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Wenn die Nachtigall erwacht 05

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»Ich glaube, die fehlende Antenne ist dein kleinstes Problem«, sagte Miriam grinsend.

»Ach, halb so schlimm. Ich muss nur das Bauteil zwischen dem hinteren und dem vorderen Nummernschild austauschen.«

»Wenn du dabei Hilfe benötigst: mein Angebot steht noch.«

»Ich will kein Geld von dir!«, sagte Sven barsch.

»Ich würde es dir leihen, zahl es zurück, wann du willst.«

Miriam schaute aus dem Seitenfenster, es regnete und es war dunkel. Sie hatte Sven schon mehrmals angeboten, ihm finanziell zu helfen, damit er sich ein wintertaugliches Auto leisten könnte. Aber er war zu stolz und wollte sich nicht durchfüttern lassen.

»Kaufst du das Haus?«, fragte Sven.

»Ich glaube schon«, sagte Miriam abwesend und beobachtete die vorbeiziehenden Vorgärten, während sich Sven auf den Verkehr konzentrierte.

Sie verschränkte die Arme unter ihren Brüsten und genoss die weiche Wolle auf ihrer frisch eingeölten Haut. Das dunkle, nasskalte Wetter draußen ließ das Innere des Wagens umso gemütlicher erscheinen. Bei allen Macken, die das Auto hatte, funktionierte die Heizung einwandfrei. Miriam fühlte sich rundum wohl und geborgen. Sie wusste nicht, wann es ihr jemals unter Menschen so gut gegangen war.

»Warum eigentlich ich?«, fragte Sven. Miriam lächelte ihn aus ihrer glückseligen Stimmung heraus an und neigte den Kopf fragend zur Seite.

»Na ja«, sagte Sven, »du siehst verdammt gut aus, hast Geld und ...«

Sven zog die Schultern hoch und wusste nicht, wie er es beschreiben sollte.

»Du bist einfach perfekt!«, platzte es aus ihm heraus, »was willst du mit einem abgebrannten, mittelmäßigen Student wie mir? Du könntest mit den Reichen und Schönen um die Welt reisen, oder in einer Villa in Südfrankreich ...«

»Du machst, dass ich mich perfekt fühle, obwohl ich das ganz bestimmt nicht bin!«, fiel im Miriam ins Wort, schaute ihn kurz an und senkten den Blick.

»Hm, abgesehen von deinem paranoiden Verhältnis zur Kommunikationselektronik und einem leichten Verfolgungswahn, fällt mir absolut nichts ein, was mich an dir stört«, sagte Sven.

»Und abgesehen von deinen Selbstzweifeln, wüsste ich nichts, was mich an dir stört«, erwiderte Miriam und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Sven antwortete mit einem ungläubigen Lächeln. Dann nickte er zustimmend, als hätte er mit einer inneren Stimme eine Abmachung getroffen.

»O.K.«, sagte er, »ich glaube dir. Und wenn du mich verlässt, sterbe ich halt einfach an gebrochenem Herzen.«

»Fahr rechts ran!«, sagte Miriam im Befehlston. Sven erschrak über den herrischen Tonfall und kam am Bordstein zum Stehen. Miriam öffnete den Sicherheitsgurt. Er schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an und bekam panische Angst, dass sie aussteigen und ihn verlassen würde. Stattdessen drehte sie sich auf ihrem Sitz zu ihm und schaute ihn verlegen an.

»Erinnerst du dich noch an letzte Woche, als wir uns in den Außenbereich des Restaurant gesetzt hatten, weil es in der Sonne noch so angenehm war?«

Sven nickte und Miriam fuhr fort: »Als die Sonne untergegangen war, wurde es plötzlich sehr kühl und du bist aufgestanden und hast mir deine Jacke über die Schultern gehängt, weil du gesehen hast, dass ich gefroren habe.«

Sven schaute sie fragend an. Warum erwähnte sie ausgerechnet dieses Detail bei all den verrückten Sachen, die sie in letzter Zeit erlebt hatten?

