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The Beautiful Black Bull 04

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16:52 Uhr

Gedankenverloren schwebte mein Blick in die Ferne, während die Geräusche dumpfer Vibrationen und abrollender Autoreifen auf Asphalt meine Gedankenblase in monotones Rauschen hüllten. Wir fuhren die Schnellstraße zurück nach Hause. In meinem Kopf hallten die Worte meines Vaters nach, als er Nicole zum Abschied in den Arm genommen hatte.

„Bis bald Schwiegertochter ... bleib anständig, mein Mädchen."

Er sagte es immer mit einem besonders warmherzigen Ausdruck, wenn er diese rituelle Abschiedsformel gebrauchte. Heute schien mir diese Warmherzigkeit von einer latenten Besorgnis verzerrt worden zu sein. Verschmitzt lächelnd gab Nicole meinem Vater einen Kuss auf die Wange, zwinkerte ihm zu und nickte artig. Danach gaben der alte Mann und ich uns die Hand. Wie üblich betrachtete er mich mit einem Ausdruck von väterlichem Wohlwollen und ließ auch mir seinen üblichen Abschiedsgruß zuteilwerden.

„Pass gut auf deine Familie auf mein Sohn!"

Ich wölbte meine Brauen und stutzte kurz. Mir war in jenem Moment nicht klar, warum. Mit einem Schönwettergrinsen schob ich meinen aufmerkenden Ausdruck bei Seite, klopfte meinem alten Herren gegen die Schulter und versicherte ihm die Selbstverständlichkeit seines Anliegens.

„Na klar alter Mann! Das tue ich doch immer!"

„... Pass gut auf deine Familie auf mein Sohn!" Dieser Satz schwirrte jetzt seit ungefähr fünfzehn Kilometern wie ein blinkender Satellit in meinem Kopf umher. Mir war inzwischen klar, warum ich gestutzt hatte. Das väterliche Wohlwollen war von der gleichen, kaum wahrnehmbaren Besorgnis begleitet wie, ich sie auch bei Nicoles Verabschiedung registriert hatte. Jener Unterton hatte mein Gewissen angezapft. Die rituelle Abschiedsformel meines alten Herren war von Floskel gleicher Bedeutungsleere zu einer den Verstand umzingelnden Bedeutungsschwere mutiert. Nachdenklich sah ich in den Rückspiegel. Majas unbekümmerte Kinderseele war in einen tiefen Schlaf gesunken. Wie ein Engel schlummerte die Kleine und für einen Moment verleitete mich jener kreisende Satellit dazu, unser Abenteuer mit Aman ernsthaft in Zweifel zu ziehen.

Durfte man während einer noch so jungen Elternschaft ein derart riskantes Spiel treiben? Ich sann über diese Frage nach und kam zu keinem eindeutigen Schluss. Letztlich war jener väterliche Appell, gut auf die Familie acht zu geben, aus meiner Sicht nicht gleich zusetzen mit einem Verzicht auf erotische Abenteuer. Vielmehr schien es mir eine Mahnung dafür zu sein, nicht nur triebgesteuert zu agieren, sondern auch der Vernunft Raum zu geben. Doch es war genau so gut möglich, dass mein Fetisch mich mit dieser Interpretation des väterlichen Appells auf einen gedanklichen Nebenpfad locken wollte, der verharmloste, was in Wahrheit brandgefährlich war.

Ich zog mich aus meinen Hin und Her wogenden Gedanken zurück und sah zu meiner Frau. Ihr Blick fiel aus der Seitenscheibe und war in die Ferne gerichtet. Ich tastete nach ihrer Hand und wir verflochten unsere Finger miteinander. Die blasse Miene rollte die dunkle Kopfstütze entlang in meine Richtung. Nicole lächelte sanft und ihre blauen Augen verströmten wieder jene liebevolle Wärme.

„War ein schöner Tag bei deinen Eltern!"

„Ja! Wir hatten unseren Spaß!"

