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Die erotische Geschichte 02

Geschichte Info
Das Vertrauen zwischen Melanie und Florian vertieft sich.
6.8k Wörter
4.67
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4
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Liebe Leserinnen und Leser,

wer darauf aus ist, dass es schnell zur Sache geht, wird auch von diesem zweiten vermutlich Teil enttäuscht sein. Ich empfehle diesen andere Texte.

Alle anderen sind herzlich eingeladen, zu verfolgen, wie sich die Geschichte weiter entwickelt.

(Alle handelnden Personen sind und bleiben über achtzehn Jahre alt.)

Mein Dank gilt erneut Jochen für das Gegenlesen dieses Kapitels!

Über konstruktive Kritik freue ich mich weiterhin!

Kapitel 2

Nach der Rückkehr beherrschte der Alltag Florians Woche und am nächsten Wochenende besuchte er mit seiner Freundin ein lang erwartetes Rockkonzert. Erst in der dritten Woche dachte er an Melanie und das Wochenende zurück. Es gab nichts, was er in seinem Leben vermisste. Dennoch hatte es ihm auf unerklärliche Weise gutgetan, sie wiederzusehen. Melanie und er hatten sich vor Jahren etwas näher gestanden. Sein Wechsel zum Studium in eine andere Stadt war zum ersten Wendepunkt seines Lebens geworden. Mit einem Mal hatte er sich in seiner Berufsausbildung befunden, einen neuen Freundeskreis bekommen und zwei Jahre später war Claudia in sein Leben getreten.

Was war es demnach, fragte er sich, dass er das Gefühl hatte, der Besuch bei Melanie hätte ihm gutgetan? War es nur das Auffrischen einer alten Bekanntschaft? War es die Berührung mit ihrem merkwürdigen Hobby, erotische Geschichten zu schreiben? Oder war es die leibhaftige Erinnerung an seine Jugendliebe? Ganz tief in ihm war etwas zum Leben erwacht, das er selbst als beerdigt, weil gestorben betrachtet hatte. Ihm kam das Bild eines Drachens vor Augen, der Jahrhunderte tief in einem Berg versteckt und von allen vergessen erwacht und sich nun langsam einen Weg ans Tageslicht suchte.

Wie er es auch drehte und wendete, er fand für sich keine Antwort und entschied sich, dass er Melanie, falls möglich, ein weiteres Mal besuchen wollte, um so Antworten auf seine offenen Fragen zu bekommen.

Donnerstagabend gab er sich einen Ruck und rief sie an.

»Ja?«, meldete sie sich.

»Ich bin's, Melanie, Florian!«

»Oh, hi! Wie geht's dir? Bist du gut zurückgekommen?«

»Ja, vielen Dank.«

»Hast du etwas vergessen?«, fragte sie.

»Nein. Alles ist gut. Ich wollte mich noch einmal für das schöne Wochenende bedanken!«

»Oh, das war doch nicht der Rede wert. Es ist echt schön gewesen, dich einmal wieder zu sehen.«

»Ich fand es auch sehr schön und ich wollte fragen, wann ihr wieder einen Vorleseabend macht?«

»Hat er dir gefallen?«

»Er ist nicht alltäglich und ich hätte schon Lust, wieder einmal zuzuhören.«

»Alltäglich ist ein solcher Abend wirklich nicht und du würdest die Fahrt nur wegen der Geschichten auf dich nehmen?«

»Ja klar!«, sagte er. Dass er auch ein klein wenig wegen ihr und der unerwartet aufregenden Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, die Reise machen würde, verschwieg er an dieser Stelle.

»Du kannst gerne kommen. Wir hatten vor, uns Samstag in acht Tagen Karins Geschichte anzuhören. Am kommenden Wochenende habe ich Dienst in der Klinik.«

»Also übernächsten Samstag ... dürfte ich dich dann wieder bei dir übernachten?«

»Klar, du bist immer willkommen!«, sagte sie. »Wann möchtest du denn kommen?«

»Wäre Samstagmittag okay?«

»Natürlich!«

»Die Webseite der Bahn sagt mir, dass der Zug gegen kurz vor zwölf ankommt. Wenn ich um halb eins vor deiner Tür stehe, überrasche ich dich dann wieder?«

»Ha, ha! Diesmal schreibe ich es mir auf. Und wenn du noch so einen Spruch bringst ...«, sagte sie lachend.

