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Teil 02 - Simon

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Tara nickt langsam, während sie ein weiteres Mal Rauch ausbläst. „Verschissene Kirche", sagt sie. „Das ist genau die Art von Ungerechtigkeit, die Alexa zum Ausrasten gebracht hätte."

Da ist er wieder, dieser Name. Sie macht es absichtlich, versucht mich dazu zu zwingen mit ihr über ihre Schwester zu reden.

„Und jetzt kriechen ihr die Regenwürmer durch die Nase ins Gehirn", erwidere ich. „Das ständige Ausrasten war wohl eine evolutionär nicht begünstigte Verhaltensweise."

Taras Bewegungen sind durch das Gras verlangsamt, deshalb sehe ich die Faust, zu der sie ihre hübschen, feingliedrigen Finger zusammengeballt hat, fast gemächlich auf in Richtung meines Gesichtes schlagen. Ich weiche ihr nicht aus und als sie meine Nase mit einer Kraft trifft, die ich Tara gar nicht zugetraut hätte, als ich spüre, wie warmes Blut über meine Oberlippe läuft, fühle ich mich seltsam gelöst und entspannt. Der Abend entwickelt sich in eine nicht uninteressante Richtung.

Ich reiße mir ein paar Blätter von der Rolle Toilettenpapier ab, die als Serviettenersatz auf der Theke steht und drücke sie unter meine heftig blutende Nase. Dann nehme ich die in Papier eingewickelte Taube und werfe sie Tara zu.

„Für die kleine Fressattacke zwischendurch", sage ich. „Lass mir ein bisschen was übrig, wenn sich das einrichten lässt."

Sie schaut mich an, als hätte ich den Verstand verloren, während sie die Taube wie eine giftige Kröte in beiden Händen hält. Während Alexa ein wirklich hübsches Mädchen war, ist ihre Schwester geradezu eine Pandora mit dem Gesicht eines Engels, wie sie man sie bisweilen in manchen verkitschten Manga-Comics findet.

Sie ist einen halben Kopf kleiner als die hagere, fast anorektisch aussehende Alexa, wirkt dadurch aber nur umso unschuldiger und beschützenswerter. Unter ihrem ausgeblichenen Top zeichnen sich feste Brüste ab, die erstaunlich groß für ihren zierlichen Körper sind und sich bei jedem ihrer Atemzüge heben und senken. Die vollen Lippen hat sie in diesem Moment vor Wut zusammengepresst, was ich bei ihr so anziehend finde, dass ich mit dem Gedanken spiele, etwas noch Verletzenderes zu ihr zu sagen. Vage empfundene Schuldgefühle Alexa gegenüber hindern mich dann jedoch daran und ich setze mich Tara gegenüber auf das Sofa.

Trotz ihres beeindruckenden Äußeren, mit dem sie sicherlich problemlos den Satan selbst verführen könnte, ist sie die langweiligere, gewöhnlichere und weniger kluge der beiden Schwestern. Keine Ahnung, was Alexa an ihr gefunden hat, vielleicht hat sie gehofft, Taras Schönheit würde auf sie abfärben, vielleicht waren es auch nur diffuse familäre Gefühle, die beide Frauen aneinander gebunden haben. Es wäre mir deutlich lieber gewesen, wenn Tara an Alexas Stelle gestorben wäre und normalerweise hätte ich diesen Gedanken auch ausgesprochen, doch irgendwie habe ich das Gefühl, die Verantwortung für Tara geerbt zu haben, deshalb versuche ich sie wie einen Freund zu behandeln.

„Ich nehme an, du hast dich mit dem Schlüssel deiner Schwester reingelassen", sage ich. Sie schaut mich misstrauisch an, doch ich hebe abwehrend die Hände, wobei mir das blutige Toilettenpapier auf den Schoß fällt. „Ist okay. Behalt ihn ruhig. Sag aber das nächste Mal Bescheid, bevor du mein Gras klaust, sonst passiert hier noch ein Unfall."

Sie legt den zu Ende gerauchten Joint zur Seite, zeigt aber ansonsten keine Reaktion. Unter ihrem wütenden Blick nehme ich mir eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und setze dann mich wieder zu Tara aufs Sofa. „Ich dachte, du würdest zu Beerdigung kommen", sagt sie irgendwann. „Nicht dass es mich gefreut hätte, dich dort zu sehen, aber ich dachte sie hätte dir was bedeutet. Auf deine Art halt."

