Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Sie kommen...

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Sind sie in Ordnung? Ist noch alles dran?"

Laura strich schnell über ihre Arme und ihren Körper. Sie bewegte ihre Beine und drehte ihren Kopf.

„Vermutlich ein paar Prellungen, aber ansonsten nichts Ernstes Sir."

Der Commander nickte und gab ihr einen anerkennenden Klaps auf die Schulter. Dann ging er kurz zu Ted, gab ihm mehrere Anweisungen und verschwand. Laura rieb währenddessen ihren schmerzenden Kopf und sah sich um. Das Cockpit des Shuttles war noch klar erkennbar, allerdings schien der gesamte Rückteil des Schiffes beim Aufprall zerschmettert worden zu sein.

Wer tat so etwas? Wer hatte die Landungsvorrichtungen manipuliert? Wieso? Was wollte dieser jemand?

Zehn Minuten später erschien der Commander wieder und winkte Laura zu sich her.

„Kommen sie mit Major Harris"

Er führte sie ein kleines Stückchen weiter nach hinten. In der Bordwand war ein Loch zu sehen, das gerade groß genug für einen ausgewachsenen Mann zu sein schien. Vorsichtig kletterten sie aus dem Loch und verließen das zerstörte Schiff.

Als sie aus dem Schiff herauskamen, erkannte Laura den Rest des Teams, der direkt neben dem Shuttle stand. Sie sahen alle sehr mitgenommen aus aber niemand schien schwerer verletzt worden zu sein.

„Was ist passiert?", fragte Laura leise und sah die Anderen fragend an.

„Wir hatten Glück im Unglück", antwortete der Commander grimmig. „Das Schiff muss mit der Rückseite in die Bordwand gerast sein. Wir haben wohl überlebt, weil wir im Cockpit saßen. Dann muss es die Wand durchbrochen haben und in dieser Lagerhalle zum Stehen gekommen sein!"

Laura warf einen Blick nach oben. Sie standen in einer gigantischen Halle, die so groß war, dass man das andere Ende kaum erkennen konnte.

Shirley meldete sich.

„Soldat?"

„Sir, ich vermute, dass wir auf dem Reparaturdeck sind."

Der Commander nickte bestätigend.

„Ja, das sieht verdammt danach aus."

Die Beiden hatten Recht. Links und rechts an den Wänden hingen riesige Reparaturkräne, die zur Wiederherstellung von zerstörten Bohrern benutzt wurden. Laura kannte dies von einem anderem Schiff, auf dem sie während ihrer Ausbildung als Funkerin gearbeitet hatte.

Sie warf dem Commander einen eindringlichen Blick zu. Er schien selbst durch den knapp überlebten Absturz nicht aus der Ruhe gebracht worden zu sein und hatte die Situation schon wieder unter Kontrolle.

„Sind alle einsatzbereit?", fragte er laut.

Nacheinander nickten alle neun Teammitglieder und der Commander schien befriedigt.

„Gut, wir haben immer noch unseren Auftrag, der erfüllt werden muss. Irgendetwas ist auf diesem Schiff passiert und wir werden herausfinden was genau. Wir müssen uns aufteilen. Shirley, wissen sie, wo sich hier was befindet?"

Shirley sah ihren Commander nachdenklich an und legte ihre Stirn in Falten.

„Ja, ich denke schon. Vor zwei Jahren bin ich schon einmal mit einem ähnlichen Schiff geflogen. Ich denke dass ich ungefähr sagen kann, wo die einzelnen Decks liegen."

Der Commander nickte zufrieden und wandte sich wieder dem gesamten Team zu.

„Gut, ich werde die Steuerungszentrale suchen. Und wenn ich dort den Saboteur finden sollte, werde ich ihm bei lebendigem Leibe die Haut abziehen."

Früher hätte Laura über diesen Spruch gelacht. Aber sie war inzwischen lange genug mit dem Commander unterwegs, um zu wissen, dass er es sehr ernst meinte.

