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Urlaubsverlängerung - Teil 01

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„Meine Damen und Herren, es gibt eine unerwartete Entwicklung. Der Landgang heute ist bis auf weiteres gestrichen. Sie werden gebeten, wieder auszusteigen. Die Abfahrtszeit des Schiffes wird dementsprechend modifiziert. Wir halten Sie informiert."

Ich machte mir das erste Mal leichte Sorgen, als bis 18:30 keine Landungsboote zurück von Land kamen. So richtig Sorgen bekam ich erst am Abend, als immer noch kein Boot zurück war. Meine Sorgen waren leider nicht unberechtigt, wie ich bei der offiziellen Ansage über die erfolgte Internierung um 20:00 Uhr vor dem Abendessen hörte.

Das war ein Schock. Sofort fragte ich den Oberkellner, wo ich Auskunft über meinen Mann oder meine Schwester bekommen könnte. Es war weder das Eine noch das Andere möglich.

11. Patrik

Ich musste meine Mutter erst einmal beruhigen, die sich fürchterlich aufregte nach der öffentlichen Ansage. Nach Ende der gebuchten Reise würden wir schon ausgeflogen werden, sagte ich ihr. Das glaubte ich auch felsenfest. Es war doch immer so.

Meine Mutter forderte mich auf, mit ihr in die Suite zu kommen, weil sie so unruhig war. Alleine diese in sehr normalem Tonfall geäußerte Aufforderung ließ mich schlucken, weil wir das Abendessen versäumten. Aber mir fiel nichts ein, um das ohne Aufsehen abzuwehren.

Wir erlebten eine fulminante Überraschung. Die Tür ließ sich weder mit meiner Bordkarte noch mit ihrer öffnen. Bei näherem Hinsehen riss ich meine Augen weit auf. Erst jetzt merkte ich, dass meine Bordkarte zwar mein Bild zu zeigen schien, aber in Wirklichkeit auf den Namen von Patroklus Heyer, dem Namen meines Onkels, lautete. Für einen Onkel war er mit 23 aber relativ jung und auch sonst ganz in Ordnung.

Meine Mutter war ähnlich bestürzt. Sie hatte auch geglaubt, dass ihre Bordkarte ihr Bild zeigte, aber es war das von Ute, ihrer jüngeren Schwester. Der Steward war neu, weil der bisherige Kollege mit an Land gefahren war. Er konnte uns nicht helfen. Er riet uns, zum sogenannten ‚Guest Relations Desk' zu gehen, um Hilfe zu erhalten.

Es gab eine große Schlange und das Personal hatte nur wenig Zeit. Natürlich war die Aufregung an Bord groß -- und jeder hatte Fragen. Die Dame hinter dem Schalter war kurz angebunden, als sie von den Bordkarten zu uns schaute und dann wieder auf das Foto.

„Nach den Bordkarte sind Sie in der Außenkabine untergebracht -- und Ihre Fotos stimmen damit überein. Eine Suite ist für Sie nicht vorgesehen. Gehen Sie zu dem Steward der Suite, der Sie angeblich kennt. Oder zu dem für die Außenkabine, der Ihre Verwandten kennt. Dann können Sie wieder zu uns kommen."

Na toll, der Steward von der Suite konnte uns nicht kennen. Aber gut, der andere Weg stand uns offen -- das war vielleicht eine Möglichkeit. Leider erwies sich das als Irrtum. Der asiatisch aussehende junge Mann nickte begeistert.

„Guten Abend, Miss Ute, Mister Heyer. Ich dürfen Bett schon machen?"

Das war ein kompletter Fehlschlag. Er verstand auch unsere Erklärung überhaupt nicht, sondern wiederholte nur noch einmal seinen Satz über das Machen des Bettes, diesmal allerdings etwas lauter. Wir gaben es für diesen Abend auf.

