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Das war alles, was sie als Sexualleben vorzuweisen hatte. Als sie nach der Uni nach Hause zurückgekehrt war, hatte ihre Mutter die Kontrolle wiedererlangt. Und es war ja nicht so gewesen, dass Männer ihre Tür aufgebrochen hätten, um zu ihr zu gelangen.

Von da an zog sich Julia immer nur noch das an, was ihre Mutter für richtig hielt. Die Röcke, die sie beim Studium getragen hatte und die knapp über dem Knie endeten, wurden weggeworfen. Julia hatte sich in ihre Hülle zurückgezogen und fühlte sich nur dann lebendig, wenn sie versuchte, aufeinander folgenden Klassen von Schülern ihre Liebe zu Literatur und Poesie zu vermitteln.

**

Als Laura zur Lehrerschaft gestoßen war und sich mit der introvertierten Englischlehrerin angefreundet hatte, sehnte sich Julia erneut nach etwas mehr. Ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt bei schlechter Gesundheit, was ihr ein weiteres Mittel in die Hand gab, um ihre Tochter zu kontrollieren. Aber obwohl Julia sich daran hielt, lebte sie stellvertretend durch Laura auf. Sie redeten und erzählten sich alles, als Julia gestand, dass sie nicht viel zu enthüllen hatte. Trotzdem lernte sie von Laura etwas über Masturbation und dass es nichts Falsches war, wenn eine Frau einen Orgasmus erreichte. Und jetzt konnte Julia nicht auf das Mittagessen warten, damit sie sich wieder Laura anvertrauen und sie um Rat fragen konnte.

Sie wartete ängstlich an ihrem normalen Tisch, als ihre Freundin hereinkam.

Sofort spürte Laura, als sie sich setzte, dass Julia nervös war, so wie ihre Augen herum irrten und dass sie ständig einen Strang ihres langen Haares drehte.

„Okay, spuck es aus! Ich kann es spüren, dass dich etwas stört, Julia."

„Ich habe mich heute Morgen wirklich lächerlich gemacht und ich hoffe, du kannst mir einen großen Gefallen tun", begann sie. "Gibt es eine Möglichkeit, dass du nach der Schule mit mir nach Hause kommst?"

Laura hob bei dem Vorschlag eine Augenbraue und schüttelte den Kopf.

"Julia, Julia, was hast du getan, dass du meinen Schutz brauchst?"

"Nun, vielleicht nicht wirklich Schutz, na ja, vielleicht ein bisschen, aber mehr moralische Unterstützung."

Julia erzählte Laura alles, wie sie von John geträumt hatte, wie sie sich in den Schlaf masturbiert hatte und dass sie deswegen verschlief, bis zu dem Punkt, wo sich ihre Bluse öffnete und ihm ihre Brüste enthüllte.

"Ich weiß überhaupt nicht, wie ich ihm wieder begegnen und in die Augen schauen kann und die Restaurierungsarbeiten haben gerade erst begonnen", schloss sie.

Laura hatte alles, was ihre Freundin ihr enthüllte, mit einer Mischung aus Belustigung und Besorgnis gehört und einige Minuten nachgedacht, bevor sie antwortete.

„Wenn du es willst, Julia, dann werde ich mit dir kommen, aber meiner Meinung nach solltest du alleine gehen. Es ist egal, was passieren könnte. Du solltest versuchen, ein paar schöne Stunden mit ihm zu erleben. Wie viele Jahre ist es her seit dem letzten Mal? Geh zu ihm und habe einfach ein wenig Spaß mit ihm."

„Nein, ich kann das nicht. Laura, du hast recht, dass ich es brauche und alles was so dazu gehört, aber ich kann es nicht. Ich schmeiß´ mich doch nicht einfach an seinen Hals. Besonders nach dem, was heute Morgen passiert ist. Komm einfach mit rüber, um etwas abzuholen und auf diese Weise werde ich nicht allein mit ihm sein, weil er bestimmt gehen wird, sobald ich dort bin. "

"Also gut, wenn du das willst."

