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Reiche Beute - 01. Teil

Geschichte Info
Drei Einbrecher deren Plan fehlschlägt.
3.9k Wörter
4.03
9.5k
4
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Es war noch früh am Morgen als Sven in die Garage fuhr, wo seine Komplizen Marcel und Sascha bereits auf ihn warteten. „Ich hoffe du hast Kaffee mitgebracht?" rief Sascha ihm zu, als Sven aus dem Transporter stieg. „Ja klar und alles weitere wie besprochen habe ich auch besorgt. Lasst uns hoch gehen, um alles für heute Abend zu besprechen." entgegnete er.

Das Gebäude, welches die drei vor einigen Wochen gemietet hatten, war früher einmal eine Druckerei gewesen. Neben leeren Büroräumen im Obergeschoß gab es hier zwei größere Hallen und eine Garage im Erdgeschoß. Für gut 200 Euro Miete im Monat war es das perfekte Basislager, gerade da, dass alte Industriegebiet kaum genutzt wurde. Es gab lediglich zwei weitere vermiete Gebäude auf der anderen Seite des Kanals, der das Gebiet trennte und sonst hingen hier lediglich einige Obdachlose ab.

Sascha und Marcel, beide Mitte 30, hatten sich im Gefängnis kennen gelernt, in dem beide für kurze Zeit ihre Haftstrafen verbüßten. Sascha wegen mehrerer Einbruchdelikte und Marcel wegen Autodiebstahls und Sachbeschädigung. Sven und Marcel kannten sich hingegen schon länger und als einziger musste Sven, der mit seinen 38 Jahren ein wenig älter war als die anderen beiden Männer, bisher noch nicht einsitzen, auch wenn er bereits eine kriminelle Vergangenheit vorzuweisen hatte. Kurz nachdem die beiden aus dem Gefängnis entlassen worden waren hatten sich die drei Männer auf ein Bierchen getroffen und über ihre Zukunft gesprochen.

Beim dritten oder vierten Bier schlug Marcel dann vor, man könne bei seinem ehemaligen Chef einbrechen. „Der Alte hat immer einiges an Kohle im Safe und in der Garage stehen zwei teure Sportwagen. Ich glaube so 250.000 Euro sind da locker drin. Und das Beste ist, der fliegt jedes Jahr zur gleichen Zeit mit seiner Familie in den Urlaub und das Haus ist eher abgelegen. Wenig Risiko, ich kenne die örtlichen Begebenheiten und es lohnt sich." Während Sascha sofort begeistert war, wirkte Sven eher noch skeptisch. „Das müssen wir aber vorher vernünftig auskundschaften und uns dann einen guten Plan machen."

So war in den nächsten Wochen noch einiges vorzubereiten. Sven hatte sich bei der Firma Bergmann Logistik, deren Firmeninhaber Thorsten Bergmann ihr Opfer sein sollte, beworben und war auch direkt als Fahrer eingestellt worden. Hierfür kam auch nur Sven in Frage, da Herr Bergmann niemanden mit einer Vorstrafe eingestellt hätte.

Der 42-jährige Thorsten Bergmann lebte mit seiner zwei Jahre jüngeren Frau Kerstin und der 18-jährigen Tochter Ann-Kathrin in einem modernen Bungalowhaus am Rand eines kleinen Dorfes, nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Das Haus, welches früher mal zu einem Bauernhof gehörte, war von einem großzügigen Garten umgeben und seitlich vor dem Haus wurde die alte Scheune restauriert und inzwischen als Garagen und Lager benutzt. Die alte Pferdekoppel in der Mitte des Hofes bestand noch und diente inzwischen als naturbelassene Wildwiese mit einem Teich in der Mitte. Dadurch dass Haus und Scheune ein L ergaben, die lange freie Seite zum Wald zeigte und es am kurzen Ende gegenüber dem Haus einen hohen Wall gab, war das Grundstück von keiner Seite einsehbar. Selbst der Garten hinter dem Haus, welcher zwar zur Bundesstraße lag, war durch Bäume und Hecken vor Blicken geschützt.