»Ja, ich weiß schon«, fiel er ihr ins Wort, »dann kann ich auf dem Balkon schlafen.«

»Genau! Wir verstehen uns.«

»Ich freue mich!«

»Ich mich auch.«

Beide verabschiedeten sich und Melanie lehnte sich zurück. Mit seinem Anruf hatte sie am wenigsten gerechnet. Um so mehr freute sie sich, dass er sie bald wieder besuchen würde. Das Wiedersehen mit ihm hatte ihr gefallen und in ihr schöne Erinnerungen wachgerufen. Die Jahre der Unterbrechung, in denen sie nicht gesehen hatten, spielten scheinbar keine Rolle. Die Vertrautheit von damals hatte sich unerwartet schnell wieder eingestellt, das gegenseitige Kabbeln war genauso wie früher, und die intelligenten Gespräche mit ihm hatten ihr tief im Herzen gutgetan. Irgendwo erinnerte er sie an Thomas, den Freund ihrer Schwester, dem sie auf dem Törn wieder begegnet war, obwohl sie so grundverschiedene Typen waren. Die nächtlichen Überlegungen, wie diese erotische Geschichte ihren Lauf nehmen könnte, hatten ihr großen Spaß gemacht.

Florians Freundin Claudia war von dem Gedanken nicht gerade begeistert, dass er schon wieder verreisen wollte. Sie verstand jedoch, dass er nach dieser Zeit seine alten Klassenkameraden ein weiteres Mal treffen wollte.

Bis zur vereinbarten Verabredung suchte er im Netz nach gut bewerteten, frei verfügbaren Geschichten des Genres des Vorleseabends. Bei der abendlichen Lektüre in seinem Bett tauchte er in diese Fantasien ab, genoss die Entwicklung der erotischen Spannung zwischen den beteiligten Figuren und ließ seiner eigenen Wollust freien Lauf.

Kurz vor dem Wochenende überlegte Florian sich, wie er Melanie eine Freude machen könnte, da sie ihn erneut bei sich aufnehmen würde, und entschied sich dafür, sich um das Abendessen zu kümmern. Er schrieb ihr eine kurze Nachricht, dass sie sich wegen des Essens keine Gedanken machen bräuchte, und er besorgte schon mal alles Notwendige. Den Rest des Freitags verbrachte er mit seiner Freundin und sie erlebten zusammen einen heißen Abend. Später, als sie bereits neben ihm eingeschlafen war, schweiften seine Gedanken in die Ferne, und er fragte sich, ob der nächste Vorleseabend vergleichbar interessant wie der Erste verlaufen würde.

Am nächsten Mittag traf er bei Melanie ein und begrüßte sie: »Schön, dich wieder zu sehen!«

»Ich freue mich auch! Was hast du denn alles dabei?«, fragte sie und verwies auf die Tasche, die er mit sich führte.

»Nur ein paar Kleinigkeiten für das Essen heute Abend.«

»Wie, du willst richtig kochen? Ich habe gedacht, du bringst nur ein paar Knabbersachen mit.«

»Es wird kein fünfgängiges Menü ... es gibt nur drei Gänge.«

»Drei Gänge! Bist du verrückt?«

»Frag mich das hinterher! Diese Sachen hier müssen in den Kühlschrank.«

Sie verstauten sie und unternahmen anschließend einen Spaziergang in einem nahe gelegenen Park. Am frühen Abend begannen sie zu kochen. Gegen sieben Uhr versammelten sich alle in der Küche am festlich gedeckten Tisch. Eva und Karin bewunderten, was Florian mit Melanies tatkräftiger Unterstützung gezaubert hatte. Das Essen begann mit einer Möhrencremesuppe mit frischen Croûtons, zum Hauptgang servierte er vegetarisch gefüllte Enchiladas mit Guacamole und Crème Fraiche. Den Abschluss bildete Joghurt mit frischen Früchten.

