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Matrix der Gefühle 05

Geschichte Info
Lisa öffnete die Tür und betrat ihre Wohnung.
12.4k Wörter
4.1
35.9k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 5 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 08/13/2022
Erstellt 05/14/2006
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*

Lisa öffnete die Tür und betrat ihre Wohnung. Sie hing ihre Jacke an die Garderobe, ging die Wendeltreppe nach oben und den Flur entlang. Die Tür zu Dirks Arbeitszimmer stand offen. Ihr Mann saß am Schreibtisch und arbeitete an seinem Laptop. Er hob den Kopf und lächelte. „Hallo Lisa, ich bin gleich fertig." Lisa schaute kurz hinein und ging in ihr Arbeitszimmer am Ende des Flures. Sie warf ihre Tasche auf einen Stuhl und schaute zum Fenster hinaus. Es wurde schon dunkel. Dirk kam herein. Er kam hinter sie, fasste sie an ihre Schultern und gab ihr einen Kuss auf den Hals. „Ich habe Kaffee gemacht, gehen wir nach unten, du bist sicher müde." „Ja, es war eine anstrengender Tag."

Sie gingen nach unten. Lisa setzte sich auf einen Hocker vor den Küchentisch. Dirk goss den Kaffee ein. „Hattest du Erfolg, als du vor vierzehn Tagen in München warst," fragte Lisa plötzlich. „Ich denke schon, ich habe den Bürokomplex so gut wie sicher verkauft, es fehlen noch ein paar Unterschriften, alles andere ist nur noch reine Formsache. Wenn alles unter Dach und Fach ist, dann mache ich Zweihunderttausend." „Schön," sagte Lisa nachdenklich. „Du freust dich gar nicht," meinte er verwundert und schaute zu ihr hinüber. Er hielt seine dampfende Tasse in der Hand und lehnte sich gegen den Kühlschrank. „Ist was passiert," fragte er und nahm einen Schluck.

„Dirk, begann Lisa, sei ehrlich zu mir, sag mir die Wahrheit, ich werde dir gegenüber auch Ehrlich sein." Er setzte sich zu ihr an den Tisch. „Was ist los, Lisa." Er wollte ihre Hand ergreifen. Lisa zog sie weg.

„Seit wann schläfst du mit ihr."

Dirk war wie vor den Kopf gestoßen. „Was meinst du," fragte er.

„Als ich damals mit meiner Freundin im Kino war und du beim Kartenspielen, da hast du mit ihr in unserem Bett gelegen. Den Ohrring, den du vor dem Bett gefunden hast, den habe ich im Bett gefunden und dort hingelegt, damit du ihn findest." Dirk schaute sie an. Er wollte gerade anfangen etwas sagen. „Ich kann dich verstehen, sagte sie schnell. Du musst jetzt keine Angst haben, ich mache dir keine Szene. Ich weiß, du hast eine andere. Ich will nur wissen, ob es nur eine Nacht war oder ob du sie schon vor dem besagten Abend gekannt hast und mir ihr ins Bett gegangen bist. Es ist für mich wichtig. Du brauchst es nicht großartig zu erklären oder dich zu rechtfertigen. Sag einfach ja, wenn es so ist." Sie starrte dabei die ganze Zeit auf ihre Hände, die sie um ihre Kaffeetasse gefaltet hielt. Dirk war blass.

Es war ihm klar, dass er jetzt Farbe bekennen musste.

„Ja, ich habe schon vorher mit ihr geschlafen, es tut mir leid."

„Das braucht es nicht," antwortete Lisa.

Dirk runzelte die Stirn. „Ich verstehe dich nicht, sagte er. Was hast du vor." „Nichts habe ich vor. Ich kann verstehen, dass es dich zu einer anderen hinzieht, erwiderte sie. Wir haben schon seit elf Monaten nicht mehr miteinander geschlafen und die Zeit davor auch nur ganz selten. Ein Fick pro Monat für fünf Minuten, ist nicht gerade viel für ein junges Ehepaar.

Du bist nicht mehr scharf auf mich,... und ich langweile mich genauso", sagte sie leise zu sich selbst.

Dirk schaute sie an. „Was willst du tun," fragte er.

