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Der Kuss des Skorpions

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Überrascht drehte sie sich um und entdeckte Malif neben sich im Wasser. Augenblicklich lief sie rot an.

„Gehört das bei euch zur Gastfreundschaft dazu, sich leise an nackte Frauen anzuschleichen?" sah sie ihn so finster an wie sie konnte, als sie sich wieder halbwegs gefasst hatte.

„Bei uns ist es nichts schlimmes ein gemeinsames Bad zu nehmen." meinte er gelassen darauf. „Außerdem.. gibt es an dir wirklich nichts, das du verstecken müsstest." Plötzlich wirkte seine Stimme weitaus unsicherer. Dennoch kam er ein Stückchen näher.

Irikai stand wie angewurzelt im Wasser und in ihrem Kopf herrschte nur noch Chaos. Ihr Herz wollte sich einfach nicht dazu bewegen lassen wieder langsamer zu schlagen, stattdessen hämmerte es so stark, dass es ihrem ganzen Körper zu pulsieren schien.

„Malif.." stotterte sie hervor, während er ihr tief in die Augen blickte.

„Du bist wunderschön." Seine Stimme ward inzwischen nur mehr zu einem Flüstern geworden, das die Leidenschaft, die er verspürte nicht zu verbergen vermochte.

Ohne wirklich darüber nachzudenken griff sie nach seinem Arm und zog ihn näher zu sich. Zärtlich legte er seine Arme um sie und drückte sie liebevoll an sich. Als sich ihre beiden Körper berührten durchfuhr Irikai ein warmer Schauer und es fiel ihr schwer sich jetzt noch zurückzuhalten.

Einen Moment lang bewegte sich keiner der beiden. Doch dann Strich Malif sanft ihr Haar zurück, schloss seine Augen, hob leicht ihr Kinn an und näherte sich zögernd ihren Lippen. Unendlich zart berührten sie sich und die Zeit schien für die zwei still zu stehen. Langsam traute er sich den Druck zu verstärken und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Irikais Hände wanderten inzwischen bereits über Malifs Körper und ließen ihm angenehme Schauer durch seinen Körper jagen. Mit beiden Armen umschlang er ihren Körper und hob sei leicht an um sie an das mit Gras bewachsene Ufer zu tragen. Ohne einander loszulassen ließen sie sich dort nieder und liebkosten und neckten sich weiter. Ebenfalls Irikai wurde nun mutiger und ihre Zunge begann fordernd seine Lippen zu teilen, wonach sie sofort freudig empfangen wurde.

Ihr Atem wurde immer schneller unter seinen Berührungen und bald konnte sie ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken, als er sich ihren Hals abwärts über die Schultern bis zu ihren Brüsten küsste und diese sanft und dennoch verlangend berührte. Sich vor Begierde unter seinem Körper windend genoss sie es sich einfach gehen zu lassen und hob sich ihm entgegen, sobald er sich nur einen Millimeter von ihr fortbewegen zu schien. Ihr ganzer Körper schien nach seiner Berührung zu schreien und sie wollte ihn immer intensiver spüren. Voller Leidenschaft drückte sie ihn fest an sich und ließ ihn ihr Verlangen durch einen innigen Zungenkuss nach dem anderen spüren. Als sie seine harte Männlichkeit an ihrem Oberschenkel entlangfahren spürte, erbebte sie innerlich vor erwartungsvoller Lust.

Malif hatte längst alle Zurückhaltung überwunden und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Von seiner Begierde getrieben wurden seine Berührungen immer fordernder. Mit seinen starken Händen fuhr er ihren Körper entlang, bishin zu ihren Oberschenkeln, welche sie nach nur einer kurzen Aufforderung eng um ihn schlang. Kurz verharrte er noch so, doch dann drängte er sich dicht an sie und Irikai keuchte lustvoll auf, als er in sie eindrang. Malif stöhnte bei jedem Atemzug und genoss die feuchte Wärme, die ihn umschloss. Erst als sie ihre Schenkel wieder enger um ihn schloss, ihn noch näher an sich heranzog, traute er sich, sich langsam in ihr zu bewegen. Von ihrer Lust getrieben bewegten sich die beiden ekstatisch im Rhythmus ihres Atems und stöhnten gemeinsam ihr Verlangen hinaus.

Liebevoll umarmte Malif Irikai und küsste sie auf ihre Stirn, welche ihm einen verliebten Blick zuwarf.

„Bleib bei mir." Er sah ihr direkt in die Augen und drohte schon wieder sich darin zu verlieren. „Ich habe noch nie jemanden wie dich kennengelernt."