»Wow!«, sagte Eva. »Das war Klasse! Vielen Dank fürs Kochen, Florian!«

»Wirklich lecker!«, bestätigte Karin. »Besonders die Enchiladas waren ausgezeichnet.«

»Jetzt übertreibt 'mal nicht!«, bat Florian. »Es sind keine großen Sachen gewesen. Außerdem habe ich das nicht alleine gemacht, sondern mit Melanie zusammen.«

»Du hattest aber die Idee und die ganzen Zutaten stammen ebenfalls von dir«, widersprach sie. »Ich habe nur ein bisschen beim Schnibbeln geholfen.«

»Wenn das nicht so viel Arbeit war«, sagte Eva, »dann könntest du das bei unserem nächsten Vorleseabend doch auch wieder machen.«

»Du weißt aber schon, dass er extra mit dem Zug anreist?«, gab Melanie lachend zu bedenken.

»Das scheint für ihn ja kein großer Umstand zu sein, wenn er extra für unseren heutigen Abend herkommt«, meinte Eva. »Nein, 'ist nicht ernst gemeint. Du bist uns immer willkommen, auch wenn du nicht vorher kochst.«

»Och, weißt du?«, warf Karin ein, »wenn wir uns schon die Mühe machen, die Geschichten auszudenken, dann kann er doch ruhig für uns kochen. Oder?«

»Weißt du was, Karin?«, sagte er. »Den Handschuh nehme ich auf. Ich werde mir auch eine Geschichte überlegen.«

»Wirklich?«, fragte Melanie. »Du hast doch gesagt, dass du für so etwas kein Händchen hättest.«

»Ich kann's doch mal versuchen! Wenn ihr mir hinterher sagt, dass es nichts geworden ist, kann ich immer noch beim Kochen bleiben.«

»Genug gequatscht!«, unterbrach sie Eva. »Wir sind hier, um Geschichten zu hören, und heute liest Karin ihre neue vor!«

»Richtig!«, meinte Melanie. »Wir lassen alles hier stehen. Nehmt die Gläser mit, wir gehen nach nebenan!«

Sie begaben sich ins Wohnzimmer und Karin nahm im Ohrensessel Platz. Florian wählte erneut den anderen Sessel und die Verbliebenden machten es sich auf dem Sofa gemütlich.

Karin begann ihre Geschichte mit dem Titel ›Der Leistenbruch‹ vorzulesen. Diese handelte von einem jungen Mann, der mit einem Leistenbruch in ein Krankenhaus aufgenommen wurde. Da er panische Angst vor der Operation hatte, nahm die Ich-Erzählerin, seine Ärztin, sich am Abend vorher Zeit, mit ihm ausführlich über den Eingriff zu sprechen. Während des Gesprächs erklärte sie ihm unter anderem, dass es nötig wäre, dass seine Schamhaare vorher entfernt werden müssten und dass eine Schwester dies am Morgen erledigen würde. Er war daraufhin äußerst beunruhigt. Sie erklärte ihm, dass dies unbedingt notwendig und etwas ganz Alltägliches wäre. Daraufhin fragte er die Ärztin, ob sie dies erledigen könnte, denn zu ihr hätte er jetzt Vertrauen gefasst. Falls ihm die Rasur durch die Schwester unangenehm wäre, erklärte sie ihm, könnte er ebenso selbst seine Schamhaare entfernen. Er hatte jedoch zu große Bedenken, dies selbst durchzuführen, da er befürchtete, sich dabei zu schneiden.

