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Zwei Schwestern sind des Teufels 11

Geschichte Info
Yvelis gibt sich Christano hin, Luci entspannt, Fonso kommt.
7k Wörter
4.64
14.5k
1

Teil 11 der 11 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 07/30/2019
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34. Romantische Zweisamkeit

Christano schien ein tüchtiger Hausmann zu sein. Yvelis beobachtete ihn, vom in der Mitte der Küche stehenden Esstisch aus dabei, wie dieser ihnen nicht nur ein ausgezeichnetes Mahl bereitete, sondern auch eine heimelige, geborgene Atmosphäre schaffte. Dezente Bluesmusik erfüllte den Raum, im Kamin knisterte ein Holzfeuer, Der Kerzenschein zweier große Kerzenhalter tauchten den Esstisch und seine nähere Umgebung in ein wohliges Licht.

Routiniert, seine Kleidung mit einer schwarzweißen Schürze geschützt, hantierte der Diplomat behände mit Töpfen und Pfannen, schnitt Gemüse klein und schmeckte die Soße ab. Er wollte ein deutsches Gericht für sie kochen, welches er zuvor im Internet nachgeschlagen hatte.

Yvelis war nicht viel älter als Camila und dennoch glaubte sie daran, dass sie die Art der Stimmung, welche Christano hier schuf, schätzen würde. Egal ob man nun Tage zusammen war, oder Monate und Jahre. Er hatte ein gutes Auskommen, besaß eine ganz besondere Attraktivität und einen Stil, welcher ihr mehr als nur gefiel. Dieser Mann begeisterte sie in jederlei Hinsicht.

„Wie viele Frauen hattest du schon vor Camila?", fragte sie ihn direkt.

Christano wandte sich zu ihr um, nachdem er etwas Gemüse in die dampfende Pfanne gegeben hatte.

„Zwei. Ich bin viel unterwegs gewesen, da hatte ich wenig Zeit für das Private."

„Du meinst jetzt Beziehungen, oder?"

Christano nickte ihr zu. „Ja, meine sexuelle Lust habe ich überall befriedigen können, das war nicht weiter schwer."

Yvelis konnte sich das gut vorstellen. Ein Mann wie er würde nur mit seinem Finger schnippen müssen und schon setzte sich eine hübsche Frau auf seinen Schoß. Unvorstellbar, dass eine naive Göre wie Camila diesen Mann zu halten verstanden hatte. Und sie es schließlich gewesen war, welche ihn verlassen hatte.

„Woran sind sie gescheitert?"

Christano rührte den Topf mit der Soße um und überblickte anschließend noch einmal seine Vorbereitungen. Er schien nach etwas zu suchen und nahm schließlich eine kleine Gewürzdose zur Hand.

„Ich war kaum zuhause. Eine von ihnen ist mitgereist, hatte aber in anderen Ländern keinen Anschluss gefunden. Außer Spanisch und etwas Französisch konnte sie auch keine weiteren Sprachen, was in englischsprachigen Ländern nicht gerade dem sozialen Umgang förderlich ist. Sie wollte sich ein Leben hier in Costa Rica aufbauen und hat es schließlich auch getan."

„Und jetzt bleibst du hier?"

Christano nickte.

„Ja, ich betreue jetzt vor allem Besucher unseres Landes und organisiere den Verlauf ihres Aufenthalts. Dabei spielt der Sicherheitsaspekt eine Rolle, die Planung der Termine im Land, die Unterbringung und den kulturellen Austausch. Aber auch die Kommunikation mit den Botschaftern anderer Länder fällt in mein Ressort."

„Hört sich spannend an."

„Stimmt! Ist es auch. Mir bereitet meine Arbeit sehr viel Freude."

Er verstellte den Drehknopf einer Herdplatte, wusch sich die Hände und stellte dann einen Küchenwecker ein. Im Anschluss nahm er, nachdem er noch einmal einen prüfenden Blick umherschweifend ließ, ein Glas Wein auf und kam zu ihr rüber.

