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Krieg und Liebe - Atlantikwetter

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„Ich weiß nicht, Spione gibt es überall. Und wenn die Amerikaner jetzt auch im Krieg mit Deutschland stehen, kann sich das möglicherweise schnell ändern."

Thomas Spekulation hatte prophetischen Charakter. Eine Woche später nahm eine Gruppe französischer Soldaten, die auf das Kommando des in London lebenden Führers der Freien Franzosen Charles de Gaulle ohne weitere Unterstützung von kanadischen oder amerikanischen Dienststellen von Neufundland herübergekommen waren, in St. Pierre den Vichy-treuen Gouverneur fest und besetzten Schlüsselpositionen der kleinen Verwaltung der drei Inseln selbst. Der Frontwechsel der Überseebesitzung von St. Pierre & Miquelon vom deutsch-neutralen Vichy-Regime auf die alliierte Kriegsseite war damit wie in einer Reihe anderer französischen Kolonien vollzogen.

Auch diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Bewohnern von Miquelon. Dann passierte erst einmal nichts, absolut gar nichts. Weihnachten wurde wie in Friedenzeiten gefeiert, mit der Ausnahme, dass in vielen Familien Miquelons die jungen Männer weitgehend fehlten. Nicht nur Familie Safrane hatte bereits über gefallene Söhne und Brüder zu klagen, auch wenn der Blutzoll der kleinen Gemeinde bisher nicht annähernd so hoch war wie im ersten Weltkrieg. Dort war über ein Viertel der zum Kriegsdienst nach Europa geschickten jungen Männer nicht mehr zurückgekehrt und hatte in der Bevölkerung der kleinen Inseln unfassbar große und selbst in zwanzig Jahren nicht auffüllbare Lücken hinterlassen.

Trotz der beiden kriegerischen und politischen Großereignisse des Dezember 1941 war das erste Weihnachtsfest von Georg Planter und Thomas Langlois auf Miquelon feierlich, ruhig und sehr familiär. In leichter Variation ihrer unveränderten militärischen Aufgabe hatten sie die Wetterdaten des Nachmittags an Heiligabend zwei Stunden früher aufgenommen und abgesandt, dann ihre saubere Reserveuniform des französischen Wetterdienstes angelegt und waren zunächst die gute Stunde zum Haus der Familie Safrane und anschließend mit den vier Frauen zur Christmesse in der Kirche marschiert.

Insbesondere Georg war mittlerweile durch seine regelmäßige Mitarbeit in Geraldines Destillerie und als geschickter Handwerker in der kleinen Gemeinde von wenigen hundert Einwohner wohl bekannt und wurde wie ein Einheimischer begrüßt. Thomas kannten die Gemeindemitglieder zumindest von einigen Sonntagsmessen und wussten, dass er zusammen mit Madeleine Montabon den Leuchtturm in Ordnung hielt und häufig auf der Jagd anzutreffen war. Die traditionelle Messe an Heiligabend war für die meisten Einwohner und insbesondere für die Kinder der kirchliche Höhepunkt des Jahres.

Pater Augustin, der aus dem baskischen Biarritz im Südwesten Frankreichs stammte und der seiner Gemeinde seit vielen Jahren diente, bereitete die Messe immer mit besonderer Sorgfalt vor. „Weihnachten ist zusammen mit dem Osterfest auch für mich immer der Höhepunkt des Jahres", hatte er oft genug gesagt und so gestaltete er zur Freude seiner Gemeinde immer ein besonderes Schauspiel in der weihnachtlich geschmückten Holzkirche, dem größten Bauwerk auf Miquelon.

Anschließend kam Familie Safrane zusammen mit ihren beiden Dauergästen zum traditionellen Weihnachtsessen an Geraldines großem Esstisch zusammen. Der während der amerikanischen Prohibitionszeit stammende Reichtum der Gemeinde erlaubte in der Tat eine traditionell-französische Menüfolge, „Le Réveillon" genannt, bestehend aus Fisch aus heimischen Gewässern, mit Kastanien gefülltem Truthahn, beides aus New England im Gegenzug zu Gin-Lieferungen importiert und einem Buche de Noel-Kuchen.

