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Alan - Kapitel 11

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Alan unterhielt sich unbekümmert mit Lisa / Anne-Marie, während diese ihren Job erledigte. Seit sie neben ihm Platz genommen hatte, hatte er -- absichtlich -- fünftausend Dollar verloren. „Es tut mir Leid", tröstete sie ihn, „ich scheine Ihnen nicht gerade Glück zu bringen."

„Es geht, wie es kommt", gab er ihr grinsend zur Antwort. Nachdem sie gerade mitbekommen hatte, wie er fünftausend Dollar verloren hatte, entschied Alan, dass es nun wieder an der Zeit war, zu gewinnen. Er erhöhte seinen Einsatz auf eintausend Dollar pro Spiel und hatte weniger als eine halbe Stunde später 75.000$ erspielt. „Scheint, als hätten Sie am Ende doch Glück gebracht", lächelte er sie an. Alan warf einen Blick auf die Uhr und nachdem es erst kurz vor zehn Uhr abends war, fragte er seine neue weibliche Begleitung, ob sie mit ihm zu Abendessen wolle.

„Übernachten Sie hier?" kam ihre Gegenfrage in der Hoffnung, sein Hotelzimmer durchsuchen zu können.

„Nein, ich bleibe nicht über Nacht." Sie war enttäuscht.

Alan rief einen der Kasinoangestellten herbei, der sich um seinen Gewinn kümmern sollte. Dieser informierte ihn, dass der Abteilungsleiter ihn in seinem Büro zu sprechen wünschte. Anne-Marie sah zu, wie Alan im hinteren Bereich des Kasinos verschwand und wusste, dass ihn die Scanner auf dem Weg zum Büro verraten würden, falls er irgendeine Art von elektronischem Hilfsmittel bei sich hatte. Nachdem er verschwunden war, ging sie zum nächsten Telefon und wählte die Durchwahl ihres Vorgesetzten.

„Hast du irgendwas sehen können?", fragte sie dieser hastig.

„Gar nichts. Kann man auf den Videos was erkennen?" Ihre Frage bezog sich auf die in der Decke montierten Kameras, die das ganze Spielgeschehen überwachten.

„Wie du schon sagst, gar nichts. Nada. Weniger als nichts. Ich muss Schluss machen, er kommt."

- - -

Alans Unterhaltung mit dem Abteilungsleiter fiel kurz aus: Er bot Alan an, ihn durch den Personalbereich auf schnellstem Wege zu den Kassen zu geleiten, damit er dort seine Chips zählen lassen und das Geld in Empfang nehmen konnte. Alan war misstrauisch. Vor einigen Jahren hatte er den Film „Casino" von Martin Scorsese gesehen und die Szene mit dem Viehstock und dem Schlosserhammer spukte ihm unheilvoll im Kopf herum. Der Mann führte ihn zu seinem Büro und fing an, die Chips fein säuberlich in Stoffbeutel zu verpacken. Alan scannte in den Gedanken des Managers nach möglichen Gefahren und war erleichtert, dass dieser nicht nach Gewalt trachtete, sondern ihn lediglich solange wie möglich im Kasino halten wollte -- in der Hoffnung, er würde sein eben erspieltes Geld wieder an die Bank verlieren.

Beruhigt teilte Alan dem Manager die Informationen mit, die dieser benötigte, um seinen Gewinn auf sein Schweizer Bankkonto transferieren zu lassen. Die Augen des Mannes weiteten sich und er schien Alan nun klar als risikofreudigen Spieler zu sehen. Langsam verflog die gegenseitige Anspannung und Alan wollte dem Manager gerade eröffnen, dass er leider aufbrechen müsse, als dieser im mitteilte, dass er gerne auf Kosten des Hauses im dem Kasino angeschlossenen Hotel übernachten könne. Ebenso könne Alan jederzeit im VIP-Bereich spielen, falls er sich entschließen sollte, das Kasino noch einmal zu beehren.

