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Eine unerfüllte Liebe Teil 02

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Am Sonntag machte er sich daran seine wichtigsten Dinge in die Koffer zu packen und im Auto zu verstauen. Einige Dinge packte er in Kartons und lieferte sie in das Firmenbüro, um sie dort zwischenzulagern. Als alles erledigt war, suchte er sich ein Hotel für die restliche Zeit, bis er zur neuen Firma aufbrach, um seiner Frau nicht mehr unter die Augen zu treten, wenn sie die Papiere unterzeichnet hat, und das Haus dann rechtmäßig ihr gehörte.

Wieder zufrieden legte er sich am Sonntagabend ins Bett und schlief mit Gedanken an seine Zukunft ein. Er bemerkt nicht mal, als seine Frau nach Hause kam, sich auch noch duschte und zu ihm ins Bett legte.

Montagmorgen stand er auf und nach dem täglichen Ritual ging er ins Büro, sagte „guten Morgen" und sah seiner Frau in das noch etwas müde Gesicht. Er verkniff sich einen Kommentar und machte sich nach er Erledigung der kleinen Arbeiten auf den Weg in die Firma.

Dort traf er auf Paul und ging mit ihm in sein Büro. Dieser präsentierte ihm ein paar Bilder von dem Ausflug seiner Chefin, die wohl nicht mit ihren Freundinnen unterwegs war, sondern bei Georg und seinen Freunden die zwei Tage verbracht hat.

Markus erschreckte das gar nicht mehr, somit erklärte sich auch der morgendliche Zustand seiner Frau, dachte er sich.

Er bedankte sich bei Paul und wünschte einen schönen Arbeitstag.

Diese Woche wäre die Woche der Entscheidung, er würde seiner Frau die Scheidungspapiere präsentieren, mit seinen Adoptiveltern sprechen und ihnen alles erklären. Sie würden es verstehen, da sie ihre Enkel abgöttisch liebten und er nur der Vater der Kinder war. Außerdem würde er in ein Hotel ziehen, den restlichen Monat noch arbeiten und seinem ältesten Sohn Peter die Leitung der Firma übergeben. So vergingen die weiteren Tage, bis er am Donnerstag die Papiere in seinen Händen hatte. Seiner Frau war noch nicht aufgefallen, dass er seine gesamten Habseligkeiten verpackt hatte, so sehr war sie also in ihr Privatleben vertieft.

Er legte ihr die Scheidungspapiere hin und verließ sie wieder, um zu seinen Eltern zu fahren und ihnen den Sachverhalt zu erklären. Danach wollte er zu seiner Frau zurück um die eventuell unterzeichneten Urkunden wieder abholen. Tatsächlich waren die Papiere unterschrieben und lagen im Büro auf seiner Seite des Schreibtisches. Er nahm sie an sich, löste den Haustürschlüssel von seinem Schlüsselbund, legte ihn auf ihre Seite des Bürotisches und fuhr direkt zu seinem Anwalt, um ihm die unterfertigten Urkunden zu geben. Dieser sah sie sich durch und bestätigte die Vollständigkeit.

Mit dem Gefühl der Erleichterung fuhr er in die Firma zurück und suchte einen seiner engsten Mitarbeiter. Er traf Andi und bat ihn in sein Büro. Dort erklärte er ihm den aktuellen Stand und dieser teilte ihm mit, dass sich Georg überraschend krankgemeldet hat, aber Paul ihm heimlich gefolgt ist.

Markus musste schmunzeln, entwickelte sich Paul langsam zu einem Detektiv. Er bedankte sich bei Andi und telefonierte mit dem Hotel, um seine Buchung zu bestätigen und die heutige Ankunft anzumelden.

Ebenso bestätigte er seinem Kunden mit dem Rennteam den Auftrag mit der Logistik und Errichtung der Zelte und dem Transport der Fahrzeuge in der gewohnten Qualität und Zuverlässigkeit.

