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Ein Hauch von Liebe

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Jens befindet sich in diesem Moment im Zimmer, des Hotels in dem sie abgestiegen sind. Er sitzt an dem kleinen Tisch, der vor dem Fenster steht. Das Fenster hat er geöffnet und Jens kann die Wellen hören, die in einiger Entfernung gegen die Klippen brausen. Vor ihm liegt ein leeres Blatt Papier. Jens schaut auf seine Armbanduhr. Er hat noch ein paar Minuten bevor er mit seinen Eltern durch die Stadt spazieren gehen soll. Etwas wozu er eigentlich überhaupt keinen Bock hat. Jens nimmt sich seinen Stift und beginnt zu schreiben.

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Mein geliebter Schatz!

Ich kann dir gar nicht richtig beschreiben wie sehr ich unter unserer Trennung leide. Wie sehr ich dich vermisse. Vermisse dich in meinen Armen zu halten, den Duft deiner Haare zu inhalieren. Dich zu küssen. Wenn ich daran denke das wir noch ein Jahr lang getrennt sein sollen, dann frage ich mich wie ich das aushalten soll. Sancia ich liebe dich, bitte vergiss das nicht. Ich werde versuchen, dir immer wieder ein paar Zeilen zukommen zu lassen und jedesmal hoffen das du es bist, wenn ich ans Telefon gerufen werde. So ich muss jetzt langsam Schluss machen, bevor noch jemand mitbekommt das ich dir am schreiben bin.

Kuss dein Schatz Jens

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Jens nimmt den Zettel vom Tisch und schaut ihn sich noch einmal kritisch an. Kann ich ihn ihr so schicken? Oder ist er eventuell zu Schmalzig? So das sie denkt ich schreibe ihr nur das was ich glaube, das sie hören möchte -- überlegt er in Gedanken. Da klopft es an seine Zimmertür und schon eine Sekunde später wird diese geöffnet. Blitzschnell schlägt Jens seine Hände hinter seinen Rücken, um so den Brief vor seiner Mutter, welche grade den Raum betritt zu verstecken. „Bist du soweit? Wir wollen dann los!" sagt sie zu ihm und schaut ihn dabei seltsam prüfend an.

... verdammt sie hat was gemerkt -- schießt es ihm durch den Kopf. „Ja klar, ich bin soweit wir können sofort los. Geh schon vor, ich bin in einer Minute bei euch unten!" „Hier stimmt doch was nicht. Los raus mit der Sprache, was ist es?" fragt sie Jens und zieht dabei eine Augenbraue nach oben. Allerdings war ihrer Stimme anzuhören, dass sie es nicht so ernst meinte, wie sie tat. Dennoch weiß er dass er schnell handeln muss. „Es ist gar nichts, was du immer direkt denken tust!" antwortet er, während er hinter seinen Rücken sachte und vorsichtig sein T-Shirt aus dem Bund seiner Jeans zieht, den Brief darunter schiebt und diesen dann zusammen mit dem T-Shirt wieder zurück in den Bund der Hose schiebt.

Er hat das Gefühl dass sie ihm eigentlich ansehen muss, dass er sie am Belügen ist. Sie musste doch eigentlich die Schweißperlen sehen, die sich grade auf seiner Stirn am bilden waren oder bildete er sich das Gefühl nur ein? Jens weiß keine Antwort auf die Frage. „Na gut dann will ich dir mal glauben. Aber lass uns jetzt nach unten zu deinem Vater gehen. Der wartet bestimmt schon ganz ungeduldig auf uns!" klärt ihn seine Mutter auf und kommt auf ihn zu. Als sie dann neben ihn steht, dreht sie sich um, schlingt einen Arm um seine Hüfte und zusammen verlassen sie das Zimmer. Wobei sein Herz wie wild am rasen ist, kann sie doch durch jede Bewegung, durch jeden Schritt den Brief unter seinem T-Shirt eventuell spüren und somit bemerken. Aus diesem Grund löst er sich auch direkt vor seiner Tür aus ihrem Arm. „Oh mein Junge wird Erwachsen was? Ist wohl nicht mehr so gut fürs Image eine so alte Frau an seiner Seite zu haben!" lacht sie und Jens kann deutlich hören, das es kein gespieltes lachen ist.

