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Familie Undercover 02/12: Annäherung

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Mike lehnte sich schon mit dem Nacken gegen das umlaufende Polsterband und plätscherte mit den Händen. Ich schob mich links von ihm an den Rand, legte den Kopf zurück und sah nach oben in den wolkenlosen Himmel. So war es fast, als würde man in Freien baden.

„Gut?", hörte ich seine Stimme.

„Und wie!" Ich schnurrte vor Behaglichkeit. „Ich war noch nie in so heißem Wasser."

„Man kann es bis vierzig Grad hochregeln. Dann ist es fast wie in der Sauna."

„Mir genügt das völlig so." Meine Lider gingen von selbst zu. Das Wasser wiegte mich und umspülte meine Haut in fast unmerklichen Wellen. Eine Traumwelt, die einen einlullte und umwob...

Meine Glieder entspannten sich. Ebenso meine Brust. Komisch -- bis eben hatte ich das Gewicht darauf überhaupt nicht bemerkt. Wahrscheinlich hatte Mike mich genau deshalb hierhergebracht, trieb mir durch den Kopf. Doch der Vorsatz störte mich nicht. Ich war seiner Einladung gefolgt. Ebenso absichtlich. Jeder verfolgte einen Plan und baute sich seine eigene Welt, oder?

Irgendwann kam mir das Schweigen lange vor. Ich blinzelte und sah nach rechts. Mein Vater hing mit den Ellenbogen über dem Rand. Sein Blick ruhte auf mir.

„Du solltest dir einen eigenen Bikini zulegen", sagte er mit einem leisen Lächeln. „Der hier ist gesundheitsgefährdend für Leute mit einem schwachen Herzen."

Ich schluckte. Der Tanz ging also los. Na gut, deshalb waren wir ja hier. Im Moment hätte ich mir auch einen superentspannten Abend als Treibholz vorstellen können. Einfach hier liegen und aufweichen, ohne jede Verpflichtung. Doch ich konnte mich nicht beschweren. Ich hatte gewusst, was kommen würde.

Ein wenig Konzentration und ich glitt zurück in die Existenz von Siena, der jungen Frau mit dem erwachten Körper. Der aktiven Verführerin. Auch angenehm. Ein tiefes Einatmen ließ mich nach oben treiben. Mein eingeschnürter Busen tauchte auf, die Haut glitzerte nass im Schein der Strahler.

„Hast du ein schwaches Herz?", fragte ich angelegentlich.

„Nein." Er starrte mir so intensiv auf die Brust, dass ich schlucken musste.

„Gut."

Ich erhob mich, stellte mich vor ihn und beugte mich über ihn. Ganz langsam brachte ich meine Lippen an seine. Wir küssten uns, sehr zart, und sahen uns dabei in die Augen. Seine waren schwarzbraun, wie ich wusste, doch bei der Beleuchtung glommen sie in einem tiefen Violett.

Er blieb passiv, ließ mich machen. Für mich war es einfacher, wenn ich die Initiative hatte, eine Illusion von Kontrolle. Weitere Küsse, ein Streichen der Lippen übereinander. Seine Zungenspitze. Ich leckte daran und küsste ihm in den linken Mundwinkel. Sein Bart kitzelte mich dabei, doch die Härchen waren gerade lang genug, um nicht zu pieken. Unter der Wasseroberfläche schlossen sich unsere Beine aneinander, ich spürte starke Muskeln.

Wer war ich gerade, fragte ich mich entrückt? Siena, die Tochter? Die Praktikantin? Und war das mein Vater, den ich da so intim küsste? Ein Unbekannter? Ein Vorgesetzter, der seine Machtposition ausnutzte? Das alles stimmte, und nichts davon. Also schob ich den schwankenden Stapel ungeklärter Fragen einfach beiseite und widmete mich den rein körperlichen Empfindungen. Das war leichter, und es machte alles einfacher. Die festen Lippen, die sich unter meinen bewegten. Eine Hand, die aus dem Wasser kam und federleicht meine Seitenlinie nachzeichnete. Zwei Augen dicht vor mir.

