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Dunkler Abgrund Ch. 18

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Sie würden niemals einem anderen Wesen als ihrem Volk die Treue und die Einhaltung von Friedensverträgen schwören, wenn sie nicht als gleichberechtigt anerkannt leben könnten. Und weshalb sollten die Dämonen ihre Art respektieren, anerkennen und in Ruhe lassen, wenn sie im Gegenzug nichts zu bieten hatten? Sie wären eine andauernde Gefahr für die Dämonen und Menschen, wenn sie weiterlebten. Die Vernichtung der Feenwesen wäre günstiger für sie, als jede Art von Friedensabkommen.

Vielleicht wären die Feenwesen sogar bereit das Abschlachten der Menschen zu lassen und mit den Dämonen friedlich zu leben. Doch weshalb sollten die Dämonen ihnen glauben, wenn sie nicht einmal bereit waren Kompromisse einzugehen? Sie wollten genau so herrschen wie die Vampire und hatten doch keine Mittel, um es durchzusetzen außer ihrer Sturheit.

Sie gab einen erstickten Laut von sich und wischte sich erneut durch das Gesicht, bevor sie sich zögernd aufsetzte. Sie würde sich nicht ewig vor den hoffnungsvollen, entschlossenen Blicken verstecken können. Sie musste etwas tun. Irgendetwas. Mora hatte ihr den Weg bereitet, sie würde ihm nur folgen müssen.

Als sie aufsah, erblickte sie zuerst die Engel, die kampfbereit neben ihr standen und bei dem leisesten Mucks von ihr sofort in den Krieg ziehen würden. Ihre Augen glühten freudig und eine Handvoll von ihnen ließen zusammen mit ihren Flügeln glänzende Schwerter erscheinen.

Grace betrachtete jeden einzelnen von ihnen. Sah die Müdigkeit, die Angst, die Hoffnung in ihren Gesichtern und wandte sich dann an die anderen Wesen. Bei ihnen war die Entschlossenheit ebenso unerbittlich in ihre Gesichter gebrannt, doch die Verzweiflung hatte viel von der Hoffnung aufgefressen. Ihnen war klar, dass es kein gutes Ende nehmen würde, doch sie hielten unbeugsam und standhaft an ihrer Entscheidung fest.

Sie schüttelte müde den Kopf und wandte den Blick ab.

„Was hat dir deine Vision gezeigt?", fragte Naheela ungeduldig und setzte sich zu ihr.

Grace seufzte abgrundtief und fragte sich, ob sie nicht einfach lügen sollte. Ihnen einfach sagen, dass sie gesehen hatte, wie sie alle starben, wenn sie sich nicht vor die Dämonen stellen und akzeptierten, dass sie Diener waren. Niemals wieder Herrscher. Doch dann wurde Grace klar, dass es keinen Unterschied machte. Sie würden trotzdem stolz kämpfen.

„Wann sollen wir zuschlagen?", fragte ein anderer Engel. Er war einer von denen, die ihr Schwert bereits gezogen hatten. Seine dunklen, fast schwarzen Flügel, die alle Engel trugen, hatten einen tiefgrünen Schimmer.

Die blauschimmernden Flügel ihres Großvaters zuckten gereizt, als sie nicht antwortete. „Die große Retterin hat also keine Ahnung?", spottete er kalt und kniff seine Augen zusammen.

Einige Wesen drehten sich empört zu ihm um, doch sie verstummten unter seinem herrischen Blick. Wie die anderen Engel war auch Azaazareel nicht das Oberhaupt, da dieses stolze Volk keinen Herrscher aus ihren eigenen Reihen ertragen konnte, doch er war angsteinflößend genug, um sie zumindest zum Verstummen zu bringen.

Grace war allerdings nicht aus ihren Reihen. Sie war die Seherin der Feenwesen. Weder ganz Engel noch ganz das, was Mora gewesen war, doch diese Wesen hielten sie für unfehlbar, weil sie die Zukunft sehen konnte. Sie wusste, was passieren würde und deshalb würden die Feenwesen fast immer tun, was sie befahl. Fast. Denn ihren Stolz würden sie niemals aufgeben.