„Quatsch Mama. Du und Alt! Du siehst doch noch richtig gut aus!" will er sie zum einen beschwichtigen und zum anderen von seinem Brief ablenken. „Für mein Alter, meinst du? Du kannst es ruhig aussprechen, Jens. Deine Mutter ist halt keine frische und knackige 20 Jahre mehr. Etwas wonach dein Herz oder sollte ich sagen dein Auge wohl eher der Sinn steht sagen?" Das Gespräch nimmt eine Wendung an die Jens ganz und gar nicht behagt. Kennt er es doch eigentlich gar nicht, das seine Mutter so offen und vor allem mit ihm darüber spricht.

... fehlt jetzt nur noch das sie mit mir über Sex reden will -- überlegt er im Stillen. „Ich kann wieder nur sagen, was du immer direkt von mir denken tust!" versucht sich Jens aus der Affäre zu ziehen. Ihm ist anzusehen dass ihm nicht ganz wohl ist. Die beiden kommen in diesem Moment bei den Fahrstühlen an. Spitzbübisch lächelt sie ihn daher an. „Du wirst ja Verlegen und deine Wangen färben sich rot. Oh wie süß das ausschaut, das hätte ich nun nicht erwartet!" neckt sie Jens, während sie auf eine der Kabinen warten. „Ach quatsch, das meinst du nur. Das kommt durch das komische Licht hier im Flur!" Da gleitet die Tür des Fahrstuhls auf und sie betreten diesen. „Hm hier ist aber gescheites Licht und ich kann keine Veränderung feststellen. Zudem ist es doch nicht Schlimm. Im Gegenteil für viele Frauen ist es etwas sehr schönes wenn der Mann auch zeigt dass es ihm nicht kalt lässt. Ich meine, dass er es halt nicht nur in der einen Hinsicht ihr zeigt. Du verstehst schon oder?" sagt sie zu Jens während die Kabine Abwärts gleitet. Das gibt es doch nicht, jetzt fängt sie wirklich damit an. Lieber Gott lass uns bitte schnell unten und bei meinem Vater ankommen -- schickt er ein kleines Stoßgebet in Richtung Himmel. Natürlich so das seine Mutter es nicht mitbekommt.

Als die Kabinentür aufgleitet kann Jens seinen Vater schon in einiger Entfernung sehen. Erfreut sagt er schnell: „Da ist Papa, schnell dann können wir endlich richtig los!" Beide steigen aus und als sie bei Andreas Schlosser ankommen sagt dieser: „Ach hast du es doch noch geschafft Iris, ihn nach unten zu lotsen!" „Aber natürlich habe ich das, hast du etwa was anderes erwartet? Dich habe ich ja auch schon des Öfteren geschickt wohin dirigiert bzw. gelost!" antwortet sie mit einem lächeln im Gesicht, welches zu sagen scheint -- sag ruhig was du willst, wir beide wissen das ich Recht habe. Aus diesem Grund spart es sich Andreas auch ihr eine Antwort darauf zu geben. Stattdessen meint er nur -- na dann wollen wir mal los. Jens ist es nur Recht das sich das Thema so gedreht hat. Hofft er doch so nun seine Ruhe vor seiner Mutter zu haben. Denn er glaubt nicht dass sie jetzt auch noch, vor seinem Vater, ihr Gespräch von eben fortsetzen wird. Womit er auch vollkommen Recht behalten soll. Ganz wie es sich für Touristen gehört hackt sie sich bei ihrem Mann unter und schlendert Jens ein paar Schritte hinter ihnen durch die Straßen. Denn er hat noch etwas vor, zwar weiß er noch nicht wie, aber er will den Brief noch irgendwie an Sancia abschicken. Fieberhaft grübelt er darüber was für eine Ausrede er ihnen auftischen könnte, damit er mal kurz in ein Schreibwarenladen gehen kann.

