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Krieg und Liebe - Irisches Exil

Geschichte Info
WW2: Deutscher Luftwaffenoffizier muss in Irland notlanden.
13.1k Wörter
4.78
13.2k
11

Teil 5 der 9 teiligen Serie

Aktualisiert 11/23/2023
Erstellt 06/22/2023
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JoeMo1619
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232 Anhänger

© JoeMo1619 -- Juni 2023

Vorbemerkung: „Krieg und Frieden", der große Roman des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, zählt zu meinen drei Lieblingsromanen. Der Roman ist eines der besten literarischen Beispiele, dass menschliche Liebe den schärfsten Kontrast zum bestialischen und mörderischen Krieg darstellt und so stark ist, dass sie diesen überwinden kann.

Ich will dieses Grundthema mit mehreren, jeweils in sich abgeschlossenen und nicht miteinander zusammenhängenden Geschichten aufgreifen, die durchaus über mehrere Jahrhunderte und auf diverse Länder (und Armeen) verteilt sind. Dabei verzichte ich ganz bewusst auf irgendwelche moralisierende und bevormundenden Urteile und/oder Kommentare. Ich weiß, dass das andere Medien und Historiker anders sehen, aber ich versuche bei historischen Themen immer aus der Sicht der Menschen zu schreiben, wie sie gerade ihre Gegenwart erleben. Es gibt deshalb in diesen Geschichten nur gute oder böse Menschen, egal welche Uniform zu tragen und für welches Land sie kämpfen. Das Urteil soll sich jeder Leser oder jede Leserin selber bilden.

Mit dieser Geschichte beginnt eine Serie, die romanhaft erzählt wird, aber durchaus ihre voll-erotischen Teile an den richtigen Stellen hat.

(1) Bei Limerick, Irish Free State, Frühjahr und Sommer 1936

Die kleine Dampflokomotive zog unseren aus nur drei Waggons bestehenden Zug langsam über die westirische Küstenverbindung von Limerick nach Athenry. Die nächste Station sollte Sixmilebridge sein, an der ich aussteigen sollte und von meinen Verwandten und ihrem Kutscher erwartet wurde. „Ein richtiger Kutscher", hatte meine Mutter zu mir gesagt. „Tante Shauna besitzt kein Automobil. Das ist im Westen Irland noch eine absolute Rarität." Für mich als Kind des schwerindustriellen Ruhrgebietes war ein Kutschfahrt etwas rückständig Ländliches oder etwas für arme Leute. Zu unserem Haushalt zählte seit über zehn Jahren ein stattliches Fahrzeug mit Chauffeur zur Normalität, seit mein Vater kurz nach dem Ende der Hochinflationszeit zum Bergwerksdirektor der Zeche Mont-Cenis in Sodingen bei Herne befördert worden war.

Ich, Michael Bohnkamp, geboren am 15. November 1916 als drittes Kind und erster Sohn des urwestfälischen Bergbauingenieurs Dr. Friedrich Bohnkamp und seiner aus Irland stammenden zweiten Ehefrau Mary, hatte im Monat zuvor mein Abitur am Gymnasium in Herne abgelegt und mich statt meines Pflichtwehrdienstes als Fliegeroffiziersanwärter freiwillig zur neuen deutsche Luftwaffe gemeldet. Meine Musterung und die nachfolgenden Eignungsuntersuchungen, die ich alle zwischen den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen absolviert hatte, waren positiv bestanden worden. Ich hatte meinen Einberufungsbescheid für den 1. Oktober 1936.

Wir hatten nicht lange zu Hause über eine sinnvolle Nutzung des halben Jahres zwischen Schule und Luftwaffe diskutiert. „Wie Du weißt, ist Onkel Patrick Anfang des Jahres tödlich verunglückt", hatte meine Mutter erklärt. „Meine Schwester Shauna hat mit ihrem jetzt reinen Frauen- und Mädchenhaushalt alle Hände voll zu tun und benötigt dringend männliche Hilfe aus der Familie. Tue Dir und der Familie einen Gefallen und reise für sechs Monate zu ihr."

