Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Eine nachhaltige Begegnung im Café

Geschichte Info
Eine vernachlässigte Witwe findet ihren Weg zurück...
5.3k Wörter
4.66
28.4k
15

Teil 1 der 3 teiligen Serie

Aktualisiert 03/29/2024
Erstellt 06/07/2023
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Ein Blick auf meine Uhr: Mist, schon 10 Minuten zu spät. Ich hastete prustend und angestrengt die Treppen vom S-Bahnhof Hohenzollerndamm zur Straße hoch, dann links, 30, 50 Meter bis zum Café, Wilmersdorf. Ich hatte mich dort zu einem wichtigen Geschäftsgespräch verabredet.

Das Café schien eher unauffällig, präsentierte sich überdies in einem fast leicht angegilbten 60er-Jahre-Charme, bürgerlich, sauber. Das Interieur bestand mehrheitlich aus beigefarbenen Loungesesseln, Muscheldesign, zwei bis drei jeweils um einen runden Tisch. Der Gastraum war schmal, aber recht langgestreckt, eine kleine Treppe zwischen Kuchentheke bzw. Bäckereiverkauf zur Straße und höhergelegenen Gastraum.

Eine schon übliche, dezente Caféhausmusik umschmeichelte die Ohren. Zwei, drei Kellner und Kellnerinnen balancierten geübt die bestellten „Kostbarkeiten" heran, räumten ab, richteten leere Tische erneut her.

Ich sah meinen Gesprächspartner auf Anhieb, schon weil er signalgebend seinen rechten Arm hochstreckte. Das Café war gut besucht. Etwa zwei Drittel der Tische war besetzt, meist mit zwei Gästen jeweils, aber mehrere auch mit Einzelpersonen, wie zwei ältere Damen sowie ein älterer Mann, der sich wohl konzentriert dem 'Tagesspiegel' widmete. Die beiden Damen, adrett gekleidet in ihren Kostümen, die eine eindeutig in einem hellrötlichen Chanel-Kostüm, wirkten überaus passend zum Stil des Hauses. Der Charme der „Wilmersdorfer-Witwen" wehte von ihnen herüber, mein kurzer, wie auch kesser Gedanke.

Nun denn, ich eilte, immer noch schwer atmend, auf meinen Gesprächspartner Klaus zu, entschuldigte meine Verspätung und ließ mich endlich entspannend in einen der Sessel am Fenster fallen. Ein Ober eilte hinzu, nahm meine Bestellung auf, denn mein Gesprächspartner hatte seinen dampfenden Kaffee mit einem Croissant bereits vor sich zu stehen. Wir packten schon mal unsere Papiere aus, wenngleich die ersten Minuten dem unvermeidlichen Small-Talk gewidmet waren, ein Potpourri über unsere Familien sowie natürlich Kollegen- bzw. Konkurrenztratsch und aktuelle Stadteindrücke.

Wir legten dann aber inhaltlich los. Es gab viel zu besprechen und viel zu bewerten. Zeitweise versank die Umgebung um uns. Nicht einmal das allgemeine Stimmengewirr hier störte uns schließlich. Zu entscheidenden Fragen pflegte ich stets den Augenkontakt zu meinem Freund und Partner, signalisierte ich damit meine Aufmerksamkeit und mein Interesse. Bei einer seiner längeren Ausführungen allerdings schweifte, für eine oder zwei gefühlte Sekunden nur, mein Blick über seine linke Schulter hinweg.

In der Sichtachse zum hinteren Café-Raum, in die linke Ecke, fast abseits, fing mich das Augenpaar der adretten Dame im Chanel-Kostüm ein. Sie sah zu mir, besser zu uns herüber, auffällig unbeweglich, starr geradezu. Sie verwirrte mich irgendwie, aber ich löste mich auch gleich wieder, um dem Gespräch weiter zu folgen. Nach knapp vier, fünf Minuten schaute ich erneut hoch, und ... wieder der Blick. Shit, bloß dem keine Aufmerksamkeit zollen, lenkt nur ab, mein erster Impuls.

