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Wenn die Nachtigall erwacht 03

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Ihr Immunsystem fand das AIDS--Virus allenfalls interessant, aber wie sollte sie das jetzt erklären? Er setzte die Latexmütze an seiner prallen Eichel an und rollte den Wulst nach unten.

Miriam nickte resigniert. Saver Sex war so tief in den Köpfen ihrer Generation, dass sie Sven aus dem menschlichen Blickwinkel zustimmen musste. Gleichzeitig empfand sie es als tragisch, dass sie ausgerechnet durch einen hauchdünnen Latexfilm von ihm getrennt wurde. Die sanft zupackenden Hände an ihren Brüsten rissen sie aus ihrer Lethargie. Sie massierte die gummierte Eichel mit den Fingerkuppen, bis das Flehen in Svens Augen glaubhaft war. Dann hob sie ihr Becken, rutschte über seine Körpermitte und fühlte die heiße Spitze zwischen ihren Schamlippen. Langsam nahm sie auf dem Schwanz Platz, schnickte ihre Haare über die Schultern, und stützte sich mit den Händen neben Svens Oberkörper ab. Sie spürte ihn tief in sich und ließ ihr Becken genüsslich kreisen, aber den wirklichen Kick gab ihr Svens dankbar berauschter Blick. Sie lächelte ihn an, er lächelte zurück.

In einer Hinsicht war es für Miriam das erste Mal. Dabei ging es nicht um den Akt an sich oder den (verminderten) Austausch von Körperflüssigkeiten, sondern um den körperlichen Ausdruck eines emotionalen Zustandes, den die Menschen Liebe nannten. Ein Aspekt der in ihrem bisherigen Leben zu kurz gekommen war und der aus diesem Abend mit Sven etwas einmaliges machte. Eine Erfahrung die nur durch das Mädchen Miriam und nicht durch die Königin möglich war. Die Liebe der Königin war universell, absolut und nicht hinterfragbar. Die Liebe des Mädchens galt einzig Sven und war von seiner Erwiderung abhängig. Ein hauchdünner Faden den beide halten mussten, ohne ihn dabei zu zerreißen.

»Alles O.K.?«, fragte Sven und rollte ihre Nippel, bis Miriam von dem leichten Ziehen aus ihren Gedanken gerissen wurde.

»Perfekt!«, hauchte sie und erinnerte sich an den Ritt auf dem großen Vogel. Sie versuchte, die wippenden Beckenbewegungen nachzustellen und entlockte Sven ein sanftes Stöhnen. Ausdauernd hielt sie das Tempo und genoss die Stöße, das Kneten ihrer Brüste und Svens glückseligen Blick, der sich überwiegend auf ihre Brüste richtete.

Durch das Kondom spürte Miriam lediglich einen harten Penis in ihrem Unterleib, die üblichen Informationen, die sie von einem nackten Schwanz empfing, blieben ihr verborgen. Die Stöße erregten sie, aber Svens Gestik und Mimik zu beobachten - zu sehen, was sie im Rahmen ihrer menschlichen Möglichkeiten bewirken konnte, war ungemein erregender. Sie ritt den jungen Hengst unaufhaltsam dem Abgrund entgegen und er genoss es, japste vor Freude und konnte gar nicht genug von ihren Titten bekommen. Sie legte ihre Hände auf seine und drückte fester zu, die Nippel brannten, Sven verstand und rollte die Knospen härter. Selbstvergessen wechselte Miriam in den gestreckten Galopp, hieß die weit ausholenden Stöße willkommen und ergötzte sich am feuchten Klatschen von Fleisch auf Fleisch, ohne dabei Rücksicht auf den Hengst zwischen ihren Beinen zu nehmen.