Ohne lange zu überlegen nahm Alan das Angebot an und erwähnte beinahe beiläufig, dass er mit dem Gedanken spielte, nach einem guten Essen den Spieltischen einen weiteren Besuch abzustatten. Der Manager nahm das Telefon von seinem Schreibtisch und besorgte Alan einen Tisch im besten Restaurant des Hotels. Als dieser kurze Zeit später in den Spielbereich zurückkehrte, entdeckte er ‚Lisa‛ und lud sie erneut zum Essen ein.

Sie nahmen am reservierten Tisch Platz und plauderten eine Weile, während sie auf ihre Getränke warteten. Anne-Marie erzählte ihm die Geschichte ihrer Tarnidentität, in der sie das Kasino zusammen mit ihrem Vater besuchte, einem reichen Baulöwen, der in einem Privatraum Poker mit wahnwitzig hohen Einsätzen spielte. Im Gegenzug tischte Alan ihr sein Lügenkonstrukt auf, nach dem er ein international erfolgreicher Unternehmensberater mit Sitz in Genf und New York war, der zwischen zwei Aufträgen in Philadelphia und New York einige Tage frei hatte und diese in Atlantic City verbrachte.

Das Essen war ausgezeichnet und die Geschäftsleitung des Kasinos spendierte dazu einen ausgesuchten Wein aus dem gut bestückten Weinkeller des Hotels. ‚Lisa‛ entschuldigte sich für einen Moment und rief ihren Vorgesetzten an, um das weitere Vorgehen abzuklären.

„Er steht auf keiner der Schwarzen Listen", verriet ihr Peter Milburn. Sie hatten also folglich keinen wirklichen Grund, ihn aus dem Kasino zu weisen.

„Was soll ich machen?", fragte sie den Manager.

„Code 14."

Es war jetzt an Anne-Marie, Carl wieder zu den Spieltischen zurück zu bringen. Verschiedene Statistiken hatten gezeigt, dass die Chancen eines Spielers immer schlechter wurden, je länger er spielte. Die vorrangige Aufgabe war es daher, Carl nun im Kasino zu halten, koste es, was es wolle.

„Es ist noch recht früh", meinte Anne-Marie, nachdem sie vom Tisch aufgestanden waren. Sie bemerkte, dass Alan fünfhundert Dollar Trinkgeld hatte liegen lassen, und versuchte krampfhaft, das Geld nicht allzu auffällig anzustarren. „Ich werde noch etwas spielen. Wollen Sie mich begleiten?", flirtete sie. Selbstverständlich kannte Alan ihre wahren Absichten, doch er ließ sich nichts anmerken. Als sie in das Kasino zurückkehrten, wurden sie von einem Angestellten zum VIP-Bereich geleitet, ein kleinerer und ruhigerer Raum gleich neben der Haupthalle. Dieser war -- abgesehen von den lauten Spielautomaten -- eine exakte Kopie des Hauptbereichs in etwas kleinerem Maßstab. Alan nahm an einem Tisch Platz und bestellte Chips für 25.000$, in Werten von hundert Dollar je Chip. Ein leitender Angestellter ging zur Kasse und besorgte die Chips seinen Wünschen entsprechend.

An den Tischen in diesem exklusiven Bereich existierte kein Limit und so bot Alan entweder ein- oder zweitausend Dollar pro Hand. Bei Händen, von denen er wusste, dass er sie gewinnen würde, bot er in zwei Drittel der Fälle zweitausend. Standen seine Chancen schlecht, bot er stets nur eintausend. Auf diese Weise hielt er schnell Chips im Wert von mehr als 200.000$ in der Hand und fand es an der Zeit, seine Einsätze auf fünf- beziehungsweise zehntausend zu erhöhen. Anne-Marie und die übrigen Angestellten des Kasinos beobachteten ihn mit wachsender Missgunst. Als Alans Gewinn die Halbemillionmarke überschritt, gab Anne-Marie vor, müde zu sein und verkündete, sie wäre für heute fertig.