All dies sollte zwar einer idyllischen und ruhigen Wohnlage dienen, aber zugleich war es für einen Einbruch wirklich ideal, zumal sich das Haus noch vor dem Ortsschild befand und das nächste Wohnhaus gut 100 Meter entfernt lag. Das einzige nähere Gebäude war genau gegenüber der Dorfstraße die Logistikfirma, in der Sven nun seit einigen Wochen arbeitet und hier immer mehr Informationen einholen konnte. So erfuhr er nicht nur, dass der Chef ein Fan teurer Sportwagen sei, auch wenn er diese kaum mal fahren würde, sondern sie nur als Statussymbol in der Scheune stehen würden, sondern auch dass Frau Bergmann immer teuren Schmuck tragen würde. Auch dass der Chef immer eine hohe Summe an Bargeld im Haus hatte, war kein wirkliches Geheimnis. Wann immer einer der LKW in die Werkstatt musste oder für eine Auslandsfahrt ein Mitarbeiter Bargeld benötigte, konnte er sich dies direkt beim Chef abholen. Dieser hatte neben seinem Büro in der Firma auch noch ein Arbeitszimmer im Wohnhaus, wo man ihn gelegentlich aufsuchen musste, und so konnte Sven auch einen Blick ins Haus werfen. Doch dabei kam auch die Ernüchterung, denn die moderne Alarmanlage an der Eingangstür stellte ein Problem dar oder war damit sogar der ganze Plan verloren?

Während Sven direkt vor Ort die Lage auskundschaftete waren Sascha und Marcel in dieser Zeit mit anderen Vorbereitungen beschäftigt. Neben einigen Besorgungen musste ein Fahrzeug her und hier fand sich bei einem dieser freien Autohändler, wie man sie oft findet und bei denen auch viel Schrott herumsteht, ein Mercedes Sprinter ohne Fenster, den mal eine Malerfirma besessen hatte. Und dann fanden die beiden eigentlich durch Zufall beim herum fahren die ehemalige Druckerei im alten Industriegebiet, welches sie natürlich im Namen einer Scheinfirma unter falschen Namen, gemietet hatten.

Der Plan sah so aus, dass sie das Haus leerräumen würden und alles hier lagern würden. Ebenso die beiden Sportwagen, für die Marcel schon einen Käufer hatte, der ihnen daher auch Geld vorgeschossen hatte, um den Transporter zu kaufen und das Gebäude zu mieten. Fast jeden Abend, wenn Sven von der Arbeit kam, besprachen sie mögliche neue Informationen und passten den Plan an. „Die Alarmanlage an der Haustür lässt sich nicht so ohne weiteres umgehen" äußerte Sven dann eines Abends seine Skepsis und tatsächlich hatte er bereits überlegt das Vorhaben aufzugeben. Die ganze Nacht diskutierten die drei Männer und am Ende stand der Entschluss fest, dass man sich ein anderes Objekt suchen müsste.

Sven hatte, zum Unverständnis der beiden anderen, trotzdem beschlossen, die letzten Tage noch zur Arbeit zu gehen, um zumindest noch das Gehalt einstreichen zu können. Und plötzlich kam dadurch die überraschende Wendung, als er eigentlich zum Pausenraum gehen wollte und dabei am Büro seines Chefs vorbeikam, wo die Tür nur angelehnt war und er dadurch unbewusst ein Telefonat mithören konnte. „...die neue Tür für den Keller ist leider noch nicht geliefert worden Herr Bergmann." Konnte er über den Telefonlautsprecher hören, worauf Sven kurz stehen blieb und sich umschaute. Er war allein auf dem Flur und trat vorsichtig etwas näher zur Tür, um alles noch besser zu hören.