Ich versuche mein Grinsen mit einem tiefen Schluck aus der Bierflasche zu verstecken. „Stimmt, ich war nicht da", antworte ich. „Sie wäre übrigens auch nicht zu meiner Beerdigung gekommen. Ich habe verfügt, dass mein Skelett nach dem Tod aus meinem Körper herauspräpariert werden soll und an einem Platz mit maximaler öffentlicher Wirkung aufgestellt werden möge. Kein Priester, keine Blumen, kein Grabstein. Alexa war meine Vollstreckerin und sie hat das wirklich lustig gefunden. Ich nehme daher mal an, um ihre eigene Beerdigung hat sie einen Scheiß gegeben"

„Du bist echt ein Freak", sagt Tara mit unverhohlener Verachtung in der Stimme. „Ich begreife einfach nicht, was Alexa an dir gefunden hat."

„Wir hatten den gleichen Humor. Und wir mochten die gleichen Bücher."

Außerdem hat es sich gut angefühlt mit jemandem zu sprechen, der so viel Leidenschaft mit sich herumträgt. Vampire können die Ewigkeit nicht unter ihresgleichen verbringen, sondern brauchen von Zeit zu Zeit einen Lebenden, von dessen Blut sie trinken können. Leckgeschlagenen Gehirnen, aus denen alles mit Bedeutung Behaftete ausgelaufen ist, gefällt es, sich gelegentlich in den Funkenregen fremder Gedanken zu stellen. Wir fühlen uns dann für gewöhnlich geradezu erfüllt.

Das alles spreche ich jedoch nicht aus und hasse mich sofort dafür. Vielleicht schlägt Tara mich heute Abend noch einmal, dann werde ich mich besser fühlen.

In den großen, blauen Augen meines Gegenübers liegt nun eine Regung, die zu sehen ich nicht erwartet habe und die mich aus tiefster Seele abstößt. Tara blickt mich voller Mitgefühl an.

„Du bist so ein Idiot, Simon McConnell", wispert sie. „Du hast dich jahrelang andauernd mit meiner Schwester getroffen. Ein paar Mal hast du sogar mit ihr geschlafen. Und anscheinend hast du nie begriffen, dass sie rettungslos in dich verschossen war."

Als ich einen Moment lang nichts sage, streckt sie ihre angewinkelten Beine aus, sodass ihre Zehen fast meine Oberschenkel berühren. „Ich habe keine Ahnung, warum es so war, aber wenn es um dich ging, dann war sie wie ein kleines Mädchen. Ich glaube, sie hat dich für empfindsam gehalten."

Ich verabscheue das Herablassende, das in jedem Mitleid liegt, doch bei Tara verachte ich es mehr als bei jedem anderen. Dennoch zwinge ich mich zu einem zugegebenermaßen gehässigen Lächeln, als ich ihr antworte.

„Wahrscheinlich hat sie es sarkastisch gemeint, verdammte Scheiße. Genauso gut hätte sie sagen können, sie liebt die Leichtigkeit meiner Lyrik. Fällt einem echt immer schwerer zu glauben, dass ihr beiden aus dem gleichen Genpool stammt."

Tara packt die Taube und bricht sich ein Bein ab. Sie glaubt, die Oberhand über mich gewonnen zu haben und es scheint ihr zu gefallen.

„Nur zur Hälfte", sagt sie, während sie genüsslich kaut. „Unser Vater hat irgendwelche Aktien für die Cassinis verwaltet. Das hat ihn anscheinend so sehr gestresst, dass er sich zum Ausgleich durch den ganzen Distrikt vögeln musste. Wir haben unterschiedliche Mütter. Als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, war ich 15, hat sie dir das nie erzählt?"

„Es hat mich nicht interessiert. Ich hab sie nie nach ihrer Familie gefragt und auch nie nach dir. Ich sehe, wie andere Leute sind, warum sie so geworden sind, brauche ich nicht zu wissen. So viel also zum Thema Empfindsamkeit."

