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Wenn die Nachtigall erwacht 17

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M'ryn der I. und V'nyx der V. hatten ihr dringend davon abgeraten, bei der Operation an vorderster Front zu kämpfen. Miriam konnte dem aus strategischer Sicht auch nicht widersprechen. Sie empfand es jedoch als moralisch unverantwortlich, wenn ihre Drohnen ihr Leben riskierten, um Sven und die beiden großen Cerebrate zu retten, während sie weit entfernt zuschaute.

»Außerdem bin ich ein Frontschwein!«, hatte die Königin ihren Cerebraten abschließend mitgeteilt und sich damit als höchste Instanz durchgesetzt.

Die Blaue Königin war schon einmal in einem Hubschrauber voller Soldaten zu einem Einsatz in eigener Sache geflogen. Damals hatte sie die Rote Königin in ihrem Versteck zur Rede stellten wollen. Einer der Soldaten hatte in dieser Nacht gesagt: "Krieg ist die Hölle, aber der Sound ist geil."

Dieser Soldat hatte den nächsten Morgen nicht mehr erlebt, wie fast der gesamte Rest ihrer damaligen Drohnen. Sie atmete wehmütig aus und hoffte inständig, dass ihr dieser Schmerz heute erspart bleiben würde.

Sie rief sich das Motto dieser Kampfeinheit ins Gedächtnis: "Dein einzig guter Tag war gestern."

Miriam war in den letzten Jahren schon mit so vielen Spezialeinheiten zu brenzligen Situationen geflogen worden, dass sie sich nicht alle Sprüche merken konnte, aber am besten gefiel ihr dieser: "Wir machen Hausbesuche - Weltweit!"

Heute machten sie auch einen Hausbesuch.

‚Ihr erreicht das Zielgebiet in 15 Minuten', sagte V'nyx der V. zur Königin und ihren Begleitern. Er ließ die mechanische Drohne, die auf L.A. zuflog, aufsteigen, damit sie vom Radar der Luftüberwachung gesehen werden konnte.

*

Dies war der Moment, in dem der Admiral Alarm schlagen musste. Er informierte den diensthabenden Oberkommandierenden der Luftwaffe, dass eine experimentelle Drohne außer Kontrolle geraten war und einen Angriff auf Los Angeles flog.

»Soll das heißen, dieses Ding fliegt mit scharfen Waffen auf Los Angeles zu?«, fragte der Major der Air Force.

»Ja«, gab der Admiral kleinlaut zu. Für einen Offizier der NAVY war es geradezu ein Sakrileg, die Air Force um Hilfe zu bitten. Diese beiden Waffengattungen standen seit Jahrzehnten in einem erbitterten Wettkampf um Prestige und knapper werdende Budgets. Außerdem waren sie jeweils davon überzeugt, die besseren Piloten auszubilden.

»Wie konnte das passieren? Warum wurden wir nicht über diesen Testflug informiert, dann hätten wir bereits eine Patrouille in der Luft?«, fragte der Major. Ihm war sehr wohl bewusst, dass sich der NAVY Offizier lieber ein Auge ausgestochen hätte, als die Air Force um Hilfe zu bitten. Aber da das Pentagon nicht unmittelbar mit einer Invasion aus Nordkorea rechnete, standen dem Major für die ad-hoc Verteidigung der kalifornischen Küste nur zwei Kampfjets zur Verfügung. Die Aktivierung weiterer Abfangjäger würde zu lange dauern.