**

An diesem Nachmittag fuhr Laura dem Auto ihrer Freundin hinterher, als sie zu ihr nach Hause fuhren. Die beiden betraten zusammen das Haus und Johann kam bald die Treppe hinunter. Er war verschwitzt und schmutzig, aber er lächelte, als er sie sah.

"Hallo Julia, wie geht es dir?" fragte er und seine Augen verengten sich als er Laura sah. "Hey, ich kenne Sie, nicht wahr?"

"Hallo Johann, ich bin Laura und du hast damals mit meiner Schwester Marianne rumgehangen."

„Marianne Streidl? Ja das stimmt, wie geht es ihr? Ich habe sie oder andere von der alten Clique nicht gesehen, seit ich zurück bin."

„Es geht ihr gut, sie ist jetzt verheiratet und hat einen kleinen Jungen. Sie wohnen ein paar Kilometer entfernt in Rohrenfels."

„Ich hole dir das Buch", sagte Julia zu Laura, als sie davoneilte. Als sie nach oben ging, hörte sie die beiden fröhlich über die Vergangenheit plaudern. Als sie wieder herunterkam, gab sie Laura ihr Stundenplanbuch, obwohl sie es die ganze Zeit bei sich gehabt hatte.

„Danke Julia. Wir sehen uns morgen. Schön dich wieder zu sehen Johann, ich werde es Marianne ganz sicher wissen lassen, dass du wieder da bist. "

„Das ist fein, Laura, ich gehe jetzt auch besser und lasse Julia in Ruhe ihren Feierabend genießen. Gute Nacht, Julia. "

**

Julia schloss die Tür hinter sich und sah zu, wie sie zur Straße gingen, auf der sie beide geparkt hatten. Sie unterhielten sich noch eine Minute, bevor sie in ihre Fahrzeuge stiegen und losfuhren.

Am nächsten Morgen stellte Julia sicher, dass sie früh auf war und tatsächlich bereit war zu gehen, bevor er überhaupt kam. Als er kam, versuchte sie sich zu beeilen, als er sie plötzlich aufhielt.

"Julia, bevor du gehst müssen wir reden."

"Sicher", sagte sie. Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hatte Angst davor, was er sagen könnte.

„Nun, ich bin mit der Arbeit in einer Sackgasse. Bis du mir sagst, welche Fenster du haben möchtest und welche Räume zuerst gestrichen werden sollen und in was für Farben, bin ich fast arbeitslos. Ich habe noch ein paar Stunden Zeit um einige Kleinigkeiten zu machen und das war' s. Wir müssen wirklich darüber reden."

„Sicher kein Problem, das verstehe ich, Johann. Nach der Schule werden wir uns heute unterhalten ", antwortete Julia erleichtert. Also darüber wollte er mit ihr sprechen. "Bis später, ich muss gehen."

Damit war sie weg und ließ Johann allein. Er zuckte hilflos mit den Achseln, weil er wirklich über mehr als das sprechen wollte. Er war sich aber nicht sicher, wie er das Thema ansprechen sollte. Es war ziemlich offensichtlich, dass Julia sich nach dem gestrigen Morgen in seiner Nähe unwohl fühlte. Er konnte es besonders angesichts ihrer schüchternen Art verstehen, aber es hatte ihn auch belastet. Letzte Nacht konnte er nur an den Anblick ihrer nackten Brüste denken und wie gerne er sie berühren und streicheln wollte.

Er hatte nicht gelogen, als er ihr sagte, dass er sie als Schüler gerne angeschaut hatte. Julia war viel attraktiver, als sie sich selbst zugestehen wollte und obwohl sie ihr Bestes tat, um diese Tatsache zu verbergen, war ihr schlanker Körper höllisch sexy für ihn. Außerdem erinnerte er sich liebevoll daran, wie ihr Gesicht wehmütig oder leidenschaftlich werden konnte, wenn sie bestimmte Gedichte im Unterricht las, normalerweise ein Liebesgedicht von einem ihrer favorisierten Autoren. Es stimmte, dass er wegen seinem Vater in der Stadt bleiben wollte. Aber der andere Grund, warum Johann den Auftrag annahm, war dass er hoffte, da er jetzt älter war, die Gelegenheit haben könnte ihr zu sagen was er für sie empfand und vielleicht eine Chance hätte, mit ihr mehr gemeinsame Zeit zu verbringen.