Ich richtete mich halb auf. Das brachte meinen Busen direkt vor sein Gesicht. Er studierte meine deformierten Rundungen genau. Dann neigte der den Kopf nach vorne und ließ die Haare seines nassen Bartes über die Brustansätze streicheln. Ich schnaufte und genoss den Reiz und wie das meine Nippel anschwellen ließ. Das war auch sein Ziel gewesen. Er sah zu, und als sie hart und groß unter dem dünnen Stoff aufragten, da entblößte er das Gebiss und nahm die linke Knospe zart zwischen die Zähne.

„Mhh!", seufzte ich und sah zu, wie er sofort wieder losließ. Automatisch servierte ich ihm die andere Seite. Diesmal schloss er die Lippen um die Brustwarze und drückte. Nur ganz leicht, aber für meine aufgewühlten Nerven fühlte es sich an wie Schmirgelpapier. Ich schluckte und wand mich unruhig hin und her, während er in aller Ruhe den Kontakt hielt und sonst nichts weiter tat.

Endlich entließ er seine Beute und ich ging ein wenig zurück, schwer atmend. Die Brustspitze fühlte sich irre angeschwollen an und so empfindlich, dass ich bei der nächsten Berührung schreien würde.

„Da stehe ich drauf, dass du da so empfindlich bist", murmelte er verträumt und blies mir über die nasse Haut. Mein Mundwinkel zuckte. Ja, natürlich war ich da empfindlich. Aber das hier, das war bei weitem intensiver als sonst. Mein eigener Vater berührte meine erogenen Zonen, und das multiplizierte den Reiz auf eine abseitige Weise. Ich musste es mir wohl oder übel eingestehen: Dieses heimliche Spiel mit dem Verbotenen machte mich superheiß. Was sagte das über meinen Charakter aus?

Eine weitere Frage auf dem Stapel. Abgeheftet, einsortiert, entsorgt. Mike streckte jetzt nämlich die Zunge aus und drängte die Spitze unter das Oberteil. Er berührte damit den Nippel direkt. Nur leicht, aber ich stieß einen brünstigen Ton aus und erzitterte.

„Mach das weg!", verlangte ich flüsternd.

Er griff den Saum des Bikinis mit den Zähnen und zog nach unten. Meine rechte Titte flutschte heraus. Die andere Seite folgte gleich und ich konnte etwas freier atmen. Zwei große Hände nahmen mich um die Taille und zogen mich breitbeinig kniend über ihn, bis mein Bauch an seiner Brust anlag. Ich legte beide Hände auf seinen Nacken und streichelte die feuchten Haare dort. So leckte er meine Brüste, zuerst sanfte Bahnen über die ganze Rundung, dann Küsse, kürzer und fordernder, und schließlich saugt er mehrmals kurz am Nippel.

Ich ließ los, legte den Kopf in den Nacken und stöhnte selbstvergessen vor mich hin. Er war gut, das spürte ich. Ein erfahrener Liebhaber, der genau wusste, was er tat. Was er tun musste, um mir Lust zu bereiten. So einfach, ihm alles zu überlassen. Ihm nur die Brüste hinzuhalten und die exquisiten Berührungen zu genießen. Das sanfte Brennen, das sich an den Nervenbahnen in mein Inneres fraß.

Die Abendbrise fächelte kühl über die Haut über dem Wasser, und das bildete einen aufregenden Gegensatz zur Wärme darunter. Die Knospe, an der Mike jetzt knabberte, fühlte sich hart wie Holz an und pulste vor Sehnsucht nach mehr. Ich bemerkte, wie sich mein Schoß von selbst an seine Vorderseite geschmiegt hatte und suchend dagegen presste. So gut! Wann hatte ich das letzte Mal eine so gekonnte Verwöhnung genießen dürfen? Überhaupt schon mal?

