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Patrick Episode 04

Geschichte Info
Am Anfang war die Wut . . .
5k Wörter
4.68
14.8k
3

Teil 4 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 06/12/2020
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Episode 4

Das Biest, oder Linda macht mich kirre

Ich bin wieder frei.

Was für eine Schei . . . .! Das hatte ich mir nicht so vorgestellt.

Andererseits . . . was hatte ich denn erwartet? Marion und ich waren einfach zu verschieden.

Sie ist zu jung, ich bin zu alt, da war einfach kein Zusammenkommen. Es wäre auf die Dauer nicht gutgegangen. Ich bin außerdem seit 14 Jahren Witwer und da legt man sich so ein paar Macken zu, an die sich eine Partnerin erst einmal gewöhnen müsste.

Und Marion hatte mit Peter den Mann gefunden, der zu ihr passte. Sie war der Deckel für seinen Topf. Elena hatte mich so gut wie möglich getröstet und das ist auch so ein Punkt. Sie und Marion werden niemals beste Freundinnen werden, da sind auch jetzt noch zu viele Animositäten im Spiel.

Kurz und gut, meine Laune war auf dem Nullpunkt.

*

Das Wochenende kam, kein Fest in Sicht, auf dem ich mich ein wenig herumtreiben und abschalten könnte und die Mädels verzogen sich für ein paar Tage in die Schweiz. Soviel Freizeit hatte ich während meines Studiums nicht, da ich noch einen kleinen Nebenjob ausübte, um über die Runden zu kommen.

So war ich am Samstagmorgen im Wald, um mir die Bäume anzuschauen, die der Förster für mich markiert hatte. Es musste Brennholz gemacht werden, da im Lager wieder genug Platz vorhanden war. Da hatten Max und ich für ein paar Tage mit fällen, entasten, schneiden und spalten zu tun.

Als ich aus dem Wald kam, entschloß ich mich, mir bei Melanie und Arne einen Cappuccino zu gönnen und etwas Verwandtschaft zu pflegen. Die Kinder hatten noch Zeit herum zu tollen, bevor der erste Andrang losging und die Zwillinge, deren Taufpate ich bin, hopsten lachend und quietschend auf meinen Knien herum.

Jetzt noch in den Markt, einige Grundnahrungsmittel einkaufen und dann nur noch Wellness. In der Obst- und Gemüseabteilung schäkerte ich ein wenig mit Diana herum, was mir einen bösen Blick von Linda Predazzo einbrachte.

Ja, Linda. Was war bloß mit ihr los?

War sie am Anfang freundlich zu mir, hatte gegrüßt und ab und zu ein paar Worte mit mir gewechselt, so hat sich ihr Verhalten mir gegenüber, seit ich mit Marion zusammen war, um 180 Grad gedreht. Kein Blick, kein Wort mehr, nur eisige Ablehnung. Wenn ich an ihr vorbeiging und grüßte, dann tat sie so, als hätte sie nichts gehört. Kam sie mir beim Einkaufen entgegen, bog sie ganz schnell in einen anderen Gang ab, nur um ein Zusammentreffen mit mir zu vermeiden. Ich hatte aufgehört, darüber zu sinnieren, warum sie sich so verhielt.

Als ich zur Wurst- und Fleischabteilung schlenderte, um noch etwas Leberkäse zu kaufen, bemerkte ich, wie mir Linda unauffällig folgte und dabei so tat, als wenn sie Regale kontrollieren würde. Ich freute mich schon, als ich Sonja hinter dem Tresen stehen sah. Die mochte ich ganz besonders (obwohl sie verheiratet ist!), denn sie ist immer gut gelaunt und freundlich und ich flirte gerne ein klein wenig mit ihr.

Sie grinste mich an.

"Achtung, Feind von achtern."

Also hatte Sonja auch schon gemerkt, dass Frau Linda Predazzo und ich ein, sagen wir mal, leicht angespanntes Verhältnis hatten.

"Ich hab meine spezielle Freundin schon gesehen. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich hinten bei Diana schon erlegt worden."