Da es bis zum Nachmittag nichts Besonderes zu tun gab, ging Johann an die restliche Arbeit, die er am Vormittag noch erledigen wollte. Er entsorgte die verbleibenden unerwünschten Gegenstände vor dem Mittag und hatte doch noch ganz schön zu tun. Als nächstes maß er alle Fenster im Erdgeschoss genau aus, falls Julia sie ersetzen wollte. Schließlich maß er die Fenster im Obergeschoss aus, einschließlich die im Badezimmer sowie im Zimmer von Julias Mutter. Danach noch das Gästezimmer, das als Abstellraum diente. Ihr Schlafzimmer mied er, da er nicht in ihre Privatsphäre eindringen wollte.

**

Johann hatte einige Zeit damit verbracht, mit Emily zu spielen. Er hatte eine Schnur über den Boden gezogen und beobachtet, wie die Katze sie jagte, bis sie sich schließlich langweilte und auf einer sonnigen Fensterbank ein Nickerchen machte.

Als Julia an diesem Nachmittag kam, war sie überrascht, Johann auf der Veranda nebenan sitzen zu sehen und mit den Wolters Limonade trinken. Sie winkten ihr zu und sie erwiderte den Gruß, aber sie machte keine Anstalten, sich ihnen anzuschließen, sondern stand mit verschränkten Armen am Bordstein.

"Es scheint Zeit für mich zu sein, danke für die Limonade", sagte Johann, als er vom Korbstuhl aufstand.

„Du bist jederzeit willkommen, Johann und du lässt Julia bitte dasselbe wissen. Hier sind wir die Nachbarn von nebenan, aber sprechen leider heutzutage viel zu selten mit ihr", sagte Erika zu ihm, als er ging.

Als er sie auf dem Bürgersteig erreichte, verzog Julia missmutig ihr Gesicht bevor sie fragte: "Also, was ist mit den geschäftigen Nachbarn von nebenan los, die versuchen, dich nach Informationen über mich auszuquetschen?"

John zwang sich zur Ruhe, als er ihr antwortete. „Nein, so ist wirklich nicht Julia. Ich meine, als sie mich neulich zum ersten Mal sahen, fragten sie mich, ob ich im „Jung-Haus" arbeite, aber ich denke, das ist unter den gegebenen Umständen ganz normal. Sie sehen einen seltsamen Kerl, der alle möglichen Sachen aus deinem Haus heraus geschleppt hat."

„Ja, schon in Ordnung, aber du hast keine Ahnung, wie neugierig sie sein können. Deshalb hat Mutter die Hecke gepflanzt nachdem wir eingezogen sind, damit es für sie schwieriger wurde, uns auszuspionieren."

„Ich denke, es ist gut wenn man Nachbarn hat, die auf die Häuser der anderen achten. Übrigens haben sie mir gesagt, dass du bei ihnen immer willkommen bist."

Julia verdrehte die Augen wegen dieser kleinen Ansage und Johann musste über ihre Reaktion lächeln, weil er etwas in dieser Richtung von ihr erwartet hatte. Sie waren ihren Weg nach oben zum Eingang gegangen, als sie redeten und gingen jetzt hinein. Emily war nirgends in Sicht und es war eine Weile her, seit er sie gesehen hatte.

"Also hast du irgendwelche Entscheidungen wegen der Fenstern getroffen, Julia?"