„Evans, sie kommen mit mir."

Corporal Ted Evans schien nicht besonders erfreut zu sein. Aber als er dem Blick des Commander begegnete, nickte er hastig.

„Ja Sir, es ist mir eine Ehre!"

Der Commander musterte ihn kopfschüttelnd.

„Erzählen sie hier keine Märchen und versuchen sie nicht, mir in den Arsch zu kriechen. Ich nehme sie mit, weil sie für das ganze Team ein Sicherheitsrisiko darstellen. Mit einem Teammitglied intim zu werden?! Unfassbar. Zu meiner Zeit hätte man sie sofort aus der Armee geworfen!"

Evans beeilte sich, seine Sachen zusammenzusuchen und auch Angelina schien plötzlich etwas Interessantes auf ihrer Hand entdeckt zu haben.

„Major Harris, sie nehmen Jones mit. Suchen sie in der Kommunikationszentrale nach einer Möglichkeit, den Funkverkehr wiederherzustellen."

Laura nickte und sah James Jones aufmunternd an. Er war ein brillianter Techniker und ein guter Soldat.

„Liebowitz, sie gehen mit Shirley zu den Andockbuchten. Suchen sie einen neuen Shuttle. Wir müssen hier schließlich irgendwie auch wieder wegkommen!"

Shirley schien sehr erleichtert zu sein, denn sie lächelte glücklich. Laura konnte das gut nachvollziehen. Liebowitz war der beste Soldat des Teams. Schnell, leise und präzise. Laura grinste ihr zu und Shirley zwinkerte erleichtert zurück.

„Hanks, sie gehen mit Manning auf die Krankenstation. Doc, sie suchen dort nach irgendwelchen Spuren. Und Shepherd geht mit Lopez in die Mannschaftsquartiere."

Er sah sie noch einmal alle der Reihe nach an und ging dann auf Shirley zu.

„Shirley, sie erklären jetzt allen, wo sie hinmüssen, in Ordnung?"

Shirley nickte und erklärte daraufhin einem nach dem anderen den Weg. Als sie fertig war, nahm der Commander seine Waffe und entsicherte sie.

„Wenn sie irgendetwas Ungewöhnliches sehen, hören und auch nur fühlen, kontaktieren sie mich auf der Stelle. Wenn sie angegriffen werden, schießen sie sofort. Wir wissen nicht, was hier vorgefallen ist. Deswegen, erst schießen, dann fragen. Verstanden?"

Evans meldete sich.

„Aber Sir, wir können doch nicht sofort schießen, das wäre doch...."

Commander Wayne drehte sich langsam um und Ted wurde auf der Stelle klar, dass er erneut das Falsche gesagt hatte.

„SOLDAT! SIE WERDEN TUN, WAS ICH IHNEN SAGE! MEINE PRIORITÄT IST ES, SIE ALLE WIEDER HEIL HIER HERAUSZUBRINGEN. HABEN SIE DAS VERSTANDEN?"

„Ja Sir!"

„Und jetzt kommen sie mit. Bleiben sie dicht hinter mir und erschießen sie mich nicht. ALSO, ALLE JETZT. LOS, LOS!"

Und er machte sich mit dem verschüchterten Ted im Schlepptau auf den Weg. Die anderen sahen sich noch einmal aufmunternd an, wünschten sich gegenseitig Glück und brachen dann ebenfalls auf.

Wenn sie allerdings gewusst hätten, was sie erwartete, wären sie wohl sofort geflohen.

Aber sie waren völlig ahnungslos.

+++++++++++

Es klopfte.

„Herein."

Die Tür öffnete sich und ein untersetzter Mann betrat das Oval Office. Er blickte mit offenem Mund um sich und als er den Präsidenten erkannte, blieb er wie angewurzelt stehen. Hinter ihm kam der Verteidigungsminister in den Raum gab dem Präsident ein verdecktes Zeichen.