Eine bockende Bewegung und kräftige Arme warfen sie aus dem Sattel. Mit Schwung landete sie neben Sven auf der Matratze und riss die Augen auf. Er steckte noch ein Stück in ihr und sie fühlte die pumpenden Bewegungen. Leider bekam sie nichts von dem Sperma ab. Miriam streichelte liebevoll über Svens Gesicht, während sich sein Leib ein letztes Mal schüttelte. Atemlos öffnete er die Augen und blickte in das schönste Gesicht der Welt, zumindest konnte er sich bei seiner aktuellen Gefühlslage nichts Schöneres vorstellen. Miriam fuhr verspielt mit der Fingerspitze über seinen Nasenrücken, folgte der geschwungenen Augenbraue und streichelte über die Wange.

Das Blut kehrte langsam in Svens Gehirn zurück. Er wollte etwas sagen, Miriam aber legte einen Finger auf seine Lippen und küsste ihn auf die Nasenspitze. Mit der freien Hand öffnete sie den breiten Gürtel, um aus ihrem Kleid schlüpfen zu können.

»Kannstdudieschuhebitteanlassen?«, seufzte Sven benommen.

»Ich hatte gar nicht vor, die Schuhe auszuziehen ..., soll ich den Gürtel auch wieder anziehen?«

Sven richtete seinen nackten Oberkörper auf, schälte sich aus seiner Jeans, die um seine Füße schlabberte, und blickte erstaunt zu Miriam. Die lag, abgesehen von den Pumps, nackt neben ihm und schloss den breiten Lackgürtel wieder um ihre schmale Taille.

»Ich bin definitiv nicht der Typ, dem so etwas passiert«, sagte er, überwältigt von ihrem Anblick.

»Und wenn doch?«, fragte Miriam. Dabei legte sie den Kopf auf seine Brust und schaute ihm verliebt in die Augen.

»Dann habe ich auch mal Glück, ich hoffe das Gleiche für dich.«

»Mach dir bitte niemals Sorgen um mich«, bat ihn Miriam.

»Wie meinst du das?«

»Wie ich es sage: Mache dir niemals Sorgen um mich. O.K.?«

»Dieses Versprechen kann ich dir nicht geben.«

Miriam schloss ihre Augen. Sie nahm es Sven nicht übel, er konnte es nicht verstehen, und sie wollte es nicht erklären -- nicht jetzt. Seine Hand kraulte ihren Nacken, während der Schlaf seine sanfte Decke um die beiden hüllte.

*

Miriam schlief einen seichten, unruhigen Schlaf und erwachte mit einem krampfenden Schmerz im Unterleib. Ihr war schwindelig und kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. Sie kannte diese Symptome, aber eigentlich konnte es nicht sein, denn sie hatte in letzter Zeit ausreichend Sperma zu sich genommen. Allerdings war ihr Bedarf durch V`nyx den IV. größer als sonst und vielleicht fühlte sich ihr Körper schlichtweg betrogen, wegen dem Sex mit dem Kondom, bei dem sie leer ausgegangen war. Ein neuer Krampf in ihrem Unterleib erreichte seinen Höhepunkt und sie versuchte, nicht zu schreien. Mit verschwommenem Blick sah sie das benutzte Kondom am Fußende des Betts auf dem Boden liegen. Sie krabbelte über Sven, darauf bedacht, ihn nicht zu wecken, und hüpfte aus dem Bett. Die Absätze der Pumps knallten auf den Holzfußboden, Sven grunzte im Schlaf.

Verstohlen wie eine Ladendiebin, griff sie nach dem Kondom und blickte zu Sven -- er schlief. Sie hielt das Kondom in ihren Händen, um den Inhalt wenigstens etwas zu erwärmen. Ein neuer Krampf kündigte sich in ihrem Unterleib an. Wenn sie nicht schon auf dem Boden gekauert hätte, müsste sie sich spätestens jetzt mit gekrümmten Rücken hinsetzen. Im Anbetracht der Schmerzen war diese Medizin nicht mehr bitter. Sie hielt die offene Seite des Kondoms an ihren Mund und streifte das handwarme Sperma vom geschlossenen Ende zur Öffnung. Der nicht mehr frische Geschmack war ihr jetzt egal und die für sie wichtigen Moleküle waren glücklicherweise noch in einem annehmbaren Zustand.