Als Antwort verschloss sie seine Lippen mit einem sinnlichen Kuss.

Glücklich kuschelte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seinen ausgestreckten Arm. Die sie umringenden Palmen warfen ihren schützenden Schatten auf sie, als sie mit einem Lächeln auf ihren Lippen einschliefen.

Erst als sich die Sonne wieder langsam dem Horizont näherte wurde Irikai von einer sanften Berührung geweckt. Zuerst wusste sie nicht wo sie war, doch als sie das Glitzern des Sees sah und die Wärme der Umarmung spürte, kam die Erinnerung schnell wieder zurück. Sie beschloss sich vorerst noch schlafend zu stellen. Malif hatte sich eng an sie geschmiegt und bedeckte ihren Nacken und ihre Schultern mit Küssen, was sie wieder etwas unruhig werden ließ und sie sich zwingen musste leise und langsam zu atmen.

In Gedanken ließ sie die Geschehnisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren. Sie konnte noch immer nicht glauben, in was sie da hineingeraten war. Noch vor drei Tagen war sie nur die uneheliche Tochter des Bruders des Fürsten, zu der sich das Haus niemals bekennen würde. Eine junge Frau ohne Herkunft, die allein in einem kleinen Haus lebte. Und jetzt war sie das letzte noch lebende Mitglied dieser Familie, wodurch theoretisch die Erbfolge auf sie fallen würde. Doch sie lag hier, in einer Oase irgendwo in der Wüste, nackt, und an den Mörder ihres Onkels geschmiegt. Außerdem wusste sie nicht, wie die Bevölkerung und vor allem der Tempel reagieren würde, wenn sie zurückkehrte. Immerhin hatte sie Malif Unterschlupf gewährt und es ihm so ermöglicht in die Nähe des Fürsten zu gelangen. Es war wahrscheinlicher, dass man sie hinrichten würde.

Doch ein anderer Gedanke beschäftigte sie noch mehr und ließ wieder Angst in ihr aufkommen. Wie würde Malif reagieren, wenn er erfahren würde, wer sie wirklich war. Immerhin hatte es sich sein Stamm zum Ziel gesetzt die gesamte Herrscherfamilie zu töten. Ob er ihr auch etwas antun würde? Bei der Vorstellung, dass diese sanften Augen, die ihr so unendlich schienen, sie dann ebenfalls so hasserfüllt ansehen würden, als wie wenn er von dem Rest ihrer Familie sprach, zuckte sie leicht zusammen.

„Du bist ja wach." flüsterte er ihr ins Ohr, als er merkte, wie sie sich bewegt hatte. „Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt. Aber ich habe dich einfach spüren müssen." entschuldigte er sich mehr spielerisch als ernsthaft und drückte sie etwas fester an sich.

Obwohl sie wusste, dass soviel zwischen ihnen stand, fühlte sie sich einfach nur wohl bei ihm und wollte trotz jedem Wenn und Abers jeden Moment genießen.

Glücklich lächelnd drehte sie sich zu ihm um und schaute ihm in seine strahlenden dunkelbraunen Augen. „Auf diese Weise lasse ich mich gerne wecken." antwortete sie ihm neckisch und umarmte ihn.

Ermutigt durch ihr Verhalten näherte er sich wieder mit seinen Lippen den ihren und berührte diese zärtlich. Frech schob sich langsam seine Zunge hervor und begann in dieses anregende Spiel miteinzugreifen, während sie ihm manchmal sanft auf seine Unterlippe biss und ihn dadurch noch mehr anspornte. Forschend ließ er währenddessen seine Hände über ihren Körper gleiten, ihren Hals hinab, den Rücken herunter und dann etwas mutiger nach vorne zu ihren Brüsten, was sie mit wohligen Seufzern quittierte. Immer unruhiger lag sie neben ihm und als sie sich schließlich auf ihn legte, keuchte Malif erregt auf, durch die unerwartet heftige Berührung seiner immer größer werdenden Männlichkeit, die jetzt zwischen ihnen beiden eingeklemmt war.

Fordernd nahm er Irikai bei den Oberarmen und wollte sie weiter zu sich hochziehen, doch das wollte sie noch nicht. Genießerisch küsste sie sich seinen Hals hinab zu seinen Schultern und seiner starken Brust, während sie ihr Becken auf ihm kreisen ließ und es ab und zu fester gegen ihn drückte, was ihn durch die starke Reibung heftig aufstöhnen ließ. Schwer atmend streichelte Malif währenddessen ihren Rücken, bis er schließlich zu ihrem Hintern gelangte und anfing ihn gefühlvoll zu kneten. Doch lange verweilten seine Hände dort nicht. Ohne, dass sie es merkte, schob er eine Hand unter sie hinein und begann ihren Oberschenkel entlangzufahren, wobei er immer weiter nach oben wanderte, bis sie schließlich zusammenzuckte und ein lustvolles Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken konnte. Ermutigt ließ er seine Finger weiterwandern, bis sie aufhörte ihn mit Küssen zu bedecken und nur mehr heftig atmend auf ihm lag, während er weiter in sie hineinglitt und anfing seine Finger rhythmisch in ihr zu bewegen.