In der Kabine angekommen, zog meine Mutter ihre Bluse aus und stand auf einmal vor mir im Büstenhalter, so als ob das ganz normal sei, bis sie sich erschreckt mit ihrer Bluse bedeckte und etwas von der Aufregung stammelte. Schnell murmelte ich etwas von dem Zähneputzen und verschwand mit dem Pyjama im Bad. Entgegen meiner üblichen Gewohnheiten war ich mit dem Zähneputzen sehr, sehr gründlich.

Natürlich war es absolut normal, dass sich meine Eltern im Nachtzeug ins Bett legten. Gut, vermutlich hatten sie sogar Sex, sie waren ja schließlich verheiratet. Aber erstens wollte ich mir das auf gar keinen Fall bildlich vorstellen und ich wollte erst recht nicht meine Mutter in frivoler Unterwäsche sehen oder gar nackt. Mich schauderte es leicht. Ungewollt kam wieder das Bild hoch, wie ihr schwarzer BH im Ausschnitt ihre vollen, weißen Brüste gezeigt hatte. Schnell wusch ich mir meine Hände, als ob ich damit das Bild wegwischen könne. Ich zog noch im Badezimmer meinen Pyjama an.

Ich war dankbar, dass nur noch meine Nachttischlampe an war und meine Mutter schon so ruhig atmete, als ob sie eingeschlafen sei. Ich hoffte, dass ich nicht von ihr im BH träumte.

12. Herbert

Der Wecker klingelte. Herbert grunzte genervt. Blind schlug er nach dem Ding und hatte Glück -- es verstummte. Er wollte sich umdrehen, aber blieb dann liegen. Das brachte aber sofort seine Gedanken wieder auf den gestrigen Abend. Gott, was für eine Bredouille. Iran und die Golfmächte waren im Streit. Russland und die USA mischten sich ein. In der Türkei und in Ägypten gab es Unruhen. Es war ein einziges Durcheinander.

Er kam nicht zum Schiff. Er konnte keine Nachricht senden oder empfangen. Es war nicht zum Aushalten. Der Schiffsoffizier hatte ihm geraten, ruhig zu bleiben. Nach dessen Einschätzung würde das Drama länger andauern. Es bestand zwar keine Gefahr für das Schiff oder deren Passagiere, aber sie waren praktisch Geiseln. Erst jetzt erfuhr er, dass diese Insel zu den umstrittenen Territorien im Golf gehörte. Es hatte offensichtlich gute Gründe in den vergangenen Jahren gegeben, diese Inseln nicht anzulaufen. Herbert fühlte sich wie in einer Achterbahn. Seine Frau und sein Sohn waren nur wenige Kilometern entfernt auf einem Schiff und er auf dem Land gefangen.

13. Patrik

Ich war baff, als ich erwachte und nicht mein vertrautes Zimmer sah. Es dauerte einige Sekunden, bevor ich mich erinnerte. Ich war jetzt seit zwei Wochen in der Kabine von Ute und Patroklus auf dem Schiff. Dann blickte ich mich um. Meine Mutter war schon wach, wenn ich den Geräuschen aus dem Badezimmer glauben durfte. So allmählich entwickelte es sich zum Stress, nur in einem Raum zu leben -- und nicht mit einem eigenen Zimmer.

Die räumliche Nähe und die fehlende Privatsphäre fing an zu nerven. Meine Mutter stand zu früh auf -- und ging zu früh schlafen. Onanieren war auch praktisch nicht mehr möglich, weil sie mich jederzeit überraschen konnte. Dann bestand sie auch noch auf der Einhaltung der Bordregeln -- kein Alkohol an unter Personen unter einundzwanzig. Das war besonders irritierend, weil ich doch die Bordkarte von Patroklus hatte, die mich als Dreiundzwanzigjährigen qualifizierte. Aber nein, meine Mama kontrollierte jeden Tag die Ausgaben, die auf der Bordkarte aufliefen. Ich hatte mir ein Bier gegönnt -- und schon hatte es Stress gegeben. Und das alles nur, weil sie noch immer damit rechnete, dass jeden Tag die anderen wieder zurückkämen.

