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Neglect

Geschichte Info
Zanes geheime Wnsche...
6.4k Wörter
111.2k
21

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 09/10/2022
Erstellt 04/26/2011
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ANMERKUNG: durch meine träume wabert ab und an manch seltsamer gedanke... im dämmerschlaf heute morgen kamen mir storyverlauf & alexas name hierfür in den sinn. den namen der football mannschaft „multiple scorgasms" hab ich irwo mitgehen lassen *mea culpa*, der rest ist mein geistiges eigentum. über konstruktive kritik freue ich mich immer. da mancher leser leider konstruktiv mit unfreundlich gleichsetzt, behalte ich mir allerdings vor, beleidigende kommentare unkommentiert zu löschen. mit der sexszene bin ich nicht wirklich zufrieden, also falls wer vorschläge hat - her damit!

AMEN SHE PRAYED.

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

NEGLECT part 1.

Der heftige Windstoß ließ den dünnen Stoff ihres anzüglich kurzen Sommerkleids für wenige Sekunden unkontrolliert hochflattern. Dann hatte Alexa schon mit der linken Hand nach dem widerspenstigen Saum gegriffen und ihn zurück über ihre runden Arschbacken gestrichen. Aber trotzdem hatten die wenigen Herzschläge ausgereicht, um ihn einen köstlichen Blick auf ihre sanft gebräunte Haut erhaschen zu lassen.

Der Anblick hatte sich umgehend in seine tiefsten Erinnerungen gebrannt, für immer abrufbereit. Zane biss sich auf die Lippen. Er kämpfte um Beherrschung, das war ihm an der Nasenspitze abzulesen. Aber solange Alexa nichts merkte...

Zane schloss die Augen und quadrierte in Gedanken die Primzahlen bis 35, um an etwas anderes zu denken als seine Zwillingsschwester in diesem verdammt engen dunkelroten Kleid, das ihr unanständig gut stand... eigentlich müssten solche Kleider verboten werden. Fand Zane. Aber egal, Mathematik! 17 x 17 = ...

Mit ruhiger werdendem Atem ließ Zane sich zurück in seinen Liegestuhl am Pool sinken. Die Mathematik hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Sie beruhigte seine Nerven und schärfte seine Konzentration, wenn er angespannt wurde. Sie war sein bester Freund. Mathematik war für Zander Caploe, was für Alexandra Caploe ausgedehte Shoppingtouren mit Moms Kreditkarte und der lederbezogenen Rückbank von Daddys silbernem Mercedes für die Einkaufstaschen von Prada, Gucci und Dolce&Gabbana waren. Absurd, dass sie trotzdem Zwillinge sein sollten... Zane liebte Wissenschaften, Alexas Herz gehörte teuren High Heels und winzigen Kleidern, die nur gerade eben das nötigste verdeckten.

Materialistische Zimtzicke, schoss es Zane aus dem Gedanken heraus für einen Moment durch den Kopf und schon bildeten sich unerwünschte Fantasien vor seinen inneren Augen: Alexa in diesem durchsichtigen Hauch von Nichts, das sie großzügig Bandeaukleid nannte, breitbeinig auf dem Boden vor ihrem begehbaren Kleiderschrank hockend, die schwarzen High Heel Sandaletten an ihren zarten Füßen...

Zischend zog er die Luft zwischen zusammengebissenen Zähnen ein. Nein. DAS war jetzt WIRKLICH kontraproduktiv! Vielleicht sollte er einfach kopfüber ins kühle Nass springen... spätestens dann würde seine Jeans aufhören zu spannen... hoffentlich...

Noch während Zane mit dem Pool liebäugelte, hatte Alexa sich klammheimlich an ihn herangeschlichen. Zane war viel zu vertieft in seine Gedanken, um sie zu bemerken. Erst ihr elfenhaftes Kichern verriet ihm ihre Anwesenheit und seine Reaktion hätte lustiger nicht ausfallen können für sie: Zane schrak mit einem Satz hoch, starrte sie einige Sekunden lang entsetzt an und stürzte sich dann mit formvollendetem Kopfsprung in den Pool. Wassertropfen spritzten bis zu ihren nackten Beinen.

