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Eva 08 - Lakeside Campground

Geschichte Info
Von North Carolina nach Tennessee.
24.3k Wörter
4.71
2.9k
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Teil 8 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 04/10/2024
Erstellt 09/20/2023
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Die Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Orten sind rein zufällig und keineswegs beabsichtigt.

Copyright 2024 © LiteroCat1147

***

Eva 08 - Lakeside Campground V1.0

Von North Carolina nach Tennessee.

***

Die Abfahrt -- Bericht von Paul

Jessica hatte einen Wecker gestellt: «Paul, es ist jetzt Montagmorgen, fünf Uhr, eine Stunde vor Abfahrt. Lass uns noch rasch in den Pool hüpfen.»

Das hat man dann davon, wenn man sich mit einer jungen, vor Lebenslust überschäumenden Truckerin einlässt. Na, vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht. Wer weiss, wann man wieder zu einem Bad kommen wird. Wir sprangen also in den Pool, tollten ein bisschen herum und schon waren wir nicht mehr alleine. Bald waren Marianne, Eva, Peter und alle Trucker da, alle nackt. Alle schmusten mit allen anderen ein bisschen herum -- die Männer untereinander natürlich nicht -- aber nur Vanessa sagte etwas zu mir: «Heute Abend im See!»

Sie blickte dabei so verführerisch wie eine klassische Venus-Statue. Ok, sie kannte sich ja in dieser Gegend besser aus als ich. Was ich noch nicht wusste, war, dass sie den Tagesplan von Sabrina studiert hatte.

Wir stiegen ziemlich rasch aus dem Pool und kleideten uns für den Tag an, da kam auch schon ein Auto angerollt, das ich noch nie gesehen hatte. Sabrina, die gerade neben mir stand, musste mir meine Neugier angesehen haben: «Das ist die Staatskarosse von Felix. Meines Wissens fährt er diesen Wagen nie selbst. Jetzt bin ich ja neugierig, was der um diese Zeit hier will.»

Als sich die Fahrertüre öffnete, stieg Gerry aus. Er öffnete die Schiebetüre zum Fahrgastraum der langen Limousine. Zum Vorschein kam ein Tragkorb mit sechs Thermoskannen, vermutlich Kaffee, und sechs Körbe mit frischen Brötchen: «Mit den besten Wünschen von Felix.»

Während er jeder der sechs Frauen je eine Kanne und einen Korb aushändigte, küsste er sie kurz und flüsterte ins Ohr. Dann war er auch schon wieder weg. Marianne hatte einen ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck. Ich ging zu ihr hin und nahm ihr den Korb ab: «Hat Gerry den Weltuntergang angekündigt?»

«Nein, er hat nur 'bis morgen Abend' gesagt, und zwar auf eine so überzeugte Art und Weise, wie wenn er ganz sicher wäre.»

«Vanessa sagte zu mir 'heute Abend im See' wie wenn sie ebenfalls mehr wüsste. Bald habe ich das Gefühl, jemand plant dauernd Überraschungen für uns beide.»

«Aber bisher waren alle Überraschungen angenehm.»

«Finde ich auch.»

So oder so blieb keine Zeit für weitere Überlegungen. Peter und Eva wurden sanft aber bestimmt in den Truck von Vanessa und Victor komplimentiert. Marianne und mir wurde mit Handzeichen bedeutet, wir sollen uns in den Truck von Sonya und Blake begeben. In diesem Moment kam Jessica mit meinen Kleidern gerannt, was einen kleinen Sturm der Heiterkeit auslöste.

Ich sah noch, wie Blake einen Stecker aus einer regensicheren Steckdose zog und das betreffende Kabel in einem Kästchen am Trailer verstaute, dann kam er hinter mir her in die Fahrerkabine geklettert. Marianne und Sonya waren unterdessen mit dem Kaffee und einem Korb voller Brötchen im Wohnbereich verschwunden. Während Blake den Motor startete, rollten bereits drei Trucks an uns vorbei. Wir waren der vierte in der Kolonne.

