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Ayla und Ella

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NaSchmi
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„Für mich ist das Entspannung. Hier am Pool zu sitzen und ein bisschen was zu lesen."

„Ein bisschen was zu lesen? Du liest irgendwas über Unternehmenssteuern. Kein Mensch liest sowas aus Vergnügen."

„So lange Achi nicht da ist, habe ich auch nichts anderes zu tun."

Achi war eigentlich Ahmed, ihr Freund. Sie mochte den Namen nicht, und vielleicht war es ihr auch ein kleines Bisschen peinlich, dass sie einen Freund hatte, der so hieß, daher nannte sie ihn nur Achi. Ich fand das kindisch, sollte sie doch zu ihm stehen!

„Hast du was von ihm gehört?"

„Er ist immer noch in Indien. Es läuft war ganz gut und sie sind gut im Zeitplan -- er sagt immer im „Schedule", aber es kann sein, dass er ein paar Tage später kommt."

„Probleme?"

„Vermutlich irgendwelche Komplikationen. Wir haben nicht drüber gesprochen. Er grüßt dich jedenfalls."

„Nett von ihm."

„Was habt ihr heute gemacht? Wie war der Strand?"

Ich erzählte ihr von unserem Tag, ließ aber alles aus, was Marco betraf. Und natürlich diese Sonnencreme-Orgie. Was dann noch von dem Tag übrig blieb, war ein faules Herumfläzen am Meer, mit am Strand Liegen und ein bisschen Schwimmen. Herrlich unproduktiv.

Ich überlegte, ob ich Mama einladen sollte, das nächste Mal mit uns zu kommen. Aber eigentlich wollte ich nicht, dass sie uns drei so zusammen sah. Nach diesem Tag gehörten wir irgendwie zusammen, und was da an diesem Strand passiert war und vielleicht noch passieren sollte, war unser Geheimnis.

Meine Mutter musste nicht zusehen, wie wir uns gegenseitig beim Einreiben anmachten oder wie ich einem Typen, den ich kaum kannte und mit dem ich mich nicht verständigen konnte, zwischen die Beine griff. Trotzdem meinte ich:

„Wenn du arbeiten willst, dann tu das, aber ein bisschen Spaß solltest du dir auch gönnen."

„Versprochen!"

Schließlich kam Ayla zu uns. Sie sah noch schicker aus als am Tag zuvor, hatte sich geschminkt, trug einen kurzen Rock und eine luftige Bluse, die unter ihrer Brust zusammengeknotet war und ihren Bauch betonte.

Obwohl ich sie an diesem Tag mit weniger Klamotten gesehen hatte, konnte ich meine Augen nicht von ihr wenden, sondern musste einfach ihren Anblick genießen.

Aber es war harmlos. Sie war schön anzusehen, und wie sie sich gab, wollte sie angesehen werden. Ich tat ihr den Gefallen. Sie bemerkte meine Blicke, sagte aber nichts, stattdessen räkelte sie sich in ihrem Sessel, streckte sich, um ihre Rundungen zu betonen. Wenn sie den Brustkorb hervorstreckte, schmiegte sich der Stoff um ihre Brüste. Es schmeichelte mir, dass sie sich so viel Mühe machte, mir zu gefallen. Zumindest deutete ich das so.

Schließlich kam Maria mit einem Tablett aus der Küche und servierte uns Longdrinks mit Orangensaft und etwas Rotwein. Schön angemacht mit einem Zuckerrand am Glas, einer Scheibe Apfelsine und Strohhalm.

Sie fragte, ob alles in Ordnung sei und wie unser Tag gewesen wäre. Ich hatte eigentlich wenig Lust, noch einmal zu erzählen, was ich Mama schon gesagt hatte, aber das musste ich auch nicht. Ayla sprang nämlich ein. Mit großem Enthusiasmus erzählte sie von unserem Tag an der geheimen Bucht. Doch wie ich ließ sie all die neckischen Spielereien aus. Ich empfand das als ein Band zwischen uns, dass wir ein gemeinsames Geheimnis hatten und wussten, dass diese Dinge unter uns bleiben würden.

Aylas Offenheit gegenüber Maria wunderte mich jedoch. Ayla gab sich Mühe, Maria zu gefallen, sie war höflich, bedankte sich und ließ nichts von der Überheblichkeit erkennen, die sie am Tag zuvor gezeigt hatte.

