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Mädchen der Provence Teil 02

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Francoise hielt ihm die Broschüre vor die Nase und zeigte auf das Foto mit der ganzen Familie Couvilles. Er stotterte und schrie förmlich „Besonders, Vater ... besonders? Und das sind die drei Töchter der Couvilles ... Suzanne ... Giselle und ... und ... und ... Chantall ... wirklich Chantall Couvilles? Ich glaube, ich werde verrückt ... ich werde verrückt ... dieses Luder ... dieses verdammte Weib ... dieses Luder ... dieses Weib ... dieses göttliche Weib ...!“

„Ja natürlich, wer sollte es sonst auch sein. Das ist ein Foto der Familie von Pierre, na und. Von mir ist da ein paar Seiten weiter auch eines enthalten. Wieso wirst du verrückt, und warum sollte Chantall ein verdammtes Luder sein? Es steht doch darunter. Ich hab sie zwar schon länger nicht mehr gesehen. Das Foto scheint ganz neu zu sein. Aber ich kenne sie alle drei schon lange. Das ist Suzanne, daneben ist Giselle, mit der Jean seit ein paar Monaten zusammen ist, und die hier ist Chantall Couvilles. Du warst nie hier, wenn Giselle uns besucht hat. Alle drei sind sie sehr liebe Mädchen, wirklich sehr hübsch, reizend, wie Pierre und Brigit. Das sieht man doch schon auf dem Foto irgendwie, was die für eine natürliche und so herzliche Ausstrahlung haben. Es sind wunderbare Mädchen. Und können tun sie auch was. Sie sind verdammt gescheite und clevere Frauen. Die sind wie Pierre und Brigit, ihre Eltern, faire und sehr korrekte Geschäftsleute, sehr liebe Menschen und hervorragende Weinspezialisten ...!“

Francoise stotterte weiter „Mommmment ... Mooooment ... Vater ... Uuuuund ddddie hhhhhhier ... ddddie Chantall hier ... ddddie hhier ... ddddie hat einen Jungen und ein Mädchen geboren ... hast du gesagt ... Vater ... das hast du neulich gesagt ... hast du gesagt ... erinnere dich! Weißt du noch, wann die geboren wurden? Bitte, Vater erinnere dich ... was hat dir Pierre genau gesagt, bitte ... ganz genau, bitte ... was hat er dir gesagt ... alles ist wichtig ...?“

„Was er gesagt hat? Er hat gesagt, Chantall hat einen gesunden Jungen und ein Mädchen geboren, es war doch erst kürzlich. Da war das ein paar Tage her. Chantall war noch in Avignon in der Klinik, also muss die Geburt ein paar Tage davor gewesen sein. Es sollen so richtig hübsche Wonneproppen sein. Ich hab ihn auch gefragt, ob Chantall denn insgeheim geheiratet hat und wer der Vater ist. Da meinte er, dass Chantall, so wie er es weiß, mit niemand eine feste Beziehung hatte, schon seit Jahren nicht mehr. Aber sag einmal, das hat dich doch sonst nicht interessiert. Wieso ist das mit mal so furchtbar wichtig?“

