Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Ayla und Ella

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
NaSchmi
NaSchmi
211 Anhänger

Ich war noch nicht müde, ging noch duschen, um die Reise von meinem Körper zu waschen und legte mich dann ins Bett.

Ich war schon fast eingeschlafen, als ich hörte wie die Tür zu Aylas Zimmer geöffnet und geschlossen wurde. Dann hörte ich, wie sich Schritte entfernten und die knarzende Holztreppe hinuntergingen.

Interessant, dachte ich, fragte mich, was das auf sich hatte, und kam mir vor wie in so einem Jugendbuch mit Detektiven. Aber anstatt hinterherzuschleichen, um herauszufinden, was Ayla im Schilde führte, schlief ich ein.

3. Kapitel

Was immer vorgefallen war am Abend zuvor, es hatte Aylas Stimmung nicht beeinträchtigt. Sie saß an ihrem Platz, einen Kaffee vor sich und beschäftigte sich mit ihrem Handy. Mama schwamm im Pool einige Bahnen. Ich war amüsiert über ihre Disziplin. So früh am Morgen musste das Wasser eisig sein. Auch Marco war da und kroch in dem Gebüsch herum, in das Ayla ihre Gabel geworfen hatte.

Ich setzte mich zu Ayla und sah meiner Mutter beim Schwimmen zu. Ayla beachtete mich nicht, und so scrollte ich auch lustlos durch Instagram.

Schließlich kam Maria heraus, wünschte mir einen guten Morgen und fragte mich, ob ich einen Kaffee oder einen Saft haben wollte. Ich entschied mich für beides.

Erst als Maria schon wieder im Haus verschwunden war, fiel mir der Streit zwischen den beiden ein.

„Hast du gestern Abend noch was gemacht?", fragte ich Ayla.

„Gestern?"

„Nachdem wir in unsere Zimmer verschwunden sind."

„Nein. Was soll ich gemacht haben?"

Sie sah mich nicht an, und ich nahm ihr das nicht übel, sondern betrachtete die Morgensonne, die auf ihr Haar fiel. Sie saß ganz beiläufig auf ihrem Gartenstuhl, die Füße beide auf der Sitzfläche eines zweiten, den sie sich zurechtgestellt hatte. Es sah ganz casual aus, und doch wirkte alles so, als würde sie für einen Fotoshoot posieren. Selbst in ihrer labberigen Sporthose und dem zu weiten und verknitterten T-Shirt. Wie konnte man so früh am Morgen und so beiläufig schon so gut aussehen?

„Ich dachte, ich hätte die Tür nochmal gehört."

„Oh... das." Sie starrte auf ihr Handy und wischte auf dem Display herum. Ich rechnete schon nicht mehr mit einer Antwort, als sie meinte:

„Ich war noch durstig und habe mir eine Flasche Wasser geholt."

„Ach so... Wasser."

Vielleicht stimmte es ja. Aber die Art und Weise, wie sie mich bei ihrer Antwort ignorierte, kam mir verdächtig vor und begann mich nun doch zu ärgern.

„Ich dachte, du hättest gestern Abend genug Wasser gehabt."

„Wieso?"

Sie blickte ganz beiläufig von ihrem Handy hoch, aber nur für einen winzigen Augenblick.

Es gefiel mir, die Oberhand zu haben, obwohl ich gar nicht auf Krawall aus war.

„Es ist wichtig, immer gut hydriert zu sein."

„Mmh..." Jetzt war richtig deutlich zu hören, dass sie genervt war, was mich amüsierte.

Beim Frühstück machten wir unsere Pläne für den Tag. Es war ziemlich einfach. Mama wollte arbeiten. Sie erzählte uns in übertriebenem Enthusiasmus von irgendeinem Problem in der Besteuerung von Wohnbesitz bei Unternehmen, das sie näher untersuchen wollte, und deutete enormes Potential an für den Fall, dass sich ihre Vermutungen bestätigten.