„Darf ich dich fragen, mit wem du vorhin telefoniert hast?"

Yvelis blickte an ihm vorbei, unschlüssig ob sie Christano von ihrer Schwester erzählen wollte. Vielleicht war es aber ganz gut, dass er fragte, so konnte sie ihn besser vorbereiten. Früher oder später mussten sie aufeinandertreffen und dann würde Christano mit Luci umgehen müssen.

„Meine Schwester. Sie hatte ein paar Fragen wegen ihres Sklaven."

„Sie ist ebenfalls eine Domina?", fragte er mit staunenden Unterton.

Yvelis nahm einen Schluck aus ihrem Glas und nickte Christano zu.

„Ja. Wegen ihr haben wir erst diesen Weg eingeschlagen. Ist ein schwieriges Thema für mich, Christano. Es wird mich mein Leben lang beschäftigen."

Er interessierte sich, sie fühlte das.

„Bist du nicht gerne Domina geworden? Ich meine, du verkörperst diese Rolle sehr authentisch für mich."

„Ich weiß nicht, ob ich dir davon erzählen möchte. Ich genieße die Zeit mit dir und würde mir wünschen, dass dies so bleibt, solang diese Stimmung zwischen uns noch anhält."

„Du meinst, das könnte sich ändern?", er schien besorgt wegen dieser Möglichkeit zu sein.

„Ja, nach deinen Worten schon. Ich will nicht mit dir zusammen sein, wenn du in deinem Kopf noch Camila mit dir herumträgst. Verstehe das bitte. Es ist völlig normal, dass du Zeit brauchst, vielleicht ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt da, wo solch ein Zusammentreffen mehr zwischen uns bedeuten kann."

Er blickte sie nachdenklich an und nickte. Er gab ihr Recht, sie hatte nichts anderes erwartet.

„Dennoch bin ich dir dankbar. Dadurch das du mit mir geschlafen hast, fühle ich mich meiner Frau gegenüber nicht mehr so schäbig. Es ist dämlich so zu denken, ich weiß. Aber trotz dessen drängt sich mir dieser Gedanke immer wieder aufs Neue auf. Wie du mir, so ich dir, sagt man so im Deutschen?"

„Du bist halt ein Mensch wie jeder andere auch. Wir handeln und fühlen vielleicht nicht gleich aber eben dennoch einander ähnlich. Das erlebe ich jedes Mal bei meinen Kunden."

„Kann ich mir gut vorstellen." Er lächelte, schob sein Glas zur Seite und beugte sich über die Tischplatte und küsste Yvelis auf deren Mund. Sie zögerte nicht, begegnete seine Liebkosung und öffnete ihren Mund um den Grad an Intimität zwischen ihnen noch zu erhöhen. So begannen ihre Zungen einen Reigen miteinander zu tanzen und erst das Essen auf dem Herd nötigte Christano dazu, ihre Zweisamkeit zu unterbrechen.

„Deine Schwester ..., welches Problem hast du mit ihr?"

Yvelis schloss für einen Moment ihre Augen. Sollte sie ihm erneut ausweichen? Oder ihm einfach von Luci erzählen? Sie wusste nicht, ob es richtig war, ihn mit persönlichen Problemen zu belasten.

„Du hast mir mit Camila geraten und geholfen, vielleicht kann ich es dir gleichtun? Wie heißt sie überhaupt?"

„Luci." Sie überwand sich und lächelte zu ihm rüber, einen weiteren Schluck aus ihrem Glas nehmend.

„Und warum bist du wegen ihr zur Domina geworden?"

„Sie ist eine Realsadistin, Christano. Das ist der Grund."

Der Hausherr wandte sich erstaunt zu ihr um, dabei für einen Moment das Rühren im Topf vergessend.

„Äh ..."

Yvelis lächelte ihm zu.

„Ist kein schönes Thema, vielleicht reden wir lieber über etwas anderes."

„Nein, warum? Es scheint dich sehr zu beschäftigen und vielleicht tut es dir gut, dir in dieser Richtung mal etwas von der Seele zu reden."

