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Krieg und Liebe - Luftbrücke Berlin

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„Ich kann nicht mehr halten", stöhnte Fred schließlich in Hildes Ohr. „Es ist so unvorstellbar geil."

„Gib mir Deinen Saft", antwortete sie. „Ich will Dich in mir haben!"

Das war das endgültige Kommando, Fred explodierte und pumpte sicherlich ein halbes Dutzend Mal tief in Hildes Pussy. Dann klammerte er sich von hinten an seine Geliebte und sie blieben erst einmal für einen Moment in dieser Stellung stehen. Hildes Beine zitterten auch noch nach ein paar Minuten, so heftig war ihr Orgasmus gewesen. Dann streckte sie sich in die Höhe, was Fred schrumpfende Männlichkeit herausrutschen ließ, drehte sich um, legte ihre Arme um Freds Nacken und küsste ihn. „Danke! Ich habe seit Wochen von diesem Moment geträumt. Nicht unbedingt auf Deinem Flugboot, aber besser als nichts."

In diesem Moment hörten sie Freds Flugingenieur. „Fred! Der Tanker kommt! Wo bist Du?"

In Windereile zogen sich die beiden wieder an, richteten ihre Uniformkleidung aus und verließen das Heckschott. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Fähre mit dem Tank-LKW am Rumpf anlegte, sich unter dem Flügel positionierte und den Schlauch in die Höhe hob, damit der Tankvorgang beginnen konnte.

Ohne weitere Umarmung oder gar einen Kuss verließ Hilde mit ihrem Korb das Flugboot durch die Hauptluke und ließ sich zur nächsten Maschine übersetzen, um auch dort die verbliebene Besatzung zu versorgen. Sie winkte nur ein wenig versteckt, als sie das benachbarte Flugboot erreicht hatte und Fred in der Hauptluke seiner Maschine stehen sah. Zugleich fühlte sie, wie sein Sperma langsam aus ihrer Pussy quoll und sich auf ihren Oberschenkeln verteilte. Ein kurzer Besuch auf der Toilette des anderen Flugbootes beseitigte auch dies Problem. Der Rest von Freds Ladung blieb in ihr drin. Und Hilde freute sich darüber wie über einen gebunkerten Schatz.

Die frische Betankung löste das Problem der drei Flugboote. Squadron Leader Bill Wilson blies als erster seine vier Motoren für zehn Minuten am Ankerplatz mit lautem Getöse durch, die bei der Landung zu sehenden massiven Rauch- und Rußfahnen verschwanden nach wenigen Minuten, dann dirigierte er seine Sunderland in Startposition und hatte keine Probleme, sein riesiges Flugboot mit Vollgas über die Havel zu jagen und abzuheben. Freds und die dritte Sunderland folgten nach dem gleichen Procedere und machten sich auf den verspäteten Heimflug nach Hamburg-Finkenwerder. Dort angekommen, erhielten sie beim Abschlussbriefing eine durchaus alarmierende Zusatzinformation vom Standortkommandierenden:

„Der zivile Tankwagenfahrer, der für die Betankung der drei betroffenen Maschinen verantwortlich ist, ist verschwunden und nirgendwo auffindbar. Wir untersuchen derzeit, ob die im Flug aufgetretenen Treibstoffprobleme nicht das Resultat eines kommunistisch motivierten Sabotageaktes sind. Bis dahin haben wir für die Flugbenzinversorgung aller Flugboote besondere Sicherheitsvorschriften erlassen."

Diese Information löste ziemlich erregte Diskussionen zwischen den betroffenen Crews aus. Niemand von Ihnen hatte in dieser hochexplosiven politischen Lage Lust, aus was für technischen Problemen auch immer die engen Begrenzungen des Luftkorridors über der Sowjetischen Besatzungszone verlassen zu müssen.

