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Alles über Golden Ally

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„Sie fängt Montag an, Kleines. Gut gemacht!"

Michail stand von seinem Platz auf und ging langsam um den Schreibtisch herum auf das junge Mädchen zu. Ein fleischiger Berg von einem Mann, Ende 50 mit einem schrecklichen Modegeschmack. Langsam kam er immer näher, bis er schließlich ganz nah an ihrem Gesicht war.

Kelly blickte starr auf den Boden.

Michail packte sie fest mit seiner linken Pranke im Nacken. Kelly sog vor Schmerz scharf die Luft ein.

„Warum hüpfst du nicht zur Feier des Tages auf den Tisch und wir schauen mal wie viele Spielzeuge wir heute in dich reinbekommen?"

„Bitte, Herr Konowalow, sie haben gesagt, wenn ich sie dazu bringe hier anzufangen muss ich das nicht mehr machen."

Er blickte sie schweigend an. Seine Hand noch immer fest in ihrem Nacken, sein Gesicht noch immer ganz nah an ihrem.

Dann lachte er und wandte seinem Blick zu dem Dritten im Raum.

„Was sagt man dazu? Ich erinnere mich noch an Zeiten als die kleine Schlampe für jedes kleine bisschen Geld fröhlich auf meinen Tisch gehüpft ist."

Die Gestalt auf dem Sofa in der dunkelsten Ecke des Raumes lachte böse. Kelly hob nur ganz kurz ihren Blick, konnte aber unmöglich erkennen um wen es sich handelte. Aber sie konnte es sich denken.

Sie blickte wieder zu Boden und sagte nichts. Nichts zu sagen war besser als etwas Falsches zu sagen. Alles kam darauf an Michail nicht zu sehr zu verärgern.

Stille. Michail atmete schwer in ihr Ohr.

Sie unterdrückte die Tränen. Zu viel Schwäche machte ihn noch aggressiver als zu viele Worte.

„Meinetwegen. Aber wehe du kommst nochmal angeschissen, wenn dir das Geld für das Koks ausgeht. Wer aussteigt ist draußen. So einen Deal bekommst du nur einmal, ist das klar, mein Internetprinzesschen?"

„Ja, Herr Konowalow."

„Und wehe du bist morgen zu spät zu deiner Schicht. Dann drehen ich und mein Bruder hier nochmal eine richtige Ehrenrunde mit deinen Löchern!"

„Ja, Herr Konowalow."

Er warf sie von sich. Kelly musste einen Ausfallschritt tun um sich auf den Beinen zu halten.

„Raus mit dir!"

Schnell ging sie zu der dicken, schweren Tür und zog sie unter Kraftaufwand auf. Schalldicht.

„Und grüß deinen Freund von mir!", rief er ihr lachend hinterher, kurz bevor die Tür wieder zufiel.

„Also, Bruder. Sie ist in meinem Club. Zufrieden?"

„Sehr.", antwortete Vadim.

KAPITEL 5: Nine to Five

Golden Ally schlug im Blue Moon, dem Strip-Club, in dem sie nun zusammen mit Kelly arbeitete, ein wie eine Bombe. Ihr fester, trainierter Körper, ihre wohlgebräunte, bronzefarbene Haut und ihr langes goldenes Haar waren wahre Magnete für das Publikum. Sie stach heraus. Frauen, die so natürlich gut und doch auch unschuldig aussahen wie sie verirrten sich eher selten in den kleinen, abseits gelegenen Schuppen im rechtsrheinischen Köln.

Nicht dass das Blue Moon eine Absteige gewesen wäre. Es war zwar ein kleiner Laden, aber innen hochwertig eingerichtet und in relativer Nähe zum Messegelände. Wenn dort die großen Messen waren, konnte sich das Blue Moon vor Gästen kaum retten. Die mauen Besucherzahlen in den Zwischenzeiten machte das mehr als wett.

