Das Schloss Teil 04

Als wir schließlich weitergehen lege ich den Arm um ihre Taille und Vera schmiegt sich verträumt an mich, als wären wir schon länger ein Paar. Obwohl wir uns erst wenige Stunden kennen, herrscht zwischen uns eine Vertrautheit, wie ich sie in keiner meiner Beziehungen je erreicht habe.

Wir plaudern während des Spaziergangs über alles Mögliche und ich lerne Vera dadurch ein klein wenig besser kennen. Sie kommt aus Darmstadt und ist achtzehn Jahre alt. Sie hat gerade ihr Abi gemacht und würde gerne eine Ausbildung im Bereich Tourismus beginnen.

„Du könnest bei uns eine Ausbildung starten. Wäre das nichts?", frage ich ohne lang nachzudenken.

„Als was denn? Als Betthäschen der Gäste?", meint sie etwas pikiert.

„Wo denkst du hin? Wir haben auch normale Berufsbilder in unserem Hotel", verteidige ich mich.

„Dennoch würde es blödes Gerede über mich und den Chef geben."

„Überleg es dir. Du musst dich nicht heute entscheiden. Das Angebot gilt, egal, wann du es annehmen möchtest", biete ich an.

Wir sind ausgesprochen lange unterwegs. Es macht echt Spaß, die Zeit mit Vera zu verbringen. Doch irgendwann muss ich doch wieder zurück ins Hotel. Ich bringe Vera in meine Räume und gebe ihr eine Schlüsselkarte, die ich mir an der Rezeption habe geben lassen. Sie soll sich bei mir häuslich einrichten und wir verabreden uns zum Abendessen.

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Pia und Petra starten gegen sechzehn Uhr. Die beiden haben beim Packen von Pias Reisetasche etwas getrödelt, wie sie mir erklären. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie getrödelt haben. Ich freue mich schon insgeheim auf den Abend, um mit Vera ebenfalls trödeln zu können. Und das werde ich weidlich ausnützen.

„Pass auf dich auf. Diese Vera kommt mir nicht geheuer vor. So ein heißer Feger hat es nicht nötig, einen Mann zu buchen. Das will einfach nicht in meinen Kopf", meint Pia zum Abschied.

„Mach dir keine Sorgen und genieße die Tage in München. Vera hat vermutlich nur Lust darauf, das Sagen zu haben und über einen Mann bestimmen zu können."

„Und warum lässt sie dann dir den Vortritt?", kontert Pia.

„Damit sie danach richtig loslegen kann", halte ich dagegen.

„Jetzt zerbrecht Euch doch nicht Eure Köpfe. Wie gefährlich soll denn das kleine Mädchen schon sein? Hab Spaß und fick sie bis ihr Hören und Sehen vergeht", grinst mich Petra an. Dann umarmt sie mich herzlich. „Das Hotelleben tut dir auf jeden Fall richtig gut."

Fortsetzung folgt ...