Linda kam scheinbar zufällig immer näher. Sie wollte wohl hören, was Sonja und ich so von uns gaben.

"Ich weiß gar nicht, warum sie so merkwürdig geworden ist. Können das die Wechseljahre sein? Soll ja manche Frauen komisch machen."

Sonja prustete los (Linda war genau wie sie 25 Jahre alt) und zwinkerte mir zu. Ich konnte schon fast Linda´s Atem in meinem Nacken spüren.

"Oder ist sie einfach eine giftige, alte Hexe?"

„Also, Patrick, das kannst du wirklich nicht sagen; so alt ist sie doch noch nicht", berichtigte mich Sonja und ich hatte Mühe, dass ich meine Selbstbeherrschung nicht verlor.

„Sie sind doch einfach nur ein dummes Arsch!", giftete mich da Frau Linda Predazzo von hinten an. „Fottiti il ginocchio, figlio di puttana! (Fick dich ins Knie, du Wichser!)"

Ich drehte mich um und lächelte Linda liebenswürdig an.

„Sehr gerne, wenn Sie mir dabei hilfreich zur Hand gehen würden. Seit wann sprechen sie denn so gut italienisch?"

Ich sah es ihr an, dass sie mir am liebsten eine runter gehauen hätte, aber es waren zu viele andere Kunden in der Nähe. Sie ballte vor Wut die Fäuste, machte kehrt und rauschte wieder in die Obstabteilung.

´So ein Früchtchen, da passt sie hin`, dachte ich mir,drehte mich um und lachte Sonja an. „Und jetzt bitteschön 1 Pfund roten Leberkäse, Herzallerliebst!"

„Also, deine beste Freundin wird sie nie und nimmer und ich habe wahrscheinlich auch bei ihr ausgesch . . . . .!"

„Pfui, Sonja, du nimmst Worte in den Mund, die würde ich nicht einmal in die Hand nehmen. Ich muss los, Süße (oh je, Sonja wurde leicht verlegen) ich muss in den Wald mir das Holz holen. Ich bin schon am überlegen, ob ich nicht einmal eine mittelalterliche Folterbank bauen sollte, mit allen Schikanen wie Streck- und Biegevorrichtungen. Nur so halt, ist mir gerade in den Sinn gekommen."

Sonja kicherte, gab mir meine Tüte und ich ging vor zur Kasse zum Bezahlen.

Ich holte mir bei Marion noch eine Brotzeit für den Tag und bekam als Zugabe noch zwei kleine Küsse, als ich meinen Kopf in die Backstube streckte. Ja, wir sind trotz unserer Trennung sehr gute Freunde geblieben; nach dem was wir zusammen erlebt hatten und guten Freunden gibt man halt ein Küsschen, oder zwei, oder drei. Was Peter nicht weiß, macht ihn nicht heiß.

*

Für den Rest der Woche hatten Max und ich genug zu tun. Wir fällten die markierten Bäume, die ich gekauft hatte und brachten sie ins Sägewerk und die bereits vor längerer Zeit zugeschnittenen und abgelagerten Hölzer in die Schreinerei eines Bekannten, um daraus Bretter und Platten für den Möbelbau fertigen zu lassen. Wir transportierten die fertigen Holzteile in mein Trockenlager, wo sie für längere Zeit aufbewahrt werden.

Die Woche war rum und ich genoß einen großen Eisbecher bei Arne und Melanie, während die Zwillinge um meine Beine herum wuselten und Federica und Rosa sich die Gummibärchen schmecken ließen, die ich ihnen mitgebracht hatte.

„Was machst du am Wochenende?", wollte mein Onkel wissen.

„Ach, es ist noch ein wenig zu tun. Heute Abend konfiguriere ich Bernd´s Rechner und spiele ihm die Programme auf, morgen bin ich zuhause, weil sich noch ein paar Kunden wegen Gartengeräten angesagt haben. Dann möchte ich noch das Auto und den Zweiachshänger saubermachen und beim Minibagger die Hydraulik nachsehen. Und wenn das Wetter so bleibt, fahre ich am Sonntag an den Weiher zum Baden. Die Mädels sind nicht da und so kann ich machen was ich will."