„Ich habe seit meinen Kindertagen in den zwanziger Jahren kein so gutes Weihnachtsmahl mehr gegessen", gestand Georg am Ende des Menüs als er die Magenfülle mit zwei ordentlichen Gins bekämpfte.

Geraldine lachte ihn an und bedankte sich von ganzem Herzen für dies Kompliment. „Ist als Gastgeberin immer schwer, mit einer Mutter zu konkurrieren. Wenn mir das gelungen ist, freut mich das ganz besonders."

Überhaupt war die Weihnachtsstimmung im Hause Safrane sehr entspannt. Erst zur Bescherung, bei der es im Wesentlichen wenige neue Bekleidungsstücke und Bücher gab, kam ein spannender Moment auf. Mit feierlich-liebem Blick überreichten Geradline und Madeleine ihrem jeweiligen Geliebten ein relativ großes, sich weich anfühlendes Geschenk. Als die beiden Männer ihre ungewöhnlich schön eingepackten Weihnachtsgeschenke auspackten, fanden sie jeweils einen handgestrickten Fischerpullover, der im Falle von Thomas nach bretonischen Vorbild dunkelblau mit weißen Querstreifen und im Falle von Georg nach baskischem Vorbild Grau mit orangeroten Streifen gestaltet war.

„Ihr seid jetzt lang genug auf Miquelon", erläuterte Madeleine die Geschenke, „dass ihr das Recht und die Pflicht habt, Euch wie einheimische Männer zu kleiden. Dies sind hiermit Eure ersten, zivilen Kleidungsstücke dieser Insel."

Thomas und Georg waren zutiefst gerührt von ihren Geschenken, aber es sollte noch besser kommen.

„Madeleine und ich haben ein zweites Weihnachtsgeschenk, verbunden mit einem persönlichen Weihnachtswunsch", ergänzte Geraldine und zeigte ein geradezu jungmädchenhaftes Lächeln auf ihrem Gesicht. „Wir wünschen uns, dass Madeleine und Georg ihren jeweiligen Lebensmittelpunkt tauschen. Georg ist eingeladen, dauerhaft im meinem Haus zu leben und seinen Platz in meinem Leben und meinem Bett einzunehmen. Madeleine wünscht sich nichts mehr, als in mein Elternhaus am Leuchtturm zurückzukehren und das Leben und das Bett mit Thomas zu teilen." Geraldine schaute wechselweise in die überraschten und erfreuten Gesichter der beiden Wettersoldaten. „Meine Tochter und ich sind beide Witwen, die dank Euch die Lust und die Freude am Leben zurückgefunden haben. Wenn ihr zu unserem Weihnachtswunsch ‚Ja' sagt, haben wir beide uns ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für Euch ausgedacht."

Georg und Thomas schauten sich kurz an und nickten dann beide.

„Wir können uns eigentlich nichts Schöneres als Weihnachtsgeschenk vorstellen", antwortete Georg als Erster. „Von mir aus ein klares und lautes ‚Ja!'. Er stand von seinem Stuhl auf, ging um den Tisch herum, hob Geraldine von ihrem Stuhl hoch, umarmte sie und küsste sie vor der ganzen Familie mitten auf den Mund.

Thomas folgte mit Madeleine seinem Beispiel. „Auch von mir ein laut und deutliches ‚Ja!'."

„Wunderbar", klatschte Geraldine in ihre Hände. „Da ihr heute Nacht bei diesem einsetzenden Sturm und Schneeregen besser hier übernachtet, haben Madeleine und ich Euer Weihnachtsgeschenk bereits vorbereitet." Dann lachte sie kehlig und sehr hintergründig. „Ihr dürft Euch jetzt schon freuen und dann vor Neugierde platzen."

