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Der Fetisch-Bauernhof 01

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"Und dann?"

"Clarissa ist gestorben, während wir in Spanien waren. Er war so verdammt fix und fertig, dass ich für die Rückfahrt auf den Fahrersitz musste. Er ... Er hat sich nicht mehr davon erholt. Das war unsere letzte Fahrt." Ich griff nach dem Kasten mit Papiertüchern, den Johanna mir hinhielt und schnäuzte. "Meine erste große Liebe war ein verheirateter, siebzigjähriger Fernfahrer in Cowboy-Klamotten. Was sagt das über mich?"

"Dass du ein verdammt großes Herz hast", kam die überraschende Antwort. Sehr sanft und sehr leise.

Ich blickte hoch. Die misstrauisch blickende Hotelchefin, bei der ich mich für einen Job vorstellte, hatte sich in eine mitfühlende Frau verwandelt.

"Er hatte ein paar Beziehungen spielen lassen, also habe ich meine Lizenz bekommen, ohne dass Mutter unterschreiben musste. Ich war dann ein halbes Jahr auf den Autobahnen unterwegs, doch das war nichts für mich. Blowjobs ohne Ende, Sex auf dem Schoß, schlafen in der Koje oder auf dem Beifahrersitz. Die Wochenenden in irgendeinem Motel. Kein fester Wohnsitz. Ich dachte mir irgendwann, wenn schon Sex mein Beruf werden soll, dann brauche ich eine richtige Ausbildung."

Johannas Augenbrauen gingen hoch. "Ausbildung?"

"Ich war zwei Jahre in einem Domina-Studio tätig. Zuerst als Mädchen für alles, dann als 'Zofe'. Domme und Sub zu spielen ist beides für mich kein Problem. Ich habe meine Peitschentechnik von der besten Domina von Berlin gelernt, und Shibari von einem japanischen Meister in Köln. Die Teezeremonie übrigens auch. Ich habe eine halbjährige Ausbildung als Sanitäter und einen schwarzen Gürtel in Kickboxen. Acht verschiedene Massagetechniken, darunter auch medizinische." Ich zuckte die Schultern. "Ich habe mir meinen Ausbildungsplan selbst zusammengestellt, aber ja: Ich habe meinen Job sozusagen von der Pike auf gelernt."

Johanna lachte auf. "Wow! Gegen dich sind wir tatsächlich alle Anfänger. Aber warum kommst du zu uns ins hinterste Bayern?"

"Hmmm. Wenn das jetzt ein richtiges Bewerbungsgespräch wäre, müsste ich wohl sagen, dass mich das Geschäftsmodell dieses Unternehmens interessiert."

"Das ist aber kein normales Bewerbungsgespräch. Du hast es wahrscheinlich noch nicht mitbekommen, aber wir sind ein Familienunternehmen. Wir sind vier junge Paare, die alle Anteile an dem Hotel halten. Keiner bekommt ein Gehalt. Dazu kommen noch drei Paare Eltern als stille Teilhaber, die erst mit Gewinnausschüttungen rechnen, wenn das hier rund läuft. Wir haben bisher keine Angestellten. Du wärst die erste. Mit all dem Rattenschwanz an Bürokratie, den wir uns damit aufhalsen."

"Ich dachte eigentlich, ich könnte hier ... sozusagen als Subunternehmer —"

"Fangen wir gar nicht erst an. Wir haben keine Lizenz als 'bordellähnlicher Betrieb'. Wenn du bei uns arbeitest, bekommst du ein Gehalt, du bist kranken- und sozialversichert. Es gibt keine Trinkgelder hier und du wirst nicht für den Sex bezahlt."

Ich runzelte die Stirn. "Wofür dann?"

"Für die Betreuung der Gäste. Du kannst gern deine Kenntnisse weitergeben. Kurse mit Flogger, Paddle und Gerte, zum Beispiel. Du kannst Ehefrauen beibringen, wie sie ihre Männer besser befriedigen und umgekehrt."

"Auch praktisch?"

Johanna feixte. "Auch praktisch."

Ich feixte zurück. "Also doch Sex. Aber ohne Bezahlung."