Direkt ins Postamt zu gehen kann er vergessen, das wäre zu offensichtlich. Aber er muss ja noch einen Umschlag und Briefmarken besorgen. Zudem muss er dann den Umschlag noch mit ihrer Adresse beschriften. So sehr er sich auch anstrengt, ihm will einfach keine passende Ausrede einfallen. Er ist so in seinen Gedanken vertieft, dass er fast auf seine Eltern aufläuft, im letzten Moment kann er grade noch stoppen. Zum Glück bemerken diese es gar nicht, da sie viel zu sehr mit sich und der Architektur der Gebäude, welche sie am bewundern sind, beschäftigt sind. Dadurch sieht Jens auch seine Chance gekommen. Ohne sich etwas anmerken zu lassen geht er weiter hinter ihnen her und als sie an dem nächsten Geschäft welches Briefumschläge führt vorbeikommen, denkt sich Jens -- jetzt oder nie.

Alles auf eine Karte setzend schlüpft er durch die Tür in den Laden. Durchstreift so schnell es geht die Gänge bis er gefunden hat was er sucht, schnappt sich einen Briefumschlag und begibt sich zur Kasse. Jens hat Glück denn vor der Kasse ist grade nur eine Kundin und so kann er ziemlich schnell bezahlen. Obwohl das ganze knappe fünf Minuten gedauert hat, haben seine Eltern von der ganzen Sache nichts bemerkt. Allerdings hat Jens auch tierisches Glück gehabt, denn genau an der Piazza an dem das Geschäft sich befindet, steht eine größere Kathedrale. Die sich seine Eltern mit der Hingabe und dem Eifer typischer Touristen am betrachten sind, dabei zeigt Andreas immer mal wieder mit der Hand in die Richtung und erklärt Iris etwas dabei.

Bevor Jens das Geschäft verlassen hatte, hatte er noch schnell den Brief in den Umschlag gesteckt. Da er aber noch keine Briefmarken hat, hat er diesen dann gefaltet und in seine Gesäßtasche gesteckt. Demonstrativ stellt er sich neben seinen Eltern hin, so dass sie ihn sehen. Das es für sie ausschaut als wäre er die ganze Zeit über in ihrer Nähe gewesen. Doch kaum das sie ihn gesehen haben, ihn quasi mit einem Kopfnicken zur Kenntnis genommen haben, haben sie schon wieder nur Interesse für die Architektur der Kathedrale.

...das muss ich doch für meine Zwecke ausnutzen können -- denkt Jens bei sich. Dann kommt ihm eine Idee. „Ich geh mal eben in den Laden da hinten, bin gleich wieder zurück!" sagt er zu seinen Eltern.

Seine Mutter schaut in die Richtung, in die Jens zeigt und sich den Laden genauer an. „Was willst du da drin?" fragt sie Jens ein wenig Schroff, nachdem sie erkannt hat was man darin kaufen kann. „Ach ich will nur schnell eine Ansichtskarte kaufen, um Jenny eine zu schicken!" antwortet Jens ihr und hofft dass die beiden seinen Köder schlucken werden. „Das ist eine wunderbare Idee, gut geh schnell wir warten hier." antwortet Andreas so schnell dass Iris nicht die geringste Chance hat einen Einspruch zu erheben. „Gut ich beeil mich auch." meint Jens noch, dreht sich dabei aber schon um und macht sich auf den Weg. Am Blick seiner Frau kann Andreas ablesen das er wohl scheinbar ein wenig voreilig reagiert hatte. Doch nun ist es zu spät und Jens schon auf und davon. Kurze Zeit später kommt Jens mit einer schönen Ansichtskarte zu ihnen zurück, zeigt sie seinen Eltern und gemeinsam setzen sie ihren Spaziergang fort. Dabei achtet Iris nun allerdings darauf immer wieder zu schauen ob Jens sich in ihrer Nähe befindet. So das dieser von da an keine Gelegenheit mehr findet, sich noch einmal kurz abzusetzen.