„Ich habe beschlossen, dass es sinnvoll ist, sie jetzt alle auszutauschen. Ich habe das Geld zur Verfügung, also was bringt es, es nicht jetzt zu tun? Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, welches Design ich nehmen soll. "

„Ich denke, du triffst die richtige Entscheidung, Julia. Und was das Design betrifft, wirf einen Blick auf die Möglichkeiten und Kosten und entscheide dich dann. Möglicherweise erhältst du für einige Zimmer ein günstigeres Modell und für andere ein schöneres. Persönlich würde ich vorschlagen, da du ein älteres Haus mit schönen Holzfassaden hast, dass du ein Modell wählst nimmst, bei dem der Innenteil aus Holz und der Außenbereich aus Vinyl besteht, damit es sich nahtlos in das Erscheinungsbild einfügt. Einige haben Gitter oder andere Funktionen, aber sie erhöhen die Kosten, so dass es bei dir alleine liegt. Ich habe mir erlaubt, die meisten Fenster zu vermessen, da mir die Arbeit früher als geplant ausgegangen ist. Ich brauche nur noch die Abmessungen deiner Schlafzimmerfenster."

Sie gingen nach oben, wo er die Messungen durchführte, als sie mit im Raum stand. Ein paar Minuten später waren sie wieder auf der Straße, wo Johann seine Beifahrertür aufschloss, damit Julia einsteigen konnte.

Als sie losfuhren, dachte er, jetzt sei der beste Zeitpunkt um das Thema anzusprechen, das ihm schon seit gestern unter den Nägeln brannte.

„Wegen gestern Morgen möchte ich mich entschuldigen. Wenn ich gewartet hätte, bis du gegangen bist, bevor ich mit der Arbeit angefangen habe..."

"Nein, Johann, es war nicht deine Schuld. Wenn ich darauf geachtet hätte, wohin ich gehe, anstatt so blindlings in dich hinein zu stürmen, wäre keine Entschuldigung notwendig und wir werden es nicht noch einmal erwähnen. "

Er wusste, dass er auf keinen Fall vergessen konnte, was er gesehen hatte, auch wenn er es nie erwähnte, aber er hielt seine Zunge im Zaum - zumindest für den Moment. Mit einem Seitenblick bemerkte er, dass Julias Gesicht rot war wie eine Tomate, also hielt er sein Gesicht während der Fahrt weiter geradeaus gerichtet.

"Hast du eine Vorstellung davon, welche Farben du möchtest?"

"Ähhh, zum größten Teil."

„Dann musst du nur noch entscheiden, welche Räume du zuerst machen willst. Wenn du willst, kann ich morgen arbeiten und eine Reihe von Fenstern fertigstellen, wenn sie diese auf Lager haben, so dass du die Räume nach deinem Zeitplan streichen kannst. Ich denke, wenn ich dein Zimmer streiche, solltest du vielleicht wegen des Geruchs ein oder zwei Nächte in einem anderen Zimmer schlafen."

"Ich werde darüber nachdenken, aber ich möchte, dass mein Zimmer zuerst fertig ist, wenn das in Ordnung ist", sagte sie leise.

"Was immer du willst soll mir recht sein, Julia."

**

Im Baumarkt lief es gut. Sie konnte alle Farben bekommen, die sie wollte und sie hatten tatsächlich einige der Fenster, die sie sich ausgesucht hatte, auf Lager. Das Badezimmerfenster war nicht verfügbar, da es eine ungewöhnliche Größe hatte und das Glas undurchsichtig sein musste. Aber der Rest der Fenster für den ersten Stock und die Farben wurden gleich in seinen Sprinter geladen.

Auf dem Rückweg beschloss Johann, etwas auszuprobieren.

„Julia, mit all dem, was wir heute geschafft haben, was sagst du dazu, wenn ich dich zum Abendessen einlade? Es gibt ein schönes italienisches Restaurant hier im Ort und wir könnten einen Zeitrahmen für die Arbeiten besprechen, während wir essen. Was denkst du?"

Ihr erster Gedanke war, nein zu sagen, aber stattdessen überraschte sie ihn und sich selbst mit ihrer Antwort.