Beeindruckt, wie er so eine verglichen komplizierte Abfolge von Reaktionen innerhalb so kurzer Zeit hinbekommen hatte, hockte Alexa sich an den Poolrand und tauchte die nackten Füße ins angenehm kühle Wasser. Irgendwann musste ihr Bruder ja auch wieder auftauchen. Solange würde sie hier einfach warten und sich ihres 20jährigen frisch zurückeroberten Single-Lebens erfreuen.

Der Gedankengang erfüllte sie mit kribbeliger Vorfreude: Zane ahnte noch gar nichts von den neusten Skandalen der Girlyworld seiner drei Minuten jüngeren Schwester... ergo war ihm Alexas spektakuläre Trennung vom Star Quarterback der Multiple Scorgasms, Ethan Williams, noch nicht zu Ohren gekommen... dabei dürfte spätestens jetzt die gesamte High School über Ethans Abservierung tuscheln und tratschen. Um Alexas lipglossschimmernden Lippen spielte ein kleines gemeines Grinsen. Aber eigentlich war Ethan ja selbst schuld: was musste er Alexa auch direkt vor ihren Augen mit der Schulnutte Taylor Greene betrügen!

Keine zwei Meter von Alexas linkem Fußknöchel entfernt tauchte Zane aus den Fluten auf. Nach Luft japsend, wischte er sich mit der linken Hand das Wasser aus dem Gesicht, schwamm dann mit eleganten Zügen zu Alexa.

„Hey, geliebter Bruder", grüßte sie ihn flapsig und schüttelte ihre honigblonden Locken. Sie liebte es, ihn zu ärgern. Gerade weil er jedes Mal darauf ansprang. Er konnte einfach nicht anders, das wusste Alexa. Und gerade jetzt bot es sich einfach perfekt an, ihn ein bisschen von oben herab zu betrachten. Schnippisch rümpfte sie ihre zierliche Nase, deren Schwung fast ein bisschen zu stupsig geraten war. Sommersprossen streuselten sich lustig über die stets leicht sonnengebräunte Haut.

Zane zögerte nicht lange, packte sie an den Fußknöchel und zog kräftig. Mit erschrecktem Quietschen rutschte Alexa vom Poolrand und klatschte keine zwei Atemzüge später ins Wasser.

Prustend tauchte sie neben ihrem Bruder auf, starrte ihn halb erschrocken, halb amüsiert an und holte tief Luft, um mit irgendwelchen kindischen Beleidigungen auf ihn loszugehen. Zane duckte sich vorsichtshalber weg und tauchte ab, ehe ihr etwas Passendes eingefallen war, das sie ihm um die Ohren pfeffern konnte.

Entrüstet schwamm Alexa ihm hinterher, um ihn mit gezieltem Angriff am Auftauchen zu hindern. Dumm nur, dass Zane sie einfach zu gut kannte und genau wusste, was sie als nächstes an schweren Geschützen auffahren würde, um ihn zu reizen. Er schüttelte Alexas grapschende Hand mit Leichtigkeit ab und tauchte wieder auf, um sie abzufangen.

Alexa wehrte sich nur halbherzig gegen ihn und kapitulierte schließlich erschöpft. Lachend lag sie in seinen Armen, ihre Stupsnase gegen sein linkes Schlüsselbein geschmiegt und die Augen fest geschlossen.

Durch den nun fast durchsichtigen Stoff ihres wasserdurchtränkten Kleids spürte er ihre üppigen Brüste gegen seinen nackten Oberkörper drücken. In einem Moment der Schwäche presste Zane seine Schwester fest an sich, sodass ihre Becken gegeneinander stießen. Über Alexas Lippen drang ein überraschter Laut, als sie Zanes aufgerichtete Härte zwischen ihren Schenkeln spürte. Dann löste sie sich mit dem ihr eigenen Kichern von ihm, sah ihm tief in die Augen und wisperte: „Du dürfest sogar, ich bin seit gestern wieder solo."