Da Andi, Paul und Martin einen Resturlaub hatten, den er zwar übernommen hatte in gegenseitigem Einvernehmen, doch die Auftragslage eine Abwesenheit zuließ für deren restliche Anstellung fragte er sie, ob sie die Fahrzeuge in die neue Firma überstellen konnten. Sie sagten zu und so wurden die LKW beladen, mit allem was sie mitnehmen wollten. Den Fiat vom Markus verluden sie als erstes, danach das private Fahrzeug von Andi und Martin, da Andi in der Betriebswohnung einzog und bis zur Eröffnung unten blieb für die restliche Zeit.

Markus würde Paul abholen und der mit Martin am Ende des Monats in die Steiermark fahren genauso wie Markus. Das Verladen nahm einige Zeit in Anspruch und währenddessen war auch Paul wieder eingetroffen und teilte Markus die Neuigkeiten von Georgs Krankheit mit. Aus Spaß bezeichnete er es als Stangenfieber, da er anscheinend von der Chefin betreut und umsorgt wurde, entschuldigte sich aber sofort für seinen Übermut. Markus aber musste grinsen und meinte „kein Problem. Du musst dich nicht entschuldigen. Im Grunde bin ich ja schon geschieden, somit kann sie betreuen wen und wie sie will."

Andi informierte Paul, dass sie am nächsten Tag in der Früh losfahren wollten und Markus sie wieder abholt.

Alles abgemacht und Markus fuhr ins Hotel, um sich zu duschen und schlafen zu legen. Ein ungewohntes, aber nicht unangenehmes Gefühl, in einem fremden Bett ganz alleine zu schlafen. Er hatte mit seiner Frau abgeschlossen und vermisste sie keine Sekunde.

Er wachte nach einem erholsamen Schlaf auf, ging frühstücken und fuhr anschließend in die Firma. Dort ging er direkt ins Büro und kümmerte sich um die anstehenden Dinge. Etwa eine halbe Stunde später kam sein ältester Sohn herein, sah seinen Vater eine Zeit lang an und sagte dann „was ist passiert?"

Markus überlegte einen Moment und antwortete „im Grunde nichts. Wir haben uns nur auseinandergelebt, das ist alles."

„Und deshalb lässt du uns im Stich?" fragte er ärgerlich.

„Ich lasse euch nicht im Stich, ihr habt die Firma, das Haus und du bist der Chef hier ab nächsten Monat. So ist das im Leben" sagte Markus traurig.

„Und wer soll mich unterstützen?" fragte Peter.

„Du bist alt genug und hast ausreichend Erfahrung gesammelt" sagte Markus.

„Und was wirst du machen?" fragte Peter weiter.

„Ich ziehe weg, und fange irgendwo neu an" sagte Markus.

„Dann läufst du davon, richtig?" warf ihm Peter entgegen.

„Jetzt hör mir genau zu" sagte Markus ernster als er wollte „ich laufe vor gar nichts weg, aber ich sehe auch nicht zu und gehe dabei selbst zu Grunde. Dafür lebe ich nicht. Ich liebe euch, habe euch alles beigebracht was wichtig ist. Es tut mir im Herzen weh, euch zu verlassen, aber es geht nicht anders."

„Dann stimmt es also was Mum gesagt hat. Du hast irgendwo eine andere" sagte Peter enttäuscht.

Markus zuckte mit dem Kopf hoch, als er die Wort hörte und Wut stieg in ihm auf. Er nahm sein Handy, öffnete das Foto von Georg und seiner Frau und zeigte es Peter. Der sah sprachlos auf das Bild und wusste nicht was er sagen soll.

„Ich wollte dich nicht damit konfrontieren" sagte Markus „tut mir leid. Aber als Sündenbock lasse ich mich nicht hinstellen."

„Bleiben wir wenigstens in Kontakt?" fragte Peter traurig.

„Sicher" sagte Markus „du und dein Bruder könnt mich jederzeit anrufen oder auch besuchen, aber versprich mir, dass du die Nummer nicht deiner Mutter weitergibst." Er gab Peter seine neue Nummer und seine alte Handynummer sollte Peter weiterführen, da sie bei den Kunden bekannt war und somit keine aufwendige Änderung notwendig wäre.

