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Alle Kommentare zu 'verzögerter Vulkanausbruch'

von Flowergirl27

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  • 4 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Zu viel der Verzögerung

Im Vergleich zu den anderen beiden bisherigen LIT-Veröffentlichungen des Autors fällt der vorliegende lesbar ab; er weist zwar wie diese keine traditionelle Rahmenhandlung auf, aber die narrative Reduktion bzw. Beschränkung aufs Wesentliche, das erotische Spiel mit dem Partner bzw. sich selbst, wird im vorliegenden Fall weder in der Sprache, die unpräziser, flacher und spannungsloser als in den anderen Texten des Autors ausfällt, noch der Handlung, die unnötig in die Länge gezogen und zum Ende hin zunehmend redundant erscheint, gespiegelt. Ferner drängt sich dem geneigten Leser am Schluss, wenn der gequälte Partner endlich erlöst wird, eine unüberlesbare Übertreibung auf, was die Ejakulationsmenge desselben anbelangt, die der Autor – zumindest in dieser Offensichtlichkeit – zuvor geschickt zu vermeiden wusste. So gibt dieser „Vulkanausbruch“ auch in Sachen Glaubhaftigkeit gegenüber seinen Vorgängern ein schlechteres Bild ab.

Zugutezuhalten ist dem Text resp. Autor, dass er dennoch stellenweise, wie schon in den Vorgängern (obgleich dort über ungleich größere Absatzstrecken), Erinnerungen an „chekov“ wachruft, was insbesondere den so detaillierten wie intensiven Beschreibungen der sexuellen Aktivitäten zwischen den handelnden Figuren zu verdanken ist. Und die Wortwahl und Fokussierung auf bestimmte Einzelheiten, wie z. B. die Beschaffenheit des Speichels, während des Kehlenficks könnten fast eins zu eins vom Meister persönlich stammen (vgl. „Shooting Paula – Sessions 01“). Das ist ohne Frage beeindruckend! Allerdings gehen diese flüchtigen Eindrücke im vorliegenden Text ob der eingangs genannten Langatmigkeit und sprachlichen Verwässerung – leider! – unter.

Schluss endlich gelingt dem Autor – ironischerweise – nicht, was seine Protagonistin spielerisch umsetzt: Die Spannung unentwegt hochzuhalten, ohne sie abflachen zu lassen, um sie schließlich in einem Finale furioso zu entladen. Dieser erzählerische Misserfolg nimmt seinen Anfang im Anfang des Texts, der sich in unkonzentrierten Umgebungsbeschreibungen ergeht, für die der Leser an dieser Stelle noch gar kein Interesse entwickeln konnte, und drückt sich unmittelbar aus in der abstrakten Theoriebildung der Protagonistin auf Seite drei (vgl.: „Man stelle sich eine Skala vor, ganz links ist null Erregung, ganz rechts ist der Orgasmus.“), wo die Abstraktion am unmöglichsten Erzählpunkt, weil hier nach dem retardierenden Moment der Schwanzfesselung nunmehr die Auf- und Erlösung, sprich: der Orgasmus, geboten wäre, zu einer Distanzierung und dem rapiden Absinken des Erregungsniveaus führt. Die Einheit von Form und Inhalt ist so – leider! – nicht gegeben.

Fazit: Ein Text, der durch seine Reminiszenzen an „chekov“ deutlich aus dem Einerlei der jüngsten LIT-Veröffentlichungen heraussticht, jedoch sein eigenes Erzählkonzept (Orgasmusretardation) überstrapaziert. Lesenswert ist er trotzdem!

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

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franken103franken103vor mehr als 7 Jahren
Danke für das Angebot

Die von mir bevorzugte Reihenfolge wäre 3 - 1 - 2.

Danke für Deiene bereits erschienenen Geschichten.

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