"Wenn du es so siehst ... Außerdem kriegst du freie Kost und Unterbringung, freie Benutzung aller Einrichtungen. Drei Monate Probezeit. Über das Gehalt und die Stundenzahl pro Woche können wir erst reden, wenn sich alles eingespielt hat. An deinen freien Tagen kannst du außerhalb des Hotels tun und lassen, was du willst. Du kannst dir eines unserer Autos nehmen, wenn du nach München oder Salzburg willst, um 'einer Nebentätigkeit nachzugehen'."

Ich lachte auf. "Ich glaube nicht, dass ich letzteres brauche."

"Du kannst deine Fähigkeiten auch uns beibringen", sagte Johanna. "Wie gesagt: Wir sind alles Amateure. Bevor du mit einem von uns ins Bett gehst — beruflich oder privat — klär ab, dass die jeweiligen Partner darüber Bescheid wissen."

Ich starrte sie an. Das war nun sehr überraschend gekommen.

Johanna grinste. "Habe ich geschafft, dich zu schocken?"

"Ich ... Nein. Ja. Ich dachte ..."

"Wir sind eine große Familie", sagte Johanna ernst. "Wir haben Spaß miteinander. Wir haben Sex miteinander. Ich habe selbst erlebt, wie schlimm das ausgehen kann, wenn man seine Bedürfnisse verheimlicht. Also: absolute Offenheit. Wenn die Kerle dich zum ersten Mal sehen, kriegst du erst dein berühmtes 'verblüfft Anstarren' und danach ein 'gierig die Lippen lecken'. Danach kriegen die Kerle von ihren Ehefrauen eins auf den Hinterkopf und als Nächstes stehen sie alle bei dir auf der Matte, um was Neues zu lernen. Hast du Probleme mit Frauen?"

"Nur wenn ihre Ehemänner als Kunden kommen und zu Hause nichts davon erzählt haben." Ich grinste. "Oder meinst du: als Kunden?"

"Naja", sagte sie seufzend. "Es soll ja auf der Welt Frauen geben, die nichts mit anderen Frauen zu tun haben wollen. Nur ist hier noch nie eine aufgeschlagen. Irgendwann muss das ja wohl passieren."

"Glaube ich eigentlich nicht. Es ist doch egal, wessen Finger an einem herumspielen, welche Zunge einen zum Orgasmus leckt oder wer das andere Ende eines Dildos in der Hand hält. Außerdem —" Ich blickte demonstrativ auf ihre beachtliche Oberweite "— lege ich meinen Kopf lieber auf eine Frauenbrust. Die ist weicher und meistens weniger haarig."

Sie lachte. "Also verstehen wir uns. Es gibt nur ein kleines Problem: Wir sind momentan etwas knapp an Schlafplätzen. Das Haupthaus wird noch umgebaut, also müssen wir uns die Zimmer im Glashaus teilen. Du müsstest also vorerst mit jemand zusammen pennen. Ist das ein Problem für dich?"

"Wenn derjenige nicht zu laut schnarcht ..."

"Es ist eine 'sie'. Sie heißt Maria und ist ... hmmm ... ein bisschen seltsam."

Die Freundinnen

Maria kam auf ihr Zimmer und sah einen neuen Menschen. Eine Frau.

"Hallo, du musst Maria sein", sagte die. "Ich heiße Joy."

"Deine Haut ist schwarz."

"Ja, das ist sie. Mein Vater stammt aus Afrika."

Maria hatte Afrika gelesen und verstanden. Es war ein anderer Kontinent als Europa und viele Menschen dort hatten eine schwarze Haut. Maria hatte auch Vererbung verstanden. Wenn Joys Vater eine schwarze Haut hatte, dann war es logisch, dass auch Joy eine schwarze Haut hatte.

"Möchtest du, dass ich etwas für dich tue?", fragte Maria.

"Johanna hat gesagt, ich könnte bei dir im Zimmer wohnen. Bist du einverstanden?"