Er begann damit den Tisch einzudecken, füllte zwei tiefe Teller mit dem zubereiteten Essen und kam dann vorsichtig zum Tisch rüber, seinen Blick starr auf Yvelis gerichtet.

„Ich bin ziemlich ungeschickt und lasse viel fallen", erklärte er sich ihr, woraufhin sie lachte. Er servierte ihr das Essen, küsste sie auf ihre Stirn, dann setzte er sich ihr gegenüber.

„Realsadistin? Was bedeutet das? Ich mein Sadist, klar das Wort kenne ich ..."

„Also Domina spielt man eine resolute, autoritäre Frau, welche es Spaß macht den Willen der Sklaven zu brechen und sie zu quälen. Meine Schwester handelt aber aus einem echten Bedürfnis heraus, kannst du dir das vorstellen? Sie begegnet Menschen ganz anders als du oder ich. Sie fällt da völlig aus der Norm.

„Ihr bereitet es also wirklich Freude, anderen Menschen zu schaden?", fragte Christano verstört.

Yvelis atmete tief durch und nickte schließlich. Eigentlich war ihr der Appetit jetzt vergangen. Schade um die Stimmung. Es war wie immer, wenn sie damit begann über Luci nachzudenken oder zu sprechen. Es killte alles Schöne und Leichte ums sie herum.

„Ja. Und Domina zu sein ist für sie der einzige Weg, dieses Verlangen auszuleben, ohne dass sie sich dabei strafbar macht."

„Und was ist mit dir? Ich meine ..."

Sie wusste auch so, worauf er hinaus wollte.

„Ich bin ihre Bremse, Christano. Selbst im Studio muss ich ihr immer wieder aufzeigen, wo die Grenzen sind, sonst würde sie unsere Sklaven bleibend an Körper und Geist schädigen. Sie kennt da keine Grenzen, was sie aber wiederum in der Szene besonders macht. Ich bin als Domina eher die Norm, während sie ...", sie schüttelte ihren Kopf, nahm einen weiteren Schluck aus dem Glas und nahm sich dann vom Essen.

Christano wartete vergebens darauf, dass sie fortfuhr, also erinnerte er sie daran. „Während sie?" Wiederholte er ihre letzten Worte.

„Sie war schon dreimal Domina des Jahres. Das ist einfach nur krank. Sie wird gefeiert, weil sie ist, wie sie ist. Ihre Kunden sehen sie als ihre Heilige. Vielleicht weil sie fühlen, dass sie ihre Rolle nicht spielen muss.

„Wie weit würde sie denn gehen, wenn du sie nicht bremst?", fragte er interessiert.

Yvelis hob ihre Schultern.

„Das weiß ich nicht. Es ist wie eine Sucht bei ihr. Ähnlich einem Junkie oder Alkoholiker. Jemanden zu quälen oder zu schaden, verschafft ihr einen Kick. Mit ihm ein falsches Spiel spielen, ihm Hoffnung zu machen und diese wieder zu nehmen, ihn verzweifelt zu sehen, ratlos oder in Panik ..., meiner Schwester geht richtig einer dabei ab. Meine Eltern und auch ich selbst, haben Angst, dass sie es bei irgendjemanden wirklich übertreiben würde. Endgültig, verstehst du?"

„Du meinst, sie könnte jemanden töten?", fragte er erschrocken.

„Keine Ahnung. Wir wollen es nicht erst herausfinden."

Christano musste das Gehörte erst einmal verarbeiten. Schweigend aßen sie, öffneten eine weitere Flasche Wein, beide in ihren Gedanken beschäftigt mit Yvelis Schwester.

„Und wenn ihr sie in Behandlung gebt? Ich meine sie stellt ja augenscheinlich eine Gefahr für die Gesellschaft da."