Das war jedoch kein Traum. Es gab keinen Traum, in dem man aufwachte, wieder einschlief -- und wieder aufwachte. Ich musste das jetzt ernst nehmen. Es würde so schnell keine Heimreise geben.

„Liebling, kommst du mal ins Bad -- und hilfst mir bitte? Du weißt doch, ich habe heute den Termin wegen der Einladung an das Organisationskomitee."

Noch etwas schlaftrunken tapste ich ins Bad. Ich stoppte abrupt bei dem Anblick, der sich mir bot. Meine Mutter war gerade dabei, ihr saphirblaues Kleid überzuziehen. Sie stand mit dem Rücken zu mir. Ich hätte gerne darauf verzichtet zu sehen, wie ihr straff sitzender Hüfthalter ihren ausladenden Po in Schach hielt. Sie hatte auch noch halterlose Strümpfe an, deren Haftbänder in ihre fleischigen Oberschenkel leicht einschnitten. Es war ein Anblick, den ich so ähnlich nur einmal bei Thomas gesehen hatte, als der ‚just for fun' auf billigen, geschmacklosen Pornokanälen gesurft hatte, mit Titeln wie ‚Üppige Muttis' oder so ähnlich, die ich lieber vergessen wollte. Als ob das nicht peinlich genug wäre, bekam ich auch noch einen Ständer, so als ob...

Ich hatte ihr Kleid geschlossen wie verlangt, und ich hatte versucht, ihren Anblick so weit wie möglich aus meinem Gedächtnis zu tilgen. Gott, ich fühlte mich schmutzig bei dem Gedanken der Erektion beim Anblick meiner Mutter, aber ich wusste nicht, was ich machen sollte, um so etwas zu vermeiden. Seit ich nicht mehr onanieren konnte, bekam ich oft viel zu schnell einen hoch...

Gleichzeitig würde ich es wohl nie schaffen, den Anblick der halterlosen Strümpfe an ihren üppigen Schenkeln zu vergessen, während der Ausdruck ‚üppige Schenkel' wieder und wieder in meinem Gehirn aufblitzte.

14. Iris

Am Vormittag war ich mit den anderen vom Komitee für Reisende aus Deutschland zusammen. Ich war verblüfft, als sie erzählten, dass es wahrscheinlich noch weitere Monate dauern würde, bis sie wieder freikämen. Wer das gesagt hatte, wurde nicht klar, aber alle hielten es für wahrscheinlich.

Beim Mittagessen kam mir wieder zu Bewusstsein, wie die Situation sich für mich verschlechterte. Alle anderen am Tisch waren Ehepaare. Ich hatte automatisch schon den Status der Ausgegrenzten als Ehefrau ohne Mann -- so wie eine Geschiedene oder Verwitwete. Ich brauchte zumindest meinen Sohn am Tisch, wenn ich nicht isoliert werden wollte. Der zog es aber üblicherweise vor, im Buffetrestaurant zu essen.

Für das Abendessen beschloss ich auf die offene Sitzung zu gehen, um andere Leute kennenzulernen. Ich hatte keine Lust am Tisch der Witwen und geschiedenen älteren Damen für den Rest der Internierung zu landen. Diese konnte noch Monate und Monate andauern.

Der Oberkellner setzte uns an einen Tisch mit einem Ehepaar aus Belgien und dem Cousin und der Cousine des Ehemannes, weil ich glücklicherweise meinen Sohn mitgenommen hatte. Ich hatte ihn mit dem Argument bestochen, dass er nach dem Abendessen sich zwei Cocktails mit seiner Bordkarte bestellen konnte, wenn er das Essen und einen Barbesuch im Anzug durchhielt. Er hatte nach einem kurzen Zögern zugestimmt. Er unterhielt sich höflich und nett mit den vier Belgiern. Wenn er wollte, konnte er gut reden! Noch besser war, dass er dies auf Deutsch und Englisch tat. Der Cousin vom Ehemann war noch unter dreißig und er war nicht mit der Cousine verheiratet. Vielleicht bildete ich mir das ein, aber ab und zu sah der mich interessiert an.