Mark konnte nicht glauben wie gut Alena, oder besser gesagt Ally, auf der Bühne umsetzte, was sie in ihren Poledancing Kursen gelernt hatte. Natürlich hatte sie ihm zu Hause schon die eine oder andere Kostprobe gegeben, aber es in der schummrigen, verruchten Rotlichtatmosphäre und der perfekten Bühnenausleuchtung, dem aufwändigen Make-Up und dem aufreizenden Kostüm zu sehen war etwas völlig anderes. Selbst bei einfachen Figuren wie einem Martini präsentierte sie eine Eleganz und Erotik, die nur wenige ihrer weit erfahreneren Kolleginnen erreichten.

Golden Ally erstrahlte an der Stange wie ein goldener Engel. Ein goldener Engel, bei dem jeder fantasierte, wie er wohl im Bett sein sollte.

Sie arbeitete vier Tage die Woche und Michail bezahlte ihr eine feste Gage von 60 Euro pro Showeinlage. Sie konnte den tatsächlichen Gegenwert der Spieldollar behalten, die die Kunden ihr zusteckten und für einen kurzen privaten Lap-Dance wurden nochmal 80 Euro hingeblättert, die Ally direkt einstecken konnte. Wenn sie nach ihrem Auftritt noch zu den Kunden setzte bekam sie 10% Provision auf die Getränke zu denen sie eingeladen wurde. Und im Blue Moon war der Eintritt günstig und die Getränke teuer.

In diesem Geschäftsmodell lag ihre eigentliche Stärke. Golden Ally konnte jeden um den Finger wickeln und Prosecco-Flasche um Prosecco-Flasche an deren Tisch beordern.

Schon im ersten Monat brachte Ally mehr Geld nach Hause als Mark.

Sie hatten all die Scheine zu Hause auf dem Küchentisch ausgebreitet und konnten es kaum glauben.

„Ich will es darauf treiben.", sagte sie.

Ein kurzer Moment der Stille und dann sprang sie, noch immer in ihrer Stripper-Uniform, auf den Tisch und schob ihre kurzen Mini-Rock das letzte kleine Stück nach oben, spreizte ihre Beine und zog ihren String zur Seite. Mark ließ nur kurz seine Jogginghose und seine Unterhose herunter, zog sie an sich heran und drang kraftvoll in sie ein.

Sie funkelte ihn geil an und lachte während er sie stieß. Dann nahm sie eine Handvoll Scheine und warf sie sie in die Luft.

„Wuuuuh!"

Mark lachte.

Er ließ ihr rechtes Bein los, nahm sich auch eine Handvoll Scheine und schob sie ihr in den Mund.

Alena biss zu und klemmte seine Finger mitsamt den Scheinen in ihrem Mund ein.

„Rrrrrrr.", machte sie dabei und fixierte ihn mit ihrem Blick.

Als er kommen sollte, zog er ihren Kopf zu sich und spritzte seine Ladung auf die Scheine in ihrer Mundhöhle.

Sie lachte kehlig.

„Du hast mein Geld versaut, du Schwein. Das muss ich jetzt alles sauber machen."

Sie leckte die Scheine alle langsam und genüsslich sauber.

„Mmmmh."

Der glücklichste Mann der Welt.

In diesem Moment.

Der glücklichste Mann der Welt besuchte sie oft bei der Arbeit. Und nicht selten gab sie ihm dort einen privaten Lap-Dance.

Für Michail war das in Ordnung. „Ist ja dein Geld.", sagte er ihr. „Tut vor den Gästen nur so als wäre er ein ganz normaler Kunde, okay?"

Und das taten sie. Mark bezahlte artig wie jeder andere Kunde auch, zum Schluss blieb das Geld ja doch bei ihnen. Beinahe war es wieder so wie in den alten Zeiten am Strich. Nur ohne all die Unsicherheit. Es war ganz normaler Alltag. Ganz normaler sexy Alltag. Und er hatte den Club auf eine seltsame Art liebgewonnen.

Doch manchmal... Manchmal konnte sich Mark eines seltsamen Gefühls nicht entledigen, wenn Michail in seiner Nähe war. Klar, er war immer nett zu ihnen beiden. Und mit seiner grotesken Erscheinung war er auch irgendwie putzig. Und Ally mochte ihn, weil er sie pamperte. Aber warum sollte er das auch nicht tun? Sie war in kürzester Zeit sein bestes Pferd im Stall geworden.

