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Anita und wir Episode 08

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"Ich ... äh ..."

"Kannst du dir auch nur annähernd vorstellen", fragte ich, "wie scharf mich das früher immer gemacht hat? Wenn ich damals nicht immer so müde gewesen wäre ..."

"Dumme Ausrede!", gab sie zurück. "Wenn es dich scharfmacht, bist du nicht zu müde."

"Jetzt", sagte ich pointiert, "bin ich es jedenfalls nicht."

Sie schaltete die Nachttischlampe an und fixierte mich mit einem ersten Blick. "Du willst nicht nur, dass ich weitermache", stellte sie fest. "Du willst zusehen."

Wir hatten viel Sex gehabt in den ersten Jahren unserer Ehe. Naja, verglichen mit dem, was Frank uns genüsslich erzählt hatte, war drei- oder viermal die Woche wenig. Aber immerhin. Doch damals hatte sich alles im Dunkeln abgespielt.

Natürlich hatten wir uns hin und wieder auch im Hellen nackt gesehen, doch beim Sex ... Licht aus, küssen, kuscheln, den Körper des anderen fühlen, die Finger auf Wanderschaft schicken, aber natürlich nicht zu tief unten.

Ich holte tief Luft. "Ja", sagte ich, "das möchte ich."

Sie warf die Decke zurück. Schon früher hatte Ilona immer Schlafanzüge getragen. "Nachthemden sind so umständlich", hatte sie gesagt.

Ich stellte fest, dass sich ihre Vorliebe nur wenig verändert hatte. Sie trug immer noch ein Schlafanzug-Oberteil, allerdings nichts unterhalb davon.

Und sie sah immer noch gut aus. Objektiv gesehen war ihre Haut natürlich gealtert, aber subjektiv hätte ich am liebsten reingebissen.

Ihr Schamhaar war dünner als früher und grau, anders als ihre Kopfhaare, die sie schon lange färbte. Umso besser konnte ich die glänzenden, fleischigen Schamlippen sehen, deren Feuchtigkeit klar erkennen ließ, was ich unterbrochen hatte.

Sie legte eine Hand auf ihren Venushügel und kraulte in den Härchen. Aber nicht mehr. "So", sagte sie. "Jetzt bist du dran."

Ich blickte sie verwundert an.

"Leben wir im Zeitalter der Gleichberechtigung oder nicht?"

"Du willst meinen ... äh ... Penis sehen?"

"Nein", gab sie zurück. "Das Wort passt nicht in unser Schlafzimmer. Zeig. Mir. Deinen. Schwanz."

O Scheiße! Ich stand auf und strippte meine Schlafanzughose herunter. Sie leckte die Lippen. Ich blickte an mir herunter. Mein Schwanz stand wie eine Eins. Ich war nicht mehr der Jüngste, aber Viagra lag vorerst noch in meiner Zukunft.

"Sehr schön", sagte sie und rutschte im Bett nach hinten. "Leg dich neben mich."

Was konnte bei so einer freundlichen Aufforderung anderes machen als ihr zu folgen. Ich kniete mich auf das Bett und wollte mich gerade hinlegen, als die nächste Überraschung kam.

"Nicht so", sagte sie grinsend. "Andersherum. So, dass ich deinen Riemen sehen kann und du meine Möse."

"Ilona! Ich wusste ja gar nicht, dass du solche Worte überhaupt kennst."

Sie wurde schlagartig ernst. "Du weißt wahrscheinlich viel zu wenig über mich."

Ich holte tief Luft. "Ja", murmelte ich. "Das kann durchaus sein."

Ihre Hand und ihre ... Möse waren jetzt nur noch Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, mein Schwanz eine Handbreit von ihrem.

"Äh ...", sagte ich. "Ist noch was?"

"Deine Hand ist noch an der falschen Stelle. Wenn ich mich streichle, machst du das auch bei dir."

"Ich ... äh ..."