Die Zusammenhänge waren zunächst unklar, doch dann konnte er sich mehr und mehr einen Reim drauf machen und verstand, worum es ging. Die seitliche Kellertür war aktuell gar nicht mit der Alarmanlage verbunden, da diese nicht den Sicherheitsstandards entsprach und vorher ausgetauscht werden müsse. Eigentlich sollte dies noch vor dem Urlaub geschehen, doch nun stellte sich heraus, dass die Tür nicht lieferbar sei und die Sicherheitsfirma den Umbau erst nach dem Urlaub vornehmen könnte. Sven konnte sein Glück kaum fassen, als er sich leise davonschlich und direkt eine Nachricht an seine Komplizen schrieb: „Plan A steht. Es gibt überraschende Neuigkeiten. Mehr dazu heute Abend."

Nachdem Sven an diesem Abend von der neuen Entwicklung berichtet hatte, konnte das Vorhaben also umgesetzt werden und so galt es noch die letzten knapp 1,5 Wochen nicht aufzufallen und alles mehrmals im Kopf durchzugehen. Die Zeit verstrich gefühlt wie eine Ewigkeit, als der letzte Arbeitstag vor den Betriebsferien für Sven geschafft war und er seinem Chef einen schönen Urlaub wünschte, wobei er sich das Grinsen sichtlich verkneifen musste. Wie in jedem Jahr waren vom Samstag nach dem 15. Juli genau vier Wochen Betriebsferien, in denen der Chef mit seiner Familie seinen Jahresurlaub machte. Am Mittwoch war es dann so weit und gegen Mitternacht waren die drei Männer von ihrem Basislager aufgebrochen und hatten auf dem Waldweg gut 75 Meter vom Haus entfernt geparkt.

Sascha sollte hier zunächst warten, damit man den Rückweg antreten könnte, falls etwas schief gehen sollte. Sven und Marcel schlichen sich in dunkler Kleidung über die Wiese, die direkt ans Grundstück grenzte und schnitten den seitlichen Zaun mit einem Bolzenschneider durch, so dass sie direkt den garten des Hauses erreichten. Von hier aus war es ein kurzer Weg zur Kellertreppe und der Tür, die in kürzester Zeit aufgebrochen war und tatsächlich, die Alarmanlage blieb still. Die beiden Männer gingen nun, mit Hilfe der Taschenlampen nach oben, von wo aus man über einen kleinen Flur direkt die Küche erreichte. Von dort durch das Wohnzimmer hin zur Haustür, wo sich das Arbeitszimmer befand, in dem auch die Schlüssel für die Scheunen hingen. Während Marcel die Alarmanlage von innen deaktivierte, hatte Sven den richtigen Schlüssel gefunden und Sascha angerufen, dass er rüberfahren kann.

Dieser sollte in einer der Scheunen parken, um weniger aufzufallen. Während Sascha, der ebenfalls schwarze Cargohose, ein schwarzes T-Shirt und Stiefel trug, die wenigen Meter vom Waldweg zum Grundstück fuhr gingen Sven und Marcel aus dem Haus zu den Scheunen rüber, wo sie das Tor öffneten. „Was zum..." sagte Sven überrascht, als er die leere Scheune erblickte. „Hier sollten die Sportwagen stehen" sagten beide Männer fast im Chor und blickten sich an, als auch schon Sascha auf den Hof einbog und wenige Momente später in die Scheune fuhr. Auch er wusste direkt, dass hier etwas fehlte. Kein Porsche, kein AMG, es standen lediglich ein Rasenmäher und Fahrräder herum.

„Wo sind die Karren?" fragte Sascha als er den Transporter geparkt hatte und ausgestiegen war. Die drei Männer sahen sich ratlos an und auch der Blick in die anderen Scheunen brachte keine Autos, sondern nur weitere Gegenstände ohne nennenswerten Gewinn. „Checken wir erstmal das Haus, was es da zu holen gibt" versuchte Sven die anderen beiden dann wieder auf Kurs zu bringen, denn die Stimmung war zunächst auf einem Tiefpunkt. Die Autos waren die Hälfte vom erwarteten Gewinn und vor allem hatte man eigentlich schon einen Käufer an der Hand, doch es half jetzt nichts und man musste das Beste aus der Situation machen, weswegen die drei Männer ins Haus zurück gingen. Vorsichtshalber ließen sie das Licht aus, als sie die ersten Sachen begutachteten.