Ich blickte mich im Café um.

„Noch nicht so viel los heute, wie?"

„Kommt noch", meinte mein Onkel. „Wenn sie nachher vom Baden und Einkaufen kommen, dann rennen sie uns wieder die Bude ein. Melanie macht gerade neues Eis und sonst ist schon alles vorbereitet. Übrigens ist für das nächste Wochenende bei uns im Garten ´Grillen`angesagt. Bring mit wen du willst: jede ist willkommen, auch wenn sie nicht zur Familie gehört."

Arne grinste mich unverschämt breit an.

Plötzlich sah ich eine Frau am letzten Stehtisch in der Ecke, die mir sehr bekannt vorkam. Hatte man denn nirgendwo Ruhe von der Gewitterziege?! Mir schwoll der Kamm.

„Was macht die denn hier?", wollte ich von Arne wissen. "Kennst du die?"

„Linda? Die ist ziemlich oft hier auf einen Espresso oder ein Eis. Ich kenne ihren Vater und Ihren Onkel ziemlich gut. Sie waren oft mit den Familien am Sonntag bei uns zum Essen im Restaurant und die fesche Linda war auch dabei."

„Fesch? Die? Das muss eine andere gewesen sein. Das ist nur ein Besen!"

Linda hatte mich nun entdeckt, trankt schnell ihren Kaffee aus und kam auf uns zu wie die Kavallerie.

„Was macht denn der da?", fragte sie aufgebracht und zeigte mit dem Finger auf mich. "Wenn der da ist, dann gehe ich!"

„Man zeigt nicht mit nackten Fingern auf angezogene Leute, Trudscherl ", tat ich kund und ging bevor mich mein Onkel aufhalten konnte. Sollte er doch ihr den Kosenamen erklären. Der Abend war mir jetzt versaut.

Ich sah noch, wie Arne Frau Predazzo festhielt und auf sie einredete. Sollte er, aber meine Meinung über sie stand fest. Felsenfest!

*

Sonntagmorgen und es war ein Traumwetter. Ich frühstückte ausgiebig, denn das nächste Essen gab es erst am Abend. Aber zum trinken nahm ich genug mit, denn es würde so richtig warm werden .

Dann packte ich meine Strandmuschel, Saunatuch, Badetuch, Tiroler Nussöl und meinen MP-3 Spieler ein und verlud alles auf mein Motorrad. Denn bevor ich zum Schwimmen ging, machte ich erst noch ein kleine Tour durch unseren schönen Schwarzwald. Bei den Wasserfällen zwischen Todtmoos und Todtnau legte ich eine kurze Pause für einen Kaffee ein und betrachtete das emsige Treiben der Touristen rund um die Andenkenstände.

Japaner, Koreaner und einige Chinesen knipsten sich die Finger wund, um dann in der Heimat ihren Freunden zu zeigen, wie schön Deutschland ist. Und zum Abtransport der Unmengen an Souvenirs wäre manchmal eine Schubkarre nicht schlecht. Ich hätte da einige daheim, die ich sicher lukrativ vermieten könnte.

Mensch, Patrick, musst du immer an Arbeit denken?

Ja, an was denn sonst? Familiär war zur Zeit nicht viel los, Marion wr bei Peter und ich litt unter Samenstau.

Und der ganze Zoff, den ich mit besagter Dame hatte, hob meine Laune auch nicht.

Ich seufzte, zahlte meinen Kaffee und schwang mich aufs Töff. Vielleicht konnte ich beim Baden ein wenig abschalten und auf andere Gedanken kommen.

*

Als ich am Weiher eintraf war mein Platz noch frei. Gut die meisten kamen erst am Nachmittag, denn heute war Sonntag. Kirche, Mittagessen, Verdauungsschlaf und dann erst ging man hier zum Schwimmen.

Als ich die Strandmuschel aufbaute sah ich nur die üblichen Verdächtigen, die zu früher Morgenstunde ( etwa 10 Uhr ) schon hier waren. Eine Schweizerin aus Wil mit ihren beiden Töchtern in heiratsfähigem Alter, die öfter ein langes Wochenende im Gasthof am See verbrachten und einige Rentner beim Frühsport. Ich winkte ihnen kurz zu, hatte aber momentan keine Lust auf eine Unterhaltung.