Für die nächsten vier Wochen änderte sich am Leben von Fred und Hilde nichts mehr. Fred flog täglich in der Morgenschicht nach Berlin, die zunehmende Dunkelheit des Herbstes brachte mittlerweile Starts vor der Morgendämmerung und Landungen auf der Havel, während die Sonne im Osten aufging. Hilde versorgte die Besatzungen der Morgenflüge in gehabter Manier.

Mitte November änderte sich das Wetter, es würde kühler, aber es wurde insbesondere windarm und nebelig. Die Maschinen, die nicht über die modernsten Radareinrichtungen an Bord verfügten, konnten nicht mehr sicher auf den Landflughäfen in Tempelhof und Gatow landen, entsprechend dramatisch ging die tägliche Zahl an Flügen und damit die Transportleistung zurück. Die Hälfte der Sunderland-Flugboote war mit dem modernsten Equipment ausgerüstet, so dass sie in der Lage waren, im reinen Instrumentenflug zu fliegen und zu landen. Trotzdem setzte Freds Sunderland hart auf dem Wasser auf, nachdem die Wasseroberfläche erst aus weniger als fünfzig Meter Höhe zu erkennen war. Durch die Bewegung im Laderaum rissen ein paar Salzsäcke auf und verstreuten den Inhalt. Eigentlich kein Problem, denn die Flugboote waren so konstruiert, dass sie mit korrosiven Zuständen wie beispielsweise Salzwasser schadlos umgehen konnten. Es musste nur aufgeräumt und sauber gemacht werden. Das zweite, eigentlich viel größere Problem war die Orientierung auf dem Wasser nach der Landung. In keine Richtung konnten sie an diesem Vormittag das Ufer erkennen. Ganz langsam kroch die Sunderland nach Kompassangabe in die angenommene Richtung ihres gewöhnlichen Ankerplatzes, als plötzlich eine Schute in kurzer Entfernung vor ihnen auftauchte und zu einem abrupten Bremsmanöver nötigte. Das machte das Chaos im Laderaum noch größer.

Endlich sahen sie die roten Leuchten an der Kaianlage, brachten ihr Flugboot in Position und warteten auf die Schuten, um die Ladung von Salz- und Hefesäcken für die Bäckereien sowie Chemikaliensäcken für die Wasserwerke zu löschen. Fred kletterte aus dem Cockpit in den Laderaum, um sich das Durcheinander selbst anzuschauen und abzuschätzen, wie lange die Entladung und die Reinigung dauern würde. Dabei rutschte er auf halbem Weg mit einem Fuß von der feuchten Leiter ab, konnte sich nicht mehr festhalten und fiel krachend bis auf den Boden des Laderaums. Sofort spürte er einen stechenden Schmerz in seinem linken Unterschenkel und schrie so laut auf, dass sowohl sein Co-Pilot als auch sein Navigator ihn hörten und umgehend hinterher kamen.

Fred lag in gekrümmter Haltung auf dem Boden und hielt sein linkes Bein. Tränen rannen ihm über sein schmerzverzerrtes Gesicht. „Mein Bein! Ich glaub, ich hab mein Bein gebrochen!" stieß er Wort für Wort hervor und schrie bei der ersten Berührung durch seine Crewmitglieder erneut laut auf.

„Ich fordere über den Tower die Sanitäter an", erklärte Harry, kletterte wieder ins Cockpit und führte seine Ankündigung aus. Währenddessen hatte die erste Schute angelegt und der Navigator die Hauptluke geöffnet. Hilde war mit dieser Schute bereits übergesetzt und kniete nun neben ihrem geliebten Piloten und spendete ihm Trost. Wenig später setzten auch zwei RAF-Sanitäter, die mit ihrem Klein-LKW vom Flughafen zur Pier gefahren waren, zum Flugboot über und untersuchten Fred so gut es ging.