Der Fernseher würde zwar nicht Unmengen einbringen, aber so wie der Laptop oder die Stereoanlage wäre es einfach mitzunehmen, auch den Schmuck hatten sie schnell in einer Schublade im Wohnzimmer gefunden, als sie sich nun an den Safe machten. Es war nicht der erste Safe, den Sascha geknackt hatte, so dass dies keine größere Herausforderung war, doch abermals folgte die Ernüchterung. Im Safe lagen Reisepässe, ein Testament und eigentlich wertlose Firmenunterlagen, aber nicht ein einziger Euro. Sascha konnte sich das Lachen jetzt nicht mehr verkneifen: „Geile Nummer Jungs, keine Autos und kein Bargeld. Der Schmuck und die Geräte sind vielleicht mit viel Glück 10.000 Euro wert. Das hat sich ja total gelohnt." Ließ er seinen Frust auf eine sarkastische Art heraus, während Marcel wütend den Bürostuhl kaputttrat und Sven nur sprachlos dastand. Statt der erhofften Viertel Million, die hier sonst sicherlich möglich gewesen wäre, kamen jetzt ein paar läppische tausend Euro zusammen, von denen sie nicht einmal viel hätten behalten können, da ihnen der Autokäufer bereits 5.000 Euro geliehen hatte.

„Fuck macht die Taschenlampen aus, da kommt jemand." riss Sven plötzlich alle aus ihren Gedanken. Er hatte den direkten Blick zum Fenster des Arbeitszimmers, welches zum Hof zeigte und hatte so gesehen, wie der Bewegungsmelder anging und den Hof etwas mehr erleuchtete. Wenige Augenblicke später sahen die drei Männer wie eine Person über den Hof dem Haus näherkam und ohne Zweifel genau darauf zuging. Dass es sich um eine Frau handelte, konnten alle drei recht schnell erkennen und sie sahen wie sie die die Treppenstufen des Vorgartens entlang schritt und zur Haustür ging. „Jetzt werden wir auch noch erwischt." murmelte Sascha leise, als Sven die Tür zum Arbeitszimmer zuzog, wenige Augenblicke, bevor die Haustür geöffnet wurde.

Aus dem Arbeitszimmer hörten die drei Männer, wie direkt nebenan im Eingangsbereich Schritte zu hören waren, die sich dann aber in Richtung Wohnzimmer fortsetzten und sich entfernten. Kaum hatten die Männer gewagt zu atmen, als Sven wieder vorsichtig die Tür öffnete. Der Eingangsbereich, welcher ungefähr 3 x 3 Meter groß war, war es dunkel, doch im Wohnzimmer welches direkt angrenzte brannte Licht und aus der nahen Küche waren Geräusche zu hören. Sascha hatte sich schon in Richtung Wohnungstür begeben, um den Rückweg anzutreten, während Marcel einen vorsichtigen Blick aus dem dunklen Flur ins Wohnzimmer wagte. Alle drei Männer hatten sich inzwischen die Skimasken über ihre Gesichter gezogen, die sie eigentlich nur vorsichtshalber eingesteckt hatten.

Für Ann-Kathrin waren die letzten Tage eine Premiere, da sie zum ersten Mal nicht mit in den Familienurlaub fliegen musste und allein zu Hause bleiben durfte. Ewigkeiten hatte sie mit ihrem Vater diskutiert und argumentiert, dass sie doch jetzt 18 wäre und nicht mehr mit den Eltern nach Tunesien fliegen will. Eigentlich war Herr Bergmann dagegen, seine Prinzessin, wie er sie immer nannte, ganz allein zu lassen doch am Ende hatte seine Frau ihn umgestimmt und sicherlich war sie auch froh über Urlaub zu zweit. So konnte Anka, wie sie meist nur genannt wurde, ihre Ferien voll genießen. So war am Wochenende eine kleine Feier im Partykeller geplant und sicherlich könnte man auch das ein oder andere Mal im Garten grillen.