Mein Vater hatte noch positiv einen draufgesetzt. „Dein Englischunterricht in der Schule war ja ganz ordentlich. Aber es kann nicht schaden, wenn man mal eine Zeitlang mit Muttersprachlern zu reden hat, die kein Deutsch können."

Meine Mutter musste daraufhin lachen. „Ich vermute, dass Shaunas Familie bewusst Gälisch spricht und nicht Englisch. Schließlich sind wir alle Republikaner."

„Dann lernt der Junge halt noch Gälisch. Kann auch nicht schaden."

Und so fuhr ich zwei Wochen vor Ostern mit der Eisenbahn zur belgischen Kanalküste, dann von Folkestone nach Holyhead an der walisischen Nordwestspitze und nach einer weiteren Fährüberfahrt von Dublin nach Limerick. Als ich jetzt auf meinem letzten Streckenabschnitt im Zug saß, war ich nach drei Tagen hundemüde und kaputt.

Ich hatte meinen verstorbenen Onkel und meine Tante zusammen mit meinen vier Kusinen zum ersten Mal ein Jahr zuvor anlässlich der silbernen Hochzeitsfeier meiner Eltern persönlich gesehen.

Tante Shauna war sechs Jahre jünger als meine Mutter und meine vier Kusinen mittlerweile zwischen neunzehn und zwölf Jahre alt. Bis dahin hatte ich mich relativ wenig für den irischen Familienzweig interessiert. Ich wusste eigentlich nur, dass die Familie Richardson -- das war der Geburtsname meiner Mutter -- seit mehreren Generationen hochpolitisch und militärisch in der irischen Freiheitsbewegung engagiert gewesen war. Mein Großvater Charles, Gießereiingenieur seines Zeichens, der ein prominentes Mitglied der Irish Parliamentry Party gewesen war, war Ende der vorherigen Jahrhunderts nach zwei Verhaftungen durch die sehr britische Polizei Irlands ins Ruhrgebiet ausgewandert und hatte viele Jahre eine große Eisengießerei in Gelsenkirchen geleitet. Er ging dann 1910 primär aus politischen Gründen mit seiner Frau und seinen jüngeren Kindern nach Irland zurück und gründete mit Unterstützung seines deutschen Gießereibesitzers als Partner eine eigene Eisengießerei in Irland. Dort hatte er dann in der gemeinsamen Arbeit der neuen radikal-irischen Sinn Fein-Partei Patrick Keane kennengelernt, der kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs meine Tante heiratete. Während des irischen Aufstandes zu Ostern 1916 und des Bürgerkriegs Anfang der zwanziger Jahre stand mein Onkel als Mitglied der IRA zunächst auf der verlierenden radikal-irischen Seite, schloss sich dann aber dem zwischenzeitlich ins amerikanische Exil geflüchteten IRA-Führer Éamon de Valera an, der 1926 mit der Fianna Fáil-Partei eine neue politische Bewegung gegründet hatte, die das Ziel einer vollständigen irischen Unabhängigkeit auf demokratischen Weg hatte. Patrick Keane wurde bei dem großen Wahlsieg der Fianna Fáil-Partei 1932 Abgeordneter im irischen Parlament und war bis zu seinem Unfalltod ein prominenter Politiker. Viel mehr wusste ich nicht, aber ich wusste von der bereits zitierten silbernen Hochzeitsfeier, dass meine beiden älteren Kusinen, die ein Jahr älter beziehungsweise jünger als ich waren, extrem süße und anziehende Mädchen waren.

Genau diese beiden Kusinen, Riona und Sinéad, erwarteten mich zur Begrüßung zusammen mit dem Kutscher am Bahnhof. Die etwa fünf Meilen lange Kutschfahrt verlief mit etwas holpriger Unterhaltung in Englisch, wobei ich nicht wusste, wer von uns weniger Übung in dieser für uns drei gemeinsamen Fremdsprache hatte. Tante Shauna sah in der Tat mit ihren rotblonden Haaren wie meine Mutter aus, auch das gab mir schnell das Gefühl, in einer Art zweitem Zuhause angekommen zu sein. Sie trug auch nach vier Monaten unverändert Witwentracht, machte aber keinen besonders bedrückten Eindruck.