»Mir hat noch nie jemand seine Jacke über die Schultern gehängt«, sagte sie und schlug die Augen verlegen nieder. Sven neigte den Kopf mitfühlend und flüsterte: »Ich weiß, dass du nicht gerne über deine Vergangenheit redest, aber es wird dringend Zeit, dass du mir ein paar Dinge erklärst.«

Stattdessen fiel ihm Miriam um den Hals und gab ihm einen sinnlichen Kuss.

»DU würdest MIR das Herz genauso brechen, wenn du mich verlassen würdest. Gerade vor ein paar Minuten ist mir bewusst geworden, dass ich noch nie so glücklich war in meinem Leben, kannst du das einfach mal akzeptieren?«

Sven nickte.

»Gut, dann können wir ja weiterfahren«, sagte Miriam, küsste ihn noch einmal und legte den Sicherheitsgurt wieder an.

*

Miriam schaute aus dem Seitenfenster und beobachtete die vorbeiziehenden Fassaden. Sven fuhr schweigend weiter, wirkte aber entspannter. Die letzten Wochen waren sie beide auf rosaroten Schäfchenwolken geschwebt. Die eine oder andere Wolke hinterließen sie zerwühlt und bekleckert. Nun schienen andere Hormone die Oberhand zu gewinnen. Oder war das schon die Stimme des Verstandes? Miriam hatte in ihrer Beziehung mit Sven die erste Hürde des Verknalltseins genommen und nichts schien einer Weiterentwicklung im Wege zu stehen. Normalsein war gar nicht so schwer. Abgesehen davon, dass ein Cerebrat in ihrer Abstellkammer lebte, empfand Miriam ihre aktuellen Lebensumstände als sehr normal.

Unbewusst begann Miriam eine Melodie zu summen, während sie Sven beim Fahren zuschaute. Er wirkte glücklich und schaute geradeaus über das Lenkrad, als er auf eine mehrspurige Straße einbog, die vom Stadtrand ins Zentrum führte. In den Augenwinkeln sah Miriam die Verkehrsinsel vor einer Ampelkreuzung. Sven steuerte genau darauf zu. Sie griff ins Lenkrad, korrigierte die Fahrtrichtung in letzter Sekunde und verhinderte eine Kollision mit der hohen Bordsteinkante.

»Was ist los?«, fragte sie aufgebracht. Sven blickte sie entgeistert an.

»Wie machst du diese Töne? Ich war eben total geflasht.«

Miriam verarbeitete die Schrecksekunde und dachte intensiv nach. Sie stimmte die Melodie erneut an und modulierte die Töne bewusst. Sven starrte sie fasziniert an und übersah, dass die Ampel grün wurde. Ein Hupkonzert riss ihn aus der Andacht.

»Die Töne kommen von den Stimmbändern.«

»Ich glaube langsam wirklich, dass du nicht von diesem Planeten kommst«, sagte er lachend und setzte den Blinker.

Ihr Lächeln verflog. Sie war eine Alien-Mensch-Hybride, die einen Menschen spielte, der vorgab, ein Alien zu sein -- früher oder später müsste sie eine der Rollen aufgeben. Vor allem musste sie Sven gestehen, dass sie wirklich anders war und es sich nicht um ein lustiges Spiel handelte. Miriam fühlte sich immer unwohler mit diesem Doppelleben. Aber Sven liebte Miriam, er kannte die Blaue Königin nicht, und Miriam fürchtete sich davor, sie ihm vorzustellen. Wenn Sven die Blaue Königin abstoßend fände, oder sonst ein Problem damit hätte, würde ihn Miriam verlieren.

»Soll ich dich wieder an der Kreuzung raus lassen, oder kommst Du mit zu mir?«, fragte Sven.

»Lasse mich bitte an der Kreuzung raus, ich muss zu Hause mal wieder nach dem Rechten sehen.«

Miriam ließ sich meistens an der Kreuzung absetzen, neben der das brachliegende Industriegebiet lag, und ging den restlichen Weg zu ihrem Unterschlupf zu Fuß.