Maria hingegen schien sich nicht verändert zu haben. Sie war freundlich, interessierte sich für uns, war auf der anderen Seite aber auch ein wenig reserviert. Als kühl hätte ich es nicht bezeichnen wollen. Es war nicht leicht zu erklären.

Ich fragte mich, wie Marco mit diesem Tag umgehen würde und stellte mir vor, wie er mit seinen Freunden jetzt gerade in einer kleinen Bar saß, wo sich keine Touristen hin verirrten und ganz stolz erzählte von den beiden deutschen Touristinnen, die er an die Bucht bugsiert hatte und die voll abgegangen waren. Er würde erzählen, wie er mich eingerieben hatte und mich dabei scharf gemacht hatte. Vielleicht hätte ich vor Lust gestöhnt, vielleicht hätte ich sogar einen Orgasmus bekommen. Einfach nur von seinen Händen, die mich massiert hätten. Und meine Freundin hätte zugeschaut. Danach hätten wir uns gegenseitig eingerieben, und das total ohne Scham, als wäre er gar nicht dagewesen. Weil diese deutschen Touristinnen total schamlos wären. Vielleicht vermutete er gegenüber seinen Freunden, dass wir zwei Lesben wären, dass er es aber geschafft hätte, uns zu bekehren. Durch seine Männlichkeit und nachher im Meer hätten wir unsere Hände nicht von ihm lassen können. Von seiner Männlichkeit.

Vermutlich würde er all die Sachen nicht sagen. Vermutlich würde er sie für sich behalten, weil es ihm zu privat war. Wenn er sich nicht verstellte, sondern immer so war, wie er zu uns war, dann würde er schweigen und genießen.

Aber ich gönnte ihm die übertriebene Geschichte und dass seine Freunde ihn beneideten für das, was er mit uns erlebt hatte.

Wir aßen jedenfalls zu Abend und verbrachten eine nette Zeit.

Da Mama nicht viel zu erzählen hatte, drehte das Gespräch sich doch wieder um den Tag am Meer, und noch deutlicher spielten wir beide mit dem Geheimnis, das wir teilten, wenn eine von uns etwas erzählte, das definitiv anders passiert war, wir aber die Details nicht teilen wollten. Ayla und ich sahen uns dann verstohlen an und grinsten wissend, und Mama war glücklich, dass wir beiden uns so gut verstanden. Sie bekam natürlich auch mit, dass wir ihr etwas verheimlichten, aber es störte sie nicht. Sie ließ uns machen.

Ich fühlte mich jedenfalls gut, ein wenig an die Mädchenbücher meiner Kindheit erinnert. Ayla und Ella als Hanni und Nanni auf Malle. Verspielt, etwas kindisch, harmonisch.

Zumindest für diesen Abend traf das zu.

Irgendwann meinte Ayla, sie wäre müde und würde ins Bett gehen. Es überraschte mich, dass sie den Augenblick offensichtlich nicht genauso genoss wie ich, denn es war noch früh.

Sie stand auf, verabschiedete sich und nahm sogar noch ihr leeres Glas mit in die Küche.

Wie aufmerksam, dachte ich.

Wenig später verabschiedete ich mich auch. Allerdings war mir noch nicht danach, zu Bett zu gehen. Stattdessen beschloss ich, mir das riesige Grundstück anzusehen. Die Sonne war lange untergegangen, aber überall waren Lichter im Boden versenkt, die diverse Wege beleuchteten.

Ich gebe zu, dass ich die vage Hoffnung hatte, Marco über den Weg zu laufen. Ich hätte ihn gerne noch gesehen und herausgefunden, wie er so nach Sonnenuntergang war. Wie es wäre, mit ihm allein zu sein. Den Mond zu betrachten, den Vögeln zuzuhören, die mitten in der Nacht sangen. Waren das Nachtigallen?

Ich hatte keine Ahnung, ob er überhaupt auf dem Anwesen wohnte. Am vorherigen Tag hatte Maria uns ganz knapp das Anwesen erklärt und auch darauf hingewiesen, dass sie in einem Haus für die Angestellten wohnte, das etwas versteckt hinter der riesigen Finca lag, in der wir wohnten.

Wen mochte sie außer sich mit den Angestellten meinen? Ich nahm an, dass das Marco sein würde.

Das Haus für die Angestellten war klein, hatte zwei Etagen und war in einem ähnlichen Stil gebaut wie das Anwesen. Direkt daran befand sich eine riesige Garage für mindestens zwei Autos.