„Ich vermute einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Unterschenkel", diagnostizierte der Sanitäts-Sergeant nach einer ersten Untersuchung. „Wir legen Ihnen jetzt eine geschienten Verband an und bringen Sie dann an Land", informierte er Fred. Hilde kniete unverändert neben Fred und streichelte tröstend seinen Kopf, während die Sanitäter ihre Ankündigung fachmännisch umsetzten. Dann richteten sie Fred auf, der, sich auf Schultern aufstützend, einbeinig zur Ladeluke humpelte und dann unter kräftigen Schmerzen sich durch die Luke auf die davor liegende Schute durchzwängte. Wenige Minuten später hatten ihn die Sanitäter an Land auf eine Bahre gelegte und in ihren Sanitäts-LKW verladen.

„Wo bringen Sie den Flight Lieutenant hin?" konnte Hilde noch den Fahrer-Sanitäter fragen, bevor dieser sich hinters Lenkrad setzte. „Direkt ins Militärkrankenhaus am Kladower Damm. Das Bein muss garantiert geröntgt werden, bevor die Stabsärzte über die weitere Behandlung entscheiden." Dann fuhr er sofort los.

Nach Ende ihrer Morgenschicht setzte sich Hilde auf ihr Fahrrad und radelte zum britischen Militärkrankenhaus, um mehr über Freds Zustand zu erfahren. Zu ihrem großen Erstaunen erfuhr sie an der Pforte, dass er bereits auf ein Zimmer verlegt worden war. „Ist es möglich, Flight Lieutenant Miller zu besuchen? Ich versorge ihn und seine Crew jeden Tag und habe den Unfall miterlebt."

Der diensttuende Wachsoldat schaute sich Hildes Dienstausweis vom Fliegerhorst Gatow an und nickte. „Zimmer 304. Zweiter Stock."

Wenige Augenblicke später stand Hilde an Freds Bett. Zwei weitere Betten in dem Zimmer waren ebenfalls mit verwundeten Soldaten belegt, das vierte Bett war leer. Hilde wagte es nicht, Fred mit mehr als einem Handschlag und einem angedeuteten Luftkuss zu begrüßen, aber sie konnte sehen, dass ihr Geliebter sich ungeheuer freute, sie zu sehen.

„Wie geht es Dir? Was haben die Ärzte gesagt?"

Fred grinste schwach und zuckte mit seinen Schultern. „Wie soll es mir schon gehen? Wie Du siehst, nicht ganz so gut. Glatter Bruch von Schien- und Wadenbein, etwa eine Handbreit über dem Knöchel. Hat aber keine offene Wunde, so dass sie die Hoffnung haben, dass beides ohne Operation von allein zusammenwächst. Ist jetzt alles eingegipst." Er schlug die Bettdecke zurück, so dass Hilde den Gips, der von oberhalb des Knies bis über den Knöchel ging, besichtigen konnte.

„Wie lang wird das dauern?"

„Wenn alles gut geht, sechs Wochen. Nach drei bis vier Wochen wird dieser Gips aufgeschnitten, dann noch einmal geröntgt. Wenn alles gut aussieht, bekomme ich einen Gehgips und kann mich dann mit Krücken bewegen."

„Und so lange bleibst Du hier?"

„Zumindest bis der Gehgips drankommt."

„Gut", sagte Hilde entschlossen. „Ich werde jeden Tag zu Besuch kommen. Und wenn Du irgendetwas brauchst, musst Du es mir sagen."

Fred strahlte sie an und ergriff mit beiden Händen ihre rechte Hand. „Du bist so gut zu mir, Hilde. Schön, dass es Dich gibt."

Am darauffolgenden Nachmittag kam Hilde mit einigen Neuigkeiten. „Deine Maschine ist gestern Nachmittag mit Deiner Crew von einem Flight Officer heimgeflogen worden, der als Passagier aus Hamburg mitgekommen war."

„Gut, dass das dicke Mädchen wieder fliegt. Die Stadt braucht jede Tonne Ladung."

Hilde grinste schwach. „Und das ist das Problem. Seit heute Nacht ist der Nebel über Berlin so dick, dass der Flugbetrieb auf RAF Gatow fast vollständig eingestellt worden ist. Die Flugboote fliegen überhaupt nicht. Keine fünfzig Meter Sichtweite im Moment. Auch in Tempelhof soll es weitgehend zum Stillstand gekommen sein."