„Bevor ich etwas tue, will ich von dir wissen, ob du der gleichen Meinung bist, dass wir uns auseinander gelebt haben und ob wir uns noch eine Chance geben sollten oder nicht. Ich weiß nicht, wie sehr du sie liebst, wie Ernst es dir mit ihr ist. Bevor du mir antwortest solltest du wissen, dass ich auch mehrmals fremdgegangen bin, auch an dem Kinoabend und auf der Party am Yachthafen."

Dirk machte ein betretenes Gesicht.

„Wenn ich das richtig sehe, haben wir uns gegenseitig betrogen," sagte er schließlich und fuhr sich mit den Fingern nervös durch die Haare.

„Denk darüber nach, du musst mir nicht sofort darauf antworten. Ich mag kein Versteckspiel, und du sicher auch nicht. Du sollst wissen, wie es um uns aussieht." Lisa trank ihren Kaffee aus. „Denk drüber nach." Sie stand auf und ging nach oben.

Dirk spielte nachdenklich mit der Tasse in seiner Hand.

Eine lange Zeit verging bis Dirk an Lisas Tür klopfte und hereinkam. Lisa saß hinter ihrem Schreibtisch, hatte die Füße hoch gelegt und nippe an einem Weinglas. Dirk hatte sich die Krawatte abgemacht und sein Hemd aufgeknöpft.

„Darf ich reinkommen," fragte er.

„Du bist ja schon drin... meinte Lisa. Ja, komm rein."

Dirk setzte sich auf einen Stuhl.

„Ich kenne sie seit sechs Monaten, begann er. Ich habe sie während einer Wohnungsbesichtigung kennen gelernt." Er nippte an seinem Whisky.

„Du hast dich in sie verliebt... oder schlaft ihr nur miteinander. Du kannst offen sein," setzte Lisa hinzu.

„Zuerst habe ich nur mit ihr schlafen wollen. Es ist wohl mehr daraus geworden," erklärte Dirk.

„Wie alt ist sie." „Sie ist in deinem Alter." „Kenne ich sie von irgendwoher." „Nein, ausgeschlossen, meinte Dirk. Wieso hast du vorhin in der Küche gemeint, dass du es verstehst," fragte er.

„Unsere Beziehung, unser Leben ist wie Wasser im Sande verlaufen. Keiner will mit der Zeit verdursten. Ein Mann, der aussieht wie du, bleibt nicht lange alleine. Ich habe insgeheim damit gerechnet. Du bist nicht der Typ Mann, der es sich lange selbst besorgen will." Sie schaute auf ihr Weinglas.

„Bist du der Meinung, dass Frauen besser damit umgehen können, oder zumindest du," fragte er vorsichtig.

„Ich nehme mal diese Frage nicht als Affront. Ich habe die gleichen Bedürfnisse wie du. Ich möchte auch geliebt werden, nicht nur im Bett, aber da natürlich auch." „Meinst du... dass der Hund da begraben liegt, fragte er." „Es liegt nicht allein am Sex, sagte sie und goss sich Wein nach. „Die Frage ist, Lieben wir uns noch und wenn nein, was machen wir aus der Tatsache, wie gehen wir damit um. Oder anders gesagt, es stellt sich für mich nicht die Frage, was wir machen werden, wenn wir zu dem Ergebnis kommen, es noch einmal miteinander zu versuchen. Ich glaube, dann wissen wir, was zu tun ist."

„Du willst, dass ich mich entscheide, sagte Dirk und nahm einen Schluck Whisky. Wie sieht es denn bei dir und deiner neuen Liebe aus. Willst du mir nichts dazu sagen."

Lisa zögerte, begann dann aber vorsichtig zu sprechen.

„Es ist mir wie dir gegangen. Am Anfang war es nur ein Abenteuer. Aber... ich bin verliebt." Sie schaute auf ihr Weinglas wie in die Glaskugel eines Sehers.

„Willst du eine Auszeit, oder was denkst du, wäre die bessere Lösung," fragte Dirk.

„Ich weiß es nicht. Wir können eine Auszeit nehmen, uns für eine Zeit trennen, unsere Gedanken und Gefühle ordnen und uns dann entscheiden. Ich werde zu meiner Freundin ziehen oder eine Wohnung nehmen. Du könntest hier bleiben." Dirk überlegte. „Was sollen wir unseren Eltern sagen," fragte er nach einer Weile. „Die Wahrheit, das, was wir besprochen haben."

