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Un regard en arrière - Zurückblicken Kap. 03

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Aus diesem Grund kam sie einen Augenblick nach ihm an der Tür von Dr. Baum an. Die war schon wieder geschlossen und sie hörte die Stimme Andrä's „Unsere Queen of Medicine braucht wohl noch. Entweder sie muss sich noch schminken oder Blätter wohl weißlich schon die aktuellen Stellenanzeigen durch."

Ein Gelächter setzte ein, doch als sie die Tür öffnete, donnerte Dr. Baum mit der Hand auf den Tisch. „Vielleicht wäre es für einige Personen nötig, doch etwas leiser aufzutreten." war sein Kommentar. Das Büro war recht voll. Neben Dr. Baum war Ella als Pflegedienstleiterin, Lewan der die Chirurgie vertrat, Dr. Akino für das Labor. Dr. Andrä und sie selber. Schnell schob sie sich auf den letzten freien Stuhl, der neben Ella stand. Die ältere Kollegin schickte ihr ein aufmunterndes Lächeln.

Dr. Baum räusperte sich. „Danke das sie alle hier spontan erschienen sind. Ursprünglich wollte ich von Veränderungen in unserer Gesellschaft und damit den Ergebnissen der Konferenz von Gestern auf Sylt berichten. Es ist aber Gestern auch zu einigen Vorfällen gekommen, die ich zuvor ansprechen muss." Auf Andrä's Gesicht erschien ein triumphierendes Lächeln.

„Durch meine Abwesenheit, waren wir unterbesetzt. Jedoch für einen normalen Arbeitstag hätte das mit dem Zwischendienst ausreichen müssen, aber das sie ausfallen Andrä, damit konnte keiner rechnen. Was ich ihnen aber persönlich übel nehme, ist das sie am Vortag schon von meiner Abwesenheit wussten und sich trotzdem auf dem Kiez haben unter den Tisch saufen lassen. Sie werden hier für ihre Arbeit bezahlt und nicht für Präsenz in diversen Bars und Etablissements. Das wird Folgen für Sie haben -- die Abmahnung erfolgt hiermit mündlich und wird in Schriftform folgen." Süffisant lehnte sich Andrä in seinem Stuhl zurück. „Jetzt machen Sie sich mal nicht so wichtig Baum. Sie können sich doch wohl an fünf Fingern ausrechnen, das die Abmahnung wenn mein Bruder mit Sorokin telefoniert hat vom Tisch ist."

Zu Julias Verwunderung bliebt der Oberarzt doch ruhig. „Wenn Sie sich da mal nicht in den Finger geschnitten haben. Diese Abmahnung war eine Entscheidung vom Chef und bevor Sie sich wieder aufplustern, nachdem er mit ihrem Bruder gestern Abend telefoniert hatte. Ich komme aber gleich noch einmal darauf zurück. Womit wir nicht gerechnet hatten, dass der Touristenzulauf in der Stadt so heftig ist. Wie ich inzwischen erfahren habe, laufen in dieser Woche fünf Kreuzfahrtriesen zum Passagierwechsel den Hafen an. Es war schon immer so, dass viele Passagiere ein paar Tage früher anreisen oder nach der Kreuzfahrt hier noch den Urlaub ausklingen lassen. So hatten wir Gestern eine Rekordfrequenz von 123 Patienten in der Tagesschicht. Das ist für zwei Ärzte schon ein strammes Programm, aber Hut ab Frau Dr. Meier -- das haben sie allein bewältigt. Den ganzen Tag über stand ich mit Schwester Ella in Verbindung und war jederzeit über die Lage hier informiert. Natürlich habe ich mir heute Morgen schon die Akte zu dem kritischen Notfall angesehen. Ebenfalls habe ich mit dem UKE telefoniert. Der Kardiologe dort, ist ein guter Freund von mir. Dort war man hochzufrieden, wie der Patient zuvor behandelt wurde. Auch der Herzkatheter war der Meinung der Kollegen nach unausweichlich. Der Eingriff war fachlich einwandfrei, besser hätten es die Kardiologen dort auch nicht machen können. Ich für meinen Teil bin sehr froh, das Frau Dr. Meier Teil unseres Teams geworden ist. Gerade zu diesem Einsatz habe ich zwei Beschwerden auf den Tisch bekommen. Dr. Andrä -- Selbstüberschätzung, Inkompetenz und fachliche Schwäche -- Frau Dr. Meier brauche ich diese Dinge sicher nicht vorzuwerfen. Also werte ich ihre Beschwerde als unbegründet. Weiter habe ich eine Beschwerde aus dem Labor. Dr. Akino fühlt sich persönlich angegriffen und beleidigt. Was sagen sie dazu?"