"In Ordnung, aber ich bestehe darauf, dass wir uns die Kosten teilen."

"Gut, wenn du das willst", sagte er mit einem Lächeln und war nur froh, dass sie sein Angebot überhaupt angenommen hatte.

Sie setzten sich und bestellten das Abendessen. Sie besprachen, welche Räume sie zuerst angehen wollten und einigten sich auf ihr Schlafzimmer, gefolgt von der Küche. Während sie das Essen genossen, wandte sich das Gespräch jedoch anderen Themen zu, was zweifellos durch die von Johann bestellte Karaffe Wein unterstützt wurde. Julia erfuhr, dass er vor seiner Rückkehr in Nürnberg gelebt hatte.

„Die Dinge boomten zuerst, überall wurde gebaut. Als dann die Rezession kam ging es mir noch eine Weile gut, da das Unternehmen, für das ich arbeitete, Verträge mit den großen Entwicklern oder staatlich subventionierte Aufträge hatte, aber nach einer Weile waren die Arbeiten abgeschlossen und neue Baumaßnahmen kamen immer weniger. Bald wollte ich mich nur noch selbstständig machen, um überhaupt noch Arbeit zu haben. Also begann ich mich zu spezialisieren und kleinere Brötchen zu backen."

Er legte eine kurze Pause ein und sah, dass sie förmlich an seinen Lippen hing und ihm aufmerksam zuhörte.

„Dann hat mich mein Onkel angerufen und mir gesagt, dass es meinem Vater nicht so gut geht. Natürlich hätte er mir das nie selbst mitgeteilt. Seit meine Mutter mit meiner Schwester nach Frankfurt gezogen ist, als sich meine Eltern scheiden ließen, war wirklich niemand hier bei ihm außer meinem Onkel. Nun, ich bin zurückgekommen und hier bin ich."

„Mir ist es auch nicht leicht gefallen, von hier weg zu gehen", antwortete Julia. „Ich bin nur nach München zum Studieren gegangen, hatte aber eigentlich nie vor, Neuburg zu verlassen. Wie war es denn in Nürnberg?"

„Nun, es gibt jede Menge an Ablenkung und Freizeitvergnügungen, aber es ist auch nur eine Stadt. Es gibt den Weihnachtsmarkt, viele Bars und Lokale, aber so richtig hat es mir dort nicht gefallen. Es gibt auch den Teil, in dem die meisten Menschen leben und arbeiten. Außerdem habe ich dort nicht die Ruhe gefunden, die ich gesucht habe. Immer nur Stress und Hektik, sogar am Wochenende. Und ständig musste ich erreichbar sein. Nein, das war nichts für mich."

Danach saßen sie einige Minuten schweigend da, bis der Kellner kam und fragte, ob sie noch etwas brauchten.

"Nur die Rechnung, bitte", antwortete er.

**

Auf dem Weg nachhause warf er einen kurzen Blick auf ihr Gesicht und ihre Augen leuchteten so hell wie die Sterne. Als sie ankamen, begann er das Auto zu entladen, nachdem Julia die Haustüre geöffnet hatte. Sobald alles drin war, hielt Johann inne, um Julia eine Frage zu stellen, bevor er heim fuhr.

„Also, morgen ist Samstag und da wirst du wahrscheinlich länger schlafen wollen. Wann soll ich ungefähr kommen?"

„Ehrlich gesagt stehe ich am Wochenende zur selben Zeit auf wie während der Woche, also komm wann immer du willst. Ich habe es aufgeschoben, Mutters Zimmer in Angriff zu nehmen, weil ich mich davor ein wenig gefürchtet habe. Aber ich kann nicht mehr damit warten, wenn du es streichen und die Fenster ersetzen willst. Aber bring keinen Kaffee mit, wir frühstücken dann hier zusammen. Okay?"

"Gebongt", antwortete er.