***

Langsamen schreitet Gabi den schmalen Friedhofweg entlang. Dabei muss sie sich eingestehen das ihr letzter Besuch, hier bei Horst ihrem verstorbenen Mann und Sancias Vater, schon länger um nicht zu sagen zu lange zurück liegt. Sie mag den Weg, der sich leicht zwischen den Reihen von Gräbern hindurch schlängelt. Die Stille welche immer hier am herrschen ist, ja fast alles andere zu unterdrück am scheinen ist. Bis auf die Vögel in den Bäumen, ja die bekommt diese Stille und Ruhe nicht unterdrückt. Unbekümmert zwitschern sie in den Bäumen, den Gängen oder auch auf den Gräbern sitzend ihr Lied und zeigen jedem so an, dass dieser Ort trotz allem mit Leben erfüllt ist. Auch scheint Gabi die Luft hier immer irgendwie klarer und frischer zu sein, weshalb sie tief einatmet und die Luft bis in die tiefsten Kapillaren ihrer Lungenflügel einsaugt. Oh ja ich werde wieder viel öfters hier rausgehen und selber nach dem Rechten sehen. Nachsehen ob mit seinem Grab alles in Ordnung ist -- überlegt sie als sie um die letzte kleine Biegung kommt.

Bis zum Grab von Horst sind es noch ca. 70 m, dennoch erkennt Gabi von ihrer Position aus schon, dass sich eine Person an seinem Grab befindet. Eine Person die sie jedoch nicht kennt. Ein wenig erhöht sie deshalb ihre Geschwindigkeit und als sie nur noch ca. zehn Meter entfernt ist dreht sich die Person um. Gabi bleibt sprich Wörtlich der Atem weg, denn vor ihr steht SIE. Schlank wie sie es nie für möglich gehalten hätte. So das sie ihre Augen kaum traut.

„Hallo Gabi!" begrüßt sie sie. Gabi kommt aus dem Staunen gar nicht wirklich raus, weshalb sie nur ein wow rausbringt. „Na das nehm ich mal als Kompliment!" meint sie lächelnd und kommt auf Gabi zu. Diese fängt sich nun wieder. „Nun das war es auch -- meint sie und sagt während sich die beiden zur Begrüßung Umarmen -- schön dich mal wieder zu sehen Michaela!" „Ich freue mich genauso Gabi. Schade das Sancia scheinbar nicht mitgekommen ist. Auf sie hatte ich mich ganz besonders gefreut!" „Beim nächsten Mal bestimmt Michaela!" „Na das hoffe ich doch sehr. So nun will ich dich aber auch ein paar Minuten mit Horst allein lassen. Ich kann mir denken das auch du ein paar Gedanken an ihn schicken möchtest!" „Ist schon ok, wir können weiter, denn um an Horst zu denken usw. brauch ich nicht an sein Grab kommen!" sagt Gabi zu Michaela und überlegt tief in ihrem Inneren -- aber ich werde dich in den nächsten Tagen auf jeden Fall mal wieder besuchen kommen, mein Schatz. „Gut dann lass uns los!"

***

Zufrieden verlässt Jens das Postamt. Neben der Grußkarte an Jenny hat er auch geschickt und vor allem von seinen Eltern unbemerkt den Brief an Sancia abschicken können. Ganz lässig hatte er in deren Beisein die Karte an seiner Schwester ausgefüllt, hat sie ihnen sogar ohne Aufforderung zum Lesen hingehalten, aus welchem Grund sie ihn dann auch allein ins Postamt haben gehen lassen. Denn wo sollte er da und vor allem in dieser kurzen Zeit, einen Brief an Sancia hervorzaubern und schreiben. Das er den Brief ja die ganze Zeit über schon bei sich hatte, davon hatten die beiden ja keine Ahnung.

„Da wird sich Jenny sicher freuen, wenn sie die Karte bekommt!" meint Iris zu Jens als er wieder bei ihnen ankommt. Das will ich doch mal hoffen -- spielt Jens den leicht erbosten. „Ok dann lasst uns mal weitergehen. Was haltet ihr eigentlich von Essen? Also ich bekommen so langsam richtig Hunger und könnte was zu essen vertragen!" meint nun Andreas. Da auch Jens und seine Mutter nichts dagegen haben, beschließen sie sich ein nettes kleines Restaurant zu suchen und dort etwas zu essen. Schon nach kurzer Zeit finden sie einen kleinen schön eingerichteten Italiener.