Doch manchmal... war er nicht auch irgendwie unheimlich?

Es war ein Donnerstag, als er ganz überraschend seinen Tenniskumpan Max im Blue Moon traf.

Sie waren gerade erst aus dem zweiwöchigen Urlaub in Sardinien wiedergekommen, den sie nun in vollen Zügen genossen hatten. Ally hatte dort für ihn zum Geburtstag einen Platz in einem teuren Restaurant gebucht.

Mark lächelte in sich hinein, als er und Max auf dem Weg zur Bar ineinander rannten. War also doch etwas daran, dass Ally in letztes Jahr auf dem Straßenstrich gesehen hatte. Bei der Frau zu Hause kein Wunder.

Max Augen waren weit aufgerissen, sein Mund stand offen.

Mark tat nach außen ungerührt, aber innerlich konnte er sich vor Lachen kaum halten. Der Auftritt von Golden Ally lief seit knapp zehn Minuten und es bestand kein Zweifel daran, dass Max ihr bisher zugesehen hatte und sie auch erkannt hatte. Wahrscheinlich sogar wegen ihr hier war.

„Äh, hi...", stammelte er.

„Hi. Wie findest du die Show?", fragte Mark.

Er gab sich alle Mühe seinen Stolz zu verbergen.

„Ich, äh... die Show..."

„Geil, oder?"

Ally performte gerade einen Eye Opener. Mit weit gespreizten Beinen und der Stange in ihrem Schritt überließ der schwarze String unter ihrem weitmaschigen Netz-Minirock nur wenig der Vorstellung.

Alena hatte mittlerweile eine große Sammlung solcher Outfits zu Hause im Schrank.

„Ja, äh. Geil. Ja." Er lächelte unsicher. Dann wurde ihm klar was er gerade zu wem gesagt hatte. Seine Augen gingen über und er wich seinem Blick aus.

Mark lachte. „Komm schon, Mann. Ist doch nichts dabei die gutaussehende Frau eines Freundes zu bewundern." Er klopfte ihm fest auf die Schulter.

„Sie sieht wirklich sehr gut aus.", sagte Max. Er versuchte sich sichtlich zu entspannen.

„Seit... seit wann macht sie das denn?"

„Max. Komm schon. Tu doch nicht so. Das weißt du doch sicher ganz genau."

Max blickte ihn erstarrt an. Und verharrte in dieser Haltung für eine gefühlte Ewigkeit. Hatte er sich gerade aufgehängt? Sollte man ihn neu starten?

Dann endlich ließ auch er die Anspannung von sich abfallen und er atmete laut hörbar aus.

„Puh... Sorry, Mann. Da hast du mich jetzt echt kalt erwischt. Ich wusste davon gar nichts. Und als ich sie dann auf einem Bild auf der Homepage gesehen habe, da war ich so perplex, ich konnte das kaum glauben. Und deshalb dachte ich, das kann doch nicht Alena sein, das musst du dir vor Ort anschauen. Und dann war ich jetzt auch gerade echt schockiert als es wirklich Alena war und dann tauchst du auch noch auf und... bäm, Mann! Was für ein verrückter Scheiß!"

Max lachte.

Soso, dachte Mark. Du schaust dir also die Bilder auf der Homepage von Strip-Clubs an. Warum nicht lieber Pornos?

Laut sagte er: „Verrückter Scheiß, wem sagst du das! Wenn du mir vor einem Jahr gesagt hättest, dass wir hier zusammenstehen und meine Frau an der Strip-Stange beobachten, ich hätte dir ins Gesicht gehauen. Aber heute... Ich find's geil."

„Entschuldige, habe ich das gerade richtig verstanden?", drehte sich ein jüngerer Kerl zu ihnen um. „Golden Ally ist deine Frau?"

Mark nickte.

