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Die erotische Geschichte 01

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Sie änderten die Stellung, er kniete sich hinter sie und trieb ihr seinen Stab in sie hinein. Sie vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen, damit ihr lautes Gestöhne von den Höhepunkten nicht zu hören war, die durch ihren Körper jagten. Sie wollte ihn sehen, wie er in sie stieß und legte sich auf den Rücken. Mit weit gespreizten Beinen empfing sie ihn und schaute zu, wie sein dunkelvioletter Phallus, der seit Beginn ihrer Vereinigung bestimmt um die Hälfte angeschwollener war, in ihr verschwand.

Er spürte nur ein Feuer in seinen Lenden, welches er angetrieben von seiner Begierde zu löschen versuchte, in dem er in sie stieß und stieß und stieß.

Mit einem Mal vergrößerte sich der Feuerball und er stieß ein letztes Mal in sie hinein. Wie von einer riesigen Faust zusammengedrückt, ergoss er sich in einem nicht zu enden scheinenden Strahl in sie hinein.

Ihr Lusttunnel zog sich immer weiter zusammen und presste den letzten Tropfen aus ihm heraus.

Mit diesen Worten beendete Melanie ihre Geschichte. Sie schaute von ihrem Manuskript auf und blickte in die Gesichter ihrer Zuhörer. In den ersten Momenten erntete sie nur ein Schweigen.

Bis Florian »Wow!« von sich gab.

Eva bestätigte seinen Ausruf mit Kopfnicken und sagte: »Melanie, das ist große Klasse gewesen! Wirklich, ich bin beeindruckt.«

»Du hast mit deiner Erzählkunst einen großen Schritt vorwärts getan«, bestätigte Karin.

»Ich habe ja bislang keine Vergleichsmöglichkeit«, fügte Florian hinzu. »Aber das ist schon eine packende Geschichte.«

Melanie senkte peinlich berührt ihren Blick und sagte: »Jetzt übertreibt aber mal nicht! So besonders ist die Geschichte auch nicht.«

»Doch, finde ich schon!«, widersprach ihr Karin.

»Mit dem Ende, zum Beispiel«, sagte Melanie, »bin ich ganz unsicher. Ich löse nicht auf, wie die Sache mit den beiden ausgeht. Überleben sie den Akt? Falls ja, wie geht es mit den beiden weiter? Bleiben sie zusammen oder war es nur ein One-Night-Stand?«

»So sehe ich das gar nicht«, sagte Florian. »Ich habe es als Stilmittel empfunden, dass wir Zuhörer uns jetzt Gedanken machen sollen, wie es weitergehen könnte.«

»Ja, dieser Meinung bin ich ebenfalls«, fügte Eva hinzu. »Es könnte genauso gut eine Art Cliffhanger für eine mögliche Fortsetzung sein.«

»Hmm. Vielleicht habt ihr Recht«, gab Melanie zu. »Ist euch etwas aufgefallen, was ich hätte besser machen können?«

»Vielleicht Juttas allererstes Mal«, sagte Eva. »Ich vermute, du wolltest mit dieser Episode andeuten, dass auch zu der Zeit schon etwas merkwürdig gelaufen ist. Du wolltest aber die Frage für den Leser oder die Zuhörerin so weit offen lassen, damit nicht so schnell klar wird, um was es im Einzelnen geht.«

»Genau. Den Abschnitt sollte ich besser überarbeiten. Das ist für mich beim Schreiben ein unwichtigerer Teil gewesen. Ich hatte mehr Sorgfalt in das gesteckt, was beim ersten Mal passiert und die spätere gemeinsame Entdeckung des Geheimnisses. Und ist euch sonst noch etwas aufgefallen?«

»Nicht wirklich«, meinte Karin. »Der Text ist relativ lang und in dem großartigen Gesamteindruck sind kleine Dinge vermutlich untergegangen. Wenn du willst, lese ich ihn mir noch einmal in Ruhe durch.«

»Das wäre nett! Und, Florian«, fragte Melanie, »was ist dein Eindruck?«

»Nun, die Erzählung ist ... wie soll ich es sagen? ... sehr bildhaft.«

»Und, hat es dich gestört?«

»Nein, das nicht. Ich bin nur überrascht.«

»Warum überrascht?«, fragte Karin. »Melanie hatte dir doch gesagt, dass die Geschichten erotischer Natur sein würden. Oder?«

»Das stimmt«, sagte er. »Aber einer solchen Geschichte zuzuhören, ist noch einmal etwas anderes, als nur darüber zu reden.«

»Und hast du genug für einen Abend oder möchtest du noch eine hören?«, fragte Eva.