Schnell sitzen sie an einem Tisch, bestellen sich ihre Getränke und nach ein einer gewissen Zeit auch die Gerichte. „Wir sind übrigens sehr froh zu sehen, das du dich im Internat gut am einleben bist!" meint seine Mutter. „Ich bin mich nicht am einleben, ich zieh das eine Jahr irgendwie durch und das war es dann!" entgegnet ihr Jens. Diese will grade etwas darauf erwidern, doch werden ihnen ihre Bestellungen serviert. Aus diesem Grund wartet sie noch bis jeder seinen Teller vor sich stehen hat und der Kellner wieder gegangen ist, bevor sie weiterspricht. „Oh ich glaube nicht dass du schon nächstes Jahr wieder zu uns nach Hause zurück kommen wirst." Jens starrt sie mit offenem Mund an und im ersten Moment kann er vor Ungläubigkeit gar nicht glauben was sie ihm da grade mitgeteilt hat.

„Was... was soll das heißen?" bringt er dann nach ein paar Momenten stotternd heraus. „Nun was deine Mutter damit angedeutet hat oder was sie dir sagen wollte ist, das du im Anschluss an dem Jahr hier in Genf bleiben wirst und bei einem befreundetet Geschäftspartner eine Ausbildung zum Computeradministrator machen wirst!" „Das glaube ich jetzt nicht, das würde ja bedeuten...!" Weiter kommt Jens nicht denn Iris fällt ihm ins Wort. „Das bedeutet das du erst frühestens mit 19, fast 20, Jahren wieder zurück kommen wirst. Bist dahin wirst du das kleine Flittchen schon vergessen haben und eventuell sogar dir eine süße Schweizerin geangelt haben!" Jens hört die Worte, versteht der Bedeutung, doch sein Verstand weigert sich die Bedeutung anzunehmen. Das kann sich doch jetzt nur um einen schlechten Witz halten. Ungläubig fragt er deshalb -- ich soll was, das ist ja wohl immer noch meine Entscheidung!

„Du hast richtig verstanden. Wir haben dafür gesorgt dass du nicht nur in einem großen und erfolgreichen Unternehmen deine Ausbildung machen wirst. Wofür du uns später noch mal danken wirst, sondern auch dafür das du genügend Zeit hast um deine kleine Eroberung zu vergessen!" „Ihr habt kein Recht euch so in mein Leben einzumischen. Was und bei wem ich lernen werde, entscheide immer noch ich!" versucht Jens ihr zu widersprechen. Die Neuigkeiten haben ihm total den Appetit verdorben, so dass er seinen Teller weiter auf den Tisch schiebt. „Was ist willst du den Koch beleidigen? Es ist nämlich egal ob du jetzt was isst oder ob nicht, du wirst die nächsten Jahre über in der Schweiz leben!" sagt sein Vater. Jens springt auf, wodurch sein Stuhl umkippt. Wutentbrannt schaut er seine Eltern an und faucht dann -- darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dann stürmt Jens an den gaffenden anderen Gästen hinaus.

***

„Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen sehen würde!" meint Gabi zu Michaela. „Danke das hat auch einen absolut eisernen Willen erfordert, aber es hat sich ja gelohnt und das in mehrfacher Hinsicht!" lautet ihre Antwort und während sie dies sagt blitzt und funkelt es wie wild in ihren Augen. Die Kellnerin bringt ihnen grade ihre Getränke an den Tisch. „Na schau dich doch mal an, also wenn dir irgendjemand sagt dass es sich nicht gelohnt hat, muss der von einem anderen Planeten stammen." Michaela muss lachen über Gabis aussage. „Danke meine liebe, aber da hast du nicht ganz Recht. Es gibt auch viele Kerle die auf Weiber mit viel auf den Knochen stehen. Aber ich sag dir ganz ehrlich, der Sex ist natürlich, dadurch das die Pfunde runter sind, um einiges besser geworden. Da ich ja nun viel aktiver, wie früher, dran teilnehmen kann." Michaela zwinkert Gabi zu und fügt mit etwas leiserer Stimme hinzu: „Du weißt schon man hat halt einfach mehr Stellungen im Bett zur Verfügung!" Wieder funkeln ihre Augen wie wild bei ihrer Aussage.