Während der Dealer Alans Chips zählte, zog sie Alan beiseite. „Also, was ist Ihr Geheimnis?", fragte sie ihn. Der Scanner im Flur zum Büro ihres Vorgesetzten hatte rein gar nichts enthüllt, doch sie war nicht vollkommen sicher, dass er nicht doch irgendeine Art von Gerät mit sich führte. Sie hatte auch beim Spiel im VIP-Bereich seine Hände genau beobachtet, doch keine Auffälligkeiten feststellen können. Einer der Vorteile dieses Extraraums bestand darin, dass er von elektromagnetischer Strahlung abgeschirmt war und eine Kommunikation per Funk zu einem möglichen Partner außerhalb unmöglich war. Doch trotz allem hielt die Siegessträhne von Alan weiter an. Sie musste herausfinden, wie er das fertig brachte.

„Geheimnis? Welches Geheimnis?", stellte Alan ihr mit gespielter Unschuld eine Gegenfrage. Dabei lächelte er verführerisch und zum ersten Mal an diesem Abend betrachtete Anne-Marie ihn als Person, nicht als Gegenstand ihrer Untersuchung-- sie hatte zuvor gar nicht bemerkt, wie gutaussehend er war.

„Sie haben heute Nacht Abertausende von Dollar gewonnen. Haben Sie ein System, nach dem Sie spielen?"

„Naja, auf gewisse Weise schon. Kommen Sie, lassen Sie uns zur Bar gehen, dann erkläre ich Ihnen Alles."

Es fiel ihr schwer, ihre Anspannung zu verbergen. Sollte er Karten zählen oder auf irgendeine Art von Gerät zurückgreifen, würde er ihr schon bald vollkommen freiwillig davon erzählen, und sie für seine Überführung womöglich eine weitere Gehaltserhöhung erhalten. Sie hakte sich bei ihm unter und sie begaben sich zurück in die Haupthalle. Dort fragte Alan den nächstbesten Angestellten nach dem Weg zur Bar. Anne-Marie unterdessen hielt sich zurück und sagte nichts, schließlich sollte ihr Zielobjekt nicht erfahren, dass sie das Kasino wie ihre Westentasche kannte. Als sie gerade die Lobby durchschritten, blieb Alan abrupt stehen. „Wissen Sie", begann er, „vielleicht ist es keine allzu gute Idee, meine Geheimnisse in einer öffentlichen Bar auszuplaudern. Lassen Sie uns auf mein Zimmer gehen und dort etwas trinken." Sie stimmte zu. Also begab Alan sich zur Rezeption, um in sein Zimmer einzuchecken. Auf seinen Namen war eine Suite in einem der oberen Stockwerke des hochgeschossigen Hotels reserviert worden. Als er seine Kreditkarte hervorholte, teilte ihm der Rezeptionist mit, dass die Bezahlung bereits geklärt wäre, und so blieb Alan nur noch, ihn darum zu bitten, dass sein Auto umgeparkt und sein weniges Gepäck aufs Zimmer gebracht wurde.

- - -

Schweigend fuhren Alan und Anne-Marie im Aufzug nach oben -- sein Blick war auf die Etagenanzeige gerichtet, während ihre Blicke auf ihm ruhten und ihn eingehend musterten. Sie war aufgeregt, ihr Jagdinstinkt geweckt. Gleich, da war sie sich sicher, würde er ihr willentlich verraten, wie er das Kasino -- ihr Kasino -- um mehr als eine halbe Million Dollar geprellt hatte. Sie konnte es kaum noch erwarten: Nachdem er seine schmutzigen Tricks offengelegt hatte, würde sie der Sicherheitszentrale mit einem Druck auf den roten Knopf an ihrem Piepser mitteilen, dass er überführt war, dann ihre Dienstmarke vorzeigen und ihn festhalten, bis der Sicherheitsdienst eintraf. Allerdings entzogen sich zwei kleine, jedoch entscheidende Details ihrer Kenntnis: Zum einen lag Alans Gewinn bereits jetzt auf einem Konto in der Schweiz, da Alan den Manager mithilfe seiner Macht überzeugt hatte, entgegen dessen ursprünglichen Absichten das Geld sofort zu überweisen. War das Geld einmal in der Schweiz, war es so gut wie unmöglich, es je wieder zurückzubekommen, da das Alpenland bekanntlich (noch immer) eines der strengsten Bankgeheimnisse der Welt besaß. Zudem wurde das Geld auf Alans strikte Anweisung hin sofort auf ein anderes Konto -- diesmal bei einer Bank auf den Bahamas -- weiter überwiesen. Für gewöhnlich verließ bei begründetem Verdacht kein Geld die vier Wände des Kasinos, bis die Untersuchung abgeschlossen war und Anne-Marie ging selbstverständlich davon aus, dass diese noch in vollem Gange war. Darin lag ihr zweites Missverständnis: Alan hatte die Saat benutzt, um jeglichen Verdacht aus den Gedanken des Managers zu tilgen. Selbst wenn sie nun den roten Knopf auf dem Piepser an ihrer Hüfte betätigen würde, würde ihr niemand zur Hilfe eilen. Allerdings würde er es unter keinen Umständen überhaupt so weit kommen lassen.