„Willst du mir seinen Namen nennen, kenne ich ihn, ist es ein Arbeitskollege von dir," frage Dirk.

Lisa atmete tief durch.

„Wenn ich dir den Namen sage, wird es wahrscheinlich für dich sehr leicht sein, dich von mir zu trennen."

„Ich kenne ihn, stimmt´s. Ist es jemand vom Yachtclub."

„Nein."

Dirk schaute sie ungeduldig an.

Lisa nahm allen Mut zusammen, den sie hatte.

„Es ist eine Frau, du kennst sie nicht," sagte sie und versuchte die Angst in ihrer Stimme zu unterdrücken.

Dirk erschrak innerlich, blieb aber ruhig.

„Du hast dich in eine Frau verliebt und mit ihr geschlafen, fragte er erstaunt. Ich muss das erst mal schlucken, sagte er und machte das halbvolle Whiskyglas in einem Zuge leer.

„Ich habe nie gemerkt... es fällt mir schwer nachzuvollziehen..."

„Es liegt nicht an dir, auch nicht am Sex mit dir, ich bin bisexuell," sagte Lisa.

„Du hast nie mit mir darüber gesprochen, warum nicht. Ich hätte es vielleicht verstanden. Ich habe immer gedacht, du würdest nur auf Männer stehen, auf mich. Wir sind doch all die Jahre gut miteinander ausgekommen. Warum jetzt eine Frau. Hast du früher mal mit einer Frau... ich meine vor unserer Ehe..."

„Während des Studiums war ich mit einer Frau zusammen. Danach nicht mehr.

Ich war vor ein paar Wochen mit ein paar Kollegen in einer Szenedisco. Dort bin ich mit ein paar Leuten ins Gespräch gekommen. Es war ein schöner Abend. Ich habe mich in meine Studienzeit zurückversetzt gefühlt. Es war erst nur so ein Gefühl. Ich habe gedacht, es würde vergehen und es verdrängt.

Auf der Party im Yachtclub hat mich ein Mädchen angemacht. Ich hatte sie flüchtig in der Disco gesehen. Ich wusste, dass sie auf Frauen steht. Ich habe mich hinreißen lassen. Durch sie habe ich die Frau kennen gelernt, in die ich mich dann verliebt habe. An dem Wochenende, wo du in München warst, bin ich mit ihr zur Ostsee gefahren."

„Ich erinnere mich, du sagtest, du würdest mit deiner Freundin dorthin fahren," sagte Dirk und schaute in sein leeres Glas.

„Ich war auch nicht allein in München," sagte er schließlich.

„Ich weiß, entgegnete Lisa. Denk über mich was du willst, es ist, wie es ist." „Ich denke im Moment gar nicht, antwortete Dirk leise. Ich bin nur traurig darüber, es erst jetzt zu erfahren."

„Das ich mit einer Frau fremd gegangen bin," fragte Lisa. „Nein, dass du bisexuell bist. Ich bin kein weltfremder Spießer. Ich habe eine Kollegin, die lesbisch ist. Ich hätte mir gewünscht, du hättest es mir vor der Hochzeit oder kurze Zeit später gesagt. Vielleicht hätten wir eine Lösung gefunden. Aber unter den jetzigen Umständen ist alles komplizierter denn je. Aber, wenn ich alles noch einmal überdenke,... dann gelange ich zu dem Ergebnis, dass du,... genauso wie ich, in all den Jahren unserer Ehe treu gewesen bist. Wir haben uns in dem Moment betrogen, wo wir glaubten, unser Leben unsere Liebe sei zu ende."

Lisa schaute Dirk verdutzt an. „Wie meinst du das," hakte sie nach.

„Ich denke, ich spreche in deinem Sinne, wenn ich sage, dass unsere Ehe für uns beide an einen toten Punkt angekommen ist, wir sehen nur unsere Arbeit, machen in unserer Freizeit wenig gemeinsam, und wenn wir etwas gemeinsam machen, dann zusammen mit Freunden. Wir sind nie unter uns. Es ist immer der gleiche Trott. Finanziell geht es uns gut, jeder hat seine Arbeit, ab und zu sind wir geil aufeinander, dann gibt's einen schnellen Fick, das war's. Und schließlich rostet der Eimer mit Wasser langsam durch und es tropft in den Sand, ganz allmählich, wie eine Wasseruhr, mit jeder Sekunde ein Tröpfchen und wenn nichts nachläuft... Unserem Leben fehlt jegliche Würze. Wir sind satt und müde, wir haben alles, nur keinen Geschmack am Leben. Aus lauter Hektik und Getue merkt man es nicht." Dirk wurde mit jedem Wort leiser.