Ich zwinkerte ihr zu. Ein verschmitzter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Dann schweifte ihr Blick wieder dem Horizont entgegen. Denkerfalten kerbten sich in ihre Stirn. Nähe suchend ließ sie ihren Kopf auf meine Schulter kippen, während weiche Lippen wie beiläufig über meinen Handrücken strichen. In meinem Kopf echote wieder jenes Geständnis über Nicoles Liebe zu langen Schokopralinen. Erinnerungen an den gestrigen Abend erhoben sich wie Geister in meinem Kopf. Das tiefe und zufriedene Seufzen unseres afrikanischen Nachbarn wälzte sich durch meine Hemisphären, während sich die Sequenz von Nicoles wogendem, dunklen Haarschopf zwischen Amans Beinen abspulte. Die Ameisen in meinem Bauch wuselten wild durcheinander. Das bedeutungsschwere Kreisen jenes mahnenden Satelliten degenerierte zu einem leisen Fiepsen in einer weit, weit entfernten Umlaufbahn. Ein stetig tröpfelndes Flüstern trat in den Vordergrund.

„...You'll soon find that it's more fun with me!..."

Ich prustete einen kräftigen Atemzug aus meinen Lippen hervor und versuchte so, jenes Wuseln auseinanderstrebender Ameisen wieder in ruhigere Bahnen zu lenken.

„Woran dankst du gerade Frank?"

Ihre Stimme war ganz sanft mit einem Anflug von Neugier und doch hatte ich das Gefühl, dass in ihren Worten keine Frage mitschwang, sondern eher eine Vermutung. Irgendwie schien sie zu ahnen, in welche Richtung meine Gedanken liefen und der Schluss lag für mich nahe, dass auch in Nicoles Kopf Erinnerungen unserer Ménage-à-trois ihre Kreise zogen. Bisher hatten wir nicht die Zeit gefunden, über jenes konspirative Stelldichein miteinander zu reden oder darüber, wie es weiter gehen sollte. Ich blickte in den Rückspiegel. Unsere Tochter schlief immer noch tief und fest. Wir waren unter uns und wälzten die gleichen Gedanken. Eine günstige Gelegenheit, sich ein wenig auszutauschen.

„An gestern Abend! ... An dich und ... Aman!"

Einen Moment entfaltete sich ein knisterndes Schweigen zwischen uns. Das Wogen in meinem Unterleib nahm an Intensität zu. Nicoles Kopf ruhte nach wie vor auf meiner Schulter. Dann drehte sie meine Hand und küsste sich mit ihren weichen Lippen durch meinen Handteller.

„Willst du wissen, was Aman mir zugeflüstert hat?"

„Ich ... kann es mir denken! Vermutlich will er dich treffen! ... Habe ich recht?"

Stummes Nicken regte sich auf meiner Schulter, während sich die Zärtlichkeiten meiner Frau saumselig durch meine Handinnenfläche zogen. Ein halber Kilometer grauen Asphalts rauschte unter uns davon, bevor eine stetig keimende Erregung mich weiter bohren ließ.

„Heute?"

Der anschmiegsame dunkle Schopf meiner Frau bestätigte auch diese Frage mit einem stummen nicken. Ich schluckte. Mein Blick sprang zu der Uhr in der Instrumentenkonsole. Die digitalen Ziffern leuchteten mit fast schicksalhafter Weissagung daraus empor. Es war genau 17:00 Uhr. Eine Zeitmarke, die das Gewusel in meinem Bauch merklich anschwellen ließ. Nicoles Telefonat kam mir wieder in den Sinn und noch bevor mein Verstand mich bremsen konnte, stellte ich die nächste Frage.

„Willst du ihn denn gerne treffen?"

Als ich mich diese Worte sagen hörte, wurde aus dem Wuseln in meinem Unterleib ein Toben. Nicoles Blick streckte sich mir entgegen, ohne dass sie ihren Kopf von meiner Schulter hob. Ihre blau glimmenden Augen lugten unter dunklen Haarsträhnen hervor. Sie sah ein wenig überrascht aus, wenngleich ich auch ein erregtes Flattern zwischen ihren feinen Linien erahnte.