Mike gab die Zurückhaltung auf und verschlang eine Seite richtig. Er saugte so viel Fleisch von mir zwischen die Zähne, wie er schaffte, und biss mich andeutungsweise hinein. Das entlockte mir ein atemloses Quietschen. Ich drängte mich stärker an ihn, zwang ihm noch mehr von mir in den Mund. Abgefahren, wie seine Zunge um den Nippel kreiste, wie er mich walkte und drückte und massierte...

Mit einem Schmatzen ließ er die Titte los und schob mich zurück. Er stellte mich auf die Füße und drehte mich halb um die eigene Achse. Ich ließ es willenlos geschehen, noch ganz absorbiert von den hypersensibilisierten Brüsten. Kundige Finger öffneten den Verschluss, und das Oberteil fiel vor mir ins Wasser. Dann wurde mir das Höschen abgestreift.

Es war also so weit. Na gut. Ich war mehr als bereit, so hübsch, wie er das Vorspiel gestaltet hatte. Wie er es wohl haben wollte? Ich wartete.

Mike zog mich sanft nach hinten, bis ich auf seinen Schenkeln saß und mich gegen ihn lehnte. Ich ließ den Kopf auf seine rechte Schulter sinken und schloss die Augen. Hände auf meiner Vorderseite. Er nahm beide Brüste und streichelte sie, vorsichtig, aber auch mit einem gewissen Drängen. Ich erbebte, als er beide Nippel gleichzeitig zwischen die Finger nahm. Der Po fühlte sich fürchterlich nackt und bloß an auf seinen behaarten Beinen, und das törnte mich zusätzlich an. Meine Schenkel schwammen auseinander wie zwei Fische. Die Tatsache, dass sein harter Schwanz sich nur wenige Zentimeter entfernt gegen die Badehose stemmen musste, verursachte einen leisen Hunger im Bauch.

„Ja... lass dich ganz fallen...", raunte er und knabberte an der Seite meines nach hinten gedehnten Halses. Fast fühlte ich mich wie ein Instrument in seinen kundigen Fingern. Er spielte auf mir, mit mir, rief Gefühle wach, Empfindungen, auch Töne aus meinem Mund. Entrückt lauschte ich den eigenen Lustlauten. War das ich, dieses schnelle Keuchen, dieses Japsen? Sonst war ich doch eher still beim Sex. Atmen, ja, ein wenig Stöhnen, nicht mehr. Und heute?

Die Finger spielten hinab, über den Bauch. Ich streckte die Hände über den Kopf, machte mich lang, bot mich an, überall. Berührungen an den Rippen, den Seiten. Suchender Druck, von unten in die Brusthügel. Dann umspielten beide Hände die Hüften, und tiefer, unter die Pobacken. Ungeduld sickerte in mich. Wann würde er endlich richtig zugreifen? Das wollte ich jetzt. Brauchte ich. Er sollte mich packen, mein Fleisch pressen, mich nehmen! Bald!

Doch er ließ sich nicht beirren. Ich maunzte und räkelte mich mit zunehmender Ruhelosigkeit auf ihm, vor ihm, und er erkundete in aller Ruhe die Oberfläche der Schenkel, der Beckenknochen. Als die Fingerspitzen hauchzart über den oberen Rand des Venushügels strichen, da bäumte ich mich mit einem dumpfen Laut auf und wollte ihm meine Muschi in die Hand drücken. Er hielt dagegen, sanft aber bestimmt, bis ich mich entspannte und sehnend die Beine spreizte. Das Wasser platschte.

„Ja!", keuchte ich laut. Die zwei Hände hatten sich fest auf die Innenseiten meiner Schenkel gelegt und zwangen diese auseinander, soweit es ging. Ich fühlte mich so erregt, so bereit! Sperrangelweit offen!

„Ja!!"

Die Hände glitten nach innen, bis in die Fuge zwischen Scham und Schenkeln. Dort massierte er mich, auf und ab, langsam und nachdrücklich. Die Bewegung nahm meine ganze Muschi mit, walkte sie, unerhörte Stimulationen überall. Mit einem Wimmern bog ich mich nach oben durch. Oder wollte es. Er ließ es nicht zu, sondern hielt mich eisern eingespannt. Sein Atem blies mir dabei warm über die Kehle.