„Wir können nicht kämpfen", sagte Grace schließlich bedauernd. „Es wird keinen Krieg geben, den wir gewinnen können." Langsam hob sie wieder den Blick und betrachtete nacheinander die Wesen. In einigen Augen glomm Widerwillen auf, in anderen Hoffnungslosigkeit und Resignation. Sie sagte sie Wahrheit und die meisten akzeptieren das, weil sie es schon vorher gewusst hatten.

„Wenn wir überleben wollen", sagte sie bestimmt und erwiderte den schockierten Blick von Naheela, „werden wir verhandeln müssen."

„Nein!", spuckte ihr Großvater aus. Seine tiefblauen Flügel spreizten sich kampfbereit, als wolle er sie angreifen. „Wir werden nicht vor Dämonen kapitulieren. Niemals!"

Ein zustimmendes Raunen ging durch die Reihen und geschlossen starrten sie auf Grace herab. Selbst Naheela stand auf, um sich von ihr zu distanzieren.

Grace blieb ruhig. Mit nichts anderem hatte sie gerechnet. „Keine Kapitulation", erklärte sie, weil es keinen Zweck hätte, sie davon zu überzeugen. Mora hatte das gewusst, deshalb hatte sie in der Vergangenheit und in der Gegenwart Dinge beeinflusst, die Grace eine andere Möglichkeit boten.

Sie hatte von Grace gewollt, dass sie mit dem Schwarzen Arkaios, dem König der Vampire, Alec Slaughter verhandelte und das würde in irgendeiner Weise etwas ändern, das sie selbst nicht hatte schaffen können. Deshalb hatte sie Grace die Gabe gegeben. Sie würde etwas ändern. Nicht den Stolz dieser Wesen, aber etwas anderes.

„Keine Kapitulation", wiederholte sie und sah Azaazareel fest an. Eine überraschende Selbstsicherheit durchrieselte sie ein weiteres Mal. „Eine Verhandlung." Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, auch wenn sich alles in ihr vor Anspannung zusammenzog.

Zwei Engel schnaubten amüsiert, während eine Elfe leichtfüßig nähertrat. Auch sie wirkte skeptisch, doch die Neugierde in ihren Zügen schien sie umzustimmen, etwas zu sagen. „Was willst du ihm anbieten?"

„Wir werden nicht kriechen!", schnappte Azaazareel sofort. „Wenn du..."

Grace hob mit einer gebieterischen Bewegung die Hand und unterbrach ihn. Für einen Moment zögerte sie erstaunt. Von sich selbst überrascht, dass sie so eine Bewegung draufhatte und diese auch noch wirkte, blinzelte sie, bevor sie sich räusperte. „Was genau wollen wir denn erreichen?", fragte sie rundheraus und sah die Wesen nacheinander an. „Wie stellen wir uns denn das Leben vor, wenn wir die Wahl hätten?"

Einen Moment herrschte Schweigen, bevor sich ein kleiner Junge zu Wort meldete. Seine silbrigen Augen hatten denselben Glanz wie Grace schwarze Flügel. Sie glitzerten beinahe. „Freiheit", sagte er schlicht. „Und keine Angst mehr. Keine Überfälle mehr. Keine Toten."

Naheela legte bei den Worten den Kopf schief. „Viele Kämpfe." Sie warf Grace einen Blick zu. „Ich ertrage keinen Frieden."

„Die Herrschaft", fauchte ihr Großvater aufgebracht.

Grace fixierte ihn einen Moment gereizt, dann nickte sie. Er sprach nur aus, was alle dachten. „Wären wir bereit uns an ein paar Kompromisse zu halten?", fragte sie weiter.

Ihr Großvater fletschte wütend die Zähne. „Wenn wir herrschen, brauchen wir keine Kompromisse zu schließen."

