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Alle Kommentare zu 'Wenn die Nachtigall erwacht 02'

von _Faith_

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  • 16 Kommentare
fliegender_Ambossfliegender_Ambossvor etwa 8 Jahren
Spitze!

Hey Faith!

Wow, daß ist eine echt geniale und supergeile Geschichte!

Ich muß mir unbedingt mal deine Vorläufer davon zu Gemüte führen!

Es macht einen ziemlich heiß das hier zu lesen und gleichzeitig versucht man sich eisern zu beherrschen weil auch noch so spannend ist, daß man nicht unterbrechen will. Wirklich ganz große Klasse! Bitte amch weiter so!

Herzliche Grüße

vom

fliegenden Amboß

AnonymousAnonymvor etwa 8 Jahren
welcome back

Schön, wieder etwas von dir lesen zu dürfen! Ich mag deine Geschichten einfach und freue mich auf die Fortsetzung!

AnonymousAnonymvor etwa 8 Jahren
geiles wiedersehen

Schön entwickelte Story.

Freue mich auf den nächsten Teil

AnonymousAnonymvor etwa 8 Jahren
Das ist so schön

Bitte lasse diese Geschichte noch lange nicht enden!

Danke

maclakemaclakevor etwa 8 Jahren
Danke Faith

Bitte schreib weiter, deine Geschichte ist wunderbar zu lesen!!

balubaer1262balubaer1262vor etwa 8 Jahren
Wieder eine super Fortsetzung

Danke für die Spannung und die knisternde Erotik in dieser Geschichte.

Hoffentlich geht es bald weiter. Wird die blaue Königin bestehen können?

Volle Punktzahl von mir.

_Faith__Faith_vor etwa 8 JahrenAutor
Sammelantwort

@fliegender Amboss: danke, freut mich wenn es spannend UND erregend ist, so war es geplant. Beim Lesen der Vorläufer bitte Nachsicht walten lassen, das waren holprige Anfänge.

@Anonymous 1 - 3: danke und kein Angst, es geht weiter.

@maclake: danke, und: ja, ich schreibe weiter. Immer dann, wenn mir was erzählenswertes einfällt.

@balubaer1262: danke für die Punkte.

lg

Faith

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 8 Jahren
Kitsch oder Kunst, das ist hier die Frage (des Autors an seinen schärfsten Kritiker)

Auf die inständige Bitte des Autors hin habe ich nun auch den zweiten Teil der „Nachtigall“ gelesen, wobei ich, wie von ihm erbeten, den kritischen Blick vorrangig auf den ersten Abschnitt legte. Zur besseren Übersicht werde ich diesen zunächst nach Absätzen gegliedert durchgehen, um sodann den sämtliche Kritikpunkte synthetisierenden Entwurf zu einer neuen Fassung des gesamten ersten Abschnitts anzufügen:

§ 1: Der erste Absatz geht grob in Ordnung, bis auf einige überflüssige Kleinigkeiten („Bewegung ihres Arms“), den ersten Satz (welche Jalousie weist nur eine einzige Spalte auf?) und das Satzfragment: „Glatt, glitschig und warm von den Fußspitzen bis zum Hals -- heiß zwischen den Schenkeln.“ Das ist mir zu unbestimmt und als Fragment buchstäblich zu stilbrüchig an dieser Stelle; der Gedankenstrich („--“) ist deplatziert, hier wären ein Semikolon oder ein einfaches Komma angebrachter gewesen. Und der Ausdruck „Ansatz ihrer Spalte“ kann ohne Verlust auf „ihre Spalte“ gekürzt werden.

§§ 2-3: Es finden sich viel zu viele Attributionen („schmachtende Kussmund“, „feuchtem Hochglanz“, „Ausruf höchster Erregung“), die das eher kurze und triviale Geschehen (Masturbation) unangemessen und unelegant (da durch die Adjektivüberlastung holprig zu lesen) aufblähen und fast bis zur Unkenntlich übersteigern. Die Bilder („Wellenschläge“, „Flammen“) passen zudem nicht zusammen. Das liest sich fast schon wie eine Parodie, die es doch ganz sicher nicht sein will!