Ich trug mein Sonnenöl auf, also da wo ich hinkam und machte es mir gemütlich. Noch war nicht viel los und ich hatte die Muße, mich in aller Ruhe umzuschauen. Auf der Straße am gegenüber liegenden Hang war schon der Teufel los. Ein Motorrad nach dem anderen, die meisten wahrscheinlich Schweizer, nutzten das herrliche Wetter, um den schönen Schwarzwald auf zwei Rädern zu erkunden. Dazu eine Menge Motorroller, von ganz klein bis groß und viele Radfahrer.

Ich steckte mir die Kopfhörer in die Ohren und startete die Musik vom MP-3. Ich hatte nicht aufgepasst, was für eine Karte ich reingesteckt habe. Musik aus den 80er und 90er Jahren, die Lieblingsmusik meiner verstorbenen Frau. Traurige Erinnerungen wurden wach und dann liefen mir Tränen über das Gesicht. Ich vergrub mein Gesicht im Saunatuch und langsam dämmerte ich zu den Klängen von Kitaro weg.

*

Ich wurde wach, weil mir die Sonne auf meine Füße brannte. Wie lange hatte ich gepennt? Ich schaute auf meine Uhr. Fast zwei Stunden.

Ich richtete mich auf und blickte mich um. Sehr viel mehr war nicht los, es war einfach zu heiß. Nicht weit von mir hatte sich eine Frau niedergelassen. Sie lag auf einem Badetuch und hatte sich ein Handtuch als Schutz gegen die Sonne über den Kopf gelegt. Aber sonst gab es keinen Sonnenschutz. Kein Baum und kein Strauch, der Schatten spenden könnte.

Sie hatte einen weißen einteiligen Badeanzug an, der an den Seiten kleine goldene Applikationen trug. Schaute schick aus, genau wie die Lady. Schöne Beine, ein knackiger Popo, aber eine etwas käsige Hautfarbe. Oft war sie dieses Jahr noch nicht an der Sonne gewesen. Mehr konnte ich von ihr nicht erkennen, da sie auf dem Bauch lag und wie gesagt, sie hatte das Handtuch über dem Kopf.

Ich packte den MP-3 weg. Wenn ich noch länger diese Musik hörte, dann würde ich schwermütig. Für ein paar Minuten schloß ich wieder meine Augen, dann wurde es Zeit dass ich einmal ins Wasser ging. Dafür war ich ja hergekommen.

Das Wasser war schon sehr warm und da es ein Moorweiher mit dunklem Wasser ist, fühlte es sich sehr angenehm an. Ich schwamm langsam los, bis sich meine Muskeln gelockert hatten, dann wechselte ich zum Crawl-Stil und nahm Tempo auf. In der Mitte des Weihers ist ein Holzfloß verankert, zu dem ich schwamm. Weit war es nicht, nur etwa 300 Meter.

Ich zog mich auf das Floß und schnaufte durch. Von hier aus konnte ich meine Strandmuschel sehen. Die Frau, die neben mir lag war weg, nein ihr Badetuch war noch da. Dann sah ich in Ufernähe einen Kopf im Wasser. Aha, sie kühlte sich auch ab.

Nach einer Viertelstunde war ich trocken und mir wurde langsam warm. Also wieder ins Wasser und zurück geschwommen. Meine Nachbarin fletzte auch wieder vermummt auf ihrem Platz. Und ihre Haut hatte schon eine verdächtig rote Farbe angenommen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie sich einen Sonnenbrand eingefangen hatte.

Ein paar Minuten später setzte sie sich wieder auf und versuchte sich die Schultern mit Wasser zu kühlen. Und ihre Schultern waren krebsrot und mussten ziemlich schmerzen. Da sie ihr Handtuch nass gemacht hatte, konnte ich zum ersten Mal ihr Haar sehen. Dunkelblond, leicht wellig, reichte es bis zu ihren Hüften herunter und da sie mir den Rücken zuwendete, konnte ich ihr Gesicht immer noch nicht erkennen.