Lisa schaute ihn an. Dirk starrte auf sein Glas.

„Schließlich tritt ein anderer Mensch in dein Leben, und er erwischt dich an deinem wunden Punkt, fuhr Dirk plötzlich fort. Er sieht attraktiv aus, duftet anders, lacht und redet anders, bewegt sich anders und schaut dich anders an, als diejenige Person, die du schon lange kennst oder zu kennen glaubst. Man hat das Gefühl, man würde etwas verpassen, und wenn der andere dir dann noch signalisiert, dass er auf dich steht, dann hast du schon verloren. Zuerst denkt man mit seinem Schwanz und dann bemerkst du plötzlich, es ist mehr als nur ein Quicky daraus geworden. Man hat sich verliebt."

Dirk spricht mir aus der Seele, dachte Lisa.

„Ich glaube unser Fehler war, dass wir uns immer mehr nur mit uns selbst, mit unserer Arbeit, mit unserer Karriere beschäftigt haben, begann Lisa. Am Anfang unserer Ehe war alles wie im Bilderbuch. Aber dann mit der Zeit ist alles selbstverständlich geworden, wir haben gedacht, es würde immer so weiter gehen. Wir haben nicht gemerkt, dass wir um unsere Liebe kämpfen müssen. Ich gebe keinem von uns beiden die alleinige Schuld. Wir sind füreinander blind gewesen. Ich hätte dir mehr Vertrauen schenken müssen. Aber ich hatte halt Angst davor, du würdest mich nicht verstehen, mich auslachen oder mir Vorhaltungen machen."

„Wahrscheinlich hätte ich das auch, ich bin mir meiner Fehler durchaus bewusst," sagte Dirk niedergeschlagen.

Lange blieb es still.

„Du hast vorhin den Vorschlag gemacht, dass wir uns für eine länger Zeit trennen sollten. Ich bin der gleichen Meinung. Ich überlasse dir das Haus, wenn du willst. Ich kann dir aber auch ein geräumiges Penthouse besorgen. Gib mir morgen Bescheid, ich schlafe im Gästezimmer. Gute Nacht." Dirk stand auf und ging in Richtung Tür.

„Gute Nacht, antwortete Lisa leise.

„Wer gibt uns die Gewissheit, dass es uns mit unserer neuen Liebe nicht genauso ergeht, wie mit uns beiden, sagte sie leise. Ich habe Angst mich im Kreis zu drehen."

Dirk blieb mit dem Rücken zu ihr im Türrahmen stehen und hielt die Tür am Griff.

„Niemand... außer uns selbst," antwortete er leise.

Die Tür klappte zu.

Lisa stützte ihr Gesicht in ihre Hände und begann leise zu weinen.

Die Türschelle klingelte. Sandra hob den Kopf und schaute auf das Display ihren Wecker. Acht Uhr. Stöhnend vergrub sie ihr Gesicht wieder im Kissen. Es klingelte erneut.

„Ja, ja," murmelte sie ärgerlich und rappelte sich hoch. Sie ging in die Diele. „Wer ist da," fragte sie in den Hörer der Gegensprechanlage.

„Ich bin´s, Lisa."

Sandra drückte den Türöffner. Sie machte die Tür auf und hörte die Haustür aufspringen. Lisa stapfte die Treppen herauf. Sandra starrte sie ungläubig an, als sie mit zwei Reisetaschen vor ihr stehen blieb. Sie schauten sich an.

Ohne ein Wort zu sagen trat Sandra zurück in die Wohnung und ließ Lisa hinein.

„Was ist los Lisa," fragte sie erstaunt. Lisa stellte die Taschen ab. „Ich habe mich mit Dirk ausgesprochen, gestern Abend. Wir wollen fürs erste getrennte Wege gehen. Kann ich bei dir bleiben, bis ich eine Wohnung gefunden habe?"

Sandra kam auf sie zu, nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich.