§ 4: Der kitschige Euphemismus: „Knospen“ (statt Brustwarzen) ist das abschreckende Aushängeschild dieses Absatzes, der mit vielen bedeutungsarmen Adjektiven („ölig glänzende“, „guten“, „leichter“, „straff“, „emporstehend“) überhäuft dem geneigten Leser mit unangemessenem Nachdruck vermitteln will, was dieser sich leicht und ohne Weiteres vorstellen kann. Die Formel „mit sinnlichem Genuss“ kann ohne Verlust gestrichen werden.

§ 5: Was soll der Satz: „Mit einem verträumten Blick betrachtete sie ihre Füße, neigte den Kopf zur Seite und schloss kurz die Augen, um sich ein verspieltes Detail ins Bewusstsein zu rufen“, wenn das für seine Aussage zentrale Detail danach nicht erschlossen wird? Die Beschreibung der Fußbekleidung erscheint redundant; erst metaphorisch bezeigt („nach innen gewölbter Kelch“), dann profan ausbuchstabiert („ein Großteil ihres Gewichts lastete auf den Fußballen“), als ob der Autor am notwendigen Vorstellungsvermögen des geneigten Lesers zweifelte.

§§ 6-9: Es finden sich zunehmend weniger unangemessene Adjektive bzw. Attribute. Die direkte Rede fördert den Lesefluss. Das „Selbstgespräch“ wirkt erzähltechnisch ungeschickt (alternativ vielleicht erlebte Rede?), aber es ist besser als nichts.

§§ 10-11: Beim Umgang mit flüssigem Stickstoff reicht Fingerspitzengefühl oftmals nicht aus; falls nicht Miriams gesamte Physiologie „außerirdisch“ sein sollte, wären Tieftemperaturhandschuhe zur sicheren Handhabe anzuraten. Sie öffnet den Stickstofftank zwar, aber schließt ihn nicht mehr: nicht empfehlenswert! Kleinere Interpunktions- und Formulierungsunvollkommenheiten sind ohne Probleme ausbesserbar.

§§ 12-22: Die stärksten Absätze des Abschnitts. Der Schlusssatz bildet einen angemessenen „cliffhanger“, der den Leser neugierig macht, was mit Miriam passiert ist und was aus ihr werden wird. Formulierungskleinigkeiten (z. B. indirekte Wahrnehmung) sind schnell ausgebessert.

-- Neue Fassung --

§ 1

Sonnenlicht drang in Streifen durch die Spalten der Jalousie und zog sich quer über Miriams Gesicht. Sie erwachte und wollte ihre Hand schützend vor die blinzelnden Augen halten. Der Latexkokon, der ihren Körper umschloss, hinderte sie daran. Miriam rollte sich zur Seite und ertastete träge ihren Körper. Sie gurrte vor Lust, als ihr die beengende Situation bewusst wurde, und schob ihre Hand zwischen die zusammengepressten Beine. Von den Fußspitzen bis zum Hals war alles glatt, glitschig und warm; zwischen den Schenkeln verdichtete sich die Wärme zur Hitze eines offenen Feuers. Ihr Zeigefinger fuhr über den Venushügel, tauchte in ihre Spalte und kreiste um den pochenden Kitzler.

§ 2

Sie formte einen Kussmund und schloss ihre Augen. Das Blau ihrer Lippen glänzte wie ein Spiegel im sich verstärkenden Sonnenlicht. Die verführerischen Lippen entspannten sich begleitet von einem kaum hörbaren Schmatzen. Ihr geöffneter Mund formte ein verlockendes Oval. Er lockte in seinem entspannten Zustand mit aller Macht, die optisch vermittelbar war, nach Zuwendung, nach Penetration; gierte nach heißem Sperma, im Austausch für Sinneserfahrungen, die in keinem Verhältnis zur geleisteten Spende standen.

§ 3

Miriam leckte sich die Lippen und ihre Zunge hinterließ auf ihnen funkelnde Tröpfchen wie auf hochglanzpoliertem blauem Lack. In einem langgestreckten Stöhnen bäumte sich ihr stramm umhüllter Körper auf. Ihr Becken zuckte und sank zurück auf die Matratze. Die Fingerkuppe umkreiste ihren Kitzler ein letztes Mal, kam zur Ruhe und verharrte zwischen den Beinen. Miriam genoss die abklingenden Wellenschläge der lüsternen See in ihrem Leib, aber ihr Durst nach Sperma war keineswegs gestillt. Die Hitze breitete sich stärker aus als zuvor.

