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Wenn die Nachtigall erwacht 03

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***

Die Sonne stand bereits hoch am Horizont, als Miriam ihren Kopf unter der Bettdecke hervorstreckte und sich umblickte. Es musste nach Mittag sein, sie hatte geschlafen, bis ihr Körper des Schlafens überdrüssig war. Hellwach riss sie die Bettdecke zur Seite und sprang aus dem Bett. Die Küchenuhr zeigte 13 Uhr: Zeit für ein Frühstück. Während sie die Haferflocken mit reichlich Milch, Quark, Erdbeeren und Bananen verrührte, dachte sie an Sven. Sie trug die Frühstücksschale ins Wohnzimmer und stellte sie auf den Sofatisch. Dann suchte sie die SIM-Karte aus ihrem Vorrat, für die Sven die passende Nummer hatte. Sie baute die Karte und den Akku in eines ihrer Handys und schaltete es ein. Das Handy signalisierte mit einer Melodie, dass es zum Leben erwacht war und ein Netz suchte. Miriam nahm das wohlwollend zur Kenntnis.

Sie legte sich auf das Ledersofa, stellte die Frühstücksschale neben sich und aß den ersten Löffel. Kauend blickte sie an ihrem schwarzen Hochglanzkörper entlang, winkelte ein Bein an und sehnte sich danach, von tausend Augen beobachtet zu werden. Für ihre Art war es ein Zeichen der Ehre, sich nackt zu zeigen. Nur wer etwas zu verbergen hatte ... ja, der verbarg sich hinter Kleidung oder in den Büschen. Sich nackt und breitbeinig zu zeigen und gesehen zu werden, war eine wichtige soziale Komponente, die sie bei den Menschen im Alltag vermisste.

Im Posteingang war eine Nachricht von der Nummer, die sie Sven gestern gegeben hatte.

„Magst du Sushi heute Abend?"

„Frittiert esse ich alles", tippte sie mit flinken Fingern, fügte einen Smilie an und drückte auf Senden. Dann leckte sie die letzten Krümel vom Löffel und dachte: ‚Ich würde überall mit dir hingehen, aber was ziehe ich dazu an?'

Kaum eine Minute später kam Svens Antwort: „O.K., heute Abend, 19Uhr, die Wegbeschreibung ist im Anhang, oder soll ich dich abholen?"

„Nein, wir treffen uns dort. Freu mich. HDL Miri."

„HDAL Sven."

Miriam öffnete die Rückseite des Handys, nahm den Akku heraus und legte die Einzelteile auf den Tisch. Mit Sven in ein richtiges Restaurant zu gehen, war ein schöner Gedanke, aber sie machte sich Sorgen über das, was nach dem Essen passieren könnte.

'Ich darf auf keinen Fall Alkohol trinken. Wenn ich nüchtern bleibe, kann eigentlich nichts schief gehen', glaubte sie für einen Moment und schüttelte dann den Kopf, 'Eigentlich kann alles schief gehen!'

Je mehr sie über ihre Gefühle für Sven nachdachte, desto komplexer wurden ihre Gedankenspiele. Sie machte sich Sorgen, ob Sven das Interesse an ihr verlieren könnte, wenn sie etwas falsch machte. Gerade wegen der Möglichkeit des Scheiterns wollte sie doch dieses Spiel als Mensch spielen. Das Andere in ihr könnte Sven in kurzer Zeit zu einer demütig gehorsamen Lustdrohne machen -- sehr effektiv, aber keine Herausforderung. Und vor allem streng verboten für jemanden, der seine zweite Chance bekommen hatte! Außerdem weckte Sven ein Gefühl in ihr, von dem sie mehr erleben wollte. Von dem das Mädchen, das tief in Miriam lebte, schon lange geträumt hatte: Sich verlieben!

*

Nach dem Frühstück taute Miriam eine weitere Spermaprobe auf und ging zu V'nyx dem IV. Sie ließ den Saft in ihren Mund laufen und näherte sich der weit geöffneten Blüte um sie zu füttern.