Doch plötzlich richtete sich Irikai unvermittelt auf und zog seine Arme von sich weg. Verwirrt und etwas enttäuscht blickte daraufhin Malif zu ihr auf, doch sie lächelte ihn nur an und legte dann seine Hände auf ihre Hüften, welche sie über seinen noch einmal kurz kreisen ließ und sich dann langsam darauf niederließ. Als seine harte Männlichkeit sie berührte, hielt sie kurz inne und ein heißer Schauer lief durch ihren Körper. Dann wurde Malifs Griff um ihre Hüfte etwas fester und er zog sie bestimmend weiter zu sich, während sie laut aufkeuchte und ihn in sich aufnahm. Ein paar Sekunden blieb sie regungslos so auf ihm und genoss dieses Gefühl, bis sie begann sich zuerst langsam, dann immer fordernder auf ihm zu bewegen und ihn dadurch einen Seufzer nach dem anderen abrang.

Als ihre Bewegungen wieder etwas ruhiger wurden, richtete sich Malif auf und nahm sie zärtlich in den Arm. Ohne den Kontakt zu ihm zu verlieren, schlang sie ihre Beine um seine Hüften und sie küssten sich so leidenschaftlich wie nie zuvor. Während Irikai ein Gebüsch in der Nähe auf einmal rascheln hörte, spürte sie, wie Malif begann heftiger zu atmen und immer schneller in sie stieß. Als er sich schließlich verkrampfte und einen gepressten Schrei ausstieß, ließ sie sich von ihm mitreißen und in diesem Moment gab es für sie nur mehr ihn und sich auf der Welt.

Erschöpft und immer noch heftig atmend, sanken sie umschlungen in das angenehm weiche Gras der Oase zurück und merkten erst gar nicht, dass sich ihnen jemand näherte. Erst als ein Schatten über sie hinweghuschte, öffneten sie die Augen.

„Tod der Verräterin!" schrie der Soldat, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Der Sand der Wüste haftete überall an seinem Gewand, in seinen Haaren und dem schweißbedecktem Gesicht. Die Insignien des Fürstenhauses, welche an seiner Uniform angenäht waren, wiesen ihn als loyalen Streiter der Familie von Irikai aus. Mit gezogenem Schwert stand er über den beiden Überrumpelten. In seinem Gesicht spiegelten sich Entschlossenheit und Ekel wider. Sein Auftrag war es gewesen die letzte Überlebende des Hauses in die Fürstenstadt Biloba zurückzubringen. Doch was er hier sah, bestätigte die schlimmsten Gerüchte, die er gehört hatte. Man war davon ausgegangen, dass Irikai von dem Stachel des Skorpions entführt worden war, zumindest hatten die obersten Priester, die im Moment herrschten, ihr so einen Verrat nicht zugetraut. Und nun hatte er mitansehen müssen, wie sie sich nur allzu bereitwillig ihren schlimmsten Feind hingab und es offensichtlich auch noch genoss.

Erschrocken drehten sie sich um und starrten entsetzt den Mann an, der aufgebracht und zum Schlag bereit neben ihnen stand. Und da schnellte sein Schwert auch schon nach vorne, genau auf das Herz von Irikai gerichtet. „Nein!!" stieß Malif fassungslos aus, sprang auf und versuchte mit aller Kraft gegen den Schwertarm des Gegners zu schlagen, damit er die Waffe noch in der letzten Sekunde ablenken konnte. Und tatsächlich gelang ihm das Kunststück. Durch den unerwarteten Schlag verfehlte die Klinge die am Boden liegende Frau und bohrte sich in das weiche Gras. Doch Malif schrie laut auf und fiel ungelenk auf den Boden. Ungläubig drehte er sich herum und starrte auf seinen Arm, auf dem sich bereits eine Blutspur ihren Weg nach unten bahnte. Genau unterhalb des tätowierten Skorpions hatte sich die Klinge durch sein Fleisch gebohrt und wurde nur von dem Knochen davon abgehalten den gesamten Oberarm zu durchtrennen. Wütend schnaubte der Soldat auf und zog sein Schwert wieder zurück.