"Behaupte nur nicht, du würdest dir nicht regelmäßig einen runterholen. Ich muss schließlich deine Sachen waschen."

"Ist ja gut." Ich legte meine Hand um meinen Schwanz und bewegte sie langsam auf und ab. Die Hand vor meinem Gesicht setzte sich auch in Bewegung.

Es war wie ein Traum. Spätestens seitdem Frank begonnen hatte, in epischer Breite über seine sexuellen Abenteuer zu reden, hatte ich immer wieder einmal in Fantasien geschwelgt.

Der Auslöser waren meist zu luftig bekleidete Mädchen oder junge Frauen gewesen, die ich auf der Straße oder im Fernsehen gesehen hatte. Doch irgendwann waren meine Gedanken immer zu meiner Frau zurückgekehrt, und ich hatte davon geträumt, wie es wohl wäre all diese "unzüchtigen" Dinge mit ihr zu treiben.

Irgendwie machten mich diese Gedanken immer viel schärfer, als es die jungen Dinger gekonnt hatten.

Außerdem war die Realität um vieles besser als aller Träume. Ilonas Finger direkt vor meinen Augen, die mir eine Lehrstunde gaben, wo denn nun bei einer Frau dieser legendäre Kitzler saß, wie weit man Schamlippen spreizen konnte, wie die Welt dahinter aussah.

Und wie das alles roch. Mann, was hatte ich es mir immer eklig vorgestellt, wie all dieser Schleim wohl riechen mochte. Und jetzt — eine sanfte Würze wehte zu mir herüber, und ich atmete tief ein.

Und dann tat ich etwas, von dem ich niemals gedacht hätte, dass ich es freiwillig tun würde. Ich beugte meinen Kopf nach vorne und küsste die Muschi meiner Frau.

Sie stöhnte auf. Es war unmöglich, dass ich ihr Schmerzen bereitet hatte, also musste ihr die Berührung wohl gefallen haben.

Ihre Hand rutschte zur Seite und gab meinen Blick frei auf den kleinen rosa Knubbel, der sich zwischen Hautfalten ins freie wagte.

Bevor ich noch reagieren konnte, fühlte ich eine Hand an meinem Hinterkopf, die mich nach vorne schob. Doch sie wäre gar nicht nötig gewesen, denn der Anblick ihres Kitzlers allein hatte mich schon dazu gebracht, mir über die Lippen zu lecken, und dann über dieses rosa Wunderwerk der Natur.

Das nächste, was ich fühlte, war eine weiche Berührung an der Spitze meines Schwanzes. Nun war ich es, der aufstöhnte.

Mein Gesicht grub sich in ihre Scham, meine Zunge und meine Lippen erkundete alles an ihr, was mich früher nie interessiert hatte.

Ihre Zunge und ihre Lippen an meinem Schwanz, meine Hand, die immer noch wie aus eigenem Antrieb auf und ab rieb, auf und ab, auf und ab.

Irgendwann erstarrten ihre Muskeln; ich hörte ein unterdrücktes Stöhnen, und ihr Unterleib zuckte um mich herum. Sie sog härter an meinem Schwanz, und kurz darauf kam ich auch.

In ihren Mund. Sie machte nicht die geringsten Anstalten, zurückzuzucken.

"Mmmm", machte sie dann. "Das brauche ich aber nicht allzu oft."

"Du hättest nicht ...", sagte ich und richtete mich auf.

"Einmal im Leben", grinste sie mich an. "Oder vielleicht als besondere Belohnung. Aber jetzt muss ich Zähne putzen gehen."

6

Es war Frühsommer.

Frank kam eines Abends herein und warf sich lachend auf das Sofa. Erst nach fast zehn Minuten und unter Einsatz eines doppelten Nordhäusers hörte er auf zu kichern und zu glucksen.

"Ich habe euch doch von Jessica erzählt."

"Nur etwa hundert Mal", meinte Ilona lächelnd. "Was hat sie denn jetzt schon wieder angestellt?"