„Versprochen" sagte Peter schluchzend mit Tränen in den Augen „ich hab dich lieb" und umarmte seinen Vater. „Am liebsten würde ich mit dir kommen" sagte er, immer noch seinen Vater umarmt.

„Du weißt, dass das nicht geht" sagte Markus „ohne dich läuft die Firma nicht."

„Das kann doch dieser Georg machen" sagte Peter trotzig.

„Bleib erstmal hier und schlaf darüber" sagte Markus „dann kannst du immer noch entscheiden."

„Heißt das du würdest mich aufnehmen?" fragte er unsicher.

„Auf jeden Fall, du bist mein Sohn" sagte Markus.

„Danke, das wollte ich hören" antwortete Peter. „Ich geh dann mal wieder an die Arbeit."

Er verabschiedete seinen Sohn und dachte nach. Es tat ihm im Herzen weh ihn so zu sehen und zu erleben. Doch er konnte nicht sein Leben aufgeben für das vermeintliche Wohl seiner Kinder. Sie waren erwachsen und würden eine eigene Familie gründen, dann wäre das Thema ohnehin vom Tisch.

Es klopfte an der Tür und Andi kam herein. „Wir wären dann so weit" sagte er und zusammen gingen sie hinaus zu den beiden LKWs, die abfahrbereit dastanden. Paul und Andi würden sie lenken, während Martin hierbleiben und seine Arbeit weiterführen soll. Sie starteten und fuhren zugleich los. Markus wollte noch einen Abstecher machen und nutzte den Zeitvorteil dafür aus. Sie kamen gut voran, mit den LKW würden etwa fünf Stunden Fahrzeit benötigt werden, knapp zwei Stunden länger als mit dem PKW, das sollte reichen.

Voller Vorfreude fuhr Markus die bekannte Strecke bis zu Sabines Haus, parkte davor und sie stand schon in der geöffneten Tür. Fröhlich kam sie auf ihn zu und bat ihn ins Haus. Sie setzten sich und Sabine fragte „warum bist du hier?"

Markus nahm ihre Hände und antwortete „ich habe in der Gegend eine Firma übernommen und wir sind unterwegs, um quasi einzuziehen."

„Und deine andere Firma?" fragte sie weiter.

„Die führt mein ältester Sohn weiter" sagte Markus.

„Du willst aber nicht hierbleiben? Oder?" fragte sie.

„Ich will ehrlich zu dir sein" begann Markus und Sabine wollte sich schon lösen, doch er hielt sie fest und sprach weiter „ich habe mich scheiden lassen."

Sabine machte ein erschrockenes Gesicht „wegen mir?"

„Nein" sagte Markus „meine Frau hat mich betrogen, und das schon seit längerer Zeit."

„Tut mir leid" sagte Sabine.

„Muss es nicht" antwortete Markus „vielleicht war es Schicksal."

Sabine lachte kurz auf und sagte dann „heißt das, du bleibst hier?"

„Wenn du willst, dann liebend gerne" sagte Markus.

Sabine sprang auf und flog ihm in die Arme „ich bin so glücklich."

„Und ich erst" sagte Markus „aber ich muss gleich los, damit ich meine Leute noch treffe, die mit dem LKW runtergefahren sind."

„Aber einen schnellen Kaffee kannst du schon noch trinken?" fragte sie, um ihn noch eine kurze Zeit bei ihr zu haben.

„Das geht sich sicher aus" sagte Markus.

Sabine richtete zwei Kaffee und setzte sich wieder zu ihm an den Tisch.

„Wann ziehst du hier her?" fragte sie.

„Das nächste Wochenende, denke ich" sagte er.

„Dann fang ich schon früh genug zum umräumen an, damit du Platz findest" sagte Sabine.

„Es wäre ein Traum, der in Erfüllung geht, wenn ich bei dir einziehen könnte" sagte Markus liebevoll.

