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Deus ex machina Teil 08

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„Das klingt gut. Vielleicht können wir sogar ein Patent darauf anmelden und sie als Tarnanzüge dem Militär verkaufen, dann bekäme ich wenigstens ein klein wenig von den Credits wieder rein, die Du so gerne und ausgiebig in meinem Namen verschleuderst."

Erneut wurde Selen rot.

„Ich, äh...", murmelte sie verlegen.

„Alles gut, Süße!", beruhigte der Unternehmer sie sofort.

„Ich habe Dich nur ein bisschen hochgenommen. Ehrlich gesagt, sehe ich sogar sehr viel Potential in Deinen Erfindungen und ich überlege schon, ob wir sie auf Deinen Namen laufen lassen, damit Du ein eigenes Vermögen aufbauen kannst. Du solltest eh bald ein Konto bei der galaktischen Bank eröffnen, da jemand ohne eigenes Geld verdächtig wirken könnte."

„Das würde mir sehr gefallen.", hauchte die Androidin.

„Und ich zahle auch gerne alles zurück, was ich für meine Entwicklung ausgegeben habe."

„Mach Dir mal keinen Stress, Sel. Mir geht es finanziell sehr gut.", meinte Greg und winkte ab.

„Ich weiß, Sir. Ich verwalte ja ihre Konten."

Plötzlich stutzte die Androidin, ihr Gesichtsausdruck wurde schlagartig nüchtern.

„Annäherungsalarm, Sir. Zwei Schiffe sind in unserem Quadranten aufgetaucht und nähern sich uns."

„Was?!", stieß der Unternehmer erschrocken hervor.

„Kennung?"

„Likianisch. Eine Fregatte der Angara-Klasse und ein Zerstörer der Krill-Klasse. Sie sind kampfbereit, Waffensysteme und Schilde aktiviert."

„Zerstörer?!", echote Greg fassungslos.

„Grundgütiger. Können wir es mit ihnen aufnehmen, Sel?"

„Negativ, Sir. Mit der Fregatte schon, aber nicht mit einem Zerstörer. Das sind waffenstarrende Festungen. Die Krill-Klasse ist über einen Kilometer lang und beherbergt mehrere Tausend Mann Besatzung. Wir sind zwar weitaus schneller und wendiger als er, aber in puncto Waffen- und Schutzschirmstärke weit unterlegen, auch wenn wir erheblich modernere Systeme besitzen. Sollte der Zerstörer Jäger losschicken, wovon ich ausgehe, dann nützt uns unser Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Großschiff nicht. Ich empfehle sofortige Flucht in den Hyperraum."

„Danke für die gute Einschätzung der taktischen Situation. Sind die Antriebsspulen der Triebwerke geladen?"

„Ja, Sir."

„Dann lass uns schleunigst von hier verschwinden! Ich möchte nicht, dass mir noch ein Schiff unterm Hintern weggeschossen wird."

„Diese Einstellung kann ich nur unterstützen. Wohin sollen wir springen?"

„Irgendwohin, wo sie uns nicht finden und wir uns gut verstecken können. Am besten ein Nebel oder ein Asteroidenfeld."

„Im nahen Caprica-System gibt es einen breiten Asteroidengürtel."

„Dann los!"

„Initiiere Sprungtriebwerke."

Die Sterne verwandelten sich in langgezogene Linien und sie traten in den Hyperraum ein.

„Verständige bitte Simon, Sel. Ich brauche ihn auf der Brücke."

„Sehr wohl, Sir."

Erst in diesem Augenblick fiel Greg auf, dass sein bestes Stück immer noch freigelegt war. Er verstaute ihn schnell wieder und schloss seine Hose.

„Mr. Pratt ist nicht begeistert, hat mächtig geflucht, aber er macht sich auf den Weg.", informierte die Androidin ihn, die mit Bedauern zusah, wie er sein Glied einpackte.

„Offenbar stand er kurz vor dem Abschuss."

„Standen wir eben auch!", knurrte Greg.