Der Admiral holte tief Luft und sagte: »Wir können natürlich die komplette Kommandokette bis nach Washington durchgehen, aber dann hat Los Angeles vielleicht einen Straßenzug weniger. Ich muss ein außer Kontrolle geratenes Experiment nördlich von San Francisco wieder unter Kontrolle bringen und habe nicht die Ressourcen, eine weitere Operation über L.A. durchzuführen.«

Der Major schwieg kurz. Er wusste nicht, was da schief gelaufen war, denn ein Flugzeugträger der Nimitz-Klasse war durchaus in der Lage die Kalifornische Küste auf ganzer Länge zu kontrollieren, aber dem Admiral schien die Scheiße im Arsch zu kochen. Es war selbstverständlich, dass sich die Air Force um die Drohne über L.A. kümmerte, dafür waren sie ja da. Aber für die NAVY würde diese Nacht ein Nachspiel haben, auf das sich der Major schon diebisch freute. Schließlich sagte er: »Wir haben ihren Vogel gerade auf dem Radar entdeckt - wir kümmern uns darum.«

*

Der Admiral legte den Hörer zur Seite und massierte seine Stirn. Die Air Force hatte den Köder geschluckt und war erst mal beschäftigt. Sie würde sich nicht in die eigentlich wichtige Mission nördlich von San Francisco einmischen. Er schaute sich in dem Kommandoraum des Flugzeugträgers um: Alle Stationen waren mit Personal besetzt. Die Männer und Frauen verrichteten ihren Dienst professionell und effizienter als je zuvor. Manche von ihnen taten dies ganz unverhohlen in ihrer neuen Gestalt als Drohnen, andere trugen noch ihre Uniformen und bevorzugten ihre menschliche Erscheinung. Der muskulöse Oberkörper des Admirals glänzte in ebenmäßigem Schwarz, während er noch seine schneeweiße Uniformhose trug.

»Was mache ich hier eigentlich«, fragte er sich. Er hatte sein halbes Leben als Offizier der NAVY gedient, um sein Land und die Freiheit auf den Weltmeeren zu verteidigen. Nun führte er die Air Force an der Nase herum, um einen Angriff auf das amerikanische Festland zu decken. Entgegen der ihm bekannten Berichte, waren Alien-Drohnen doch keine willenlosen Zombies, die schlichte Handgriffe ausführten. Seit er selbst eine Drohne der Blauen Königin war, verbrachte er einen Großteil seiner Zeit damit, seine eigenen Taten zu hinterfragen. Das einzig Erschreckende war die Tatsache, dass sich die Ergebnisse seiner Denkprozesse mit den Entscheidungen der Königin deckten.

Er war überzeugt davon, dass man dieser Ms. Keens das Handwerk legen musste, da sie mit Mächten spielte, die sie nicht mehr kontrollieren konnte. Außerdem war es das verdammte Recht der Königin, die Cerebrate zu befreien - den Menschen stand es nicht zu, diese Lebewesen gefangen zu halten. Und die Verschleppung und Inhaftierung von Sven war völkerrechtlich sowieso nicht hinnehmbar.

‚Bin ich vielleicht doch willenlos und kann das gar nicht mehr selbst beurteilen?', fragte sich der Admiral.

‚Dass du dir diese Frage stellen kannst, zeigt doch, dass es nicht ganz so schlimm sein kann', antwortete Tyra telepathisch.

Gleichzeitig spürte der Admiral, dass ihm Tyra zärtlich die Ohrmuscheln streichelte. Die Halbasiatin stand hinter ihm und verwöhnte ihn mit Streicheleinheiten.

‚Du kennst die Königin besser, als die meisten von uns', stellte der Admiral fest. Tyra kam um den Stuhl des Admirals gelaufen. Sie war nackt und erstrahlte in der exotischen Pracht einer jungen Drohne. Zur Verwunderung des Admirals verzichtete Tyra sogar auf ihre Kopfbehaarung. Ihr Schädel glänzte ebenmäßig schwarz, wodurch ihre weiblichen Gesichtszüge noch deutlicher zur Geltung kamen. So ungewohnt dieser Anblick im ersten Moment auch wirkte, es gefiel dem Admiral beim zweiten Blick.

Sie ging zwischen seinen Beinen in die Hocke.