„Du glücklicher Hund, du!" Lachte der Kerl laut, dann drehte er sich zu einer Gruppe Kerle in seinem Alter um, die eine komplette Sitzgruppe am hinteren Ende des Clubs belagerten. Offensichtlich ein Junggesellenabschied.

„Hey Jungs, das hier ist der Mann von Golden Ally!"

Die Jungs grölten und erhoben ihre Biere zum Prost.

„Hast ne geile Sau zur Frau!", rief einer der aussah als würde er Jura studieren.

Mark prostete zurück.

„Warte, Mann.", lallte der jüngere Kerl. „Lass mich dir einen ausgeben. Du bist der MAN, Mann!"

Ein Bier gratis. Warum bekam er eigentlich keine Provision?

Er richtete seinen Blick wieder auf Ally, die gerade einen Schein in ihren String gesteckt bekam und den glatzköpfigen Kunden dafür mit einem Arschwackler aus nächster Nähe belohnte. Kam es ihm nur so vor, oder war sie heute viel sinnlicher und enthusiastischer als sonst? Es war als hätte sie eine volle Stufe aufgedreht.

Der Saal tobte, als sie ihre Show beendet hatte und er verabschiedete sich von Max.

„Ich hol mir dann mal meinen Private Dance."

Während Ally in der Kabine für ihn tanzte erzählte er ihr davon was gerade draußen geschehen war und wen er getroffen hatte. Sie hörte dabei nur schweigend zu, lachte hin und wieder. Nur schien sie auch irgendwie... abgelenkt.

Als er jedoch erzählte, wie überlegen er sich beim Umgang mit Max gefühlt hatte, griff sie ihm plötzlich in den Schritt, öffnete seinen Hosenstall und befreite seinen steifen Penis aus der Hose. Schnell schob sie ihren String zur Seite und ließ sich langsam auf sein Glied herabsinken.

„Shhhh.", machte sie. „Sei ganz ruhig. Niemand darf uns hören. Du kennst die Hausregeln."

Nur gucken, nicht anfassen.

„Erzähl mir nochmal von den Jungs und von Max. Erzähl mir, was sie über mich gesagt haben." Flüsterte sie während sie ihn langsam und sinnlich in der Kabine ritt.

Und so tat er es. Diese stille und diskrete Nummer brachte ihn fast um den Verstand. Er spritzte in ihr ab, als er ihr erzählte, dass einer der Jungs sie eine geile Sau genannt hatte.

„Gerade noch rechtzeitig.", zwinkerte sie ihn an. „Deine Zeit wäre gleich rum gewesen, Süßer."

Sie schob sich den String zurecht und marschierte mit seinem Sperma in ihr aus der Kabine.

Als auch er nach draußen trat, sah er sie mit einer Kippe im Mund und einem Sektglas in der Hand bei den Junggesellen in der rotgepolsterten Sitzgruppe. Auf dem Schoß von dem Kerl, der ihm ein Bier ausgegeben hatte.

„Ich hoffe du stehst auf Sperma auf deiner Hose.", amüsierte sich Mark.

Vier Monate später besuchte er sie nur noch selten im Club. War es am Anfang noch mehr Teil ihres Spiels, war es mittlerweile ihr fester Beruf und Teil ihres Alltags. Ihr gemeinsames Leben war so gefestigt wie selten zuvor und ihr Sexleben konnte man nicht anders als gesund bezeichnen.

Seit sie im Blue Moon angefangen hatte, hatte sie jeden Monat mehr Geld mit nach Hause gebracht als er. So konnten sie einen guten Teil des Kredites auf das Haus in Sonderzahlungen leisten und Ally war im Alltag so selbstbewusst, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte.

Eines Morgens, beim Frühstück auf der Terrasse, hatte Mark Alena sogar wieder auf das Thema Kinder angesprochen.

„Noch nicht.", hatte sie milde lächelnd geantwortet. „Aber bald."

„Und wie sieht es mit Joachim und Sandra aus? Meinst du nicht die Situation hat sich beruhigt? Sicher haben sie auch über ihr Verhalten nachgedacht. Du willst doch nicht für den Rest deines Lebens keinen Kontakt mehr zu ihnen haben, oder?"