Sie gab nach einer kurzen Diskussion nach und tat ihm den Gefallen. Kurz nachdem sie begonnen hatte, wuchs sein Penis und er bekam eine Erektion. Sie hatte damit gerechnet, dass dies geschehen könnte, und wollte dem Ganzen keine Bedeutung beimessen. Die Ebenmäßigkeit und absolut makellose Form überraschte sie. Niemals in ihrem Leben hatte sie einen so schönen und wohlgeformten erigierten Penis gesehen. Die Größe entsprach dem Durchschnitt und obwohl sie sich bewusst war, dass sie immer eine Distanz zu ihren Patienten bewahren sollte, erregte sie dieser Anblick. Als beim zweiten Einseifen der Leistengegend Lusttröpfchen aus seiner Eichel hervorquollen, befiel sie eine innere Unruhe. Sie riss sich dennoch zusammen und fuhr fort. Nachdem sie alle Haare entfernt hatte, überkam sie der Wunsch, diesen schönen Stab einmal näher zu betrachten. Wenig später konnte sie ihre Lust nicht mehr im Zaum halten und fasste ihn an. Ihr Patient erzitterte vor Erregung und gestand ihr, dass ihm ihre Streicheleinheiten sehr gefielen. Während sie spürte, wie ihre eigene Wollust in ihrem Schoß zu brodeln begann, ging sie dazu über, ihn zu befriedigen. Nach seinem Höhepunkt verabschiedete sie sich und ließ ihn in Ruhe schlafen. Er wurde am nächsten Tag von ihr operiert. Anschließend hatte sie einige Tage frei. Nach ihrer Rückkehr besuchte sie ihn am Abend vor seiner Entlassung. Während sie die Fäden kontrollierte, bekam er wiederum eine Erektion. Darauf hatte sie insgeheim gehofft, denn sie wollte ein weiteres Mal diesen Adonis von einem Penis betrachten. Statt ihn erneut zu befriedigen, holte sie diesmal ein Kondom aus ihrem Kittel hervor, stülpte es ihm über, öffnete ihren Kittel, schob ihren Rock hoch und setzte sich dem überraschten Patienten auf den Schoß. Da sie bereits ihr Höschen vorher ausgezogen hatte, hinderte sie nichts daran, ihn tief in sich aufzunehmen, und sie genoss das Gefühl, diesen fabelhaften Schwanz in sich zu spüren. Sie begann ihn langsam zu reiten und freute sich darüber, dass er eine große Ausdauer an den Tag legte. Sie ermunterte ihn, ihre Bluse zu öffnen und ihre Brüste zu streicheln. Beide genossen das Zusammensein und kamen kurz hintereinander zum Höhepunkt. Sie blieb einen Moment auf ihm liegen, bevor sie sich von ihm verabschiedete. Er wurde am nächsten Tag entlassen und es blieb für beide ein einmaliges Ereignis.

Karin blickte von ihrem Text auf und schaute in die Runde.

»Sehr schönes kleines Abenteuer für die beiden«, lobte Florian.

»Ja wirklich, sehr nett beschrieben«, stimmte Melanie ihm zu.

Karin blickte zu Eva und wartete auf ihre erste Reaktion.

»Ich kann den beiden nur zustimmen. Warum hast du beim letzten Mal gesagt, dass dir nichts Besonderes eingefallen wäre?«

»Ich weiß nicht ..., wenn ich an eure beiden letzten Geschichten denke, dann finde ich die Beschreibung dieses One-Night-Stands fast etwas trivial.«

»Überhaupt nicht!«, widersprach Eva. »Nicht jede Geschichte muss ein riesiges Drama sein oder sich um zwanzig Personen drehen. Du hast ein schönes kleines Kammerspiel geschrieben.«

»In diesem Zusammenhang hätte ich mal eine Frage«, warf Florian ein.

»Schieß los!«, sagte Karin.

»Versteht mich jetzt bitte nicht falsch!«, sagte er und blickte in die Runde der Frauen. »Komplett losgelöst von der Geschichte ..., die hat mir gut gefallen. Wie wahrscheinlich ist es, dass sich eine Frau auf einen One-Night-Stand einlässt?«

»Warum fragst du?«, fragte Karin, »bist du etwa auf einen aus?«

»Nein überhaupt nicht. Ich frage wegen deiner Geschichte. Ich dachte bisher immer, dass vor allem Männer auf derartige Abenteuer aus sind. Frauen deutlich seltener ..., wenn überhaupt.«

»Ich weiß nicht, was die anderen darüber denken«, begann Melanie, »daher meine persönliche Sicht: Das hängt von vielem ab. Wenn Frauen in einer glücklichen Beziehung sind, lassen sie sich eher selten auf einen Seitensprung ein. Wenn sie keinen Partner haben, dann schon eher. Wie hat das eine Freundin einmal genannt? Es ist schön, im Winter jemand Warmes im Bett zu haben. Sie sagte ebenfalls, dass Frauen sich manchmal etwas Spaß ins Bett holen.«

»Interessante Formulierung! Jemand Warmes«, lachte Florian.