Nur verschwommen konnte Malif sehen, wie der fremde Krieger Irikai brutal packte und sie auf ihre Füße zog. „Ich war deiner Familie immer treu ergeben." sagte der Krieger, während er sie mit dem Rücken an sich presste und sein Schwert an ihrem Hals ansetzte. „Deshalb werde ich dich nicht den Priestern ausliefern." Bei diesen Worten keimte ein kleines bisschen Hoffnung in ihr auf, welches jedoch sogleich wieder jäh erstickt wurde. „Ich werde dich töten. Deinen Leichnam werde ich als Beweis zum Tempel bringen, dass der Stachel des Skorpion sein letztes Opfer gefunden hat. So wird zumindest niemand von deinem Verrat erfahren." Und dann konnte Irikai auch schon spüren, wie sich die Klinge immer fester gegen ihre Kehle drückte. Ein schreckliches Brennen breitete sich darin aus und ließ sie wimmern. Ihr Blut rann bereits den heißen Stahl des Schwertes entlang, als der Krieger auf einmal inne hielt.

Klirrend fiel die Klinge auf den Boden, als sich seine Finger von dem Griff lösten. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Er stieß noch einen unverständlichen röchelnden Laut aus bevor er unvermittelt nach vorne kippte und Irikai unter sich begrub.

Endlich hatte sich Malif wieder etwas gefangen und schaute sich nach seiner Geliebten um. Er war sich nicht sicher, ob er sich die Worte des fremden Soldaten nur eingebildet hatte oder nicht. Es konnte nicht stimmen, was er gesagt hatte. Es durfte einfach nicht stimmen. Ausgerechnet er, der künftige Anführer der Stachels, hatte sich bei der letzten lebenden Verwandten des Fürsten einquartiert, hatte sie in der Wüste vor dem sicheren Tod gerettet und jetzt hatte er sie auch noch geliebt. Das wollte er einfach nicht glauben.

Mehr schlecht als Recht erhob er sich und taumelte auf Irikai zu. Als er sich neben den beiden niederkniete, erkannte er den Grund für den plötzlichen Fall des Kriegers. Ein Pfeil ragte aus seinem Rücken und war beinahe vollständig in ihn eingedrungen. Ein dunkler Fleck breitete sich auf seiner Uniform aus während Malif entsetzt auf seine Geliebte starrte. Verzweifelt versuchte er den Soldaten von ihr herunterzudrehen, doch sein linker Arm verweigerte ihm den Dienst und hing regungslos an ihm herab.

Mit leisen Schritten näherte sich ihnen jemand und ließ Malif zusammenzucken, als er ihn bemerkte. „Hilf mir." drang seine Stimme mehr wie ein Krächzen hervor, als er seinen Bruder Malikai erkannte. Ohne ein Wort ging er an ihm vorüber und lehnte seinen Bogen an den nächsten Baum. Dann stieg er über den Attentäter und zog ihn mit einem Ruck in die Höhe. Mit Entsetzen musste Malif erkennen, dass der Pfeil aus der Brust des Kriegers wieder ausgetreten war und nun in Irikais Rücken steckte. „Sei vorsichtig." flüsterte er seinem Bruder zu, der ziemlich unentschlossen über ihm stand. Als er den Toten noch etwas mehr anhob, glitt der Pfeil mit einem leisen Schmatzen aus ihrem Körper. Achtlos warf Malikai die Leiche zur Seite in ein Gebüsch.

„Wenn es stimmt, was er gesagt hat, ist es vielleicht besser so." meinte sein Bruder zögernd. Mit Tränen in den Augen legte Malif ungläubig eine Hand auf ihre Wunde. „Nein.." wisperte er leise. Malikai schien immer noch nicht so recht zu wissen, was er tun sollte. „Du ziehst dich an und ich hole einen Heiler." sagte er zu ihm, während er sich bereits zum Gehen wandte. „Über alles weitere sprechen wir später. Die anderen sollten derweilen nichts davon erfahren." Dann verschwand er und ließ die beiden alleine.

Noch während Malif neben der regungslosen Irikai kniete, forderte die tiefe Wunde an seinem Oberarm und der Blutverlust ihren Tribut und ihm wurde erneut schwarz vor den Augen. Ohnmächtig brach er neben ihr zusammen und blieb neben der jungen Frau liegen.

Als er seine Augen wieder öffnete umfing ihn eine angenehme Kühle. Langsam öffnete er seine Augen und erkannte die grob behauene Höhlendecke, auf der sich lange verworrene Schatten in dem warmen Schein der Kerzen gegenseitig verfolgten, über sich. Neben ihm auf einem Sessel saß eine ältere Frau, in die traditionelle Kleidung ihres Stammes gehüllt, und machte sich gerade an seinem Verband zu schaffen.