Da wurde ihr Blick schon eisiger.

„Noch nicht. Aber bald.", wiederholte sie.

Ein kurzer Moment des Schweigens.

„Bitte, Schatz. Lass uns nicht darüber sprechen. Wir werden das alles angehen, aber mit der Zeit, okay? Verstehst du das?"

„Du hast Recht. Tut mir Leid. Soll ich dich später in den Club bringen und heute Abend abholen?"

„Hinbringen wäre super, aber abholen brauchst du mich nicht. Die Woche ist doch Anuga und der Club wird zum bersten voll sein. Da lässt sich eine Menge Geld machen. Ich nehm mir dann ein Taxi."

Er war gerade auf dem Rückweg über die Zoobrücke, nachdem er sie abgesetzt hatte, als ihm ihr Handy im Seitenfach seines Autos auffiel.

Verdammt. Er musste zurück. Ohne Handy wollte er sie heute Abend auf keinen Fall alleine den Heimweg machen lassen.

Der Club sollte erst in einer Viertelstunde öffnen und so ging er zielgerichtet durch die leeren Räume bis zu den Backstage-Räumen der Tänzerinnen. Man kannte ihn mittlerweile und ließ ihn gewähren.

Einmal kurz geklopft und die Tür geöffnet stand er im langen Raum mit einer Reihe Schminkspiegeln an der rechten Seite und jeder Menge Stripperaccessoires an Kleiderhaken. Allys Kollegen waren bei ihm nicht empfindlich und es gab da schließlich auch nichts zu sehen, was er noch nicht gesehen hätte.

Außer dieses Mal.

Ally, zog sich eine Line Koks von einem Silbertablett durch die Nase. Lachend im Kreis von Kelly und ihren anderen Kolleginnen.

Sie warf ihren Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken.

„Oh, das ist guter Stoff."

Die anderen Stripperinnen verstummten. Sie öffnete die Augen. Glasig und mit wohligem Gesichtsausdruck, dann erblickte sie ihn.

Pure Panik ergriff sie.

„Du hast dein Handy im Auto vergessen."

Von der Panik war nicht mehr viel geblieben, als Kelly und die anderen fluchtartig den Raum verlassen hatten.

„Das ist doch alles ganz harmlos, Schatz. Wir haben hier nur ein wenig Spaß und es hilft mir bei den Auftritten. Es ist ja nicht so, als würde ich das privat tun, oder so."

Er konnte nicht glauben wie gedankenlos und freimütig sie mit dem Thema umging.

„Schatz, das ist kein Spaß. Das sind harte Drogen! Das bist doch nicht du!"

„Doch. Doch das bin ich.", entgegnete sie trotzig.

Das war neu. Sie war ihm gegenüber noch nie so trotzig gewesen.

„Hör mal. Ich verstehe, dass du geschockt bist. Und ich weiß, dass das kein harmloses Gras ist. Ich mach das nur hier. Es bringt mich in Stimmung und in guter Stimmung verdiene ich mehr Geld."

Noch immer blickte er sie fassungslos an. Ihm fehlten die Worte.

„Du hättest es nie so erfahren sollen. Aber wann wäre schon ein guter Zeitpunkt gewesen um das zu Hause anzusprechen? Wie hätte das ausgesehen? Hey, Schatz. Ich zieh übrigens vor der Arbeit ab und zu ne Line mit meinen Mädels. Ist doch kein Ding für dich, oder?"

„Das ist doch... woher hast du das Zeug?"

In diesem Moment erschien Michail in der Tür.

„Hey, hey, hey. Was ist hier los?"

Er sah das Koks auf dem Tisch.

„Verdammt nochmal! Wie oft hab ich euch Schlampen gesagt, ihr sollt das Zeug aus meinem Club raushalten? Macht was ihr wollt, aber MACHT ES NICHT HIER!!!"

Michail, so putzig Mark ihn auch sonst fand, mit seinem fleischigen Gesicht, der grauen Halbglatze, dem dichten Schnörres, seinen bunten, geschmacklosen, schlechtsitzenden Anzügen, war wirklich verdammt unheimlich, wenn er wütend war. Seine Augen waren aufgerissen und die Zähne gefletscht. Ihm stand der Wahnsinn ins Gesicht.