Die kommenden Wochen verliefen für einen Jungen aus einer schwerindustriellen Großstadt wie ein Traum. Natürlich war die Alltagsarbeit auf der großen Farm meiner Tante durchaus anstrengend, aber die Familie gehörte nicht zum Landvolk, sondern zur Klasse der kleineren Grundbesitzer. Ich lernte schnell, mich auf ein Pferd zu setzen und zu reiten, damit ich mich zügig über die Farm bewegen konnte. Ich erlebte die Geburt einer Vielzahl von Lämmern und einiger Kälber, was für mich zur Belustigung meiner Kusinen absolut unbekannt war. Und ich bemerkte vom ersten Sonntag an, dass die katholische Kirche, ihre Priester und ihre Gemeinden in Irland etwas total anderes waren als die katholische Kirche im westfälischen Ruhrgebiet.

Natürlich übten meine beiden Kusinen eine geradezu magische Anziehungskraft auf mich aus. Beide hatten ihre Schulzeit schon ein paar Jahre beendet und halfen ihrer jetzt verwitweten Mutter bei der Führung der Farm. Das war nicht nur eine Jungmädchenarbeit, irische Farmen waren keine reichen Luxussitze, sondern zu Spitzenzeiten musste jede verfügbare Hand mit anfassen.

„Ansonsten warten wir auf unseren Ehemann", meinte Riona etwas ketzerisch. „Manche sagen, je früher, desto besser. Aber wenn ich ehrlich bin, ich will schon etwas Besseres. Immerhin bin ich mangels eines Bruders die Erbin dieses Besitzes. Und da kann ich schon Ansprüche stellen. Sinéad und die Kleinen werden es da sicher schon schwieriger haben."

Überhaupt war Riona mit Abstand die Lockerste meiner Kusinen. Sinéad war auch im Kopf noch eine jungfrauenhafte Unschuld. Aber Riona wusste anscheinend vieles mehr. Es war schon Hochsommer, als wir bei einem Austritt an einem der kleinen Seen der Umgebung Rast machten. „Es ist so unglaublich heiß heute", stöhnte Riona, als wir auf einem Baumstamm am Seeufer nebeneinander Platz genommen hatten und enger beieinander saßen, als es vielleicht schicklich gewesen wäre. Dann stand sie plötzlich auf und begann sich auszuziehen. „Ich muss mich jetzt im See erfrischen", kündigte sie während ihres durchaus aufwendigen Striptease an. „Und Du solltest das auch tun!"

Ich schaute sie zunächst sehr verblüfft an. Wir, die deutsche Jugend, hatten mittlerweile durch Hitler-Jugend und Bund Deutscher Mädchen eine für irisch-katholische Verhältnisse sehr frivole und lasterhafte Einstellung zum menschlichen Körper und zur Nacktheit. Aber das jetzt neben mir meine ein Jahr ältere Kusine sich ohne Vorbehalte nackt auszog, überraschte mich schon gewaltig.

„Was ist? Genierst Du Dich?" war Rionas durchaus provokante Frage. „Mach zu! Ich will nicht allein baden."

Das gab den Ausschlag. Am Ende war ich dann sogar wenige Sekunden vor ihr im erfrischend kühlen Wasser. Wir tollten zunächst wie zwei Verrückte im Wasser herum, schwammen einige Meter, um dann wieder so weit zurückzuschwimmen, dass man stehen konnte. Riona kam auf mich wie ein Raubfisch zugeschwommen und brachte sich dann unmittelbar vor mir zum Stehen. Dann umarmte sie mich, drückte ihre apfelförmigen Brüste mit den vom Wasser knallhart gemachten Nippeln in meine Brust und küsste mich. Eine echte Offenbarung, die logischerweise sofortig anschwellende Reaktionen in meinem unteren Körperbereich zur Folge hatte.