Einen grausamen Moment lang ergötzte sie sich an Zanes von schlecht versteckter Lust überwältigtem Mienenspiel. Ihre Lippen berührten sanft seine linke Wange und hauchten einen Kuss auf seine samtige Haut. Er spürte ihren warmen Atem über seine Haut streichen und leichte Gänsehaut zurücklassen. Dann tauchte Alexa mit übermütigem Lachen ab und überließ ihren Bruder einfach sich selbst.

Überrumpelt starrte Zane ihr nach, verärgert über sich selbst und die dumme Hoffnung, sie könnte es einen Moment lang wirklich ernst gemeint haben...

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

Der laue Sommerabend wich einer nicht unbedingt kühleren Nacht. Aber immerhin war es sternenklar; keine einzige Wolke trübte den Blick auf den nächtlichen Himmel.

Zane stieß sich vom Balkongeländer ab. Allmählich verspürte er unwiderstehliche Sehnsucht nach seinem Bett... und die frische Luft half ihm auch nicht wirklich weiter. Selbst wenn es draußen um einiges erträglicher war als in den sechs Wänden und zwei Dachschrägen, die sich sein geräumiges Zimmer fluchten. Für Mitte Juni war es schon beachtlich heiß, wenn die Sonne sengend vom Himmel brannte... und nicht einmal die Nächte brachten die ersehnte Abkühlung.

Zane hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, bei weit aufgerissenem Fenster zu schlafen. Er liebte es, die Nachtluft durch sein Haar streifen und seinen nackten Oberkörper liebkosen zu spüren. Manchmal, wenn ihn der Leichtsinn mit sich riss, stellte er sich vor, es wären Alexas Finger, die ihm Gänsehaut auf die Brust malten.

Zane hielt im Türrahmen angekommen inne und biss sich auf die Lippen. Weshalb dachte er ständig an seine Schwester?! Es war so verdammt falsch! Sie würde niemals...

„Abartig", stieß Zane aus, von sich selbst angewidert. Es war doch krank, von seiner eigenen Schwester zu fantasieren! Vielleicht sollte Ethans spöttischen Rat von der letzten Familienfeier doch endlich befolgen und sich einfach die Erstbeste schnappen, die ihm unzweifelhafte Avancen machte...

Schaudernd verscheuchte Zane die Gedanken an Alexas Überraschungsparty vor zwei Monaten. Eine von Ethans unzähligen Gelegenheiten, Zane vor versammelter Mannschaft zu blamieren... dabei hatte alles so harmlos begonnen. Alexa hatte am Morgen ihres Geburtstags irgendetwas von spontanem Abendessen mit Freunden angekündigt und Zane für 20 Uhr auf die Terrasse bestellt. Hätte Zane geahnt, dass „spontanes Abendessen" Riesenparty mit kaltem Buffett und Dresscode bedeutete und „Freunde" quasi die gesamte Jahrgangsstufe war, hätte er sich mit einer Pizza und DVDs in seinem Zimmer verbarrikadiert und so getan, als gäbe es ihn gar nicht.

So war er jedoch nichts Böses ahnend in schwarzem Shirt und dunklen Jeans um kurz vor acht die Treppen ins Erdgeschoss der Villa heruntergepoltert, hatte sich in der Küche im Vorbeigehen eine Cola aus dem Kühlschrank geschnappt und war einigermaßen geschockt im Durchgang vom Wohnzimmer zur ausladenden Terrasse stehen geblieben.

„Hey, Zane", hatte Taylor ihm im Vorbeistolzieren zugeschnurrt und war mit irgendeinem Spieler der Multiple Scorgasms in Richtung Bad verschwunden. Zane hatte nur geschaudert und einen vorsichtigen Blick nach draußen gewagt. Hatte sich als ganz dumme Idee herausgestellt: im selben Moment, wo Alexa ihn erspäht hatte und Anstalten machte, sich aus Ethans Armen zu lösen, um in ihrem schwarzen Cocktailkleidchen mit verspieltem Ausschnitt auf ihren Bruder zuzuhalten, war Zane die Partymeute aufgefallen, die sich auf der Terrasse versammelt hatte, den Pool in Beschlag nahm oder sich am Buffett gütig tat.