»Also, ich bin offen für eine weitere. Ich würde mir nur kurz einmal die Füße vertreten und wohin gehen«, sagte er.

»Gute Idee! Lasst uns kurz die Fenster öffnen und frische Luft reinlassen!«, sagte Melanie.

Sie kochten während der Pause eine zweite Kanne Tee und versammelten sich wenig später erneut im Zimmer.

Eva nahm diesmal im Vorlesesessel Platz. Melanie machte es sich auf der Couch gemütlich, während Florian ihnen frischen Tee eingoss. Danach nahm er wieder im Sessel Platz und richtete seine Aufmerksamkeit auf Eva.

Der Name ihrer Geschichte war ›die Party‹. Sie beschrieb, wie eine Clique von Freunden, während ihres dreizehnten Schuljahres eine Party feierten. Nachdem Eva die einzelnen Personen mit ihren Vorlieben und Abneigungen vorgestellt hatte, erzählte sie, wie die Stimmung unter den Teilnehmern ausgelassener wurde, und zu vorgerückter Stunde jemand das Spiel ›Wahrheit oder Pflicht‹ vorschlug.

Die beschriebene Situation erweckte in Florian die Erinnerung an eine Fete, als er sechzehn war, auf der das Spiel ebenfalls gespielt worden war.

In ihrer Geschichte waren alle Teilnehmer guter Laune und von den anfänglichen peinlichen Antworten und Blödelaufgaben, verschoben sich die Inhalte immer mehr in den frivolen Bereich. Sie mussten den anderen gestehen, wann sie das erste Mal jemand geküsst hatten oder mit wem sie auf der letzten Klassenfahrt herumgenutscht hatten.

An dieser Stelle kam Florian in den Sinn, als er selbst dieses Alter erreicht und das erste Mal seine große Flamme in den Arm genommen hatte. Er war damals so nervös, und seine Knie hatten sich angefühlt, als wären sie aus Gummi. Den Moment, als seine Lippen ihre das erste Mal berührten, würde er nie vergessen.

Eva riss ihn aus seinen Gedanken, als sie fortfuhr und das erste Mädchen aus der Gruppe vor der Pflicht stand, einem Jungen aus der Gruppe einen Kuss zu geben. Sie tat es unter großem Gejohle der Übrigen. Da die Regeln des Spiels so angelegt waren, dass keine Frage oder Aufgabe zwei Mal gestellt werden durfte, wurde es für die Mitspielerinnen und Spieler zunehmend schwieriger gleichwertige Herausforderungen zu finden. Da niemand als Spielverderber dastehen wollte, übertrumpften sie sich gegenseitig, immer ein wenig mehr. Nach dem einfachen Kuss folgte ein Zungenkuss, dann die Frage, ob eine Teilnehmerin schon einmal ein Sexspielzeug genutzt hatte. Schließlich musste ein Junge gestehen, ob er schon einmal mit einem anderen Jungen zusammen sich selbstbefriedigt hätte.

Florian gefiel der langsame Aufbau der Geschichte und er fragte sich, wie weit Eva das Spiel in der Gruppe sich entwickeln lassen würde. Blieb es bei solchen, unter jungen Erwachsenen eigentlich noch harmlosen Aufgaben oder würde die Situation vollends aus dem Ruder laufen?