»Was weißt du über diesen toten Wald?«, fragte Miriam.

‚Ich weiß nichts darüber, das habe ich dir gestern schon gesagt!', antwortete V'nyx der IV.

»Cerebrate sind doch immer mit der Anderswelt verbunden -- warum findest du es nicht heraus?«

‚Wie ist eine so lethargische und ursprünglich blinde Königin eigentlich an meine Datenkapsel gekommen?', kam als Gegenfrage.

»Um dieses Rätsel kümmere ich mich, wenn du herausfindest, was in der Anderswelt vor sich geht«, versprach Miriam.

Die Blüte löste sich von Miriams Gesicht, von dem Sperma waren keine Reste übrig.

‚Du stehst mir im Licht!', vermittelte V'nyx der IV. Miriam erhob sich und ging zur Seite, sodass einige Sonnenstrahlen durch die Jalousien auf die Blume fielen.

‚Kannst du die Blätter entfernen, damit ich mehr Licht bekomme?', fragte V'nyx der IV.

»Das sind keine Blätter«, sagte Miriam, strich über die Lamellen der Jalousie und ließ den Sonnenschutz so, wie er war.

»Man muss auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat«, sagte sie und verließ den Raum.

Miriam wollte sich ihr Outfit für den heutigen Abend zusammensuchen und stellte fest, dass sie "nichts" zum Anziehen hatte. Sie schlug die Schranktür zu und entschied sich vorläufig für ein lässiges Sommeroutfit, mit dem sie zumindest in die Stadt gehen konnte, um sich etwas Angemessenes zu kaufen. Bevor sie die Behausung verließ, schaute sie noch einmal in den Spiegel und ging ihre Checkliste durch: Heller Hauttyp, Oberweite, grüne Augen, ...

***

Die Verkäuferin hatte Miriam freundlicherweise geholfen, die Etiketten aus den Klamotten zu entfernen. Sie saß in ihrem neuen Outfit in einem Café und fühlte sich sehr wohl in dem knapp geschnittenen Kleid. Beim Übereinanderschlagen der Beine musste sie aufpassen, denn ein paar Beobachter spekulierten bereits auf die nächste Änderung ihrer Sitzhaltung. Nach zwei Stück Käsekuchen war ihr das aber fast egal. Sie vermied Blickkontakt und begann damit, das Smartphone zusammenzubauen, auf dem sie die mysteriöse E-Mail erhalten hatte. Da sie ihre Geräte immer zerlegte, anstatt sie nur auszuschalten, ging ihr das routiniert von der Hand. Eine technisch begabte Blondine in High Heels -- das brachte ihre Beobachter noch mehr aus der Fassung.

Sie durchsuchte ihr Gerät, aber weder im Spam-Verzeichnis noch unter den gelesenen E-Mails fand sie die Nachricht, die ihr den Tipp mit der Datenkapsel gegeben hatte. Sie suchte alle Verzeichnisse mehrmals durch, ohne auch nur einen Hinweis auf diese E-Mail zu finden. Dann fiel ihr ein, dass sie von der E-Mail auf eine Website weitergeleitet wurde. Die Historie ihrer besuchten Internetseiten war überschaubar. Sie fand eine Adresse, die nur aus kryptischen Zeichen bestand, und klickte sie an. "Server nicht gefunden, oder Website existiert nicht"

»Fuck!«, zischte sie und fühlte sich wie ein dummes Kind gegenüber dieser geradezu magischen Allmacht der Technik.

Miriam zerlegte das Gerät in seine Einzelteile, bezahlte und eilte auf ihren hohen Pumps aus dem Café. Sie hatte die Zeit vergessen und musste sich beeilen, um nicht zu spät zum Date mit Sven zu kommen. Sven studierte Informatik, er könnte ihr sicher bei ihrem Problem helfen. Sie entschied sich aber, ihn nicht beim ersten richtigen Date mit der Nase auf ihre Probleme zu stoßen.