Wie oft hatte Yvelis selbst schon an diese Möglichkeit gedacht. Luci in der Klapse und endlich wäre Ruhe in ihrem Leben eingekehrt. Sie selbst hatte es mal angesprochen gehabt, doch die Eltern wollten davon nichts wissen. Stattdessen wurde sie, die Tochter, als Aufseherin in die Pflicht genommen, damit das Monster in Lucis Kopf gebändigt blieb und niemand zu Schaden kam.

„Nein. Das möchten wir nicht. Ich halte sie ja in Schach. Irgendwie geht das schon."

„Und jetzt? Du hast mit ihr telefoniert."

Yvelis lächelte und griff nach seiner Hand.

„Schön dass du dir Sorgen machst. Musst du aber nicht. Sie hat zu tun und ich somit einen Weg gefunden, dass ich auch mal das Haus verlassen kann. Ein Mann ist bereit dazu, ihre Leidenschaft zu teilen, und gibt sich ihr in allem hin. Ich glaube, sie hat mittlerweile einen echten Bezug zu ihm entwickelt."

Der attraktive Mann vor ihr zeigte deutlich seine Erleichterung. Wahrscheinlich behagte ihm der Gedanken nicht, dass eine grausame Sadistin in seinem Land ihr Unwesen trieb, von der man nicht wusste, wie weit sie gehen würde.

„Komm! Genießen wir das Essen! Wäre schade, wenn es abkühlen würde", bat er sie schließlich, deutlich spürend, wie sehr das Thema sie belastete.

So aßen sie, wechselten zu erfreulicheren Tischthemen über und mieden dabei Camila und Luci, um einander die zwischen ihnen zurückgekehrte romantische Stimmung nicht zu stören. Yvelis gefiel der feine Humor Christanos und die Umsicht, mit welcher er ihre Wünsche immer wieder aufs Neue hinterfragte.

„Hättest du Lust dazu, dich nach dem Abendessen mir hinzugeben?", fragte der Hausherr sichtlich angespannt.

„Ach! Und du glaubst, das wäre gut für dich? Schließlich wäre es dir vorhin noch lieber gewesen, das ich ..."

„Ich habe die Wirkung deiner Gesellschaft unterschätzt, siehe es mir nach. Du tust mir gut, wenn du bei mir bist und da du angedeutet hast ..."

Yvelis lächelte und hielt ihm ihr Glas hin.

„Einverstanden, dann darfst du für diesen Abend meinen Herren spielen. Eine Umstellung für mich, vielleicht aber auch ganz interessant? Wir werden sehen. Gib dir aber ja Mühe mit mir."

„Wir machen ein Codewort aus, einverstanden?"

Die Domina lächelte. Es war für sie selbst interessant zu sehen, was sie alles für diesen Mann bereit war, zu tun. Vielleicht war das nach langer Zeit wieder einmal die Liebe zu einem Mann, welche sie zulassen konnte? Noch einmal kehrten ihre Gedanken zur Zwillingsschwester zurück, worauf es ihr bleischwer im Magen wurde. Luci würde niemals solch eine Beziehungskonstellation tolerieren.

35. Das Krummbein zu Besuch

Ich gähnte. Camila ging es soweit gut. Ich hatte sie noch einmal entleert, ihr etwas Flüssigkeit und Nahrung zugeführt und anschließend in einen Käfig gesperrt, in welchem sie, wenn auch in sehr beengten Verhältnissen etwas ausruhen durfte. Ich würde mich später mit ihr etwas unterhalten, das Treiben Yvelis hatte mich neugierig werden lassen. Sicher hatte mein Sklavenmädchen ein paar Antworten für mich, welche meine Neugierde in dieser Richtung linderte.

Bis auf kniehohe Stiefel und unterarmlange Handschuhe völlig nackt, würde ich mich im Schatten der Überdachung in den Liegestuhl legen und etwas ausspannen und dabei Musik hören. Vielleicht durfte mein Süßer auch gleich noch einmal ran? Ich lächelte, trat durch die Verandatür hinaus auf die Terrasse und ging von dort aus weiter zum Hundezwinger, vor dem ich Fabian unter der Überdachung angekettet hatte.