"Sie hat einer Kommilitonin Nachhilfe gegeben."

"Wohl nicht in Mathe."

"Nein, in DehEss."

"Was ist das schon wieder?"

"Großes D Schrägstrich kleines S. Das steht für Domination und Unterwerfung. So eine Soft-Variante von Sado-Maso."

"Das sagt mir etwas", meinte Ilona zu meinem Erstaunen.

"Also sie hat dieses Mädchen, eigentlich ist die schon Mitte Zwanzig, übers Wochenende mit ins Haus ihrer Eltern genommen, hat sie die ganze Zeit nackt herumrennen lassen und sie dabei herumkommandiert. Natürlich nur, weil die das ausprobieren wollte.

Dann hat sie Max angerufen, und nur gefragt, ob er denn Lust hätte, bei ihr vorbeizuschauen."

"Und Max hat immer Lust", stellte ich fest. Ich kannte Franks Zwilling zwar noch nicht, aber seit letzten Weihnachten hatte ich mehr über ihn erfahren, als ich jemals hatte wissen wollen.

"Genau", gluckste Frank. "Er kommt also bei deVilles an, und ihm öffnet eine nackte Frau, die er überhaupt nicht kennt und ihn sehr unterwürfig begrüßt.

Dann kriegt er mit, dass sie Jessica mit 'Herrin' anredet, und eh er sich's versieht, kniet er auch schon vor ihr und verspricht, alles zu tun, was sie ihm befiehlt."

"Nackt?"

"Am Anfang nicht. Also Jessica schickt ihre Sub mit Max zum Duschen, und als er zurückkommt sperrt sie seinen Schw... upps ... Penis in einen Käfig ein."

"Nackt?"

Er blickte mich an als wäre ich nicht gescheit. "Wenn du mir eine Methode sagst, wie man einen angezogenen ... Na ja, und dann haben die beiden ihn an Armen und Beinen gefesselt und nach Strich und Faden durchgef... vernascht."

"Und das hat er einfach so erzählt?"

"Ich glaube eher, Mama hat ihm die Daumenschrauben angelegt, bis er geredet hat. Oder sie hat direkt mit Jessica telefoniert."

"Eure Mutter scheint eine interessante Frau zu sein."

"Och jooo ... Ihr werdet sie bald kennenlernen."

"Sie kommt her?"

"Alle drei. Und wenn wir Glück haben, bringen sie einen Riesenauftrag für die Schreinerei mit."

Der wäre auch dringend nötig. Der Stadtrat war wegen der vierzehn Fachwerkhäuser noch immer zu keinem Ergebnis gekommen. Wenn Frank deswegen auf seinen Weihnachtsurlaub verzichtet hätte ...

Der Kopf schwirrte mir, als mir all die Veränderungen klar wurden, die seitdem geschehen war.

Ilona und ich schliefen zwar getrennt, hatten wieder mehr oder weniger regelmäßig Sex miteinander und sprachen auch darüber — und andere Probleme. Der Fernseher blieb öfter mal aus, stattdessen interessierte sie sich für Neuigkeiten aus der Schreinerei und ich ließ mir saftige Geschichten aus ihrem Frauenkreis erzählen.

7

Das Stück Wald südlich von Erfurt, wo wir standen, hatte Hannes gehört, und gehörte jetzt Frank. Es war mit Nadel- und Laubbäumen bewachsen; die Eichen hatte zum Teil schon Hannes' Ur-Ur-Uropa gepflanzt. Alles Rohmaterial für die Schreinerei.

Zwei Autos standen da. Das eine war ein gemieteter Kleinbus, in dem wir — Frank, ich, und vier Mann/Frau hoch der gesamte Bauausschuss der Stadtverwaltung — hierhergekommen waren. Das andere war ein geschlossener Lieferwagen mit Max und Bernd.

Die drei Schuppachs waren am Vorabend aufgekreuzt; alle hatten sich auf die Bank im Führerhaus des Lieferwagens gedrängt.