Zwei Stunden später war es so weit. Geraldines Schlafzimmer hatte das größte Bett im Hause, war bereits vom Bettzeug befreit und die Matratzen mit einer speziellen Decke abgedeckt. „Wir Französinnen und Franzosen", begann Geraldine eine sehr kleine Ansprache an ihre Tochter und ihre beiden Gäste, „gelten zurecht als die Weltmeister der ‚französischen Liebe'. Und das wollen Madeleine und ich an diesem Abend zelebrieren. Möglichst lange und möglichst intensiv." Geraldine lachte nun sehr verführerisch auf. „Außerdem möchte Madeleine heute noch etwas dazulernen." Sie klatschte in ihre Hände. „Dann lasst uns mal auf die nackten Tatsachen gehen."

Neugierig und aufeinander gierig waren alle vier in Windeseile splitterfasernackt. Dann übernahm Geraldine wieder das Kommando. „Die Herren legen sich jetzt bitte im Bett der Länge nach auf den Rücken."

Thomas und Georg folgten der Anweisung umgehend und lachend. „Du hättest einen guten Feldwebel abgegeben", spottete Georg.

„Nicht nur das", spottete Geraldine zurück. „Aber wenn Ihr meinen Befehlen folgt, wird das ein feiner Abend für Dich und Thomas." Wenige Augenblicke später hatten sich die beiden Frauen in 69er Position auf ihre beiden Liebhaber geschwungen, senkten ihre Pussies auf deren Münder ab und nahmen im Gegenzug die vor Vorfreude bereits halbsteifen Schwänze in Hand und Mund. Georg hatte diese intensivste Form der französischen Liebe bereits zweimal in seinem Leben ausprobiert, aber für Thomas war dies absolutes Neuland. Die beiden Frauen hingegen wussten sehr genau, was sie wollten, wie sie es wollten und wie sie „ihre Beute" unter sich dirigieren mussten. Jedenfalls gelang es ihnen, sich beide dreimal zum feuchten Orgasmus lecken und fingern zu lassen, bevor sie die zum Platzen gespannte Männlichkeit ihrer Liebhaber abspritzen ließen. Während Geraldine Georgs Sahne vollständig im Mund aufnahm und herunterschluckte, war Madeleine im Angesicht ihrer Mutter (noch) etwas zurückhaltender und ließ Thomas ihre wundervoll herabhängenden Brüste bespritzen.

„So, meine Lieben", übernahm Geraldine wieder das Kommando, nachdem sie und ihre Tochter von ihren Liebhabern herabgerollt waren. „Wir gönnen Euch jetzt eine kleine Erholungspause. Ich hole uns jetzt allen einen guten Gin Tonic und dann geht es in die zweite Runde."

Gesagt, getan. Eine knappe halbe Stunde später waren die beiden Männer wieder einsatzbereit und einsatzwillig.

„Die hohe Kunst der französischen Liebe", setzte Geraldine wieder an, „ist der bis zum spritzigen Orgasmus durchgezoge Mund- und Kehlenfick." Dabei grinste sie Ihre Tochter an und nahm sie kurz in den Arm. „Madeleine hat dies noch nie ausprobiert. Aber, so wie ich Dein Prachtstück betrachte, mein lieber Thomas, bist Du genau der Richtige für den ersten Versuch. Gut und lang bestückt, aber nicht zu dick." Damit klatschte sie mit der flachen Hand aufs Bett. „Wir zwei strecken uns nun auf unserem Rücken aus und lassen unsere Köpfe über den Bettrand hängen. Damit das nicht im Nacken zu weh tut, legen wir uns ein kleines Kissen hinter denselben. Und dann blasen wir Euch steif und Ihr fickt uns langsam in den Mund. Ihr werdet schon spüren, wo unsere Kehlen beginnen. Da drückt ihr Euch vor- und rückwärts immer tiefer hinein. Alles klar? Wir dirigieren Euch mit unseren Händen auf Euerm Unterkörper, so dass wir immer noch zwischendurch zu Atem kommen."