Gabi beugt sich ein wenig zu ihr hinüber. „Du hast also nur deshalb so stark abgenommen um mal gescheit rangenommen zu werden?" Wieder muss Michaela lachen, wobei sie ihren Kopf schüttelt. Sie nimmt ihre Tasse, führt sie zu ihrem Mund und trinkt einen Schluck. Nachdem Michaela ihre Tasse wieder auf dem Tisch abgesetzt hat, schaut sie Gabi fest an. „Das der Sex dadurch besser geworden ist, war eigentlich nur ein Nebeneffekt und nicht der Grund gewesen weshalb ich mit dem Abnehmen begonnen hatte -- sie fügt eine kleine Pause ein, bevor sie weiterspricht -- nein der eigentliche Grund war vielmehr der, das in der Geschäftswelt es auch sehr viel auf das Erscheinungsbild ankommt! Das der Sex besser wurde und vor allem mich auch Kerle anschauten, bei denen ich vorher gerne mal die Schenkel weit gespreizt hätte die mich aber immer übersehen haben und wenn ich Glück hatte dies noch dezent taten, merkte ich eh erst einige Zeit später. Immerhin braucht es ja eine Zeit bis man die Polster los ist."

Ohne Vorwarnung wechselt Michaela nun auf einmal das Thema und fragt Gabi -- hast du Sancia eigentlich schon gesagt wie Horst damals...?" den Rest des Satzes lässt sie unausgesprochen in Raum hängen. Ein wenig unruhig schaut Gabi durch den Raum, bis sich ihre Blicke wieder treffen. Dabei nagt sie kurz an ihrer Unterlippe. „Nein das habe ich nicht. Ich meine, ich hoffe es zumindest. Immerhin ging es ja ziemlich stark durch die Presse damals. Ich habe ihr nur erzählt dass die Bremsen am Wagen versagt hätten und er deshalb aus dieser Kurve und über die Klippen hinaus getragen worden sei. Ob sie die Wahrheit, durch die Presse damals mitbekommen hat weiß ich nicht!" Michaela schiebt ihre Hand über den kleinen Tisch und legt sie auf die von Gabi. „Schon gut, wenn du möchtest kann ich ja mal mit Sancia darüber sprechen!" Aufgeschreckt schaut Gabi sie an. „Nein, nein das ist wenn dann immer noch meine Aufgabe, die Aufgabe einer Mutter!" „Ich meinte nicht dass ich Sancia eventuell die Wahrheit sagen wollte. Das ist dann wirklich deine Aufgabe. Ich meinte nur dass ich ja mal diskret versuche könnte zu erfahren was und wie viel sie genau weiß. Aber andersrum finde ich dass sie langsam es erfahren sollte. Gabi sie ist nicht mehr das kleine Kind von damals!"

„Das brauchst du mir nicht zu sagen, das sie kein kleines Kind mehr ist. Aber ich weiß noch nicht ob ich es ihr jemals sagen soll. Sie hat, wie jedes Mädchen in dem Alter wohl, Horst vergöttert und daran hat sich im Grunde auch nichts geändert. Naja hat sich ja auch leider nichts dran ändern können. Daher überlege ich noch ob ich ihr die Illusion dass ihr Vater ein Heiliger war nehmen soll. Denn Sancia kann doch am allerwenigsten dafür!" klärt Gabi Michaela auf und eine kleine bedrückende Stille breitet sich zwischen den beiden aus. Die Michaela mit den Worten -- ich weiß was du meinst, ich kenn ja die Hure die dafür verantwortlich ist!" Gabi senkt den Blick auf den Tisch und spielt ein wenig mit ihrer Tasse herum. „Entschuldige bitte Gabi, ich wusste nicht das dich das alles immer noch so sehr mitnimmt!" sagt Michaela zu ihr als sie dies bemerkt.