Alan goss seinem weiblichen Gast einen Drink ein -- Bourbon-Whiskey auf Eis -- und setzte sich mit einem zweiten, gleichen Drink neben sie auf die Couch. Sie hatte die Beine untergeschlagen und ihr Rock war bis kurz über die Knie hinauf gerutscht.

„Nun Carl, endlich sind wir alleine", scherzte sie.

„Das sind wir, Lisa", murmelte er zustimmend. „Über was wollten Sie doch gleich reden? Ach ja, ich erinnere mich. Meine geheime Methode zum Erfolg."

Anne-Marie spitze die Ohren. Unbewusst wanderte ihre linke Hand zu ihrer Hüfte in die Nähe des Piepsers. „Bitte", grinste sie mit einem triumphalen Glühen in den Augen, „erzählen Sie schon."

„Es ist eigentlich ziemlich einfach." Er hielt inne. Vor lauter Unruhe und Erwartung war Anne-Maries Mund vollkommen trocken. „Ich gehe in ein Kasino und gewinne eine Menge Geld an einem der Blackjack-Tische. Im Laufe des Abends wird sich unweigerlich eine junge, hübsche Dame wie Sie es sind zu mir gesellen und ich werde sie auf mein Zimmer einladen, damit sie mich fragen kann, wie ich es schaffe, so erfolgreich zu spielen. Dann gehe ich mit ihr ins Bett."

„Wovon zur Hölle reden Sie? Ich will einfach nur wissen, wie Sie all das Geld gewonnen haben. Ich habe nicht vor, mit Ihnen zu schlafen! Verraten Sie mir einfach Ihr Geheimnis."

Alan beugte sich vor und legte die Hand auf ihren Oberschenkel, bevor er ihr antwortete: „Sie haben eine Menge Fragen."

„Ja, verdammt, die habe ich. Kommen Sie schon, erzählen Sie es mir!"

„Warum wollen Sie es überhaupt wissen? Ich meine, wir haben fast den ganzen Abend miteinander verbracht und Sie haben kaum gespielt, für spielerische Tipps können Sie sich also kaum interessieren, oder? Vielleicht fragen Sie aus einem ganz anderen Grund?"

„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden", erwiderte sie leicht verschnupft. Seine Hand auf ihrem Oberschenke störte sie, doch aus irgendeinem Grund streifte sie sie nicht ab und bat ihn auch nicht, sie wegzunehmen.

„Darf ich Ihnen ein Frage stellen, Lisa?"

„Was?" Ihr Ton klang zunehmend gereizt.

„Wie lange arbeiten Sie schon für den Sicherheitsdienst des Kasinos?"

Ihr Versuch, vor Schreck nicht zusammenzuzucken, war nicht von Erfolg gekrönt. „Woher...", flüsterte sie, „woher wissen Sie davon?" Ihre Augen waren vor Schreck geweitet. Nichts in ihrer Ausbildung hatte sie auf eine solche Situation vorbereitet.

„Das spielt doch keine Rolle, oder Anne-Marie?"

„Wer hat Ihnen den Namen verraten? I-ich heiße Lisa."