Geraldine mit ihrer langen Erfahrung und Georg mit wenigstens ein wenig Erfahrung fanden recht schnell ihren Rhythmus miteinander. Georg stützte sich mit seinen Händen auf Geraldines großen und nicht mehr so festen Brüsten ab, die er nebenbei ordentlich knetete und die beachtlichen Nippel zwischen seinen Daumen und Zeigefingern zusammenquetschte und in die Länge zog. Mit jedem langsamen, aber festen Vorstoß spürte er an seiner Schwanzspitze, dass er tiefer und tiefer vordrang, es wurde wahrhaftig eng um seine Männlichkeit und der Massageeffekt auf seine Eichel war enorm.

Direkt neben ihm kämpfte Madeleine regelrecht mit Thomas Schwanz, prustete, schnaufte und stöhnte. Dann lief ihr das vermengte Gemisch aus Pre-Cum und Speichel in die nach oben freien Nasenlöcher, sie verschluckte sich und begann heftig zu husten.

Geraldine drückte Georg nach hinten, so dass sein prallharter Schwanz aus ihrem Mund rutschte und mit großer Spannung nach oben wippte. Geraldines Gesicht war mittlerweile geil aussehend verschmiert. Sie drehte ihren Kopf nach rechts zu ihrer Tochter. „Hört auf und schaut uns zu. Dann helfe ich Euch anschließend. Es soll Spaß machen und nicht einem die Luft wegnehmen." Damit zog sie wieder Georg zu sich hin und nahm sein Prachtstück, legte ihre Lippen um die Spitze und den oberen Teil des Schaftes und zog Georg mit ihren auf seinen Pobacken liegenden Händen wieder in sich hinein. Die beiden brauchten keine fünf Minuten mehr, dann gab es für Georg kein Halten mehr. Mit Geraldines Mund an der untersten Schwanzwurzel steckte er mit maximaler Länge in ihrer Kehle und schoss mit einem lauten Brunftschrei zwei neue Ladungen tief in ihren Hals. Dann zog er sich schnell zurück, stieß mit einer dritten Ladung noch einmal bis in ihre Kehle vor. Dann drückte ihn Geraldine mit beiden Händen nach hinten, drehte ihren Kopf zur Seite und atmete heftig durch. „Ah. Das war gut! So gut!" drückte sie sich begeistert aus. Dann schmierte sie sich mit beiden Händen die gemischten Liebessäfte über ihr Kinn, ihren Hals und ihre Brüste und richtete sich auf.

„Claude und ich liebten dies Spiel über alles" lachte sie Georg an. „Und Du bist genauso gut! Wunderbar!" Sie drehte sich um, richtete sich auf und gab Georg mit ihrem verschmierten Mund und Gesicht einen innigen Kuss, den dieser leidenschaftlich erwiderte.

Dann wandte sie sich an ihre Tochter und deren Liebhaber. „Habt ihr gut zugesehen?"

Madeleine und Thomas nickten. „Und was habe ich falsch gemacht?" fragte Madeleine verlegen.

„Man macht gar nichts falsch. Ist eine Frage der Übung, den Hals so zu positionieren, dass Mund und Kehle eine Linie bilden. Und dann musst Du Dich einfach entspannen. Das ist hier kein Wettbewerb." Sie drückte Madeleine wieder in Position, massierte mit einer Hand Thomas Männlichkeit, so dass sie wieder die gewünschte Härte annahm und dirigierte die beiden dann mit klaren Anweisungen. „Seht doch, es geht ganz einfach", rief sie anfeuernd nach den ersten paar Fickbewegungen des jungen Mannes. Und wirklich, jetzt fanden auch die beiden Jungen mit langsamen Bewegungen ihre Position und ihren Rhythmus. Thomas hatte mittlerweile einen hochroten Kopf vor Aufregung und Anspannung, was sich dann auch auf die Dauer dieses beiderseitigen Erstlings auswirkte. Nach wenigen tiefen Vorstößen in Madeleines Kehle kam er mit Macht und musste aufpassen, dabei nicht zu ungestüm zu werden.