„Oh mein Gott." Freds Stirn hate sich in tiefe Sorgenfalten gelegt. „Die Stadt braucht unsere Transporte jeden Tag!"

„Aber es geht nichts mehr. Der Tower ist Gatow kann noch nicht einmal aufs Rollfeld sehen, geschweige denn auf die Start- und Landebahn."

„Puh." Fred schaute seine Geliebte fragend an. „Und nun?"

„Wir werden auch das durchhalten. Der Nebel kann ja nicht ewig dauern."

Hildes Optimismus war ein bisschen wie Pfeifen im Walde. Denn der fette Nebel, der die Luftbrücke fast vollständig zum Erliegen brachte, hielt unglaubliche elf Tage an und löste sich erst am 6. Dezember wieder auf.

Fred freute sich jeden Tag auf Hildes Besuch, es war sozusagen der Höhepunkt eines ansonsten unglaublich langweiligen und langsam fortschreitenden Tages. Er war ja nicht krank, sondern „nur" verletzt. An zwei aufeinanderfolgenden Nachmittagen hatten er und Hilde Glück, sie waren während ihres Besuchs allein auf Freds Krankenzimmer.

„Darf ich Dich ein wenig entspannen?" fragte Hilde mit einem hintergründigen Grinsen. Bevor Fred überhaupt begriffen hatte, was sie damit meinte, war ihre rechte Hand bereits unter sein Betttuch und in seine sehr weite Unterhose geschlüpft und hatte das Ziel ihrer Entspannungsbehandlung bereits fest im Griff.

Fred lehnte sich seufzend zurück und schloss seine Augen. „Nichts lieber als das."

„Wie lange ist Dein Zimmerkamerad weg?"

„Vermutlich noch eine Stunde. Hat seine Entlassungsuntersuchung. Das dauert für gewöhnlich."

„Gut!" Hilde machte mit ungebremster Eifer weiter. Das Ergebnis ihrer Handbehandlung war deutlich zu spüren, Fred stand bereits nach wenigen Minuten vor dem Explosionspunkt. „Jetzt?" war Hildes klare Frage.

„Ja, und wie!" stöhnte Fred eine wohlige Antwort.

Mit einer flinken Handbewegung ihrer freien Hand schubste Hilde das Betttuch beiseite, zog Freds Unterhose nach unten und stülpte ihren Mund über seinen bereits zuckenden Schwanz. Keine Sekunde zu spät, Fred kam mit ungeheurer Macht und nur sein Gipsbein hinderte ihn daran, seinen Po anzuheben und seinen Schwanz noch tiefer in Hildes Mund zu schieben. Erfahren, wie sie war, sorgte seine Geliebte dafür, dass kein Spritzer daneben ging und das Bett sauber blieb.

Eine Minute später entließ sie seine schrumpfende Männlichkeit aus ihrem Mund, schaute ihn an und leckte sich lasziv mit der Zungenspitze über die Lippen. „Ich liebe Deine Sahne", lächelte sie. „Jedesmal wieder. Egal wo."

Fred steckte seine Arme nach ihr aus, umarmte sie und küsste sie im ganzen Gesicht ab. Ihr Mund hatte noch einen Restgeschmack seines eigenen Spermas, aber das störte ihn nicht weiter. Hilde war einfach eine geile Geliebte.

Einen Tag später wiederholten sie das Spiel noch deutlich intensiver, Fred lag nun offiziell allein auf dem Vier-Bett-Zimmer und sie waren zur Besuchszeit absolut ungestört. Dann war diese Gelegenheit vorbei, denn bereits am Abend wurden zwei Bodensoldaten des Fliegerhorstes eingeliefert, die mit ihrem Jeep im dichten Nebel einen Unfall gebaut und sich dabei mit mehreren Knochenbrüchen, Prellungen und anderen Blessuren ernsthaft verletzt hatten.