In der Bar brachte mein Sohn sich noch besser ein. Vielleicht spielten da auch die großen Cocktails eine Rolle. Galant forderte er sogar die junge Ehefrau des durch einen verknacksten Knöchel zeitweise gehbehinderten Belgiers zum Tanzen auf. Ich wusste gar nicht, dass er so gut tanzen konnte. Ich neckte ihn, ob er denn auch nicht mit seiner ‚Cousine' einen Ehrentanz machen wolle. Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, meinen Sohn als Cousin Patroklus anzureden, vermutlich wollte ich mein Alter durch diesen Trick etwas herunterspielen. Zu meiner Überraschung schlug er das nicht ab und zeigte sich von seiner besten Seite.

Er machte nicht nur brav den Ehrentanz, sondern hielt sogar die gesamte Serie von vier Tänzen durch. Er war vielleicht etwas überdreht und ziemlich alkoholisiert, als er amüsiert lachend in den Spiegel deutete und etwas von einem ‚afrikanischen Popo' sagte. Aber sein Lachen war eins von der guten Art, denn es lag auch eine leichte Bewunderung darin.

Warum er bezüglich des Cousins mitspielte, erschloss sich mir einige Minuten später. Er forderte die Cousine zum Tanzen auf. Mir ging ein Licht auf. Er hatte sich älter machen wollen, um bei der Cousine, die wohl Mitte zwanzig war, nicht so als grüner Junge dazustehen. Und ich durfte mit dem Cousin tanzen. So waren wir beide zufrieden.

15. Patrik

Zu meinem Erstaunen war der gestrige Abend besser verlaufen, als ich gedacht hatte. Endlich hatte ich mich mal ernst genommen gefühlt -- und war nicht nur der noch nicht Volljährige, der sich noch nicht mal ein Glas Bier bestellen konnte. Noch besser war es gewesen, dass ich von den richtig Erwachsenen akzeptiert worden war. Das war alles so viel besser als an ihrem Stammtisch, sodass ich so bald als möglich wechseln würde.

Das Tanzen mit Mama war ein vergleichsweise kleiner Preis, den ich dafür zahlen musste. Denn selbst das war eigentlich gar nicht so schlecht gewesen. Keiner fand das komisch oder merkwürdig, nein, es hatte funktioniert. Ich würde es natürlich nicht zugeben, aber ein guter Teil davon hatte sogar Spaß gemacht.

Der Hammer war natürlich gewesen, dass ich mir endlich einen Cocktail bestellen konnte und dann noch einen dazu. Das alles nach zwei Wochen mehr oder weniger absoluter Enthaltsamkeit. Kein Wunder, dass ich eine gute Laune an diesem Abend gehabt hatte.

Also, mit diesen Langweilern an meinen bisherigen Tisch wollte ich nichts mehr zu tun haben. Leider blieb da noch diese leidige Angelegenheit, meine Mutter zu überzeugen. Bis jetzt hatte ich noch keine zündende Idee dafür gehabt.

Vielleicht lagen unter meinem Kopfkissen die richtigen Ideen versteckt, die bis zum nächsten Morgen in meinen Kopf wandern würden. Zumindest konnte ich das hoffen.

16. Iris

Ich räkelte mich im Bett. Ich hörte Patrik duschen und fühlte mich an diesem Morgen sauwohl. Es war einfach schön, so nett mal wieder getanzt zu haben. Es veränderte auch den üblichen Morgenblick auf mich selber.