***

»Und heute war die Mail verschwunden, als ich sie noch einmal lesen wollte. Ganz schön doof, oder?«, erzählte Miriam im Plauderton. Ihr war es eine gute halbe Stunde lang gelungen, nicht über ihre E-Mail zu reden, dann platzte sie vor Neugier. Sven zuckte mit den Schultern und antwortete: »Das kann doch jedem Mal passieren, wenn es eine Spam-Mail war, hat sie der Server vielleicht automatisch gelöscht. Oder du hast einen Virus, der deine Mails löscht.«

»Hm«, brummte Miriam.

»War die Mail wichtig?«

‚Auf jeden Fall hat sie ihren Zweck erfüllt', dachte Miriam und entschied sich für ein Kopfschütteln.

»Nein, nicht wirklich, mich ärgert es nur, wenn Dinge geschehen die ich nicht verstehe.«

Sven lehnte sich verschwörerisch über den Tisch und flüsterte gespielt geheimnisvoll: »Kein Mensch versteht mehr was im Internet passiert, aber behalte das bitte für dich, wir wollen die Öffentlichkeit doch nicht verunsichern.«

‚Die Öffentlichkeit zu verunsichern, ist mir sogar vertraglich verboten', dachte Miriam grinsend.

»Okay«, hauchte sie und gab Sven einen unverfänglichen Kuss, bevor er sich auf seinen Stuhl zurücksinken ließ.

»Du musst mal diese kleinen Röllchen mit der Seezunge probieren«, sagte Miriam begeistert, um das Thema zu wechseln. Sven winkte dankend ab, er war längst satt. Miriam griff sich mit ihren Stäbchen ein einzelnes Reiskorn, führte es zu ihrem Mund, nahm es mit der Zungenspitze auf und ließ es gespielt langsam hinter ihren rot geschminkten Lippen verschwinden.

»Kannst du das auch?«, fragte sie herausfordernd. Sven hatte sie zwar die ganze Zeit beobachtet, aber ihre Frage offenbar nicht verstanden. Der verliebte Blick entschuldigte seine Unaufmerksamkeit. Miriam neigte den Kopf kokett zur Seite und Sven fühlte sich beobachtet. Er schob sein Weinglas verlegen zur Seite, bis es Miriams Wasserglas berührte und gestand: »Wenn du mich weiter so anschaust, benehme ich mich, nach einem weiteren Schluck Wein, komplett daneben.«

»Tja, ich kann mich auch nüchtern komplett daneben benehmen«, hauchte Miriam und trank einen Schluck Wasser.

»Ach ja?«, sagte Sven mit herausforderndem Blick.

»Ja«, hauchte Miriam, stand auf, stemmte ihr Knie auf die Tischkante, zog das andere Bein nach und krabbelte über den gedeckten Tisch zu Sven. Die Gäste an den benachbarten Tischen schauten verwirrt zu der jungen Frau. Die stach mit ihrem schwarzen Rüschenminikleid und dem breiten, blauen Lackgürtel, der ihre grazile Taille umschloss und lässig auf den Hüften lag, ohnehin hervor. Der Haarreif und die schwarzen hohen Lackpumps, mit den blauen Schleifen oberhalb der Schuhspitzen, untermalten das verführerische Outfit. Ihre üppige Oberweite, der straffe Po und vor allem der Glanz ihrer Augen, gaben der Erscheinung eine entscheidende Wendung -- Alice im Wunderland für Erwachsene.

Sven verfolgte Miriams provokanten Auftritt, zum Ende des Abendessens, ohne die Maske der Gelassenheit aufzugeben. Er blieb sitzen und beobachtete Miriam, die mit raubkatzenhafter Eleganz über den Tisch krabbelte, ohne das Geschirr zu zerstören. Ein Kellner hob mahnend den Finger und hoffte, den Fauxpas durch dezente Gesten zu beenden. Er verharrte stumm in der Bewegung, als ihn klare grüne Augen fixierten.