Francoise sah ihn nur mit einem irren Blick an, stierte auf den Tisch. Er sagte „Ich weiß es nicht, aber es wichtig, weil ... nein, das ist nicht möglich. Das ist unmöglich ... doch, das ist möglich, das kann sein, das kann sein, das muss sein ... ja, das ist ...!“
Sein Vater schüttelte nur den Kopf und wollte etwas ungeduldig werdend daraufhin wissen „Was ist denn unmöglich? Die fünf auf dem Foto sind Pierre und seine Familie, sonst nichts.“ Er schüttelte nur den Kopf. Sein Bruder las weiter gelangweilt in der Broschüre.
Der Vater fuhr fort und erzählte weiter, was er von seinem Freund wusste „Genau wusste es Pierre auch nicht. Da hatte sie ihren Eltern nichts erzählt. Der Vater der Kinder soll aber ein ganz lieber Mann sein, den sie zufällig getroffen und sehr geliebt hat, angeblich immer noch liebt. Jetzt zählen ja nur noch die Kinder. Es muss eine richtig heiße und tiefe Liebe sein. Chantall hat nach der Geburt nur glücklich gelächelt und gesagt ‚Jetzt hab ich ja zumindest zwei Kopien von ihm.’ Pierre sagte, sie kann ihn nicht mehr vergessen.
Wenn man sie darauf anspricht, bekomme sie immer einen ganz verklärten Blick. Sie weiß aber nichts weiter von ihm. Seltsam ist das schon irgendwie. Das klingt doch alles ziemlich mysteriös, findet ihr nicht? Chantall soll ihm nur gesagt haben, dass er Francoise heißt. Groß, sehr hübsch soll er sein. Und einen Schnurrbart und schwarze kurze Haare soll er haben, sagte sie ihm, so wie du und Jean...!“ Er lachte „... und Millionen anderer Franzosen! Ja, ja, das klingt alles irgendwie sonderbar, ist aber bestimmt alles wahr, weil Chantall niemals lügen würde. Und ein lockerer Vogel ist sie auch nicht, nie gewesen. Pierre und Brigits Töchter sind absolut integer.“

Die Mutter warf lachend dazwischen „Keine Beziehung, also ein klein wenig Mann braucht es doch wohl schon für so ein Würmchen. Vielleicht hat sie es ja von ihrem Arzt machen lassen und wollte gar keinen Mann haben. Das hört man ja heute öfters, dass sich Frauen künstlich befruchten lassen. Aber das passt natürlich nicht zu dem, was sie gesagt hat, dass sie den Mann sehr geliebt hat. Sie liebt ihn ja immer noch so sehr und kann ihn nicht vergessen, wie dir Pierre gesagt hat ...!“

Francoise starrte ihn nur an und rief hörbar ungeduldig „Weiter ... Vater ... weiter ... weiter ... bitte erzähle weiter ... was hat er sonst noch gesagt ... bitte ... sag es ... sag es endlich ...?“

Nach etlichen Sekunden Pause fuhr Charles Bernote fort „Passiert sein soll es ja angeblich bei der Jahrestagung in Marseille ... bei der du übrigens damals auch für uns teilgenommen hast. Da müsstest du sie zumindest gesehen haben. Das vermutet Pierre. Drei Wochen später soll sie nämlich auf einmal schwanger gewesen sein. Da kam sie nämlich in heller Aufregung, total aufgelöst und heulend wie eine Verrückte, auf das Gut gerast, stürmte zur Türe hinein und in ihre Wohnung. Als sie gleich wieder herauskam, schrie sie nur noch ‚Ich bin schwanger ...!’ So hat es Pierre erzählt. Ach ja, und dann hat er auch noch gesagt, dass sie jetzt alle unbeschreiblich glücklich sind. Kann ich mir gut vorstellen. Francoise, was regst du dich denn überhaupt darüber auf einmal so auf? Das hat doch mit dir nichts zu tun. Du kennst doch Chantall und ihre Schwestern gar nicht ... ja, vielleicht in der Jugendzeit habt ihr euch gesehen ...!“

Francoise war aufgesprungen. Es zitterten ihm die Beine und er stützte sich auf die Rückenlehne seines Stuhles. Seine Stimme vibrierte. Er bekam fast keine Luft mehr, so aufgeregt war er, als er laut schrie „Und ob ich die in Marseille gesehen hab. Ich hab sogar gar nichts anders gesehen. Und wie ich diese Chantall kenne ... O, da werdet ihr jetzt aber staunen ... Mutter, wie lange dauert eine ganz normale Schwangerschaft ... neun Monate doch ... oder ...?“