Max war ein etwas schmäleres Ebenbild seines Bruders, und man konnte auch die Familienähnlichkeit in Vater und Mutter sehen. Die Begrüßung war — obwohl Frank vor kurzem erst in Hessen gewesen war — eine überaus herzliche Angelegenheit, begleitet von Umarmungen und sehr intensiven Küssen.

Und keiner von den dreien tat sich einen Zwang an, als Frank Ilona und mich vorstellten. Ich war sicher, dass auch keiner der Männer abgeneigt gewesen wäre, mir einen Kuss aufzudrücken — Frank hatte sein Kontingent bekommen — aber genug ist genug.

Ilona dagegen hatte die Körperlichkeit des Ereignisses vollauf genossen. Und ich hatte genossen, dass sie es genießen konnte.

Wann hatte ich mich so verändert? Allein der Gedanke, meine angetraute Ehefrau könnte einen fremden, verheirateten Mann auf den Mund küssen, hätte mich früher zur Weißglut gebracht. Ich hielt mich nicht wirklich für einen eifersüchtigen Typ, doch es gab Grenzen für Intimitäten. Wo waren diese Grenzen hin verschwunden?

Ich stand mit den drei Schuppach-Männern zusammen und verfolgte interessiert, wie die beiden Frauen sich ebenso feurig begrüßten, wie die Männer.

Und alles, was wir sagten, waren dumme Bemerkungen. Ich ging nicht dazwischen, genauso wenig, wie Ilona etwas dagegen hatte, dass Vanessa mich danach in den Clinch nahm.

Ich ließ es — atemlos und hart zwischen den Beinen — nicht nur über mich ergehen, sondern machte feste mit.

Den Rest des Abends saßen wir dann nach Geschlechtern getrennt zusammen. Die Schuppach-Männer und ich gingen noch ein letztes Mal über die Planung für den heutigen Tag, während die Frauen kichernd bei einem Gläschen Likör in der Ecke saßen.

Ich war ziemlich sicher, dass ihr Gesprächsthema nicht jugendfrei war. Andererseits, wenn Ilona etwas von der fast zwanzig Jahre jüngeren, aber offensichtlich sexuell viel erfahreneren Vanessa lernen konnte, mochte es mein Schaden nicht sein.

"Bitte mal herhören", sagte Frank gerade. "Das hier ist die Stelle, die ich mir herausgesucht habe, um das Musterhaus hinzustellen. Wir brauchen eine ebene Fläche, und hier wären die Erdbewegungen minimal. Außerdem stehen hier nur Tannen, die sowieso reif für den Einschlag sind. Damit wäre auch der Baumbestand am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen."

"Hier gibt es aber keinen Strom und kein Wasser", meldete sich der Vertreter der Schwarzen im Ausschuss.

"Wir brauchen das auch nicht", antwortete Bernd. "Das Haus wird seinen gesamten Strom selbst erzeugen. Solarziegel auf dem Dach und ein Windrad einhundert Meter entfernt auf der Hügelkuppe. Überschüssiger Strom wird mit einer Wärmepumpe im Wassertank gespeichert. Das Wasser selbst bringen wir mit einem Tankwagen her, und bereiten es fast vollständig wieder auf. Auf lange Sicht sollte die Regenmenge hier ausreichend sein, um Verluste auszugleichen. Die deVille-Holding hat in den letzten Jahren ein paar interessante kleine Startup-Firmen gekauft, und eine davon hat diese Aufbereitungsanlage entwickelt. Strom und Dreckwasser gehen rein, sauberes Wasser und Kompost kommen auf der anderen Seite heraus. Wenn die sich hier bewährt, geht sie in die Massenproduktion für Entwicklungsländer."

Alle Politiker, auch die Vertreterin der Grünen nickte. Sie hatten Zeit gehabt, sich durch die Unterlagen zu wühlen, die deVille geschickt hatte. Zu jedem einzelnen Posten hatten die Public-Relations-Leute eine Begründung geschrieben, die man, wenn man wollte, unverändert an die Presse weiterleiten konnte, um persönlich gut dazustehen. Eine Hand wusch immer noch die andere.