»Ja, es sind nicht meine Worte. Sie geben aber gut wieder, worum es geht. Worin Männer und Frauen sich hier unterscheiden, ist die Auswahl desjenigen.«

»Wie meinst du das?«, fragte er.

»Sie meint«, sagte Eva, »dass Frauen, auch wenn sie nicht auf einen dauerhaften Partner aus sind, trotzdem wählerischer sind als Männer in einer solchen Situation.«

»Warum denkst du das?«, fragte Florian.

»Ich denke, das liegt in der Natur. Männliche Tiere legen es darauf an, ihre Gene an möglichst viele Weibchen weiterzugeben. Da Säugetiere und Vögel zum Beispiel mit längeren Trage- und Brutzeiten sich nicht so schnell vermehren können, sind die Weibchen wählerischer, was ihren Partner angeht.«

»Das ist bekannt«, sagte Florian, »und du denkst, das gilt auch für ein einmaliges Zusammenkommen?«

»Ja, unbewusst spielt das bestimmt mit rein«, stimmte ihr Melanie zu. »Ich kann es nur schwer begründen. One-Night-Stands sind bisher nicht mein Fall gewesen.«

»Du hältst demnach Karins Geschichte für nicht zu weit hergeholt?«, fragte er.

»Nö, gar nicht«, sagte Melanie. »Wenn die Situation stimmt und der Mann einem gefällt, wäre so etwas schon denkbar. Karin, weißt du eigentlich, dass du mit dieser Geschichte ganz schön was angerichtet hast?«

»Warum?«, fragte die Angesprochene.

»Wenn ich zukünftig wieder Nachtdienst habe, dann werde ich immer an deine Geschichte denken müssen.«

»Oh, oh!«, bemerkte Eva. »Müssen wir uns jetzt Sorgen um unsere Vorleseabende machen?«

»Warum das denn?«, fragte Melanie verwundert.

»Na, hast du jetzt womöglich nur noch auf Nachtschichten Lust?«

»Du meinst ...?«, fragte Melanie.

Eva nickte ihr zu und Florian stieß in das gleiche Rohr: »Wenn du jetzt immer an diese Geschichte denken musst, dann wählst du unterbewusst bestimmt eher Nachtschichten.«

»Oh, pass auf Florian!«, beschwerte sie sich lachend. »Jetzt fällst du mir mit Eva gemeinsam in den Rücken. Wenn du nicht brav bist, dann ...«

»Ja, ich weiß schon, Matratze auf dem Balkon.«

»Wie, du drohst ihm, dass er auf dem Balkon schlafen muss?«, fragte Karin.

»Bevor es so weit kommt, wäre ich eher dafür, mit unserer eisernen Regel zu brechen, dass niemand auf dem Sofa im Wohnzimmer schlafen darf«, fügte Eva hinzu.

»Das würdest du tun?«, fragte Melanie ungläubig. »Dabei bist doch du diejenige gewesen, die sie damals federführend eingeführt hat.«

»So weit will ich es doch gar nicht kommen lassen«, versuchte er, die Wogen zu glätten. »Wir haben bisher viel zu wenig über Karins Geschichte gesprochen. Bisher weiß sie nur, dass sie uns gefallen hat.«

»Du hast recht, Florian«, bestätigte Karin. »Was ist dir denn darüber hinaus noch aufgefallen?«

»Mich hat gewundert, dass deine Ich-Erzählerin sich gar keine Gedanken darüber macht, dass sie zum Beispiel von einer Nachtschwester überrascht wird.«

»Guter Punkt! Das habe ich nicht bedacht. Ich werde noch einbauen, dass sie die Zimmertür vorher abschließt.«

»Ist das realistisch?«, fragte Florian. »Würde sich vor einer verschlossenen Tür dann nicht jeder noch mehr Gedanken machen?«

»Damit hat er recht! Wenn ein Patientenzimmer plötzlich abgeschlossen ist, würde das sofort auffallen«, bestätigte Melanie.