Kurz bevor Sven diese Kreuzung erreichte, sagte Miriam mit seltsam angespannter Stimme: »Halte nicht an, fahre einfach weiter.«

Während sie das sagte, schaute sie in den Rückspiegel und beobachtete eine dunkle Limousine, die ihnen seit einiger Zeit gefolgt war.

»Glaubst du schon wieder, dass wir verfolgt werden?«, fragte Sven und ließ seinen Wagen über die Kreuzung rollen, an der er eigentlich anhalten wollte. Miriam antwortete nicht und beobachtete den verdächtigen Wagen im Rückspiegel.

Die dunkle Limousine bog an der übernächsten Kreuzung ab und verschwand in einer Seitenstraße, Miriam atmete erleichtert auf und lächelte verlegen zu Sven.

»Hätte ja sein können«, sagte sie, um ihren Verdacht zu rechtfertigen.

»Schuldest du irgendjemand noch etwas, oder hast du ein schweres Verbrechen begangen?«, fragte Sven misstrauisch.

»Nein«, antwortete Miriam leise und setzte sich wieder bequem in ihren Sitz.

»Warum hast du dann diesen Verfolgungswahn?«, hakte Sven nach, während er eine große Schleife durch die Innenstadt fuhr, um wieder zu der Kreuzung zu kommen, an der er Miriam immer absetzte.

Miriam atmete tief durch und schaute Sven an, um es ihm zu erklären. Dann senkte sie ihren Blick und schwieg einen Moment. Schließlich sagte sie: »gib mir einfach ein bisschen Zeit, O.K.?«

Sven schaute sie vorwurfsvoll an.

»Wir sind da«, sagte er und parkte mit laufendem Motor am Straßenrand.

»Ich würde zu gerne wissen, wie du wohnst«, sagte Sven zwischen zwei zärtlichen Küssen. Er sagte diesen Satz jedes Mal, wenn er Miriam nach Hause brachte, es war zu einem liebevollen Ritual geworden, bei dem immer das Gleiche passierte -- nämlich nichts. Miriam drückte ihre weichen Lippen noch einmal sehnsüchtig auf seine und öffnete die Autotür.

»Bald kannst du sehen, wie ich wohne. Du hast mich ja eben in unserem neuen Wohnzimmer gevögelt«, sagte sie sanft, stieg aus dem Auto, schlug die Tür zu und hauchte Sven eine Kusshand durch das Seitenfenster zu.

***

Der süßliche Latexgeruch stieg Miriam bereits an der Tür zu ihrer Unterkunft in die Nase. Sie trat ein, schaltete das Licht an, und sah einen dicken Wurzelstrang im Flur liegen. Wütend schob sie ihn zurück in die Abstellkammer, in der vor einigen Wochen das kleine Pflänzchen gekeimt war. V'nyx der IV. ragte mittlerweile bis zur Decke, und seine Wurzeln nahmen die Grundfläche des Raums ein. Aus dem beindicken Stamm entsprangen zwei Seitenarme, an denen regenschirmgroße Blüten emporragten. Unterhalb des Hauptstammes entsprangen unzählige Tentakel, die teilweise Armdick und viele Meter lang waren, oder nur fingerdick und deutlich kürzer. Manche Tentakel hatten große, ovale Blätter und verharrten starr wie Äste. Sie bewegten sich nur, um dem Stand der Sonne zu folgen. Andere Tentakel waren glatt und kahl, oder mit Saugnäpfen besetzt und konnte sich sehr schnell und zielgerichtet bewegen.

Die Blüten richteten sich auf Miriam aus, und blickten wie zwei riesige Augen auf sie hinab -- orangefarben, mit blauen Filamenten und penisförmigen Stempeln.

»Hör auf zu wachsen, bleib klein!«, rief Miriam, und wollte den Raum verlassen.

Ein großer Tentakel schlang sich um ihre Fußgelenke, fesselte ihre Beine und zog ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie wurde im Fallen von weiteren Tentakeln aufgefangen und schwebte waagerecht zappelnd im Raum.