Aber was ich so von hinten sah, das lohnte sich zum Anschauen. Zierliche Schultern, schlanke, wohlgeformte Arme und schmale Hüften gingen in ein weibliches Becken und einen schönen Popo über. Und der Badeanzug betonte ihre Figur ausgesprochen vorteilhaft.

Irgendwie kam mir das alles ein wenig bekannt vor, aber nein . . . , das konnte niemand sein, den ich kannte.

Ein schmerzhafter Klagelaut kam über ihre Lippen, als sie sich das feuchte Handtuch wieder über die Schultern legte. Da musste ich etwas dagegen tun; sie musste raus aus der Sonne. Ich ging neben ihr in die Knie und sie wendete ihren Kopf ab.

„Entschuldigen sie, dass ich Sie anspreche, aber sie müssen in den Schatten, sonst wird ihr Sonnenbrand noch schlimmer. Bitte kommen sie mit unter meinen Sonnenschutz, sonst kann es gefährlich werden."

Sie schüttelte den Kopf, dann schaute sie mich an und ich sah die Tränen in ihrem Gesicht.

*

Frau Predazzo! Linda, das Biest!

Bei allem Zorn den ich auf sie hatte, das konnte ich nicht zulassen. Mein Entschluß stand fest. Ich griff nach ihrer Hand und zog sie nach oben.

„Komm, hier kannst du nicht bleiben. Du musst raus aus der Sonne."

Widerstrebend ging sie mit zu meiner Strandmuschel. Ich setzte mich auf mein Badetuch und platzierte sie mit dem Rücken zu mir zwischen meine Beine. Ich nahm ihr nasses Handtuch und legte es über ihre Schultern. Dann suchte ich in meiner Tasche nach dem Aloe-Vera-Gel und der Cortisoncreme, denn Elena hat auch eine empfindliche Haut und sehr schnell einen Sonnenbrand. Deshalb hatte ich das Zeug immer bei mir. Gott sei Dank.

Linda schluchzte immer noch und ihre Schultern zuckten. Ich legte meine Hände auf ihre Oberarme und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Mit der Zeit wurde sie ruhiger und ihr Weinen hörte auf. Ich fragte sie, ob sie Schmerzen hat und sie nickte. Ich erklärte ihr was ich an Salben dabei hätte und was ich machen wollte. Sie überlegte eine Weile und sagte dass ich anfangen könnte.

Jetzt kam die Frage, die mir schwerfiel.

„Ich müsste die Träger von deinem Badeanzug über die Schultern ziehen, damit ich sie richtig eincremen kann. Ist das in Ordnung?"

„Ja, aber bitte vorsichtig."

Ich hob die Träger ihres Badeanzuges sehr vorsichtig an, dehnte sie stark, wobei ich zwei wohlgeformte kleine Brüste mit anhob und zog sie über die Schultern.

`Ups, das war fast zu viel des Guten`, aber Linda hat es anscheinend nicht registriert.

Ich drückte einen langen Strang des Gels in meine Handflächen und legte meine Hände sehr vorsichtig auf ihre Schultern.

Linda zuckte zuerst zusammen und ächzte dann erleichtert auf, als ich die kühle Masse verteilte. Ich drückte sie leicht nach vorne und behandelte ihren Rücken auf die selbe Weise.

Dann drapierte ich mein Saunatuch über ihre Schultern und da es über 2m lang ist konnte ich auch ihre Vorderseite komplett bedecken und vor der Sonne schützen. Ich nahm wieder ihre Arme und zog sie vorsichtig nach hinten, bis sie gegen meine Brust lehnte.

„Besser so?", wollte ich wissen und sie nickte leicht. „Nachher werde ich dich noch mit der Cortisonsalbe einreiben. Ich gebe sie dir mit und du musst das dann alle paar Stunden wiederholen."

Dann schwiegen wir und schauten über den Weiher.

*

„Warum?" fragte Linda.

„Was warum?"