„Abendessen mit Freunden also?!", hatte er entsetzt über die Lippen gepresst, kaum dass Alexa ihn umschwänglich auf seiner und ihrer Geburtstagsparty begrüßt hatte. „Na ja", war sie ihm verlegen ausgewichen, „anders hätte ich dich doch nicht dazu bewegen können, hier aufzutauchen..."

Sie kannte ihn halt einfach zu gut. In- und auswendig. Sie waren seit Kindergartentagen unzertrennlich. Manchmal hatte Zane das Gefühl, Alexa könnte durch seine Augen direkt in seine Gedankenwelten eintauchen und alles mithören, was ihm durch den Kopf schoss. Doch gerade jetzt hatte er ihr jegliches Eindringen in seine Privatsphäre verwehrt.

Noch ehe er hatte verschwinden können, hatte Ethan sich hinter Alexa aufgebaut, seine kräftigen Arme besitzergreifend um ihre zarten Hüften geschwungen und Zane einmal kritisch gemustert, ehe er ihm einen seiner dummen Sprüche zuwerfen musste: „Hat die Waschmaschine deine Klamotten gefressen oder warum rennst du in diesen Straßenkindklamotten herum?"

„Ethan", hatte Alexa ihm beschwichtigend zugezischt und ihren Bruder entschuldigend angelächelt, doch Ethan hatte nicht im Entferntesten daran gedacht, jetzt schon aufzuhören. Ihm machte es seit jeher Spaß, auf Zane herumzutrampeln. 'Irgendwie muss man ein angeknackstes Ego ja auch kompensieren', hatte Zane gedacht und Ethans nächste Bemerkung einfach geschluckt. Von wegen, hier lief ja genug Frischfleisch rum, irgendeine davon würde schon willig sein... und wenn nicht, wofür gab es Alkohol...

Nach diesem zugegebenermaßen wirklich unüberlegten Kommentar hatte Alexa sich wütend zu ihm umgedreht. „So hast du mich also rumgekriegt?!", hatte sie gefaucht und Zane seine Chance zur Flucht erspäht und umgehend genutzt. Das Verhalten musste einfach zwanghaft sein, anders konnte Zane sich Ethans Verhalten nicht erklären. Und Alexa schien einiges an Stress aufgestaut zu haben... die Gelegenheit, unbemerkt zu entkommen!

Trotzdem. Trotzdem nagte Ethans blöder Kommentar noch immer an ihm. Lag es wirklich an ihm? Wollte ihn niemand außer der Schulmatratze und den hoffnungslosen Fällen, die sich unter dem Stichwort *Mauerblümchen* einschubladen ließen?

Oder war er wirklich so abartig, dass er seine Schwester begehrte?

Zane schloss die Balkontür hinter sich und ließ sich rücklings auf sein breites Bett fallen. Er legte den linken Unterarm über seine Augen und atmete einmal tief durch.

Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass die Sommerferien kurz bevorstanden und er die nächsten Monate fernab jeglicher Zivilisation auf der Ranch seiner Tante Madison in einem winzigen Ort in der Nähe von La Grange in Fayette County, Texas verbringen würde... 1.500 Meilen entfernt von Alexa, die den kompletten Sommer zuhause am Strand von Malibu verleben wollte, nur unterbrochen von zwei Wochen Luxuswellnessurlaub auf Honolulu mit ihrer besten Freundin Mackenzie. Alexa liebte ihren Status als reiches Material Girl.

Zane konnte das Geld seiner Eltern gestohlen bleiben. Nach seinem Schulabschluss würde er ohnehin sein Mathematikstudium an der Rice University in Houston beginnen, einen Nebenjob annehmen, seine kleine Studentenwohnung mit einem ihm noch unbekannten Mitbewohner teilen und ganz von vorn anfangen können -- ohne seine Mitschüler von der Malibu High. ... manchmal konnte er es kaum noch erwarten...