Tara zuckt mit den Schultern. „Ich habe nicht gesagt, dass sie recht hatte. Ich persönlich finde dich eher abstoßend. Du glaubst, du wärst irgendwas Besonderes, so eine Art unverstandener Künstler, den die Welt in den Abgrund getrieben hat, oder so. Scheiße, du bist einfach nur ein Drogendealer, an dir ist nichts Außergewöhnliches. Alexa hat wohl geglaubt, deine Gedanken wären größer als die anderer Leute, weil du dich einfach mehr darüber beschwerst. Die meisten Menschen fühlen sich vom Leben gefickt, und manche von denen nehmen sich eine Hure, weil sie jemanden brauchen, der ihnen sagt, dass sie recht haben. Wenn man es so betrachtet, war meine Schwester also deine Hure."

Damit hat sie nicht völlig Unrecht, allerdings begreift sie nicht im Geringsten, was Alexa und mich verbunden hat. Wir haben beide unseren vollkommen unreifen Hass auf die Welt und das Leben im Allgemeinen gebraucht, um innerlich aufzublühen, und auch wenn der meine sehr viel destruktiverer Natur war als Alexas, haben wir doch beide das gleiche galligsüße Verständnis von Glück gehabt. Trotzdem macht Taras Zorn und ihr mit ganzer Seele empfundener Wunsch, mir meine eigene Abartigkeit vor Augen zu führen, sie für mich deutlich sympathischer als sie es noch vor einer Minute war. Es erinnert mich irgendwie an Alexa.

Ich lehne mich zurück und nehme mir selbst ein Stück von der längst erkalteten Taube. Oder ist es doch ein Huhn? Vielleicht ein Huhn mit irgendeiner seltsamen Stoffwechselstörung? Es schmeckt jedenfalls gar nicht übel.

„Ich könnte dir jetzt sagen, dass das alles Bullshit ist", bringe ich mit vollem Mund heraus. „Dann würdest du mir sagen, dass ich zu selbstmitleidig bin, um mir meiner eigenen Natur bewusst zu werden, oder so, und dann könnten wir ewig darüber streiten. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es einen bestimmten Punkt gibt, auf den du hinauswillst."

Tara schüttelt den Kopf. „Ich würde nie so einen geschwollenen Scheiß reden wie du. 'Sich seiner eigenen Natur bewusst werden...'. Aber sonst stimmt es schon. Wenn du also sagst, dass dir Alexa was bedeutet hat, dann hilf mir dabei, ihr Gerechtigkeit zu verschaffen."

Ich muss mich mit ganzer Kraft auf das Fleisch in meinem Mund konzentrieren, um nicht laut loszuprusten. Wer redet jetzt geschwollenen Scheiß?

„Ich nehme an, du bist dir bereits der Tatsache bewusst, dass deine Schwester von Gerechtigkeit nicht profitieren wird", sage ich vorsichtig.

„Sie hätte es gewollt", erwidert Tara und begegnet meinem Blick mit gleißendem Zorn in ihren Augen.

Abermals verspüre ich den Wunsch zu lachen, doch aus Schuldigkeit Alexa gegenüber bleibe ich ruhig sitzen. Vermutlich ist es jetzt an mir Tara davor zu bewahren ihren eigenen Grabstein zu meißeln. Die Leidenschaft ihrer Schwester besitzt sie offensichtlich, hätte sie doch nur auch ihren Verstand.

Tara deutet mein Schweigen als Aufforderung weiterzusprechen. „Alexa war eine Sansculottin, wusstest du das?", fragt sie.

„Das hat sie mir nie erzählt. Aber es passt zu ihr. Sie hatte einen Hang zu großen Gesten."

Ich zünde mir eine Zigarette an und halte auch Tara die Schachtel hin, doch sie lehnt ab. Die Sansculotten sind eine Erneuerungsbewegung, wie sie alle paar Jahre entstehen, wenn enttäuschte Gläubige und gelangweilte Verlierer ihren Frust zusammenlegen und beschließen die Kirche von Grund auf neu zu gestalten. Die meisten dieser Leute werden sowohl von den Cassinis als auch von den Bourdieus ganz einfach ignoriert, da sich eine Unterdrückung schlichtweg nicht lohnt. Nur gelegentlich macht sich irgendein Kirchengericht die Mühe, eine bestimmte Auslegung des Glaubens zur Häresie zu erklären und das Inquisitionsbüro mit der Verfolgung zu beauftragen.