„Mama, du weißt schon, dass wir hier Ferien machen. Steck deine Unternehmenskacke mal weg!"

Sie lächelte mich an und meinte:

„Ohne meine Unternehmenskacke wären wir gar nicht hier. Wer hat durch seine großartige Arbeit denn diesen ganzen Urlaub an Land gezogen?"

„Du."

„Ich. Genau. Ich. Und wenn es weiter so gut läuft, können wir uns das hier vielleicht irgendwann mal selbst leisten! Also beschwer dich nicht."

Ich hatte arge Zweifel daran, dass wir uns das hier mal selbst leisten könnten, aber es war ihre Entscheidung. Wenn sie glücklich war, sollte sie sich mit Unternehmenssteuern in ihrem Urlaub beschäftigen.

„Wenn das stimmt, was ich vermute, dann bin ich an einem ganz dicken Fisch dran. Dann wird unser nächster Urlaub in einem Penthouse in New York stattfinden!"

Meine Mama wollte Anerkennung und dass ich mich für ihre Sache interessierte. Glücklicherweise kam Maria dazwischen, und das Thema war beendet. Stattdessen verfeinerten wir unsere Pläne für den Tag.

Ayla wollte an den Strand, und Maria schlug vor, dass Marco uns fahren könnte.

Der hatte mittlerweile die Gabel gefunden, an der die mutmaßliche Schweinefleisch-Carpaccio-Dattel noch steckte, und hielt sie triumphierend hoch.

Ich beobachtete, wie die beiden miteinander auf Spanisch sprachen, und da ich nichts verstand, konzentrierte ich mich auf ihre Mimik.

Marias Stimme klang freundlich, mit einem kleinen dunklen und etwas herben Ton darin. Als Kaffeefarben hätte ich ihn bezeichnet. Ihre Augen leuchteten freundlich, aber auch irgendwie gewissenhaft. Ich fragte mich, warum sie diese weiße Strähne auf ihrer Stirn nicht einfach wegfärbte, weil die sie ein paar Jahre älter machte. Aber sie gab ihr auch etwas Besonderes, fast schon Abenteuerliches. Wie eine Piratin, die nach langen Jahren auf hoher See und wilden Abenteuern aus diesem gefährlichen Leben ausgeschieden war und sich nun für ein langweiliges, aber sicheres Dasein entschieden hatte, weil sie sich nichts mehr zu beweisen hatte.

Marco schien sich zu freuen. Er lächelte jedenfalls und sah kurz zu uns herüber, wobei ich mir einbildete, dass er nicht mich, sondern Ayla ansah. Aber ich konnte ihm das nicht übelnehmen. Ich hätte auch lieber sie als mich angeschaut.

Er nickte jedenfalls, stellte ein kurze Rückfrage und nickte dann. Er wirkte gut erzogen, respektvoll und ein wenig schüchtern, was ich nett fand, denn wenn man sich seinen muskulösen, gebräunten Körper ansah, hätte man etwas mehr Selbstsicherheit vermutet.

Er nickte jedenfalls, und ich verstand „muy bien".

Sehr gut. Ich würde also meinen Tag verbringen mit einer Türkin, die die Ausstrahlung eines Supermodels hatte, und einem Spanier, der den Körper eines Athleten hatte. Und dazwischen ich, die blonde, etwas zu runde, wenn auch sicherlich nicht dicke, aber deutsche Ella, die sich immer schon vorgenommen hatte, mehr Sport zu treiben und das Abo im Fitnessstudio häufiger zu nutzen als das von Netflix.

Ich stellte mir vor, wie die beiden im Meer standen, die Wellen ihre Körper streichelte und sie sich umarmten. Wie in einem Softporno. Sie würden zueinander passen. Und ich saß am Strand und passte auf, dass unsere Sachen nicht geklaut wurden. Musste ja auch einer machen.

Ayla und ich verschwanden auf unsere Zimmer. Abfahrt zum Strand sollte erst in einer halben Stunde sein, aber Ayla meinte, sie bräuchte etwas länger, und so verabredeten wir uns in einer Stunde.