Die Mutter lachte „Das weiß doch jeder, Francoise, ja, neun Monate. Normal sind so um die 267 Tage, also ein paar Tage weniger als 9 Kalendermonate oder auch mal mehr. Wieso fragst du das? Überhaupt, wieso interessieren dich die Kinder von Chantall Couvilles so sehr? Das klingt ja wirklich sehr komisch, was du da so sagst ...!“
Er rief „Moment ...!“ und lief in sein Arbeitszimmer. Um Genaueres recherchieren zu können, brauchte er jetzt unbedingt den Terminkalender. Am Schreibtisch begann er fieberhaft zu rechnen. Er kam immer wieder auf das gleiche Ergebnis. Zwischen dem Zusammentreffen in Marseille und dem vermutlichen Geburtstermin lagen fast genau ein paar Tage weniger als 9 Monate. Das musste er jetzt zuerst einmal verdauen. Er zitterte am ganzen Körper und fühlte sich mit mal unbeschreiblich glücklich.

Mit Tränen in den Augen saß er am Schreibtisch und flüsterte nur immer wieder „Die Kinder hab ich ihr gemacht, die hat sie von mir. Ich hab einen Sohn und eine Tochter, ich hab einen Sohn und eine Tochter, von Chantall. Und sie hat sie Francoise und Colette getauft. Ich werde verrückt, ich werde verrückt ... dieses geliebte Weib ... dieses wunderschöne Luder. Nein, nein, . meine Chantall ist kein Luder. Sie ist die wunderbarste Frau der ganzen Welt, eine göttliche Frau ... eine Madonna ... ich liebe sie doch so sehr ... und ich weiß jetzt, wo sie ist ... und sie liebt mich auch ... sie liebt mich ... und sehnt sich nach mir ...!“ Er ließ seinen Tränen freien Lauf.

Als er sich nach etlichen Minuten wieder etwas gefangen hatte, sprang er auf und lief zurück zu den anderen. Die erwarteten ihn schon ganz gespannt. Sehr heftig hatten sie zwischenzeitlich über sein seltsames Verhalten und zu seinen sonderbaren Bemerkungen gerätselt, konnten sich aber keinen Reim darauf machen.

Immer wieder stieß er seine Arme mit den geballten Fäusten nach oben und schrie „Ich habe einen Sohn und eine Tochter ...!“ Er setzte sich wieder an den Tisch. Alle schauten sie ihn ganz entgeistert an. Mit seinen Begeisterungsausbrüchen konnte niemand so recht etwas anfangen. Sein Vater fragte ihn „Spinnst du jetzt? Wieso hast du einen Sohn und eine Tochter, jetzt so aus dem heiteren Himmel? Du hast doch gar keine Freundin. Hat dich eine reinrasseln lassen, lässt du dir von irgend einer zwei Kinder unterjubeln oder machst du dir mit uns einen Spaß, weil ich das mit dem Stammbaum gesagt hab? Bitte nicht, Francoise, damit spaßt man nicht. Sag doch, Francoise, wer behauptet, dass du angeblich einen Sohn und eine Tochter hast ...?“

Francoise schrie jetzt schon fast „Ich mache keinen Spaß ... Vater ... Es ist mir verdammt ernst ... Wer von mir zwei Kinder hat ... Begreift ihr das denn hier nicht ...? Chantall Couvilles hat von mir zwei Kinder ... Chantall Cou-vil-les ... I h r S o h n Francoise ist auch m e i n ... Vater, m e i n S o h n ... versteht ihr? Und ihre Tochter Colette ist auch m e i n e T o c h t e r ... Mama, meine Tochter ... Der Junge und das Mädchen sind auch meine Kinder ... versteht ihr? Die Kinder von Chantall Couvilles sind von mir ... mir ... mir ... mir ... meine Kinder ... versteht ihr ... ich bin der Vater von den Kindern ... Chantall Couvilles habe ich, Francoise Bernote, ich ... ich ... ich ... versteht ihr ... ich ... in Marseille bei der Tagung damals zwei Kinder gemacht ... Ich habe sie geschwängert, versteht ihr ... ihr gleich zwei Kinder gemacht ... ge-schwän-gert, wenn ihr wissen solltet, was das bedeutet ...!“ Dabei schlug er sich mit der Hand auf die Brust. „Das ist doch der absolute Wahnsinn ... Chantalls Kinder Francoise und Colette sind von mir ...!“