Ich brachte die Kleider, die mir Jessica gebracht hatte, in den Wohnbereich und meinen Korb mit Brötchen zu den Frauen. Dafür bekam ich von Sonya zwei Becher mit Kaffee in die Hände gedrückt. Blake zeigte mir, wo die dazu passenden Vertiefungen angebracht waren und dann setzte ich mich auf den Sitz des Beifahrers, wo ich mich angurtete und meinen Kaffee zu trinken begann. Marianne kam mit einem Tablett voll liebevoll belegter Brötchen. Blake zeigte ihr, wo sie das Tablett einklinken konnte, so dass es für uns beide bequem erreichbar war.

Ich musste mich zuerst an diese Sitzordnung gewöhnen. In den meisten Autos sitzen Fahrer und Beifahrer relativ nahe beisammen, aber hier war der Abstand zwischen den Sitzen recht gross. Da hätte locker nochmals ein Sitz hineingepasst, aber da war kein Sitz, sondern der Durchgang zum Wohnbereich, der vom Fahrerbereich lediglich durch einen Vorhang getrennt war. Dieser war allerdings so dick, dass kein Licht durchdrang, denn das hätte beim Fahren in der Nacht gestört.

«Klapp mal das Display rechts von Dir aus. Du kannst alles ausprobieren. Du bist im Read-Only-Modus.»

Ich klappte das Gerät aus und hatte jetzt einen mittelgrossen Touch-Screen vor mir. Das Menü, das sich mir präsentierte, war übersichtlich und weitgehend selbsterklärend. Viele Dinge hatten mit dem Zustand des Rigs zu tun. Ich konnte z.B. sehen, dass unsere beiden Tanks ziemlich randvoll waren. Bei sparsamer Fahrweise -- so wurde angezeigt -- reichte das pro Tank für über 500 Meilen bzw. 800 Kilometer.

Ich fragte Blake, wie zuverlässig diese Angabe sei. Er antwortete: «Da ich das Gewicht des Trailers erfasst habe und das Ziel ebenfalls bekannt ist, der Bordcomputer also weiss, wie viel Höhendifferenz wir überwinden werden, ist die Anzeige recht verlässlich. Müssten wir uns allerdings beeilen, würde der Verbrauch merklich ansteigen. Schalte mal auf 'Route'. Da siehst Du ein Höhenprofil. Wir fahren heute nur sanft aufwärts.»

Die folgende Anzeige liess mich erkennen, dass wir rund 350 Meilen, also etwa 560 km vor uns hatten, und dass wir uns von zehn Uhr bis zwölf Uhr nicht bewegen würden. Da war also eine Mittagspause vorgesehen. Beschriftet war die Stelle mit 'Myer's Truck & Trailer Resort'. Dann zeigte das Diagramm wieder Bewegung an, zunächst ein paar Meilen mit moderater Geschwindigkeit, danach wieder die hier üblichen 55 mph. Unser Ziel würden wir etwa um 16 Uhr erreichen. Insgesamt werden wir dabei etwas Höhe gewinnen, denn der West Lake liegt etwa 250 m höher als Raleigh.

Dieser Höhenunterschied ist auf den ersten Blick vergleichbar mit einer Fahrt von Stuttgart nach München, die aber vergleichsweise 'steil' wäre, weil die Distanz nur halb so gross ist, und weil es mehr rauf und runter geht.

Ich klappte das Display weg und schaute auf die Strasse und die Gegend, die allerdings nicht viel neues bot, denn wir fuhren ziemlich genau den Weg zurück, auf dem uns Eva hierher gebracht hatte. Kurz nachdem wir am Flughafen vorbei waren, bog Blake nach Norden ab auf die Interstate 40. Nun rollten wir mit 55 mph dahin. Das erinnerte mich an meine einzige längere Autofahrt auf amerikanischen Autobahnen und ich war dankbar, dass ich nicht am Steuer sitzen musste.