§ 4

Widerwillig schälte sie sich aus dem Kokon. Bei jeder Bewegung streichelte ein Lufthauch die ölige Oberfläche ihrer Haut. Von über einem Liter Babyöl war nur ein Film auf der Innenseite des Kokons übriggeblieben; den Rest hatte ihre Haut über Nacht aufgenommen. Sie glänzte saftig schwarz. Miriam griff nach ihren Brüsten, aber das stramme Fleisch entglitt ihr. Sie bekam nur die harten Brustwarzen zu greifen und schloss ihre Augen, um das spitze Ziehen zu genießen.

§ 5

Sie schob ihre Beine aus dem Bett. Mit dem ersten Schritt, den sie machte, hallte das helle Klacken hoher Absätze durch den Raum. Es waren i h r e Absätze, die verführerisch über den Boden nagelten; n i c h t die Absätze irgendwelcher Schuhe. Anstatt einer zierlichen Ferse ragte ein nach innen gewölbter Kelch dem Boden entgegen und lief in einem fingerdicken blauen Stängel aus, der ihren Mittelfuß stützte, während ihr Ballen das restliche Körpergewicht trug. Die unbedeckten Zehennägel leuchteten dunkelblau.

§ 6

In ihrer ganzen Pracht schritt sie nackt, auf steilen Kronblättern fußend, durch ihre Unterkunft. Auf dem Weg zur Küche blickte sie durch die offene Tür in den Raum, in dem der Pflanzkübel stand – und erstarrte in ihrer Bewegung. Aus der Oberseite der Datenkapsel, die sie erst vor wenigen Stunden eingepflanzt hatte, ragte ein kurzer fleischiger Stiel mit einer handtellergroßen, orangefarbenen Blüte.

§ 7

»Fuck!«, keuchte Miriam und erkannte den Grund für ihren ungewöhnlich großen Spermadurst: In ihrer Abstellkammer wuchs ein Cerebrat!

§ 8

»Fuuuuck!«, rief Miriam, als ihr bewusst wurde, was das für Konsequenzen haben würde. Mit hastigen Schritten eilte sie aus dem Raum. Das war doch klar gewesen! Wenn man die Dinger in feuchte Erde steckte, schlugen sie Wurzeln; dann wählten sie ihre pflanzliche Erscheinungsform. Warum hatte sie gestern nicht daran gedacht, als sie ihn einpflanzte?

§ 9

Miriam griff sich an die Stirn, als ihr die Erkenntnis kam. Sie hatte zwar der unmittelbaren Verlockung der Datenkapsel widerstehen können, war ihrer Macht dann aber doch erlegen – auf subtilere Weise.

§ 10

In der Küche stand ein großer Stickstoffbehälter, in dem sie eine Notration Sperma lagerte. Sie öffnete den Deckel. Weiße Stickstoffschwaden waberten über den schwarzen Glanz ihrer Arme. Miriam war in der Lage, ihren Spermabedarf aus eigener Kraft zu decken; für den Fall der Fälle wollte sie aber einen Notvorrat besitzen. Das Schwierigste war die Beschaffung des Behälters gewesen; den Stickstoff und die Spermaproben konnte man im Internet bestellen.

§ 11

Miriam zog eines der Fläschchen aus dem flüssigen Stickstoff. Sie hielt die Spermaprobe mit den Spitzen ihrer Fingernägel und schloss den Deckel des Tanks schnell wieder, um sich keine Erfrierungen zu holen. Sie legte das das Fläschchen vorsichtig auf die Küchentheke und suchte eine weitere Substanz, die sich in der hinteren Ecke ihrer Küche befand. Nach kurzer Zeit kam sie zurück in den Raum, in dem V'nyx der IV. die Strahlen der aufgehenden Sonne genoss. Miriam wusste nicht, warum sie den Namen des Wesens kannte. Die Information war plötzlich in ihrem Bewusstsein, hielt sie aber nicht von ihrem Vorhaben ab.