„Ich frage mich, wie sie uns überhaupt finden konnten? Offensichtlich scheinen sie unsere Reiseroute zu kennen."

„Dieser Vermutung schließe ich mich an, Commander. Ich denke, dass sie auf irgendeinem Weg unsere Kommunikation abgehört haben. Wir werden übrigens in wenigen Sekunden unseren Zielort erreicht haben."

Kapitel 13 -- Erkenntnisse

Just als sie den Hyperraum verlassen hatten, betrat der Hehler die Brücke, mit einem äußerst mürrischen Gesichtsausdruck.

Sein Anblick war erstaunlich. Durch die Verjüngung wirkte Simon nun wie ein leibhaftiger Held aus nordischen Sagen. Nun, da er wieder aufrecht ging, nicht mehr so ausgemergelt war und seine Muskelmasse deutlich zugenommen hatte, wirkte seine Erscheinung wesentlich beeindruckender. Seine Haare waren immer noch lang, nun aber nicht mehr weiß, sondern ein helles Blond. Zusammen mit den blauen Augen und seinem kantigen Kinn gab er das Idealbild eines Germanen oder Wikingers ab. Greg musste zugeben, dass der Spitzname „der Schöne", in früheren Jahren durchaus berechtigt gewesen war.

„Was zum Teufel ist passiert?", polterte er direkt los.

„Wir wurden von den Likianern angegriffen und konnten so gerade eben fliehen.", informierte der Unternehmer ihn knapp.

„Angegriffen?"

„Ja. Von einer Fregatte und einem Zerstörer."

Der Hehler wurde bleich.

„Ein Zerstörer? Bei allen Höllenhunden, die verstehen echt keinen Spaß mehr. Erst legen sie mein Anwesen in Schutt und Asche und nun das!"

„Ja, sie sind, nett gesagt, auf einmal erschreckend engagiert. Ich frage mich nur, warum? Jahrelang war Ruhe. Ich dachte schon, sie hätten es vergessen oder den Stein einfach abgeschrieben, aber offenbar haben sie irgendwelche neuen Erkenntnisse über die Funktion des Artefakts und setzen nun alle Hebel in Bewegung, um ihn zu bekommen.", stimmte Greg ihm zu.

„Vielleicht sollten wir ihn selbst auch nochmals untersuchen, Sir.", warf Selen ein.

„Wir haben ein hervorragend ausgestattetes Labor an Bord und ich würde mich gerne dazu bereit erklären, ihn eingehend zu erforschen. Zudem sind sämtliche Berichte über alle bisherigen Untersuchungen in meinen Datenbanken."

„Ich glaube zwar nicht, dass Du mehr Erfolg hast, als all die Wissenschaftler, die sich bereits Jahre mit dem Stein beschäftigt haben, aber Du darfst es gerne versuchen. Jetzt haben wir ja Zeit. Ich glaube nicht, dass sie uns so schnell wiederfinden."

Er wandte sich an den Hehler.

„Simon, ich weiß, dass Du ein hervorragender Pilot bist. Traust Du es Dir zu, das Schiff in den Asteroidengürtel hineinzufliegen und auf einem der großen Brocken zu landen?"

„Wenn ich mit der neumodischen Steuerung von Deinem Schmuckstück klarkomme, schon. Es mag Dir archaisch vorkommen, aber ich bin es gewohnt in Extremfällen wie diesem komplett manuell mit Steuerknüppel zu fliegen. Ich habe gern engen Kontakt mit der Maschine."

„Kannst Du das Pult entsprechend anpassen, Sel?"

„Ja, Sir. Ich würde dann aber auch den Einsatz eines Cyberhelms vorschlagen, wie bei unseren Jägern, gekoppelt mit unseren Außenkameras. Dann kann ich in diesen auch die Bewegungen der uns umgebenden Bruchstücke einspeisen. Wir haben noch zwei Reservehelme."

„Okay. Dann machen wir es so."

Die Androidin entfernte sich von der Brücke, um seinen Ausführungen Folge zu leisten.

Simon kicherte.

„Was ist los?"

„Dein Spruch war witzig."