Der Nummer 40 konnte ich ansehen, dass es sich bei dieser Interstate um eine wichtige Ost-West-Verbindung handelt, denn sie war gerade und durch fünf teilbar. Im Moment schlängelte sich die Autobahn am Research Triangle vorbei, zwischen Chapel Hill und Durham hindurch nach Nordwesten. Das wieder aufgeklappte Display verriet mir, dass die I-40 in Wilmington, an der Atlantik-Küste, begann und North Carolina mit Tennessee verband, aber dann Arkansas, Oklahoma, den nördlichsten Zipfel von Texas, New Mexico und Arizona durchquerte. Bei Barstow verlor sich die Nummer 40 im kalifornischen Strassengewirr. Dass eine so bedeutende Strasse einfach 'in the sticks' endet -- Barstow hat etwas mehr Einwohner als Bad Tölz -- hat mit der Rolle dieser Stadt zu tun. Sie wurde von einer Eisenbahngesellschaft gegründet, um als 'Lieferanteneingang' zu dienen. Was von Osten angeliefert wird, wird von hier aus auf ganz Kalifornien verteilt. Wir waren jetzt fast am östlichen Ende dieser Nabelschnur von Kalifornien.

Die Gegend gefiel mir recht gut. Im Prinzip fuhren wir durch einen riesigen Wald, der allerdings immer wieder von freien Flächen durchbrochen war, aber es gab wohl keine zwei zusammenhängenden Meilen ohne Baumbestand. Sogar hier, im relativ dicht bebauten Teil von North Carolina, hatten die Leute einfach Platz, um immer wieder etwas Wald stehen zu lassen. Allerdings sah ein Waldstück wie das andere aus, also verlor die Landschaft ziemlich rasch an Reiz. Dazu war die Gegend dann eben doch zu flach, insbesondere wenn man Voralpenland gewöhnt war.

Kein Wunder, dass Trucker sich diverse Dinge einfallen lassen, um sich die Zeit abwechslungsreicher zu gestalten. So auch Blake, der nun Musik einschaltete. Der Truck war mit einer Sammlung an Audio-Dateien ausgestattet, die manchem DJ Freude gemacht hätte. Blake hatte die Steuerung der Audio-Anlage an die Funktionstasten des Lenkrades gekoppelt und drückte ein bisschen herum. Dabei achtete er offenbar darauf, wie ich auf die Musik reagierte. Plötzlich ertönte ein Song, den ich im Ohr hatte:

"On the road again, just can't wait to get on the road again, the life I love is making music with my friends. And I can't wait to get on the road again."

Da ich begonnen hatte, mitzusingen, liess Blake den Song weiterlaufen. Allerdings konnte ich mich nicht wirklich an den Text erinnern, nur etwas mitsummen, aber immerhin.

"On the road again, goin' places that I've never been. Seein' things that I may never see again. And I can't wait to get on the road again."

Blake fragte: «Kennt man Willie Nelson in Good Old Germany?»

«Ich hätte nicht sagen können, wie der Mann heisst, aber ich könnte seine Stimme und vielleicht sogar noch mehr seine Aussprache wiedererkennen. Der Song selbst ist ein Ohrwurm und war auch bei uns eine Zeit lang dauernd im Radio zu hören, sogar mit einem deutschen Text. Das war etwa um die Zeit, als ich Eva kennengelernt hatte.»

«Der Mann ist Texaner. Das sind fleissige Leute, sie öffnen ihren Mund beim Sprechen, mehr als beispielsweise Leute nördlich von New York.»

«Aber nach breitem Südstaatendialekt tönt das nicht.»

«Er will seine Musik ja auch im Norden verkaufen.»

«Verstehe.»

"On the road again. Like a band of gypsies, we go down the highway. We're the best of friends, insisting that the world keep turning our way. And our way is on the road again."

Mittlerweile waren Sonya und Marianne nach vorne gekommen und begannen ebenfalls mitzusingen. Der Rhythmus des Songs passte sehr gut zum Thema. Man konnte geradezu die sich drehenden Räder hören.

Sonya sagte zu Blake: «Ich wäre jetzt dran.»

«Ich weiss. Allerdings bin ich so gut ausgeruht, dass ich eine Doppelstunde fahren könnte. Ist Dir langweilig?»