Riona schaute mich mit ihren tiefgrünen Augen intensiv an. Sie schien sich über meine Reaktion zu freuen, denn mein mittlerweile hammerhart erigierter Schwanz drückte gegen ihren nackten Bauch. „Irische Mädchen sind katholisch und gehen als Jungfrauen in die Ehe", klang aus ihrem Mund in diesem Moment eher zynisch.

Ich knurrte irgendeine unhörbare Zustimmung. Dies irische Mädchen animierte mich erheblich mehr, als ich das nach der gemeinhin bekannt streng katholischen Erziehung erwartet hätte.

Riona biss mir ins Ohrläppchen, was mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper ziehen ließ. „Aber irische Mädchen wissen trotzdem, was man machen kann, wenn man Lust hat." Sie lachte kehlig. „Sünde ist Sünde und ich komme bestimmt in die Hölle. Aber bis dahin will ich meinen Spaß haben."

Damit ergriff sie meinem Schwanz, zog die Vorhaut mit einem Ruck zurück und begann ihn mit kräftigem Druck zu wichsen. Ich schloss meine Augen und genoss ihre Behandlung. Ich war zwar nicht mehr unschuldig, aber beim besten Willen noch kein erfahrener Liebhaber. Was man als Abiturient trotz HJ- und BDM-Lager auch noch nicht sein konnte.

„Frauen haben zwei Eingänge" murmelte Riona mir plötzlich ins Ohr. „Mein Hintereingang hat den Riesenvorteil, dass er die Jungfräulichkeit nicht zerstört und garantiert keine Schwangerschaften auslösen kann." Sie schaute mich jetzt klar kommandierend an. „Steck deine Finger in meinen Po! Immer einen mehr. Und wenn Du mit drei Fingern problemlos rein- und rausrutschen kannst, dann nehme Deinen Schwanz und dringe in mich ein." Mit diesem Kommando ging sie bis ins seichte Ufer, kniete sich auf alle Viere und streckte mir ihren Po entgegen. „Mach los! Ich will Dich in mir spüren!"

Mir schwirrten die wildesten Gedanken durch meinen Kopf. Aber ich merkte schnell, dass Riona genau diese Behandlung wollte. Und ihr Effekt auf meine Männlichkeit war phänomenal. „Ich glaube, mein Schwanz war noch nie so groß und hart", murmelte ich ihr von hinten ins Ohr.

„Dann sind wir ja gut vorbereitet. Deine Finger haben bereits ihren Dienst getan. Komm endlich!"

Ich setzte meine Schwanzspitze an ihrer Rosette an. Und siehe da, zu meiner großen Verblüffung kam sie meinem Druck nach vorn direkt entgegen. Nach wenigen Versuchen hatte meine Eichel ihren Schließmuskel durchquert und es bedurfte nur noch dreier weiterer Vorstöße, dann war ich komplett in ihr drin.

Riona hatte anscheinend wirklich schon Erfahrung mit Analverkehr, von dem ich bis dahin nur sehr diskret gehört hatte. Hier nun, im seichten Uferbereich eines irischen Sees fickte ich meine Kusine nun mit vollem Einsatz in ihren Po. Der Druck ihres engen Hintereingangs war aber für meinen noch jugendlich-unerfahrenen Schwanz schnell zu stark. Nach nur wenigen Minuten zogen sich meine Hoden hoch und ich spürte, wie mein Sperma in mir hochdrückte und mit Druck herauswollte. Zwei Stöße später spritzte ich ihr meine angestaute Ladung laut aufstöhnend tief in ihren Darm, während sie am ganzen Körper zitterte und mit schnellen Kopfbewegungen von links nach rechts und zurück sich schüttelte. Dabei war sie aber immer noch sehr leise.

Wir brauchten eine gewisse Zeit, bis sich unsere Erregung abgebaut hatte. „Lass uns noch einmal voll untertauchen und sauber machen. Das erfrischt und lässt keine dumme Fragen aufkommen."

Eine halbe Stunde später erreichten wir rechtzeitig vor dem Abendessen die Farm, machten uns frisch, zogen uns um und genossen nach dem Tischgebet eine erfrischende Sommersuppe.