Miriam fühlte eine wohlige Entspannung in ihrem Inneren. Sie streifte ein zweites Mal mit ihren Fingern über die schlaffe Latexhülle, um die letzten Reste zu erhaschen. Ein dezentes Räuspern ließ sie erschrocken zusammenzucken. Sven richtete sich verschlafen auf und verstand erst langsam, was er sah.

»Ich steh da drauf«, murmelte Miriam verlegen, mit räudigem Unterton.

Sven wusste aus dem Internet, dass es für ALLES einen Fetisch gab und murmelte: »Solange du nicht mit Scheiße spielst ... «

»Mach ich nicht«, versprach Miriam. Sie hockte am Fußende des Bettes und strich sich beschämt über die Schienbeine.

»Darf ich wieder ins Bett kommen?«

»Ja«, sagte Sven und reichte ihr eine Wasserflasche, »Trink einen Schluck. Bei frischem Sperma kann ich es ja verstehen, aber nach ein paar Stunden ...«

»... ist es eklig«, gestand Miriam, »ich hab mich vorhin nur nicht getraut.«

Sie richtete sich auf, nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche und spülte ihren Mund übertrieben gründlich aus. Es war ihr schon peinlich genug und Sven sollte sich nicht vor ihr ekeln.

Sven lag mit hinter dem Kopf verschränkten Armen im Bett und sah Miriams Silhouette, als sie einen weiteren großen Schluck aus der Wasserflasche nahm und dabei ihren schlanken aber kurvenreichen Körper aufreizend in die Länge reckte. Er verzieh der nackten Schönheit bei diesem Anblick alle zukünftigen Sünden. Sie krabbelte im Bett über ihn drüber und legte sich neben ihn, wirkte aber verkrampft.

»Was ist?«, fragte er und drehte sich auf die Seite, um ihr Gesicht streicheln zu können. Miriam starrte die Decke an und holte tief Luft: »Mir ist das peinlich.«

»Das ist schon O.K., ich verstehe nur nicht, was dich an kaltem Sperma in einem Kondom antörnt. Du hast selbst gesagt, dass es eklig schmeckt.«

»Ja, aber ich habe das jetzt gebraucht, sonst wäre etwas Schlimmes passiert«, sagte Miriam. Ihre Anspannung stieg ins Unerträgliche. Sven verzog den Mund skeptisch, es war offensichtlich, dass er mit ihrer Aussage nichts anfangen konnte.

»Ich bin die Königin einer außerirdischen Lebensform und mein Organismus benötigt von Zeit zu Zeit Sperma«, sagte Miriam gepresst, als würde ihr dieses Geständnis Schmerzen bereiten. Ihre Anspannung wich einer aufflammenden Panik vor Svens Reaktion. Sie überlegte, ihre Sachen aufzusammeln und zu gehen, bevor er sie rausschmiss. Sie würde einige Zeit leiden, aber Beziehungen zerbrachen Täglich zu tausenden auf dieser Welt - so war das nun mal.

»Das ist ja mal richtig geil!«, sagte Sven anerkennend.

»Ach ja?«, hakte Miriam erstaunt nach, ihr Brustkorb bebte und das Blut rauschte am Rande einer Panik in ihren Ohren.

»Ja«, bestätigte Sven und strich sanft über ihre großen Brüste, die Brustwarzen zogen sich hart zusammen, als hätten sie mit der Gefühlslage ihrer Besitzerin nichts zu tun.

»Ich schwanke zwischen Raumschiffkapitän und Rockstar. Manchmal überlege ich, ob es einen Rockstar geben kann, der zugleich ein Raumschiff kommandiert, aber ich glaube, die große Verantwortung passt nicht zu dem exzessiven Drogenkonsum«, sinnierte Sven. Miriams Anspannung entlud sich in einem herzhaften Lachen. Ihr Kreislauf war noch auf eine Panik eingestellt und für einen Moment wusste sie ihre Reaktion selbst nicht einzuschätzen. Sven hatte ihr Geständnis zwar gründlich missverstanden, aber der Kerl war vielleicht verrückt genug, um die Wahrheit tröpfchenweise zu ertragen.