Zane drehte sich auf die linke Seite, tastete nach der dünnen Decke und breitete sie über seine nackten Beine. Er schlief nur in Boxershorts. Nicht nur dann, wenn es ohnehin viel zu warm für Klamotten am Körper war, sondern generell. Alexa hatte sich früher liebend gern über die Marotte ihres Bruders lustig gemacht. Aber inzwischen ließ sie selbst jedes überflüssige Stück Stoff weg, wenn sie schlafen ging.

Zane stöhnte ungehalten auf. Die Fantasien, die in ihm überhand nahmen, wirkten sich fast schmerzhaft auf seine jungfräulichen Lenden aus. Grob verscheuchte er die Gedanken an Alexa in dunkler Spitzenwäsche, die sich schlaflos auf ihrem Bett drehte, feine Schweißperlen auf der Stirn und den keck aufgerichteten Brustwarzen... und wo er lieber gar nicht dran denken wollte noch...

Schlafen konnte er jetzt getrost vergessen.

Resignierend schwang er sich aus dem Bett, fuhr sich durch seine halblangen dunkelblonden Haare und griff nach der Zigarettenschachtel auf dem Nachttisch. Neun Stück waren noch drin. Zane fischte sich eine Zigarette und das Feuerzeug heraus und tapste zum Balkon.

Alexas und sein Zimmer lagen direkt nebeneinander und den ausladenden Balkon teilten sie miteinander. Zane warf einen prüfenden Blick zu Alexas Balkontür. Geschlossen. Erleichtert atmete er aus. Er wollte ihr jetzt nicht begegnen...

Zane machte es sich auf einem der beiden Hängesessel bequem, zwischen denen ein kleiner Glastisch stand. Alexa liebte es, in lauen Sommernächten Mitternachtspicknicks mit Mackenzie zu veranstalten. Nur aus dem Zweck gab es diesen Glastisch. Zane hatte irgendwann aufgehört, mitzuzählen, in wie vielen Nächten er wegen den beiden albernen Hühnern um den Schlaf gebracht worden war... Insbesondere dann, wenn Alexa Lust auf ihren Lieblingswein verspürte und schon einige Gläser davon intus hatte, konnte sie sich oftmals kaum noch einkriegen vor Lachen. Dabei spielte es meist auch keine Rolle mehr, über wen Mackanzie und Alexa die Lästerrunde eröffnet hatten...

Zane schob sich die Zigarette zwischen die Lippen, ließ das Feuerzeug aufspringen und hielt die kleine Flamme gegen das andere Zigarettenende.

Alexa hasste es, wenn er rauchte. Vielleicht tat er es gerade deswegen. Um sie zurückzuärgern. Um sie zu provozieren. Weil er sie so unwiderstehlich fand, wenn sie wütend wurde. Zu seinem großen Bedauern war sie durch kaum etwas aus der Ruhe zu bringen -- das mit dem Rauchen hatte er auch nur durch Zufall herausgefunden. Es war das von insgesamt drei Dingen, die Alexa ziemlich effektiv auf die Palme bringen konnten.

Zane ließ das Feuerzeug aus seiner Hand auf den Glastisch gleiten und sah runter zum Garten. Der Pool erstreckte sich zu seiner Linken. Die Wasseroberfläche schimmerte glatt im fahlen Licht des Viertelmondes. Zanes Blick schweifte über das geheiligte Rosenbeet seiner schwer beschäftigten Mutter, die zur Zeit schwerreichen Geschäftsmännern in New York das revolutioniere Prinzip ihres akkuraten Unternehmens schmackhaft machte. Alexa hasste Rosen abgrundtief. Sie erinnerten sie stets daran, dass ihre Mutter nur selten Zeit für sie hatte. Das konnte Alexa ihr nicht verzeihen. Vielleicht war sie deswegen so erpicht darauf, das Geld schnellstmöglichst wieder auszugeben, das Ava Caploe mit ihrem gutbezahlten 24/7-Job verdiente.