§ 12

Sie stellte eine große Flasche Chlorreiniger und das Fläschchen mit dem tiefgefrorenen Sperma auf den Boden neben dem Kübel. Dann baute sie sich selbstbewusst vor der Blüte auf, stemmte eine Hand in die Seite und belastete das gegenüberliegende Bein.

§ 13

»Siehst Du das?«, fragte sie provokant und zeigte auf ihre Lippen. »Die sind blau!«

§ 14

Die Blüte drehte sich ein Stück zur Seite, zeigte Miriam im Rahmen ihrer Möglichkeiten die kalte Schulter und provozierte die Blaue Königin damit erneut.

§ 15

Mit dem Finger, der in einem königsblauen spitzen Nagel auslief, zeigte sie erst auf den Chlorreiniger, dann auf die Spermaprobe.

§ 16

»Du kannst dir aussuchen, womit ich dich füttere. Wenn du auf deiner orangen Farbe beharrst, wird es deine letzte Mahlzeit sein.«

§ 17

Die Blüte schloss sich zu einer tropfenförmigen Knospe.

§ 18

»Du musst nicht gleich einschnappen; denk über mein Angebot nach!«, sagte Miriam und kniete sich neben den großen Blumentopf.

§ 19

Die Blüte öffnete sich wieder und ließ ihre Blattspitzen rhythmisch kreisen. Miriam beobachtete den pulsierenden orangefarbenen Stern und näherte sich ihm langsam. Die wabernden Konturen der Blüte nahmen ihr gesamtes Sehfeld ein – so etwas Faszinierendes hatte sie noch nie mit eigenen Augen gesehen. Nur in der visionären Welt ihrer Art war ihr bislang etwas Ähnliches begegnet – damals, als sie noch über die Fähigkeit verfügte, diese Welt sehen zu können. In einer Bewegung, schneller als ein Wimpernschlag, huschte die Blüte vor und schmiegte sich an Miriams Gesicht.

§ 20

Der kleine Stempel, der aus der Mitte hervorragte, schob sich sanft zwischen ihre Lippen. Miriam fühlte die Blattspitzen auf ihren Wangen. Das Pflänzchen war noch schwach, sie hätte sich losreißen können, aber gerade weil sie sich überlegen fühlte, verharrte sie mit gespitzten Lippen.

§ 21

›Blaue Königin, hm?‹, sagte die Stimme, die in Miriams Kopf ertönte. Die Stimme klang dunkel und knorrig.

§ 22

›... blinde Königin – dumme Königin!‹ In der Stimme schwang eine herablassende Überheblichkeit, die sich Miriam nicht länger gefallen lassen wollte. Sie versuchte, sich der schwachen Umklammerung zu entziehen, als ein dumpfer Schmerz ihr in den Hals fuhr und die Kraft zur Gegenwehr nahm. Die Blüte löste sich von ihr, aber der Schmerz wurde schlimmer. Ihre Kehle brannte; sie rang um Atem und verlor das Bewusstsein.

-- Ende der neuen Fassung --

Nachdem ich so weit gelesen hatte, dachte ich mir, dass ich auch den Rest des Texts lesen könnte; was ich dann auch tat. Und was folgte, gefiel deutlich besser als der erste Abschnitt! Als Hauptgrund ist die Zurücknahme der ‚sprachlichen Überlastung‘ zu nennen, die noch in den §§ 1-5 des ersten Abschnitts den Lesefluss ein ums andere Mal erheblich störte. Außerdem zog das Erzähltempo in der Mitte rasant an, was mit dem Haupthandlungsort – einem Ferrari F12 – in diesen Passagen passend zusammenfiel. Einzig die Frage, ob der Perspektivwechsel von Miriam zum Autohändler wirklich notwendig gewesen wäre, ist von meiner Warte aus nicht eindeutig zu beantworten. Zu diesem, in meinen Augen mit Abstand stärksten Teil des Texts, noch zwei Detailanmerkungen:

Zitat: „[Sie] streichelte sich nachdenklich über ihren Hals hinter der zierlichen, eng anliegenden Ohrmuschel.“ Warum das doppelte Attribut „zierlichen, eng anliegenden“? Ist es so wichtig für den geneigten Leser zu erfahren, dass Miriams Ohrmuschel nicht nur „zierlich“, sondern auch „eng anliegend“ ist? Außerdem: Ist nicht hinter der Ohrmuschel – für gewöhnlich zumindest – der Hals schon zu Ende? Tasten die Finger dort nicht das Os temporale und damit die Härte des Schädelknochens? Oder unterscheidet sich Miriams Physiognomie (auch) in dieser Hinsicht signifikant von der des modernen Menschen (dann sollte dies allerdings, was es nicht wird, im Text auch deutlich werden)?