"Ja." Maria hatte Privatsphäre gelesen und verstanden. Maria hatte auch verstanden, dass es anstrengend war — für sie mehr als für andere Menschen — die Privatsphäre zu teilen. Doch weil Johanna sich verändert hatte, hatte auch Maria beschlossen, sich zu verändern. Und dies war ein guter Zeitpunkt dafür. "Das rechte Bett ist frei. Der rechte Schrank ist auch frei."

Joy lächelte. Ihre Augen lächelten mit. "Danke. Ich hoffe, wir können Freundinnen werden."

"Das hoffe ich auch." Maria verstand Hoffnung. Sie hatte auch Freundschaft gelesen, doch sie hatte es noch nicht verstanden. Es gab eine Menge Begriffe, die sie noch nicht verstand, weil sie noch nicht alle verknüpften Artikel gelesen hatte. Das musste sie jetzt dringend nachholen.

Da sie nichts Besseres zu tun hatte, setzte sie sich an ihren Computer. Sie öffnete Freundschaft und begann, auf die Links zu klicken, die zu Artikeln führten, die sie noch nicht gelesen hatte.

Sie hörte, dass Joy den Schrank öffnete und den großen Rucksack, der neben ihr gestanden hatte, auf das Bett legte. Maria klickte auf Sympathie. Der Artikel war kurz, aber verwirrend. Sie klickte auf Liebe. Sie klickte auf Gefühl. Der Artikel hieß Emotion und enthielt eine Menge Links. Maria verstand Angst und Ärger. Sie verstand Komik. Es war komisch gewesen, als Robert das Tablett hatte fallen lassen. Maria verstand Freude. Sie hatte sich gefreut, als Johanna gewünscht hatte, Maria möge sich um die Kinder kümmern. Maria verstand Liebe nicht. In dem Artikel war ein Bild. Ein nackter Junge griff einer nackten Frau an die Brust. Maria griff an ihre Brust. Sie verstand Liebe immer noch nicht.

Maria konnte Joy nicht mehr hören, und blickte auf. Joy blickte sie an. Ihr Gesichtsausdruck war erstaunt. "Was machst du da?", fragte sie.

"Ich lese über Freundschaft", antwortete Maria. "Ich verstehe Liebe nicht."

"Wer tut das schon? Ich ..." Joy blickte über ihre Schulter, hielt inne und setzte sich dann auf den Stuhl gegenüber von Maria. "Du verstehst 'Liebe' nicht und liest dafür in der Wikipedia?"

"Ja. Der Artikel ist sehr kompliziert. Es gibt viele Arten von Liebe. Welche davon gehört zu Freundschaft?"

Joy lächelte. Ihre Augen lächelten mit. "Das haben sich schon viele Menschen gefragt. Wir können gerne darüber reden. Aber ... Darf ich dir eine private Frage stellen?"

"Ja." Joy würde in Zukunft bei ihr wohnen. Joy gehörte jetzt zu Marias Privatsphäre. Eine private Frage zu stellen, war logisch.

"Johanna hat gesagt, du wärst seltsam. Ich ... ich weiß nicht genau, was sie damit gemeint hat."

Maria lächelte. Sie wusste, dass ihre Augen nicht mitlächelten, doch sie wollte Freude darüber ausdrücken, dass sie die Antwort wusste. "Das Asperger-Syndrom (AS) ist eine Variante des Autismus und wird zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen gerechnet. Merkmale sind einerseits Schwächen in der sozialen Interaktion sowie Kommunikation und andererseits stereotypes Verhalten mit eingeschränkten Interessen. Wie alle Autismusstörungen gilt das AS als angeboren, nicht heilbar und macht sich etwa vom vierten Lebensjahr an bemerkbar. Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nichtsprachliche Signale (Gestik, Mimik, Blickkontakt) bei anderen Personen zu erkennen, diese auszuwerten oder selbst auszusenden."

Joy blickte erstaunt. "Du meinst, dass du unter AS leidest?"

Maria verstand Leiden. "Ich leide nicht. Ich weiß, dass ich anders bin als viele Menschen. Ich muss mich anstrengen, um zu verstehen, was andere Menschen tatsächlich von mir wollen, wenn sie etwas anderes sagen und das Gesicht verziehen. Ich hoffe, dass ich die anderen Menschen besser verstehe, wenn ich die ganze Wikipedia gelesen habe."