«Nein, keineswegs. Ich habe Marianne unsere Wohnung gezeigt und sie hat mit Freude festgestellt, dass unser Repeater perfekt arbeitet. Der Browser funktioniere hier genauso gut wie zu Hause. Sie konnte sogar die auf dem Server in Deutschland gespeicherten Mails von Eva abrufen. Sie hat mir ein paar interessante Stellen gezeigt.»

Ich konnte sehen, wie Sonya dabei vergnügt schmunzelte, aber Blake hatte seine Aufmerksamkeit auf der Strasse, also half ich aus: «Deine Frau grinst wie eine Cheshire Katze.»

Bei uns würde man ja sagen 'wie ein Honigkuchenpferd', aber hier kennt man kaum Honig. Dafür kannte man 'Alice im Wunderland', wo diese schmunzelnde Katze hingehört.

Marianne meinte: «Sonya könnte mir bei meinem Reisebericht helfen, den ich unseren Söhnen und Enkeln versprochen habe. Bis jetzt bin ich ja gerade mal dazu gekommen, ein paar Bilder mit dem Phone zu machen.»

Ich fragte: «Willst Du die vielen Fick-Szenen, die Du festgehalten hast, in Deinen Reisebericht einbauen?»

«Wo denkst Du hin. Die werde ich mit Dir alleine anschauen. Ich habe aber auch ganz harmlose Bilder von Leuten und Landschaften gemacht. Die möchte ich jetzt mit Bildern von Sonya, Blake und dem Truck ergänzen.»

«Dann ist es ja gut.»

Marianne verschwand und Sonya setzte mich auf meinen Schoss: «Leider ist das nicht legal, aber für einen Kuss wollen wir das jetzt riskieren.»

Sie küsste mich ausgiebig und verschwand dann ebenfalls.

***

Funkverbindungen können interessant sein -- Bericht von Paul

Kaum war Sonya verschwunden, stoppte die Musik und aus einem Lautsprecher kam eine Frauenstimme, die ich nicht kannte: «Trucker Sonya and Blake do you read me?»

Blake zeigte auf ein Mikrofon, das etwa in der Mitte des Armaturenbrettes griffbereit in einem Halter steckte. Ich ergriff es und antwortete: «This ist the Truck of Sonya and Blake. Paul speaking.»

Während ich das sagte, klappte ich das Display heraus. Mir war aufgefallen, dass da ein Menu-Eintrag 'CB' lautete. Kaum hatte ich diesen Eintrag berührt, bekam ich eine Anzeige mit Frequenzangaben und Kanalnummern. Aus dem Lautsprecher kam die Anweisung: «Switch to secure channel.»

Da war eine Schaltfläche beschriftet mit 'Secure Channel'. Kaum hatte ich diese berührt, wechselte die Beschriftung zu 'Pamela'. Dann kam aus dem Lautsprecher wieder dieselbe Stimme, aber nun sprach sie Deutsch: «Na Paul, was sagst Du jetzt?»

Ich war sehr überrascht: «Was ist das? Ein Translator? Bin ich in einem Zukunftsroman gelandet?»

«Nein, das Deutsch ist von mir. Nur der Aufbau einer verschlüsselten Verbindung ist das Verdienst moderner Kommunikationstechnik.»

«Aber so versteht uns Blake nicht.»

«Das ist mit ihm abgesprochen. It's ok Blake, isn't it?»

«Tell her to go ahead and enjoy herself!»

Ich wiederholte das.

«Siehst Du, Blake gönnt mir das Vergnügen, wieder einmal die Sprache meiner Vorfahren zu sprechen. Also, Du solltest auf dem Display sehen können, dass Du mit Pamela verbunden bist. Das bin ich. Meine Eltern nannten mich so und sprachen den Namen noch wie 'Pameeeeeela' aus. Hier nennen mich fast alle einfach 'Pam'.»

«Und woher weisst Du, dass ich Deutsch spreche? Habe ich so einen starken Akzent, dass man das von den etwa zehn Wörtern hören konnte?»