‚Du bist eine schwache Königin', erklang eine mahnende Stimme in ihrem Kopf. Ein geschmeidiger Tentakel kroch unter ihr Kleid und zerriss die hochwertige Wolle vom Saum bis zum Kragen. Miriam bäumte sich auf. Sie machte sich keine Sorgen um sich, sondern um ihr neues Outfit. Die Stiefel wurden ihr von den Füßen gezogen und weitere Tentakel schälten ihr die Nylonstrumpfhose von den Beinen.

Nackt und bewegungsunfähig durch etliche Tentakel, die sich um ihren Körper rankten, schwebte Miriam durch den Raum und blickte in die Blüten. V'nyx der IV. war stark und geschickt im Umgang mit ihr. Dennoch war sie böse auf seine unkontrollierte Expansion und den missachtenden Umgang mit ihrer neuen Herbstkollektion, die, abgesehen von den Stiefeln, zerstört war.

»Was hast du als Nächstes vor? Willst du das Dach anheben und in den Himmel wachsen?«

‚Warum nicht?'

»Weil es auffällt!«, mahnte Miriam, »die Menschen werden auf dich aufmerksam und dann schneiden sie Proben aus dir heraus und den Rest legen sie in Alkohol ein, ... nein warte.«

Miriam legte eine rhetorische Pause ein. V'nyx der IV. senkte seine Blüten neugierig und wartete, was sie zu sagen hatte. Seine Blüten begannen zu zitterten, als Miriam ihre Augen zukniff, und einen hohen lang gezogenen Ton von sich gab, der sich vom Sopran in den dramatischen Sopran steigerte.

Für einen Moment war V'nyx der IV. benommen und schwach, alles in ihm erschlaffte. Miriam befreite sich aus seiner Umschlingung, schloss ihre Augen erneut und wurde zur Blauen Königin -- schwarze Latexhaut mit blauen Akzenten und einer Spur Orange. Alles Weibliche an ihr war verführerisch und von überschwänglicher Ästhetik. Ihre Augen funkelten angriffsbereit in tiefem Blau. Sie parierte einen hervorschnellenden Tentakel, schnappte ihn und zog daran - V'nyx der IV. kam ins Wanken.

»Sie werden keine Proben von dir nehmen, sie haben genug Proben von uns, von überall auf der Welt. Sie werden dich verbrennen! Thermische Entsorgung nennt man das.«

Miriam stellte sich auf die Zehenspitzen und im nächsten Moment hallten ihre Absätze auf dem Boden. V'nyx der IV. zog seine Wurzeln achtsam zur Seite, um nicht von den spitzen Enden verletzt zu werden.

»Auf diesem Planeten leben Milliarden von Menschen, sie bewohnen jeden Winkel, und sie sind sehr stolz darauf, die Spitze der Nahrungspyramide zu besetzen. Glaubst du, sie sehen tatenlos zu, wie du in ihrer Erde wurzelst, Ableger bildest und mir beim Aufbau eines Königreichs hilfst?«

Miriam näherte sich dem Stamm in erhabenen Bewegungen und genoss das ratlose Schweigen ihres Cerebraten. Ihre blauen Fingernägel liefen zu scharfen Spitzen aus, sie ließ die Krallen ohne Druck über den schwarzen, glatten Stamm gleiten.

»Ich habe so viele aufkeimende Cerebrate und Drohnen gesehen, die, genau so unbefangen wie du, ins offene Messer gelaufen sind.«

‚Du hast den Menschen sogar bei der Jagd geholfen!', warf ihr V'nyx der IV. vor.

Miriam lächelte wissend. Sie legte ihre flache Hand auf den Stamm und streichelte die Pflanze knapp über dem Wurzelansatz.

»Ich habe versucht, die Zahl der Opfer gering zu halten. Wo Menschen zu Knüppeln und Gewehren gegriffen haben, um das Fremde zu töten, konnte ich das Menschliche zurückholen.«

Miriam senkte ihre verführerisch blauen Lider, presste Tränen aus den Augenwinkeln und holte tief Luft.