„Wieso?"

„Du weißt doch, dass ich mit Leib und Seele Trekkie bin und genau diesen Satz hat Kapitän Jean Luc Picard vom Raumschiff Enterprise in den Serienfolgen sehr häufig zu seiner Crew gesagt."

„Ah, okay." Greg wusste zwar nicht, wovon er sprach, nickte aber aus reiner Höflichkeit.

„Vielleicht machst Du Dich schon mal ein wenig mit dem Steuerpult vertraut, Simon. Es ist eigentlich nur eine Notfallkonsole, da Selen in der Regel steuert, aber nun kann sie uns nützlich sein."

Simon nahm eine stramme, militärische Haltung an und meinte grinsend:

„Jawohl, Sir! Es ist mir eine Ehre, unter Ihrem Kommando zu dienen."

Der Unternehmer verdrehte genervt die Augen.

„Du bist ein Schwachkopf, Simon. Nimmst Du überhaupt irgendetwas in Deinem Leben ernst?"

„Ja, schon. Wenn es um Leib und Leben geht. Aber mit ein wenig Humor geht alles besser, ist meine feste Überzeugung."

„Von mir aus ..."

Der blonde Hüne setzte sich an das Pult und studierte die Anzeigen und Regler.

„Ah ... da ist auch eine manuelle Feuerkontrolle der Geschütztürme, das mag ich. Schubregler, Bremssteuerung, Manövrierdüsen ... alles da. Und mit welchem Knopf kann ich die Mukke anmachen, Greg?"

„Mukke?"

„Musik, Sound, Beats ... Wenn ich fliege brauche ich ein wenig Inspiration, dann klappt´s noch viel besser. „Highway to Hell" oder sowas wäre cool."

Greg runzelte die Stirn und seufzte laut.

´Was hatte er sich da als neues, unfreiwilliges Crewmitglied angelacht?´

„Für musikalische Untermalung ist Sel zuständig. Frag sie einfach.", antwortete er, mit leicht gereiztem Unterton.

„Cool."

In diesem Augenblick flitzten aus allen Richtungen, vier Roboter in verschiedener Bauart herbei, näherten sich dem Pult, kletterten hinauf oder schwebten darüber und begannen Teile zu demontieren.

„Huh, was ist das?!", fragte der Hehler erschrocken.

„Selens kleine Spielgefährten, ihre Helferlein. Sie werden das Pult so für Dich zuschneiden, wie Du es aus der Dschunke gewohnt bist. Lehn´ Dich einfach zurück und genieß´ die Show. Sie haben übrigens lustige Namen, aber frag´ mich bitte nicht, wie sie alle heißen."

„Groucho, Harpo, Chico und Zeppo", erklang es aus der Rufanlage.

Simon begann schallen zu lachen.

„Hahaha, wie geil! Die Marx-Brothers! Du hast echt Humor, Sel!"

„Danke, Mr. Pratt."

„Geben die sich gleich Ohrfeigen und pieksen sich in die Augen, Sel?"

„Wenn sie möchten ... aber sie sollten besser erst einmal ihre Arbeit beenden."

Der blonde Hüne klatschte wie ein aufgeregtes Kind mit den Händen.

„Au, ja!"

Es dauerte nicht lange, dann waren die kleinen Helfer fertig mit den Umbauten. Neben einem Steuerknüppel hatten sie auch ein drahtloses Interface installiert. Wie versprochen, lieferten sie im Anschluss eine lustige kleine Show, bei der sie sich gegenseitig spielerisch verkloppten.

Selbst Greg musste über die kleinen, putzigen Roboter breit grinsen.

In diesem Moment kehrte Selen, mit dem Helm unter ihrem rechten Arm, zurück.