Am Nikolausabend setzte sich endlich eine Kaltwindfront von Westen her wettermäßig durch und pustete den fetten Berliner Nebel weg. Noch in der Nacht begann der volle Flugbetrieb auf den West-Berliner Flughäfen und auf dem Wasserflughafen auf der Havel. Einen Tag später wurde Freds erster Gips aufgeschnitten; die Ärzte waren nach entsprechenden Röntgenaufnahmen mit dem Heilungsfortschritt zufrieden und steckten Freds bereits deutlich abgemagertes linkes Bein nun in einen Gehgips, so dass er sich wenigstens mit Hilfe zweier Krücken wieder bewegen konnte.

Einen Tag später meldete sich Flight Lieutenant Fred Miller im Büro des Kommandanten des RAF Gatow, Group Captain Sir William Boston. „Ich werde sicherlich auf Wochen noch nicht wieder fliegen können", erläuterte Fred, „aber ich denke, dass ich mit meiner langjährigen Erfahrung an Land und auf dem Wasser auch mit Gipsbein nützliche Arbeit leisten kann, Sir", hatte er als Begründung angegeben.

Der Group Captain freute sich sichtlich über Freds Meldung zum Dienst. „Sie kommen mir wie gerufen, Flight Lieutenant", war seine positive Antwort. „Der für den Winterdienst auf dem Fliegerhorst zuständige Offizier ist vor ein paar Tagen mit dem Jeep verunglückt. Ich brauche dringend einen Ersatz-Offizier, der ihn ersetzt."

„Ich weiß, Group Captain. Lieutenant Cane liegt jetzt auf meinem Zimmer im Hospital."

„Dann kennen sie den Fall ja. Also, ich brauche einen Offizier, der den Räum- und Streudienst zum Wintereinbruch organisiert und seine ihm zugeordneten Soldaten richtig und effektiv einsetzt. Trauen Sie sich die Aufgabe zu?"

Fred lächelte. „Solange ich nicht selbst Schnee schieben muss, wird das funktionieren, Sir."

„Sehr gut. Dann lasse ich gleich einen ihrer Sergeants kommen, damit er Ihnen den Weg weist und Sie in ihre Aufgaben einweist." Er schaute zum Fenster seines Büros auf Flugfeld raus. „Kann sein, dass Sie sehr schnell viel Arbeit bekommen."

Fred lernte schnell, dass ihm eine gemischte Truppe aus britischen RAF-Bodensoldaten und deutschen Zivilkräften zur Verfügung stand, dazu ein Sammelsurium an Fahrzeugen und Spezialausrüstungen für zusätzliche, normale Armeefahrzeuge. „Am schwierigsten hier in Gatow sind Schneeverwehungen", erklärte ihm Sergeant Gibson aus seinen Erfahrungen des Vorjahres. „Wir sind hier sowohl gegen West- als auch gegen Ostwinde von der Natur praktisch ungeschützt. Das heißt, dass wir größere Schneemenge nicht am Rand der Landebahn wie des Flugfeldes aufhäufen, sondern echt beiseite fahren müssen. Sonst wehen wir uns mit dem soeben geräumten Schnee gleich wieder selbst zu." Fred hatte verstanden.

„Haben wir im letzten Winter hier Ausfälle wegen Eisbildung gehabt?" Er entsann sich noch gut an die Zustände in Nord-Schottland während des Krieges, wo das Salzwasser des Atlantik zwar offen, aber alles an Land total überfroren war.

„Nicht so stark. Die einzige richtige Einschränkung durch Eis, die ich erwarte, betrifft die Sunderland-Flugboote. Wenn die Eisbildung und der Eisgang auf der Havel einsetzt, werden die bestimmt ausfallen. Da können wir auch nichts gegen machen."

Fred nickte zustimmend. Nichts war so gefährlich für die großen Flugboote wie feste, im Wasser treibende Gegenstände wie Eisschollen oder große Treibhölzer.