Riona und ich wiederholten unser Sexspiel regelmäßig. Wenn wir mehr Zeit hatten, wichste sie mir zuerst die erste Ladung heraus, wobei sie eine königliche Freude daran hatte, mich quer über ihre Brüste spritzen zu lassen, bevor sie mein Sperma richtig einmassierte. „Das hat den großen Vorteil, dass Du nachher viel länger durchhältst", war ihr einfacher, aber absolut richtiger Kommentar. „Und ich beichte unser Spiel auch nicht dem Priester. Den geht das nichts an. Und wenn Gott uns sieht, kann er sich seine eigene Meinung bilden." Sie war verdammt selbstbewusst.

Mein irischer Sommer ging am 20. September zu Ende. Wir waren eine Woche zuvor noch bei entfernteren Kusinen zur Hochzeit gewesen. Dort hatte ich mit Riona, aber auch mit Sinéad, mit meiner Tante und einer Reihe mir bis dahin noch nicht bekannter jungen Frauen getanzt und mich vergnügt. Danach hatten Riona und ich nur noch einmal Zeit, an unseren See zu reiten und uns aneinander zu erfreuen. Das Wasser war zudem schon verdammt kalt, so dass wir die ‚Reinigung danach' auf das äußerste Minimum beschränkten.

In einer Sache hatte aber mein Vater tatsächlich recht behalten. Mein gesprochenes Englisch hatte sich massiv verbessert, nur hatte ich jetzt einen westirischen Akzent, was ich im Übrigen ganz attraktiv fand. Und etwas Gälisch hatte ich auch gelernt. Während der Rückfahrt ließ ich alle meine Erfahrungen der knapp sechs Monate vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Ich konnte nicht ahnen, dass dieser Sommeraufenthalt zwischen Abitur und Luftwaffenschule später mein Leben erst retten und dann grundlegend verändern sollte.

Zurück im Ruhrgebiet reichte die Zeit gerade, meine Wäsche zu waschen und zu sortieren und dann meine Sachen zu packen. Am Donnerstag, den 1. Oktober 1936, meldete ich mich an dem mir zugewiesenen Standort in Dresden und begann meine zweijährige Ausbildung zum Luftwaffenpiloten und Offizier.

Während der zwei Jahre Ausbildungszeit, in der ich nur selten für ein paar Urlaubstage nach Hause fuhr, hörte ich aus Irland nur drei Vorkommnisse:

1.Die Hochzeit Rionas im Sommer 1937 mit dem ältesten Sohn einer angesehenen und wohl wohlhabenden Kaufmannsfamilie aus Limerick, die auch eigene Luftfahrtinteressen für den schnellen Gütertransport per Luftfracht hatte, und ein Terminal für die großen Trans-Atlantik-Flugboote am Shannon-River betrieb;

2.Die endgültige Unabhängigkeit der Republik Irland Ende 1937 nach einer entsprechenden Volksabstimmungsmehrheit;

3.Die Hochzeit der wohl erwachsener gewordenen Sinéad im Frühjahr 1939; der Bräutigam entstammte einer Reeder- und Schiffsbauerfamilie aus Galway.

Ich schrieb zu beiden Hochzeiten persönliche Glückwunschbriefe, die kurz darauf sehr lieb beantwortet wurden. Dann hörte ich für ein paar Jahre nichts mehr von und über unsere irische Verwandtschaft.

Die Luftwaffe legte Wert darauf, dass ihre jungen Fliegeroffiziere möglichst nicht verheiratet waren. Insofern konnte ich relativ unbeschwert die eine oder andere Liebschaft erleben, was auch meinen sexuellen Erfahrungsschatz spürbar erweiterte. Ich hatte jedoch nie wieder das Vergnügen, eine Frau anal zu befriedigen. Die deutschen Mädchen wollten richtigen Geschlechtsverkehr. Immerhin hatte im BDM bereits das Motto „Ich schenke dem Führer ein Kind" Einzug gehalten.