„Warum tust du das, ich verstehe das nicht."

„Weil ich es nicht ertragen kann wenn jemand leidet. Deswegen."

„Aber ich war so eklig zu dir und so unfreundlich."

„Das verstehe ich jetzt nicht. Warum bist du so? Ich habe keine Erklärung dafür. Am Anfang war doch alles ganz normal. Wir haben uns gegrüßt, uns unterhalten und von einem Tag auf den anderen warst du wie ausgewechselt. Was habe ich dir denn getan?"

„Du hast mit allen gescherzt und geflirtet und zu mir warst du nur freundlich. Mit Sonja hast du geschäkert, dass die Luft gebrannt hat und mit mir? Nix!"

„Ach Linda, du warst zwar freundlich, aber immer sehr zurückhaltend. Du hast mir einfach keinen Grund gegeben dich, grob ausgedrückt, `anzubaggern´. Sonja ist verheiratet und da gibt es eine Grenze, über die ich nicht hinausgehe, da weiß ich, wie viel ich mir erlauben kann. Bin ich bei dir vielleicht in irgendeiner Weise zu weit gegangen??"

„Nein, nein, aber irgendwie fühlte ich mich ausgegrenzt; links liegen gelassen. Und dann Marion. . . . . "

Aha, das war der Knackpunkt. Vielleicht doch Eifersucht?

„Wieso, was ist mit Marion?", fragte ich ganz harmlos.

Linda drehte ihren Kopf zu mir und schaute mich erbost an.

„Was mit ihr los ist? Das fragst du noch? Ich hab doch gesehen, wie ihr euch jeden Morgen abgeknutscht habt, als gäbe es kein nächstes Mal. Die ist doch viel zu jung für dich. Und dann steht ihr Auto so oft bei dir auf dem Hof. Das brauchst du gar nicht abstreiten. Sie wird wohl kaum zu dir kommen um sich Hacke und Rechen auszuleihen?"

Jetzt hatte sie sich aber so richtig in Rage geredet und ich durfte nicht lachen. Diese verdammte Eifersucht. Was muss es in ihr gebohrt haben, wenn sie uns jeden Tag beobachtet hat. Nun konnte ich ihr Verhalten etwas besser verstehen, aber das hieß noch lange nicht, dass ich es so akzeptierte.

„Weißt du, wie und warum ich mit Marion zusammen gekommen bin?"

„Nein, mit mir redet ja keiner, mir sagt ja keiner was!", fuhr sie mich an.

`Na, kein Wunder bei der Art`, dachte ich mir.

Ich richtete mich leicht auf und zog sie näher zu mir her. Linda versteifte sich, aber da ich sonst nichts machte, entspannte sie sich wieder. Und dann erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Wie es am Dorffest angefangen hat und wie es dann weiter ging. Und ich sagte ihr auch, wie und warum es zu Ende gegangen war.

Während ich sprach saß Linda ganz ruhig an mich gelehnt und sagte kein Wort. Dann schaute sie mich rätselhaft an und plötzlich liefen ihr zwei Tränchen über die Wangen.

Ein plötzliches Gefühl von Mitleid (?) oder Zuneigung überfiel mich und ich gab ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Linda lehnte sich wieder an meine Brust und seufzte tief.

„Jetzt verstehe ich es", sagte sie. „Es tu mir sooo leid, dass ich so gemein zu dir und auch zu Marion war (das hatte ich gar nicht mitbekommen und Marion hatte auch nichts zu mir gesagt). Ich hab ja gar nicht gewußt, was am Dorffest geschehen ist. Oh mein Gott."

Jetzt liefen ihr so richtig die Tränen und es schüttelte sie am ganzen Leib. Ich hielt sie etwas fester und streichelte zart ihre Wangen. Allmählich kam sie wieder zur Ruhe, drehte sich etwas zur Seite und drückte ihre Wange an meinen Oberkörper. Unverhofft spürte ich, wir sie ganz zart mit ihren Lippen über meine Haut fuhr. Ein Schauer durchlief mich. Ich fasste sie unter ihr Kinn und hob ihren Kopf leicht an.

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