Als ich hinunter ging, hatte Marco schon den Wagen geholt und Ayla wartete auf mich. Sie hatte sich richtig schick gemacht. Während ich der Einfachheit halber ein Polo-Hemd und Shorts angezogen hatte, trug Ayla einen engen sommerlichen Rock, der ihr bis zu den Knöcheln reichte, und eine passende beige Bluse. Etwas unpraktisch fand ich ihre Schuhe, nicht gerade High Heels, aber dennoch mit Absatz. Einige Momente später sollte ich die Funktion ihrer hohen Schuhe herausfinden.

„Fertig?"

„Total!" Ich fragte nicht, ob wir unsere Pläne geändert hatten oder warum sie sich so herausgeputzt hatte.

„Dann auf geht's! Vamos! Andale! Allez!"

Ich war mir ziemlich sicher, dass nicht alle ihrer Wörter Spanisch waren, aber der Gedanke verschwand im nächsten Augenblick, denn Ayla machte ein paar Schritte. Sie setzte einfach ein Bein vor das andere und ging.

Ich hatte noch nie jemanden so gehen sehen, denn ihr enger Sommerrock war so hoch ausgeschnitten, dass sie mit jedem Schritt für einen kleinen Augenblick ihre langen und unglaublich perfekten Beine zeigte. Dieser Schlitz in ihrem Rock ging fast bis zu ihrem Po, und ich hatte das Gefühl, dass mir bei jedem ihrer Schritte der Atem für einen Moment stehenblieb.

Ich konnte nicht anders, konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen. Ich hatte schon Tausende von schönen, weiblichen Beinen gesehen. Als jemand, der auch der Philosophie „Dicks all the way" anhing, und das ohne den geringsten Hauch eines Zweifels, konnte ich mich nicht von diesem Anblick lösen, der immer nur für einen Augenblick bestand, aber definitiv wiederkehren würde. Was war mit mir los? Woher meine Faszination für Aylas lange, wunderschöne, perfekte Beine?

Immerhin war ich nicht die Einzige, die von Aylas Kleiderwahl angezogen wurde. Marco betrachtete sie mit der gleichen Faszination, allerdings etwas versteckter aus den Augenwinkeln. Ich beschloss, mich auch etwas zurückzuhalten. Aber es war verdammt schwer, ihre Beine zu ignorieren.

Marco bedeutete uns einzusteigen, und auf ging es.

Wir fuhren allerdings nicht zu einem Strand, sondern in ein kleines Dorf am Meer.

„Hat der uns nicht verstanden?", meinte Ayla. „Beach, Strand, Playa!"

„Si, si!", verstand ich noch. Seine weiteren Worte allerdings nicht. Fand ich das zunächst noch amüsant, mit jemandem einen Tag zu verbringen, mit dem man kein Wort wechseln konnte, stellte sich das nun schon als Problem heraus.

Ayla versuchte es mit ihren geringen Sprachkenntnissen:

„We want vamos a la playa!"

Marco parkte den Wagen in einer Nebenstraße, holte aus dem Kofferraum unsere Strandtaschen und einen Picknick-Korb und ging zu dem kleinen Hafen.

„Was sollen wir machen?", fragte ich.

„Wir folgen ihm. Was soll's! Mal sehen, wo er uns hinführt."

Ayla hatte natürlich recht, auf der anderen Seite überraschte es mich, dass sie ihren Willen nicht stärker versuchte durchzusetzen.

Als wir zum Hafen gingen, ich blieb immer noch einen Schritt hinter Ayla, um mich sattzusehen an ihren Beinen, stieg der Geruch des Meeres in meine Nase. Das Salz des Meeres, dazu die aufsteigende Wärme des Vormittags. Es fühlte sich nach Urlaub an. Nicht zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, aber es fühlte sich immer noch schön an, nicht mehr in Deutschland in einer muffigen Uni-Bibliothek zu sitzen.