»Küss mich!«, sagte Miriam zu Sven, ohne den wachsamen Blick vom Kellner abzuwenden. Sven zögerte: Bis jetzt war er Beobachter, der Kuss würde ihn in die Sache hineinziehen. Miriam schaute Sven kurz an, dann nagelte sie den Kellner wieder mit ihren Blicken an die Wand. Sven wusste, dass er den weiteren Verlauf dieses Augenblicks kontrollierte, denn eine ungeküsste Miriam wäre blamiert. Sein Kuss würde ihren Mut belohnen und ihn in die Sache hineinziehen. Miriams Blick streifte ihn erneut, diesmal lag etwas Flehendes darin -- Sven genoss es, lächelte verwegen und neigte seinen Oberkörper vor.

»Ich werde den Tag bereuen, an dem ich dich kennengelernt habe«, flüsterte er in ihr Ohr, bevor er ihre Lippen berührte. Miriam atmete während des Kusses erleichtert aus. Die Anspannung der letzten Herzschläge entlud sich in züngelnden Bewegungen.

»Wir sind zu jung, um den ganzen Abend in Restaurants rumzusitzen«, sagte Miriam mit verlangendem Blick. Sie schob ein Bein unter ihrem Körper vor und ließ sich galant auf Svens Schoß gleiten.

*

Das Geld auf dem Tisch deckte die Kosten um mehr als das Doppelte. Der Kellner nahm es, räumte die Teller ab und blickte dem übermütigen Pärchen mit schmalen Lippen nach. Einige Gäste schauten anerkennend oder vorwurfsvoll zu dem jungen Mann in dem lässig geschnittenen Hemd und der aufreizenden Frau in seinem Arm.

»Was macht deine Schulter?«

»Tut fast gar nicht mehr weh«, sagte Miriam und genoss die milde Sommerluft, die in der jungen Nacht durch die Straßenschluchten wehte.

Aus der angriffslustigen Raubkatze wurde ein schüchtern dreinblickendes Kätzchen.

»Bin ich dir zu anstrengend?«

»Ich kann nicht genug davon bekommen, aber ich dachte immer, dass ich nicht der Typ bin, dem so etwas passiert.«

»Na, wenigsten denkst du nicht, dass du dachtest.«

Sven lachte nickend, blieb stehen und legte seine Hände auf ihre Wangen. Miriam schloss ihre Augen und genoss seine Lippen auf ihren. So bedächtig und gefühlvoll war sie noch nie geküsst worden. Ihre Knie wurden weich, sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper, machte einen Satz und umklammerte seine Hüften mit ihren Beinen. Sven taumelte, hielt das Gleichgewicht und trug Miriam, die wie ein Klammeraffe an ihm hing. Sie presste sich fest an ihn und fühlte seine Arme zupackend auf ihrem Rücken -- die Umarmung war schmerzhaft intensiv.

»Hast du so etwas schon einmal erlebt?«, fragte sie mit zitternder Stimme.

»Nein. Zumindest noch nicht angezogen und auf offener Straße.«

»Ich will die Skulpturen sehen, die du baust!«

»Ich weiß.«

***

Das Taxi hielt am Rand einer Ausfallstraße, die zu den Vororten der Großstadt führte. Dem Taxifahrer bereitete die Hinterhofatmosphäre sichtliches Unbehagen. Sven bezahlte und führte Miriam zu einer heruntergekommenen Tankstelle, vor der einige Gebrauchtwagen standen, mit großen Preisschildern in den Windschutzscheiben. Hinter dem Verkaufsraum der Tankstelle schob er ein rostiges Eisentor auf.

»Gehört alles meinem Onkel. Du musst keine Angst haben, ich bin hier quasi aufgewachsen.«

»Ich habe keine Angst«, sagte Miriam und huschte durch das offene Tor, darauf bedacht, ihr Kleid nicht an einem abstehenden Draht des Zauns aufzureißen. In dem schummrigen Licht der Straßenlaternen sah sie einen Schrottplatz, trostlos und verkommen, aber zugleich eine Spielwiese für Bastler und Kreative. Sven führte sie in eine Werkstatt, die vor vierzig Jahren topmodern gewesen war, und schaltete das Neonlicht an.