Der Präsident kam auf die beiden Männer zu und gab ihnen die Hand. Es war ihm anzusehen, dass er verzweifelt auf eine Nachricht von der US. Roosevelt wartete. Der Verteidigungsminister schüttelte unmerklich den Kopf und wies auf den untersetzten Mann, der den Präsidenten die ganze Zeit über angestarrt hatte, als ob er ihn noch nie gesehen hätte.

„Sir, das ist Professor Eadle von der Nasa. Professor, sagen sie es dem Präsidenten."

Der Professor nahm nervös seine Brille ab und putze sie mit dem Saum seines Hemdes. Als er sie wieder aufsetzte, sah er noch aufgeregter auf als zuvor.

„Mr. Präsident, wir...wir haben etwas gesehen."

Der Präsident wartete, aber als der Professor keine Anstalten machte, fortzufahren, ging er einen Schritt auf ihn zu und beugte sich langsam zu ihm herunter.

„Was haben sie gesehen Mr. Eadle?"

Der Professor drehte sich noch einmal um und sah den Verteidigungsminister fragend an. Dieser nickte ihm aufmunternd zu und lächelte.

Der Professor holte einmal tief Luft und dann redete er plötzlich sehr viel in sehr kurzer Zeit.

„Sir, wir haben die US Roosevelt nicht nur als Schutzoperation verstanden, sondern auch als Erkundungsmission. Vor drei Monaten hat die Roosevelt auf dem Planeten Nector Prime etwas Ungewöhnliches entdeckt. Ein unbekanntes Gestein. Wir haben danach bohren lassen und vor fünf Tagen haben sie schließlich etwas entdeckt. Aber sie haben uns nicht gesagt was es war und vor drei Tagen ist der Kontakt dann abgerissen."

Der Präsident sah den untersetzten Mann stirnrunzelnd an.

„Gebohrt? Was in Gottes Namen kann man beim Bohren schon gefährliches finden?"

Der Professor zögerte kurz.

„Wir wissen es nicht genau, Mr. Präsident. Aber die letzte Funknachricht, die sie gesendet haben, war sehr merkwürdig."

„Inwiefern merkwürdig?"

„Nun ja, ihr letzter Funkspruch war sehr beunruhigend."

„Wie lautete er?"

Der Professor holte einmal tief Luft.

„Sie kommen!"

+++++++++++

Shirley warf immer wieder verstohlene Blicke auf ihren Begleiter. Er hatte noch kein einziges Wort gesprochen, aber seine bloße Anwesenheit beruhigte ihre Nerven. Sie wusste, dass sie ihn mehr als alles andere brauchte. Denn sie hatte zwar die Grundausbildung durchlaufen, aber erst einmal eine Waffe abgefeuert. Sie wollte Liebowitz gerade fragen, ob sie nicht einmal vorangehen sollte, als er abrupt anhielt und sie in ihn hineinstolperte.

„Entschuldigung Corporal, ich habe..."

„Shhhhh", zischte er und legte den Finger auf den Mund.

Shirley hörte sofort auf zu sprechen und starrte ängstlich um sich. Dann ging sie ein paar Schritte und lugte vorsichtig um die Ecke.

„WEG DA!"

Liebowitz riss sie gerade noch zurück. Denn wie aus dem Nichts flogen plötzlich nur wenige Zentimeter vor ihrem Kopf Kugeln vorbei und schlugen zischend in die gegenüberliegende Wand ein. Liebowitz spuckte verächtlich auf den Boden und warf Shirley einen grimmigen Blick zu.

„Selbstschussanlagen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, will keine ungebetenen Gäste."

„Und wie kommen wir daran vorbei?", fragte Shirley leise.

Liebowitz gab keine Antwort, aber sie sah ein spitzbübisches Grinsen auf seinem Gesicht.

„Nichts leichter als das!"