Wir gingen ans Pier und Marco führte uns zu einem kleinen, aber teuer aussehenden Boot aus Holz.

„Sollen wir nochmal versuchen, ihm zu erklären, dass wir nur zum Strand wollen? Schippert er uns nach Afrika oder was hat er vor?"

„Ich weiß es auch nicht. Aber lass ihn doch. Wir gehen einfach mit dem Flow."

„Mit dem Flow?"

„Genau."

„Ja, dann machen wir das mit dem Flow."

Ich stellte sicher, dass Ayla vor mir aufs Boot stieg, und war sogar ein wenig enttäuscht, als sie mir für mindestens zwei Sekunden ihren Oberschenkel zeigte und das Mysterium der attraktivsten Beine auf Malle ein wenig verwischte.

Als mir einfiel, dass sie mir am Strand doch sicherlich im Badeanzug ihre Beine zeigen würde, hatte ich Hoffnung, diese komische Obsession bald zu überwinden.

Marco zeigte mir in seinen Shorts schon den ganzen Morgen seine Beine, und die waren sicherlich auch nett und wohlgeformt und muskulös, aber sie wurden auch nicht nur für winzige Augenblicke entblößt.

Es fühlte sich richtig nach Urlaub an, als wir aus dem Hafen fuhren in einem teuren Boot, das Hafendorf hinter uns ließen und die Küste entlangfuhren.

Salzwasser spritzte auf unsere Haut, das Boot schaukelte, als es über die Wellen sprang und der Wind unsere Körper kühlte.

Marco steuerte das Boot die steile Küste entlang, und wir fühlten uns einfach gut und irgendwie wichtig, dass wir so hofiert wurden.

Nach einer Weile drosselte er den Motor und steuerte in Richtung Land. Mit einem Schlag wurde uns klar, warum wir nicht mit dem Auto gefahren waren. Wir landeten an einer kleinen Bucht an, die nicht mehr als zwanzig Meter breit war, mit feinem Sandstrand und die von der Küste aus nicht erreicht werden konnte. Ein Geheimtipp quasi für uns ganz allein.

Entlang einiger Felsen am Rand der Bucht war ein alter Steg, an dem Marco anlegte, und etwas wackelig schafften wir es an Land.

„Wie Piraten, die eine einsame Insel entdeckt haben!", meinte ich.

Ayla beschränkte sich auf ein: „Sehr geil."

Wir breiteten uns aus, während Marco noch am Boot hantierte.

Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Ayla, die sich ihres Rockes entledigte und mich nun endlich von ihrer Verzauberung befreite. Ihre Beine waren perfekt und schlank und toll. Aber ich konnte sie nun endlich so lange betrachten, wie ich wollte, und das Verbotene war verschwunden. Damit auch ihr Reiz.

Stattdessen zeigte sie mir ihren Körper, der, wie ich es vermutet hatte, natürlich nahezu perfekt war.

Ich schaute zu Marco herüber, ob er auch so fasziniert war, aber der beschäftigte sich noch mit dem Boot. Und überhaupt sah er sowieso vermutlich täglich halbnackte Frauenkörper. Ich brauchte dazu das Internet.

Sie zog auch ihre Bluse aus und darunter kam ihr Bikini zum Vorschein, der super zu ihr passte und teuer aussah.

Ich blieb einige Augenblicke auf meinem Badetuch sitzen, um Mut zu fassen. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit konnte ich mich nicht meiner Klamotten entledigen, zumal ich meinen Bikini, der definitiv nicht so gut saß, in der Tasche hatte. So elegant wie sie ihre Klamotten ausgezogen und in den Sand hatte fallen lassen, konnte ich es nicht machen.

Ich musste aufstehen, das Handtuch um mich wickeln und mit schrecklichen Verrenkungen erst die Shorts und meinen Slip ausziehen, dann in das Bikinihöschen steigen, ohne die Balance zu verlieren und dann ähnlich herumhampeln, um das Bikinioberteil anzuziehen.

Elegant ging anders.