Das Gespräch zog sich hin. Und nach rund einer Stunde brauchte Klaus mal eine Toilettenpause. Wir unterbrachen unsere Sitzung, ich lehnte mich zurück, und natürlich schaute ich rüber, für die Minuten seiner Abwesenheit mit freiem Blickfeld. Die Dame senkte kurz, quasi schamvoll ihren Blick, sich wohl ertappt fühlend, um dann aber auch gleich den Blickkontakt wieder aufzunehmen. Die Ahnung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht.

Sie war elegant anzuschauen, gepflegt, sanfte Körperrundungen, ausgeprägte Brüste, hatte nur wenige Falten und eine knapp schulterlange, brünette, geschwungene Frisur mit zarten grauen Strähnchen. Sah freundlich-frech aus, modern. Ihr Make-up war akzentuiert, aber nicht übertrieben. Ihre Lippen vertrugen zusammen mit der Haarfarbe einen kräftigen Ton. Ihre Augen „strahlten" charmant, dezent betont, darüber akkurat-geschwungene Augenbrauen, ganz die Dame hier.

Klaus kam zurück und ich musste mich innerlich richtig zusammenreißen. Gott, ich war deutlich verunsichert auf einmal, ehem, wie gesagt, verwirrt, fühlte mich „angesprochen" ...

Das Gespräch zog sich fast eine weitere Stunde hin, die mir jetzt schon bald lästig wurde. Die Frau blieb und bestellte sich sogar ein weiteres Kännchen, ... und pflegte ihr „Blickspielchen" weiter.

Endlich ... wir hatten unser Ergebnis auf den Tisch! Mein Gesprächspartner musste auch los. Er zahlte für mich mit, lud mich ein damit und verabschiedete sich, während ich vorgab, noch Papiere sortieren zu müssen. In Wirklichkeit packte ich, nach dem er das Café verlassen hatte, schnell alles in die Aktentasche und lehnte mich noch mal entspannt zurück. Jetzt rang ich mir auch ein längst überfälliges Lächeln in die Richtung der smarten Dame in der Ecke ab. Und sie lächelte jetzt mutiger zurück.

Auf einmal nahm ich wieder die Hintergrundmusik wahr, registrierte bewusster das Gewusel um mich herum. Ich schaute mittlerweile ebenso fasziniert, wie verwundert, immer wieder zu meiner schönen Unbekannten hinüber. Meine rechte Hand strich verlegen übers Kinn, bis ich, fast schüchtern, eine Reaktion wagte. Mein Zeigefinger wies dezent erst auf mich, um dann mit zarter Bewegung, kaum sichtbar, in ihre Richtung zu deuten. Ebenso so scheu, mich anblickend, neigte ihr Kopf sich zu einer ganz sanften Bejahung ... Mein Herzschlag nahm zu. Das streichelte reineweg mein oft geprüftes Ego.

Ich stand langsam auf, wollte nicht hektisch wirken, griff meine Aktentasche und mein Jackett und lief durch die Sesselreihen, ein wenig wie in Trance, zu ihr rüber. Vor dem Tisch blieb ich stehen, sie sah freundlich hoch.

Ich: „Darf ich mich setzen?"

Sie leise: „Bitte, junger Mann. Ich habe nichts dagegen ...!"

Ich schluckte, nahm auf dem ihr nächsten Sessel Platz und suchte nach ersten, etwas unsicheren Worten: „Sie ... Sie sind häufiger hier? Haben ... haben sie mich beobachtet?"

Sie lächelte wieder, etwas geheimnisvoll, sanfte Stimme: „War das so auffällig? Mmmh? Ja, ich bin hier quasi Stammgast, junger Mann. Ich hab' einfach die Zeit dazu. Zu Hause ist es mir oft zu still."

Immer dieses "junger Mann", ich war damals 49, verheiratet, hatte eine fast erwachsene Tochter. Meine neue Gesprächspartnerin schätzte ich auf ... ach, ich weiß nicht auf was ... Mitte 60 oder knapp mehr, vielleicht. Fragen konnte ich sie ja (noch) nicht, könnte wohl leicht peinlich werden, wäre unhöflich und ist ja im Grunde auch nicht nötig.

Ich weiter: „Zu still? Sie leben alleine?"