«Überhaupt nicht. Das wusste ich schon, bevor ich angerufen habe. Bevor Du fragst, woher, von Felix. Dazu musst Du wissen, dass die Kommunikationszentrale von Felix auch unsere Koordination besorgt. Dort ist man also stets orientiert, wer welche Route befährt. Sobald Sabrina ihren Plan eingespeist hatte, ist dem Computer aufgefallen, dass wir zur gleichen Zeit im 'Myer's Truck & Trailer Resort' Halt machen würden.»

«Und das wurde bei Dir angezeigt?»

«Nein, das würde dezentral nur angezeigt, wenn die reservierten Stellplätze für unsere Sippe nicht ausreichen würden, aber Felix hatte der Kommunikationszentrale Anweisung gegeben, dass Eure Fahrt besonders aufmerksam beobachtet werden sollte, und er weiss von meiner deutschen Abstammung, also hat er mich angerufen. Ich habe dann Blake angerufen und Blake hat es so eingerichtet, dass Du ans Mikrofon gegangen bist.»

Also das mit der Doppelstunde war Absicht. Sonst wäre um diese Zeit Sonya am Steuer gesessen, und vielleicht Marianne daneben. Ich ahnte langsam etwas. «Was hat Dir Felix sonst noch erzählt?»

«Das alles zu wiederholen würde vermutlich zu lange dauern. Vor allem hat er betont, dass Du und Marianne wie von Eva vorausgesagt sofort in der Riverport Road heimisch geworden seid.»

«Eva kennst du also auch?»

«Natürlich. Wir haben sie und Peter auch schon transportiert, sogar auf der längsten Strecke, zum Grand-Coulee Dam in der Nähe von Seattle, dem grössten Wasserkraftwerk in den USA. Ich weiss noch, dass mir auffiel, wie sich Eva nach der Leistung erkundigte und feststellte, das sei dreimal so viel wie der Hoover Dam. Ich fragte sie dann, ob sie sich für Technik interessiere und sie sagte mir, sie hätte fast einen deutschen Elektrotechniker geheiratet.»

Diese Formulierung war mir neu. «Was hat Dir Eva sonst noch erzählt?»

«Ich war ja kürzlich in der Riverport Road. Sie hat mich da zu einer Art Mädelsabend mitgenommen, wo sie eine Geschichte auf Englisch erzählte, die sie auf Deutsch gelesen hatte. Die Galamex-Saga habe ich unterdessen im Original gelesen. Kennst Du sie?»

«Nein, nur davon gehört. Aber ich habe das Gefühl, dass Du mir ausweichst.»

«Gebe ich ja zu. Also, Eva hat mir schon auf der langen Reise in den Nordwesten erzählt, wie sie Dich kennengelernt hatte, dass sie mächtig scharf auf Dich gewesen wäre, aber Angst davor hatte, sich festzulegen, und um den halben Erdball geflohen sei, wo sie dann Peter kennenlernte. Das ist aber Jahre her. Bei unserem letzten Zusammentreffen war sie ziemlich aus dem Häuschen. Du würdest sie besuchen kommen. Sie hätte sich auch schon per Mail mit Deiner Frau ausgetauscht und sei sehr zuversichtlich, dass sich alle bestens verstehen würden. Gemäss Felix scheint sich das ja bewahrheitet zu haben.»

«Danke für die Offenheit.»

«Ja, ich bin hier aufgewachsen und von Kindesbeinen an die direkte amerikanische Art gewöhnt, obschon meine Eltern mich immer ermahnten. Ich weiss, dass europäische Frauen etwas zurückhaltender sind. Da dauert es ja auch länger bis man miteinander Sex hat.»

Hoppla! Ich war ja von amerikanischen Frauen ein bisschen etwas gewöhnt, aber diese Pam schien alle Rekorde brechen zu wollen. Ich war meinerseits nach den letzten paar Tagen und Nächten auch nicht mehr ganz so zurückhaltend und wollte es wissen: «Wie lange dauert es denn bei Amerikanerinnen?»

