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Kairi

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„Sie besamt mich gerade wirklich", überlegte Tom, fasziniert von der Leidenschaft und Kraft, mit der sie dies tat. „Abermillionen ihrer Spermien schwimmen jetzt ungehindert in mir rum und werden versuchen, mich zu befruchten als wäre ich ein läufiges Weibchen. Kairi macht mich gerade echt zu ihrer Bitch."

Er stellte fest, dass es ein komisches, irgendwie ausgeliefertes und ohnmächtiges Gefühl war, derjenige zu sein, der fremden Samen und damit fremde Gene ungeschützt in sich aufnahm, und nicht derjenige, der ihn nur injizierte und dann fertig war. Karis Samen würde auch nach dem Sex noch Stunden in ihm sein, in denen sein Körper ihn vollständig absorbiert, was seine Aufnahme gerade noch sehr viel intensiver machte. Es war aber kein schlechtes Gefühl. Und auch sehr intim und irgendwie unglaublich erotisch.

In dem Moment kam deshalb auch er. Und, weil er sie tief in sich spürte und wusste, dass sie gerade ebenfalls spritzte, auf eine überaus intensive Art. Sein Orgasmus konzentrierte sich erstmals nicht nur auf seinen Penis, sondern schien seinen ganzen Unterleib zu umfassen. Überall da, wo er Kairi spürte, wie sie sich gerade in ihn ergoss.

Wie sie es bei ihm gemacht hatte, presste nun auch er seinen Schließmuskel fest zusammen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, worauf Kairi mit nochmaligem Spritzen und lautem Stöhnen reagierte, bei dem sie ihren Oberkörper aufbäumte: „Ooooohhhhh."

Dann ließ sie sich wieder bäuchlings auf ihn fallen, strich Tom, wie einem Kind die Haare aus der Stirn und küsste ihn zärtlich. Als würde sie das Gefühl, ihn begattet zu haben, gerade richtig genießen und sich bei ihm bedanken, dass er es zugelassen hatte. Kairi zog sich auch nicht aus ihm heraus, sondern blieb, noch immer leicht zitternd, auf ihm liegen. Als wollte sie verhindern, dass ihr Samen wieder herauslief.

Nun war es Tom, der ihr zärtlich über das Haar streichelte, während sie dies Gefühl der Gemeinsamkeit noch etwas genossen. Erst als ihr erschlaffter Penis von selbst aus ihm herausglitt, rutschte sie ein Stück nach oben und schaute ihm ins Gesicht: „Das war der reine Wahnsinn, oder?" Ihre Begeisterung war wirklich echt.

Tom strich ihr eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn. „Ja, das war wirklich sehr, sehr schön. Und du warst auch richtig gut." Tom hätte nie gedacht, dass er einmal einem Mädchen das Kompliment machen würde, dass es ihn gut begattet hatte. Aber es stimmte, es hatte sich gut angefühlt. Und Kairi schien sich auch richtig über das Lob zu freuen.

„Ehrlich? War aber echt mein erstes Mal." Sie gab ihm einen langen, zärtlichen Zungenkuss.

Als sie eine Pause machte, fragte er: „Und? War es so, wie du es dir vorgestellt hast?"

„Viel besser."

Das Erlebnis schien sie so aufzuwühlen, dass sie erst einmal Luft holen musste.

„Ich hatte gedacht, es wäre wie wenn man es sich selber macht, wo man irgendwie darauf wartet, loszuspritzen. Aber es war viel intensiver. Und persönlicher. Als ich in dir drin war und dich so unter mir liegen sah, hatte ich ein richtig starkes Verlangen, in dich reinzuspritzen. Dir meinen Samen zu geben. Kann ich gar nicht richtig erklären. Ich konnte an gar nichts anderes mehr denken. Wobei ich es doch sonst eher mag, ihn aufzunehmen."

Sie machte eine kurze Pause und schaute ihn an, als wolle sie sicherstellen, dass er sie versteht.