Ich hielt immer noch das Badetuch um meinen Körper geschlungen, denn das nächste Problem bestand darin, mich den beiden anderen zu präsentieren. Es war schon etwas her, seit ich mich das letzte Mal so in der Öffentlichkeit gezeigt hatte. Aber es half ja nichts, und außer Ayla und Marco sah mich auch niemand. Mit diesem Gedanken fiel auch mein Badetuch zu Boden. Es hatte ja keinen Zweck.

Ayla war in der Zwischenzeit zum Meer gelaufen und stand nun bis zu den Schenkeln im Wasser, machte langsam einen Schritt nach dem anderen ins kühle Nass. Ich war ein wenig erleichtert, dass das kalte Wasser ihr die Eleganz geraubt hatte und sie nicht super anmutig in die Wellen gesprungen war. Es machte sie menschlicher.

Ich folgte ihr, und in der Tat war das Wasser verdammt kalt. Da ich sie schon nicht in Anmut und Schönheit überholen konnte, zeigte ich ihr zumindest, dass ich härter im Nehmen war, und so überwand ich mich, überholte sie und schwamm bald in dem kalten Meerwasser, während sie sich noch Schritt für Schritt vorantastete. Vielleicht war das der Vorteil ‚deutsch' zu sein. Man war härter im Nehmen als diese ganzen mediterranen Schönheiten.

Das Meerwasser auf meinen Lippen, der Anblick des Meeres und der kleinen Bucht, der weiche Sand und die Fische, die um meine Beine schwammen. Was konnte es Schöneres geben?

So plantschten wir eine Weile im Wasser, bis uns kalt wurde.

Schließlich ließen wir uns auf unsere Badetücher fallen, und die Sonne saugte die Tropfen von unserer Haut.

„Du musst dringend was gegen die Sonne tun!" Ayla zeigte auf meinen Rücken. „So weiß, wie du bist, du deutsche Schönheit!"

„Du hast Recht."

Ich kramte in meiner Tasche nach der Sonnencreme.

„Welche hast du?"

„Keine Ahnung, Nivea. Faktor 30 oder so. Ich habe nicht so genau geguckt."

„Girl, du musst mehr auf dich achten! Warte mal..."

‚Girl'? Wirklich?

Sie holte ihre Sonnencreme heraus.

„Die hier ist besonders für besonders helle Haut wie deine gut. Aber ich nehme die auch."

Sonnencreme von Chanel! Keine Ahnung, wie teuer das Zeugs war, aber sicherlich ein Vielfaches von meinem.

„Behalt das mal für deinen Luxuskörper. Mir reicht mein gutes deutsches Nivea."

„Das ist ja Quatsch. So darfst du nicht denken!"

Sie nahm mir die Creme aus der Hand, stopfte sie in meine Tasche und rief:

„Ola Marco!"

Der schaute vom Boot her auf. Ayla wedelte mit ihrer Chanel-Tube.

„Crema de la Sol!"

„Ich glaube nicht, dass das Spanisch ist."

„Der wird das schon verstehen. Was heißt denn Milch auf Spanisch?"

„Keine Ahnung. Irgendwas mit ‚leche' oder so. Von wegen Kaffee mit Milch. Da sagt man doch sowas wie ‚con leche' oder so."

„Ich weiß nicht." Sie rief noch einmal „Los Molocco a luna!"

„Was ist denn ‚Molocco'?"

„In irgendeiner Sprache heißt das Milch. Da bin ich mir ziemlich sicher."

„Aber ‚luna' ist der Mond."

„Ist doch egal."

„Was heißt Milch auf Türkisch?"

„Ich glaube nicht, dass der Türkisch spricht."

„Das glaube ich auch nicht. Ich will's nur wissen."

„'Süt', glaube ich. Ich bin nicht so eine Türkin!"

„Eine Türkin, die Türkisch spricht?"

„Eine Türkin, deren ultimatives Ziel es ist, zurück in ein anatolisches Dorf zu ziehen, um da Ziegen zu hüten und zwölf Kinder zu kriegen. So lange ich nicht melken muss, brauch ich auch nicht zu wissen, was Milch auf Türkisch heißt."