Alle Blicke wandten sich Julia zu. „Ja -- Dr. Akino ich weiß das ich mich im Eifer des Gefechts in der Wortwahl vergriffen habe. Ich wollte Sie weder persönlich angreifen noch sonst wie diffamieren. Es tut mir leid. Das beziehe ich aber wirklich auf meine verbale Aussage -- in der Sache jedoch, möchte ich meine Kritik aufrecht erhalten. Es kann nicht sein, das wenn wir eine Laborleistung mit dem Vermerk 'dringend' heruntergeben, das wir darauf über Gebühr warten müssen. Es geht, wie wahrscheinlich nicht nur in diesem Einzelfall, bei solchen Anforderungen um Menschenleben." Akino knurrte und war wahrscheinlich mit der Entschuldigung nicht zufrieden.

Dr. Baum übernahm sogleich. „Hier muss ich beiden Recht geben und ich denke was die Aufregung anging, sollte es mit der Entschuldigung von Frau Dr. Meier erledigt sein. Was die Sache angeht, stimme ich der jungen Kollegin völlig zu. Oft sind die Wartezeiten auf die Analysen immens lang und dadurch ist der Patient länger gezwungen zu leiden. Unstrittig ist, das sie ihren Freiraum für die Forschungsarbeiten haben -- nur hier sollten wir uns noch einmal zusammen setzen Aki, wie wir die Abläufe bei Ihnen unten beschleunigen können.

Was den OP-Bereich angeht Lewan, sollten wir einige Mitarbeiter fortbilden lassen. Immer sind Frau Meier und ich auch nicht im Haus -- es sollte auch bei Ihnen einen Kollegen geben der mit dem Herzkatheter umgehen kann. Auch bei den Magenspiegelungen sollten wir Unterstützung von ihnen bekommen können. Überlegen sie doch einmal, wer das machen kann. Ich würde mich dann um einen Fortbildungsplatz bemühen.

Damit wären wir dann auch bei meinem eigentlichen Thema für heute, den Ergebnissen der Konferenz, angekommen. Es wird Veränderungen in der Organisation geben, die auch unseren Standort betreffen. Die Klinik für plastische Chirurgie auf Sylt wird um eine kleine Notfallstation ergänzt. Ein Arzt und zwei Schwestern. Besetzt wird das durch die Klinik. Die Standorte auf Borkum und Norderney werden vergrößert. Hier werden wir in der nächsten Woche für drei Tage schließen und renovieren. Ich selber bin nun Chefarzt aller Niederlassungen und kann dementsprechend nicht mehr dauerhaft hier sein. Für diese Station wird ein neuer Oberarzt eingesetzt und aus diesem Grund bekommen wir zwei neue Ärzte. Einer davon ist ein älterer Kollege hier aus der Stadt. Der Zweite wird noch gesucht.

So ich denke das sind für heute genug Neuigkeiten. Danke das Sie hier waren und einen schönen Arbeitstag. Ach Herr Andrä und Frau Meier, sie bleiben bitte noch einen Moment."

Der Raum leerte sich, Julia und Andrä blieben auf ihren Plätzen. Während der Russe sich schon wieder arrogant grinsend zurück lehnte, wartete Julia doch mit einer gewissen Spannung.