Vorsichtig nahm er eine Handgranate aus seinem Gürtel und entfernte den Splint. Er stand völlig ruhig auf der Stelle und betrachtete interessiert seine Fingernägel. Shirley starrte fassungslos auf die scharfe Granate in seiner Hand und gerade, als sie sie ihm schon aus der Hand reißen und wegwerfen wollte, schleuderte Liebowitz sie mit einer schnellen Bewegung an das Ende des Ganges.

Einen Augenblick später erschütterte ein ohrenbetäubender Knall Shirleys Trommelfell und sie warf sich instinktiv auf den Boden. Als sie sich wieder aufrappelte, hatte Leibowitz seine Waffe schon ein kleines Stück auf den Gang hinaus geschoben und bewegte sie langsam hin-und her.

Nichts geschah.

Dann bewegte er unendlich langsam seinen Kopf um die Ecke und trat dann plötzlich auf den Gang hinaus. Shirley erwartete halb, dass er gleich von Kugeln zerfetzt werden würde aber nichts passierte.

„Sie sind zerstört", bemerkte er zufrieden.

Kylie atmete hörbar auf und nahm ihre Waffe wieder auf.

Wer in Himmels Willen installierte Selbstschussanlagen auf den Gängen eines Raumschiffes? Welcher Wahnsinnige riskierte das Leben seiner eigenen Besatzung?

„CORPORAL, LOS WEITER!".

Shirley fuhr erschrocken herum und sah Liebowitz, der bereits am Ende des Ganges stand. Er bedeutete ihr ungeduldig, schnell zu ihm zu kommen. Shirley beeilte sich, zu ihm aufzuschließen und vorsichtig folgten sie den langen Gängen in Richtung Shuttledeck.

Mehrere ereignislose Minuten später standen sie vor dem Haupteingang, der zum Shuttledeck führte. Shirley versuchte, durch das Guckloch in der Tür einen Blick hinein zu werfen, aber es war nichts zu sehen.

Sie wollte gerade Liebowitz Platz machen, als sie bemerkte, dass er gar nicht mehr neben ihr stand, sondern zehn Meter von ihr entfernt an der Wand lehnte und angestrengt lauschte.

Und dann hörte Shirley es auch.

Ein leises Wimmern, wie von einem sterbenden Tier, kam aus einem Raum am Ende des Ganges. Liebowitz signalisierte Shirley, ihm zu folgen und ging mit schussbereiter Waffe langsam auf die Tür zu.

Erst als sie direkt vor der Tür standen, erkannte Kylie, dass es sich um eine Toilette handelte. Das Wimmern war inzwischen noch lauter geworden. Liebowitz bedeutete Shirley zu warten und näherte sich vorsichtig der Tür.

Er sah sich dann noch einmal um und warf Shirley einen fragenden Blick zu. Sie nickte bestätigend mit dem Kopf und er wandte sich wieder der Tür zu. Liebowitz atmete mehrmals tief ein, als ob er sich auf einen Hundertmeterlauf vorbereiten würde und stellte sich direkt vor die Tür.

Plötzlich stieß er die Tür mit einem gezielten Tritt komplett auf und rannte in den Raum hinein.

Und dann passierten mehrere Dinge sehr schnell auf einmal.

Shirley fühlte eine kalte Hand auf der Schulter und drehte sich erschrocken um.

Aber es war niemand zu sehen.

Im selben Moment feuerte Liebowitz mehrere Schüsse ab und begann gleich darauf, laut zu schreien. Shirley riss instinktiv ihr Gewehr hoch und stürmte überhastet in die Toilette, obwohl sie vor Angst kaum mehr atmen konnte.

Der Anblick war grauenerregend.

Liebowitz hing halb in dem Luftschacht über den Waschbecken und schrie wie am Spieß. Seine Waffe lag nutzlos auf dem Boden und seine gerade abgefeuerten Patronen rauchten noch. Shirley warf auf der Stelle ihre Waffe weg, packte Liebowitz linkes Bein und zog so fest sie konnte.

Doch Liebowitz schrie nur noch lauter.