„Solange du willst. Die Wohnung reicht auch für uns zwei. Wir werden es schon passend einrichten."

„Danke, du bist ein Schatz," erwiderte Lisa und drückte Sandra an sich. Sie streichelten sich gegenseitig über den Rücken.

„Ich ziehe mich schnell an, und dann packen wir deine Sachen aus, du kannst die Taschen schon mal ins Schlafzimmer bringen."

„Ich mache inzwischen einen Kaffee," meinte Lisa. Sandra verschwand im Bad und machte sich schnell frisch, sie war aufgeregt. Lisa brachte ihre Taschen ins Schlafzimmer. Sandra kam herein und öffnete den Kleiderschrank. Sie schob ihre Sachen eng zusammen, räumte etwas um und hatte bald genügend Platz im Schrank geschaffen. Hier kannst du deine Sachen hinhängen und in der Kommode ist auch noch Platz. Wir kriegen das schon alles eingeräumt."

Lisa lächelte und begann auszupacken. Sandra half ihr. Sie legten die Sachen aufs Bett.

„Habt ihr euch gestritten," fragte Sandra behutsam und reichte Lisa die Wäsche. Lisa verstaute sie im Schrank. „Nein, es war eher sachlich," antwortete sie.

„Hast du ihm von mir erzählt." „Ja, nur dass ich eine Frau liebe, wer du bist, habe ich ihm nicht gesagt." Sandra lächelte. „Du hast ihm gesagt, du liebst mich," wiederholte sie rhetorisch. Lisa lächelte sie an. „Wir werden für eine länger Zeit unsere eigenen Wege gehen, uns überlegen, wie es weiter gehen soll," erklärte Lisa. „Du musst dir keine Wohnung suchen, sagte Sandra leise, ich habe dich lieber bei mir, ich freue mich so, dass du da bist."

„Stell dir das nicht so leicht vor, meinte Lisa vorsichtig,... wenn wir uns hier auf der Pelle hocken,... es ist nicht alle Tage Sonnenschein. Ich habe auch meine Macken."

„Wir werden uns schon zusammenraufen, meinte Sandra kurz und packte noch ein paar Sachen in die Kommode. So, das hätten wir. Siehst du, es passt alles hinein." Sandra hielt Lisa am Arm und gab ihr einen Kuss. Denke jetzt nicht mehr darüber nach, ob es richtig war zu mit zu kommen oder nicht," meinte Sandra, die ahnte, dass Lisa sich noch Gedanken machte. „Du hast recht," antwortete sie.

„Komm, wir gehen in die Küche, der Kaffee duftet schon," sagte Sandra.

„Ich hatte für heute Abend geplant in den Club zu gehen, begann Sandra und hielt einen heißen Kaffeepott in den Händen. Willst du mitkommen, vielleicht treffen wir ein paar Mädels und machen einen drauf."

„Von mir aus gern, meinte Lisa. Wie in alten Zeiten." Sandra lachte.

„Wir gehen zusammen einkaufen, dann bummeln und essen unterwegs etwas, bist du einverstanden," fragte Sandra. „Ja, lass uns bummeln gehen, und frühstücken können wir beim Bäcker," erwiderte Lisa.

„Gute Idee, dann los, gehen wir."

Sie betraten das große Kaufhaus und stöberten in der Parfümabteilung.

„Hier, rieche mal daran," forderte Sandra Lisa auf. „Riecht mir zu Süß, ist nicht so mein Fall," antwortete sie. „Das hier nehme ich immer, riecht blumig." Sandra sprühte etwas auf ihre Hand und hielt es Lisa unter die Nase. „Ich kenne deinen Duft, meinte Lisa und lächelte. Er macht dich verführerisch."

„Von wegen „verführerisch", ich will noch in die Dessousabteilung, mal sehen ob ich was schönes finde... aber alleine, sagte Sandra und lächelte. Du kannst dir in der Zeit schon mal Schuhe anschauen." Lisa schmunzelte. Du willst mich wohl überraschen." „Warts ab," meinte Sandra kurz. Sie fuhren mit der Rolltreppe nach oben. Auf der Rolltreppe nebenan kamen ihnen zwei Männer entgegen, die nach unten fuhren. Sie warfen ihnen ein Lächeln zu. „Du kannst es einfach nicht sein lassen," sagte Sandra und lächelte Lisa an. „Ich kann nichts dafür, ich reagiere halt auf nette Typen. Und die Beiden sahen doch gut aus, oder etwa nicht."