»Cool!«, sagte Miriam und ließ den Mund erstaunt offen. Sie stand vis-à-vis zu einem großen Käfer aus Stahl. Die bedrohlich aufragenden Flügel bestanden aus der gespaltenen Motorhaube des gleichnamigen Autos. Die sechs Beine aus gebogenen Auspuffrohren kamen der Anatomie dieser Insekten erstaunlich nahe und der detailverliebte Kopf bestand aus unzähligen zusammengeschweißten Sechstkantmuttern. Andächtig lief sie an dem Käfer vorbei und entdeckte eine Biene mit einem Hinterleib aus überlappenden Motorradschutzblechen. Daneben erhob sich eine übermenschengroße Gottesanbeterin, deren Bestandteile sie nicht mehr ihrem Ursprung zuordnen konnte.

»Die ist supercool«, sage Miriam, nachdem sie die Exponate mehrmals umrundet hatte, und zeige auf die Gottesanbeterin.

»Mein jüngstes Werk. Ich habe versucht, nicht nur Schrott zusammenzuschweißen, sondern etwas wirklich Neues zu schaffen.«

»Das ist Dir gelungen«, sagte Miriam bewundernd, sah den Stolz in Svens Augen und freute sich für ihn.

Ihre strahlenden Augen senkten sich, als Sven eine Flasche Sekt hinter seinem Rücken hervorzauberte.

»Oh, für mich bitte nicht.«

»Du stehst zu deinem Null-Promille-Grundsatz«, sagte Sven und stellte die Flasche zur Seite.

»Es ist nicht böse gemeint, ich möchte nur kein Risiko eingehen«, versuchte Miriam zu erklären und glaubte, alles noch schlimmer zu machen, weil Sven nichts von dem Risiko wusste.

»Hat es etwas damit zu tun, dass du anstatt Telefonnummern gleich komplette Mobilfunkverträge verschenkst?«, fragte Sven verschwörerisch. Er legte seine Arme auf ihre Schultern, zog sie zu sich heran und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

Miriam blickte verlegen zu Seite, brachte den Mut auf, ihm in die Augen zu sehen und flüsterte: »Kann ich das alles später erklären, wenn... «

Er verschloss ihre Lippen mit einem weiteren Kuss und flüsterte ebenfalls, um die geheimnisvolle Stimmung aufrechtzuerhalten: »Ich will es noch nicht wissen. Vielleicht ist mir die Erklärung zu banal und im Moment machen mich diese ganzen Details total an.«

Sie legte ihren Kopf an seine Brust und lächelte erleichtert. Umringt von bizarren Wesen aus Stahl im Schein des kalten Neonlichtes fühlte sie seine Körperwärme und empfand wohliges Glück.

»Können wir irgendwohin gehen, wo es etwas gemütlicher ist?«, fragte Miriam.

»Ich habe die obere Etage eines Fünfsternehotels für den Rest der Woche reserviert, aber wenn du willst, können wir es uns auch nebenan gemütlich machen«, sagte Sven und schaffte es nicht, die gespielt beiläufige Gelassenheit aufrechtzuerhalten, als ihn Miriam anlachte.

»Wo ist denn nebenan?«

*

Neben der Werkstatt war ein unerwartet gemütlicher Raum, in dem unter anderem ein frisch bezogenes Bett stand.

»Wohnst Du hier?«, frage Miriam und schaute sich um.

»Nur, wenn ich es zu Hause nicht aushalte, was immer öfter vorkommt, seit mein Vater arbeitslos ist.«

Sie erkannte das Skateboard, auf dem sie durch den Park gerollt waren. Es lehnte an der Wand neben einem Surfbrett und einem Snowboard.

»Ich mag Brettspiele«, sagte Sven und schlang seine Arme von hinten um ihren Bauch, legte seinen Kopf auf ihre Schulter und küsste ihren Hals unterhalb der Ohrmuschel.