„Was ich meine ist, dass ich nicht nur wollte, dass er aus mir rauskommt, wie sonst. Sondern, dass er tatsächlich in dir drin ist. Unbedingt. Und ganz, ganz tief. Um in dir zu wirken. Und als es dann passiert war und ich wusste, er ist wirklich in dir drin, hat sich das richtig gut angefühlt. Total befriedigend. "

Sie schaute ihn fragend an: „Verstehst du das oder klingt das zu wirr?"

Tom war es noch nicht richtig gewohnt, solche Gespräche mit einem Mädchen zu führen. Aber er konnte durchaus nachvollziehen, was sie empfand. Auch für ihn war es ja viel schöner gewesen in ihr zu kommen, als zu masturbieren. Und als sein Samen in ihr war, hatte sich ja auch komplett anders angefühlt. Wie sie sagte, viel intensiver und befriedigender. Da sie auch besamen konnte, war es natürlich wenig überraschend, dass sie ähnlich empfand. Der Samen sollte ja in den Partner, das war sein Zweck. Weshalb es Sinn machte, dass die Natur es so eingerichtet hatte, dass es sich besser anfühlte, wenn das auch tatsächlich geschah.

Wobei er feststellte, dass genau das es für ihn gerade ganz anders machte. Wenn er der Top war, war der richtige Sex für ihn eigentlich vorbei, sobald er seinen Penis wieder aus Kairi herauszog. Jetzt aber hatte er ihren Samen noch in sich. Sogar ziemlich viel und wahrscheinlich mit gerade sehr aktiven Spermien, die als hochspezialisierte Keimzellen nur einen Auftrag hatten: eine Zelle von ihm zu finden, mit der sie verschmelzen konnten um sie mit Kairis DNA zu befruchten. Und er konnte nichts dagegen tun. Und auch nicht dagegen, dass sein Körper sicher schon begann, die Spermien zu absorbieren und ihre DNA zumindest auf diese Weise auch tatsächlich aufzunehmen.

Obwohl ihr Orgasmus vorbei und sie sich längst wieder aus ihm herausgezogen hatte, war Kairi irgendwie also doch noch in ihm und versuchte, ihren gemeinsamen Sex mit seiner Befruchtung zu vollenden. Ihre Vereinigung fühlte sich dadurch als Bottom plötzlich ganz anders, viel anhaltender und intensiver an. Und er verstand, dass Frauen es deshalb wahrscheinlich anders empfanden, wenn sie besamt wurden und plötzlich fruchtbares Sperma in sich trugen. Bei ihnen konnte das ja wirklich lange Folgen haben, wenn es auf ihre fruchtbare Keimzelle, das Ei, traf.

Wobei das für einen Mann beim Sex ja eigentlich nicht so wichtig war, weil man die weibliche Eizelle nie zu Gesicht bekam und sie daher erotisch gesehen eigentlich keine Rolle spielte. Egal ob gerade fruchtbar oder nicht. Bei Kairi wusste er aber genau, wie ihre Keimzellen aussahen, wie sie sich anfühlten, wie sie rochen und wie sie schmeckten. Und auch, dass sie fruchtbar waren. Das machte es viel konkreter und eindringlicher, wenn man spürte, dass sie sie einem gerade einspritzte. Und dadurch auch viel erotischer.

Aber was meinte Kairi bei ihm mit „wirken"? Gerade sie musste doch wissen, dass sie ihn dennoch nicht schwängern konnte. Als er in ihr gekommen war, hatte er doch auch nicht daran gedacht, ob er ihr gerade ein Kind machte.

Aber Kairi war mit ihren Gedanken inzwischen auch schon wieder weiter.

„Wie war es denn für dich? Was hast du gefühlt als ich in dir drin war? War das sehr schlimm?" Ihre Wangen waren noch immer etwas gerötet, weil sie so aufgeregt war. Sie sah dadurch so süß und unschuldig aus, dass Tom gar nicht glauben konnte, dass dieses zierliche Wesen ihn gerade genommen hatte. Begattet. Besamt. Unglaublich. Aber er wollte ihr ehrlich antworten.