Kaum hatte sich die Tür geschlossen, ergriff Andrä das Wort: „Gut das wir jetzt mal unter sechs Augen Klartext reden können. Mein lieber Baum, sie hätte meine Ernennung zum Oberarzt auch gleich bekannt geben können. Mein Ärzteteam stelle ich mir natürlich selber zusammen und für diese Frau hier, ist in einem Qualitätsteam kein Platz!"

Julia wusste nicht wie ihr geschah. Am Schreibtisch sah sie den gelangweilt grinsenden Dr. Baum und ihr gegenüber den strahlenden Dr. Andrä, der offensichtlich am Ziel seiner Träume angekommen war. Mit diesem Typen und seiner Arroganz konnte sie rein gar nichts anfangen und unter seiner Leitung zu arbeiten, ging für sie gar nicht. Doch kampflos wollte sie sich nicht geschlagen geben. „Wenn das so ist, wird für mich hier kein Platz mehr sein. Meine Kündigung werde ich gleich nach diesem Gespräch verfassen. Ich wüsste nicht, Dr. Andrä, was sie mir fachlich vorwerfen wollen. Warum machen sie das mit mir?"

Andrä konnte auf diesen Frontalangriff nicht herausgeben und senkte seinen Blick auf die Tischplatte. Doch Henning Baum ergriff das Wort: „Warum er das macht, kann ich sagen. Er weiß ganz genau, das er Ihnen fachlich nicht das Wasser reichen kann. Was seine Einstellung zur Arbeit und auch sein Tempo und sein Fleiß angeht, sieht es nicht anders aus. Doch muss ich hier korrigieren. Dr. Andrä es ist richtig, das sie Oberarzt werden. Jedoch nicht hier sondern in unserer Station auf Helgoland. Funktioniert das dort zwei Jahre, sind wir bereit ihnen die Verantwortung für eine der größeren Stationen zu übertragen."

Andrä wurde weiß wie die Wand. „Helgoland? Da gibt es doch nur einen Arzt und zwei Schwestern. Was soll ich denn da leiten? Das geht gar nicht -- ich werde gleich mit meinem Bruder telefonieren, der das dann mit Alex Sorokin korrigieren wird."

Jetzt donnerte Baum seine Faust auf den Tisch. „Verdammt noch mal. Helgoland oder Arbeitsamt das ist ihre Auswahl. Ja auf Helgoland gibt es nur einen Arzt in der Station. Der werden Sie dann sein. Außerdem sind Sie nicht auf dem Laufenden. Es gibt nur einen Pfleger dort noch und eine Schwester als Aushilfskraft. Leiten sollen Sie dort vorwiegend sich selber. Die Kosten für ein Telefongespräch mit ihrem Bruder können Sie sich ebenfalls sparen. Alex Sorokin hat das selber entschieden und auch mit Oleg besprochen. Falls sie die Oberarztstelle nicht annehmen wollen, müssten sie ein Gespräch hier mit dem neuen OA führen, ob er sie in seinem Team haben will."

Nun wandte sich Baum an Julia: „Über Sie, junge Dame, habe ich ebenfalls mit dem Chef gesprochen. Ich habe meinen Eindruck von ihren ersten Tagen hier, Alex hat noch einmal mit Dr. Hebmüller in Münster telefoniert. Kurz um, wir bieten ihnen hier die Stelle als Oberärztin und verantwortliche Leiterin dieser Notaufnahme an. Das machen wir nicht ganz selbstlos, denn wir erhoffen uns dadurch, sie auch über das Vertragsjahr hinaus an uns zu binden."

Ein leichter Schock traf Julia, sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Erst als Baum aufgestanden war, um den Tisch gegangen ist und sie in seine Arme gezogen hat, kam Julia zurück in die Realität und war bereit, die neue Herausforderung anzugehen. Allerdings erbat sie sich die Hilfe von Dr. Baum. Der lachte „Na dann willkommen an Bord Frau Oberärztin. Ich würde vorschlagen, das wir den Kommandostab nach der Renovierung übergeben. Dann ist auch ihr neues Arbeitszimmer fertig, denn diesen Raum würde ich gern behalten da diese Station weiterhin mein Hauptquartier darstellt. Wir werden uns auch schon in den nächsten Tagen ein paar Mal zusammen setzen. Am Dienstag, dem letzten Arbeitstag vor dem Umbau, planen wir eine große Dienstbesprechung mit dem kompletten Team. Am Montag jedoch gehen Sie auf Reisen. Dr. Sorokin würde sie gern noch persönlich kennenlernen. Ihr Flieger nach Sylt geht um 9 Uhr."