Wie aus dem Nichts verstummte sein Schreien dann plötzlich und sein Unterkörper hörte auf, sich zu bewegen. Ein Schwall Blut floss seine Beine herab und tropfte auf den Boden.

Shirley schrie entsetzt auf und zog noch fester.

Das konnte nicht sein! Es durfte nicht sein! Liebowitz war ihr bester Soldat, er durfte einfach nicht sterben!

Im nächsten Moment fiel Shirley nach hinten und schlug schmerzhaft auf dem harten Boden auf. Als sie sich wieder aufgerappelt hatte, sah sie Leibowitzes Überreste vor dem Waschbecken liegen.

Heiße Tränen vermischten sich mit dem Gefühl, sich übergeben zu müssen.

Aber im selben Moment hörte sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte.

Unendlich langsam drehte Shirley ihren Kopf und dann hielt sie den Atem an.

In der mittleren Kabine war jemand!

Sie schnappte ihre Waffe und rannte wie blind zur Tür, riss sie auf und wollte gerade hinausrennen, als sie direkt in das Gesicht ihres verstorbenen Vaters blickte.

Es war ein Gesicht ohne Körper und es war seltsam verzerrt. Entgeistert stolperte sie rückwärts und schlug der Länge nach auf dem blutbeschmierten Boden hin. Als sie sich wieder aufgerichtet hatte und durch die offene Tür auf den Gang hinaus starrte, war das Gesicht verschwunden.

Aber in diesem Moment fiel ihr Blick auf die mittlere Klokabine.

Sie war offen.

Und als sie sah, was in der Mitte der Klokabine stand, schrie sie lauter als jemals zuvor in ihrem Leben.

Einen Augenblick später war es totenstill.

+++++++++

Commander Wayne drückte wieder und wieder auf den Knopf an seinem Funkgerät, aber es kam keine Antwort, egal wie oft er es versuchte.

Was war nur mit seinen Leuten passiert? Was zur Hölle ging auf diesem Schiff nur vor sich?

„Shirley, Liebowitz, wo sind sie? MELDEN SIE SICH VERDAMMT NOCHMAL!"

Aber sein Brüllen führte zu keinem anderen Ergebnis, als das Ted Evans hinter ihm erschrocken zusammenzuckte und zitternd seine Waffe umklammerte. Commander Wayne trat so hart gegen die Wand, dass die Lampen an der Decke wackelten und brüllte noch lauter in sein Funkgerät.

„An alle Teams! Wir haben den Kontakt zu Shirley und Liebowitz verloren. Ihre Missionsziele haben aber weiterhin Bestand. Ich werde mit Evans in Richtung des Shuttledecks gehen. Over."

Evans, der jedes Wort mitgehört hatte, starrte seinen Commander verängstigt an.

„Sir, was wenn uns dasselbe passiert?!"

Der Commander sah ihn mitleidig an und schüttelte den Kopf.

„Dann wird ihre Mutter endlich eine glückliche Frau sein! UND JETZT SETZTEN SIE SICH IN BEWEGUNG!"

++++++++++

Paola starrte auf ihr Funkgerät, als ob sie nicht glauben konnte, was sie gerade gehört hatte.

Auf diesem Schiff ging etwas Seltsames vor sich. Sie konnte es geradezu körperlich spüren. Ein namenloses Grauen, eine eiskalte Furcht, die wie Gift durch die dunklen Gänge zog.

Sie griff ängstlich nach Tims Hand und sah ihn hilfesuchend an. Er erwiderte den Druck ihrer Hand und lächelte sie liebevoll an.

„Keine Angst Schatz, uns werden sie nicht kriegen!"

Im selben Moment gingen alle Lichter aus und es wurde stockdunkel. Es war so dunkel, dass Paola nicht einmal mehr ihre eigenen Hände sehen konnte. Sie tastete sich zitternd an der Wand entlang, als sie direkt hinter sich einen unterdrückten Aufschrei hörte.

„TIM?!"