„Bei mir war es genau umgekehrt. Es hat sich wirklich gut angefühlt, dich so tief in mir zu haben. Obwohl es erst komisch war, dir so ausgeliefert zu sein. Aber dann habe ich gedacht: „Lass sie mit mir machen, was sie meint. Es fühlt sich gut an und wird schon passen." Und dann wollte ich deinen Samen auch wirklich haben. Und auch möglichst tief. Genau wie du habe ich für einen Moment an gar nichts anderes mehr denken können. Und fand es dann auch irgendwie erlösend und befriedigend, als es passierte und ich merkte, dass du in mir spritzt."

Er sah, wie ein Leuchten über Kairis Gesicht ging.

„Ja, das kenne ich. Ist bei mir auch immer so, wenn du in mir kommst. Das ist jedes Mal total aufregend. Aber es ist ja toll, wenn es uns beiden gefallen hat. Und unsere Gefühle so gut zueinander passen. Dann können wir das vielleicht ja öfter mal machen. Nicht immer. Aber ab und zu. Was denkst du?"

Sie hatte wieder diesen fragenden Blick und sah dabei so unschuldig und niedlich aus, dass Tom wahrscheinlich auch ja gesagt hätte, wenn er das nicht wollte. Aber er wollte ja. Inzwischen fand er es sogar gut und spannend, dass sie ihn auch auf diese Weise, als Bottom zum Besamen, begehrte und auch, dass er etwas so Persönliches wie ihren Samen von ihr aufnehmen konnte. Und stellte fest, dass sich das sogar noch besser anfühlte, weil Kairi so unglaublich attraktiv war. Irgendwie wirkte es dadurch noch aufregender und schöner, ihren Samen aufzunehmen. Bestimmt hatte die Natur auch das bewusst so eingerichtet, wenn auch wahrscheinlich eigentlich nicht für Männer.

„Ja, das können wir gerne. Ich kann ohnehin nicht genug von dir bekommen. Ob so oder so."

Kairi streichelte ihm bei diesen Worten zärtlich über die Wange.

„Und das war wirklich das erste Mal für dich?" Tom wunderte sich über die Frage, aber er schämte sich auch nicht dafür: „Ja, das war wirklich das erste Mal. Du hast mich sozusagen entjungfert."

Er sah, wie ein freudiger, fast schon triumphierender Ausdruck über Kairis Gesicht huschte.

Dann fragte sie: „Sollen wir jetzt vielleicht duschen? Du kannst auch erst Mal alleine vorgehen, wenn du möchtest."

Tom glaubte zu verstehen, warum sie das vorschlug. Und überlegte, was sie vor ein paar Tagen gesagt hatte. Dass sie seinen Samen gerne in sich behielt, weil das eine spezielle Art von Gemeinsamkeit wäre. Und dass ihm diese Aussage damals sehr gefallen hatte.

Deshalb antwortete er: „Nein, ich möchte jetzt hier mit dir liegen, deine Haut auf meiner spüren und genießen, wie mein Körper gerade deinen ganzen wunderbaren, fruchtbaren Samen absorbiert und in sich verteilt."

Bei diesen Worten schaute Kairi ihm direkt in die Augen. Sie sagte nur ganz leise „Danke" und Tom fand, in ihren Augen war gerade richtig viel Liebe. So hatte ihn jedenfalls noch niemand angeschaut.

Dann war es aber sie, die aufstand, schnell ins Bad huschte und mit ein paar Papiertüchern in der Hand zurückkam. „Dann müssen wir uns aber saubermachen. Heute allerdings von Männer-Sperma." Sie sagte das mit dem unverkennbaren Stolz darüber, dass ihr Mädchen-Sperma diesmal in ihm drin war.

Als sie sich beide abgewischt hatten, warfen sie die Tücher einfach auf den Boden und Kairi kuschelte sich wieder an Tom, den Kopf auf seiner Brust.

