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Alles über Golden Ally

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„Aleyna.", sie sah ihr tief in die Augen. „Stehst du hinter mir?"

Vadim hatte seine Arme auf Michails Schreibtisch abgestützt und sah seinen Bruder darüber hinweg ernst an.

„Wir fassen sie schon viel zu lange mit Samthandschuhen an, Michail. Die Schlampe hat uns heute vor zahlenden Kunden blamiert. Lass mich und meine Jungs am Wochenende bei ihr vorbeischauen. Wir nehmen uns ein paar Tage Zeit mit ihr und bringen ihr schon Respekt bei."

„Dein ‚Respekt beibringen' kenne ich.", antwortete Michail sarkastisch und machte mit den Händen Gänsefüßchen in der Luft. „Ihr übertreibt es nur und am Ende finde ich wieder keinen Käufer. Dann endet sie wie deine Cracknutte Jenny. Ich bin da für Ally an einem Typen aus Dubai dran. Der steht nicht drauf, wenn die Ware beschädigt ist, bevor er dran war."

„Jenny hat wenigstens Respekt und bringt beständig Geld ein. Weißt du wie viele Escort-Jobs deine Ally bisher insgesamt gemacht hat? Zehn! Immer nur, wenn ihr der Typ ‚zugesagt hat'. Wieso lässt du sie das überhaupt entscheiden?"

Es klopfte an der Tür.

„Wer ist da?"

„Ich bin's, Ally."

Michail verdrehte die Augen.

„Was will die Fotze denn jetzt noch?", murmelte er genervt zu Vadim.

Laut sagte er: „Komm rein!"

Alena schob die schwere Tür mühsam auf und ihren Kopf vorsichtig rein.

„Entschuldige, Micha... entschuldigen sie, Herr Konowalow."

„Ally...", er warf Vadim einen bedeutungsvollen Blick zu. „Was kann ich für dich tun?"

„Ich... ich habe darüber nachgedacht was sie gesagt haben. Und...", Ally schritt vorsichtig weiter ins Büro, nun mit leichten Sportklamotten bekleidet, „... ich wollte fragen, ob ich mir die Aufnahmen von heute ausleihen darf. Sie haben Recht. Ich war heute nicht voll da und hab sie hängen lassen. Ich will das beim nächsten Mal besser machen."

Beide sahen sie misstrauisch an.

„Vielleicht fällt mir ja etwas ein, was mir den Einstieg leichter macht. Vielleicht was mit ein bisschen mehr Pisse.", sagte sie gespielt naiv, als würde sie sich dümmlich um ihr Wohlwollen bemühen.

Vadim verzog angeekelt das Gesicht. Er hasste Urin und er hatte keinen Respekt vor Frauen, die dabei mitmachten. Seit ihrem ersten Natursekt-Film nannte er sie, wenig kreativ wie er war, nur noch „Pissschlampe" oder „Pissfotze".

Ganz im Gegensatz zu Michail. Bei den Worten „mehr Pisse", blitzten seine Augen geil auf.

Ally hatte damit erreicht was sie wollte. Beide waren zu sehr damit beschäftigt, über eine vollgepisste Ally nachzudenken, als dass sie darüber nachdachten, was Alena mit den Aufnahmen außerdem noch vorhaben könnte.

Michail war sofort wieder freundlich: „Meinetwegen, Ally. Ich schick dir das Material zu. Du darfst mich auch ruhig weiter Michail nennen. Ich war da eben nur etwas enttäuscht."

„Danke, Boss.", sagte sie lächelnd und verließ schnell den Raum.

Als sie draußen war lehnte Michail sich zufrieden in seinem Sessel zurück.

„Siehst du. Man muss nicht immer nur mit dem Holzhammer vorgehen. Zuckerbrot und Peitsche. Die Kleine ist das Beste, was wir jemals an Land gezogen haben und wird uns eine Menge Geld einbringen."

„Widerliche Hure.", schüttelte Vadim den Kopf.

„Vadim, du solltest dich den Freuden des Natursekts wirklich etwas mehr öffnen.", lachte Michail fies.

Vadim schüttelte sich widerwillig.