»Fliegen macht doch zugedröhnt doppelt so viel Spaß«, prustete Miriam und schlang ihre Arme um ihn.

»Ein Alien und dann auch gleich die Königin«, flüsterte Sven kopfschüttelnd, als ginge es darum, die überbordende Fantasie eines Kindes zu zügeln.

»Wenn dann richtig«, murmelte Miriam mit kindlicher Stimme. Sie küssten und streichelten sich mit geschlossenen Augen, bis die Bewegungen träge und die Atmung flacher wurden. Nackt und eng aneinander gekuschelt schliefen sie wieder ein.

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12 Kommentare
_Faith__Faith_vor fast 8 JahrenAutor
@ernsthaft

Hallo Auden,

es freut mich, dass du die Geduld mit mir nicht verlierst. Ich habe heute und in den nächsten Tagen sehr wenig Zeit, darum nur Kurz:

Miriam ist "realtiv" geerdet, das war der Deal für ein freies Leben. Wenn sie wie eine "normale" Königin ihrer Art agieren würde, wäre sie seit Jahren tot. Aktuell sitzen auf ihrer Schulter ein Engelchen und ein Teufelchen (wer wer ist, muss ich nicht erwähnen). Ich finde das spannend, kann deine Argumentation bezüglich des Spannungsaufbaus allerdings auch nachvollzien. Diesen Erkenntnisgewinn kann ich aber leider erst in zukünftigen Projekten versuchen anzuwenden. Es würde mich riesig freuen, wenn du die Handlung weiter begleitest, weil das Beste noch kommt.

lg

Faith

Auden JamesAuden Jamesvor fast 8 Jahren
@ Autor: Fruchtbare Diskussion (05/02/16)

Ob deines jüngsten Antwortkommentars, lieber Faith, für den du dir meines Dankes – natürlich! – gewiss sein kannst, bin ich ehrlich verwundert und auch ein wenig ratlos. Ich bitte dich daher zu entschuldigen, wenn meine Ausführungen im Folgenden etwas schroff anmuten sollten.

Ich meine, dass es nicht eines auktorialen Erzählers bedarf, um den eigentlichen Handlungsstrang einer Geschichte für den geneigten Leser erkennbar zu machen, sollte einem Geschichtenerzähler deines Formats doch klar sein, oder? Die Anordnung und Auswahl der Erzählsequenzen sowie geschickt gesetzte Hinweise u. ä. sind es, die es dem geneigten Leser – auch ohne den muffigen Oberlehrer, der seine Allwissenheit dem Leser im Großen wie im Kleinen auf die Nase bindet – ermöglichen (sollten), den eigentlichen Handlungsstrang – idealiter: wie von selbst – für sich zusammenzusetzten. Dass du mir unzählige Romane nennen kannst, deren Autoren dazu auch nach über hundert Seiten nicht in der Lage waren, spricht nicht gegen meine Position (ich könnte dir genauso gut unzählige Romane nennen, deren Autoren jene erzählerische Grundaufgabe – und das oftmals sogar weit! – unter hundert Seiten bewältigt haben), sondern eher gegen die Romane jener Autoren; zumal sie, nach deiner eigenen Aussage, der „leichten Unterhaltungslektüre“, in welcher der Handlung für gewöhnlich ein großer – wenn nicht: der größte! – Stellenwert zukommt, zuzurechnen seien.