‚Wir Drohnen können nicht nur denken, wir sollen sogar denken. Die Königin ist dringend auf eine Vielzahl von Meinungen und Blickwinkeln angewiesen, um die besten davon weiter zu verfolgen. Diese kollektive Intelligenz ist unsere Stärke', erläuterte Tyra, während sie den Gürtel des Admirals öffnete.

‚Aber wir können nicht gegen den Strom schwimmen. Was die Königin entscheidet, wird gemacht', warf der Admiral ein. Er schaute teilnahmslos dabei zu, wie Tyra seinen harten Schwanz aus der Hose befreite und ihre zierliche Hand um die Vorhaut schloss. In einem flüchtigen Blick hätte man denken können, dass sie enge, schwarze Latexhandschuhe trug. Erst auf den zweiten Blick erkannte man, dass die Haut selbst makellos und schwarz war. Ganz abgesehen davon, dass die langen Fingernägel nicht mit der Handschuhtheorie in Einklang zu bringen waren.

‚Die Entscheidung der Königin ist Gesetzt, aber um gute Entscheidungen treffen zu können, wiegt sie die Gedanken ihrer Drohnen sorgsam gegeneinander ab. Sie kann nicht dauerhaft gegen den kollektiven Willen ihrer Drohnen entscheiden. Im Prinzip ist unser Kollektiv eine Basisdemokratie per Exzellenz', erklärte Tyra. Sie wichste den harten Bolzen in ihrer Hand langsam und streichelte mit dem Daumen über die empfindliche Haut der Eichel. Der Penis glich einem schwarzen Latexdildo. Allerdings war er anatomisch zu perfekt, ganz abgesehen von der Vorhaut, die sich geschmeidig auf und ab bewegen ließ. Tyra steigerte ihre Wichsbewegungen, während sie den Admiral forschend anschaute.

‚Aber was ist mit den willenlosen Drohnen, von denen die Geheimdienste immer berichtet haben?', fragte der Admiral. Tyra zuckte mit den Schultern und lächelte.

‚Die Rote Königin hat ihre Drohnen vollständig unterworfen, das war ihr Fehler. Sie hat das Potenzial eines Kollektivs nicht sinnvoll genutzt. Unsere Königin hat verstanden, dass sie sich nicht alleine um alle Belange kümmern kann', sinnierte Tyra, ohne die Massage des Schwanzes zu stoppen. Sie schloss ihre Hand sogar noch fester darum.

Die Anspannung wich langsam aus dem Offizier und Tyra neigten den Kopf verständig zur Seite, als sie einen weiteren Gedanken zu ihm sendete: ‚Eigentlich hätte dir M'ryn das schon längst erklären müssen, aber der schlagartige Zuwachs von mehreren tausend Drohnen überfordert selbst einen Cerebrat. Warte noch ein paar Tage, dann klärt sich das Durcheinander in deinem Kopf.'

Der Admiral nickte verständig und schaute Tyra geradezu verliebt an. Sie lächelte und schielte dann verschmitzt auf seinen Schwanz.

‚Manchmal ist es besser, den Kopf freizumachen und sich auf seine Intuition zu verlassen', sagte sie und küsste die Eichel, bevor sie sich daran festsaugte.

Der Admiral schloss die Augen und genoss den Blowjob inmitten des Kontrollraums, tief in den Eingeweiden des Flugzeugträgers und umgeben von über einem Dutzend Kommandooffizieren. Selbst mit geschlossenen Augen und abgelenkt durch die sinnlichen Empfindungen, die Tyras Lippen ihm vermittelten, war er über den Missionsverlauf besser informiert, als je zuvor bei einem Einsatz. Eine gedachte Frage wurde umgehend beantwortet und alle wichtigen Erkenntnisse erschienen in seinem Bewusstsein, wie in einer gut geschnittenen Nachrichtenzusammenfassung von CNN. Als er die Augen wieder öffnete, sah er Tyra und hauchte erschrocken aus.