"Mann, das ist geil!"

"Ich bin kein Mann. Ich bin eine Frau. Ich bin nicht geil."

"Sorry, ich ... Okay. Das war ... nicht wörtlich gemeint."

"Ich bin nicht gut darin, Sprachbilder zu erkennen, aber ich verstehe sie. Das war eine Paraphrase. Du sagst Mann, meinst aber Frau. Du sagst geil. Was meinst du damit?"

"Äh ... super? Überraschend gut? Aber eigentlich ist es ... traurig, wenn du Menschen nicht verstehst."

"Trauer ist auch ein Begriff, den ich noch nicht verstehe."

"Ich glaube nicht, dass du Emotionen verstehen kannst, wenn du in der Wikipedia liest."

"Wie dann?"

"Mein Gott, das weiß ich auch nicht. Indem du sie erlebst?"

"Ich weiß nicht, ob das hilft. Ich habe erlebt, dass Ralf gestorben ist. Frau Klara hat gesagt, das wäre traurig. Ich habe es nicht verstanden. Ralf war sehr alt und krank."

"Wer war Ralf?"

"Ein Schäferhund."

"Hmmm. Nicht jeder kann beim Tod eines Tieres trauern. Hast du schon einmal einen Menschen verloren?"

Maria zögerte. Der Sinn des Satzes passte nicht zum Thema des Gesprächs, es sei denn ... "Ist das ein Euphemismus? Meinst du damit, ob ich den Tod eines Menschen erlebt habe?"

Joy nickte.

"Nein, das habe ich noch nicht. Vielleicht verstehe ich Trauer, wenn das geschieht."

Joy griff nach ihrer Hand. "Ich hoffe, dass das nicht zu schnell geschieht."

Maria mochte es normalerweise nicht, wenn jemand sie anfasste. Sie wusste inzwischen, das war ein Eindringen in ihre Privatsphäre. Doch Joy gehörte jetzt zu ihrer Privatsphäre, und Joys Hand war warm und weich. Joy in ihrer Privatsphäre war angenehm.

*

Joy ließ sich auf einen Stuhl am Frühstückstisch plumpsen. "Leute", sagte sie seufzend, "da habt ihr mir ganz schön was ans Bein genagelt."

"Wieso denn", fragte Doro mit harmlosem Lächeln.

"Das weißt du doch am besten von euch allen. Maria und ihr Asperger-Syndrom. Das kann noch sehr anstrengend werden."

Doro blickte erstaunt. "Wie kommst du auf die Diagnose?"

"Ich doch nicht. Maria hat sich selbst diagnostiziert. Die Frau ist sowas von ..."

"Anstrengend?", fragte Johanna und setzte sich auch dazu.

"Das wollte ich diesmal nicht sagen. Hat jemand mal versucht, ihren IQ zu testen? Der liegt ja wohl irgendwo weit oben zwischen Genie und Einstein."

Die anderen beiden lachten.

"Ich meine das todernst."

"Ich habe mir nur gerade vorgestellt, was wäre, wenn du solch eine blumige Ausdrucksweise ihr gegenüber verwenden würdest."

Joy winkte ab. "Sie ist gar nicht mal schlecht darin, Sprachbilder zu identifizieren. Sie kriegt nur oft nicht mit, dass etwas ein Bild ist. Ich vermute mal, je mehr ich übertreibe, umso leichter fällt es ihr, mich zu verstehen."

"Ich verstehe Hyperbole", sagte Maria und stellte einen Korb mit Brötchen auf den Tisch. "Ich habe auch inzwischen verstanden, was AS für mich bedeutet. Ich weiß, dass ich mir mehr Mühe geben muss als andere Menschen, um zu verstehen, was jemand sagen will, wenn er etwas anderes sagt."

"Wow!", sagte Johanna. "Maria, du bist wirklich aufgetaut."