„Du hattest Glück. Etwas weiter rechts und du könntest jetzt tot sein." Sprach sie mit besorgter Stimme zu ihm. Dann schwindelte sich jedoch ein Grinsen in ihr Gesicht. „Was habt ihr eigentlich bei dem See gemacht?"

„Furis, bitte." Ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte, wurde er augenblicklich rot. „Ich habe ihr nur die Oase gezeigt, dann hat uns dieser fremde Krieger angegriffen."

„Und mit den ‚Sehenswürdigkeiten' hast du gleich angefangen, ja?" scherzte seine Tante weiter. „Übrigens, nette Gesichtsfarbe. Ich habe noch nie einen Skorpion mit Sonnenbrand gesehen."

„Hör bitte auf damit." meinte er verlegen und zupfte die dünne Decke über sich zurecht.

„Lass mich doch." entgegnet sie ihm und blickt ihm mit einem aufrichtigen Lächeln an. „Ich finde es gut. Du hast dich bis jetzt nie für ein Mädchen aus unserem Stamm begeistern können. Dein Vater hat schon angefangen sich Sorgen zu machen." Schmunzelnd drehte sie sich um.

Vorsichtig, ohne den Arm zu stark zu bewegen, richtete sich Malif auf und blickte sich suchend um, doch die beiden waren alleine in diesem Teil der Höhle. Furis schnappte sich gerade das restliche Verbandszeug und wollte hinausgehen, als sie von ihm zurückgehalten wurde.

„Wo ist sie?" fragte er, jedoch nicht zu laut, als wenn er Angst vor der möglichen Antwort hätte. „Wie geht es ihr?"

„Darüber solltest du besser mit deinem Bruder reden." antwortete sie ihm nur ausweichend ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen. „Er scheint aus irgendetwas ein großes Geheimnis zu machen. Ich schicke ihn dir herein."

Genervt darüber, dass sie ihn einfach so ohne richtige Antwort zurückgelassen hatte, schwang er sich aus dem Bett und zog sich umständlich mit einer Hand an. Nachdem er es geschafft hatte sich das weite weiße Hemd in seine Hose zu stopfen, legte er sich noch eine Schleife um den Hals, in die er dann seinen verletzten Arm ruhte.

Neben dem kleinen Bach, das als langsam plätscherndes Rinnsal durch das gesamte Höhlensystem geleitet wurde, kniete er sich hin und kühlte sich damit sein Gesicht ab. Als die klare Flüssigkeit seine Haut berührte und langsam wieder von seinem Kinn hinabtropfte, schoss die Erinnerung an die vor ihm verletzt liegende Irikai nur allzu lebendig wieder in seine Erinnerung, und es war, als wenn er wieder vor ihr knien würde. Das Wasser, das seine Hand benetzte, fühlte sich an wie ihr Blut, das aus ihrer Wunde ausgedrungen war und er versucht hatte zurückzuhalten.

Schritte rissen ihn aus seiner Erinnerung und er war beinahe dankbar dafür. Als er sich umdrehte stand Malikai vor ihm. Blut haftete auf seiner Kleidung und sogar noch an dem Säbel, der an seiner Hüfte baumelte.

„Was ist passiert?" entsetzt starrte Malif seinen jüngeren Bruder an.

„Der Krieger war nicht allein. Die anderen haben hinter einer Düne auf seine Rückkehr gewartet, aber der Tod fand sie vorher." erzählte er ihm, während er seine Hand auf den Griff seiner Waffe legte. „Man wird sie finden. Dafür haben wir gesorgt. Und die Nachricht wird ebenfalls unmissverständlich für sie sein, wenn sie die Leiche der Frau unter ihnen entdecken."

Entsetzt keuchte Malif auf und starrte sein Gegenüber mit halb offen stehenden Mund an. „Was.." krächzte er schließlich hervor, während er sich bei der Höhlenwand abstützen musste.

„Es war zu offensichtlich wonach sie gesucht haben. Wir haben nur dafür gesorgt, dass auch weiterhin der Stachel gefürchtet wird und die Gerüchte Nahrung finden."

Das war nun zuviel für ihn. Schwindel erfasste Malif und mit taumelnden Schritten schaffte er es gerade noch zurück zu der Pritsche. Schwer zog er die Luft ein, als würde er gleich ersticken.

Mit nur ein paar schnellen Schritten war sein Bruder an seiner Seite und stützte ihn. „Hey, was ist denn los? Furis meinte dir geht es soweit gut."