Dann wurde Michail wieder ernst: „Aber vielleicht hast du Recht. Vielleicht bin ich zu lasch mit ihr. Wir sollten sie im Auge behalten."

KAPITEL 10: Aleyna

Es war heute das Jahr 2012. Mark war 40 und saß weinend vor dem vollgeschriebenen Block Papier, während draußen bei schönstem Wetter die Vögel zwitscherten.

In den letzten zwei Jahren hatte er sein Leben fast wieder vollständig in den Griff bekommen. Anfangs war er nicht stark genug die Blue Moon Seiten zu meiden, also hatte er sich Filter in seinem PC eingerichtet und erst mit der Zeit eine eiserne Disziplin entwickelt.

Er trank keinen Alkohol mehr, er pflegte sich und seine Wohnung, er hatte einen Job als Hausmeister in dem Hochhaus, in dem er wohnte. Und er hatte mit dem Joggen angefangen.

Noch vor dem Päckchen fühlte er sich stark. Jetzt war er aufgewühlt und die Niederschrift hatte ihm nicht geholfen.

Das Schreiben hatte ihn vieles in einem neuen Licht sehen lassen.

Das Schreiben hatte ihn vieles aber auch intensiv noch einmal erleben lassen.

Alte Wunden rissen wieder auf.

Seine Hand zitterte.

Er starrte auf den letzten Teil seiner Aufzeichnungen. Als er beschrieb wie er auf das Bild seiner leidenden Ex-Frau abgespritzt hatte.

Panik stieg ihn ihm auf. Was war mit ihr danach geschehen? Wie konnte er damals nur so tief sinken? Er hätte wieder zur Polizei gehen sollen. Wieder und wieder und wieder. Egal, wie sehr sie ihn abgestempelt hatten.

Er sprang auf und rannte zum PC. Er deaktivierte alle Filter, die er vor zwei Jahren eingerichtet hatte.

„Du machst einen Fehler!", schimpfte er sich selbst, während seine Finger wie ferngesteuert über die Tastatur huschten.

Er fand keine einzige Seite des Blue Moon mehr online.

Alles was er fand war ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 2011 im Express.

„Kölner Strip-Club Besitzer wegen Menschenhandel festgenommen."

Die Welt begann sich zu drehen.

Es ging um das Blue Moon.

Offenbar hatte die Polizei es in einem schnellen Schlag geschlossen und einen Michail Konowalow verhaftet. Sein Bruder, Vadim Konowalow, war noch immer auf der Flucht. Sämtliche Seiten wurden vom Netz genommen, alle Videos konfisziert.

„Wie kann es sein, dass ich das nicht mitbekommen habe?", durchfuhr es Mark.

Anscheinend war das Thema damals ziemlich groß in den Nachrichten.

„War ich so sehr mit mir selbst beschäftigt?"

Die Liste ihrer Vergehen war lang: Entführung, Freiheitsberaubung, Zwangsprostitution, Menschenhandel, Drogenhandel, Körperverletzung und ja, auch Mord.

Ein Link führte ihn zu einem ausführlichen Dossier über die Brüder und den Fall.

Söhne eines russischen Einwanderers von zwei verschiedenen Müttern. Ohne diese beim Vater aufgewachsen. Dieser verdingte sich auf dem Bau und war nie zu Hause.

Laut Artikel entwickelten die Brüder früh einen Zusammenhalt, der sie schon als Teenager zu gefürchteten Kleinganoven machte. Michail der feiste, gerissene Networker, Vadim der gutaussehende, brutale Schläger. Beide gleichermaßen gewissenlos.

In Köln waren sie von den herrschenden Rockerclubs geduldet, weil sie diese bei ihren Aktionen mit Manpower unterstützten und gute Kontakte zu tschechischen Menschenhändlern hatten.

Von der Verhaftung erhoffte sich die Kölner Polizei wertvolle Informationen über die Strukturen der Rocker-Chapter in Köln. Außerdem hatte man Fragen an Michail im Zusammenhang mit einer verschwundenen Staatsanwältin vor einigen Jahren.

Leider gab die Polizei aus Personenschutzgründen keine Informationen zum Hergang der Verhaftung frei. Es sei nur gerüchteweise ein hektischer Einsatz verbrieft, verrät der Artikel zum Schluss, in dessen Verlauf Vadim Konowalow die Flucht gelang.