Einen Moment lagen sie nur so da, dann fragte Tom: „Wie kommt es eigentlich, dass du so viel weißt? Ich meine, wie man es macht und was sich gut anfühlt. Also, ich hätte keine Ahnung davon gehabt." Tatsächlich hatte Tom sich mit seinem Po und den erotischen Gefühlen, die er auslösen konnte, noch nie beschäftigt.

„Das sage ich dir lieber nicht. Sonst denkst du noch ganz schlecht von mir." Kairi schien sich etwas zu schämen bei dieser Frage.

„Nee, sag´ ruhig. Ist doch ok." Jetzt war Tom natürlich umso neugieriger.

„Na, ja. Ich wollte dann irgendwann natürlich auch wissen, wie das ist mit Sex als Frau mit Penis. Und weil ich keinen fragen konnte, habe ich dann halt im Internet nachgelesen. Und Filme geschaut."

„Etwa Pornos?"

Sie hob den Kopf und grinste ihn etwas verlegen an: „Ich würde sagen, praxisorientierte Lehrfilme. Aus manchen kann man nämlich echt viel lernen. Weil man alles ganz genau sieht. Jedes Detail. Das ist viel besser, als wenn es einer nur so erklärt. Und die gibt es zu allen Themen."

Tom stellte sich vor, wie dieses süße Mädchen mit geröteten Wangen vor seinem Laptop saß und sich als wissbegierige Schülerin Hardcore-Pornos anschaute. Um zu lernen, wie Sex als transsexuelle Frau am besten funktioniert und was Männern dabei am meisten gefällt. Was wieder sehr typisch für sie war. Und wovon er ja durchaus profitiert hat. Wahrscheinlich wusste sie dadurch sogar noch vieles mehr, von dem er noch gar keine Ahnung hatte.

Inzwischen verstand er Kairi aber immer besser. Sie hatte eine schwierige Rolle, in die sie sich erst einfinden musste, und war deshalb ziemlich unsicher. Weshalb sie so viel plante und lernte. Um die Kontrolle zu haben und möglichst wenig dem Zufall zu überlassen. Damit sie keine Fehler machte und sich etwas sicherer fühlte.

Berlin

Da sie gerade so ehrlich zu ihm gewesen war, traute er sich jetzt auch ein Thema anzusprechen, das ihn ebenfalls brennend interessierte.

„Während ich dich gerade absorbiere und du dich in mir verteilst, könntest du mir doch erzählen, was am Schluss in Berlin passiert ist. Ist damit ja jetzt ein bisschen auch meine Geschichte."

„Deine Geschichte? Ach so?" Kairi grinste ihn wieder an. Aber diesmal durchaus nicht abweisend. Sie stützte den Kopf mit den Armen auf seiner Brust ab und fing an zu erzählen.

„Ok. Den Anfang unserer Geschichte kennst du ja schon aus dem Fotoalbum. Lief auch eigentlich alles richtig gut. Als ich sechzehn war, ist dann aber ein ehemaliger Mitschüler von meiner alten Schule umgezogen und war plötzlich auf meiner neuen. Natürlich hat er mich erkannt und gesagt „Dich kenne ich doch. Du bist doch der Keno Baan. Wieso hast du denn jetzt einen Busen und trägst ein Kleid?"

Kairi machte eine kurze Pause, wohl weil das Thema sie noch so sehr bewegte.

„Er hatte es wahrscheinlich gar nicht böse gemeint. Und ich habe einfach behauptet, ich sei die Zwillingsschwester von Keno. Was er zwar nicht richtig geglaubt hat, aber was sollte er sagen? Ab da fingen aber natürlich das Getuschel und die komischen Bemerkungen an. Was vielleicht sogar noch erträglich gewesen wäre. War bis dahin ja nur eine Geschichte, die keiner beweisen konnte. Aber dann hat sich so eine blöde Zicke nach dem Sportunterricht in der Umkleide einen Spaß machen wollen und mir plötzlich von hinten den Boxer Panty runtergezogen, den ich beim Sport immer drunter getragen habe, weil er viel weiter war als ein Slip. Und alle Mädchen haben es gesehen."