Er drehte sich zu Mark um. Der Wahnsinn war von einer Sekunde auf die andere verflogen und wich dem bekannten, freundlichen Ausdruck, den er sonst immer hatte.

„Sorry, Mark. Das Zeug ist die Pest in der Branche. Ich versuche es so gut es geht aus meinem Geschäft rauszuhalten, aber diese Mädels... die schleppen das immer wieder an."

Mark blickte ihn unsicher an. Merkte Michail nicht, dass er störte?

„Mark, ich verstehe, ich bin jetzt sicher der Letzte, den du hier gerade dabeihaben willst. Aber bitte. Besprecht das unter euch heute Abend oder morgen früh. Da draußen warten eine Menge Leute und ich hab hier schließlich ein Business. Das verstehst du doch, oder?"

Mark fehlten noch immer die Worte. Ally sagte keinen Ton. Sie blickte ihn liebevoll an.

„Und außerdem, worüber schon die ganze Aufregung? Das bisschen Koks vor einem Auftritt. Geh erstmal nach Hause, trink ein bisschen Wodka und wenn Ally später zu dir nach Hause kommt quatscht ihr das alles ganz in Ruhe durch."

Stille.

„Ich muss jetzt wirklich auf die Bühne, Schatz. Lass uns zu Hause darüber reden, ja?"

Dabei fasst sie ihn zärtlich mit der rechten Hand an die Wange.

„Okay. Ich liebe dich, Schatz."

„Ich dich auch."

Über die nächsten Stunden hatte er zu Hause tatsächlich Wodka getrunken. Nur geholfen sich zu beruhigen hatte das nicht. Er hatte sich alle möglichen Szenarien ausgemalt, was Alena ihm noch alles verschwiegen haben mochte. Oder noch schlimmer, was Ally ihm noch verschwiegen haben könnte.

Zumindest wirkte sie nicht als wäre sie auf Droge, als sie spät in der Nacht nach Hause kam. Sofern er das in seinem Zustand beurteilen konnte.

Er saß auf dem Sofa, der Fernseher lief, vor ihm eine halbleere Wodkaflasche. Er musste ausgesehen haben wie der Tod.

„Schatz, sollen wir lieber morgen reden?"

„Nein, jetzt.", er merkte selbst, dass er leicht lallte. Aber er gab sich Mühe klar und ruhig zu reden.

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist."

„Wir reden jetzt!"

Alena schaute ihn erschrocken ob seines wütenden Tonfalls an. Dann traurig.

„Okay."

Sie fing an.

„Ich nehme an du fragst dich, ob ich dir noch mehr verschwiegen habe."

Er nickte.

„Und ich nehme an, dass es dich wieder an... damals erinnert.", sie musste selbst schwer schlucken, als sie auf ihren Betrug mit Vadim anspielte. Die Wunde war für sie beide noch nicht so gut verheilt, wie sie es bisher dachten.

Er nickte.

„So ist es nicht. Bitte glaub mir."

„Wie ist es dann?"

„Ich weiß nicht, noch heute Morgen hast du schon wieder von Kindern angefangen und meinen Eltern und... und ich bin gerade so mittendrin in diesem ganz anderen Leben. Und ich genieße es so. Ich fühle mich so... frei. So ich selbst. Ich habe das Gefühl wir wollen gerade beide ein ganz anderes Leben führen."

„Alena, das sind Drogen über die wir reden."

„Ich wusste du würdest es nicht verstehen. Deshalb habe ich auch nichts gesagt. Ja, ich zieh mir ab du an ne Line. Und auch nur bei der Arbeit. Total harmlos. Aber ich wusste du würdest daraus einen Staatsakt machen, in dem ich dich persönlich damit verletzen wollte. Kannst du nicht akzeptieren, dass ich gerade einfach noch nicht bereit bin dein gerades Leben zu führen? Dass ich mich einfach ein wenig ausprobieren möchte?"

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