„Ja, ja, vor zwei Jahren ist mein Mann verstorben. Aber ich bin versorgt. Er war leitender Mitarbeiter im Finanzamt ... in gehobener Position. Ich habe leider Zeit, wenn ich das so sagen darf, wenn sie verstehen."

Aha, also doch eine "Wilmersdorfer Witwe", ich lobte still meine Beobachtungsgabe.

„... Und Sie beobachten Männer dabei?", mir schien die erneute Frage zwar etwas zu kess, aber warum nicht. Ich gleich weiter: „Ach, ich heiße übrigens Peter, bin heute hier nur wegen eines Gespräches. Sonst bin ich ja nie hier. Ich wohne in einem anderen Bezirk. Es ist wirklich nett, Sie kennenzulernen."

Ich hatte ihr damit kurz und knapp, quasi spontan, das „Du" angeboten. Mache ich sonst nie so. Den Nachnamen wollte ich aber erstmal nicht rausrücken ...

„Danke, Peter! Ich heiße Susanne. Freut mich, dass du dich traust. Die meisten reagieren auf meine „Spielchen" nicht, aber ich will es auch nicht zu offensichtlich tun. Kann schnell auch peinlich werden. Und wo wohnst DU, wenn wir schon bei den Vornamen sind und du es andeutest, mmmh?"

„Im Prenzlauer Berg ..."

„Ach, im alten Osten?"

„Jauh, gefällt mir dort ... sonst bin ich eigentlich auch alter West-Berliner, aufgewachsen in Spandau."

„Interessant. Und was gefällt dir dort so?"

„Naja, zuerst mal 'ne ganze Reihe kultureller Angebote. Die haben da bis heute noch eine eigene und tolle Rochmusik-Kultur. Kennt kaum einer. Gut ausgebildete Musiker, wenn die auch inzwischen älter geworden sind. Ich fand auch nach der Wende viele Freunde dort. Dann kamen berufliche Perspektiven dazu, UND ich find sie in Sachen Liebesleben und zum Beispiel beim FKK aufgeschlossener. Was soll ich sagen, durch die Enge ihrer beknackten Staatsführung haben sie sich damit eben abgelenkt, damals, neben anderem natürlich."

Susannes Augen fixierten mich, ihr Interesse schien geweckt. Sie goss sich eine weitere Tasse Kaffee ein, lehnte sich zurück und wirkte auf einmal entspannter. Sie weiter mit langsamen, bedacht wirkenden Worten:

„Interessant, ... spannend. Habe ich noch nie so betrachtet. Mein Leben war eher unaufgeregt, habe ich das Gefühl. Klar, ich habe zwei Kinder in die Welt gesetzt. Alle sind was geworden und haben schließlich nach West-Deutschland geheiratet, also Stuttgart und Wiesbaden, aber nach Thomas, meinem verstorbenen Mann, merkte ich bald, es hätte noch ein biss'l mehr sein können ... oder anders gesagt, ich habe das Gefühl, ich bin noch nicht zu alt."

Etwas nebulöse Worte mit einem versonnenen Blick, Susanne nahm dabei einen Schluck Kaffee. Das geht ja inhaltlich gleich flott los, schoss es mir in die Gedanken. Aber es war mir auch recht. Bei zig Dating-Treffen früher nervte mich meist der anfänglich inhaltlose, wie zeitverschwenderische Smalltalk.

Ich: „Und was meinst Du?"

„Ach, Peter, ich kenn dich doch gar nicht. Lass dich nicht von dem Gerede einer alten Dame belästigen. Ich hänge manchmal einfach meinen Gedanken nach ..."

„Wie? Hast du keine Freunde oder Freundinnen weiter?"

„Doch schon! Aber die sind so unterschiedlich. Die meisten sind angepasst und ohne Fantasie inzwischen. Zwei aber, probieren noch was, sind unterwegs, wie sie so schön sagen. ICH fühle mich irgendwo dazwischen, bin wohl nicht so erzogen, ... um mutiger zu sein, bis auf mein kleines Spielchen hier."

„Und was probieren die, wenn ich fragen darf?"

„Puuh, mein junger Freund, jetzt wird's mir aber bald zu intim, wenn ich weiterrede. Ich weiß nicht?"

„Susanne, Du hast angefangen. Ich höre nur zu und gehe auf dich ein ..."