«Nachdem was Felix mir von Marianne und Dir erzählt hat, noch genau eine Stunde und vierzig Minuten. Dann solltet Ihr im 'Myer's Truck & Trailer Resort' eintreffen. Ich werde da auf Dich warten.»

Mein Display zeigte an, dass die Verbindung getrennt wurde. Blake nahm den Fuss vom Gas und liess den Truck ausrollen. Sonya setzte sich ans Steuer, Marianne übernahm meinen Platz.

Blake ging mit mir in den Wohnbereich. Während Sonya den Truck zum Rollen brachte, servierte Blake ein Erfrischungsgetränk. Bei der Gelegenheit konnte ich die voll eingerichtete Küche bewundern. Auf engstem Raum war alles untergebracht, was man für einen bescheidenen aber doch abwechslungsreichen Lebensstil so brauchte. Das hier war wirklich eine selbstfahrende Wohnung für vier Personen, also nicht nur ein 'Mobile Home', sondern ein 'Automotive Home'.

Ich begann Blake vorsichtig über Pam auszufragen, aber er befriedigte meine Neugier sofort: «Pam ist wohl die schärfste Frau weit und breit. Ich könnte wetten, dass Sie mit Dir ein Date für unsere Mittagspause vereinbart hat.»

«Vielleicht würde ich das nicht 'vereinbart' nennen, sondern 'angedroht' oder zumindest 'dringend angeboten'.»

«Irgendwie habe ich ja Verständnis für die Frau. Sie ist eine Seelenverwandte von Sabrina und wie sie ein Alpha-Weibchen. Sie leitet ebenfalls eine Trucker-Familie, die aber nur aus vier Frauen besteht. Ich bewundere die vier. Sie fahren und pflegen ihre beiden Trucks besser als manche Männer, aber sie leiden ziemlich unter dem Männermangel. Wenn Du eine Studie über Entzugserscheinungen machen wolltest, würde ich die Vier empfehlen. Mit unseren Frauen haben sie ein besonderes Verhältnis.»

«Sind sie alle bisexuell?»

«Das auch. Allerdings ziehen sie Männer vor wo immer es geht. Mit unseren Frauen haben sie gleichsam ein Abkommen. Wann und wo immer wir uns treffen, dürfen die vier mit uns rammeln. Daher spreche ich aus eigener Erfahrung, wenn ich behaupte, dass die vier wohl die schärfsten Frauen weit und breit sind. Unsere Frauen sind einverstanden, wenn sie mindestens zuschauen dürften. Noch lieber mischen sie natürlich gleich mit. Lass Dich also überraschen. Kennst Du den Ausdruck 'to go with the flow'?»

«Ja, habe ich auch schon gehört. Weisst Du, was es mit der 'Sippe' auf sich hat, die Pam erwähnte?»

«Sabrina und sechs weitere Trucker-Alpha-Weibchen haben auf Anraten von Felix und mit seiner Hilfe eine Einkaufsgemeinschaft gegründet. Das ist ein relativ lockerer Zusammenschluss, der diverse Ressourcen-Pools betreibt. Vor allem hilft man sich gegenseitig aus und hält sich auch Aufträge zu. Das funktioniert sehr gut, weil in der Wake Forest Road in Raleigh ein Server steht, den alle von der Sippe gemeinsam verwenden, um die Administration abzuwickeln. Man könnte auch sagen, dass Felix seine schützende Hand über diese Frauen und ihre Familien hält und dafür immer prioritär bedient wird. Andere müssen schon mal warten, bis ihre Container transportiert werden. Die Idee dazu stammt übrigens von Eva.»

Ich ging zu Marianne, um zu erfahren, was sie von dem hielt, was uns in der Mittagspause erwarten könnte. Sonya war anscheinend im Bilde und hatte Marianne bereits aufgeklärt. Marianne meinte nur: «Ich denke, Ihr Männer habt nicht lange Zeit zum Essen, dann werdet Ihr vernascht. Ich bin so gespannt, dass ich eine feuchte Muschi bekomme. Ich kann es kaum erwarten, die vier Frauen kennenzulernen.»

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