Der Jubilar

In Christinas Schoß schien sich alles zu sammeln, was sich an diesem Abend angestaut hatte: Die liebevolle Bewirtung, mit der Friedhelm sie beschenkt aber auch eingefangen hatte, ohne es zu beabsichtigen. Die emotionalen Momente, in denen er von seiner Frau erzählt hatte, die aber zugleich auch so viel Nähe zwischen ihnen erzeugt hatten. Dann die vielen immer intensiver werdenden Berührungen, mit denen sie sich erkundet und erregt hatten und jetzt die unglaubliche Intensität, mit der er sie ausfüllte und ihre schon erhitzten erogenen Zonen immer noch weiter aufheizte. Sie spürte ihn am ganzen Körper, wie brennende Zündschnüre, deren Flammen sich von allen Seiten ihrem Zentrum näherten, wo die Hitze zunahm, das Kribbeln und Zucken und wo jeder von Friedhelms Stößen sie der Explosion näher brachte.

Und auch Friedhelm konnte schon längst nicht mehr ruhig unter ihr liegen. Inzwischen bewegte er sich gemeinsam mit ihr, hielt einen Moment inne, wenn sie sich anhob und stieß dann zu, während sie sich von ihm aufspießen ließ. Noch einmal rieb sie sich an ihm. Noch einmal spürte sie, wie er ein gutes Stück aus ihr herausglitt. Sie verharrte so und diesmal war es Friedhelm, der ihr entgegen kam, so als könne er nicht länger warten, wieder ganz in ihr zu versinken. Dadurch, dass sie ihm Bewegungsfreiheit gegeben hatte, konnte er mehrfach fest und schnell hintereinander in sie stoßen und Christina genoss es. Sie spürte, dass er kurz davor war zu kommen. Er sagte nichts, keuchte nur ein wenig, aber sie sah, wie seine Gesichtszüge sich verzerrten, bis er ein letztes Mal in sie stieß und zuckend in ihr verharrte. Sie spürte, wie er sich in ihr verströmte, aber die Flammen, die in diesem Moment ihren Schoß erreichten wurden dadurch nicht gelöscht, im Gegenteil. Ihr ganzer Unterleib schien zu explodieren. Christina zuckte und ruckte wild auf Friedhelms Speer und wurde dadurch nur noch tiefer in ihren Höhepunkt hineingetrieben. Er gab ihr Halt, so gut er konnte, war er doch selber noch ganz benommen von den Gefühlen die ihn durchströmten. Aber Christina war nicht mehr wirklich anwesend, fast weggetreten, während sie zuckend immer mehr auf ihm zusammensank, bis sie schließlich wie ohnmächtig auf ihm liegen blieb und er seine Arme um sie schloss.

Sie hatten kein Wort mehr miteinander geredet in dieser Nacht. Christina hatte sich irgendwann auf ihre Seite gerollt und war von der Ekstase in den Schlaf hinüber geglitten und Friedhelm hatte sie liebevoll zugedeckt. Er selber hatte noch eine Weile wach gelegen, dann aber auch geschlafen wie ein Kind, tief und friedlich und viel länger als sonst. Er hatte nicht gemerkt, wie Christina das Bett und sein Haus verlassen hatte. Als er am Morgen den Platz neben sich leer fand, dachte er erst, sie sei wohl im Bad. Aber dann entdeckte er den Zettel mit ihrem Namen, einer Telefonnummer und nur einem Wort: Danke!