Genervt verkündete Andrä das er die Stelle auf Helgoland annehmen würde. Das tägliche Arbeitspensum wurde nun auch in Angriff genommen. Als Julia immer noch mit weichen Knien aus dem Chefarztzimmer kam, erwartete sie ein dicker Applaus und ein großer Blumenstrauß von den Schwestern.

Julia war ein wenig überfahren, als Eva ihr den Strauß in die Arme drückte. „Julia, im Namen der ganzen Notaufnahmebelegschaft unsere Gratulation zur Beförderung. Wir freuen uns wirklich alle, mit Dir hier den Laden zu rocken." sie kicherte ein wenig und fuhr etwas leiser fort, „Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, das der kleine Grabscher hier endlich verschwindet." Sie deutete auf den Eingang, wo man durch die Glastür Dr. Andrä draußen hektisch gestikulierend telefonieren sah. Ella sagte leise: „Dann wird ihm wohl auch sein Bruder nicht mehr helfen können. Immerhin ist der ja der Schwager von Sorokin." Jetzt wurde Julia auch klar, warum ständig der Name des Bruders fiel, wenn es um Andrä ging.

Der schien sein Gespräch, beendet zu haben und trat wieder in das Foyer ein. Irgendjemand hatte wohl gerade die Lautsprecheranlage aktiviert. Es erklang der alte Schlager „Kleine Möwe flieg nach Helgoland". Wütend traf der Blick des Russen die versammelte Belegschaft und er stürmte ins Ärztezimmer. Hier flog die Tür laut krachend hinter ihm ins Schloss.

Der Rest des Tages verlief unspektakulär. Am Abend wurde es ruhiger und Julia kam mit Eva ins Gespräch. „Sag mal Chefin, wenn wir Dienstag am Abend hier dichtmachen, wäre das nicht die passende Gelegenheit für Deinen Einstand?". Julia überlegte kurz. Auch ihr war schon die Überlegung gekommen, das sie etwas ausgeben müsste. Sie erkundigte sich, was denn da so üblich wäre. Gleich schaltete sich Ella in das Gespräch ein. „Das passt doch hervorragend. Ich schlage vor, wir gehen alle drüben bei Karo essen. Keine Sorge Kleines, das Essen zahlt unser Laden hier. Wir haben noch ein Essen beim Chef von Weihnachten gut. Wir hatten es geplant, aber wegen vielen Krankheitsausfällen und starkem Andrang hier, hatten wir es auf unbestimmte Zeit verschoben. Du zahlst dann nur für jeden einen Kurzen zum Anstoßen. Schön ist das wegen des Umbaus hier dann auch alle mitkönnten.". Für Julia war das jetzt eine überschaubare Größe und sie stimmte gleich zu.

Was Julia nicht mitbekommen hatte, war das die Nachtschicht schon angekommen war. Stavros und Sten standen ebenfalls in der Gruppe. Nachdem sie die Neuigkeiten erfahren hatten, gratulierten sie Julia herzlich. Stavros begann zu grinsen: „Damit bist Du aber nicht fertig mit der einen Runde! Wir machen es klassisch. Nach dem Essen gehen alle die wollen, weiter mit. Es gibt einen Rundgang über die Reeperbahn und wir werden bei jeder Kneipe und jeder Bar einen Stopp machen. Der Neuankömmling übernimmt jeweils einen Kurzen, die weiteren Getränke zahlt jeder selber. Du wirst sehen, das hört sich teurer an als es ist. Erfahrungsgemäß setzen sich von den Kollegen nach jedem Laden einige ab um nach Hause zu gehen. Am Ende bleibt meist nur noch ein harte Kern von 8-10 Leuten über. Das wird lustig." Der kühle Sten schaute in die Runde und meinte: „Besonders lustig ist wenn du total voll auf allen Vieren in deine Wohnung krabbelst." Das Gelächter war groß.

