Wir Sind Nicht Allein - Teil 02

„Was ist passiert?" fragte ich entsetzt und besorgt „sie wird doch überleben?"

„Ja, natürlich wird sie überleben" sagte Sue „allerdings für ihr ungeborenes Kind wird es schwierig. Die unterschiedliche DNA ist in der Umstellungsphase von Kate ein Problem für das Kind. Es ist nicht vorausberechenbar wie es sich entwickeln wird."

„Wird es gesund sein?" fragte ich.

„Das kann man nicht mit Bestimmtheit sagen" antwortete Sue ehrlich „es besteht eine Wahrscheinlichkeit von fast siebzig Prozent, dass sie das Kind auf natürliche Weise verlieren wird, da es der Körper abstößt."

Ich fühlte mich noch nie in meinem Leben so hilflos. Was sollte ich tun? In meinem Kopf drehte sich alles, Kate, unser Kind, ich konnte mich nicht entscheiden, was wichtiger war.

Sue sah mich an, registrierte meinen Konflikt und blieb erstmal still.

Nach einem Moment sagte sie leise „Sir, wenn ich mir einen Kommentar erlauben darf?"

„Ja, gerne Sue. Alles was mir hilft."

„Kate ist im ersten Monat, und es ist unwahrscheinlich, dass sie von ihrer Schwangerschaft weiß. Statistisch gesehen sind die Überlebenschancen gering, somit wäre die logische Entscheidung eine Abtreibung. Ich weiß, dass ihnen das als radikaler Schritt erscheint, allerdings sprechen wir bei einem Monat noch nicht von eigenem Leben. Es ist eine befruchtete Eizelle, die sich eingenistet hat und beginnt sich zu entwickeln."

„Wird sie danach wieder Kinder bekommen können?"

„Auf jeden Fall, und wenn die DNA-Anpassung abgeschossen ist, werden es gesunde Kinder sein" sagte Sue.

„Wann wird die Anpassung abgeschlossen sein?"

„Wenn es in etwa in den Tempo weitergeht, dann vermutlich in einem Jahr" sagte Sue „man kann aber nicht mit Sicherheit sagen, ob sie eine vollständige Anpassung durchmacht."

„Ich kann das trotzdem nicht entscheiden" sagte ich.

„Das kann ich verstehen" meinte Sue „wir können auch Kate mit in die Entscheidung einbeziehen und in ihrer Entscheidung hinter ihr stehen."

„Ja, so machen wir das" sagte ich „das ist das beste."

Sue weckte Kate auf die sofort die Augen aufschlug und uns ansah.

„Was ist mit mir?" fragte sie.

Sue sah mich an und sagte „soweit ist alles in Ordnung, alle Werte normal. Es gibt kleine Komplikationen bei deiner Schwangerschaft."

„Bei meiner was?" rief sie.

„Du bist schwanger im ersten Monat, doch deine DNA-Anpassung, die noch nicht abgeschlossen ist, schafft kleine Probleme" sagte Sue.

„Welche Probleme?" fragte Kate leise.

„Deine DNA passt sich noch an, und durch diese Anpassung könnte bei der Entwicklung während der Schwangerschaft ein Konflikt in der befruchteten Eizelle entstehen, der zum Absterben des Fötus führen würde" erklärte Sue.

„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind überlebt?" fragte Kate.

„Die liegt bei etwa dreißig Prozent" sagte Sue.

„Und nach der Geburt?" fragte sie weiter.

„Ein DNA-Defekt kann nicht ausgeschlossen werden" sagte Sue analytisch.

„Was würden sie mir empfehlen?" fragte Kate.

„Wir haben diese Frage schon besprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dich in jeder Entscheidung zu unterstützen" antwortete Sue.

„Ihr sollt mir helfen" sagte Kate traurig „ich kann das nicht alleine entscheiden."

„Also medizinisch gesehen würde ich zu einer Abtreibung raten, da die Schwangerschaft erst im ersten Monat und somit die Entwicklung im Anfangsstadium ist" sagte Sue.

„Und was sagst du?" fragte sie mich.

„Ich liebe dich und wünsche mir nichts mehr, als ein Kind mit dir" sagte ich „aber es eilt nicht. Du sollst glücklich und nicht besorgt sein."

Sie sah mich an und Tränen lösten sich aus ihren Augen.

„Ich liebe dich auch" schluchzte sie „bitte hilf mir."

Ich nahm sie in den Arm und sie drückte sich an mich.

Fortsetzung folgt,..... wenn gewünscht