Die Sansculotten hatten ihre große Zeit vor etwas weniger als zwanzig Jahren, als sechs bleiche Theologiestudenten sich zu der Auffassung durchrangen, durch den regelmäßigen Besuch von Vorlesungen und Seminaren ihrem Schöpfer nicht unbedingt näherzukommen. Um den himmlischen Vater gnädiger zu stimmen, begannen sie daraufhin ein Leben in Zölibat und Askese, legten ihren Besitz zusammen, um ihn gemeinschaftlich zu verwalten, und konsumierten ab und an Meskalin zur religiösen Erbauung.

Als die Universität sie ein paar Semester später zwangsweise exmatrikulierte, bezogen alle sechs eine Bauruine im elften Distrikt und predigten unter den Tagelöhnern, Arbeitslosen und Lagerarbeitern am Hafen von der Ungerechtigkeit der Welt, der Gottlosigkeit von Cassinis und Bourdieus und dem Zorn Jesu. Wegen ihrer Liebe zur Armut nannte man sie bald die „Sansculotten, die „Hosenlosen". Nach ein paar dilettantischen Raubzügen in Klöstern und Kirchenbehörden, beschlossen beide Familien ihre Exkommunikation und verurteilten alle Sansculotten, derer sie habhaft werden konnten, zu mehr oder weniger hohen Strafen.

Was heute von den Sansculotten übrig ist, ist ein erbärmlicher Haufen. Vermutlich hat Alexa mir nur deshalb nichts von ihnen erzählt, weil sie wusste, dass ich sie dafür ausgelacht hätte. Sie begnügen sich damit Kirchen zu beschmieren und Statuen nachts den Heiligenschein vom Kopf zu schlagen. Wenn sie Geld brauchen, erledigen sie für die Johanniter Aufgaben, die der Orden für unter seiner Würde erachtet. Von der Kirche, die sie verachten, werden sie an der kurzen Leine gehalten, wie ein Köter, der zwar gelegentlich kläfft und nicht ganz stubenrein ist, sonst aber seinen Zweck erfüllt. Hin und wieder schmuggeln sie für die Johanniter Kokain in die Stadt, das ich dann weiterverteile. Ich habe selten derart erbärmliche Wichtigtuer gesehen.

Tara hingegen ist von der Sprengkraft ihrer Information überzeugt. „Sie haben sie umgebracht, Simon", sagt sie mit vor Erregung glühenden Augen und ich bin mir nicht sicher, ob es Stolz auf ihre ermordete Schwester, oder Zorn auf ihren Mörder ist, der ihre Stimme zittern lässt.

„Ich verzichte darauf zu fragen, wie deine Theorie lautet, meine Hübsche", sage ich. „Denn ich bin sicher, ich werde sie für einen Haufen Scheiße halten."

Tara verachtet mich, seitdem sie mich kennt, doch in diesem Moment brennt ihr Hass auf meine Person so heiß, dass er mich wärmt, wie die Frühlingssonne an einem klaren Aprilmorgen. Ich sehe dabei zu, wie sie erst den Impuls niederringt, mich ein weiteres Mal zu schlagen und dann über ihre nächsten Worte nachdenkt. Sie möchte mich zu irgendetwas bringen und sie versucht raffiniert vorzugehen. Es ist geradezu rührend.

„Ich mag dich nicht besonders und ehrlich gesagt, scheiße ich darauf, ob du mir glaubst oder nicht", sagt sie. „Ich habe eine tote Schwester und eine große Schuld, die ich begleichen muss. Ich weiß nicht, ob in deinem kranken, abartigen Kopf Platz für dieses Gefühl ist, aber ich denke, dass auch du Alexa zumindest irgendetwas schuldig bist. Und es ist wirklich nur eine Kleinigkeit, die ich von dir verlange, danach brauchst du nie wieder etwas für mich zu machen."

Ich lasse den Stummel meiner zu Ende gerauchten Zigarette in die leere Bierflasche fallen. „Ich bin ganz Ohr", antworte ich.

„Ich weiß, dass du mit den Sansculotten Geschäfte machst. Nimm mich beim nächsten Mal mit."

Ich hätte wissen müssen, dass sie etwas absolut Schwachsinniges von mir verlangen würde. Ich hätte es an diesem gegenüber jeder Vernunft resistenten Glanz in ihren Augen erkennen müssen.

„Als was soll ich dich denn mitnehmen?", frage ich mit erzwungener Beherrschung. „Tut mir leid, meine Hübsche, aber ich bin sicher, deine Kommasetzung ist nicht gut genug um als meine Sekretärin durchgehen zu können."