„Susanne" -- „Peter" ... unsere schnelle Ad-hoc-Vertrautheit fiel mir schon auf. Aber sie gibt es, ohne Frage, die berühmte Frage der „gemeinsamen Chemie" oder der galanteren Umgangsform, die nicht ausgrenzt, bewertet oder schlicht nur anmacht. Das Zauberwort heißt, „Zuhören können", den anderen mit Teilnahme zu beschenken.

Susanne deutlich leiser, damit keiner mithört nebenan: „Na ja, die erzählen von Clubs, von Chats, von Partnerportalen und so!"

„Und DU willst dabei sein?"

Unsere Konversation wurde unterbrochen, ein freundlicher, aber störender Ober plötzlich: „Darf es noch was sein, für die Dame, den Herren?"

Ich blickte etwas zerstreut hoch, blickte zu Susanne, dann zum Ober wieder:

„Ach, bringen sie uns doch mal zwei Gläser Sekt, ... was, Susanne?"

Der Ober korrekt: „Ist recht. Auf Rechnung des Herren?"

„Klar!"

Susanne: „Hi, hi, Peter, das musst du aber nicht..."

„Susanne, es ist mir ein Bedürfnis ... jetzt!"

Wir lachten beide befreit auf. Das erste Mal legte sich kurz ihre Hand auf meine, drückte sie leicht und zart. Ich wiederholte meine Frage:

„Und DU willst also dabei sein?"

„Nun ja, ich weiß nicht ... äh ... eigentlich schon. ... Aber ich habe etwas Angst, Peter. Mein Mann mochte das nie. Konnte mit ihm auch nicht drüber reden. Für ihn war das Schweinskram! Weißt du, er war recht konservativ, ganz Beamter, ... so korrekt."

Ich wieder: „Ach, Quatsch, es ist nicht einfach so. Es kommt letztlich auf deine Wachheit an und auf deine Aufmerksamkeit. Achte auf deine Gefühle. Gehe ihnen nicht übertrieben zu schnell nach, nur weil du dich vielleicht gerade einsam fühlst. Bring eine Portion „Spielgeist" mit. Schreibe mehr, wenn du's kannst. Locke deinen möglichen Gesprächspartner heraus. Dann merkst du ganz schnell, wie er tickt ..."

„Peter, beruhigst du mich? Damit ich mich traue? Klingt gut!"

„Susanne ... der Dreh- und Angelpunkt bist DU. Du folgst deinem Herzen oder deiner Lust, ... immer. Mit dem einen Leben, was du hast. Wenn du ein Bedürfnis fühlst, dann folge ihm ...! Aber bau' dir Sicherungen ein, die deinem Wesen entsprechen. Und Mut gehört immer dazu, so oder so. Ich bin gut gefahren damit."

Irgendwie war es eine süße Situation. Einerseits saß Susanne hier als beinahe „Grand-Dame" in ihrem waschechten Chanel-Kostüm, andererseits loderte es noch in ihr, ... die Zweifel allerdings gleich mit. Aber vielleicht war es auch nur der Mangel an positiver Übung.

Der Ober kam und brachte zwei Gläser mit perlendem Sekt. Ich nahm das Glas, sie auch ...

„Auf deinen Mut, Susanne!"

Jetzt erfasste ich ihre Hand auch mal, drückte sie, hob sie sanft an, und hauchte ihr einen Handkuss auf ... Diese charmante Geste kam an und passte auch gerade. Sie errötete leicht.

„Peter, ... was machst du da ...?", sie verlegen.

„Na jaaa, mir is gerade so. Susanne, du bist mir sympathisch, will dir ich mal sagen."

Sie: „Mmmh, manchmal hat man auch mal Glück, wenn man sich umschaut ... und sich traut, was?"

Wir lachten und genossen unseren „Fürst Metternich". Sie wurde deutlich lockerer und erzählte etwas mehr von ihrer Familie, ihrer Jugend, den eigenen Kindern, ihrem Mann, danach von ihren zwei etwa gleichaltrigen, „aufgeweckten" Freundinnen, die sich im Alter noch nicht ganz abmelden wollten.