Die Frage, ob es expliziter werden würde, beantwortete Eva durch ihre detaillierte Schilderung, bei der ein männlicher Teilnehmer mit verbundenen Augen nur durch Ertasten der Brüste seine Freundin unter allen anderen jungen Frauen herausfinden sollte. Die umgekehrte Aufgabe, wie ein weibliches Mitglied der Runde ihren Freund nur über das Berühren des Pos unter den anderen erkennen sollte, folgte danach. Mit sichtbarem Vergnügen schilderte Eva, wie diejenige, die bei dieser zurückliegenden Pflicht-Aufgabe ihren Freund erst im vierten Anlauf erraten hatte, sich nun die nächste Aufgabe überlegte. Sie entschied, dass das Mädchen, auf welches die Flasche zeigte, sich ihre nackten Brüste von einer Person ihrer Wahl für dreißig Sekunden küssen lassen sollte.

Die detaillierte Beschreibung der Form der Brüste, wie sich durch die Berührungen der Lippen eine leichte Gänsehaut bildete und schließlich die Nippel unter den Liebkosungen aufrichteten, hatten zur Folge, dass es Florian in der Hose allmählich enger wurde. Er blickte zwischen Melanie und Karin hin und her, ob sie etwas von seiner Veränderung mitbekommen hatten. Doch beide Frauen hörten Eva gebannt zu und schaute beim Lesen nicht auf.

In der Geschichte kamen Wahrheitsaufgaben immer weniger vor. Stattdessen bekam ein Junge die Aufgabe, sich seine Jeanshose von einer Person seiner Wahl ausziehen zu lassen und die nächste weibliche Teilnehmerin musste für den Rest des Spiels oben ohne bleiben.

Florian wurde die Lage seines sich entfaltenden Organs immer unbequemer und er fragte sich, ob er sich trauen könnte, es in eine bequemere Position zu bringen. Er verwarf den Gedanken für den Moment und konzentrierte sich lieber auf die Geschichte. Doch dort wurde die Stimmung dadurch weiter angeheizt, dass sich diejenigen in der Runde beklagten, die schon Kleidungsstücke abgelegt hatten, dass die anderen die gleichen Aufgaben nicht ebenfalls gestellt bekommen könnten und sie dies als ungerecht empfinden würden. Nach einigem Hin und Her entschied sich die Gruppe, das Spiel weiter zu spielen, und alle zogen sich bis auf die Unterwäsche aus.

Danach fielen schnell alle Hemmungen. Ein Mädchen rieb einem Jungen für einen Moment den steifen Penis durch die Shorts, ein Junge musste einem Mädchen in den Schlüpfer greifen und sie dort eine Minute lang streicheln. Dem nächsten Jungen wurde der harte Schwanz für alle sichtbar gerieben. Danach schilderte Eva sehr detailliert, wie ein Mädchen sich auf eine Tischkante setzte und von einer anderen Frau oral verwöhnen ließ.

An dieser Stelle spürte Florian, wie die ersten Lusttröpfchen aus seiner Eichel quollen und in den Stoff seiner Shorts sickerten. Er war froh, dass das Licht so weit gedämpft war, dass die Frauen gegenüber einen möglichen dunklen Fleck nicht erkennen konnten. Er verband das Herausholen seines Taschentuchs, zum vermeintlich notwendigen Putzens seiner Nase, mit einem Verschieben seines zur vollen Länge erigierten Penis'.

Eva schloss die Geschichte damit, dass die beteiligten Paare miteinander schliefen und die anderen sich gegenseitig befriedigten.

Karin fand als erste ihre Worte wieder: »Scharfe Geschichte, Eva!«

Melanie und Florian nickten zustimmend.