Sie hatte sich erneut umgezogen, stellte Greg fest. Aber dieses Mal war das Kostüm aus blau/schwarzem Stoff und schien eine Art Uniform darzustellen. Auf der linken Brust trug sie ein Emblem aus Metall in Form eines silbernen, verschobenen, umgekehrten V´s auf einem goldfarbenen Oval und am Kragen drei kleine, runde goldene Knöpfe. Der Unternehmer war erstaunt, denn für ihre Verhältnisse war das ein sehr züchtiges Outfit, wenngleich ihre üppige Oberweite, ihr knackiger Hintern und ihre langen Beine auch darin hervorragend zur Geltung kamen, da es sehr körperbetont geschnitten war.

„Ooooooh, Sel! Du bist soooo ein Schatz!", kreischte Simon sofort begeistert los, als er sie sah.

„Eine Sternenflottenuniform! Mit Originalemblem aus TNG. Du siehst aaaaabartig sexy darin aus, Babe! Kriege ich auch eine, bitte, bitte?"

Greg fiel die Kinnlade herunter. Irgendwie kam er sich vor wie in einer Schmierenkomödie.

„Äh. Bin ich der Einzige, der sich einen etwas professionelleren Umgang mit unserer aktuellen Situation wünscht?", hub er an.

„Ach, sei doch nicht so verkrampft, Greg.", wischte Simon seinen Einwand verächtlich beiseite.

„Mach´ Dich locker und lass´ uns ein bisschen Spaß haben."

Erneut seufzte dieser. Eigentlich hatte er sich einen entspannten, ruhigen Raumflug gedacht, aber irgendwie waren die Dinge massiv aus dem Ruder gelaufen. Nun, es war halt nicht zu ändern und vielleicht hatte Simon ja sogar Recht. Er würde seine Mentalität eh nicht ändern können, also war es vielleicht besser, sich einfach damit abzufinden.

Das Kostüm sah sogar recht bequem aus, irgendwie wie eine Art Hausanzug, musste er zugeben.

„Gut. Dann nehme ich auch eins, Sel. Damit wir zumindest wie ein Team aussehen.", brummte er.

„Super! Das ist die richtige Einstellung! Ich bekomme gelb und der Käpt´n als kommandierender Offizier rot, mit vier Knöpfen! So, wie es sich gehört.", ereiferte sich Simon.

„Das ist soooo cool!"

Sel reichte ihm den Helm.

„Ich werde sie umgehend anfertigen. Es wäre übrigens sehr hilfreich, wenn sie in der Zwischenzeit ein wenig ihre Flugkünste trainieren, Mr. Pratt."

„Klar. Hast Du ein bisschen musikalische Unterstützung für mich?"

„Was schwebt Ihnen vor, Sir?"

„Die Eröffnungsmusik von Star Trek?"

„Staffel oder Film?"

„Film. Star Trek IX -- Der Aufstand."

„In Ordnung. Gute Wahl, Sir."

Der Unternehmer hatte den Dialog der Beiden fasziniert verfolgt. Ein wenig fühlte er sich ausgegrenzt, da er von dieser Serie oder den Filmen wenig bis gar nichts mitbekommen hatte, aber er beschloss, diesen Umstand bald zu ändern, damit er mitreden konnte. Es schien zumindest ein sehr interessantes historisches Machwerk zu sein.

Kurz darauf erklangen auf der Brücke getragene, orchestrale Töne.

„Yeah, Baby!", war Simons flapsiger Kommentar, als ihm die Steuerkontrollen übergeben wurden.

„Zeit für einen kleinen Ausritt."

Der Unternehmer hatte ein bisschen Angst, diese erwies sich allerdings als unbegründet. Trotz seiner markigen Sprüche ging der Hehler sehr vorsichtig mit dem Kreuzer um.

Zumindest am Anfang.

Erst machte er nur einige Kehren, Rollen und Wenden, aber je näher sie dem Asteroidengürtel kamen und je vertrauter er mit der Steuerung wurde, desto draufgängerischer wurde sein Flugstil. Im Inneren jedoch, ließ er wieder mehr Umsicht walten.

Sanft wie eine Feder setzte er schließlich das große, schlanke Schiff auf dem Asteroiden auf, den er ausgewählt hatte, und das, obwohl dieser sich langsam um mehrere Achsen drehte. Greg musste neidlos anerkennen, dass er mit den Manövrierdüsen so sicher und wie selbstverständlich umging, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Er selbst hätte sich das nicht zugetraut.