Es war ein kleines, durchaus normales „Durcheinander" verschiedener Moralwelten bei ihr. Aber Susanne redete sich allmählich auch „warm" dabei, öffnete ein kleines Stück ihrer Seelenwelt. Sie muss mal ein wildes, junges Mädchen gewesen sein, bevor sie von der kleinbürgerlichen Welt ihrer Familie, ihres Mannes, dem Finanzbeamten, wortwörtlich „gezähmt" wurde. Ich hörte zu und trug eigene Erfahrungen bei.

Sie kam aber von allein immer wieder auf die Themen ihrer Freundinnen zurück. Bei mir konnte sie sich wohl nicht blamieren, dazu war ich zu neu ... und ... und sie vertraute mir, ... offensichtlich. Sie hatte reges Interesse an meinen Erfahrungen, die ihr umgekehrt das vermeintlich Unbekannte erschlossen, ohne selbst ein Risiko einzugehen.

Die zweite Runde Sekt wurde bestellt, diesmal ausdrücklich auf ihre Rechnung, auf ihren Wunsch hin ... Und der Alkohol beschwingte uns. Peu à peu rutschten unsere Sessel näher nebeneinander und schließlich lagen unsere Hände auf dem Tisch schon häufiger mal übereinander. Die Mittagszeit verging allmählich, ganz langsam in den Nachmittag über, der Abend deutete sich leicht an. Den Obern fiel schon unsere ungewöhnlich lange Anwesenheit auf, aber so lange wir eben bestellten ... was sollte es.

Susanne erneut, merklich leicht aufgeregt, immer wieder auf den Punkt kommend: „Meinst du Peter, ich sollte mich mal in 'nem Partnerportal anmelden?"

„Mmmh? Wie gesagt, denk immer dran, was du willst, Susanne. Sex oder eine Partnerschaft? Du musst vor allem Geduld haben dabei. Es sind eben auch ganz viele Blindgänger und Schweine unterwegs ... Wenn du mich fragst: Ja! Mach es! Wir können gerne gemeinsam Texte formulieren und erste, dezente Bilder reinstellen. Ja, ich könnte dir dabei helfen."

„Ach, Peter, du bist ein Schatz! Ich mach es. Manchmal hab' ich einfach nur Lust, ... ganz simpel. Aber bloß nicht wieder einen neuen Beamten ..."

Ich fühlte ihren kleinen, für sie wohl ungewohnten Sekt-Rausch; ... meinen allerdings auch.

Ich ließ etwas Gesprächsruhe einziehen und genoss die Wärme ihres angelehnten Körpers. Mal hielt ich meine Hände übern Tisch, mal lagen sie auf meinen Schenkeln drunter. Wie von selbst berührten sich unsere Beine, „hafteten", drückten schließlich dauerhaft aneinander. Jede Körperbewegung erzeugte eine prickelnde Reibung durch unsere Stoffe, vor allem durch ihre Nylons.

„Du, Susanne, ich glaub', wir müssen hier irgendwann mal raus ..."

„Peter, noch nicht gleich. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten. Wenn DU Zeit hast, ... ich hab' sie! Und geöffnet haben die hier bis 21 Uhr, glaube ich. ... Was ich dich auch mal fragen will, warst du mal in so einem Club?"

„Welchen meinst Du? Einen Tanzclub?" Ich ahnte ja schon den Hintergrund ihrer Frage, wollte sie aber etwas locken und auch necken.

„Nein, nicht doch, äh, da wo man Sex miteinander hat ... äh ... mit ... äh Fremden, und so."

„Ach, du meinst einen Swinger-Club. Wer hat dir denn davon erzählt. Ich denke fast, der ist nichts für dich, Susanne!"

Meine „Grand-Dame" jetzt fast enttäuscht: „Na Karin, einer meiner Freundinnen, hat mal davon erzählt ... und ... und warum ist das nichts für mich? Ist doch Quatsch, so zu reden."

„Susanne ... dazu gehört nun echter Mut, oder? Stell dir mal vor, du fick ... äh, schläfst mit anderen vor aller Augen und so. Wenn du das noch nie gemacht hast, ... ich weiß nicht?"

„Und wenn ich nun doch Mut habe ...? Schon das Nachdenken fühlt sich ja prickelnd an."