Dein Verständnis der Longitudinalspannung ist etwas verkürzt; es lädt, scheint mir, zu dem Missverständnis ein, dass sie sich allein auf die Neugier schürende Folge von Erzählsequenz auf Erzählsequenz oder – auf den kleinsten Erzählbaustein reduziert – gar Satz auf Satz beziehe; das ist nicht der Fall. Wie gesagt, es ging mir um die zeitlich weiter gefasste Neugier nach dem Ausgang der (eigentlichen) Handlung. Ohne dass eine solche (eigentliche) Handlung für den geneigten Leser erkennbar wäre, gäbe es also – logischerweise – auch keine Longitudinalspannung (im von mir eben explizierten Sinn)! Und das ist m. E. der Fall bei deiner „Nachtigall“.

Die Frage, die ich mir nach den bisherigen drei Teilen gestellt habe, war n i c h t die, die du dir – anscheinend – ausgemalt hast (oder erhoffst?), nämlich: wo das alles wohl hinführe (schließlich ist ja bislang noch überhaupt nichts erkennbar Folgenschweres geschehen, das diese Frage aufwerfen könnte!), sondern die unerquickliche Frage nach dem Sinn des Gelesenen, sprich: was das alles nun s o l l t e, das letztlich nur den einen alles vereinenden Eindruck der Belang- und Zusammenhanglosigkeit hinterlassen hat. Das ist ein subtiler, aber gewichtiger semantischer Unterschied. Und die Antwort auf deine – vermutlich rhetorisch gemeinte, aber in dieser Hinsicht gänzlich verfehlte – Frage, ob es etwas Schlimmeres gebe als eine vorhersehbare Handlung, ist ganz klar: ja, nämlich: gar keine (erkennbare eigentliche) Handlung (wenn dieser für die Geschichte ein entsprechend großer Stellenwert zukommt)!

Das Problem der womöglich vorhersehbaren Handlung dadurch lösen zu wollen, gleich ganz auf eine (erkennbare eigentliche) Handlung zu verzichten, obwohl es für die Geschichte auf eine ebensolche gerade ankäme, ist keine Lösung des Problems, sondern – bestenfalls – eine Verschiebung desselben; viel eher jedoch, wie im vorliegenden Fall, seine Verschärfung.

Es gibt viele – moderne – Geschichten mit offenem Ende. Ein solches kann, wenn es richtig geschrieben ist, sogar größere Spannung, Neugier und Gedanken im geneigten Leser hervorrufen oder aufrechterhalten als ein (ab)geschlossenes Ende, das den (eigentlichen) Handlungsknoten feinsäuberlich auflöst. Und ein „ENDE“ unter eine Geschichte setzen, in der es, wie im vorliegenden Fall, einen solchen Handlungsknoten gar nicht gibt, und das dann als ‚offenes Ende‘ bezeichnen zu wollen, zeugte in meinen Augen lediglich davon, dass derjenige welche das Konzept des offenen Endes ganz grundsätzlich nicht verstanden hätte!

Jener Anonymus spricht dem Sven-Teil im Prinzip zwei verschiedene Aufgaben zu: Er gebe zum einen „der ganzen Story doch einen gewissen Kick“ und zum anderen „erdet[e]“ er die Heldin. Die erste Aufgabe ist mir gänzlich uneinsichtig (wie sollte es auch anders sein, wenn man die Liebelei der beiden als unglaubwürdig, überflüssig und klischeebeladen durchschaut?); die zweite kann ich in der abstrakten Theorie zwar nachvollziehen, aber sehe im konkreten Fall der vorliegenden Geschichte für sie schlechterdings k e i n e erzählerische Notwendigkeit, weil die Heldin nämlich von Anfang an schon ‚geerdet‘ erscheint. Ich meine, sie macht Behördengänge wie Hinz und Kunz, lässt sich auf einen Flirt im Museum (!) ein (und macht sich über dessen Ausgang nur allzumenschliche Gedanken) und zeigt keinerlei Interesse daran, der ‚Bestimmung‘ ihrer Rasse (‚Heute ein paar Drohnen, morgen die ganze Welt!‘) zu folgen und sw. usf. Könnte eine Alienkönigin geerdeter erscheinen? – Ich bitte dich, Faith, ernsthaft!