Maria lächelte. "Ich habe die Analogie in deinem Satz erkannt und verstanden. Ich war wie ein gefrorenes Steak und jetzt bin ich besser genießbar. Es ist angenehm, in meiner Privatsphäre nicht mehr allein zu sein."

"Niemand sollte allein sein", sagte Doro.

"Wahre Worte", kommentierte Joy nachdenklich.

*

Eine Woche später kam Maria in ihr Zimmer und sah Joy vor dem Spiegel stehen. Joy war nackt und schaute sich ihren Hintern im Spiegel an. Joys Hintern und ein Teil ihres Rückens waren rötlich gefärbt statt schwarz. "Hast du Schmerzen?"

Joy drehte sich um. "Oh! Ich wollte dir nicht nackt über den Weg laufen."

Maria lächelte. "Du gehörst zu meiner Privatsphäre. In der Privatsphäre ist Nacktheit kein Tabu."

"Ich dachte nur ... weil du dich immer im Bad ausziehst und nur im Nachthemd herumläufst."

"Frau Klara hat mir gesagt, dass es unschicklich ist, nackt herumzulaufen, auch wenn es niemand anderes sehen kann. Ich bezweifle inzwischen die Logik dieser Aussage, weil der Artikel 'Unschicklich' in der deutschsprachigen Wikipedia nicht existiert und auch kein anderer Artikel dieses Wort enthält. Hast du dich verletzt?"

"Ich ..." Joy drehte sich zu Maria und blickte sie an. "Würde es dir etwas ausmachen, meinen Rücken und Hintern mit Lotion einzuschmieren?"

"Nein. Leg dich auf das Bett." Joy hatte Brüste, die größer waren als die von Maria. Sie hatte keine Haare zwischen ihren Beinen. Sie hatte schwarze Haut am ganzen Körper.

"Ich werde versuchen, dir zu erklären, was geschehen ist", sagte Joy, nachdem sie sich hingelegt hatte. "Wieviel weißt du über Sexualität?"

"Ich habe vierhundertdreiundsechzig Artikel gelesen, die zu dem Thema gehören. Ich habe die Grundlagen der Fortpflanzung verstanden."

"Hast du auch verstanden, dass Menschen Sex haben, der nicht der Fortpflanzung dient?"

"Ja." Maria ließ die Lotion aus der Flasche auf Joys Rücken tropfen.

Joy machte ein zischendes Geräusch. "Das ist kalt!", sagte sie. "Du solltest die Lotion auf deine Hand schütten und anwärmen."

"Ah!", sagte Maria. "Ich verstehe. Das ist logisch. Die Hand ist weniger kälteempfindlich als der Rücken."

"Genauuu."

Maria hob ihre Hände von Joys Rücken. "Füge ich dir Schmerzen zu?"

"Nein. Das war ein wohliges Stöhnen."

"Ich kann den Unterschied nicht erkennen."

"Da bist du nicht die Einzige. Mach ruhig weiter. Wenn es schmerzt, rufe ich Stopp!"

"Das ist vernünftig." Maria senkte ihre Hände wieder. Joys Rücken war weich und warm. Die roten Stellen waren heiß. "Was hat dich verletzt?"

"Ein Flogger. Schon davon gehört?"

"Ich habe BDSM gelesen, doch es erscheint mir nicht logisch. Wer lässt sich gerne schlagen?"

"Oh, es gibt tatsächlich Menschen, die anders veranlagt sind."

Maria hielt inne. "Das verstehe ich. Ich bin auch anders als die meisten Menschen."

"Auf eine andere Art, aber das ist schon ähnlich."

Maria machte weiter. Joys Hintern war noch weicher und noch heißer als ihr Rücken. Es war angenehm, in Joys Privatsphäre zu sein. "Wer hat dich geschlagen?"

"Janina. Sie will lernen, mit dem Flogger umzugehen."

Joy hob ihren Unterkörper hoch und die Ritze zwischen ihren Pobacken öffnete sich.

"Wofür will sie den Flogger benutzen?"

Joy lachte auf. "Für Georg, Lukas, oder wer immer ihr vor die Riemen kommt. Maria, ein Flogger ist nicht zur Bestrafung da."