(2) Fliegerhorst eines deutschen Luftwaffen-Bombergeschwaders in der

Nähe der holländischen Nordseeküste, Frühjahr 1941

Ich hatte meine Wunsch-Karriere in der neuen deutschen Luftwaffe erfolgreich eingeschlagen. Nach zwei Dienstjahren und praktisch kontinuierlicher Ausbildung war ich am 1. Oktober 1938, achtundvierzig Stunden nach Abschluss der Münchener Abkommens, das den unmittelbar bevorstehenden Ausbruch eines Krieges in Europa gestoppt hatte, zum Leutnant befördert worden. Mit dieser Beförderung begann mein drittes Ausbildungsjahr, in dessen Mittelpunkt an einer speziellen Luftwaffenfliegerschule die so genannte C-Lizenz zum Flug mehrmotoriger Großflugzeuge erworben wurde. Diese Ausbildung sollte im September 1939 abgeschlossen werden und ich dann, bei positivem Ergebnis, einem Bombergeschwader als Pilot zugewiesen werden.

Trotz der harten und durchaus gefährlichen Ausbildung, die Luftwaffe verlor pro Jahr mehr als 200 Pilotenanwärter durch Unfälle vielfältiger Art - insbesondere aufgrund mangelhafter Ausbildungsqualität - war die Stimmung in unserer Schule unglaublich gut. Praktisch alle Kameraden waren mein Jahrgang und damit als Jugendliche bereits im nationalsozialistischen Reich aufgewachsen und wie ich zumeist in der Flieger-HJ engagiert gewesen. Wir hatten den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands täglich erlebt, wir hatten erlebt, wie Deutschland wieder in Lohn und Brot kam, wir hatten durch unsere freiwillige Dienstverpflichtung die qualitativ und quantitativ ungeheure Aufrüstung der Wehrmacht und der Luftwaffe am eigenen Leib erlebt und wir gehorchten der politischen wie militärischen Führung praktisch blind. Als ich frisch befördert in meiner Flieger-Leutnantsuniform im Oktober 1938 auf Heimaturlaub in Sodingen war, lief die halbe Zechensiedlung zusammen, um mich zu begrüßen. Das rote, revolutionäre, aber auch das tief katholische Ruhrgebiet, dass ich noch bis zu meinem sechszehnten Lebensjahr sehr lebendig erlebt hatte, existierte in dieser Form nicht mehr. Viele Menschen meiner Heimat waren den scheinbar utopischen Erfolgen Adolf Hitlers und seiner Gefolgsleute mehr oder weniger euphorisch gefolgt. Seine letzten politischen Coups mit dem Anschluss Österreichs im März und jetzt mit der Rückführung des Sudentenlandes ins Deutsche Reich hatten erheblich zu diesem Stimmungsumschwung beigetragen. Nur in meinem Elternhaus hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Während meine beiden älteren Schwestern nach ihrer jeweiligen Heirat mehr oder weniger zu glühenden nationalsozialistischen Müttern geworden waren und mein jüngerer Bruder sich jetzt auch freiwillig zur Wehrmacht gemeldet hatte, war meine Mutter immer noch streng katholisch und mein jetzt fast sechzigjähriger Vater, von der alltäglichen Direktorenarbeit auf seiner als „Feuerpütt" verschrienen Schachtanlage silbergrau geworden, sehr zurückhaltend und skeptisch geworden.

„Junge", sagte er eines stillen Abends zu mir, „der Führer will das Reich in einen Krieg mit unseren alten Feinden im Osten wie im Westen führen. Das ist für mich nur eine Frage der Zeit. Und dann habe ich, der den großen Weltkrieg nie an der Front verbracht, sondern unter sicherlich ähnlichen Gefahren hier Kohle gemacht hat, zwei Söhne, die freiwillig in Luftwaffe und Heer dienen." Er war dann lange stumm geblieben, bis er einen weiteren Satz nachschob. „Wenn Du und Dein Bruder irgendwann einmal einen Ausweg suchen, dann erinnert Euch daran, dass ihr zu fünfzig Prozent Iren seid. Republikanische Iren!" Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug und schaute mir dann direkt in die Augen. „Als Söhne einer irischen Mutter habt ihr ein verfassungsgemäßes Anrecht auf die irische Staatsangehörigkeit."

JoeMo1619
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