"Sie haben gesagt", meinte der Vertreter der West-Roten, "wir könnten uns das auch ansehen?"

"Genau", sagte Max und schob die Seitentür des Lieferwagens auf. "Ich habe eine virtuelle Präsentation erarbeitet, und den Computer mitgebracht, auf dem sie läuft. Jeder von Ihnen setzt jetzt bitte eine dieser VR-Brillen auf, dann können wir anfangen."

O du schöne neue Zeit! Durch die Brille sah es so aus, als ob das Haus schon gebaut war, das in Kürze hier erstehen sollte. Mich interessierte vor allem, wieviel Holz darin verbaut war.

Das Haus stand auf einem Metallrahmen mit Füßen, die es in die Waagerechte brachten. Der Fußboden bestand aus großen, dicken Holzplatten, die einfach in diesen Rahmen eingelegt wurden, und einen fast fugenlosen Parkettboden ergaben.

Noch zwei solcher Böden bildeten die Decke des Erd- und Obergeschosses. Der Dachstuhl stand weit über die Außenwände und bildete so einen natürlichen Sonnenschutz.

Auch die Bedeckung des Daches bestand aus — dünneren — Holzplatten, auf denen Keramikziegel befestigt waren, die gleichzeitig als Solarpanels dienten. Das ganze Dach war nur mit Schrauben und Muttern zusammengehalten und am Haus befestigt. Die Idee war es, das ganze Haus innerhalb von ein paar Tagen auseinandernehmen und an einer anderen Stelle — zum Beispiel für eine Industriemesse — wieder aufbauen zu können.

"Sie brauchen aber auch einen Platz für die Heizung, die Wärmepumpe und all das", stellte die Vertreterin der Ost-Roten fest.

"Richtig", sagte Bernd. "Wir wollen einen Keller bauen. Und das wird die einzige permanente Veränderung, die wir auf diesem Grundstück vornehmen werden. Für die mobile Version des Hauses verstauen wir alles in einem Normcontainer, aber den hier in den Wald zu stellen, fände ich nur hässlich."

Wieder nickten die Volksvertreter. Irgendjemand bei deVille spielte gekonnt auf diesen Leuten wie auf einer Geige. Und, wenn ich Franks Worten glauben konnte, handelte es sich dabei um Anita deVille, die Psychologin.

"Und was", das war wieder die Grüne, "meinten sie damit, dass Sie die 'Vierzehn Heiligen' auf eine ähnliche Art restaurieren wollen? Doch sicher nicht mit einer Außenwand aus Glas, wie bei diesem Haus."

"Sie müssten sich mal anschauen", bemerkte Bernd, "was unsere neue Generation Smartglas zu leisten vermag. Sie müssen schon sehr genau hinschauen, um den Unterschied zwischen einer verputzten Wand und dem Glas zu erkennen."

"Was mein hochverehrter, doch leider zu technikverliebter, Erzeuger hier sagt", meldete sich Frank mit einem gespielten Stirnrunzeln, "trifft natürlich für denkmalgeschützte Häuser nicht zu. Dafür haben wir einen Erfurter Maurer, der sich mit Fachwerk auskennt. Jedoch können wir dieselbe Konstruktion für die Fußböden und Zwischendecken verwenden, und verringern so dauerhaft die Belastung auf den historischen Balken."

Wieder ein psychologischer Trick, wieder allgemeines Nicken bei den Politikern.

"Nein", fuhr Frank fort. "Es geht um das Innere. Die einheitlichen Module für Böden und Decken reduzieren die Kosten, und die Vorbereitung für den Einsatz von Robotern macht die Häuser äußerst geeignet für alte und pflegebedürftige Menschen. Man könnte diese ganze Zeile am Anger in ein Altenheim umwandeln."