»Du könntest das als Spannung steigerndes Moment einbauen«, meinte er.

»Wie meinst du das?«

»Vermutlich gibt es doch eine abendliche oder nächtliche Routine, und die Nachtschwester geht in ein Zimmer nach dem anderen über den ganzen Flur und beide werden dadurch angeheizt, dass sie schneller fertig werden müssen«, schlug Florian vor.

»Das könnte funktionieren. Mir liegt aber sehr viel daran, dass es kein Quickie zwischen den beiden ist, sondern, dass sie sich Zeit lassen«, sagte Karin.

»Ja, diesen Aspekt der Geschichte fand ich auch gut«, sagte Eva. »Was wäre denn, wenn sie ihn zum Rasieren und zur späteren Nachuntersuchung in ein anderes Zimmer mitnähme? In eines, welches sie dann, ohne Verdacht zu erregen, abschließen könnte. Melanie, was meinst du?«

»Das ginge. Es müsste in dem Fall einen Grund geben, dass sie diese Sachen nicht bei ihm im Zimmer machen kann«, sagte Melanie.

»Gib ihm doch einfach einen Bettnachbarn. Dieser muss ja nichts sagen. Er muss nur als Grund herhalten, dass sie für die Rasur und ... dem Sex aus dem Zimmer gehen«, schlug Eva vor.

»Das finde ich gut!«, sagte Karin. »So werde ich das umschreiben.«

»Und«, fragte Eva, »haben wir eine weitere Geschichte für heute Abend?«

»Ich habe zwar schon eine Idee«, sagte Melanie, »aber die muss ich noch zu Papier bringen. Vielleicht habe ich sie zum nächsten Termin fertig.«

»Mich brauchst du nicht zu fragen«, sagte Karin. »Ich brauche Zeit. Ich habe noch nicht einmal eine Idee, für eine Weitere.«

»In Ordnung, es wäre ja möglich gewesen, dass einer von euch eine Kurzgeschichte vorlesen möchte. Seid mir nicht böse, ich denke, ich werde jetzt ins Bett gehen«, sagte Eva.

»Ja, es ist Zeit!«, stimmte ihr Karin zu.

»Dann gehen wir alle zu Bett. Oder?«, fragte Melanie.

Florian nickte ihr zu. »Geht schon mal vor! Ich geh nach euch ins Bad.«

Kurze Zeit später legte sich Florian neben Melanie ins Bett und sie löschte das Licht.

Nach einer Weile fragte er: »Willst du von der Idee für deine neue Geschichte erzählen?«

»Die Idee hast du mir doch gegeben ... vor ein paar Wochen.«

»Ich hätte nicht gedacht, dass du das wirklich umsetzen möchtest.«

»Warum denn nicht?«

»Meinst du nicht, dass Karin und Eva etwas dagegen hätten, wenn du sie ohne zu fragen, in deiner Geschichte vorkommen lässt?«

»Ich will sie damit überraschen. Außerdem hast du keine Bedenken geäußert, als wir beim letzten Mal über den möglichen Verlauf gesprochen haben.«

»Da ging es ja hauptsächlich um uns. Ich habe das nur als eine verrückte Idee angesehen und nicht gedacht, dass du wirklich eine ganze Geschichte draus machen möchtest«, brachte er zweifelnd hervor.

»Mich reizt die Ausgangssituation einfach! Ich sehe es als eine besondere Herausforderung an, uns so zu beschreiben, wie wir sind und dass unser gedachtes Verhalten nur eine Spur über unser tatsächliches Handeln hinaus ginge.«

»Nur eine Spur?«

»Was meinst du?«