Vermuteter Aufenthaltsort: Irgendwo in Tschechien.

Kein Wort zu den Frauen.

Kein Wort über Alena.

Voller Unbehagen wanderte sein Blick zurück zu dem anonymen Päckchen, das er auf sein Bett gelegt hatte.

„Alles über Golden Ally" stand mit schwarzem Edding darauf geschrieben.

Warum sollte ihm das jemand nach so langer Zeit schicken? Und wer?

Vom Schreibtischstuhl ging er zitternd zu seinem Bett und nahm es in beide Hände.

Ein brauner Luftpolster-Umschlag. Kein Absender. Kein Empfänger.

Er fand es vor seiner Wohnungstür, nachdem es überraschend geklingelt hatte. Mark konnte niemanden finden, der es dort abgelegt hatte. Auch die Nachbarn hatten nichts beobachtet.

Er nahm es in beide Hände und öffnete es vorsichtig.

Heraus kam ein Taschenbuch. Sonst war darin nichts. Pinker Einband mit dicken, weißen Lettern für den Titel: „Alles über Golden Ally"

Von Alena Abendschön.

„Sie hat den Namen behalten.", war seltsamerweise der erste Gedanke, der ihn durchzuckte, noch bevor die Erleichterung und danach die fast schon kindliche Aufregung einsetzte.

Er las die Beschreibung auf der Rückseite: „Der tabuloseste Pornostar unserer Zeit geht mit dem Business hart ins Gericht -- Eine absolute Empfehlung."

Er sank in sein Bett zurück und schlug die erste Seite des Buches auf.

Es war spät, als er es wieder zur Seite legte. Er hatte es in einem durchgelesen.

Das Buch war gerade erst erschienen und es war eine detaillierte Beschreibung ihrer Zeit im Blue Moon und wie die Brüder sie in der Zeit dort manipuliert und ausgebeutet hatten. Auch wenn sie keinerlei konkrete Namen nannte. Vielleicht durfte sie es nicht, oder es war ihr sicherer so. Die Zeit davor und auch ihn erwähnte sie mit keinem Wort.

Ihr Schlusswort hallte noch in seinem Kopf nach:

Ich habe das Pornobusiness geliebt. Es hat mich emanzipiert. Emanzipiert von Dingen, von denen ich glaubte, dass ich sie will. Von Dingen, von denen mir andere eingeredet haben, dass ich sie wollen muss. Es hat mich befreit. Nur dort konnte ich mich ausleben so wie ich es wollte, ohne mich rechtfertigen zu müssen.

Aber es hat mich auch blind gemacht.

Blind für die all die Raubtiere, die nur auf die Gazellen lauern, die sich von der Herde entfernen um die Welt zu entdecken. Die nur darauf lauerten mich hinter der Maske der sexuellen Freiheit auszubeuten. Und sie sind überall. Sie gaukeln dir Liebe oder Freundschaft vor, sie verharmlosen die Drogen, mit denen sie dich dann vollpumpen und sie bedrohen dich, wenn es sein muss. Manchmal sogar mehr. Sie manipulieren dich mit allen Mitteln.

Ich bin an die Falschen geraten. Ich wurde auf die übelste Weise ausgebeutet. Und sie konnten das mit mir tun, weil sie meine sexuelle Freiheit als Keil benutzen konnten um mich vom Rest der Welt abzutrennen.

Und der Rest der Welt hilft nur allzu gerne bei dieser Abgrenzung.

Der Rest der Welt will zwar sehen wie dir jemand eine Faust in den Arsch schiebt während sie wichsen, aber sie hassen dich danach, weil du es mit dir hast „machen lassen".

Ich kann selbstverständlich nicht für jede Frau in der Branche sprechen und auch nicht für jeden Konsumenten. Ich kann nur für mich, meine Erfahrungen und die Leute sprechen, die mir begegnet sind. Aber meiner Erfahrung nach manipuliert sich jeder auch irgendwie auch selbst.

Die, die nur am Profit interessiert sind, das sind die Zirkusbetreiber. Sie bauen dir aus deiner Leidenschaft ein Hamsterrad, dass das was du liebst in eine Tortur verwandelt, die deine Seele von innen zerfrisst. Und sie tun es, weil die Nachfrage da ist. Ist ja nicht ihr Problem.