Ich stand spontan auf und stellte mich nackt vor den Spiegel des Schlafzimmerschrankes. An manchen Morgenstunden beäugte ich mich überkritisch und haderte mit jedem Pfund, dass ich auf den Hüften und am Po hatte. Heute Morgen war das eher nicht der Fall, als ich mich vor dem Spiegel drehte und kicherte, als ich mich an Patriks Bemerkung über meinen ‚afrikanischen Popo' erinnerte. Klar, ich könnte schlanker sein, aber ich war halt nicht mehr einundzwanzig und ich war eine Mutter. Herbert hatte noch vor wenigen Jahren immer gesagt, dass meine Kurven was zum Anfassen seien -- und gestern hatte sich das wieder bewiesen.

Es war ein Wendepunkt an Bord, aber das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Keiner von uns wusste, wie lange diese Isolierung noch dauern würde. Planung war eh nicht möglich.

Ich zog schnell meinen Morgenmantel über. Ich würde erst nach dem Frühstück auf der Kabine duschen. Jetzt würde ich mich erst einmal mit dem Kaffee zum Frühstück verwöhnen. Ich war überrascht, auch meinen Sohn schon am Tisch zu sehen. Seinen Blick wusste ich nicht so recht zu deuten, aber ich fragte ihn, ob er wie üblich Tee zum Frühstück haben wollte.

Ohne wirkliche Konzentration lass ich die Mitteilung über den Wechsel der Kabinenstewards aus personaltechnischen Gründen, wie es hieß. Das war vielleicht gar nicht so schlecht. Abwechslung tat gut auf dieser nicht endend wollenden Reise.

17. Patrik

Ich hatte nicht so richtig schlafen können, deshalb war ich schon relativ früh aufgestanden und war dabei gewesen, mir Frühstück zu machen. Der Tee war schon fertig, als zu meiner Überraschung Mama in einem Morgenmantel herauskam. Der Morgenmantel war eigentlich nicht so überraschend, aber er war leicht geöffnet und bot einen Blick auf ihre unbedeckten Brüste. War sie etwa nackt unter dem Morgenmantel? Diese Frage geisterte sofort in meinen Kopf herum. Ich glaube, sie hatte mich schon das zweite Mal nach dem Tee gefragt, bis ich endlich erklärte, dass die Kanne eigentlich schon fertig war. Warum hatte mich dieser Anblick so aus dem Konzept gebracht? Wichtig war doch nur, dass ich heute nicht wieder mit an dem Tisch mit den deutschen Langweilern gehen wollte. Damit platzte ich auch heraus:

„Mama, können wir heute Abend nicht wieder an den Tisch von gestern gehen? An den Tischwein könnte ich mich gewöhnen."

Sie sah mich forschend an. Dann runzelte sie etwas ihre Stirn. Oh Gott, hoffentlich wollte sie nicht wieder an den Tisch mit den Deutschen gehen. Aber nein, sie sagte etwas anderes.

„Patrik, mein Schatz, wenn Du glaubst, dass Du deshalb wieder Cocktails bestellen kannst, dann hast Du Dich getäuscht! Das war eine Ausnahme, die nicht zu schnell wiederholt wird. Aber schön, den Tischwein kannst Du haben, aber nur als Patroklus, ist das klar? Und wenn Du in die Bar mitkommst, dann kannst Du Dir meinetwegen auch ein Bier oder ein Glas Wein bestellt, aber keinen Cocktail und schon gar nicht zwei!"

Ich konnte gar nicht schnell genug zustimmen. Jetzt konnte ich die Cousine und allen anderen die Bordkarte zeigen und so tun, als ob ich bereits über 21 war. Keine Einschränkungen mehr in Bezug auf den Besuch der Disco, und wenn ich dies geschickt anstellte, durfte ich sicherlich auch Bier oder Wein dort bestellen.

Herrgott, ich war ihr so dankbar, dass ich schnell aufstand und sie dankbar in den Arm nahm. Erst in diesem Moment dachte ich wieder daran, dass sie wahrscheinlich unter dem Morgenmantel nackt war. Ich löste mich schnell wieder von ihr. Sie war sichtlich überrascht, aber sie lächelte und erklärte, dass auch sie sich auf den Abend freuen würde.