Nach der Übergabe machte dann auch Julia Feierabend. Heute blieb sie allein. Die vielen Neuigkeiten, die neue Aufgabe und auch die Überlegung was wohl Jonas dazu sagen würde, hatten sie müde gemacht. Erst im Bett viel ihr ein, dass Jonas doch am Freitag kommen wollte -- das war immerhin schon morgen.

Um 7 Uhr erwachte Julia, durch das Klappen ihrer Wohnungstür. Noch bevor sie sich aus dem Bett schälen konnte, um zu sehen was da los war, flog schon die Schlafzimmertür auf. Juanita erschien mit zwei Tassen Kaffee. „Morgen meine Süße. Entschuldige den Einbruch, aber ich habe vorhin gesehen, dass ich noch den Zweitschlüssel habe, den Yin mir mal gegeben hatte. Übrigens soll ich Dir von ihr schöne Grüße bestellen und sie würde Dich auch gern kennenlernen. Gestern habe ich ja im OP schon von Deiner Karriere gehört -- deshalb wollte ich, bevor ich gleich schlafen gehe, zumindest heute Morgen gratulieren."

Julia freute sich über den Besuch und bat Juanita gleich, den Schlüssel auch weiter zu behalten. „Sag mal Juanita, ich wusste ja das Du Gestern tanzen musstest, kommt man da immer erst so spät oder auch früh nach Hause?" Juanita kicherte: „Nee normal bin ich meist zwischen 3 und 4 Uhr zurück. Aber mein letzter Gast zum Privatdance konnte nicht genug bekommen. Nach dem Fick im Separee sind wir noch in sein Hotel. Wow was war der für eine Naturgewalt." Die spitzen Nippel die sich gegen ihr Shirt drückten, untermauerten nur noch die Aussage.

Julias räkelte sich unter ihrer Decke, die auch dadurch bei Seite rutschte. Ihr nackter Körper lag frei und sie fuhr sich sinnliche mit den Händen darüber. „Nichts gegen Dich mein Schatz, doch nach so einem Fick voller Naturgewalten stände mir jetzt auch der Sinn." Da sie an diesem Tag und dem Wochenende frei hatte, schlug Juanita ihr gleich für den Abend einen gemeinsamen Besuch im 'Moskau Nights' vor.

Gerade noch rechtzeitig vor einer Zusage fiel Julia wieder der anstehende Besuch ein. „Gut das wir noch sprechen. Ich habe wohl für so was über das Wochenende keine Zeit. Mein Freund Jonas hat seinen Besuch angekündigt. Sein Abflug in die Staaten hatte sich um eine Woche verzögert. Also werden die nächsten Tage hier wohl leider ohne FKK aber auch ohne Naturgewalten hier ablaufen."

Julia sprach mit ihrer Freundin darüber, dass sie endlich auch ein klärendes Gespräch mit ihm führen wollte und damit auch die offizielle Trennung. Sie schwang die Beine aus dem Bett und streckte sich. „Damit bin ich dann hoffentlich ab Montag offiziell Single und auch für Naturgewalten offen. Davon ab, so wie sich die Situation hier unten auf Station darstellt, kann ich mir inzwischen gut vorstellen, das aus dem einen Jahr wohl doch ein längerer Aufenthalt wird. Aber dafür muss ich Montag erst mal Dr. Sorokin auf Sylt kennenlernen."

Juanita stand auch auf. Nahm sie in die Arme und gab ihr einen innigen Kuss. „Ich freue mich wirklich."

Julia verschwand unter die Dusche und Juanita in ihr eigenes Bett. Schnell machte Julia Ordnung, sprang in ihre Arbeitskleidung und traf, wie verabredet, eine Stunde früher wie gewöhnlich unten ein. Diese erste Stunde sollte nun täglich für ein Einweisungs- und Übergabegespräch mit Dr. Baum dienen.