Mit einem Mal hatte ich den Eindruck, dass sich ganz unverhofft etwas anzubahnen schien. Das Knistern nahm zu. Eifersucht drängte sich in meinen Verstand. Mein Fokus wechselte in schneller Frequenz zwischen Fahrbahn und der schwankenden Miene meiner Frau hin und her. Ich hörte weder ein „Ja" noch ein „Nein" aus ihrem Mund. Nur bedeutungsvolles Schweigen, welches sich wie ein Bogen zu spannen begann. Einen langen Moment hielt sie ihre Antwort in der Schwebe, bis ich schließlich ein heiseres Wispern vernahm.

„Ich dachte, du wolltest die Wette gewinnen? Außerdem weiß ich nicht, ob das eine gute Idee wäre Frank. Gleich am nächsten Tag ... das nächste Treffen ... Ist vielleicht ein bisschen viel ... oder nicht?"

Ihr Flüstern öffnete einen weiten Fächer von wunderbarer Spannweite, der alles offenließ. Keine Zustimmung, aber auch keine Verneinung. Nur ein verheißungsvolles „Vielleicht". Im ersten Moment hatte ich den Eindruck, dass Nicole ein „Nein" von sich geben wollte. Doch der kleine Dämon in ihr stutze jenes „Nein" zurecht und heraus kam schließlich nicht mehr als ein vorgeschobenes und halbherziges Zweifeln. Mit einer weiteren Überlegung setzte ich nach.

„Es soll natürlich nichts Alltägliches werden. Doch wenn die Urlaubszeit erst ein Mal vorbei ist und der Alltag uns wieder in ein enges Korsett hinein presst, werden wir deutlich weniger Zeit für solche „exotischen" Abende haben ... Habe ich recht?"

Nicole blickte mich weiter unverwandt an und schien zu überlegen. Sie begann auf ihrer Unterlippe zu knabbern und ich konnte sehen, wie sich hinter ihrer zarten Miene ein sündiger Gedanke an den nächsten reihte.

„Und was ist mit der Wette?"

„Na ja, ...wir rufen ihn ja nicht an. Und wenn er zu dem Schluss gelangt, dass du dich ohne mein Wissen mit ihm triffst und du ihn in diesem Glauben lässt, dann hat die Wette meinem Erachten nach weiterhin bestand."

„... Was bedeuten würde, dass ich ihn ... alleine ...."

„Ja! ... Du, ... du müsstest ihn ... allein treffen! Ich muss zugeben, ich ... weiß nicht, ob mir das gefällt, ... auch wenn dieser Gedanke mich bis in die Haarspitzen erregt."

Nicoles Ausdruck bekam etwas Schwebendes. Fasziniert folgte ich ihrem metamorphosierendem Mienenspiel. Jener lüsterne Dämon erwachte und begann sich in ihrem weichen, unschuldigen Antlitz zu rekeln. Auf halbem Weg jedoch stockte diese Verwandlung unvermittelt. Nicole entließ einen kräftigen Atemstoß und ihr Blick rollte zurück auf die Straße. Ihr Kopf schmiegte sich noch fester in meine Schulter. Ihre Finger drückten sich fest um meinen Arm, so als wolle sie mich nie wieder loslassen. Augenscheinlich gewann die Vernunft in meiner Frau gerade die Oberhand, während der kleine lüsterne Dämon das Nachsehen hatte.

Ein Teil in mir jubelte über diese abrupte Wendung und dem Obsiegen der Vernunft. Doch gleichzeitig schlug sich ein Gefühl der Enttäuschung in meinem Sentiment nieder. Mein gefrusteter Fetisch ging seufzend zu Boden und krümmte sich wie ein Junkie, dem man seine Droge vorenthielt. Zwiegespalten schickte ich meinen Blick in die Eintönigkeit des grau fließenden Asphalts zurück, während wir den Rest der Autofahrt aneinander gelehnt und in einträchtigem Schweigen verbrachten.