»Ich war mir nicht so sicher«, sagte Eva. »Das Thema von ›Wahrheit-oder-Pflicht‹ ist bei den erotischen Geschichten ziemlich abgegriffen. Mir ist aber nichts anderes eingefallen.«

»Ich finde sie gut«, sagte Florian. »Ich kenne aber auch die anderen nicht.«

»Ja, ich finde den allmählichen Spannungsaufbau auch sehr gelungen«, bestätigte Karin. »Es hat mich daran erinnert, wie wir früher Flaschendrehen -- so hat es bei uns geheißen -- gespielt haben.«

»So, so«, sagte Melanie schelmisch. »Solche Spiele habt ihr früher gespielt?«

»Ha, ha! Über mehr als einen flüchtigen Kuss ging es damals nicht hinaus.«

»Wenn ihr etwas älter gewesen wärt«, fragte Eva, »könntest du dir vorstellen, dass das Spiel auch so aus dem Ruder gelaufen wäre?«

»Ich weiß nicht ... ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder die andere deutlich weiter gegangen wären ...«

»Was meinst du mit ›weiter‹?«, unterbrach Florian sie, der sich nicht gegen das Bild wehren konnte, Karin in der Rolle einer der jungen Frauen aus der Geschichte zu sehen.

»Vielleicht bis zum Ausziehen und lediglich die Unterwäsche anbehalten«, sagte Karin. »Darüber hinaus wohl nicht. Andere hätten schon vorher den Rückzieher gemacht, wenn es darum gegangen wäre, dass sie sich die Brüste küssen lassen sollten. Habt ihr das früher nicht gespielt?«

»Ich habe es einmal auf einer Fete gespielt«, gab Florian zu. »Mehr als einen Kuss auf die Wange hat es aber bei uns auch nicht gegeben.«

»Ich habe es nie gespielt«, sagte Melanie.

»Ich auch nicht«, sagte Eva. »Und was ist euch sonst noch bei der Geschichte aufgefallen?«

»Ich fand es schwierig«, sagte Karin, »bei der großen Anzahl von Beteiligten ... wie viele sind es gewesen? ... zehn? ... den Überblick zu behalten. Mir ist klar, dass ein solches Spiel von der Gruppendynamik lebt, und etwas kann sich erst ab einer gewissen Größe so hochschaukeln. Die ganze Zeit im Blick zu behalten, wer jetzt der Partner von welcher jungen Frau ist und wer nur verknallt in einen der Beteiligten, ist mir schwergefallen.«

»Ich hatte auch manchmal meine Schwierigkeiten«, gestand Melanie. »Vielleicht wäre es leichter, auch wenn so etwas im wirklichen Leben nur selten vorkommt, dass die Namen der Partner mit dem gleichen Anfangsbuchstaben anfangen.«

»Ich sehe euren Punkt«, sagte Eva. »Ich muss gestehen, dass ich mir beim Schreiben eine Skizze der Runde gemacht hatte, damit ich selbst nicht durcheinander komme.«

»Siehst du!«, sagte Karin. »Diese Skizze hätte ich brauchen können. Vielleicht hat es aber auch daran gelegen, dass ich schon etwas müde bin und daher nicht mehr so aufmerksam. Apropos müde. Wärt ihr mir sehr böse, wenn ich meine Geschichte an einem anderen Abend lese? Melanie, deine war etwas länger, was überhaupt nicht schlimm war, und jetzt ist schon gleich halb zwölf durch.«

»Überhaupt kein Problem!«, sagte Eva. »Es ist wirklich schon spät geworden. Oder, Melanie?«

»Sehe ich auch so. Kommt, lasst alles stehen! Wir räumen das morgen früh weg.«

Alle nickten und erhoben sich.

»Geht doch schon einmal ins Bad!«, schlug Florian vor. »Ich gehe dann nach euch.«

Keine der Frauen protestierte und sie gingen vor. Er wollte sich in der Wartezeit nützlich erweisen und trug doch das Geschirr in die Küche.

Melanie verließ im Nachthemd nach den anderen Frauen das Badezimmer, gab Florian kurz Bescheid, dass das Bad frei wäre, und begab sich in ihr Zimmer. Sie schloss die alten, hölzernen Schieberollläden und legte sich ins Bett. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen schaute sie an die Zimmerdecke. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass Florians Besuch etwas verändert hatte. Ihr fiel es schwer, es in Worte zu fassen. Wie war das einmal in einem Film ausgedrückt worden? ›Es hatte eine Erschütterung der Macht gegeben‹. Wie war das möglich? Er war doch nur ein einfacher Gast. Seine Teilnahme an ihrem Vorleseabend konnte ebenso wenig der Grund sein. Was war schon dabei, dass ein weiterer Zuhörer anwesend war? Oder kamen ihr diese Gedanken nur, fragte sie sich, weil sie sich insgeheim wünschte, dass sich etwas in ihrem Leben veränderte?