18. Iris

Ich hatte angenommen, dass Patrik am heutigen Abend lieber wieder ins Buffetrestaurant gegangen wäre, war dann aber freudig überrascht, als er auch wieder an diesem Tisch mit den Belgiern wollte. Das sollte sich arrangieren lassen. Direkt nach dem Frühstück kontaktierte ich Oberkellner von gestern, dessen Name ich mir gemerkt hatte. Ich bat ihn, doch bei dem belgischen Ehepaar anzufragen, ob wir uns heute Abend wieder den Tisch teilen sollten. Noch vor dem Mittagessen hatte ich eine positive Antwort zurück. Es gab eine Reservierung für den Tisch 23 im Solera, so hieß der betreffende Speisesaal auf dem Schiff.

Für den späten Nachmittag buchte ich eine Sitzung im Kosmetiksalon, um mir eine nette Frisur und eine gute Maniküre machen zu lassen. Direkt nach dem Salat zum Mittagessen warf ich mich in einen Badeanzug und begab mich erst mal zum Swimmingpool zwecks Entspannung. Endlich hatte ich mal nicht das Gefühl, so langsam auf das Abstellgleis zu geraten.

Zum Abschluss verschwand ich noch einmal in den Whirlpool neben dem Schwimmbad. Er war etwas versteckt in der Ecke. Ich döste entspannt mit halb geschlossenen Augen vor mich. Als ich die Augen zwischendurch wieder einmal öffnete, erblickte ich auf einmal Patrik in einem Liegestuhl, der eifrig in einem Buch las. Jedenfalls hielt ich das zunächst für ein Buch. Er war nur mit einer engen, blauen Badehose bekleidet. Ich wollte schon rufen und winken, als ich bemerkte, wie sich ein ‚Zelt' in seiner Badehose aufstellte. Das hielt mich dann doch davon ab -- er könnte peinlich berührt sein.

Immerhin erregte das meine Neugierde. Was um Himmels Willen hatte er da bloß gelesen? Als er für ein paar Minuten zu den Toiletten verschwand, da konnte ich es mir nicht verkneifen. Ich eilte rasch zu dem Liegestuhl hin und nahm das ‚Buch' auf. Es war gar kein Buch. Es war eine Art Mappe zur Ansicht mit einer Reihe von Fotos vom gestrigen Abend, die der Bordfotograf gemacht. Es gab welche vom Abendessen und welche vom Tanzen in der Bar. Ich machte gar keine so schlechte Figur beim Tanzen mit ihm, dachte ich mir, als auf einem Bild der Belgier mit mir zu sehen war. Vermutlich war aber das Foto, was seine Reaktion ausgelöst hatte, das von der Cousine des Ehepaars. Mein Junge hatte wohl Interesse an ihr.

Aber die Fotos vom Tanzen waren ein weiteres Element zur Steigerung meiner Stimmung. Ich war danach entschlossen, mich für heute Abend richtig fein und sexy zu machen. Mit dieser Absicht ging ich in das Kosmetikstudio. Mit einer aufgebrezelten Frisur und manikürten Händen und Füßen fühlte ich mich dann auch entsprechend besser.

Vielleicht hing mein in den Fotos sichtbares besseres Selbstwertgefühl tatsächlich mit dem rosa Hüfthalter zusammen. Ich beschloss den Anblick zu testen. Schnell griff ich den nächstbesten Schlüpfer und zog das weiße Baumwollteil an. Dann nahm ich den Hüfthalter und legte ihn um. Jetzt bei meinem Anblick im Spiegel wurde mir wieder bewusst, was den Belgier fasziniert hatte. Der flachere Bauch, die ausgeprägtere Taille und der straffere Po wirkten einfach mehr sexy. Ich legte noch einmal die halterlosen Strümpfe an, deren Haftbänder in meine Oberschenkel leicht einschnitten. Nein, das war nicht so richtig passend, die waren wohl eine Größe zu klein. Aber ich hatte ja noch Auswahl.