Und die, die sich für etwas Besseres halten, die Besucher, die verurteilen dich dafür darin zu laufen. Aber wehe du versuchst auszusteigen, dann mobben sie dich zurück. Sie wollen dich darin einschließen und nur nach dir sehen, wenn sie Druck haben. Und sie tun es, weil der Zirkus halt nun mal da ist. Ist ja nicht ihr Problem.

Und du selbst, der Zirkushamster, der doch eigentlich nur laufen will, du redest dir ein, dass dieses Hamsterrad doch eigentlich ganz nett ist. Hier kannst du ja laufen. Du siehst gar nicht wozu die Betreiber dich in dem Rad treiben. Und du konzentrierst dich so sehr auf das Rad, dass du den Weg aus dem Zirkuszelt heraus nicht mehr siehst. Du siehst nicht, dass du draußen genauso gut laufen könntest.

Mark dachte wieder an seine Aufzeichnungen und fühlte sich angesprochen.

Er hatte immer nur dafür gekämpft sie aus etwas rauszuholen. Er hatte niemals dafür gekämpft etwas gemeinsam mit ihr zu erleben. Nur das eine Mal, als sie anfingen Swingerclubs zu besuchen. Und war das nicht eine gute Zeit?

Er dachte an die letzten Zeilen, die er aufgeschrieben hatte. Ob sie beim Schreiben wohl geahnt hatte, dass auch er zu denjenigen gehören sollte, die sie in ihrem Buch so hart anklagte?

Ihn hatte sie mit keinem Wort erwähnt. Nicht ihre Beziehung, nicht ihr anfängliches Rollenspiel, nichts. Sie hatte sich voll und ganz auf ihre Zeit im Blue Moon konzentriert.

Er wollte das Buch gerade zuklappen und weglegen, als ein Flyer herausfiel, der ganz am Ende des Buches zwischen zwei Seiten geklemmt war.

Ein Frauenhilfe-Verein hatte in einem lokalen Buchladen eine Vorlesung arrangiert, bei dem Alena anschließend Fragen beantworten würde.

Heute Abend. Ab achtzehn Uhr.

Er sah auf seine Uhr.

Achtzehn Uhr Fünfzehn.

Nervös stand er jetzt draußen vor dem Buchladen und sah durch die Schaufensterscheibe hinein. Es war halb acht und er war gerade mit Bus und Bahn angekommen.

Aber als er davor stand konnte er nicht hinein gehen.

Er sah Alena darinsitzen, schön wie eh und je. Sie hatte ihre gigantischen Brüste wieder auf DD verkleinert und die Schwellung ihrer comicartigen Lippen war abgeklungen. Ihre Haare leuchteten in ihrem natürlichen blond.

Als er sie nach all den Jahren in Natura vor sich sah, war es wieder als hätte er sie zum ersten Mal in seinem Leben erblickt.

Sie saß vor einem Halbkreis von etwa 20 jungen Frauen, die sich in der Buchhandlung auf Klappstühle gesetzt hatten und die alle aussahen als würden sie Genderwissenschaften studieren.

Sie verströmte ein Selbstbewusstsein, Mark konnte es bis draußen vor der Tür spüren.

Er schluckte.

Er zitterte.

Seine Hände verkrampften sich um einen Block Papier in seiner Hand.

Er drehte sich um und ging.

„Mark?", ertönte es hinter ihm.

Er blieb stehen und wendete sich wieder.

Eine Frau mit kinnlangen tiefschwarzen Haaren stand vor ihm. Er brauchte einen kurzen Moment um sie zu erkennen.

„Candy?"

„Aleyna."

Er sah sie verständnislos an.

„Mein richtiger Name ist Aleyna."

„Dein richtiger Name ist Aleyna?!?", er klang ungläubiger als es der Situation angemessen war.

„Das Lieblingswesen Gottes, ja.", lächelte sie verlegen. „Ich... ich wollte ihn früher nur einfach nicht so gerne verwenden. Zu viele Erinnerungen. Wo willst du hin, Mark?"