Zitat: „Er war zu jung für einen Herzinfarkt, aber die Gelegenheit wäre günstig gewesen.“ Inwiefern wäre ein Herzinfarkt als Beifahrer „bei über 250 Stundenkilometern“ auf der Autobahn „günstig gewesen“?

Die anschließende Episode (bzw. der gesamte „sub plot“) mit Sven überzeugte mich hingegen nicht. Die starke Anziehung, die Miriam ihm gegenüber vorgeblich verspüre, wirkt auf mich – vorsichtig formuliert – untermotiviert. Das „zufällige“ Zusammentreffen – im Wortsinn – der beiden unterstreicht in meinen Augen nur den ‚erzwungenen Status‘ ihrer Beziehung, die vom Autor, so hat es den Anschein, seinen Figuren geradezu aufoktroyiert wird, nur um dem Hollywoodklischee gemäß eine Liebesbeziehung in seiner phantastische Abenteuergeschichte unterzubringen. Nicht weniger Klischee ist der „love interest“ der Heldin, besagter Sven, der Informatikstudent, der – natürlich (dem Hollywoodklischee genügend)! – überhaupt nicht wie ein Informatikstudent daherkommt. Was vielleicht als Ironie gedacht war, stellt sich somit als abgegriffen und witzlos heraus.

Glücklicherweise wird diesem ärgerlichen, weil: unglaubwürdigen und ironisch gescheiterten romantischen Einschub seitens Heldin noch vor dem Schlussteil des Texts ein Ende gesetzt.

Jener Schlussteil schließt dann glücklicherweise wiederum an den Mittelteil des Texts an. Tempo und Spannung werden angezogen und – endlich, bin ich geneigte zu sagen! – lotet der Autor auch die phantastischen Erzählsituationen aus, die die „Anderswelt“ der Vorstellung des geneigten Lesers nachgerade aufdrängelt. Und was dem Schluss des ersten Teils noch so schmerzlich fehlte, findet sich nun am Ende dieses zweiten Teils: ein gelungener „cliffhanger“! So stellen sich dem geneigten Leser die drängenden Fragen: Was wird mit Miriam geschehen? Ist sie V’nyx dem IV. tatsächlich in die Falle gegangen? Wer die Antwort wissen will, kommt nicht umhin weiterzulesen. Sehr gut!

Fazit: Der zweite Teil macht Vieles um vieles besser als der erste Teil. Einige Unvollkommenheiten, die verblieben oder neu hinzugekommen sind, verhindern jedoch eine höhere Wertung. Aber dessen ungeachtet verblasst das gesamte sonstige aktuelle Textangebot im dt. LIT gegenüber dem erzählerischen Schwung und Einfallsreichtum dieser Geschichte! Eine klare Leseempfehlung.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 8 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

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_Faith__Faith_vor etwa 8 JahrenAutor
Auden, you saved my day

Ha! Da soll noch mal einer sagen, Auden James würde keine konstruktive Kritiken schreiben. Das ist eine er wertvollsten Textanalysen, die ich je bekommen habe, zumal sie auch mit einem üppigen Beispieltext versehen ist, der wirklich einige Untiefen weniger hat als mein Original.

Tausend Dank Auden!

Als Resümee vermerke ich für mich, dass Mark Twains Regel auch im Fetischbereich gilt. "Wenn du ein Adjektiv findest, töte es. Nicht alle, aber die meisten."

Gerade weil mir bei großartigen Kollegen dieses Genres immer wieder auffällt, dass sie durch den massiven Einsatz von Adjektiven eine besonders emotionale Dichte erzeugen (wollen), bin ich immer wieder versucht, dies auch auf diesem Weg zu schaffen. Es geht bei Fetischen um intensive Sinneserfahrungen, wie z.B. Farbe, Geruch, Geschmack, Haptik, Optik, ...