Kurze Zeit später kam Florian herein, schloss die Tür und legte sich auf seine Seite des Betts.

Melanies kleine Nachttischlampe tauchte das Zimmer in ein gemütliches Licht. Für eine Weile lagen sie schweigend, die Zimmerdecke anschauend nebeneinander.

»Und«, unterbracht sie die Stille, »wie ist der Abend für dich gewesen?«

»Interessant!«

»Wie? -- Nur interessant? Das kann ja alles bedeuten!«

»Es war eine neue Erfahrung. Das letzte Mal waren es vermutlich Mama und Papa, die mir vorgelesen haben. Da war ich vielleicht vier oder fünf«, sagte er mit fast gelangweilter Stimme.

»Das ist alles?«, fragte sie leicht verärgert. »Für dich ist dieser Abend nichts Anderes, als eine längere Gutenachtgeschichte gewesen?«

»Du merkst aber auch gar nichts!«, sagte er lachend und schaute zu ihr hinüber.

»Bitte?«

»Merkst du nicht, dass ich dich gerade auf den Arm genommen habe? -- Natürlich war der Abend toll! Eure beiden Geschichten sind auf ihre Weise ... nun wie soll ich es sagen ... interessant gewesen.«

»Oh du! Ich geb's dir gleich, mit deinem ›interessant‹!«, beschwerte sie sich und boxte ihn in den rechten Arm.

»Okay, okay, ich geb's ja zu. Sie sind heiß gewesen. Als du gesagt hast, dass ihr heute Abend erotische Geschichten vorlest, da hatte ich keine Vorstellung, wie das sein würde. Ich habe schon mal ... nun ja ... mir einen Pornofilm angesehen. Aber ich verstehe nicht, wie Menschen auf so etwas stehen. Sie sind so gar nicht erotisch, ja langweilig. Aber einer erotischen Geschichte zuzuhören ist was ganz anderes!«

»Inwiefern?«, fragte sie, drehte sich auf die Seite und schaute ihn an.

»Damit irgendeine gelesene oder gehörte Geschichte funktioniert, muss man sie sich vor seinem inneren Auge vorstellen. Man muss seine Fantasie einsetzen, um sie Wirklichkeit werden zu lassen. Und wenn die Fantasie durch so pikante Erzählungen angeregt wird, dann ist das ... ich kann es nicht anders sagen ... absolut heiß!«

»Das freut mich! Ich war mir wirklich unsicher, wie du auf die Geschichten reagieren würdest.«

»Und wie bist du auf die Idee zu deiner Geschichte gekommen? Liest du auch Science-Fiction Geschichten?«

»Nein, das nicht. Ich sehe mir aber seit einiger Zeit viele Filme an und vor einiger Zeit kam im Nachtprogramm der Film ›Katzenmenschen‹ mit Nastassja Kinski.«

»Den kenne ich nicht. Worum geht es?«

»Es geht darum, dass zwei Geschwister auf Grund eines Fluchs nur miteinander Sex haben können. Hat einer von ihnen Sex mit einem anderen Menschen, verwandeln sie sich in einen Panther und nehmen erst dann wieder ihre menschliche Gestalt an, wenn sie einen Menschen, meist denen, mit dem sie Sex hatten, getötet haben.«

»Gruselige Geschichte! Aber ich sehe die Parallelen.«

»Ich hatte erst darüber nachgedacht, dass die Partner beim Sex jeweils sterben würden. Das fand ich dann aber zu krass, da ich keine Horrorgeschichte schreiben wollte.«

»Die Geschichte funktioniert so gut. Und wie bist du auf die Idee mit dem Meteoriten gekommen?«, fragte er.