„So wir sind da," sagte Sandra ohne Lisas Worte zu kommentieren. „Gut, ich gehe zu den Schuhen," schmunzelte Lisa.

Nach einer Weile trafen sie sich wieder. „Hast du was verführerisches gefunden," fragte Lisa. „Ich glaube schon, antwortete Sandra und kam dichter an Lisa heran. Ich kann es nicht erwarten dein Gesicht zu sehen," setzte sie hinzu.

Sie verließen das Kaufhaus. Sie kicherten und benahmen sich wie Teenies, Lisa hakte sich bei Sandra ein und beide flanierten über die Fußgängerzone an den Geschäften vorbei, als kannten sie sich seit ihrer Kindheit.

Es war für beide eine herrlicher Tag. Lisa fühlte sich seit langem nicht mehr so wohl wie heute. Sie waren beide ausgelassen und freuten sich auf den gemeinsamen Abend im Club, wo Sandra ihr einige ihrer Freunde vorstellen wollte.

*

Angela stand an einem großen Stehtisch und unterhielt sich mit ein paar Freunden. Sie winkte beiden freudestrahlend zu, als Lisa und Sandra durch die Menschenmenge einen Weg in ihre Richtung bahnten. Sie fielen sich nacheinander in die Arme und küssten sich auf die Wange, dann stellte Angela beide ihren Freunden vor. Sie bestellten einen Cocktail und unterhielten sich lebhaft.

Die Diskothek war brechend voll. Die Musik dröhnte. Angela ging mit ihrer Begleitung auf die Tanzfläche. „Angelas Anhang ist ein wenig alt, findest du nicht," sagte Lisa Sandra zugewandt. „Vielleicht, aber für Angela wohl nicht," antwortete Sandra.

„Kennst du sie." „Nein, keine Ahnung, aber für ihr alter sieht sie noch recht knackig aus, findest du nicht," meinte Sandra. „Ich stehe mehr auf junges, knackiges Gemüse," antwortete Lisa und gab Sandra einen Klaps auf den Po. Sandra lächelte und prostete Lisa zu. Angela verließ die Tanzfläche und ging am Tisch vorbei in Richtung Ausgang. Sie lächelte beiden zu. Die ältere Bekannte folgte ihr. „Die muss so um die vierzig sein," meinte Lisa und schaute Sandra an. „Na und, sie sieht in ihrem engen Rock aber recht gut aus." „Meinst du nicht, dass sie für Angela zu alt ist." „Lisa, antwortete Sandra, mach´ dir keine Gedanken, Angela ist kein Kind von Traurigkeit. Übrigens ist sie alt genug zu wissen was sie tut, und schließlich ist Sex keine Frage des Alters." „Sondern," warf Lisa ein. „Kein „sondern", solange es noch geht, geht es noch, basta," erklärte Sandra. Lisa lachte. „Da wir gerade dabei sind, sinnierte Lisa, siehst du die beiden Typen dort, ich hätte Lust beide heute noch zu vernaschen, mit dir zusammen natürlich, was meinst du," fragte Lisa. „Du willst, dass ich mit dir und den beiden Typen..." „Ich denke nur an einen schönen Abend zu viert, sonst nichts, ich will dich nicht zu etwas zwingen," fiel Lisa Sandra ins Wort. „Ich stehe nicht auf Männer, meinte Sandra, aber ich habe schon heute im Kaufhaus gemerkt, das es dich wieder juckt. Wenn ich nicht dabei aktiv sein muss, dann will ich aber zumindest dabei sein, dir zuliebe." „Du bist ein Schatz, antwortete Lisa. Ich gehe dem Dunkelhaarigen nach. Er ist gerade in Richtung Klo. Warte hier auf mich." Lisa verschwand. Sie ging auf die Damentoilette. Sie stand vor dem Spiegel und hielt die Tür etwas auf, um den Gang zur Herrentoilette zu beobachten. Der Dunkelhaarige betrat den Gang. Lisa folgte ihm. Der Gang zu den Toiletten war mit Leuten zugestopft. Lisa rempelte den Dunkelhaarigen leicht an. Er drehte sich zu ihr um und lächelte.

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