Seine Stimme war immer lauter geworden. Eindringlich redete er auf die drei am Tisch Sitzenden ein und unterstrich seine Worte immer wieder mit seinen Händen. „Mein lieber Vater ... sag du noch einmal ... ich täte nichts für den Fortbestand der Familie. Du siehst doch jetzt, wie ich mich angestrengt und auch 200 %-igen Erfolg hatte. Gleich zwei, mein Lieber. Das waren natürlich noch nicht die Letzten. Jetzt geht es erst richtig los. Jetzt weiß ich ja, wo sie ist, dieses Wahnsinnsweib. Mein lieber Jean, jetzt musst du dich aber anstrengen. Das musst du erst mal nachmachen, gleich zwei an einem Wochenende!“ brüllte er vor Lachen. Es war ein befreiendes Lachen, seine Freude und seine grenzenlosen Glücksgefühle, die damit zum Ausbruch kamen.

Die Eltern und sein Bruder saßen da wie begossene Pudel. Sie wussten nicht, was sie von Francoise sehr leidenschaftlich vorgetragenen Behauptungen halten sollten. Das kam etwas sehr überraschend und klang völlig unwahrscheinlich. Zwei praktisch benachbart, nur durch einen Höhenzug bei Avignon getrennt wohnende Menschen trafen sich in Marseille, zeugten zusammen Kinder und wussten nicht, dass sie nur wenige Kilometer von einander entfernt wohnten. Sie wirkten konsterniert, ungläubig. Sein Vater hatte sich als erster wieder gefangen und fragte ihn leise „Francoise, täuscht du dich auch wirklich nicht ...?“

„Nein, es steht fest. Vater, Mutter, es passt alles haargenau ...!“
„Habt ihr denn wirklich etwas miteinander gehabt, damals in Marseille ...?“

Francoise nickte und lachte laut „Ja ... gehabt ... und wie ... ziemlich heftig ... sehr heftig ... Wir haben nicht einen einzigen Programmpunkt besucht ... nicht einen Vortrag angehört ... nichts ... rein gar nichts ... weil wir dafür keine Zeit hatten, weil wir ... versteht ihr?“

Die Mutter lachte „O Gott, Francoise, da muss sie ja besonders groß und schön gewesen sein, die Liebe zwischen euch beiden ... und woher wusstest du das alles, was du uns erzählt hast ...!“
Francoise lachte „Na ja, die Unterlagen haben wir uns natürlich immer geben lassen. Und der Rest war nicht schwer ...!“

Sein Bruder grinste nur. Nur sein Vater blieb ernst. Man sah ihm aber an, dass er alles, was Francoise zu berichten wusste, mit größter Freude vernahm. Damit würden beide Söhne mit einer Tochter seines alten Freundes liiert sein, und ohne jegliches Zutun ihren alten Traum in Erfüllung gehen lassen. Ihm rannen die Tränen über die Backen, er weinte und hielt seine Hände vor das Gesicht.

Immer wieder schüttelte er den Kopf und meinte „Francoise ... überleg mal, vielleicht täuscht du dich ja ... und Chantall auf dem Foto ist der Chantall in Marseille nur ähnlich, verstehst du? So was gibt es ja. Chantall ist doch mindestens um 7 oder 8 Jahre älter als du.“
„Genau 8 ... Vater ... genau 8 sind es ... sie ist 38, sie hat es mir gesagt!“

„Gut, also 8 Jahre älter ist sie. Die Couvilles-Frauen sehen alle, wie natürlich auch meine kleine, geliebte Marie, sehr viel jünger und sehr attraktiv aus. Ich gebe zu, die können einem Mann schon sehr gefallen, so reizend, lieb und nett wie sie sind. Jean gib mir doch bitte noch mal die Broschüre. Ich muss mir eure Mädchen jetzt noch mal ansehen...!“ Jean lachte dazu „Sag ich doch, diese Frauen sind die Erfüllung aller Träume und Wünsche, unbeschreiblich, wie sie sind und wie sie aussehen. Na ja, und stinkreich sind sie natürlich auch. Das ist ja kein Nachteil, weil die Weinberge doch hier kilometerweit eine gemeinsame Grenze haben ...!“