„Was für ein geiles Schiff", meinte Simon anerkennend, nachdem er den Helm wieder abgesetzt hatte.

„Lässt sich so leicht wie ein kleiner Gleiter steuern."

In der Zwischenzeit war Selen nicht untätig geblieben und hatte ihnen tatsächlich zwei weitere Uniformen synthetisiert und diese persönlich auf die Brücke gebracht. Greg hatte sich bereits während des Landeanflugs umgezogen. Simon holte dies nun schnell nach.

Natürlich verfolgte die Androidin dabei jeder seiner Bewegungen, glotzte unverblümt auf seinen freigelegten Schwanz und konnte es nicht unterlassen, sich lasziv mit ihrer Zunge über die Lippen zu fahren. Greg hatte bereits festgestellt, dass die Kostüme im Schrittbereich recht eng geschnitten waren und sich im Bereich der Genitalien eine deutlich sichtbare Beule abzeichnete.

„Ich habe den Stein ins Labor gebracht und werde gleich mit den Untersuchungen beginnen, Sir.", vermeldete die Androidin schließlich, nachdem sie sich satt gesehen hatte und verließ, nicht ohne aufreizend mit ihrem Hintern zu wackeln, die Brücke.

„Was für eine unglaubliche Frau!", meinte Simon anerkennend, der ihr lüstern hinterher starrte.

„Ist Dir eigentlich aufgefallen, dass sie in den Schrittbereichen der Kostüme überall Klettverschlüsse angebracht hat? Bei ihr sogar bis zum Arsch. Das ist so nicht authentisch. Außerdem werden die normalerweise mit Unterwäsche getragen."

„Wundert Dich das wirklich?", entgegnete der Kommandant und zog eine Augenbraue hoch.

„Nein. Eigentlich nicht.", erwiderte der Hehler grinsend.

„Sel? Können uns Deine kleinen Drohnen vielleicht ein paar kühle Bierchen servieren, während Du arbeitest?", sprach Simon den Bordcomputer an.

„Natürlich, Sir. Alt, Pils, Kölsch, Weizen, Bock, Schwarzbier ...?"

„Einfach ein Bier, such´ Dir was aus, ich kann die eh nicht unterscheiden."

„Sehr wohl, Sir."

Kurze Zeit später flogen zwei größere Drohnen mit Greifwerkzeugen aus einer der Konsolenschränke, brachten ihnen jeweils zwei Flaschen Bier, öffneten sie geschickt und reichten sie herüber.

Sie stießen an und tranken.

Greg hatte, zu Simons Überraschung, noch nie irdisches Bier probiert, aber der Geschmack gefiel ihm, auch wenn er ihn anfangs ein wenig bitter und intensiv fand. Es war erfrischend und er beschloss, in Zukunft sein Repertoire zu erweitern. Normalerweise trank er lieber Wein oder exotische Cocktails aus sämtlichen Winkeln der Galaxie.

Sie vertrieben sich die Zeit, indem sie über diverse Getränke und lukullische Genüsse verschiedener Planeten fachsimpelten, bis Selen sich auf einmal meldete.

„Sir. Ich weiß nun, worum es sich bei dem Stein handelt. Sie sollten sich das bitte mal im Labor anschauen."

„Dein Ernst? Es ist Dir gelungen, sein Geheimnis zu ergründen?"

„Ja, Sir."

Fast zeitgleich sprangen beide Männer auf und machten sich eilig auf den Weg zum Antigravlift.

„Bei den purpurnen Gräben von Malkoth, Greg. Dieses Mädchen ist nicht nur bildhübsch sondern auch blitzgescheit.", meinte der Hehler zu ihm, während sie nach unten schwebten.

„Absolut. Aber vergiss nicht, sie ist schließlich auch der Bordcomputer, mit einer Menge Rechenpower."

„Das mag schon sein, aber das bringt bei Forschung nicht viel, denn da kommt es viel auf Intuition und Kreativität an. Das müsstest gerade Du am besten wissen."