Er hockte mit dem Rücken am Pfeiler gelehnt, merkte aber sofort auf, als er mich hörte. Ich freute mich sehr darüber, als er mir entgegengekrochen kam, und damit begann meine Stiefel zu küssen. So schnell, wie sie hier draußen staubig wurden, dürfte er sie später auch gleich einmal richtig gründlich sauberlecken.

In diesem Moment war ich wirklich zufrieden mit ihm. Fabian fürchtete mich, die allerhöchste Art von Respekt, welche man erfahren konnte. Er wollte mir gegenüber nichts falsch machen und tat alles, um das durch meine Hand erfahrene Leid klein zu halten. Für mich eine ganz neue Art des Dominaseins. Ich spielte diese Rolle fortan nicht mehr, ich lebte sie. Herrisch stellte ich ihm meine linke Stiefelsohle auf seinen Kopf, während er mein rechtes Schuhwerk liebkoste, ließ ihm Zeit, dann wechselte ich den Stand. Nach ein paar Minuten war es dann genug und so befahl ich ihm, aufzuhören, ging vor ihm in die Hocke, dabei eindeutig zweideutig über mein Fötzchen reibend. Ängstlich senkte er vor mir seinen Blick, doch zog ich ihn an seinem neuen Nasenring, sodass er zu mir aufblicken musste.

„Ich lege mich jetzt in den Liegestuhl und entspanne mich. Mein Befehl von vorhin hat sich nicht geändert, verstanden, Köter?"

„Jaaaahhhhh, Göööttttin Luuucccciiii", winselte er sogleich.

„Fein, dann gib gut acht. Denke daran, wenn du etwas brauchst, fange das Fiepen an, ich will sehen, ob ich dann gnädig sein will oder dich wegen der Störung strafen möchte."

Ich grinste und deutete vor mich, als Zeichen, dass er gefälligst Platz machen sollte. Zufrieden rekelte ich mich in den Liegestuhl, sorgte mich darum, dass ich auch ja in den nächsten Stunden im Schatten blieb und setzte mir die Sonnenbrille und meine Kopfhörer auf.

Wie gut das tat. Das Leben konnte wirklich nicht besser sein, wie jetzt, in diesem Moment. Satt und gut durchgevögelt fühlte ich mich von einer Zufriedenheit erfüllt, welche ich bis dato so nicht gekannt hatte. Vielleicht war ich wirklich an meinem Ziel angelangt? Fabian schien zumindest der Schlüssel zu dieser Stimmung zu sein und so wollte ich alles daransetzen, um ihn mir zu bewahren. Marvin schien mir da eine Möglichkeit zu sein, wichtig war nur, dass er nach seinem Urlaub auf meiner Seite stand. Er würde Fabian und SM als Einheit sehen lernen, das war mein vorrangiges Ziel. Und wehe, mein räudiger Scheißer von Sklave spielte bei dessen Umsetzung nicht mit.

Ich schloss meine Augen, hörte die sanfte Chillout-Musik in meinen Hörern und hing meinen Gedanken nach. Meine Schwester kam mir in den Sinn, unser Studio in Österreich, welches wir für die nächsten Monate an zwei strengen Damen untervermietet hatten, meine Eltern und natürlich Marvins Besuch. Konnte ich vielleicht Yvelis doch noch überzeugen, sich seiner anzunehmen? Ich glaubte nicht mehr so recht daran. Sie schien ganz andere Pläne zu haben und fand meine Idee wohl eher problematisch. Von daher würde ich mich wohl auf mich selbst verlassen müssen.

Den Takt auf der Armlehne mittrommelnd, die Augen geschlossen haltend, ließ ich es mir gutgehen. Ich hatte latent Durst, würde mir aber jetzt noch nichts holen wollen. Dumm, dass ich Fabian angeleint hatte, es war für mich jetzt ziemlich umständlich, ihn loszumachen, da konnte ich auch gleich allein gehen. Mir stand in diesem Moment gar nicht so sehr der Sinn danach, ihn wieder zu quälen, vielleicht weil ich einfach zufrieden war und er sich eh in einer äußerst demütigenden Lage befand. So konnte ich mich an seinen Anblick erfreuen, welchen er mir bot und auf zusätzliche Misshandlungen verzichten, die jetzt, kurz vor dem Besuch des Bruders destruktiv für meine Vorhaben gewesen wären.