...

18:55 Uhr

Mit einem glucksenden Grinsen lugte der schwarze Schopf meiner Tochter knapp über die Gitterstäbe ihres Kinderbettes hinweg. Ihre kurzen Arme streckten sich nach dem Tee Fläschchen, das über ihr schwebte. Schließlich entrissen mir die kleinen Finger den Schlummertrunk. Zufrieden plumpste sie auf ihren gut gepolsterten Windelhintern und begann an dem Gummistutzen der Flasche zu nuckeln. Mit einem Lächeln strich ich ihr über den dichten, dunklen Monchhichischopf, flüsterte ein finales „Gute Nacht" und entfernte mich.

Als ich aus dem Kinderzimmer trat, schlenderte ich auf der Suche nach meiner Frau durch das Erdgeschoss, doch von Nicole war nichts zu sehen. Ich blieb am Fuße der Treppe stehen, hob meinen Blick und spähte zur halb offen stehende Schlafzimmertür. In Bewegungslosigkeit verharrend horchte ich auf und vernahm das Rascheln von Kleidung. Anscheinend wechselte meine Süße gerade ihre Garderobe. Ich hoffte, sie würde die weinrote Bluse gegen einen Kimono eintauschen. Es war ein wenig irritierend, sich ihr in eindeutiger Absicht zu nähern, während sie die Kleidung meiner Mutter trug.

Ich war fest entschlossen, meine Frau heute Abend nach Strich und Faden zu verführen und zu verwöhnen. Ein beachtlicher Vorrat an sexueller Energie hatte sich im Laufe dieses frivolen Nachmittags angestaut. Diesen Überschuss wollte ich bei einem gemeinsamen Kopfkino wieder loswerden. Ich hoffte, Nicole stand der Sinn nach einem Rollenspiel mit unserem imaginären Black Bull. Dessen reales Abbild gierte vermutlich schmachtend und frustriert in der Scheunenvilla nach meiner Frau und musste doch ohne sie auskommen.

„C'est la vie ... mein afrikanischer Freund!"

Ich grinste in mich hinein. In aufgeräumter Stimmung öffnete ich den Kühlschrank, griff nach einem Weißwein und pfiff dabei die Melodie von Victor Youngs Evergreen -When I fall in love-. Ich füllte etwas Eis in den Weinkühler, stellte die Flasche hinein und schritt mit zwei Gläsern in einer Hand und dem Wein in der anderen auf unsere Ledercouch zu. Mein Pfeifen ging in ein Summen über. Schließlich trällerte ich beschwingt eine ganze Strophe jenes Klassikers.

„...When I give my heart it will be completely

Or I'll never give my heart

And the moment I can feel that you feel that way too

Is when I fall in love with you..."

Ich setze mich auf eines der Lederkissen, zündete eine Kerze an, lehnte mich entspannt zurück und blickte erwartungsvoll in Richtung Wohnzimmertür. Ein paar Minuten später scrollte ich in der Musikbibliothek meines Smartphones nach passenden Songs, um Kerzenlicht und Wein wirkungsvoll zu unterstützen. Als ich das Klackern hoher Absätze auf unserer Holztreppe vernahm, horchte ich auf. Die hallenden Schritte schlenderten aufreizend langsam durch den Flur.

Ich löste mich von dem Handydisplay und sah an dem Kamin vorbei in Richtung Tür. Meine Frau betrat das Wohnzimmer. Verblüfft wölbte ich meine Brauen. Ich hatte erwartet, dass Nicole Barfuß und in ihrem seidigen Kimono zu mir ins Wohnzimmer hinab schweben würde. Stattdessen trug sie ein paar rote Pumps, eine Skinny Bluejeans, einen schwarzen, schulterfreien Stretch Body und unter ihrem Arm klemmte eine Steppjacke. In lais­sez fairer Pose lehnte sie sich gegen die Kaminecke und taxierte mich mit einem geheimnisvollen Lächeln. Sie sah sündhaft sexy aus.

„Warum die Jacke? Ist dir kalt?"