„Ich... was machst du hier?"

„Ich helfe Alena bei ihrer Tour mit dem Buch. Mark, geh nicht."

Einiges wurde ihm klar.

„Du hast mir das Buch geschickt, oder?"

„Und du bist gekommen."

Stille.

„Bitte bleib, Mark. Sie ist gleich fertig und dann kannst du sie nach der Fragerunde treffen."

Seine Hände verkrampften sich wieder um den Block.

„Weiß sie davon?"

„Nein. Ich glaube sie schämt sich vor dir Mark. Ich hab ihr erzählt, was die Brüder...", sie verstummte jäh und schloss wie vor Schmerz die Augen, „Was WIR dir damals angetan haben. Sie sagt immer, dass du ohne sie sicher ein besseres Leben hast. Ohne ihre Last. Deshalb habe ich die Initiative ergriffen. Ihr gehört zusammen Mark."

„Sicher, dass du damit nicht einfach nur dein schlechtes Gewissen bereinigen willst?"

Aleyna sah ihn traurig an.

„Mark, wenn du glaubst sie haben dich damals fertig gemacht, dann hast du nicht erlebt, was sie mit ihr getan haben."

„Ich habe ihr Buch gelesen."

„Ach ja? Und weißt du auch was der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen gebracht hat? Nichts von alldem was in dem Buch steht. Es war als ich ihr von dir erzählt habe. Als sie erfahren hat, dass du bei ihr geblieben wärst. Da hatte sie auf einmal wieder dieses Feuer in den Augen, dass schon gestorben war."

Mark wusste welches Feuer sie meinte. Das Feuer, das leuchtete, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wenn sie etwas unbedingt wollte.

„Und dann war sie schnell und kompromisslos, Mark. Und der Gedanke an dich hat ihr diese Kraft gegeben. Die Brüder, Mark, die waren gefährlich und Ally hat sie sich ihnen gestellt ohne mit der Wimper zu zucken. Sie hat sich das schlimmste Drehmaterial besorgt, dass sie von ihr hatten ist direkt mit mir zu einem Frauenhilfe-Verein gefahren, der ihr dabei half direkt an die richtigen Menschen bei der Polizei ran zutreten. Sie hat sich verkabeln lassen, sie hat alles getan. Ihre Haut ohne einen zweiten Gedanken riskiert. Sie hat ihre fiesen Machenschaften im Alleingang beendet. Und alles nur weil der Gedanke an dich ihr die Kraft dazu gegeben hat. Also erzähl mir nicht, ich mache das hier nur für mein Gewissen!"

Mark sah Aleyna in die Augen. Er hatte sie noch nie mit dieser Inbrunst reden sehen.

„Sie hat mir das Leben gerettet, Mark. Nicht nur einmal. Jetzt bin ich dran etwas für sie zu tun."

Wieder krampften seine Hände um seinen Block.

„Ich bin nicht mehr der, der ich früher war, Aleyna. Sie wird mich nicht mehr wollen, wenn sie das hier lesen würde."

Er hielt ihr den Block hin. Mit schwarzem Edding hatte er „Alles über Mark Abendschön" darauf geschrieben.

„Dann gib es ihr zumindest. Lass sie darüber entscheiden. Zeig ihr, dass SIE keine Angst vor DEINEM Urteil haben muss."

„Natürlich will sie mich nicht mehr!", dachte Mark melancholisch, als er die Küchenanrichte seiner Einzimmerwohnung wischte.

Er seufzte, warf den Schwamm weg, trocknete sich die Hände und ging zum Kleiderschrank.

Seine Gedanken wanderten wieder zu dem Block Papier.

„Alles über Mark Abendschön", was für eine dämliche Idee.

Er schloss die Augen und atmete kurz durch bevor er den Schrank öffnete und seine Klamotten zu Jogginghose und Sweat-Shirt wechselte.

Es klingelte.

Er ging zur Sprechanlage.

Ein Fiepsen.

Wahrscheinlich der Postbote, jemand anderes hatte ihn hereingelassen.

Mark zog sich Socken und Laufschuhe an. Dann machte er sich auf die Suche nach seinem Pulsband.

Es klingelte wieder. Dieses Mal an seiner Tür.