»Auch wieder durch einen Film, ›Andromeda‹. Ein Meteorit bringt einen tödlichen Virus auf die Erde und die Menschen versuchen, ihn in einem unterirdischen Labor zu untersuchen und gegen ihn vorzugehen.«

»Gut zusammengebracht!«

»Danke ... ich finde, ich bin trotzdem noch nicht so gut beim Schreiben.«

»Warum denkst du das? Ich könnte mir eine solche Geschichte nicht ausdenken.«

»Den Spannungsaufbau in Evas Geschichte zum Beispiel fand ich besser gelungen.«

»Was meinst du mit Spannungsaufbau?«, fragte er. »Sie sitzen alle in einem Raum zusammen. Deine Geschichte ist weiter gefasst. Es sind weniger Personen, aber es passiert mehr, die Handlung ist komplexer.«

»Das meine ich nicht. Was bei ihr besser 'rüber kommt ist, wie aus einer fast alltäglichen Situation, die Stimmung erst ein wenig frivol wird und dann ein ... ein erotisches Knistern in der Luft liegt, bis es schließlich zur Explosion kommt.«

»Da gebe ich dir recht. Es ist aber eine Geschichte, die auf nichts anderes abzielt. Es geht nur darum, dass nach und nach alle Hemmungen fallen und es zum Sex in der Gruppe kommt. Bei dir gibt es auch eine vergleichbare Szene, wie Jutta und ihr alter Freund ... wie heißt er gleich noch einmal?«

»Klaus.«

»Genau ... wie Klaus und Jutta sich Stück für Stück überwinden, davon zu erzählen, wie sie mit ihren Partnern intim gewesen sind. Zu Anfang haben sie große Scheu, hierüber zu sprechen. Erst im Laufe der Unterhaltung fassen sie Vertrauen zueinander und öffnen sich. Ich finde eine solche Entwicklung genauso spannend. Ein weiterer Unterschied zwischen euren Geschichten ist, dass in Evas Geschichte sehr viele Personen vorkommen und es immer reihum gegangen ist, wer etwas Heikles erzählen und etwas Schlüpfriges tun musste. Bei dir hat es zu jeder Zeit immer nur zwei handelnde Personen gegeben. Da ist es viel leichter, sich mit einer Person zu identifizieren und mit ihr mitzugehen. Bei Evas Geschichte ist der Zuhörer eigentlich ein Voyeur der Szene gewesen. Das kann auch reizvoll sein. Die Frage ist, was willst du mit dem Leser oder der Zuhörerin machen? Möchtest du ihm oder ihr eine knappe Rahmenhandlung und viel Sex geben oder mehr Handlung, in der sehr erotische Passagen vorkommen, die sich aus der Geschichte heraus entwickeln?«

»Stimmt, du hast recht. Dies sollte ich vorher klären und danach, je nachdem, den Text aufbauen«, sagte sie und dachte über das nach, was er soeben gesagt hatte. Von wegen, er würde nicht viel beitragen können! Seine Gedanken zum Aufbau der Geschichten waren echt Klasse! Gleichzeitig wurde sie sich bewusst, dass die augenblickliche Situation, in der Flo und sie sich befanden, ungewöhnlich war. Sie lagen zusammen in einem Bett, waren kein Paar und doch unterhielten sie sich über erotische Texte und Sex.

Als sie ihre eigene Geschichte vorgetragen hatte, hatte sie sich auf gutes Vorlesen konzentriert und die erotischen Passagen nur als einen Teil des Textes betrachtet. Bei Evas Geschichte hingegen hatte sie sich zurückgelehnt und, wie Florian es beschrieben hatte, die Szene vor dem inneren Auge vorbeilaufen und sich von der prickelnden Situation anstecken lassen. Es hatte sie berührt, es hatte sie ... erregt. Und Erregung war das Stichwort, über das Karin, Eva und sie vorher gesprochen hatten. Wie würde er auf die pikanten Erzählungen reagieren? Er hatte mehrfach gesagt, dass er die Geschichten heiß fand. War das seine Umschreibung dafür, dass sie ihn erregt hatten?