»Aber vor allem habe ich überlebt -- länger und erfolgreicher als jede andere unserer Art ... weißt du was es heißt zu überleben, anstatt zu leben?«

‚Nein'

»Dann lerne es und denke darüber nach, ob ich eine schwache Königin bin.«

Eine der Blüten senkte sich langsam zu Miriam hinab und drehte sich dabei, sodass der Stempel, groß und feucht schimmernd, nach oben zeigte. Die Blütenblätter formten sich zu einer Sitzschale und streichelten mit den weichen Blattspitzen versöhnlich über die Beine der Königin.

‚Setz dich, wir müssen reden', sagte V'nyx der IV. Miriam fühlte sich geschmeichelt. Sie schielte zu dem schwebenden Thron und senkte die Augenlider, als sie eine sanfte Liebkosung an ihrem Po spürte.

»Schnüffelst du da gerade?«

'Du hast vor kurzer Zeit Beute gemacht', stellte V'nyx der IV. erfreut fest.

»Beute auf die du gerade nicht angewiesen bist«, sagte Miriam und setzte sich mit verlegenem Grinsen auf die Blüte, sodass der große Stempel zwischen ihren geschlossenen Beinen emporragte und sich ihr Kitzler an dem Schaft rieb. Die Blütenblätter schlossen sich um ihren Unterleib. Miriams Oberkörper und die Beine ragten aus der festen Umschließung der Knospe heraus. Die Blüte erhob sich und Miriam schwebte sitzend durch den Raum, der einst die Abstellkammer ihrer Unterkunft war. Sie ließ ihre Füße mit den schlanken Absätzen in der Luft kreisen und genoss es, auf solch intime Weise hilflos zu sein. Mit jeder Gewichtsverlagerung rieb ihre Lustperle an dem feuchten Zapfen. V'nyx der IV. bemerkte, dass ihr diese Berührungen Freude machten, und zog die Knospe enger, um den Druck auf ihren Unterleib zu erhöhen.

Ihre Schamlippen klafften feucht glänzend auseinander. Sie rieb sich mit kreisendem Becken an dem harten Widerstand zwischen ihren Beinen und gab sich den lustvollen Berührungen hin, die sie auf ihrer Lustperle spürte. Obwohl sie nicht viele Erfahrungen mit Cerebraten hatte, wusste sie, wozu die phallusartigen Stempel eigentlich gedacht waren. Die Rote Königin hatte oft stundenlang im Lotussitz auf ihrer Königsblüte gesessen, war tief ausgefüllt von dem großen Pfahl ihres Cerebraten und lustwandelte durch die Anderswelt. Ihr selbst war es bisher nur einmal für kurze Zeit vergönnt gewesen als Königin auf solch einem Thron zu sitzen. C'tin der I. hatte nicht lange genug gelebt, um ihn näher kennen zu lernen.

Die Gewissheit, zu was diese Wesen imstande waren, löste in Miriam ein kleines Beben aus, dem einige klare Lusttropfen folgten. Miriam legte ihre Hände auf den flachen Bauch und glaubte, den Zapfen in ihrem Inneren fühlen zu können. Aber der Stempel war nicht in ihr, er ragte zwischen ihren Beinen empor und die feucht glänzende Spitze endete ein Stück oberhalb ihres Bauchnabels. Wollüstig krallte sie ihre Hände in ihre Brüste, die um einiges größer wurden, als sie ohnehin schon waren.

»Ich stehe in Flammen!«, stöhnte sie und mehrere erregte Zuckungen schüttelten ihren Körper.