„Ja, es ist ein Traum. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass du wirklich zu uns ziehen willst" sagte Sabine.

„Wenn du Platz hast, ich hätte schon eine Kleinigkeit zum Probehängen mit" meinte Markus.

„Du meinst zum eingewöhnen. Das neben meinen Sachen auch noch Sachen von einem Mann hängen?" fragte Sabine mit schelmischem Unterton.

„Ja, so in etwa" antwortete Markus.

„Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du furchtbar bist?" fragte Sabine mit sinnlicher Stimme.

„Ja, hast du" sagte Markus „furchtbar verliebt."

Sie standen auf, blickten sich in die Augen und küssten sich liebevoll.

„Pass auf dich auf" sagte Sabine.

„Ja, werde ich" antwortete Markus und sie begleitete ihn noch bis zur Haustür.

Markus stieg ins Auto und fuhr das letzte Stück bis zu seiner neuen Firma, schaute auf den Tageskilometerzähler und auf die Uhr, um zu wissen wie lange er für den Arbeitsweg brauchen würde.

Ein langes Stück Autobahn und einige Kilometer Bundesstraße waren es, gesamt knapp 40 Kilometer und nicht ganz eine halbe Stunde Autofahrt, das war sehr überschaubar. Markus unterhielt sich mit Walter, der ehrlich erfreut war, dass seine Firma weitergeführt wird, und auch noch in seinem Namen. Sie mussten rund eine viertel Stunde warten, bis die LKW auf den Hof einfuhren. Markus wies sie zur Entladerampe und stellten fest, dass sie für seine LKW zu hoch war. Was zwar für diesen Tag kein Problem ist, sie konnten auch mit der LKW-Bühne die Fahrzeuge entladen, jedoch wäre es ein großer Zeitvorteil, wenn sie direkt aus- und einfahren könnten. Ein Provisorium wurde gebaut aus Holzklötzen und Brettern und nach einigen Versuchen hatten sie die richtige Höhe und konnten die Autos direkt entladen, wie es sein sollte. Walter wollte sich um die Umbauarbeiten kümmern und die Fahrbahn um diese Differenz anheben lassen im Laufe der nächsten Woche.

Markus sagte, dass Andi hierbleiben wollte und konnte ihn bei der Organisation unterstützen. Andi stellte sich bei Walter vor und ging mit ihm in die Wohnung, die er beziehen konnte. Markus und Paul parkten ihre Autos in der Halle und stellten die beiden LKW in der großen Garage unter, nahmen die Kennzeichen ab und auch den Zulassungsschein aus den LKWs.

Das Areal war wirklich perfekt, sogar noch, wenn sie erweitern wollten, wäre noch genügend Platz vorhanden.

Walter und Andi kamen wieder zurück und Markus sah in das begeisterte Gesicht seines Angestellten. Der war mehr als zufrieden mit der Wohnung und Markus besprach mit ihnen noch die Details, die neben der Fahrbahn für die Rampe noch zu machen wären. Markus wollte eine Umzäunung mit Einfahrtstor haben und eine Videoüberwachung des Geländes. Dies sollte Andi mit Walter im Laufe der nächsten Woche organisieren und beauftragen.

Er selbst würde übernächste Woche seinen Dienst hier antreten, zusammen mit Paul und Martin.

Zufrieden mit dem was sie erreicht haben, machten sich Markus und Paul wieder auf den Weg nach Hause. Unterwegs sprach Paul über die Zustände in der bestehenden Firma und fragte Markus „bist du dir sicher, dass Peter das schafft?"

„Ich denke schon. Er weiß alles was er wissen muss" sagte Markus.

„Das alleine ist es nicht" meinte Paul „Wir haben zwei Lager an Fahrern. Georg ist der Anführer des einen Lagers und Peter steht eher auf der Seite der anderen."

„Ich weiß worauf du hinauswillst" sagte Markus. „Er wird sich arrangieren müssen. Vor allem wenn Georg, was ich annehme, in die Leitung eingebunden wird. Obwohl Peter der Chef ist, wird er sich nicht gegen seine Mutter stellen" sagte Markus.