In diesem Moment ging das Licht wieder an, aber von Tim war nirgends mehr etwas zu sehen. Der Boden jedoch war voller Blut und eine blutige Spur führte bis zum Ende des Ganges.

Paola rannte so schnell sie konnte.

Gerade als sie um die Ecke bog, sah sie Tims Füße am Ende des Ganges in einer Tür verschwinden. Bevor sie jedoch einen weiteren Schritt machen konnte, spürte sie einen harten Schlag auf dem Hinterkopf und verlor das Bewusstsein.

++++++++++++

Der Präsident las den Absatz noch einmal und dann noch einmal, als ob er nicht glauben konnte, was da stand.

Unbekannte Lebensform entdeckt.

Er sah den Professor, der wie ein verängstigter Schuljunge vor ihm saß, durchdringend an. Er konnte seinen Ärger kaum noch zurückhalten.

„Ich habe gedacht, dass die Roosevelt keine Signale mehr senden würde?"

Der Professor kratzte sich nervös an der Nase und als er sprach, fixierte er die Tischkante.

„Das stimmt auch Sir, aber dieser Detektor sendet automatisch. Wir haben ihn eher aus wissenschaftlicher Neugier installiert. Er sendet dieses Signal nur, wenn seine Sensoren an Bord eine unbekannte Lebensform entdecken."

Der Präsident faltete die Hände und sah den Professor stirnrunzelnd an.

„Was bedeutet das, unbekannte Lebensform?"

„Das heißt weder menschlich, tierisch, pflanzlich und auch keine Bakterienart. Also überhaupt kein organisches Leben."

„Und was sagen sie vom wissenschaftlichen Standpunkt aus zu dieser Meldung?"

Der Professor zögerte kurz und dann sah er den Präsidenten zum ersten Mal direkt in die Augen.

„Ich weiß es wirklich nicht, aber was immer es ist, ich will nicht mit den Leuten da oben tauschen!".

++++++++++

Laura konnte es nicht glauben. Sie musste sich noch einmal versichern.

„Sir, sind sie wirklich sicher, dass der Kontakt zu Paola und Tim ebenfalls abgebrochen ist?".

Die Stimme des Commanders klang nicht mehr besonders geduldig.

„VERDAMMT HARRIS, ich habe es ihnen jetzt dreimal gesagt. Hören sie auf den Funkverkehr zu blockieren und erledigen sie ihren Auftrag. Ich werde mich um die beiden kümmern, sobald ich weiß, was mit Shirley und Liebowitz passiert ist."

Laura warf Jones einen fragenden Blick zu, aber der zuckte nur ratlos mit den Schultern.

„Mach dir keinen Kopf Laura. Tim und Paola sind doch ein Paar. Sie haben sich wahrscheinlich nur in eine Ecke verzogen um sich dort ein wenig den Freuden der Liebe hinzugeben."

Laura musste trotz der Ernsthaftigkeit der Situation lachen. Jones schien sehr zufrieden über den Erfolg seines Witzes, denn er grinste zufrieden.

In diesem Moment zerriss ein markerschütternder Schrei die Stille. Laura riss ruckartig ihre Waffe nach oben und rannte los, dicht gefolgt von Jones.

Der Schrei war aus der Nähe gekommen.

Laura bog um die Ecke des Ganges und erstarrte. In der Mitte des Ganges kniete ein grauhaariger Mann und schrie wie am Spieß. Hinter ihm stand eine rothaarige Frau, die über und über mit Blut beschmiert war und ein Skalpell in der Hand hatte.

Sie stach immer wieder auf den alten Mann ein und lachte dabei gackernd. Sie schien völlig verrückt zu sein. Laura stand wie schockgefroren auf der Stelle und starrte fassungslos auf das Schauspiel.

In diesem Augenblick feuerte Jones. Die Kugeln trafen die Frau mitten in der Brust und sie wurde an die Wand geschleudert, an der sie leblos zusammensackte. Laura rannte zu dem Mann, kniete sich neben ihn und fühlte seinen Puls.