So raffte ich mich noch einmal auf, holte mir ein Glas mit Wasser, nahm aber auch ein kleines Schüsselchen mit, damit auch mein Fabian eine Erfrischung bekam. So kehrte ich dann auch sogleich zu ihm zurück, baute mich, breitbeinig vor ihm stehend auf und strullte den Napf für ihn voll, stellte diesen vor ihm hin und gab ihm als Ermunterung eine brutale Ohrfeige. Er schien schon mehr abzukönnen, heulte nicht sofort los und beugte sich sofort über den Plastikbehälter, um meinen durch meine Hand so gnädig kredenzten Sekt zu sich zu nehmen. Ich hörte seine Zunge durch den Napf schlappern, ein Geräusch, welches mich amüsierte und zugleich auch erregte. Eine aushaltbare Hölle für ihn, welche ich ihm hier und jetzt bot, vielleicht empfand er es sogar als Gnade, dass ich ihm nicht mehr antat.

So machte ich es mir bequem, stellte mein Glas, nach dem ich einen Schluck Wasser daraus genommen hatte, auf einen kleinen Hocker, legte meine Füße wieder hoch und setzte erneut meine Kopfhörer auf. Die Musik etwas herunter gedreht, schlief ich schon nach wenigen Minuten ein.

Wie aus weiter Entfernung hörte ich ein verhaltenes Bellen. Es klang nicht authentisch und so begriff ich nach einigen Augenblicken, dass es nicht die Hunde waren, welche anschlugen, sondern mein Sklavenschatz. So öffnete ich meine Augen wieder, warf einen Blick auf meine Uhr, welche mir anzeigte, dass ich fast drei Stunden geschlafen hatte, und blickte verstört in Richtung Straße, wo ein mir wohlbekannter Geländewagen, auf unser Haus zuhielt. Fabian bellte, seinen Kopf gesenkt haltend weiter, nicht sonderlich laut, aber dennoch so, dass ich ihn deutlich hören konnte. Er schämte sich, was mich auf der einen Seite erfreute, auf der anderen aber auch aufzeigte, dass er seinem Stolz immer noch wichtiger nahm, als meine Autorität über ihn.

„Bell lauter! Sonst vergesse ich mich!", herrschte ich ihn an.

Sofort begann er zu zittern, bellte jetzt deutlicher und schaffte es sogar, dass unsere Wachhunde mit anschlugen. Es brach ein ziemlicher Tumult los, welcher mich, zugegebener Maßen, zu nerven begann.

„ACABADO!", wurde ich laut, worauf nicht nur die Hunde, sondern auch Fabian verstummten.

„Was konnte Fonso wollen? Kam er her, um mir wieder Vorhaltungen zu machen? Oder wollte er sich einen Stich bei mir abholen?"

Ich grinste. Wenn Letzteres zutraf, würde er wieder seinen Preis dafür zahlen müssen.

Obwohl der Wagen die Buckelpiste relativ schnell überwand, dauerte es, bis er schließlich das Anwesen erreicht hatte. Fonso schien sie bereits gesehen zu haben, hielt den Jeep kurz vor der Überdachung und öffnete die Wagentür. Er grüßte nicht, während er aus dem Wageninneren kletterte, was mich darauf schließ ließ, dass er wieder wütend auf mich war. So blieb auch ich ruhig, lehnte mich zurück und tat so, als ob ich mich nicht weiter für ihn interessieren würde.

„Yvelis! Weißt du eigentlich, was du mir angetan hast? Mein Ruf ist zerstört! Ich kann mich im Ort nicht mehr blicken lassen", schrie er zu mir rüber, ohne dass er ganz um den vorderen Bereich seines Geländewagens herumgekommen war.