In diesem Sinne

Auden James

_Faith__Faith_vor fast 8 JahrenAutor
ich freue mich über diese fruchtbare Diskussion

Danke Auden, für deine Ausführliche Antwort.

und danke an Anonymous vom 05/02/16 (der sich leider nicht einmal mit einem Nick offenbart)

Zitat Auden: "...dass auch nach drei Teilen und neun LIT-Seiten noch immer nicht deutlich geworden ist, w a s denn nun der eigentliche Handlungsstrang der Geschichte sein soll!..."

Ich habe eine nicht allwissende Erzählperspektive gewählt, um die Leser gemeinsam mit Miriam durch das Ungewisse tapsen zu lassen. Für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt und gerade als sie denkt, sie sei aus der Scheiße raus, wird sie wieder reingezogen. (Ja, das ist ein Zitat aus, der Pate III)

Es gibt gerade bei Romanen die der leichten Unterhaltungslektüre angehören, (und dazu zähle ich meine Geschichte) unzählige Beispiele, in denen der Autor in den ersten hundert Seiten alle handelnden Akteure einführt, bevor es richtig los geht. Da bin ich mit neun Lit-Seiten doch noch sehr flott unterwegs, oder?

Ich habe Longitudinalspannung gegoogelt und es als "was passiert als nächstes" übersetzt bekommen. Ich glaube, ein Leser, der die ersten drei Kapitel durchgehalten hat, wird sich vielleicht nicht fragen, was direkt als nächstes passiert (weil er es gar nicht absehen kann), aber ich gehe fest davon aus, dass er sich fragt, wo das alles hinführt. Im Allgemeinen versucht man ja, den Autor von der ersten Zeile an zu durchschauen. Es gibt nichts schlimmeres als eine vorhersehbare Handlung, oder?

Ist die Handlung vorhersehbar?

Oder anders herum: hätte ich an das Ende des dritten Teils ein fettes ENDE geschrieben, müsste doch jeder geneigte Leser aufschreien und die offenen Handlungsstränge anmahnen, durch die ein ENDE gar nicht gerechtfertigt ist. Nennen wir es nicht Spannung, sondern Aufrechterhaltung von Neugier. Einverstanden?

Der Anonymous vom 05/02/16 hat Svens Rolle recht gut umrissen. Das mit der Identifikationsfigur für die Zielgruppe hatte ich nicht so klar vor Augen - will es aber nicht von der Hand weisen. Klar bleibe ich an dem Handlungsstrang dran - jetzt ist es zu spät, die Seite zu wechseln. :-)

Allerdings kommt Sven im vierten Teil nur indirekt vor, da ein weiterer Sidekick (im wahrsten Sinne des Wortes) seinen Auftritt hat.

lg

Faith

AnonymousAnonymvor fast 8 Jahren
Liebesgeschichte

Hallo Faith, hallo Auden James,

gerade die Liebesgeschichte gibt der ganzen Story doch einen gewissen Kick. Ich würde mir wünschen, dass Faith hier dran bleibt. Der Handlungszweig zwingt Miriam, die ja normalerweise eher bizarre und harte Sexerlebnisse hat zurück auf den Boden der Tatsachen. Manche Storys mit vielen Teilen kranken schnell an der Suche nach immer neuen Superlativen, weil sie zu schnell zu viel preisgeben. Die Geschichte mit Sven erdet Miriam jedoch. UND ich bin natürlich gespannnt, wie sich das dann in einem der nächsten Teile auflöst und wie Sven mit der Situation umgeht. + Wenn das mit Sven noch ein bisschen besser ausgebaut wird, kann man sich super in die Lage versetzen, "was würde ich an seiner Stelle tun". Ich hoffe, dass die beiden dennoch eine langsame ausschweifende Entwicklung durchmachen.

Ich muss zugeben, die Anderswelt ist aber auch nicht mein Lieblingselement; irgendwie wird man aus der realen Welt immer rausgezogen, wenn es gerade spannend wurde.

Trotzdem 4 Sterne:-)

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