Marco stand mittlerweile neben uns. Er hielt den Picknick-Korb locker in der Hand und hatte sich sein T-Shirt ausgezogen.

„Findest du nicht, dass der total süß aussieht? Wie so ein junger Ronaldo."

Ich hatte ein bisschen ein schlechtes Gewissen, so über ihn zu reden, wo er vor uns stand und uns hören konnte. Was, wenn er doch Deutsch sprach und uns das alles nur vorspielte? Aber warum sollte er uns so reinlegen?

Ich sah ihn an, aber er lächelte nur verständnislos.

„Wie gesagt, mir ist der noch zu klein. Aber ihr wärt ein gutes Paar!"

„Meinst du? Der hat bestimmt eine Freundin."

„Glaube ich nicht."

„Auf so einen Körper fliegen die Frauen doch! Auch Spanierinnen! Sieh dir mal seine Brustmuskeln an und sein Sixpack!"

„Aber guck mal, wie schüchtern er ist. Es geht nicht ums Aussehen, sondern um die Ausstrahlung. Der interessiert sich nur für Fußball. Genau wie Ronaldo."

Bei dem Wort veränderte sich Marcos Miene. Den Namen verstand er also, und er musste nicht so ganz klug sein, um zu erkennen, dass wir über sein Aussehen redeten. Mir war das peinlich. Schließlich lästerte man nicht über andere in deren Beisein, auch wenn sie einen nicht verstanden. Aber Ayla hatte diese Skrupel offensichtlich nicht.

„Ola, Marco: Leche con sola por mon ami ici!"

Sie wedelte mit der Flasche und zeigte auf mich.

„Warum kannst du mir nicht den Rücken eincremen?"

„Dafür ist Marco doch da! Der ist den ganzen Tag dafür abgestellt, uns zu Diensten zu sein. Das macht der bestimmt gerne."

„Was?"

„Weiße Frauen eincremen und so."

„Meinst du?"

„Außerdem, was bist du so scharf darauf, dass ich dich eincreme? Du erinnerst dich noch: Dicks all the way? Ich will nichts von dir."

„Ich will definitiv auch nichts von dir!"

„Leg dich auf den Rücken und lass Marco sein Werk verrichten. Du findest den süß, wenn du ihn klarmachen willst, dann musst du ihm auch was bieten."

„Klarmachen, was bieten? Was redest du?"

„Jetzt mach schon!"

Sie warf ihm die Chanel-Tube zu und bedeutete mir, mich auf den Bauch zu legen.

Was soll ich sagen. Es war mir etwas unangenehm, aber die Situation war auch irgendwie prickelnd. Also gehorchte ich und machte es mir bequem.

„Na also. Geht doch. Por favor, Marco. Dawaj!"

Wenige Augenblicke später spürte ich seine Hände auf meinen Schultern. Vorrichtig verrieb er die Creme auf meinem Rücken. An seinen Bewegungen spürte man, dass er das nicht oft machte. Sie waren vorsichtig und behutsam.

„Wie ist es?"

„Wie soll es sein?"

Ich fand die Situation auch seltsam. Meinen Kopf hatte ich zu Ayla gewendet, die neben mir kniete. Auf der anderen Seite war Marco. Ich fühlte mich erst ein wenig wie eine Kranke auf dem Operationstisch, die von allen angestarrt wird.

Ayla sah fasziniert zu, und um ihrem Blick zu entgehen, schloss ich die Augen und genoss schließlich auch Marcos Berührungen auf meinem Körper.

Ich hatte das Gefühl, dass er ziemlich viel von der sündhaft teuren Sonnencreme auf meinem Rücken verteilte, aber es war mir egal.

Es war schon was her gewesen, dass mich jemand so berührt hatte.

Nach einer Weile unterbrach Ayla meinen stillen Genuss:

NaSchmi
NaSchmi
211 Anhänger