Alles Dinge die eben besonders gut durch Adjektive vermittelt werden können. Nun gut, den gezügelten Umgang mit Adjektiven nehme ich als Hausaufgabe mit.

Wenn ich nur ein einziges Wort in Deiner Neufassung kritisieren dürfte, wären es die "Kronblätter". Über dieses Wort bin ich so arg gestolpert, dass ich mir mental die Knie aufgeschlagen habe. Ich musste Googeln, habe dann verstanden was du meinst, war aber nicht zufrieden damit.

Hach ja, Sven hat ein schweres Los. So wie alle Männer die neben einer Superheldin bestehen müssen. Wenn sich Luise Lane an Supermanns Brust schmiegt ist alles gut. Aber wehe ein (normaler) Mann muss sich neben einer starken Frau beweisen. Sven ist ein klassischer Sidekick der im Laufe der Handlung noch wertvolle Beiträge leisten wird.

Sehr schön, dass Du zum Ende dieses Teils erkannt hast, dass man diese Geschichte weiterlesen muss. (So interpretiere ich dein Fazit einfach mal aus meinem subjektiven Blickwinkel) :-))

Wenn ich die Gesamthandlung mit einem Musikstück vergleichen müsste, würde ich es mit Maurice Ravels Bolero vergleichen und wir haben zum Ende dieses Teils nicht einmal zwei Minuten von dem Stück gehört...

lg

Faith

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 8 Jahren
@ Autor: „Auden, you saved my day“ (04/28/16)

Es freut mich, dass du meine Suada nicht als Zeit- und Speicherplatzverschwendung, sondern als „eine der wertvollsten Textanalysen“ aufnimmst, die du bis dato erhalten hast. Ich hoffe, dass es nicht die letzte gewesen sein wird, die dich – ob von mir oder jemand anderem – erreicht!

Was M. Twains Diktum anlangt, so habe ich damit – ausnahmsweise – so meine Probleme, denn ich halte Adjektive nicht per se für verachtenswertes Teufelswerk. Eine Untersuchung von V. K. Ashok et al. aus dem Bereich der statistischen Stilometrie („Success with Style“) liefert nämlich das – für viele vielleicht überraschende – Ergebnis, dass (neben einigen anderen nicht weniger überraschenden Faktoren) die mehr oder minder reichhaltige Verwendung von Adjektiven den Schreibstil erfolgreicher – sowohl im kommerziellen als literaturbetrieblichen Sinne – Literatur auszeichnet. Die Untersuchung galt zwar der englischsprachigen Literatur, aber die nahe sprachliche Verwandtschaft des Englischen und des Deutschen legt, denke ich, den heuristischen Schluss nahe, dass die Ergebnisse jener Untersuchung im Wesentlichen auch auf die deutschsprachige Literatur übertragbar sein dürften; was, wie ich finde, durch den bis heute ungebrochenen Erfolg der englischsprachigen Literatur auf dem hiesigen Buchmarkt gestützt wird.

In Bezug auf das konkrete Problem der Verwendung von Adjektiven, das sich dem Autor von Erzähltexten stellt, vertrete ich die – an K. R. Popper angelehnte – These, dass es darauf ankommt, die Adjektive so zu verwenden, dass es nicht auf sie ankommt. Anders gesagt: Sie sollten ihren – entscheidenden – Beitrag zur organischen Einheit der Sprachtextur eines Erzähltexts leisten; sie sollten jene Einheit jedoch nicht durch vorlautes Auftreten stören oder gar z e r stören.

Was das wortwörtliche Ausbuchstabieren von Sinneserfahrungen angeht, so finde ich, dass viele der betreffenden Autoren schlechterdings zu wenig auf die Einbildungskraft des Lesers vertrauen. In diesem Urteil stimme ich gewissermaßen mit A. Gide überein, der in seiner Poetologie des r e i n e n Romans ja bekanntlich für den Verzicht auf jegliche äußere Beschreibungen der Figuren plädierte. Und ist das eine (Sinneserfahrungen) nicht letztlich die Bedingung der Möglichkeit des anderen (äußere Erscheinungsbild der Figuren)? Und wenn also der Leser selber das andere zu übernehmen vermag, was durch das eine, das ebenso wie das andere in ihm selbst gründet, erst möglich wird, so – der logische Schluss – vermag er notwendigerweise auch das eine selber zu übernehmen. Es sei denn, zugegeben, es fehlte ihm schlechterdings an Einbildungskraft. Aber wer diese seinen Lesern generell absprechen wollte, der, denke ich, erginge sich in nichts anderem als anmaßender Geringschätzung!