Die Augen der Drohne waren verschwunden. Über die Augenhöhlen zog sich makellose schwarze Latexhaut. Durch die fehlende Kopfbehaarung sah es aus, als hätte man eine Maske ohne Sehlöcher über ihren Kopf gezogen. Einzig ihre Stupsnase und die vollen Lippen waren unverändert. Diese Lippen schmiegten sich eng um seinen prallen Bolzen, glitten an dem Schaft entlang und saugten an der Eichel. Er empfing keine Gedanken mehr von Tyra - sie hatte sich zu einem stummen und demütigen Werkzeug verwandelt, dessen Bewusstseinshorizont sich auf seinen Schwanz beschränkte. Schweigend kniete sie vor seinem Stuhl zwischen seinen Beinen und verschaffte ihm tiefe Befriedigung.

Er beneidete sie um diese Hingabe und die Fähigkeit, abschalten zu können, während er den Mund beobachtete, der den Schaft bis zum Ansatz in sich aufnehmen konnte. Mit wachsender Erregung wurden die Lider des Admirals schwerer. Er schaffte es kaum noch, die eingehenden Informationen aus dem Kollektiv zu verarbeiten, und schließlich verlor er das Interesse daran. Seine Augen fielen zu. Er wurde in der heutigen Mission nicht mehr benötigt und konnte sich ganz den Emotionen hingeben, die ihm Tyra vermittelte. Seine geschlossenen Augenlider wurden ebenfalls von makelloser Haut überzogen. Er wurde für diese Nacht zu einer blinden, aber umso empfindungsfähigeren Drohne.

Tyra zog den Kopf zurück und erhob sich, um auf dem Schoß des Admirals Platz zu nehmen. Der Schaft glitt mühelos in ihre vor Lust tropfende Spalte und sie schlang ihre Arme um seine Schultern. Schweigend und blind gab sie sich der Vereinigung hin, öffnete ihren Geist und umschloss das Bewusstsein des Admirals, wie ihr Lustkanal seinen Schwanz umschloss. Sie und der Admiral waren dieser Welt entrückt. Sie waren nicht in der Anderswelt, sondern in einem Zustand des gemeinsamen Empfindens, in dem es keine zwei Persönlichkeiten mehr gab. Tyras Wissen vermischte sich mit den Fragen des Admirals, bis sich alle Unklarheiten auflösten. Zweifel und Schuldgefühle verblassten und wichen einer tiefen Lusterfahrung.

*

Während der Admiral lernte, was es wirklich bedeutete, Bestandteil einer kollektiven Art zu sein, kümmerte sich V'nyx der V. um die weiteren Details der Mission. Da die Flugzeugträgerkampfgruppe, aktuell die einzige Flotte an der Westküste war, hatte sie regulär die Hoheit über die GPS-Satelliten in ihrer Hemisphäre. V'nyx der V. konnte damit hochoffiziell an allen Satelliten dieses globalen Netzwerks herumspielen, die sich gerade über der Westküste und dem Nordpazifik befanden. Er veränderte die Laufzeitvariablen dieser Satelliten, sowohl für die privaten, als auch für die militärischen Frequenzen.

Zwischen Kanada und dem Norden Mexikos, bis weit nach Nevada, gaben alle aktiven Navigationssysteme zeitgleich eine Warnmeldung aus, die je nach Modelltyp abweichend lauten konnte. Meistens fing es an mit: "Die Route wird neu berechnet."

Danach folgte ein hilfloses: "Wenn möglich bitte wenden."

*

Bei dem Navigationsgerät, das Josè in seinem Truck verwendete, endete es schließlich mit der verzweifelten Meldung: "Sie befinden sich außerhalb des kartographierten Bereichs."

José hatte das Gerät nur eingeschaltet, um ein ungefähres Gefühl für die Ankunftszeit zu erhalten. Das war jetzt nicht mehr nötig, da er den umzäunten und hell erleuchteten Bereich des Kraftwerks von Weitem sehen konnte. Rick schaute auf das verwirrte Navigationsgerät und grinste breit. Er drehte den Kopf zu Josè: »Jetzt geht es los.«

»Soll ich jetzt losfahren, oder hast du das nur im übertragenen Sinn gemeint?«, fragte Josè.