Ich schlenderte hinüber.

Vor der Tür war eine kleine Veranda mit einem Tisch und zwei Stühlen. Ein Kaktus stand neben der Tür. Es war idyllisch. Nicht so unübersehbar protzig wie die Finca.

Im Fenster brannte ein Licht, aber es war nur eine kleine Lampe, die es mir erlaubte, in eine kleine Küche zu schauen, die sehr karg eingerichtet war. Die Wände waren weiß und leer.

Hier wohnt Maria also, dachte ich. Nur ein einziges Foto hing in einem einfachen Rahmen an der Wand. Darin ein Schwarzweiß-Foto von einer Brücke. Sehr einfach, aber auch künstlerisch, dennoch nicht so perfekt, wie man es kaufen kann. Als hätte sie das selbst gemacht. Mich wunderte, dass eine Haushälterin sich ein Foto einer Brücke aufhängte. Aber vielleicht war das nicht ihr Foto. Vielleicht hatte der Boss meiner Mama das aufgehangen.

Ich kam mir wie eine Detektivin vor, aber ich fühlte mich auch irgendwie schlecht, dass ich so im Leben anderer Leute herumschnüffelte.

Ich fand jedenfalls kein Anzeichen dafür, dass Marco hier wohnte.

Also schlenderte ich weiter, am Haus vorbei in einen kleinen Wald von alten Olivenbäumen, die ein wenig verkrüppelt aussahen und in der Dunkelheit fast schon unheimlich wirkten.

Da ich den Weg hinter mir gelassen hatte, waren nun auch die Lichter verschwunden. Ich leuchtete mir den Weg mit der Taschenlampe meines Handys.

Bald kam ich dann ans Ende des Grundstücks, das durch einen Hügel eingegrenzt war. Es war stockduster, bisher hatte ich nichts Spannendes gesehen, ich ging weiter auf diesen Hügel zu und erkannte in der Dunkelheit Stufen und dahinter leuchtete etwas. Wo ich schon so weit war, wollte ich wissen, was sich hinter dem Grundstück befand.

Was ich fand, war ein Haus. Es war ähnlich groß wie die Finca, bestand aus zwei Etagen, aber dieses Haus sah noch viel teurer aus. Es war praktisch komplett aus Glas gebaut, und da alle Zimmer beleuchtet waren, konnte man wie in ein Schaufenster in die Räume schauen. Jede Etage erstreckte sich über einen Raum. Unten war eine Kombination aus Küche und Wohnzimmer zu sehen, oben ein großer Raum, in dem ein Bett stand, ein Schreibtisch, ein riesiger Fernseher hing an der Wand und eine Hantelbank stand in der Ecke. Auf beiden Etagen waren noch Türen, die sicherlich zu anderen Zimmern führten wie zum Beispiel dem Bad. Ich fand die Aufteilung der Räume seltsam. Sie schienen nur auf einen Menschen zugeschnitten zu sein. Für solch ein großes Haus erschien mir das eine große Verschwendung.

Alles war ziemlich edel. Die Wände waren aus Beton und ganz glatt und leer und die wenigen Möbel sahen richtig teuer aus.

Als ich mir das Haus so ansah, kam aus einer Tür ein Mann. Er war Mitte bis Ende dreißig, ein paar graue Haare machte ich aus der Entfernung aus. Er trug nur eine Trainingshose. Sein Oberkörper war nackt, und er war durchtrainiert. Er hatte einen Laptop in der Hand, den er auf den Tisch stellte. Dann ging er an die Hantelbank, holte sich zwei Hanteln und machte Übungen.

Im Licht des Appartements konnte ich alles genau beobachten.

Seine Bewegungen waren rhythmisch und kraftvoll. Während er seine Übungen machte, sprach er mit jemandem. Ich dachte zuerst, dass er vielleicht telefonierte, aber dann vermutete ich, dass er seinem Laptop etwas diktierte, denn er wandte sich manchmal zu dem Bildschirm, wenn er sprach. Es sah aber nicht so aus, als würden er skypen oder so.

Es war alles recht mysteriös. Was konnte er seinem Computer diktieren? War er vielleicht ein Schriftsteller? Diktierte er ein Buch, während er seine Übungen machte?

Nun legte er seine Hanteln weg und für einen Moment sah er zu mir hinüber. Mein Herz blieb stehen, da ich Angst hatte, dass er mich entdeckt hätte. Aber das war ziemlich unmöglich, denn ich stand in der Dunkelheit, dazu noch hinter einem Olivenbaum versteckt.