Sie öffnete die Haustür und lehnte sich dagegen, als er vorbeikam. Johann drehte sich um und wollte ihr eine gute Nacht wünschen, als ihn etwas, das er in ihrem Gesichtsausdruck las, dazu veranlasste, seine Meinung zu ändern. Er beugte sich vor und sein Mund näherte sich dem ihren. Ihre Lippen waren weich und nachgiebig und er küsste sie leidenschaftlich. In den ersten Sekunden war Julia ganz erschrocken und blieb passiv, aber dann reagierte sie heftig. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals und sie erwiderte temperamentvoll seinen Kuss und tatsächlich war es ihre Zunge, die über seine Lippen strich.

Johanns Arme schlossen sich um ihren Rücken und zogen ihren Körper an seinen. Er war überwältigt von dem Gefühl, als sie sich zum ersten Mal gegen ihn drückte. Tatsächlich hatte es eine überaus große Wirkung und er fühlte, dass er hart wurde. Er wollte sich nicht zu schnell an sie pressen und sie erschrecken. Er brach den Kuss widerwillig ab, bevor es zu spät war. Er sah auf sie hinunter und als er sie beobachtete, öffnete sie ihre braunen Augen und schaute ihn versonnen an.

" Ach du meine Güte, Julia", sagte er, "das war etwas ganz besonderes."

"Ja, es war sehr schön, Johann", sagte sie, während sie ihren Körper weiter gegen seinen drückte, "und ich denke, ich fühle noch etwas anderes."

Sie rieb sich kurz an seinem Unterleib und ließ sie keinen Zweifel daran, wovon sie sprach.

Aber dann trat sie einen Schritt zurück und griff nach der Tür, um sich festzuhalten, weil sie weiche Knie bekam.

Und es kam die Angst, dass sie etwas Unüberlegtes tun könnte. Und diese Angst war noch größer als ihre Sehnsucht und ihr Verlangen.

„Gute Nacht Johann, wir sehen uns morgen früh", sagte sie zu ihm, bevor sie langsam die Tür schloss.

**

Er stand eine Minute da, um seine Gedanken zu beruhigen wegen dem, was gerade passiert war. Als er zum Lastwagen ging schien ihm, dass seine Füße den Boden nicht berührten, bis er einstieg.

Julia ihrerseits hatte ähnliche Gefühle, als Emily kam, um sie zu begrüßen. Julia hob die verwirrte Katze hoch und tanzte mit ihr auf den Armen den Flur entlang, während sie ein fröhliches Lied sang.

Da es noch früh am Abend und er aufgewühlt war, wollte Johann noch nicht nach Hause zurückkehren, also hielt er an der Waldwirtschaft an. Während er an seinem Getränk nippte, wiederholte er den Kuss immer wieder in seinem Kopf und genoss ihn jedes Mal ein bisschen mehr. Und trotzdem war er total verwirrt. Was hatte er getan? Was um alles in der Welt hatte ihn dazu gebracht, Julia einfach so zu küssen? Ein Gefühl, eine Intuition? Er war sich nicht sicher. Er hatte eigentlich erwartet, dass sie ihm eine Ohrfeige verpassen und ihn dann wegschicken würde. Aber nein, sie hatte sich an ihn gelehnt und ihn durch das Reiben mit ihrem Becken ungeheuer erregt. Er hatte seine ehemalige Lehrerin geküsst, die Frau, die er schon während seiner Schulzeit von ganzem Herzen verehrt und begehrt hatte.

Als die Kellnerin zu ihm kam, um zu sehen, ob er noch ein Bier wollte und leicht mit ihm flirtete, wurde ihm klar, dass er nach Hause gehen sollte. Nur ein Bier, denn er musste noch fahren. Er lehnte höflich ab und gab ihr ein anständiges Trinkgeld als er hinausging. Es machte keinen Sinn, das Risiko einzugehen, leichtsinnig zu sein. Sein Vater war überrascht, dass er so früh zu Hause war, aber er sagte ihm, er müsse am nächsten Tag früh anfangen zu arbeiten.

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