„Ja..."

Fingerspitzen zupften an den Schamlippen, links und rechts, zum Verzweifeln zart. Ich heulte fast vor Verlangen und warf mich hin und her. Zwecklos. Doch in dem Moment, als ich mich lockerte, bohrte er zwei Finger in mich. Tief.

„JAAAH!"

Meine Muschi spannte sich an, als wollte sie den Eindringling zerquetschen. Doch das steigerte die Empfindung nur, den Druck, die Lust. Mein Vater tat gar nichts, er hielt mich nur fest und die zwei Finger hart gekrümmt. Ich rieb mich daran, ging vor und zurück, schnaufte, hechelte, platschte. Plötzlich kam mir das Wasser kühl vor, so heiß wallte es aus meinem Innersten. Kehlige Schreie, ich bockte hart. Meine Schenkel schlossen sich um die Hand wie eine Schraubzwinge. Da unten machte sich etwas selbständig, die Scheidewände krampften alleine vor sich hin und lösten dieses bekannte Ziehen aus, dieses Wringen, quer durch meinen Kern, dieses Flattern, als ob...

Ich explodierte mit einem lauten, klagenden Schrei. Der Orgasmus schlug über mir zusammen. Das fühlte sich an, als hätte mich ein Raubsaurier zwischen die Kiefer genommen und zugebissen. Dolchartige Zähne durchbohrten mich überall, von Kopf bis Fuß. Ich hing in seinem Maul und starb vor Lust.

Ein halber Lachanfall, mitten im Höhepunkt. Hatte ich etwa in letzter Zeit zu viele ´Jurassic Park´-Filme gesehen? Ich krähte und quietschte und schlug um mich, ebenso erheitert wie erschreckt von der Intensität der Impulse, die durch mich hindurch tobten. Bilder flackerten vor mir auf, alles Mögliche. Meine Mutter, die mich traurig ansah. Derek, als er nach mir griff. Mössner, mit seinem Lächeln, dünn wie Draht.

Die dunklen Augen meines Vaters.

Ein Schwall Tränen überschwemmte den Raum hinter den geschlossenen Lidern. Eine neue Welle rollte der Länge nach durch mich hindurch, Lust und Schmerz und Angst und Freude und Leid und Lebendigkeit. Alles eins, untrennbar miteinander verwoben.

Dann wurde auch das fortgespült von den erlösenden Schauern, so altbekannt und gleichzeitig völlig anders als bisher. Ich trieb im Wasser, fast schwerelos, und der Höhepunkt ließ mich zurück wie einen an Land gespülten Fisch. Mein Inneres glühte noch dunkelrot, doch die Bewegungsreflexe ließen nach.

Entspannung.

Leichtigkeit.

Vibrieren, tief drinnen. Ganz leicht, haarfein, dicht an der Wahrnehmungsgrenze.

Eine unbekannte Macht. Rätselhaft. Vielleicht bedrohlich...

Ich schrak zusammen und fuhr auf. Sah mich um, blinzelnd. Das Licht stach von der Decke, unangenehm grell.

„Schhh!"

Eine Hand lag noch breit um meine pochende Scham und hielt mich. Den anderen Arm hatte er um meine Mitte geschlungen.

„Was..."

„Ganz ruhig", hörte ich sein Summen an meinem Ohr. „Ganz ruhig."

„Aber ich..."

„Bleib einfach so. Wir haben Zeit."

Ich gab den Widerstand auf und entspannte mich. Mein Blick ging hoch in den Himmel. Zwei, drei erste Sterne waren im Dunkelblau aufgetaucht. Ich sah sie an, bis die Leuchtpunkte verschwommen, doch es half nicht. Mein Kopf war wieder angeschaltet.

Was war das eben gewesen, bei allen Heiligen? Ein Orgasmus, klar. Aber so etwas hatte ich noch nie gespürt. Nicht so -- allumfassend. So tief.