„Nein! ... Ich hatte nur mit dem Gedanken gespielt ein bisschen ... spazieren zu gehen! ... Nach unserer Unterhaltung im Auto dachte ich, ... du wolltest, das wir unsere Urlaubszeit verstärkt für ... exotische Abwechslung nutzen."

Verwirrt wälzte mein Verstand ihre Erklärung hin und her. Ich begriff, dass die angestrebte Zweisamkeit auf der Couch noch warten musste. Offenkundig gab meine Frau einem abendlichen Spaziergang den Vorzug. Doch dann machte es „Klick". Der Funke der Erkenntnis zündete. Blitze zuckten wie ein Feuerwerk durch ein endloses Netz synaptischer Verbindungen. Mein eben noch entspanntes Gemüt begann lichterloh zu brennen. Ihr unerwartetes Vorhaben traf mich wie ein plötzlicher Hammerschlag. Langsam flanierte sie mit ihren langen, schlanken Beinen auf mich zu. Ich spürte einen Stich in meiner Brust und das aufgeregte Flattern in meinem Bauch. Als Nicole vor mir stand, legte sie ihre Jacke über die Couchlehne und blickte auf das Arrangement, das ich in einem Anfall spontaner Romantik aufgedeckt hatte.

„Wein und Kerzenlicht? ... Eine schöne Idee. Dann verschieben wir das ... exotische ... und bleiben heute traditionell ... ist mir genau so lieb Schatz."

Wie in Zeitlupe beugte sie sich zu mir hinab und verschränkte ihre Hände hinter meinem Nacken. Eine Wolke blumiger Duftmoleküle wallte von ihrem Körper auf mich nieder und umnebelte meinen schwirrenden Verstand. Mit einem verführerischen Lächeln sah Nicole mich an.

„Dann gehe ich noch einmal hoch und ziehe mich wieder um ... oder einfach nur aus! ... Nicht weglaufen hörst du!"

Ich schloss die Augen und nahm noch einen Atemzug jener blumigen Wolke, die sich wie eine Dunstglocke über meine Frau gestülpt hatte. Die Eifersucht begann in mir zu brodeln, als mir bewusst wurde, was sie da aufgelegt hatte. Jenes Parfum war ein Geschenk von mir zu unserem Hochzeitstag. Nichts duftete auf ihrer marklosen Haut besser. Ein Bouquet für besondere Momente. Ein bis heute exklusives Vergnügen nur für mich! Ihren Ehemann! Ich löste mich aus meiner Starre und stieß ein heiseres Stottern hervor.

„Wo ... wo wolltest du denn hin?"

Eine rhetorische Frage, deren Antwort ich bereits kannte. Doch ich wollte es aus dem Mund meiner Frau hören. Große, eisblaue Augen funkelten mich an. Ein Zögern lag in ihrer sanften Miene. Sie balancierte ihre Unterlippe unter den zwei Schneidezähnen Hin und Her und schien zu überlegen. Mein Blick tauchte unter ihr spitzes Kinn hinweg. Ihre Schlüsselbein-Knochen bogen sich als weich geschwungene Schattierung bis zu den frei liegenden, blassen Rundungen ihrer Schultern entlang. Ein milchweißer, wie aus Porzellan gegossener Traum, der sich sündhaft weit ihren Oberkörper hinab zog, bis zu dem schwarzen, offenherzigen Saum ihres eng anliegenden Bodys. Ein feingliedriger, blumig duftender Augenschmaus. Und alles für ihn! ... Mr Super-Duper Black Mountain Africa!

Ein warmes Lächeln schmolz sich in ihre Grübchen und das Zögern in ihrem Blick löste sich auf. Sie neigte ihren Kopf vor, küsste mit ihren weichen Lippen meine Halsbeuge entlang und holte mit sanfter Stimme zum nächsten Hammerschlag aus.

„In die Scheunenvilla ... zu meinem Black Bull!"