Grace' Augenbrauen wanderten kühl in die Höhe. „Wir herrschen aber nicht. Wir verstecken uns in diesem dreckigen Apartment, um nicht einfach abgeschlachtet zu werden." Sie schwieg einen Moment, um die Worte wirken zu lassen. „Welche Kompromisse wären wir also bereit einzugehen? Ohne unser Gesicht zu verlieren", fügte sie hinzu.

Schweigen senkte sich über die Versammlung.

Grace seufzte. „Die Menschen", begann sie schließlich. „Können wir die in Ruhe lassen?"

Stille herrschte einen Augenblick, doch dann atmete Naheela langsam aus. Das Geräusch zischte noch einen Moment nach, dann nickte sie. „Ja."

Grace lächelte zufrieden, auch wenn sie im Augenwinkel sah, dass dieses Eingeständnis nur von wenigen geteilt wurde. Besonders ihr Großvater schien allein den Gedanken daran nicht ertragen zu können. Als würde man von einem Hund verlangen, das Leben der Flöhe in seinem Fell zu akzeptieren ohne sich zu kratzen. Doch das Eingeständnis von Naheela beruhigte sie. Wenn alles funktionierte, würden sich die Engel früher oder später damit abfinden. Vorsichtig wagte sie sich weiter vor: „Können wir akzeptieren, dass die Dämonen gleichberechtigt neben uns existieren und herrschen? Solange sie uns in Ruhe lassen?"

Für einen Moment glaubte sie zu weit gegangen zu sein, doch dann wechselten einige Engel stumme Blicke. Das reichte ihr für heute. Sie hatte den Samen gesät, nun musste er nur noch Wurzeln schlagen. Sie schloss einen Moment die Augen, als urplötzlich Erschöpfung ihre Muskeln erschlaffen ließ. Sie war fertig mit der Welt. Ein Blick aus den großen Fenstern zeigte ihr, dass die Sonne mittlerweile wieder aufgegangen war. Sie war seit fast zwei Tagen wach.

„Wir sollten uns vielleicht ausruhen", sagte sie leise. Morgen würde sie darüber nachdenken, wie sie diesen Vampirkönig davon überzeugen konnte, sie überhaupt anzuhören, statt sie einfach umzubringen.

Naheela überließ ihr wortlos die Matratze und ging zum Fenster. Sie sah stumm nach draußen, während um sie herum die Feen, Elfen, Engel und Nymphen sich wieder in ihre Ecken verkrochen. Grace brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass Naheela Wache hielt. Doch der Gedanke wollte sie nicht beruhigen, sondern jagte ihr grauenvolle Angst ein. Trotzdem senkten sich schon nach ein paar Minuten ihre Lider und ihr Atem wurde ruhiger und tiefer, bis sie schließlich eingeschlafen war.

*

Fortsetzung folgt.

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  • KOMMENTARE
Anonymous
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Anonym
27 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 13 Jahren
Fortsetzung bitte!

Es muss weiter gehen.. unbedingt!!

AnonymousAnonymvor mehr als 13 Jahren
Wahnsinn

Ich kann es kaum erwarten das der Nächste teil raus kommt.

Diese Geschichte ist einfach nur super und man kann nicht mehr aufhören zu lesen.

Mach weiter so

AnonymousAnonymvor mehr als 13 Jahren
Super....

...habe nun alle durch gelesen und kann nur sagen " Super "

maggie84maggie84vor mehr als 13 Jahren
♥♥♥Schon so oft...

...hab ich deine Geschichten gelesen, und auch diese Reihe lese ich jetzt zum wiederholten mal. Nur um die Zeit zur Fortsetzung zu überbrücken.

Ich hoffe es dauert nicht mehr lange...

xoxo

♥♥♥

AnonymousAnonymvor mehr als 13 Jahren
Höre bitte auf

Was soll dieser Müll? In der 18. Auflage ist der so dick, daß schon eklige Soße rausläuft.

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