14.
So ein raffiniertes Weib!


„Vater, Mutter, Jean, es war und ist Chantall Couvilles und keine andere. Das steht tausendprozentig fest. Alles passt zueinander, alles. Chantalls Kinder sind auch meine Kinder. Ich bin der Vater ...!“
„Und wieso erfährst du das jetzt rein zufällig, noch dazu, wo sie doch in ein paar Kilometer Entfernung wohnt ...?“

„Das ist ganz einfach zu erklären. Chantall hat mir einen falschen Namen gegeben. Na ja, und ich hab ihr ja auch nicht gesagt, dass ich Bernote heiße. Wir haben uns einander sozusagen in die Wüste geschickt, weil wir beide dachten, dass es einfach nur eine Wochenendbekanntschaft bleiben sollte, die ein bisschen leidenschaftlicher ausfiel, sonst nichts. Beide wollten wir auch nichts Näheres von einander wissen, hätten beide ja Familie und Kinder haben können. Dass ich in sie total verschossen war, hab ich erst so richtig bemerkt, wie ich wieder zu Hause war. Da wurde ich die ganzen Monate fast verrückt vor Sehnsucht nach diesem Wahnsinnsweib. Und jetzt das. Wir haben uns hier noch nie gesehen, höchstens mal von Weitem in den Weinbergen, aber sonst nicht. Ihr ging es ja genau so, wie mir ...!“

Alle waren sie jetzt aufgesprungen. Bei einer solchen Aufregung konnten sie nicht mehr einfach so ruhig am Tisch sitzen bleiben. Der Vater konnte es immer noch nicht ganz glauben, als er jetzt Francoise äußerst erregt erneut fragte. Er zweifelte immer noch „Chantall Couvilles, unsere Nachbarin, die hier abgebildet ist, die hat also tatsächlich von dir Zwillinge bekommen, einen Sohn, der Francoise heißt, und eine Tochter, die Colette heißt ...?“

„Ja, Vater ... von mir ... so ist es. Es ist in Marseille auf der Tagung passiert. Ich habe genau nachgerechnet. Wir waren beide wie von Sinnen, von der ersten Sekunde an. Drei Tage lang haben wir uns nur furchtbar geliebt, wie wahnsinnig geliebt, wollten einfach beide nur unseren Spaß, sonst nichts. Es waren überirdisch schöne Tage. Als wir uns verabschiedet haben, dachten wir eben beide, dass es das wohl war. Im nächsten Jahr wollten wir uns wieder treffen. Sie hat gesagt, dass sie für die Couvilles arbeitet und ich habe gesagt, dass ich in ein paar Wochen angeblich nach Kalifornien gehe. Das war es und wir sind nach Hause gefahren. Beide sind wir eben irgendwie davon ausgegangen, dass es einfach nur so ein kurzer Flirt, wunderschöner Sex an einem wunderschönen Wochenende war ...!“

„Chantall, das geliebte Mädchen wohnt nur ein paar Kilometer weiter von mir, bekommt meine Kinder, und gehört nebenbei auch noch mit ihren Schwestern zur reichsten Familie in ganz Südfrankreich. Mein Gott, das kann doch nicht wahr sein ...!“ Erneut begann er hemmungslos den Freudentränen ihren freien Lauf zu lassen. Was auf ihn einstürmte, war gigantisch. Er schrie einfach seine Freude heraus. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, sagte er „Und wenn ich das nicht zufällig erfahren, Jean mir nicht das Bild in der Broschüre gezeigt hätte, wüsste ich gar nicht, dass von mir schon ein Sohn und eine Tochter auf der Welt herumschreien, eine Chantall Couvilles zwei Kinder von mir geboren hat. Und ich hätte es wahrscheinlich auch nie erfahren. Das ist doch der Wahnsinn. Vater, Mutter, Jean, das ist doch unfassbar ...!“ Die nickten nur.