„Ja, ja, ja, dein Name ist Lisa aus Cincinnati und du bist die persönliche Assistentin deines Vaters, dem erfolgreichen Baulöwen aus dem Ohio River Valley. Du heißt Lisa, nicht Anne-Marie Nicoletti aus Pleasantville in New Jersey."

„Was zum Teufel geht hier vor?" entgegnete sie scharf. „Das war‛s für mich. Ich bin raus aus der Sache, und zwar JETZT!" Doch sie ließ ihren Worten keine Taten folgen, sondern blieb still sitzen und machte auch keine Anstalten, seine Hand von ihrem Bein zu entfernen.

„Ich denke nicht, dass du irgendwo hingehen wirst." Alan begann, mit seiner Hand langsam über ihren Oberschenkel zu streichen. Er nahm den Piepser vom Saum ihres Rocks ab und legte ihn auf den kleinen Beistelltisch neben der Couch.

„Ich, ich warne Sie. Ich bin bewaffnet."

Er beugte sich über sie, sein Mund nur Millimeter von ihrem Ohr entfernt. „Nein, Anne-Marie, das bist du nicht." Seine Hände schlüpften unter ihr Kleid und arbeiteten sich an ihren halterlosen Strümpfen nach oben.

„Bitte hören Sie auf damit. Ich will das nicht. Bitte."

„Du kannst jederzeit gehen. Steh einfach auf und geh." Sie konnte sich nicht rühren. Plötzlich fühlte sie, wie seine Hände ihre Wirkung entfalteten. Ihre Nippel verhärteten sich unter dem BH und der Kontakt mit ihrer nackten Haut an der Innenseite ihrer Oberschenke rief köstliche Gefühle in ihr hervor.

„Oh", keuchte sie, „das fühlt sich so gut an. Aber ich will das nicht tun. Mmmmh, bitte hören Sie auf damit."

„Bist du sicher?", wollte er wissen und unterstrich seine Frage, indem er über ihr Ohrläppchen leckte.

Kurz stöhnte sie auf, doch dann nahm sie all ihre Willenskraft zusammen: „Ja. Aufhören, bitte. Nehmen Sie ihre Hände von mir."

Er tat wie geheißen, nahm seine Hände von ihrer unbedeckten Haut, und sofort bedauerte Anne-Marie ihre Entscheidung. All die wundervollen Gefühle versiegten und hinterließen eine dumpfe Leere in ihrem Inneren. Das einzig Positive war, dass sie nun in der Lage war, von der Couch aufzustehen. Er brachte sie zur Tür -- bei jedem Schritt musste sie gegen ihr unbändiges Verlangen ankämpfen.

- - -

Zurück im Aufzug verspürte Anne-Marie deutliche Erleichterung. Sie war froh, dass sie es aus Carls Zimmer geschafft hatte, bevor wirklich etwas passiert war. Es war absolut unprofessionell von ihr, sich derart auf einen vermutlichen Betrüger einzulassen.

Peter befand sich noch in seinem Büro, als sie unten ankam. „Nichts", berichtete sie ihm, „er hat mir absolut gar nichts verraten. Ich weiß noch immer nicht, wie er es angestellt hat und das treibt mich noch in den Wahnsinn."

„Wovon bitte schön redest du?"

„Von dem Kerl. Du weißt doch, Carl. Er wollte einfach nicht mit der Sprache rausrücken."

„Carl? Carl Sutherland? Oh, mach dir wegen ihm keine Sorgen. Ich habe ihn ausgiebig überprüft: Sein Name taucht in keiner der Datenbanken und Sperrlisten auf und nach seinem Kreditrahmen zu urteilen, ist er sehr reich, also bezweifle ich, dass er ein Betrüger ist."

„Heilige Scheiße, verdammt nochmal Pete! Hättest du das nicht etwas früher sagen können, zum Beispiel bevor ich mit ihm auf sein Zimmer bin? Er hatte seine verdammten Hände, ich meine, er, äh, hat versucht seine Hände unter meinen Rock zu bekommen."