Ich grinste freundlich von der Seite: „Na, du bist mir ja eine!"

Mit dem Satz legte ich sanft meine rechte Hand auf ihr linkes Knie, knapp am Rocksaum ihres leicht hochgerutschten Chanel-Rockes. Der Tisch bzw. die Tischdecke verdeckte die kleine, unscheinbare Aktion mit großer Wirkung. Wir berührten uns nun das erste Mal intensiv fühlbar. Susanne blickte schreckhaft hoch, ihr Bein zuckte. Sie behielt aber die Contenance.

Susanne leise zischelnd: „Peeeter, was machst du da? Wenn das einer sieht?"

Ich unschuldig, aber lächelnd: „Sieht keiner ...! Mut oder nicht Mut, was? Du zeigst mir doch die ganze Zeit deine Neugier."

„Jaaaa, und wenn schon, ... aber hier ...?"

Ich bekam nun Spaß bei unser'm „Spiel". Mein inneres Teufelchen rief nicht nur meine Gefühle in der Hose wach. Es bewegte wie von selbst auch meine Hand weiter. Ich schob sie ganz sanft und leicht etwas nach oben, fühlte ihre Nylons, begann Susannes linkes Bein zärtlich zu streicheln.

Bei ihr hieß das, Aufstand oder nicht Aufstand wohl, oder aber auch Lust oder nicht Lust. Sie schloss kurz die Augen, biss sich leicht auf die Unterlippe, ihre Fäuste ballten sich. Ihr Körper verkrampfte sich spürbar.

Flüsternd, etwas gepresst: „Das ... das ... das hat seit Thomas keiner mehr bei mir gemacht."

Ich spürte ein leichtes Zittern in ihrem Bein.

„Soll ich aufhören?"

„Ja ... äh ... nein ... ja, lass sie liegen ... ach, ich weiß nicht. Sie fühlt sich so angenehm warm an. Das ist nur so ungewohnt."

„Ich spür dich auch, meine Liebe. Du hast schöne Beine. Und überhaupt bist Du eine schöne Frau; ... eine echte Frau ...", meine mehr gehauchten Worte.

Wie sich doch Komplimente in „fließendes Gedanken-Öl" verwandeln konnten. Susanne schmolz förmlich dahin. Aber wir saßen ja noch in einem öffentlichen Café. Ich schob meine Hand noch ein höher in Richtung ihres Schrittes. Schon raffte und wölbte sich ein wenig der Stoff ihres Rockes. Ein Glück, dass wir ganz hinten saßen, in der Ecke. Die Deckenbeleuchtung ließ „gnädigerweise" halbwegs diese Ecke aus, verursachte eher einen leichten Schatten. War mir gerade recht.

„Peter ... nicht ..."

Ich wurde persönlicher, wirkte selbst erregter, sammelte selbst meinen Mut: „Meine Liebe, mal sehen, wie weit dich dein Mut trägt ...?"

Erste kleine Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, aber die Fäuste lösten sich wenigstens ... und ... und ihre Beine fielen um Millimeter auseinander, ganz leicht. Wenn das kein Zeichen war. Ich ließ meine Fingerkuppen kurz mal „federleicht" über ihren Schritt, über ihr mit Höschen und Nylonstrumpfhose geschütztes Möschen, ihr Kätzchen, „hauchen", sanft und zart streichelnd. Sehr gewagt, fand ich selbst. Und es reichte fast, um sie der Ohnmacht nahe zu bringen. Jedenfalls wölbte sich vor mir atmungsaktiv ihr Busen heftiger auf und ab, die Augen wieder geschlossen. Susanne war hochgradig erregt, konnte ich merken. Aber eine lautstarke Entrüstung blieb aus. Im Gegenteil, sie mochte es offensichtlich.

Ihr verklärter Blick war durchaus eine süße Freude, zwischen Sektlaune und Lust. Mir stand dagegen mein Penis in voller Pracht und „klemmte" in meiner Hose. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sich ihre Hormone gerade „wiederbelebten". Aber ich wäre nicht Peter, also der Mann, der ich nun mal bin, wenn es mich jetzt nicht weiter reizte. Wenn sozusagen meine eigene Geilheit die Karten neu mischte, egal, wo ich bin.

12