Diese Pläne hatte sie auch gerade mit Jana, einer guten Freundin, die nur wenige Minuten entfernt im selben Dorf wohnt, besprochen. So war es nach Mitternacht geworden, als sie sich auf den Heimweg gemacht hatte, doch so richtig müde war Anka jetzt noch gar nicht. Nachdem sie sich aus der Küche ein Glas Cola geholt hatte und noch kurz einer Freundin per WhatsApp etwas geschrieben hatte, ging sie ins Wohnzimmer zurück, um zu schauen ob zu so später Stunde noch etwas Gutes im Fernsehen laufen würde. Das Getränk stellte sie auf dem Tisch ab, als ihr die dreckigen Fußspuren auf dem Teppich auffielen. Anhand der Schuhgröße war klar, dass sie selber es nicht gewesen war und eigentlich war sie sich auch sicher, dass genau diese Spuren vorhin noch nicht da gewesen waren.

Marcel hatte ebenso wie Sven inzwischen erkannt, dass es sich bei der bis eben unbekannten Frau um die Tochter des Chefs handelte. Beide hatten sie vorher schon einmal gesehen, wenn sie drüben in der Firma war oder eben auch, wenn man den Chef zu Hause aufsuchte. Ohne Frage, das junge Mädchen war sichtlich attraktiv. Mit ihren 1,67 und vielleicht 55 kg sowie einem vermeintlichen B-Körbchen war sie eher jugendlich zierlich gebaut, wozu auch der schlanke, aber knackige Po gut passte. Ihre mittellangen recht hellen blonden Haare und ein süßes Gesicht rundeten das Gesamtbild ab. Ihr Auftreten wirkte immer selbstbewusst, als wüsste sie um die Tatsache, dass ihr die Jungs und Männer hinterherschauten, aber auch aus Sicht von Marcel und Sven immer etwas arrogant.

Genau das waren diese Mädchen, bei denen sie früher in der Schule nie eine Chance gehabt hatten und die sich immer für was Besseres gehalten hatten. Sascha wollte noch immer zur Tür raus, doch es wurde ihm klar, dass Marcel und Sascha plötzlich eine andere Idee hatten und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Marcel machte den Schritt aus dem dunklen Flur heraus, schnelle Schritte und gerade als die junge Blondine sich aufgrund des Geräusches umdrehte hatte Marcel sie auch schon gepackt. Doch schien er das zierliche Mädchen unterschätzt zu haben, der es gelang sich mit einigen Tritten zu wehren und ihn mit dem Hinterkopf an der Nase traf, worauf sie sich befreien konnte.

Anka schaltete schnell; ihr Handy hatte sie in der Küche liegen lassen, wohin ihr der Weg durch den fremden Mann versperrt war, auch wenn dieser kurz vor Schmerzen keuchend auf die Knie gesackt war und sich seine Nase hielt. Aber sie machte viel Sport und war auch recht schnell, so dass es ihr gelingen müsste die Nachbarn zu erreichen, lange bevor der Mann sie eingeholt hätte, so dass sie nicht weiter zögerte und sich zur Haustür umdrehte und versuchte schnellen Schrittes diese zu erreichen. Doch da war ein weiterer Mann aus dem Eingangsflur herausgetreten und nur für den Bruchteil einer Sekunde realisierte sie die Faust, die sie kurz darauf mit voller Wucht am Bauch traf, sie sofort zu Boden warf und ihr kurz den Atem nahm. Anka keuchte und wand sich vor Schmerzen am Boden, schemenhaft erkannte sie den dritten Mann der nahe an der Eingangstür stand und jetzt das Licht im Flur einschaltete. Vom Boden aus blickte sie auf drei Männer, die im Halbkreis um sie herumstanden und deren Gesichter mit Skimasken verdeckt waren.