Zu den „Kronblättern“: Ich stimme dir insofern zu, als jene Stelle eine der heikleren Stellen in meinem Entwurf einer Neufassung des ersten Abschnitts darstellt. Nur ist es so, dass die „hohen Hacken“ im Original der physiognomischen Andersartigkeit der Protagonistin – wie viele andere der von dir gewählten Beschreibungen ihres Äußeren notabene auch – n i c h t gerecht wird; in jenen „hohen Hacken“ liegt, wie ich finde, zu viel Mensch und zu wenig „Blaue Königin“ (was m. E. im Übrigen auch für die – wohl dem Fetischhintergrund geschuldete – Übernahme so profaner Materialien wie Latex etc. gilt). Die „Kronblätter“ waren mein Versuch, der Blauen Königin an jener Stelle im Text ein Quäntchen mehr der ihr gebührenden Andersartigkeit zu verleihen; er mag, so wie es dir scheint, gescheitert sein.

An „Sven“ stört mich nicht seine Rolle als „sidekick“, auch nicht die – von dir behauptete – Atypizität der Rollenverteilung in seiner Beziehung zu „Miriam“; letztere sehe ich zudem überhaupt nicht, denn, anders als du behauptest, füllt „Miriam“ in ihrer Zweisamkeit mit „Sven“ doch die typische Rolle der ‚schwachen Frau‘ aus, ich meine, sie schläft ja schließlich sogar – buchstäblich – in seinen Armen, an seine starke Schulter gelehnt ein! Und ein „klassischer Sidekick“ kann, denke ich, auch – oder gerade dann! – „wertvolle Beiträge“ zur Handlung liefern, wenn er vom Autor n i c h t als „love interest“ des Helden missbraucht wird. Das ist m. E. im vorliegenden Fall umso schlimmer, als jener Missbrauch so überflüssig wie in seinen narrativen Auswirkungen unstimmig und klischeebeladen ist!

Deinen Vergleich mit dem „Boléro“ von M. Ravel halte ich, obgleich ich weiß, worauf du hinauswillst (frei übersetzt: das Beste kommt zum Schluss), sowohl für unvorteilhaft als auch unzutreffend; ich meine, es gibt nicht wenige – ernstzunehmende – Stimmen (darunter die des Komponisten selbst!), die sich eher abfällig über besagtes Werk geäußert haben, und irgendwelche strukturellen Ähnlichkeiten (z. B. die fortwährende Wiederholung eines Leitmotivs analog zum Ostinato-Rhythmus der Musik) sind schlechterdings nicht vorhanden. Aber abgesehen von diesem Einzelfall halte ich Vergleiche zwischen Musik und Literatur generell für gewagt; es sei denn, es handelte sich um so einschlägige Bücher wie „Der Scherz“ von M. Kundera oder „Holzfällen“ von T. Bernhard; andernfalls, fürchte ich, wäre der Weg von der bloßen Unvorteilhaftigkeit zur peinlichen Prätention nicht weit.

In diesem Sinne

Auden James

AnonymousAnonymvor mehr als 7 Jahren

Toller Spannungsbogen

fun68fun68vor etwa 6 Jahren
Eine der besten erotischen Sci-Fi Geschichten.

Vielen Dank für deine Fantasie und das Können, diese in Worte fassen zu können.

Obwohl ich ein Kopfkino Mensch bin, würde ich mir wünschen das solche Geschichten verfilmt werden.

LG

AnonymousAnonymvor mehr als 5 Jahren
Super

Hab die Story gerade gefunden, bis hierher absolut super.

Gefällt, Sieht nach komplexem Hintergrund aus, sehr schön!

Riddick47Riddick47vor etwa 3 Jahren

ich bin gespannt, wie sich die junge Liebe entwickelt....

AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Hat alles um einen neugierig zu machen wie es weitergeht+++

Anonymous
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