"Sondern?" Maria rieb Lotion in Joys Ritze. Der Unterkörper hob sich noch weiter, und Maria konnte Joys äußere Schamlippen sehen.

"Sex ist etwas sehr Schönes. Ohhh!"

Marias Finger hatten Joys Schamlippen berührt. Joy hatte nicht "Stopp" gesagt, also hatte Maria ihr keine Schmerzen zugefügt. Das "Oh" musste einen anderen Grund haben. Nur welchen? "Was erlebst du gerade?"

"Das, meine liebe Maria, ist geil. Im wahrsten Wortsinn."

"Oh, erregen dich meine Finger sexuell?"

"Stopp!"

Maria hielt inne. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass sie Joy Schmerzen zugefügt hatte. "Was ist geschehen?"

Joy drehte sich um und blickte Maria in die Augen. Früher war so etwas für Maria sehr unangenehm gewesen. Auch das war ein Eindringen in die Privatsphäre, also war es logisch, dass es ihr gefiel, wenn Joy das tat. "Ja, Maria", sagte Joy ernst. "Das ist verdammt erregend, was du mit mir machst. Das sind nicht nur deine Finger, sondern dieses ... total rationale Gespräch, während du an meiner Muschi herumspielst. Fühlst du nichts dabei?"

"Ich weiß nicht, was du meinst. Gefühle sind mir fremd. Aber deine weiche Haut ist sehr angenehm."

"Vertraust du mir?"

"Ich habe Vertrauen gelesen. Ich weiß nicht, ob ich es verstanden habe. Ich ..." Maria suchte nach den richtigen Worten. Das war selten nötig. Sie musste die verknüpften Artikel zu Vertrauen lesen. Bald.

"Glaubst du, dass ich dir wehtun möchte?"

"Nein. Du beantwortest meine Fragen ohne das Gesicht zu verziehen. Du gehörst zu meiner Privatsphäre."

"Sind wir Freundinnen? Findest du es gut, dass ich in deiner Privatsphäre bin und du in meiner?"

"Ja." Maria lächelte. Freundinnen. Sich in der Privatsphäre des anderen wohlzufühlen, war Freundschaft. War das auch Liebe? "Ich finde es angenehm, dass wir Freundinnen sind. Lieben wir uns?"

"Das könnte gut sein."

Es war ein guter Moment, das Thema zu erleben und damit besser zu verstehen. Joy war nackt. Nacktheit und Liebe gehörten zusammen. Zumindest eine der möglichen Varianten. "Wäre es für dich angenehm, körperliche Liebe mit mir zu erleben?"

Joys Augen wurden groß. Dann lachte sie auf. Ihre Augen lachten mit. "Ja, verdammt nochmal, ja. Sehr angenehm."

Das Team

Man hätte eine Feder fallen hören, als Joy und Maria am nächsten Morgen zum Frühstück kamen. Acht Paar Augen wurden groß wie Teller und acht Münder sahen aus, als wären sie in der Offen-Stellung eingefroren.

Nur Paul nuckelte weiter an Janinas Brust, als wäre nichts geschehen.

"Ist was?", meinte Joy frech grinsend und ließ sich von Robert eine Tasse Kaffee reichen.

"Ihr seid nackt", stellte Georg fest. "Alle beide."

"Das ist eine korrekte Feststellung", sagte Maria. "Ich habe verstanden, dass wir jetzt alle zur selben Privatsphäre gehören, und meine Freundin Joy hat meine Hypothese bestätigt, dass es nicht unschicklich ist, in der Privatsphäre nackt zu sein."

"Und du hast deine Schamhaare abrasiert", sagte Johanna. "Das ist ein verdammt großer Schritt."

"Ich verstehe Hygiene", sagte Maria. "Außerdem sind Haare im Mund nicht angenehm."

"Ihr zwei habt Sex gehabt", keuchte Lukas.

"Oral und vaginal", bestätigte Maria. "Ich habe zwei Höhepunkte erlebt. Es war sehr angenehm. Ich wollte auch Analsex erleben, doch ich bin vorher eingeschlafen. Sex ist sehr anstrengend."