Die beiden schauten sich fragend an, als die Stimme von V'nyx dem V. in ihren Köpfen erklang: ‚Es geht los!'

José legte den ersten Gang ein und beschleunigte, so schnell es mit einem überladenen Vierzigtonner möglich war.

»Ach«, sagte Rick, »Wenn der Vogel das sagt, ist es eindeutig, oder was?«

»Ja«, sagte Jose, »Der Vogel ist immer eindeutig, da weiß ich, wie er es meint.«

Rick schüttelte den Kopf ungläubig und war sich sicher, dass die Königin mit diesem Truckfahrer nicht die hellste Leuchte im Laden erwischt hatte. Immerhin konnte Josè einen überladenen Vierzigtonner mühelos anfahren. Und ihm blieb noch eine halbe Meile zum Beschleunigen.

***

In der Zwischenzeit hatte der Programmierer aus dem Team von Ms. Keens einen entscheidenden Erfolg vorzuweisen.

»Die Daten, die gestern, kurz vor dem Auftreten der Signalspitzen, aufgezeichnet wurden, zeigen einige Abweichungen zum üblichen Datenquark«, sagte er stolz und zeigte ein Farbmuster auf einem Monitor, das wohl außer ihm niemand verstand. Während er die Ratlosigkeit des restlichen Teams genoss, tischte er noch eine Neuheit auf: »Es gab in letzter Zeit weitere Signalspitzen. Eine in der Nacht von Thanksgiving und eine weitere am gestrigen Vormittag, einige Zeit, bevor das große Theater losging. Für beide Signalspitzen liegen keine Todesmeldungen vor, also hat der rote Cerebrat schon vorher ein paar seiner Schützlinge preisgegeben.«

Ms. Keens schlug wütend auf ihre Tastatur und diesmal flogen ein paar Tasten aus den Halterungen.

»Warum hat mir das niemand gesagt!«

»Wir dachten es sei nicht mehr wichtig, nachdem wir den Orangen Cerebrat aufgespürt hatten«, rechtfertigte sich einer der Techniker. Ms. Keens zwang sich zur Ruhe und schaute wieder auf den Monitor mit dem Farbmuster. Dann herrschte sie den Programmierer an: »Was soll uns das jetzt sagen!«

Der Programmierer war zwar immer noch stolz auf seine Leistung, sprach aber deutlich eingeschüchterter weiter, da er die unvorhersehbaren Wutausbrüche von Ms. Keens noch nicht gewohnt war.

»Also diese Farben stellen das ganze Spektrum dar, das der Cerebrat sendet und empfängt. Wenn man jetzt das Grundrauschen dieser Kommunikation abzieht, bleibt ein Rest, der nicht dem üblichen Spektrum entspricht«, erklärte er und drückte eine Taste. Auf dem Bildschirm blieben einzelne Linien übrig, die sich nur über einen kleinen Bereich des Frequenzbereichs erstreckten.

»Und was ist das jetzt?«, fragte Ms. Keens patzig und schuf mit ihrer Ungeduld nicht die kreative Atmosphäre, die dem Programmierer beim Einstellungsgespräch versprochen wurde.

»Das ist etwas, das mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mit der üblichen Kommunikation zwischen dem Cerebrat und den Soldaten aus dem Großversuch zu tun hat«, sagte der Programmierer. Der Wissenschaftler nahm seine Brille ab und starrte auf den Monitor, dann sagte er: »Transformieren sie es doch mal in den hörbaren Bereich und spielen sie es ab.«

Nach ein paar weiteren Eingaben des Programmierers hörten alle die Stimme der Königin durch den Lautsprecher. Die Aufnahme war verrauscht und wurde von gelegentlichen Knackgeräuschen gestört, aber es war eindeutig als Gesang zu erkennen.