Fred, seine Fliegerkollegen, aber auch die auf die Luftversorgung angewiesene Bevölkerung Berlins, sollten in den Wintermonaten Glück haben. Die extrem strengen Winter 1945/46 und 1946/47 wiederholten sich nicht. Im Gegenteil: zwar entstand nach Weihnachten Eis auf der Havel, die den weiteren Einsatz der Flugboote unmöglich machte, aber der Winter verlief vergleichsweise mild und mit relativ wenig Schneefall.

Zum Weihnachtsfest war Fred zum ersten Mal in die kleine, gemeinsame Wohnung von Hilde und ihrer Freundin Inge eingeladen. Dabei lernte er auch zum ersten Mal Hilde vierjährige Tochter Martha kennen, die er in den vergangenen Wochen immer wieder mit kleinen Schokoladenriegeln aus seiner eigenen Ration hatte versorgen lassen.

„Bist Du der Schokoladenpilot?" begrüßte ihn das hellblonde Mädchen mit seinen zwei lustig geflochtenen Zöpfen ganz keck. Als Fred die Frage bejahte, machte Martha einen Knicks vor ihm und reichte ihm noch einmal die Hand. „Ich will mich ganz doll für die Schokolade bedanken, die Mama immer wieder von Dir mitgebracht hat. Ich liebe Schokolade und habe sie mir immer ganz doll eingeteilt, damit sie so lang wie möglich ausreichte."

Freds Deutschkenntnisse waren immer noch rudimentär, aber Marthas Freude und Dankeschön hatte er verstanden. Spät am Abend musste Fred dann doch in seine Unterkunft auf dem Fliegerhorst zurückkehren. Hildes und Inges Wohnung hatte genau zwei Betten, in denen die Frauen jeweils mit ihren Kindern schliefen. Da passte beim besten Willen kein erwachsener Mann mit Gehgips mehr hinein.

„Der Zeitpunkt wird kommen, an dem wir beide ganz normal gemeinsam zu Bett gehen können", beschwor Hilde ihn beim Abschied. „Ich glaube ganz fest daran." Sie standen lange in einer engen Umarmung an der Haustür bis der Taxifahrer schon ungeduldig hupte. Er wollte nicht noch länger auf die lukrative, in harter Währung zu bezahlende Fuhre warten.

Ob mit Gehgips oder ab Anfang Januar nur noch mit einem spindeldürren und wenig belastbaren linken Unterschenkel und an Krücken, Fred Miller bewährte sich als effektiver und erfolgreicher Organisator des Winterdienstes auf RAF Gatow so gut, dass ihn Group Captain Boston Mitte Februar in sein Büro rufen ließ.

„Sie machen einen guten Job", eröffnete der Group Captain das Gespräch. „Es ist erfreulich festzustellen, dass wir hier bisher nur unwesentliche Unterbrechungen des Flugverkehrs durch den Winter hatten."

Fred bedankte sich für das Lob. „Leider können wir gegen den Eisgang auf der Havel nichts machen. Ich vermisse ein wenig die Sunderlands."

Group Captain Boston lachte laut auf. „Wie lange sind Sie Flugboote geflogen, Lieutenant?"

„Zehn Jahre, Sir. Catalinas und Sunderlands."

„Wollen Sie zurück in den Pilotensitz, wenn Ihr Bein wieder voll belastbar ist?"

Fred zuckte leicht mit den Schultern. „Das ist all die Jahre mein Dienstplatz gewesen, Sir. Viele, viele Meilen einsam über den Weltmeeren. Und nun als Blockadebrecher zur Versorgung von mehr als zwei Millionen Menschen."

„Und niemand von uns weiß, wie lange die Sowjets ihr Spielchen fortsetzen wollen." Der Group Captain klang entschlossen. „Aber wir beweisen der Roten Armee und ihren Herren in Moskau gerade, dass wir uns von ihnen nicht ins Bockshorn jagen lassen. Mittlerweile beherrschen wir die Luftbrücke so gut, dass wir das im schlimmsten Fall auch noch ein Jahr und mehr durchhalten."