Automatisch ging ich zurück, suchte nach früheren Erinnerungen. Sex machte Spaß, meistens, das hatte ich früh gelernt. Der Höhepunkt insbesondere, auch wenn das nicht immer sein musste. Doch ich kannte ihn als schnelles Aufflammen, als abgezirkelten, organischen Vorgang. Die Geschlechtsorgane entladen sich eben, wenn sie zu sehr gereizt werden. Reiz und Reaktion. Genau wie im Biologiebuch der Mittelstufe beschrieben. So war es immer gewesen.

Nur, dass dieses Bild nicht zu der Erfahrung von soeben passte. Es kam mir so vor, als hätte ich bisher versucht, einen Sonnenaufgang mit einem einzigen Wachsmalstift zu malen. Eine blasse, gelbe Scheibe mit Strahlen auf dem Papier. Und dann schaut man hoch und sieht die Wirklichkeit.

Apropos Wirklichkeit.

„Du bist nicht gekommen, oder?", hörte ich mich flüstern.

Schweigen.

„Nein."

„Warum nicht?"

Mike überlegte. Dann richtete er mich auf und setzte mich quer über seine Knie. So strich er mir zärtlich über eine Wange.

„Es war nicht so geplant", sagte er leise. „Aber es schien mir -- das Richtige. Du hast es gebraucht, oder irre ich mich da?"

Ich sah ihn an. Hatte ich es gebraucht? Vorher war mir ja überhaupt nicht bewusst gewesen, dass mir etwas fehlen könnte. Anstelle einer Antwort schlang ich ihm scheu die Arme um den Nacken und schmiegte mich an seine bärtige Wange.

„Danke", hauchte ich. Er hielt mich und brummte nur zustimmend. Er hatte recht, wurde mir klar. Ich hatte es gebraucht. So sehr. Und er hatte es mir gegeben. Ohne selbst etwas davon zu haben. Warum? Verhielt sich so ein notgeiler Chef, der einer Praktikantin nachstellte? Anscheinend war er wirklich zufrieden damit, mir erst einen Megaorgasmus zu verpassen und mich dann einfach so zu halten. Das verstand ich genauso wenig wie das, was mir gerade zugestoßen war. Was geschah hier? War ich zu blöd für alles, oder was?

„Lass uns rausgehen", schlug er vor. „Auf die Dauer wird es zu warm hier drin. Wir können noch ein wenig auf den Liegen ausruhen, wenn du willst."

Ich gab einen zustimmenden Ton von mir und stellte mich mit seiner Hilfe auf die Füße. Die Knie fühlten sich an wie Gelee. Ächzend schaffte ich es über den Rand und ließ mich auf die nächste Liege fallen, nackt wie ich war. Mike kletterte ebenfalls heraus und holte zwei große Handtücher aus einem Schränkchen. Mit dem einen deckte er mich zu, das andere nutzte er, um sich abzutrocknen. Ich sah ihm dabei zu. Er hatte keine Erektion mehr, doch der Umriss seines Penis zeichnete sich noch deutlich in der engen Badehose ab.

Hm.

Das ließ mir einfach keine Ruhe. Er warf das Tuch auf die Liege rechts von mir und streckte sich aus. Ich drehte mich in seine Richtung, er in meine. So sahen wir uns in die Augen, eine Weile.

„Erklärst du es mir?", fragte ich unsicher.

„Was denn?"

Ich suchte nach Worten. „Warum hast du das eben so gemacht?"

„Was meinst du genau?"

„Na -- warum hast du mich nicht gefickt?" Ich schnaubte, um meine Verwunderung zu signalisieren.

„Hätte ich das tun sollen?", gab er zurück.

„Nein." Das kam sofort, von selbst. Von innen.

„Warum fragst du dann danach?" Er bettete den Kopf auf einen Oberarm und sah mich aufmerksam an.

Tja, warum?

„Beim Sex geht es doch darum, sich gegenseitig zu befriedigen, oder?", wagte ich mich vor. „Sonst -- ist es nicht ausgeglichen."