Meine Schläfen pochten. Mein Herz klopfte wie eine Buschtrommel. Mein Magen sackte ins Bodenlose, als säße ich in einer Achterbahn. Ich inhalierte einen tiefen Atemzug. Ihre Worte fluteten meinen Körper mit Hormonen in toxischer Konzentration. Sie „brainfuckte" mich schon wieder und schien jedes Zucken in meiner Miene genau zu registrieren. Ihr Lächeln bekam etwas Andächtiges. Schließlich setzte sie ihrem letzten Kanonenschlag einen nachträglichen Schalldämpfer auf.

„Oder zu Bianka ... oder einfach nur ein Stündchen im Dorf spazieren. Was immer deine Fantasie beflügelt, mein Schatz!"

Ihr knisterndes Flüstern zog einen Schweif aus heißem Atem hinter sich her. Es war, als würde ein lüsterner Dämon seinen Odem mit einem liebevollen Singsang in mein Ohr speien. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Plötzlich war Aman nur noch eine von drei Möglichkeiten. Dieses kleine Biest verschleierte ihr Vorhaben, blieb wage und spielte bewusst mit meinem Fetisch. Als würde man einem Hund einen Knochen hinhalten und diesen immer wieder wegziehen, kurz bevor er zuschnappte.

Ihre Lippen wanderten über meinen halb offen stehenden Mund und versiegelten diesen. Es wurde ein langer Moment hingebungsvoller Züngelei. Meine Gedanken versanken in Fetisch getriebener Fantasie. Durch meinen Verstand tobte ein Kopfkino, das weißglühende Eifersucht und unbändige Lust hinter sich her zog. Schließlich hoben ihre perfekt geschwungenen Lippen wieder ab, schwebten davon und entfalteten ein betörendes Lächeln.

„Ich liebe diesen jungenhaften, aufgeregten Ausdruck in deinem Gesicht Frank. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr es mich erregt!"

Ich senkte meine Lieder und atmetet tief durch. Den Rausch genießend lächelte ich in mich hinein. Schnelle, flinke Finger machten sich plötzlich an Knopf und Reißverschluss meiner Hose zu schaffen. Einen Moment lang ließ ich meine Frau gewähren, doch dann umfasste ich ihre Handgelenke und Nicole hielt inne. Fragend sah sie mich an.

„Was ist? ... Was möchtest du Schatz?"

„Ich ... weiß es nicht genau Süße."

„Soll ich hochgehen und mich nackt auf unser Bett legen ... oder nackt wieder herunter kommen ... oder soll ich doch Bianka besuchen? ... Oder ... vielleicht doch meinen hübschen, großen Afrikaner?"

Nicole setzte ihr zärtliches Lippenspiel an meinem Hals fort. Ihr liebliches Säuseln versetzte mich in Raserei, doch mein Verstand hielt dagegen. Die Stimme meines Vaters begann in meinem Kopf zu kreisen. ... „Pass auf deine Familie auf!" ... Der Satellit sendete wieder sein mahnendes Funkfeuer und er hatte recht. Welcher vernünftige Ehemann würde seine Frau alleine in ein Haus gehen lassen, das von fremden, sexuell unterversorgten Männern bewohnt wurde? Außerdem ... Was würden Nicoles Schüler denken, wenn eine verheiratete Frau und Mutter einem von ihnen einen Besuch abstatte und sich mit diesem „Einen Glücklichen" auf dessen Zimmer zurückzog.

Die Bedenken rasten durch meinen Kopf. Doch wurden sie zunehmend ausgebremst durch die weichen Lippen meiner Frau. Schließlich knabberte sie an meinem Ohr. Ein Schauer flutete meinen Rücken hinab, gefolgt von einer Gänsehaut. Mein Kopf sank zurück auf die Rückenlehne. Ich schloss meine Augen und meine Fantasie fabulierte die verheißungsvolle Sequenz einer zusätzlichen Nachhilfestunde in der Scheunenvilla herbei. Doch jenes enervierende Funkfeuer hörte nicht auf, seine mahnende Botschaft in Dauerschleife zu wiederholen.