Der Programmierer verzog die Lippen: »die Töne sind perfekt getroffen.«

Als ihm die Reste von Ms. Keens Tastatur um die Ohren flogen, nahm er sich vor, morgen zu kündigen. Es gab in Kalifornien genug Jobs für einen guten Programmierer, da musste er sich nicht von dieser Furie tyrannisieren lassen.

»Die Königin lebt nicht nur, sie hat sich auch noch weiterentwickelt!«, schrie Ms. Keens, »und seit gestern bekommen wir von dem Kommandoteam der Flotte nur noch lückenlose, perfekte Berichte, in denen von absolut keinen Auffälligkeiten die Rede ist. Wissen hier alle, was das bedeutet?«

Der Programmierer hatte innerlich sowieso schon gekündigt und nahm an dem Ratespiel nicht teil. Der Wissenschaftler fürchtete die Streichung der Fördermittel vom Verteidigungsministerium und überlegte bereits, ob seine Stelle dadurch auch gestrichen werden könnte. So unterschiedlich die Einschätzungen ausfielen, alle wussten, dass Ms. Keens um ihr Lebenswerk bangte. Keinem fiel auf, dass der orange Cerebrat seine beiden Blüten schloss und die Knospen flach auf den Boden drückte, als würde er sich die Ohren und Augen zuhalten.

***

Zeitgleich zu dem Wutausbruch von Ms. Keens, raste der Truck, in dem José und Rick saßen, mit ausgeschalteten Scheinwerfern über die schnurgerade Straße auf das Kraftwerksgelände zu. Er durchschlug das geschlossene Tor, als würde eine Hand durch ein Spinnennetz wischen. Das Wachpersonal war so überrascht, dass es sich kurz gegenseitig im Weg stand. Schließlich rannten zwei hinter dem Truck her, während einer das Scharfschützengewehr aus dem Waffenschrank holte.

Der Truck war fast zu schnell, um die Kurve zu bekommen. Rick sah eine Betonwand auf sich zukommen und riss die Arme vor den Kopf. Nach einem lauten Knall war nur der Außenspiegel verschwunden und Josè steuerte den Truck auf das Reaktorgebäude zu.

»Hier anhalten, jetzt gleich. Stopp!«, schrie Rick und hoffte, dass es für Josè eindeutig genug war. Der Truck kam mit quietschenden Bremsen zum Stehen. Josè schaute zu Rick und fragte: »Und jetzt?«

»Jetzt geht die Party los!«, sagte Rick und drückte auf den Auslöser seines selbstgebauten Steuergeräts.

Durch das Schließen dieses Stromkreises wurde ein magnetischer Schalter aktiviert, der die gesamte Energie, die in den unzähligen großen Kondensatoren gespeichert war, entfesselte. In weniger als einer Sekunde floss die Energie, die ein Haushalt in einem Jahr verbrauchte, durch die Kupferspule. Noch bevor der Draht zu glühen begann, baute sich ein gewaltiges Magnetfeld um diese Spulen auf. Nach wenigen Sekunden, als schon lange kein Strom mehr floss, verdampfte die Isolierung des Drahts, und gleichzeitig geschah das Wesentliche: Das Magnetfeld kollabierte und löste eine elektromagnetische Schockwelle aus, die eine verheerende Wirkung auf alle elektrischen Anlagen in der Umgebung hatte. Die Scheinwerfer, die das Gelände beleuchtet hatten, erloschen und das gesamte Areal wurde in gespenstische Dunkelheit gehüllt.

»Hat es funktioniert?«, fragte Josè.

»Davon gehe ich aus, immerhin ist es dunkel«, sagte Rick und sprang aus dem Truck. Josè öffnete seine Tür ebenfalls und starrte in den Kegel einer Taschenlampe. Ein Sicherheitsangestellter richtete eine Waffe auf Josè und sagte: »Komm mit erhobenen Händen da raus und lege dich auf den Boden.«

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