„Warum zur Hölle bist du mit ihm auf sein Zimmer gegangen? Fang bloß nicht an, ein zu großes Risiko einzugehen, nur damit du mehr Aufmerksamkeit und schneller deine Beförderung erhältst. Bitte, wir finden jetzt schon, dass du großartige Arbeit machst und sicher eine große Zukunft bei uns in der Firma hast. Aber sag wenigstens jemandem Bescheid, wenn du einem Zielobjekt auf sein Zimmer folgst, damit wir notfalls Verstärkung bereit halten können."

„Aber ich hab es dir doch gesagt, verdammt nochmal! Weißt du denn nicht mehr? Vor nicht einmal einer Stunde haben wir darüber genau hier in deinem Büro diskutiert. Bitte, Pete, bitte erzähl mir nicht, dass ich dort oben ganz auf mich gestellt war." Ihr Vorgesetzter antwortete nicht, sondern nickte bloß, und Anne-Marie wurde plötzlich bewusst, dass der Gedanke, ganz alleine in einem Raum mit dem attraktiven Carl Sutherland zu sein, ohne dass vor der Tür Verstärkung wartete, gar kein so unangenehmer war.

Nach dem Ende ihrer Schicht begab sich Anne-Marie zu ihrem Wagen auf dem Personalparkplatz, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht dazu aufraffen, den Motor anzulassen. Auf irgendeine Weise übte Carl eine beinahe magische Anziehungskraft auf sie aus. Sicher, er ging etwas forsch an die Sache heran, doch sie erinnerte sich an die unglaublichen Gefühle, als er sie berührt hatte, und war hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach eben diesen Gefühlen und dem Verlangen, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und ihn zu bringen.

Zurück in der Lobby schreckte sie das Klingen des ankommenden Aufzuges auf. Sie war verblüfft, als die Türen vor ihr aufglitten, konnte sie sich doch nicht im Entferntesten daran erinnern, dass sie ihr Auto verlassen hatte und zum Hotel zurückgekehrt war. Stattdessen hatten sich all ihre Gedanken nur um eine Tatsache gedreht: Nachdem Carl nicht länger Gegenstand ihrer Untersuchung war, konnte sie ihn jederzeit auf seinem Zimmer aufsuchen, ohne ihre Position innerhalb des Kasinos zu gefährden.

- - -

„Nun, es überrascht mich, dich wiederzusehen, nach dem, was gerade geschehen ist", begrüßte er sie lässig am Türpfosten lehnend.

„Ähh", äußerte sie peinlich berührt, „Kann ich reinkommen?"

„Ist das geschäftlich oder persönlich, Anne-Marie?", fragte Alan mit schiefem Lächeln.

„Persönlich", antwortete sie kleinlaut. Er trat zur Seite und ließ sie erneut in sein Zimmer. Er hatte in der Zwischenzeit sein Jackett abgelegt, die Krawatte gelockert und die Ärmel seines Hemds hochgekrempelt. Im Hauptzimmer der Suite lief CNN im Fernseher und sie konnte die Whiskey-Flasche auf dem Tisch stehen sehen -- daneben noch immer zwei Gläser.

„Warum bist du zurückgekommen?", wollte er wissen, während er zwei neue Drinks einschenkte und sich dann neben sie setzte.

Sie nahm das Getränk dankend an und stürzte das halbe Glas auf einmal hinunter. Etwas angetrunkener Mut konnte jetzt sicher nicht schaden, dachte sie bei sich. „Ich bin zurückgekommen, um mich zu entschuldigen."

„Verdammt, warum habe ich das gesagt?", dachte sie verbittert. „Schließlich habe ich nur meinen Job erledigt."

„Dich entschuldigen? Wofür? Du hast doch nur deine Arbeit gemacht. Das verstehe ich vollkommen." Diese Bekenntnis war eine große Erleichterung für Anne-Marie. Sie wollte ihn wirklich nur allzu gerne fragen, was ihn darauf gebracht hatte, dass sie für den Sicherheitsdienst des Kasinos arbeitete, doch sie wollte keine Schwäche zeigen.