An der Stelle sah Tom, wie ihre Augen etwas feucht wurden. Er konnte sich aber auch vorstellen, wie erniedrigend es gewesen sein musste, mit entblößtem Penis dazustehen und alle Mädchen starrten drauf.

„Ja, und dann ging es richtig los. Natürlich wusste es am nächsten Tag schon die ganze Schule. Alle riefen mich nur noch Schwanzmädchen und auch alle meine Freundinnen hatten plötzlich keine Zeit mehr für mich. Was ich ja sogar verstehe. Ich war ja plötzlich der Outlaw. Und in dem Alter drehen sich die Gespräche ohnehin meist um Jungs, Sex, Verhütung und so. Da passte ich mit Penis natürlich nicht mehr so richtig rein."

Sie musste wieder tief Luft holen.

„Und dann bekam ich plötzlich auch ganz viele komische E-Mails und WhatsApp-Nachrichten. Manche haben mich beschimpft, manche sich lustig gemacht und einige wollten sogar Sex mit mir. Und ganz oft waren auch grässliche Fotos oder Videos dabei. Alle Fake, aber die gingen natürlich auch auf dem Schulhof rum. Fast jeder hatte sie auf seinem Handy. Als ich es nicht mehr ausgehalten habe, habe ich meines dann einfach weggeworfen. Ich habe mich damals richtig davor geekelt. Und dann auch kein Neues mehr gewollt."

„Puh, das ist ja richtiges Mobbing." Jetzt verstand Tom, warum sie kein Smartphone hatte.

„Jedenfalls habe ich zu der Zeit nur noch geheult und mich dauernd krank gemeldet, weil ich mich nicht in die Schule getraut habe. Was natürlich nicht so gut für meine Noten war, obwohl ich zuhause viel gemacht habe. Aber es gab halt keinen, der mir irgendwie geholfen hat. Oder mir auch nur die Hausaufgaben gegeben."

Nun wusste Tom auch, warum es ihr so viel bedeutet hatte, dass er die Nachmittage Mathe mit ihr geübt hatte.

„Ich war zu der Zeit wirklich ganz allein. Außer meinen Eltern natürlich." Tom konnte sich gar nicht vorstellen, was es hieß, plötzlich niemanden mehr zu haben. Wirklich niemanden. Vor allem nachdem Kairi vorher bestimmt viele Freundinnen und vielleicht auch Freunde gehabt hatte. Und stattdessen von allen angefeindet zu werden.

„Und da haben deine Eltern entschieden, dass ihr umzieht?"

„Noch nicht ganz. Erst hatten sie noch gehofft, ich könnte in Berlin die Schule wechseln. Aber dann kam es noch schlimmer, weil einige Mädchen sagten, dass sie nicht mehr möchten, dass ich auf die Mädchentoilette und in die Mädchenumkleide gehe. Das wäre ihnen unangenehm. Ein paar Eltern haben deswegen sogar an den Rektor geschrieben. Als ob ich besser auf die Jungentoilette gehen oder mich bei denen umziehen könnte?"

Tom erinnerte sich an einen Satz, den er gestern in dem Artikel in Vice gelesen hatte: „A body with a penis in a women's restroom is an imminent sexual threat." Obwohl sie nichts dafür konnte, war Kairi für die anderen Mädchen plötzlich zu einer Bedrohung geworden. Und saß zwischen allen Stühlen.

„Der Rektor hat das zwar abgelehnt, aber dann hat eine Lokalzeitung darüber berichtet. Ohne Foto und Namen. Aber sie hatten natürlich den Namen der Schule, ´thailändische Transsexuelle´ und ´Tochter eines Restaurantbesitzers´ geschrieben. Und so viele thailändische Transsexuelle mit einem Restaurantbesitzer als Papa gab es natürlich nicht bei uns."