„Das hört sich an wie ein Geschäft, wenn du so davon sprichst", meinte er.

„Ist es doch auch", entfuhr es mir, bevor ich nachdenken konnte. „Jeder tut was für den anderen. Guter Sex ist, wenn das funktioniert."

„Siena." Er seufzte. „Du hast noch nicht allzu viel Erfahrung, oder?"

„Ich? Oh doch!" Mein Lachen über diese Vermutung troff vor Sarkasmus, das ließ ihn zusammenzucken. „Ich habe massenhaft Erfahrung, glaub mir."

„Mit Sex als Geschäft?"

Schon öffnete ich den Mund, um zu widersprechen. Doch ich bremste mich und überlegte diesmal in Ruhe. Mein erstes Mal fiel mir ein. Ich hatte mich mit voller Absicht an Derek rangeschmissen, den ungekrönten King der Schule. Mein Körper gegen seine Stärke. Er beschützte mich, ich ließ ihn ran. Ein Geschäft.

Fuck! Ich hatte mich verkauft, so betrachtet. Und es war mir nicht mal klar gewesen. Meine ganze, reiche Erfahrung mit den Jungs und den Lehrern, auf die ich mir so viel eingebildet hatte - ein einziger Tauschhandel. Um Ansehen. Um Noten. Um Gefälligkeiten. Mir fiel ein: Ich hatte mich mal mit diesem Schwachkopf Nathan eingelassen, nur weil ich eine Playlist von ihm haben wollte!

Tränen lauerten in diesen Überlegungen. Später vielleicht! Jetzt wollte ich nicht heulen. Mich interessierte etwas anderes.

„Das eben war aber kein Geschäft", meinte ich zögernd.

„Nein. War es nicht."

„Was dann?"

„Wie wär´s mit einem Geschenk?", schlug er vor und lächelte, sah dabei allerdings traurig aus.

Ein Geschenk. Das Konzept sickerte nur langsam in mein Hirn. Na klar war das ein Geschenk gewesen. Und was für eines! Das kam mir total schräg vor.

„Geschenke macht immer nur einer dem anderen", gab ich zu bedenken. „Wie kann das ausgeglichen sein?"

„Ist es nicht. Das macht ja gerade ein Geschenk aus." Er zuckte die Schultern. „Aber ein ernst gemeintes Geschenk löst meistens den Wunsch aus, etwas zurückzugeben. Ein anderes Geschenk. Auf die Dauer balanciert sich das auch."

Geschenke. Damit hatte ich nicht viel Erfahrung. Ein paar verschwommene Kindheitserinnerungen an meine Mutter. Ein Geburtstag. Kerzen auf einem Kuchen und Päckchen, bunt eingepackt. Ich wusste nicht mehr, was drin gewesen war. Nach ihrem Tod hat Konrad mir nie etwas geschenkt, weder zum Geburtstag noch zu Weihnachten oder sonst. Meine Freundinnen im Internat, wenn man sie so nennen konnten, ein paar Kleinigkeiten. Schmuck, von Derek. Ich hatte ihn kaum je getragen. Warum eigentlich nicht?

Jetzt machte mein Vater mir ein Geschenk. Und er wusste nicht mal, dass ich seine Tochter war. Er hat einem wildfremden Mädchen eine tolle Erfahrung geschenkt. Absolut uneigennützig. Das passte nicht zu dem Bild, das ich bisher von ihm hatte. Zu dem leutseligen Handwerksmeister, der seine weiblichen Praktikantinnen vor allem danach aussuchte, wie willig sie auf seine Avancen reagierten.

Ich sah in seine dunkelbraunen Augen. Las die Wärme darin. Diese verborgene Traurigkeit, tief drinnen. Er kannte mich nicht, ja. Aber ich kannte ihn genauso wenig. Ich sollte ihn besser erst näher kennenlernen, bevor ich mir ein Urteil über ihn erlaubte.

Plötzlich wusste ich, was richtig war. Was passte. Ich schob das Handtuch zur Seite und setzte mich auf.