Madelines Gesicht war hinterher noch verschmierter als das ihrer Mutter, war ihr doch ein erheblicher Anteil von Thomas Sperma rechts und links aus den Mundwinkeln herausgelaufen.

„Ihr habt meine Erlaubnis, dass in den kommenden Wochen zu üben", grinste Geraldine das junge Paar an. „Ostern überprüfe ich, wie gut ihr geübt habt." Mit diesen Worten klatschte sie Thomas auf den blanken Hintern und Madeleine auf eine blanke Brust. „Ihr werdet sehen, so ein Mund- und Kehlenfick ist wirklich die hohe Kunst der französischen Liebe. Wir wollen unserer Nation ja alle Ehre machen. Und sei es nur im Bett."

Entspannt und erleichtert, aber auch mit vielen Gefühlen trennten sich die beiden Paare und gingen zu zweit zur Nachtruhe. Niemand der vier konnte ahnen, dass ihre aus Liebe und Zuneigung getroffene Entscheidung, die Lebensverhältnisse durch den Wohnorttausch von Georg und Madeleine zu verändern, in den kommenden Monaten sich als extrem hilfreich und wichtig herausstellen sollte.

Die sich ausweitende Kriegsentwicklung und der Kriegseintritt der USA hatte Geraldine bewogen, sich selbst das wertvollste Weihnachtsgeschenk zu machen. Sie hatte über einen Freund in Neufundland ein auf dem neusten technischen Stand befindliches Radio gekauft, dass in der Woche nach Weihnachten angeliefert wurde. Das kleine Wasserkraftwerk auf Miquelon lieferte seit Anfang der dreißiger Jahre sowohl für die Destillerie als auch den Privathaushalt den begehrten Strom, so dass das Radio auch betrieben werden konnte. Georg und Thomas kannten natürlich Radioempfänger von zu Hause aus, aber auf Miquelon waren sie immer noch eine Rarität. So saß die Familie am 27. Dezember 1941 zum ersten Mal in Geraldines Wohnzimmer zusammen und hörte die Nachrichten sowie die Unterhaltungsrundfunksendung aus der französischsprachigen kanadischen Provinz Quebec. Die Nachrichten von den beiden Kriegsschauplätzen in Europa und in Asien klangen nachhaltig beunruhigend.

„Glaubt irgendeiner von Euch, dass dieser Krieg im kommenden Jahr zu Ende geht?" fragte Geraldine am Ende der Nachrichtensendung in die Runde. Sie erntete kollektives Kopfschütteln.

„Ich befürchte, durch den Angriff der Japaner auf Hawaii vor drei Wochen geht er erst richtig los", antwortete Thomas nachdenklich. „Und was Frankreich und seine Kolonien angeht, sehe ich nichts weiter als ein riesiges Fragezeichen. Marschall Petain steht in ziemlicher Abhängigkeit von Deutschland und de Gaulle in derselben Abhängigkeit von England. Da ist nichts entschieden."

„Und hier?"

„Außer das ein paar de Gaulle-Soldaten unseren Gouverneur verhaftet und die Verwaltung übernommen haben, ist nichts passiert. Ich habe aber gehört, dass es demnächst eine Volksbefragung aller Bewohner von St. Pierre & Miquelon geben soll, auf welcher Seite Frankreichs wir stehen."

„Oh ja?" Georg war nachdenklich geworden. „Wir stehen im Dienst des französischen Wetterdienstes. Und der ist in Frankreich und nicht in London beheimatet. Was bedeutet das nun für uns?"

„Gar nichts". Geraldine hörte sich entschlossen an. „Du bist ab sofort Angestellter in meiner Destillerie. Und Thomas und Madeleine sind die Leuchtturmwärter. Genauso, wie die Familie Safrane den Leuchtturm seit achtzig Jahren betreut."

