerbare Energien umgestellt."

„Eine Werft in München?"

„Nein, ich stamme aus Hamburg und auch die Werft befindet sich dort. Aber ich habe in München an der TU studiert und habe mich in die Stadt verliebt. Also lebe und arbeite ich die meiste Zeit dort."

„Wie ich annehme, macht dir deine Arbeit Spaß."

„Ich habe das große Glück, von meiner Familie viel Geld geerbt zu haben. Da ist es ein Leichtes, zu machen, was einem gefällt."

„Dieses Glück habe ich nicht."

„Deshalb musst du auch neben dem Studium Geld verdienen."

Erneut entsteht eine kurze Pause. Ich finde Simon, jetzt wo ich weiß, dass er mein Auftraggeber und eigentlich der reiche Schnösel ist, noch netter als zuvor. Er ist herrlich bodenständig und überhaupt nicht abgehoben. Allein schon seine Bemerkung, dass er es leicht habe.

„Was hast du mit mir vor?"

Diese Frage brennt mir immer stärker auf der Seele. Bisher hat er nur gesagt, dass er mich als Begleitung für eine Veranstaltung bracht.

„Wie meinst du das?"

„Hast du sexuelle Vorlieben oder ganz ausgefallene Wünsche?"

„Du meinst, ich würde dich zum Sex zwingen?"

„Was heißt denn zwingen? Du hast dafür bezahlt."

Er schaut mich belustigt an. Ich kann seinen Blick nicht wirklich deuten und irgendwie macht er mich unruhig, die Ungewissheit lässt mich nicht ruhig sein.

„Hätte es eine andere Möglichkeit gegeben, dass du mitkommst?"

„Du bist doch ein sehr attraktiver Mann, hast Geld und ich vermute mal, die Frauen stehen bei dir Schlange."

„Ja und?"

„Da hättest du doch sicher eine Frau gefunden, die liebend gerne mitgekommen wäre, ohne, dass du Geld auf den Tisch legst."

„Jetzt hast du mich erwischt!", meint er und grinst.

„Was jetzt, wie erwischt?"

„Natürlich hätte ich eine Frau gefunden, die mitgekommen wäre, vermutlich mehr als eine."

„Warum hast du dann nicht die genommen?"

„Ich wollte dich!"

„Mich, ausgerechnet mich?"

„Nun ja, um ehrlich zu sein, wollte ich zunächst einfach eine Begleitung, die sich keine Hoffnungen auf irgendetwas macht. Deshalb bin ich zu Euch in die Agentur gekommen."

Er macht eine Pause und schaut mich an. Aus diesem Mann werde ich wirklich nicht schlau. Männer sind ansonsten wirklich leicht zu durchschauen. Sie wollen Sex und eventuell noch Alkohol. Aber er scheint ein sonderbares Exemplar zu sein.

„Was war in der Agentur?"

„Ich habe dein Foto gesehen."

„Ja und?"

„Da habe ich mir eingebildet, dass ich mit dir das Wochenende verbringen will."

„Einfach so."

„Ja, du bist hübsch und irgendwie passt du zu mir. Schließlich soll man nicht von Weitem sehen, dass ich dich für die Begleitung bezahle."

„Dass wir aber trotzdem Sex haben könnten, ist dir nicht in den Sinn gekommen."

„Warum sollten wir unbedingt Sex haben?"

„Weil du ein Mann bist."

„Und du glaubst jeder Mann muss zwangsläufig Sex haben, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet?"

„Nun ja, so sind zumindest die Männer, die ich bisher kennen gelernt habe."

„Dann muss ich dich enttäuschen. Ich will keinen Sex bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Für mich ist Sex etwas ganz Besonderes, etwas Wichtiges und sollte nur mit der Frau sein, mit der ich auch zusammen sein will."

„Ich finde das eine tolle Einstellung. Ich vermute, du hast deine bisherigen Freundinnen nie betrogen."

„Nein, das habe ich nicht."

Kapitel 19

Wir haben noch über Gott und die Welt geplaudert. Mit Simon fühle ich mich unglaublich wohl. Jetzt, da alles zwischen uns geklärt zu sein scheint, kann ich mich wirklich entspannen. Ich fühle mich, wie im Urlaub. Mir kommt es gar nicht mehr so vor, dass er ein Kunde ist.

Wir sind nach dem Essen auf das Boot zurückgekehrt und dann schlafen gegangen. Aus praktischen Gründen haben wir uns dazu entschieden, in derselben Kajüte zu übernachtet. Sie bietet in einem relativ großes Doppelbett ausreichend Platz für zwei. Dabei ist nichts passiert. Jeder hat in seiner Betthälfte geschlafen und Simon wurde überhaupt nicht zudringlich.

Wir sind dann schon früh losgesegelt und haben am späteren Nachmittag die Veranstaltung besucht. Ich habe dabei Simon etwas necken wollen und die unsterblich verliebte Freundin gespielt. Er hat das sichtlich genossen, so zumindest mein Eindruck. Er hat die Küsse, die ich ihm gegeben habe, erwidert und hat mir ab und zu auch an den Hintern gefasst oder die Hand um meine Taille gelegt.

Im Großen und Ganzen war der Abend ein Erfolg und wir sind nun wieder auf dem Weg zum Boot. Der Veranstalter hat uns zwar ein Zimmer in einem Hotel angeboten, aber wir haben es vorgezogen, auf dem Schiff zu schlafen. Als wir zum Liegeplatz schlendern, hat Simon immer noch den Arm um meine Taille gelegt und drückt mich etwas auffällig an sich. Er ist also doch nur ein Mann, denke ich bei mir.

„Du bist eine tolle Freundin. Die Zeitungen werden morgen alle etwas zum Schreiben haben", meint er.

„Wie die Zeitungen?"

„In Fachkreisen gelte ich als der begehrteste Junggeselle."

„Aber was hat das mit mir zu tun?"

„Ich bin nun für sie kein Junggeselle mehr und alle werden wissen wollen, wer die hübsche, junge Frau an meiner Seite ist."

„Ach du lieber Gott! Daran habe ich natürlich nicht gedacht. Wenn die nun herausbekommen, dass ich nur ein käufliches Mädchen bin?"

„Dann geht das Rätselraten erstrecht los", kichert er.

„Du findest das lustig?"

„Irgendwie schon."

Wir gehen unter Deck und ich beginne mich auszuziehen. Erst als ich den Tanga herunterziehe, fällt mir sein Blick auf.

„Du schaust ja doch?"