„Denk dir halt was aus. Aber das ist die eine Sache, die ich von dir verlange. Du musst mir nur dabei helfen, den Kontakt aufzubauen. Ihr Vertrauen zu gewinnen schaffe ich allein" Sie setzt sich auf, streicht sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und betrachtet mich, als sei sie eine Prinzessin der Gerechtigkeit und nicht bloß eine Hure mit Schuldgefühlen.

Natürlich. Und von da an kann es nur noch eine Sache von Stunden sein, bis dieser Bodensatz der spirituellen Hierarchie den Namen von Alexas Mörder preisgibt. Großartiger Plan. Wäre sie nicht Alexas Schwester, würde ich sie vielleicht sogar tatsächlich bei den Sansculotten einschleusen, einfach nur um zu sehen, wie sie sich in ihren Untergang stürzt doch damit möchte ich das Andenken meiner toten Freundin nicht belasten, wenn ich es irgendwie vermeiden kann. Ich werde Alexa also nur ein wenig hintergehen. Eine kleine Lüge zum eigenen Vorteil.

„Meinetwegen", sage ich. „Aber es gibt da eine Sache, die ich von dir verlange, sonst läuft das Ganze nicht."

„Was willst du?", fragt sie.

„Ich will, dass du mich küsst. Jetzt sofort."

Tara schaut mich fassungslos an. „Du verlangst einen Kuss von mir?"

„Du lässt dich für Geld vögeln, da sollte das ja wohl kein Problem für dich sein. Einen Kuss, mehr will ich nicht. Wenn es mir gefällt, stelle ich dich den Sansculotten vor."

In ihren Augen liegt Ekel und aus tiefster Seele empfundene Verachtung als sie sich auf ihre Knie erhebt und mit gespreizten Beinen auf meinem Schoß niederlässt. Ich spüre ihre festen, großen Brüste, die sich an meinen eigenen Körper drücken, rieche den Duft ihres schmalen Engelsgesichtes mit den großen, tiefen Augen. Es liegt das schwere Aroma von Piment darin und ein Hauch von Nelken.

Eine Hand legt sie mir auf den Hinterkopf, in mein langes Haar hinein, die andere auf den Rücken, ein wenig unterhalb meiner Schulterblätter. Dann öffnet sie den Mund und ihr heißer Atem streicht über mein Gesicht. Vorsichtig legt sie ihre Lippen auf meine und haucht mir Kuss um Kuss entgegen, jeder einzelne so flüchtig, so zerbrechlich als würde sich ein Schmetterling auf meiner Haut niederlassen.

Als ihre Zunge in meinen Mund gleitet, um nach der meinen zu suchen, habe ich das Gefühl nach hinten zu fallen und im Nichts zu schweben. Ich greife nach dem Engel auf mir, nach der Pandora. Ihr Rücken ist fest, ich spüre die Rippen unter dem dünnen Baumwolltop. Meine linke Hand gleitet durch das lange, glatte Haar, mit der rechten Hand fahre ich ihre Lenden hinab, ertaste die Vorsprünge ihrer Wirbel unter der Haut.

Als ich den Bund ihrer Hose beiseiteschiebe und mit den Fingern über ihren festen Po streiche, wehrt Tara sich nicht, sie zuckt nicht einmal zusammen.

Es ist ein Kuss, in dem Hass, Verachtung und Abscheu liegen. Ein Kuss, den man sich von keiner Hure kaufen könnte, man muss ihn wahrhaftig verdient haben.

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2 Kommentare
JoanWilburyJoanWilburyvor etwa 9 Jahren
Eher ein Roman

Sehr schön, eine Geschichte mit erotischen Momenten zu lesen, die mit ausgefeilter Sprache geschrieben und gut entwickelt ist. Natürlich nichts für "Einhandleser", aber für die gibt es auf Lit ja auch mehr als genug Stoff.

Die bisher vorgestellten Charaktere sind ambivalent und dadurch sehr interessant; Details zu Handlungsort, -zeit und -umständen erschließen sich nur langsam, weshalb ich sehr auf eine baldige Fortsetzung hoffe ;-)

Man merkt deiner Geschichte auf jeden Fall an, dass viel Liebe und Arbeit drinsteckt!

LG Joan

AnonymousAnonymvor etwa 9 Jahren

Knaller!!!!!! Bitte viel mehr davon.

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