„Ja, und daran vermutlich zerbrechen" sagte Paul.

„Ich hatte ein Gespräch mit ihm. Er kann mich jederzeit anrufen oder zu mir kommen, dann haben wir eben einen Mitarbeiter mehr" sagte Markus.

„Dann bin ich beruhigt" sagte Paul „ich dachte mir anfangs, du willst dich von allen trennen."

„Nein, gewiss nicht. Zumindest nicht von Peter" sagte Markus.

„Er ist auch ein feiner Kerl" sagte Paul „genau wie sein Vater."

„Danke für die Blumen" sagte Markus „aber Gehaltsverhandlungen führen wir noch nicht" setzte er schmunzelnd hinterher.

Paul musste lachen. Ja, sie waren ein gutes Team und auch Peter würde in dieses Team passen.

Bedingt durch die lustige Unterhaltung verlief die Rückfahrt sehr kurzweilig und sie bogen schon in die Firma hinein. Es war noch nicht Feierabend laut der Uhrzeit, doch es war sehr ruhig, zu ruhig. Sie parkten und gingen ins Büro, doch dort war auch niemand.

So gingen sie wieder hinaus in Richtung der Werkstatt. Das Tor war geschlossen, also betraten sie die Halle durch die Tür. Schon beim Öffnen hörten sie die aufgeregten Stimmen, erkannten die laute Stimme von Georg und auch die seines Sohnes Peter.

„Du hast mir hier nichts zu sagen" kam von Georg.

„Und ob" entgegnete Peter „ich bin der Geschäftsführer hier, und wenn ich etwas sage, dann wird das auch so gemacht."

„Ich lass mir von dir nichts befehlen. Wenn dann von deiner Mutter oder deinem Vater, aber nicht von dir Bürschchen" sagte Georg abfällig.

„Das werden wir sehen" sagte Peter.

„Du kannst dich von mir aus auf den Kopf stellen, von dir lass ich mir nichts befehlen" entgegnete Georg.

„Dann bekommst du von mir der Befehl" sagt Markus mit scharfer Stimme.

Alle Köpfe ruckten herum und sahen Markus und Paul an.

„Sieh an" sagte Georg abfällig „der davongelaufene ist wieder heimgekehrt und meint kommandieren zu müssen."

„Noch kommandiere ich hier" sagte Markus „ab nächsten Monat kannst du dich so oft krankmelden und betreuen lassen, wie dir lieb ist."

Georg bekam einen roten Kopf und blieb still. Markus ging zu Peter der einen niedergeschlagenen Eindruck machte und sie gingen aus der Werkstatt ins Büro. Dort setzten sie sich erstmal und Peter berichtete über den Vorfall.

Es war so, wie Paul befürchtet hat, eine fast unlösbare Aufgabe, wenn seine Mutter nicht zu ihm stand, würde er daran zerbrechen, dessen war sich auch Markus bewusst.

Peter sah seinen Vater flehend an und war kurz davor in Tränen auszubrechen.

„Hör mir zu" sagte Markus „du redest mit deiner Mutter über diesen Vorfall und fragst sie auch, auf welcher Seite sie steht. Wenn auch nur der geringste Zweifel daran erkennbar ist, dass sie auf die Mitarbeiter Rücksicht nehmen will, dann weißt du, dass du von ihr keine Hilfe zu erwarten hast. Dann kannst du jederzeit zu mir kommen und bei mir arbeiten. Aber versuche erst diese Lösung. Bitte."

Peter sah Markus an und antwortete „Danke. Das werde ich machen, aber ich denke es hat keinen Sinn, da sie mir schon einmal gesagt hat, ich soll mich bei den Mitarbeitern durchsetzen."

„Das habe ich befürchtet" sagte Markus „aber rede ein letztes Mal mit ihr und sage ihr auch, dass du sonst die Firma verlassen willst."