Sie versuchte zu Grinsen.

„Jedenfalls hat das Ganze dann noch einmal eine größere Runde gemacht und auch die ersten Gäste haben angefangen meine Eltern zu fragen. ´Ihre Tochter geht doch auch auf diese Schule?´und so. Da hat mein Vater dann gesehen, dass wir das nicht aussitzen können und angefangen, ein neues Restaurant möglichst weit weg von Berlin zu suchen. Und deshalb bin ich nun hier."

Tom legte seine Arme um sie. „Und das ist jetzt zumindest mein großes Glück."

Kairi lächelte ihn an, dann ging ihr Blick auf den Wecker. „Oh, Gott. Schon fast halb fünf. Wann hast du gesagt, müssen wir bei deinen Eltern sein?"

„Um sechs. Und am besten pünktlich."

Kairi sprang auf. „Oh, je. Ich weiß ja noch nicht mal, was ich anziehe. Geschminkt bin ich auch nicht. Und schau dir meine Haare an. Die gehen ja gar nicht. Und duschen müssen wir auch noch. Wir müssen sofort loslegen."

Tom wusste, dass „Wir müssen sofort loslegen" hieß, dass er sich am besten raushielt. Es wäre auf jeden Fall ein großer Fehler, jetzt mit Kairi zu duschen oder im gleichen Bad zu sein, während sie sich schminkte und gleichzeitig an ihrer Frisur rummachte. Da konnte er nur verlieren. Deswegen bereiteten seine Eltern sich auch bewusst immer in zwei unterschiedlichen Bädern vor, wenn sie ausgingen.

Er beschloss daher, einfach liegen zu bleiben. Sobald Kairi fertig war, würde er sich schnell abduschen und dann anziehen. Dafür brauchte er sicher nicht mehr als fünf Minuten.

„Fang du einfach schon mal an. Du brauchst ja möglicherweise etwas länger und da bin ich nur im Weg."

„Ja, gut." Kairi schien gerade nichts dagegen zu haben, sich im Bad alleine vorbereiten zu können. Sie griff schnell nach den Tüchern auf dem Boden, eilte dann aus dem Zimmer und kurz darauf konnte Tom sie auch schon im Bad werkeln hören. Und auch immer wieder schimpfen, wenn etwas nicht so gelang, wie sie es wollte. Ihr schien der Besuch bei seinen Eltern also sehr wichtig zu sein und sie wollte unbedingt einen guten Eindruck machen.

Auch wenn es dadurch gerade etwas stressig war, fand Tom das ein richtig gutes Zeichen. Vor allem auch für sein Schienbein, an dem die blauen Flecken vom Donnerstag jetzt richtig gut sichtbar waren. Aber es hieß auch, dass es dauern konnte, bis sie wieder aus dem Bad auftauchte.

Der Ordner

Tom überlegte, was er in der Zwischenzeit machen sollte? Sein Smartphone war im Erdgeschoss in der Hose und er hatte eigentlich keine Lust, runterzulaufen. Als er deshalb auf ihrem Schreibtisch schaute, ob Kairi wenigstens etwas Interessantes zu Lesen hatte, stieß er wieder auf den Ordner „Seed Functions & Effects". Selbst wenn der Inhalt so schlecht sein sollte, wie Kairi gesagt hatte, fand er das Thema Zufallszahlen­generierung auf jeden Fall interessanter, als eines ihrer Bücher in den Regalen anzufangen, das er dann nicht zu Ende lesen würde.

Tom zog ihn deshalb heraus, setzte sich wieder auf das Bett und schlug ihn auf. Der Ordner enthielt sechs Registerkarten und oben drauf eine von Kairi handgeschriebene Tabelle, die er nicht verstand. Die Registerkarten waren ordentlich beschriftet mit „Befruchtung", „Hormone", „Chemie", „Mikro-Chimärismus", „Erklärung" und „Teleologie". Wie Kairi das halt so machte.

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