„Das wäre zumindest eine offizielle Lösung nach außen hin", stimmten die beiden Under-Cover-Wettersoldaten zu. „Mal sehen, ob sich von den Freien Franzosen überhaupt hier jemand blicken lässt."

Die Frage beantwortete sich sechs Wochen später, als sich aus dem über dem Wasser liegenden üblichen Februarnebel plötzlich ein amerikanischer Zerstörer herausschälte, der sich mangels ausreichenden Tiefgangs auf Reede legte und in zwei Beibooten sechs amerikanische und sechs französische Soldaten an Land gehen ließ.

„Wir haben nach der Verhaftung des Gouverneurs in dessen Büro Unterlagen gefunden, dass sich auf Miquelon ein heimlicher U-Boot-Stützpunkt der deutschen Kriegsmarine befinden soll", erläuterte der ranghöchste Offizier, ein amerikanischer Oberleutnant zur See, dem Ortvorsteher der Siedlung. „Haben Sie in den letzten Monaten irgendwo deutsche Soldaten oder deutsche Schiffe beziehungsweise U-Boote gesehen oder davon gehört?"

Monsieur Bertran, ein altgedienter Fischer und seit mehr als zehn Jahren im Amt, schüttelte nur seinen Kopf. „Meine Herren, wir kennen unsere Insel und die See vor unserer Haustüre wie unsere Hosentasche. Hier ist kein militärischer Stützpunkt. Von niemandem und nirgendwo. Aber es steht Ihnen natürlich frei, die Insel mit ihren mehr als einhundert Quadratkilometern systematisch abzusuchen." Er grinste die Soldaten an. „Bei gutem und klaren Wetter haben sie auch einen vorzüglichen Rundumblick von der Spitze unseres Leuchtturms." Er lachte leise. „So ab Mitte Mai etwa."

Es kam, wie es kommen musste. Die insgesamt zwölf Soldaten verteilten sich in vier Gruppen, um die Insel und insbesondere ihre Küstenlinie zu Fuß zu inspizieren. „Befehl ist Befehl", hatte der französische Feldwebel als Dienstgradhöchster des französischen Kontingents teils achselzuckend erklärt. „Entweder ist hier ein deutscher Stützpunkt, dann werden wir ihn auslöschen. Oder es gibt keinen Stützpunkt, dann können wir eine ordnungsgemäße Meldung abgeben."

Der Inhalt des Gesprächs zwischen den Soldaten und dem Ortsvorsteher war allen Bewohnern schneller bekannt als die zwölf Männer sich in Marsch setzen konnten. Geraldine merkte bei der Nachricht sofort auf und informierte Georg, der die Nachricht nur achselzuckend aufnahm. „Ich kenne keinen deutschen Marinestützpunkt auf Miquelon. Wenn mich jemand sucht, findet er mich in der Destillerie bei einer Reparatur. Dort kann man mir dann gerne helfen." Mit diesen Worten verschwand er wieder, nach außen total gelassen wirkend. Trotzdem schickte Geraldine ihre jüngste Tochter Charlotte umgehend zum Leuchtturm, um die neuste Nachricht dorthin zu überbringen. „Die Soldaten werden mit Sicherheit zum Leuchtturm kommen und Euch Fragen stellen. Bereitet Euch darauf vor."

Charlotte brauchte für den Weg nur eine Dreiviertelstunde, sie rannte einen wesentlichen Teil des Weges. Madeleine nahm Charlottes Nachricht entgegen, gab ihr einen Tee und ein Stück Brot zur Erholung und suchte dann nach Thomas, der in dem kleinen Schuppen am Fuße des Leuchtturms gerade seine Jagdbeute häutete und zerteilte.

„Bist Du ein deutscher Soldat, Thomas? Ich brauche sofort eine ehrliche Antwort."

Thomas Langlois schaute sie wie der personifizierte Ungläubige an. „Was soll die Frage?"