*

Miriam spürte die federnden Schritte eines zweibeinigen Gangs und öffnete die Augen. Sie saß auf dem Rücken von V'nyx dem IV., der in der Anderswelt die Gestalt der großen Laufvogels angenommen hatte. In seinem Gefieder funkelten blaue und orangefarbene Punkte wie farbige Brillanten. Der federlose Hals und die langen, kräftigen Beine glänzten in ebenmäßigem Schwarz. Miriams angewinkelte Beine waren unter dem tiefschwarzen Deckgefieder der Stummelflügel verborgen, lediglich ihr Oberkörper ragte majestätisch aus der Federpracht empor und wippte im Takt der weit ausholenden Schritte.

V'nyx der IV. wechselte die Richtung, und spurtete in der Anderswelt eine leichte Anhöhe empor. Miriam bot sich ein weitreichender Blick über das Tal, in dem eine einzelne Palme mit blauer Blätterkrone wuchs.

»Bist du nicht mehr böse auf mich?«, fragte die Königin.

‚Ein Cerebrat unterliegt nicht den Stimmungsschwankungen der Zweibeinigen', antwortete V'nyx der IV.

»Aber zufrieden hast du auch nicht gerade gewirkt, als ich nach Hause kam.«

‚Du hast mich auch nicht gerade freundlich begrüßt', entgegnete V'nyx der IV.

Spätestens seit V'nyx der IV. dem Blumentopf entwachsen war, wurde Miriam bewusst, dass ihre Probleme parallel mit dem Wachstum des Cerebraten größer wurden. In gleichem Maß schwand ihre Hoffnung, durch V'nyx dem IV. mehr über ihre Art zu erfahren. Er besaß zwar Erinnerungen an seine vorherige Existenz, aber es waren nur zusammenhanglose Gedankenfetzen ohne klare Botschaft. V'nyx der IV. wusste genauso wenig wie Miriam, was ihre Aufgabe auf diesem Planeten war. Als seine Tentakel groß und stark genug waren, um sich eigenständig aus dem tiefgefrorenen Spermavorrat zu bedienen, war er nicht mehr auf ihre unmittelbare Hilfe angewiesen. Sie verdrängte seine Existenz oft tagelang und genoss die Zeit mit Sven.

Miriam war erstaunt, wie schnell aus dem kleinen Pflänzchen eine stattliche Pflanze geworden war. Vor ein paar Wochen war die einzelne Blüte kaum größer als ihre Hand und nun besaß er zwei Blüten, auf denen man so bequem wie in einem Kinosessel sitzen konnte. Allerdings übertraf die Bild- und Tonqualität dieses Kinoerlebnisses alles, was die Welt der Menschen je hervorgebracht hatte. Und genau genommen, saß Miriam nur auf der vorderen Kante dieses Sessels -- denn der phallusartige Stempel, der den Mittelpunkt der Sitzfläche bildete, war nicht da, wo er hingehörte. Früher oder später würde Miriam diesen Sitzplatz in seiner gedachten Art und Weise ausprobieren, aber im Moment war sie vollauf zufrieden mit dem, was ihr geboten wurde. Miriam löste sich aus ihren Gedanken und genoss die vorbeiziehende Landschaft der Anderswelt.

Mit geradem Rücken und stolz hervorstehenden Brüsten begann sie, auf den scheinbar ziellosen Kurs ihres Reittiers Einfluss zu nehmen und lenkte V'nyx den IV. durch kleine Gewichtsverlagerungen auf den Gipfel einer Anhöhe. Die Königin sah den dunklen Wald näherkommen und entschied sich, von dem Waldrand Abstand zu halten. Sie trieb V'nyx den IV. zu einem schnellen Spurt an und legte sich mit ihm in eine weit ausholende Kurve. Die stoßartigen Bewegungen seiner Schritte setzen sich in ihrem Unterleib fort, sie spürte den heißen Saft zwischen ihren Beinen und genoss die schmatzenden Geräusche mit kehligem Stöhnen.

Der lustwandelnde Ritt näherte sich für die Königin einem Höhepunkt, als V'nyx der IV. nicht mehr auf ihre Anweisungen reagierte, die Richtung änderte und direkt auf den Waldrand zu rannte.

»Nein, ich will da nicht hin«, schnaufte die Königin, benommen vor Lust.