Man sah ihnen an, dass auch sie davon sehr aufgewühlt waren und sich sehr freuten. Die Eltern hatten auch Tränen in den Augen. Für seinen Vater blieb das alles unbegreiflich. Giselle Couvilles erwartete von seinem Sohn Jean ein Kind. Und Chantall Couvilles hatte bereits von seinem Sohn zwei Kinder geboren. Das konnte er einfach nicht glauben. Er war auch aufgestanden, zu seinen Söhnen gegangen und hatte sie in den Arm genommen. Sagen konnte er nichts. Mit Tränen in den Augen ging er auf den Hof und ließ den Tränen freien Lauf. Er setzte sich auf eine etwas abseits gelegene Bank und schaute in die Richtung, wo das Weingut der Couvilles lag.

Seine Gedanken gingen die Zeit zurück, sehr weit. Er kannte seinen Freund Pierre so lange er denken konnte. Gemeinsam hatten sie die Gefahren und Entbehrungen der Widerstandsbewegung vom Anfang bis zum Ende durchgemacht und überlebt, auch, weil immer einer für den anderen da war, aufgepasst hatte. Schon damals hatten sie beide als noch junge Kerle darüber fantasiert, dass ihre Kinder einmal zusammenkommen sollten. Auch später, als ihre Kinder geboren waren, hatten sie beide gedacht, dass es gut wäre. Und jetzt ging dieser Traum ohne jegliches Zutun von ganz alleine in Erfüllung. Aus der tiefen Freundschaft der beiden Männer war in den Kindern Liebe geworden und sie wurden von einer unsichtbaren Hand zueinander geführt. Charles Bernote war unbeschreiblich glücklich. Zum ersten Mal hatte er an diesem Abend den Gedanken, dass alles geordnet und gerichtet war und er jetzt sich zurücklehnen konnte.

Die Mutter, die bei ihren Söhnen geblieben war, wunderte sich etwas darüber, dass eine Frau wie Chantall bei einem solchen Wochenendflirt nicht verhütet hatte und fragte dazu Francoise „Hattet ihr denn darüber nicht gesprochen? Es gibt doch heute so viele gute Möglichkeiten. Alt genug wärt ihr beide ja gewesen, um an so was zu denken, es sei denn ...!“ Sie sprach nicht weiter. Lachend rief sie aus „Nein, das glaub ich einfach nicht ...!“

„Moment ...!“, rief Francoise aus „Jetzt kommt es mir erst. Das Luder hat damals sogar gesagt, dass sie die Pille nimmt, und etliche Tage davor schon rein rechnerisch ihr Eisprung war. Das, das gibt es doch gar nicht? Chantall hat das sogar mit voller Absicht gemacht, mit Absicht. Sie hat ganz bewusst gelogen, mich einfach hinter das Licht geführt. Sie wollte, dass ich sie an diesen Tagen schwängere. Sie wusste ganz genau, dass es passieren konnte. Unglaublich, ist das ein raffiniertes Luder gewesen, unglaublich, einfach unglaublich. Wahnsinn, sie wollte, dass ich ihr ein Kind mache. Sie hat mich wahrscheinlich sogar gezielt als Vater ihres Kindes ausgesucht und an mich herangepirscht, anders ist das nicht möglich. Wenn ich es so betrachte, könnte sie das von der ersten Sekunde an tatsächlich genau so geplant haben. Wir sind sogar sehr schnell im Bett gelandet. Das war schon ungewöhnlich. Das ging so schnell, weil sie es so schnell zugelassen hat, richtig provoziert hat, die ganzen Tage so wollte, von mir etwas gezielt sich holen wollte. Brutal, einfach nur verrückt ist das. Sucht mich als Vater ihrer Kinder aus, bandelt mit mir an, verführt mich nach allen Regeln der Kunst raffiniert, lockt mich sofort in das Bett und lässt sich über vier Tage von mir vielfach ... Und dabei weiß sie ganz genau, dass sie heiß ist, dass es bei jedem Mal geschehen kann.“