Aber Zane beschlich ab und an das untrügerische Gefühl, dass Ava einfach nur ihre kaputte Ehe ausgleichen musste. Es war ein offenes Geheimnis, dass James Caploe eine Schwäche für Frauen in Alexas Alter hatte. Zur Zeit verweilte er, angeblich auf Geschäftsreisen, in Begleitung seiner 23jährigen Sekretärin in London.

'Eigentlich kein Wunder, dass ich mit Gefühlen nicht umgehen kann', dachte Zane und zog langsam an seiner Zigarette. 'Bei diesen Vorbildern...'

Er lehnte sich zurück und beobachtete den Rauch, der sich in die Luft kräuselte. Wie von selbst tastete seine linke Hand seinen flachen Bauch hinunter. Er spürte die warme Haut an seinen Fingerkuppen, die sanft über die wenigen hellen Haare um seinen Bauchnabel kitzelten. Zane hielt einen kurzen Moment inne, doch dann streifte er die Boxershorts mit geübtem Griff runter und schloss die Finger um seinen harten Schwanz. Er hatte es sich viel zu lange versagt... es war ein ganz normales Bedürfnis, und es ließ sich nicht länger unterdrücken.

Zane biss sich auf die Lippen und verdrängte gewaltsam jeden Gedanken an Alexa keine zehn Schritte von ihm entfernt. Ein verwegener Teil seines Selbsts war versucht, sich zu ihr zu schleichen... aber seine Beherrschung war stärker.

Seine Finger streichelten seine Härte zärtlich hinunter, spielten über seine Bälle und schoben sich dann wieder den Schaft hinauf zu seiner nassen Spitze. Ja, er hatte es sich wirklich viel zu lange versagt... aus Scham, weil er dabei nur von Alexa fantasieren konnte. Und vielleicht auch aus Ekel, weil er sich deswegen selbst anwiderte. Doch das alles war momentan vergessen. Zane schnappte lustvoll nach Luft. Er war so rattig, dass er auf der Stelle abspritzen könnte. Aber das wollte er nicht. Noch nicht...

Zane zog an seiner Zigarette und schloss die Augen.

Er war so versunken in seine Fantasien, dass er nicht mitbekam, wie die Balkontür von Alexas Zimmer lautlos aufglitt und ein nackter Fuß den Natursteinboden berührte. Mit schmerzhaft pochendem Herzen schlich Alexa ihrem Bruder näher. Spürte mit jedem Schritt, den sie an Abstand zwischen ihm und ihr vernichtete, ihre eigene Aufregung durch ihre Adern rauschen. Sie hatte ihn beobachtet. Schlafen konnte sie ohnehin nicht, und als sie ihn auf dem Balkon hatte rumoren hören, war sie kurzerhand aufgestanden und zur Balkontür getapst.

Erst hatte sie verärgert nach Luft geschnappt, als sie die Zigarette zwischen seinen Lippen entdeckt hatte, aber dann hatte Zane ihre Aufmerksamkeit mit einem einzigen Griff an seine Boxershorts auf den Teil seines Körpers gelenkt, der Alexa seit einigen Monaten schwer beschäftigte. Der Gedanke, wie Zane dort unten wohl aussehen mochte, faszinierte sie, und der Anblick seines aufgerichteten Schwanzes hatte sie in seinen Bann gezogen.

Am ganzen Körper zitternd, blieb Alexa vor Zane stehen. Er hatte die Augen fest geschlossen und stöhnte ab und an kehlig auf. Jeder Laut verursachte Gänsehaut auf Alexas Haut. Sie wollte ihn so sehr, dass es anfing, sie wahnsinnig zu machen... Zane war in ihren Gedanken, Tag und Nacht. Sie beobachtete ihn, wenn er neben ihr am Frühstückstisch hockte, verschlafen in seinem Kaffee rührte und dabei die Morning Post mit den Fingern malträtierte. Sie sah ihm nach, wenn sie sich in der High School zufällig über den Weg liefen. Sie lauerte ihm nach dem Sportunterricht auf oder fing ihn ab, um an seiner Seite nach Hause zu gehen.