Sie drehte sich in seinen Armen, um ihn besser küssen zu können, fühlte seine großen Hände auf ihrem Po und genoss den festen Griff. Mit krabbelnden Fingern zog er den Saum des Kleids nach oben, während sie sich küssten. Dann krallte sich Sven besitzergreifend in ihre nackten Pobacken. Sie schmeckte seine Küsse und ließ ihre Hüfte kreisen, während er ihren Po massierte. Mit einer Hand öffnete Sven den seitlichen Reißverschluss ihres schulterfreien Kleides und tastete sich unter dem Stoff zu ihren Brüsten vor. Miriam stand reglos vor ihm und genoss es erobert zu werden - irgendwie zumindest.

»Stimmt etwas nicht?«, fragte Sven nach einem langen Kuss, währenddessen ihm die Passivität seiner Partnerin aufgefallen war. Miriam blickte ihn scheu an und nickte: »Doch, doch, ich will nur nichts falsch machen und jetzt habe ich wohl schon etwas falsch gemacht, sonst würdest du nicht fragen.«

So einfühlsam wie möglich sagte Sven: »Ich will dich zu nichts drängen. Ich dachte nur, du hast ... Erfahrung?«

»Jaja, natürlich habe ich die.«, antwortete Miriam und lachte etwas überdreht, wodurch der Inhalt ihrer Aussage auch als das genaue Gegenteil interpretiert werden könnte.

»Wir haben alle Zeit der Welt und wenn es dir heute zu schnell oder zu weit geht, sagst du einfach Stopp - O.K.?«

»Du bist süß«, sagte Miriam. Sie stand in ihrem halb geöffneten Kleid vor Sven und wirkte geradezu zerbrechlich schön, wie eine Porzellanfigur.

»Ich helfe dir aus der Hose, O.K.?«, sagte Miriam und ging vor ihm auf die Knie. Sie öffnete die Hose und zog sie mitsamt der Boxershorts bis zu seinen Knöcheln runter. Mit einer Hand umgriff sie den erigierten Schaft und die andere Hand formte sie zu einer Schale, mit der sie seine Hoden umschloss und sanft massierte. Die Eichel wuchs aus der Vorhaut hervor und wurde von Miriam liebevoll geküsst. Ihre Zungenspitze spielte mit dem Hautbändchen, dass die Vorhaut mit der Eichel verband und sie riskierte einen Blick nach oben. Sven schaute mit verklärtem Blick zu ihr runter und sagte: »Du bist wahnsinnig gefühlvoll, gib du das Tempo vor.«

Die Leidenschaft einer Raubkatze blitzte in ihren Augen auf. Sie sprang auf, stieß ihn aufs Bett und setzte sich mit hochgeschobenem Kleid auf seine Beine. Sven war kurz irritiert, fing sich und nutzte seine freien Hände, um ihren Oberkörper gänzlich von dem offenen Kleid zu befreien. Er zog den Stoff, der nur noch von dem breiten Gürtel am Körper gehalten wurde, nach unten bis zu ihrem Bauchnabel und griff nach den prächtigen Titten. Er wagte nicht zu fragen, ob die echt waren, aber er sah keine Narben und es fühlte sich echt ECHT an.

»Wenn es dir zu schnell oder zu weit geht, sagst du einfach Stopp - O.K.?«, hauchte Miriam als liebevolle Retourkutsche auf seinen vorherigen Vorschlag und zog das feuchte Stoffdreieck, dass sich an ihre haarlose Muschi schmiegte zur Seite.

»Stopp!«, rief Sven, als sich Miriam auf seinen aufgerichteten Schwanz setzen wollte. Er fischte ein Kondom unter dem Kopfkissen hervor. Miriam blickte irritiert, die unverhohlene Leidenschaft in ihrem Gesicht wurde von unterschwelliger Ablehnung verwässert.

»Ich nehme die Pille, wir brauchen kein Kondom«, log sie, als Sven die Packung aufriss. Es wäre zu kompliziert, zu erklären, dass sie ihre Körperfunktionen ohne Hormongaben kontrollieren konnte.

»Ich weiß«, sagte Sven und zog das halbtransparente Kondom aus der Packung, »Du hast auch kein AIDS, genau so wenig, wie ich.«

_Faith_
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