Er öffnete die Tür und blieb starr stehen.

Da stand sie.

Noch schöner, als bei der Vorlesung vor drei Tagen.

Und wie damals bekamen sie beide auch jetzt kaum ein Wort raus. Sie hatten in der Buchhandlung nur stumm voreinander gestanden und sich gegenseitig „Hi" gesagt.

Dann seltsame Komplimente von ihm über ihr Buch und die Übergabe seines Gekritzels.

Sie war für Mark so undurchsichtig. Fast wie eine Fremde. Eine wunderschöne Fremde.

Dann eine noch seltsamere Verabschiedung und Mark floh regelrecht aus der Buchhandlung.

Dass sie hinter seinem Rücken in Aleynas Armen in Tränen ausgebrochen war, hatte er nicht mitbekommen.

„Du bist hier.", sagte er schließlich. Ziemlich offensichtliche Feststellung.

„Ich hab es doch versprochen.", antwortete sie.

EPILOG

Ein wunderschöner, sonniger Mittag an einem Mittwoch im Juni 2015. Ein Mann hatte gerade das Mittagessen zubereitet, eine Frau saß im oberen Stockwerk ihres Hauses vor dem PC, weil noch ein Video hochzuladen war.

„Schatz, Essen ist fertig.", sagte Mark in der Tür.

„Ich komme gleich."

Er wollte sich umdrehen, da hielt sie ihn auf.

„Sag mal, was für einen Titel findest du besser? Ganz sachlich: ‚Mein Mann fickt meine beste Freundin und mich.', oder eher provokant: ‚Die Schlucksau Candy säuft mir schon wieder das ganze Sperma meines Stechers weg.'?"

Er schmunzelte. Titelsuche für Amateur-Videoportale wurde nie langweilig.

„Provokant, natürlich.", zwinkerte er.

Ein lautes Rufen von Emma aus dem unteren Stockwerk: „MAAAAMAAAA, KOMM JETZT! ICH HAB HUUUNGER!"

„Ja, Schatz. Mama kommt.", rief Alena zurück.

Sie lächelte ihn an.

Die glücklichste Frau der Welt.

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Anonymous
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4 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Verstörend, schön?

Ende gut alles? gut?

Eine gute Geschichte!

Baerchen_1967Baerchen_1967vor mehr als 2 Jahren

Extrem gut geschrieben. 5* und ein ❤️.

LG

Andy

n1n3n1n3vor fast 5 Jahren
Einfach nur wow!

Ich habe selten eine so intensive und mitreißende Geschichte gelesen. Während ich den Anfang noch wirklich erregend fand, war ich gegen Ende einfach nur noch berührt und hab mich total mitreißen lassen.

Die Entwicklung, wie das anfängliche Rollenspiel durch Vladims Auftreten immer "realistischer" wurde, gefiel mir insgesamt betrachtet am besten. Auch, dass man Marks Zukunfts-Ich erzählen liest, fand ich sehr schön eingesetzt, da man ohne seine Reflektion wahrscheinlich an vielen Stellen einfach nur den Kopf über seine überstürzten Reaktionen geschüttelt hätte.

Die Beschreibungen von Golden Allys Pornos hätten wegen mir nicht ganz so lang sein müssen, das zog sich nämlich schon ein bisschen. Aber andererseits war es auch ganz gut, weil es ihren "Verfall" etwas Kleinschrittiger dokumentiert hat.

Etwas schade fand ich es, dass das Ende dann doch etwas platt und schnell daher kam. Gegen ein typisches Happy End habe ich gar nichts einzuwenden, aber etwas mehr Erklärungen, wie es beispielsweise dazu kam, dass Alena das Buch schrieb oder wieso genau sie sich nicht von selbst bei Mark gemeldet hat (man erfuhr ja praktisch nur aus Candys Sicht, dass Alena sich wahrscheinlich geschämt hat) wären ganz nett gewesen.

Alles in allem aber wirklich eine sehr tolle und vor allem auch interessante Geschichte, die in sich schlüssig wirkt und bei der die Sexszenen auch nicht zu kurz kamen.

AnonymousAnonymvor fast 5 Jahren
Hammermäßig

Endlich mal wieder eine echte Kopf Story. Respekt

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