„Okay" sagte Peter und sie verließen das Büro. Er übergab Peter noch die Kennzeichen und Papiere der beiden LKW und bat ihn sie abzumelden und die Zulassungspapiere wieder in sein Büro zu bringen. Sein Sohn sagte ihm die Erledigung am nächsten Montag zu. Peter fuhr nach Hause und Markus in sein Hotel, für die letzten paar Tage.

Er aß zu Abend und ging dann in sein Zimmer, zappte durch die Kanäle und legte sich schließlich schlafen. Es war auch ein ereignisreicher Tag, stellte er fest und war auch dementsprechend müde.

Er wachte erholt und gut gelaunt auf, es war Wochenende, stand auf und ging erstmal gemütlich duschen, erledigte seine Morgentoilette und zog sich an. Blickte auf sein Handy, das eine neue Nachricht anzeigte. Er öffnete sie und erkannte, dass sie von seinem Sohn Peter ist. Er will sich mit ihm treffen. Markus schrieb zurück und sagte ihm, dass er jederzeit zu ihm ins Hotel kommen kann. Sich könnten auch was unternehmen.

Keine 5 Minuten später läutete das Telefon und Peter war dran. Sie vereinbarten sich im Hotel zu treffen und so ging Markus erstmal hinunter, um zu frühstücken und anschließend in die Lobby, wo Peter schon auf ihn wartete. Er machte nicht gerade einen fröhlichen Eindruck. Sie setzten sich hin und Peter begann zu schildern „also ich habe mit meiner Mutter gesprochen, doch sie hat gemeint, das wird schon, ich soll Geduld haben. Dann habe ich gesagt, wie Georg reagiert hat, auch gegenüber dir. Da hat sie gemeint, ich wäre genauso weich wie mein Vater." Damit war die Unterhaltung beendet.

Markus sah seinen Sohn ernst an und fragte „wir haben noch diese Woche und ich werde jeden Tag in der Firma sein. Wir schauen, wie es sich entwickelt und ziehen unsere Schlüsse daraus. Wenn es nicht geht, dann kannst du am Wochenende schon mit mir mitfahren in die Steiermark."

„Danke" sagte Peter „unternehmen wir heute was zusammen?"

„Gerne" sagte Markus „wir beide oder zusammen mit deinem Bruder?"

„Nur wir zwei" sagte Peter.

„Okay" antwortete Markus „wünsch dir was."

Peter dachte nach, aber ihm fiel nichts ein. So meinte Markus „wir gehen ein Stück wandern. An der frischen Luft kommst du auf andere Gedanken."

„Gute Idee" sagte Peter „ich hol nur meine Wandersachen und zieh mich um, und bin gleich wieder hier."

Auch Markus ging in sein Zimmer, um sich gemütlichere Kleidung anzuziehen und auch bessere Schuhe zum Wandern. Nur ein paar Minuten später war auch Peter wieder da und sie fuhren ein Stück zu einem idyllischen einfachen Wanderweg, der am Ende eine bewirtete Alm hatte. Gemütlich machten sie sich auf den Weg, redeten über allerlei, auch über Freundschaften, weiblicher und männlicher Natur. Peter war anfangs nicht sehr gesprächig in diesen Belangen, doch nach und nach wurde er lockerer und es kamen auch intimere Fragen heraus.

Markus fragte „kann es sein, dass deine Mutter nie auf solche Fragen geantwortet hat?"

„Ja, sie hat immer abgeblockt und es auf dich geschoben" sagte Peter.

Den ganzen Weg über führten sie vertraute Gespräche und auch Markus sagte ihm ehrlich was passiert ist und warum er sich getrennt hat. Dadurch erfuhr Peter von einer anderen Seite die Geschichte und konnte sich ein Bild machen. Er vertraute seinem Vater, mehr als seiner Mutter und hatte auch zu ihm eine tiefere Bindung. Sie kamen an der Alm an, setzten sich und bestellten die typische Jause und hausgemachte Getränke. Mit Genuss aßen und tranken sie, ruhten sich ein wenig in der Sonne aus und machten sich auf den Rückweg.