An diesem Morgen sah sie die Umbaupläne. Die Behandlungszimmer wurden von 6 auf 4 reduziert. Sie selber bekam eines der lichtdurchfluteten Zimmer mit Blick in den Garten und kleiner Terrasse als Arbeitszimmer. Auf ihren Wunsch hin, wurde auch eine Untersuchungsliege mit eingeplant, damit sie ggf. auch dieses Zimmer zur Behandlung nutzen könnten. Eines der Zimmer ohne Fenster wurde dem Röntgenbereich zugeschlagen. Hier erwartete man innerhalb der nächsten drei Wochen ein eigenes CT, was die Diagnostik unterstützen sollte. Die Ausstattung wurde in einigen Bereichen, besonders auch im Schockraum auf den technischen Stand der Zeit gebracht. Weiter ging es mit der Personalplanung. Sten und Stavros würden weiterhin im Dauernachtdienst bleiben. Es gab ein zweites Paar, Hans und Josef, die sich mit den beiden Anderen die Nachtdienste teilten. Den Tagdienst hätten im Moment ja sie selber, Dr. Andrä und Dr. Baum unter sich verteilt. Dr. Baum ist komplett raus aus dem System, was nicht heißt, das er bei eventuellen Notsituationen nicht doch noch einspringen würde. Ebenfalls würde er zunächst die Sprechstunde auf der Herbertstraße weitermachen. Ein Hamburger Arzt, der keine Lust mehr auf die Tretmühle im Krankenhaus hat, würde ins Team eintreten in den täglichen Tagschichten. Dr. Peter Petersen war allgemeiner Internist und Notfallmediziner. Er wird bereits am nächsten Tag in den Tagdienst kommen. Für Dr. Andrä ist die Wahl vom Chef auf einen jungen Arzt gefallen. Ein talentierter Allgemeinmediziner ist Dr. Ali Aktin. Allerdings würde es noch zwei Wochen dauern, bis er Andrä ablösen würde. Die Suche nach einem dritten Arzt der ergänzt bzw. den Zwischendienst übernehmen könnte, läuft noch.

„Ich bin ja auch noch da -- ich hatte jetzt nicht gedacht mich auf die Verwaltung allein stürzen zu müssen." warf Julia ein. Dr. Baum strahlte sie an: „Genau aus diesem Grund ist ja auch unsere Wahl auf Sie gefallen.". Weiter besprachen sie die Aufstellung des Pflegepersonals. Julia wollte vorsichtig ihre Meinung kund tun. „Ella ist spitze, keine Frage. Unter den Schwestern gibt es auch einige hervorragende Kräfte, aber auch etliche, sagen wir vorsichtig mal einfache Kollegen. Vielleicht können wir hier noch etwas nachschulen. Was mir am Montag aufgefallen ist, das einige der Pflegekräfte im Bereich der Wundversorgung und Assistenz Defizite haben. Wir hatten an diesem Tag ja zur Aushilfe Juanita Mendes aus dem OP-Bereich. Das war wirklich eine extreme Hilfe denn sie konnte nachdem ich mir die Verletzungen angesehen hatte, selbstständig die Wundversorgung übernehmen. Gab es Fragen oder Probleme, hat sie mich gerufen. Übrigens hat es ihr hier Spaß gemacht. Sie würde, wenn eine Stelle frei würde, gern herunter wechseln."

Dr. Baum fand die Idee interessant und würde sie mit Ella besprechen. Auch einigten sie sich auf neue Arbeitszeiten für Julia. Sie wollte einen Großteil des Betriebes schon selber mitbekommen. Deshalb würde sie ab sofort um 8 Uhr beginnen und bis 20 Uhr arbeiten. Danach erhielt Julia noch ihr Flugticket für den Montag. Auf Sylt würde sie von einem Mitarbeiter der Klinik am Flughafen abgeholt.