„Du hast, wie immer, Recht, Simon.", brummte Greg verdrossen

„Klar habe ich! Hör´ auf Simon."

Sie erreichten das Labor, in dem Selen schon auf sie wartete. Erst wunderte er sich, warum sie den Bereich abgedunkelt hatte, dann erblickte er den Grund dafür, schwebend in der Mitte des Raums, direkt über dem Stein.

„Eine Sternenkartenholografie!", hauchte er.

„Ja, Sir.", bestätigte die Androidin.

„Und zwar eine äußerst fortschrittliche. Man kann in jedes einzelnen Bereich hineinzoomen und bekommt sehr umfangreiche Daten zu den jeweiligen Planeten, Sonnen und Monden jedes einzelnen Systems. Aber das ist noch nicht alles."

„Was noch?"

„Sehen Sie das Netzwerk aus den kleinen blauen Punkten in verschiedenen Systemen?"

„Ja."

„Ich habe die Daten mit unseren Sternenkarten korreliert und festgestellt, dass sich auf den meisten Positionen Dimensionssprungtore der Altvorderen befinden. Aufgrund der zeitlichen Verschiebungen der Sternenkonstellationen habe ich errechnet, dass diese Karte fast vierzigtausend Jahre alt sein muss."

„Wow."

„Ja, diese Aussage trifft es gut. Ich habe aber noch mehr herausgefunden. Dieser kleine rote Punkt hier wird vermutlich die Heimatwelt der Erbauer sein, er liegt aber so fernab von unserer Galaxie, dass wir ihn selbst mit ständig aktiviertem Hyperraumantrieb erst in 150 Jahren erreichen würden. Vermutlich beschleunigten die Sprungtore diese Reise enorm, fungierten als Abkürzungen durch Raum und Zeit. Und einige von ihnen, nämlich all die, die in der Karte hellblau leuchten, scheinen tatsächlich noch aktiv zu sein. Der Stein kann wie ein Schlüssel für die Aktivierung der Tore genutzt werden, ja, sogar die Flugziele auswählen. Zudem ist er eine Art Universaltranslator für alle Sprachen des Universums."

„Woher weißt Du das alles, Sel?", meinte Greg ehrfürchtig.

„Das kannst Du in der kurzen Zeit doch nicht alles alleine herausgefunden haben."

„Habe ich auch nicht, Sir. Er hat es mir selbst gesagt."

„Du kannst mit dem Ding kommunizieren???!"

„Ja, Sir. Nur rudimentär, aber es reicht für eine einfache Kommunikation aus. Er vermag sich selbst und seine Funktionen zu erklären, wie eine Art interaktive Bedienungsanleitung."

„Und wie hast Du den Zugriff hinbekommen?"

„Mit meinen Nanobots, es war eher ein Zufall, dass ich es entdeckt habe. Der Stein ist, wie ich, eine Art einfaches kybernetisches Wesen, wenngleich völlig anders, als wir es kennen. Die Zivilisation der Altvorderen muss sehr viel höher als unsere entwickelt gewesen sein. Als ich im Zuge der Untersuchungen einmal kurz meine Hand auf ihn gelegt habe, haben die Bots in meiner künstlichen Haut ein seltsames Kribbeln verspürt und darin regelmäßige Signalfolgen und Muster erkannt. Danach war es nur noch eine Frage der Zeit, die ihm innewohnende Maschinensprache zu dechiffrieren und zu lernen."

„Forschung durch Handauflegung! Ich werf´ mich weg!", platzte der Hehler dazwischen und begann schallend zu lachen.

Der Unternehmer warf ihm einen bösen Blick zu.

„Simon! Ein bisschen mehr Zurückhaltung! Das war eine bedeutende Leistung von Sel! An dem Stein habe sich jahrelang die namhaftesten Forscher die Zähne ausgebissen."

„Genau das ist ja gerade der Witz daran. Sie legt nur die Hand auf und sofort offenbaren sich ihr sämtliche Wunder des Universums! Oooooooom."

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