Marcel hatte sich inzwischen berappelt, als Sven mit einem Faustschlag in die Magengrube das erreicht hatte was ihm eben nicht gelungen war. Er ärgerte sich über sich selbst und spürte, wie seine Nase schmerzte und sogar etwas Nasenbluten eingesetzt hatte. „Verdammtes Biest" zischte er wütend, als er auf Anka hinabblickte, die überwältigt vor ihnen lag. Sie schnappte aufgrund des Faustschlags noch immer nach Luft und schien die Gesamtsituation noch gar nicht realisiert zu haben. Trotz der Maske konnte er sehen, wie Sven grinste, wobei unklar war, ob das daran lag, dass sich Marcel so hatte überrumpeln lassen. Ohne etwas zu sagen hatte sich Sven inzwischen nach unten gebeugt und das Mädchen unsanft auf den Bauch gedreht, bevor er ihre Hände griff und sie hinter ihren Rücken zog. Die Kabelbinder hatten sie eigentlich für andere Zwecke besorgt, doch jetzt erfüllten sie auch so ihren Dienst. „Kommt mit in die Küche, wir müssen was besprechen." sagte Sven dann als er sich wieder erhob und man Anka so zurückließ.

Im Kühlschrank fanden sich ein paar kalte Bierflaschen, von denen sich jeder der Männer nun eins nahm, als es zu beraten gab was nun zu tun wäre. „Jungs, lasst uns hier verschwinden, das wird mir echt zu heiß." Äußerte Sascha als erster seine Zweifel, doch Marcel und insbesondere Sven hatten scheinbar andere Pläne. „Hört zu, wir wissen, dass der Bergmann viel Kohle hat. Was meint ihr zahlt er an Lösegeld? 500.000 oder sogar eine Million? Ich sage wir nehmen sie mit, tauchen unter und lassen ihn für ihre Freilassung richtig teuer bezahlen." Erläuterte Sven, was er sich ausgedacht hatte.

Marcel nickte kurz zustimmend: „Ich bin dabei, aber vorher büßt sie mir das von eben noch." Bei diesen Worten hatte er sich die Skimaske vom Gesicht gezogen und wischte sich die blutende Nase mit einem Küchentuch ab, bis die Blutung aufhörte. „Okay gegen ein bisschen Spaß mit der Kleinen hätte ich auch nichts." Entgegnete Sven nun, doch Sascha schien immer noch nicht voll überzeugt zu sein: „Meint ihr das Ernst? Einbruch okay, aber Entführung und Vergewaltigung? Dafür gehen wir 10 Jahre in Bau." Versuchte er seine Komplizen vom Gegenteil zu überzeugen. Kurz überlegte er sogar einfach zu gehen, da er ja noch den Schlüssel für den Transporter hatte, aber er war auch nie unloyal und so sah er ein, dass er hier überstimmt war. Marcel nahm noch einen tiefen Schluck aus der Bierflasche, bevor er sich die Maske wieder über das Gesicht zog und die Küche mit den Worten „Dann wäre das geklärt!" verließ.

Aus dem Flur, wo sie lag, hatte Anka jedes einzelne Wort verstanden, während sie verzweifelt versucht hatte sich zu befreien. Doch keine Chance, der Kabelbinder saß zu eng und schnürte sich bereits in ihre Haut und umso mehr sie es versuchte, desto schmerzhafter wurde es. Die Männer kamen jetzt zurück und zum ersten Mal musterte sie jeden einzelnen für einen kurzen Moment, auch wenn sie die Gesichter nicht erkennen konnte. Alle drei trugen exakt die gleichen Kleidungsstücke und doch konnte man sie gut auseinanderhalten; der dem sie eben entkommen war und der sich nun seinen eigenen Worten nach rächen wollte, war mit 1,80 normal groß und eher schlank, wenn auch nicht sonderlich muskulös. Schon anders war derjenige, der sie mit der Faust getroffen hatte.

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