Er hatte natürlich gewusst, dass die Vertreterin der Ost-Roten gleichzeitig Sozialdezernentin war und dringend nach einer Möglichkeit suchte, sich zu profilieren.

Und so ging das dann noch eine halbe Stunde lang weiter.

"Ich möchte hier nur mit offenen Karten spielen", sagte Bernd zum Abschluss. Klar doch! "Wir haben uns noch keinen alternativen Standort für dieses Haus angesehen. Ich würde natürlicherweise am liebsten mit meinem Sohn zusammenarbeiten, vor allem, weil wir hier keine Probleme mit Eigentumsverhältnissen haben."

"Und weil er mich auch schon immer gut über den Tisch ziehen konnte", fuhr Frank mit lautem Flüstern fort.

Bernd grinste kurz. "Doch wenn das nicht in Erfurt klappt, dann finden wir bestimmt einen anderen Standort hier im Osten. Ich habe gehört, Dresden versucht seinen Status als Technologiehochburg nach der Flaute wiederherzustellen. So ein Projekt käme denen bestimmt gelegen."

So, so, habt ihr das im Westen auch schon mitbekommen.

Die Rivalität zwischen Thüringen und Sachsen war schon über fünfhundert Jahre alt und hatte früher sogar zu Kriegen zwischen den Ländern geführt. Hier die Hauptstadt Sachsens als Konkurrenz zu erwähnen, war etwa so, wie einen Hund und eine Katze aufeinanderzuhetzen.

Doch bei den Politikern kam wohl nur an, dass es auch Alternativen gab, und sie sich bald entscheiden mussten.

Mir sollte es nur recht sein, wenn unser Laden damit endlich mehr zu tun bekam.

8

Ein Jahr später stand zwar das Musterhaus, aber die "Vierzehn Heiligen" kamen immer noch nicht aus den Pötten und Frank hatte immer noch keine Frau gefunden.

Es war ein Freitagnachmittag, als ich nichts ahnend an seinem Büro vorbei lief.

"Diese Arschlöcher! Flachwichser! Idioten!"

Franks Ausbruch stoppte mich wie ein Vorschlaghammer. Ich hatte ihn noch nie so aufgebracht erlebt.

Ich öffnete die Tür einen Spalt. "Nicht schießen!", rief ich. "Ich bin's nur."

"Ach komm rein", sagte Frank resigniert und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. "Diese Sesselfurzer im Hochbauamt bringen mich noch um den Verstand." Er zeigte auf den dicken Ordner in der Mitte seines Schreibtisches, in den wir in mühevoller Kleinarbeit für jedes einzelne der Häuser einen Restaurierungsplan eingeheftet hatten.

"Wieso ist der wieder da?", fragte ich.

"Unterlagen fehlen", antwortete er und hielt ein Anschreiben hoch, auf dem ein riesiger roter Stempel das Wort "Abgewiesen" sehen ließ. "Sie schreiben, dass Unterlagen fehlen, aber die hohen Herren sind sich zu fein, mir den kleinsten Hinweis zu geben, was denn nun fehlt."

"Was machen wir jetzt?"

"Uns noch einmal hinsetzen? Noch einmal eine Woche vergeuden und die Vorschriften Zeile für Zeile durchackern?"

"Oder jemand fragen, der etwas davon versteht?"

"Weißt du, was ein guter Anwalt oder ein Sachverständiger kostet? Und wie lange das vielleicht dauert, bis die nun wieder ein Gutachten geschrieben haben?"

"Und wenn ..."

"Was?"

"Wenn du einfach den Ordner nimmst und damit aufs Amt gehst? Du musst den Leuten ja nicht drohen. Du stellst dich einfach vor den Schreibtisch von einem der Idioten und fragst ihn ganz sanft, was er noch braucht. Du kannst ja deine Fingergelenke knacken lassen, das macht immer einen guten Eindruck."

Er legte den Kopf schief und grinste frech. "Ich hätte dich nicht für so militant gehalten, alter Mann."