Danach nahm er sich ein Springseil, mit dem er ziemlich professionell skippte wie ein Boxer in einem Film. Er machte eine Pause und rief etwas in Richtung des Computers. Er gestikulierte und war ziemlich aufgeregt. Dann nahm er wieder sein Training auf, brach es aber kurz danach wieder ab und rief wieder etwas in den Computer. Dann lief er hastig auf den Rechner zu und tippte etwas ein. Er zog sich einen Stuhl heran und tippte nun ganz schnell und voller Intensivität.

Ich als Voyeurin sah dem Ganzen fasziniert zu, anonym und unentdeckt hinter einem knorpeligen Olivenbaum in der Dunkelheit, und er in einem voll erleuchteten Haus vollkommen sichtbar. Aber natürlich vermutete er nicht, dass er beobachtet wurde. Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon, aber es war spannend, ihn zu beobachten. Immerhin wusste ich nicht, wer das war, und wenn er sich so präsentierte, musste er nicht wundern!

Er stand auf, skippte noch einmal kurz und intensiv, dann warf er das Seil ärgerlich in die Ecke des Raumes, rief etwas in Richtung des Laptops und ging dann zu einer Tür. Als er die Tür öffnete, konnte ich sehen, dass es das Badezimmer war.

Dann passierte erst einmal nichts.

Die Tür war nur einen Spalt geöffnet, und ich konnte nur Schatten sehen, die einmal vorbeihuschten.

Also wartete ich, und je länger ich wartete, desto mehr wuchs mein Unwohlsein, dass ich vielleicht doch etwas Verbotenes und Unmoralisches tat, wenn ich einem Wildfremden so nachspionierte.

Ich rang mit mir und war schon fast bereit, zurückzugehen, als er aus dem Bad kam.

Er war vollkommen nackt und trocknete sich hastig mit einem Handtuch ab.

Zu gleichen Teilen wuchs mein Unbehagen und meine Faszination.

Er warf das Handtuch über den Stuhl, auf dem er eben noch gesessen hatte, dann zog er sich eine weite Hose an, wie sie ein Kampfsportler trug, nahm seinen Laptop und legte sich ins Bett. Gleichzeitig sagte er etwas in Richtung des Fernsehers, und der schaltete sich an. Ich konnte nicht sehen, was da lief, da der Flachbildschirm parallel zu mir an der Wand hing. Vorsichtig schlich ich einige Meter nach rechts, um vielleicht doch etwas erkennen zu können.

Dabei stolperte ich in der Dunkelheit über einen Stein, und fiel auf den staubigen Boden.

Mein Herz raste vor Angst, dass er diese Bewegung vielleicht gesehen haben könnte. Aber er zeigte keine Reaktion. Auch an meiner neuen Position konnte ich nicht sehen, was auf dem Fernseher lief.

Lange Zeit passierte nichts. Der Mann tippte auf seinem Laptop und schaute manchmal kurz auf den Flatscreen.

Es war nicht mehr sehr spannend, trotzdem konnte ich mich nicht aufraffen und meine Observation aufzugeben. Doch dann klappte er den Laptop zu, sagte etwas und augenblicklich gingen alle Lichter im Haus aus.

Auch als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich nichts mehr erkennen. Also kraxelte ich den Hügel hinunter und schlich zurück. Allerdings traute ich mich lange nicht, die Taschenlampe des Handys anzumachen, weil ich Angst hatte, dass der Schein des Lichts vielleicht über den Hügel leuchten könnte.

Als ich ins Haus zurückkehrte, war ich ziemlich euphorisch. Ich hatte irgendwas Spannendes entdeckt, auch wenn ich nicht wusste, was genau das war oder wer dieser Mann war. Ich nahm mir vor, Maria vorsichtig auszufragen, was sie über diesen Nachbarn wusste.

In der Finca war es still. Ich merkte meine Müdigkeit und ging nach oben in mein Zimmer. Es war schon spät.

Als ich im Bett lag, hörte ich Schritte und dann ging die Tür zu Aylas Zimmer auf und zu. Schon wieder passierten merkwürdige Dinge!

Wo war sie gewesen? Viele Geheimnisse, die es aufzudecken galt.

5. Kapitel

Ich freute mich auf Marco und war gespannt, wie er auf mich reagieren würde. In der vergangenen Nacht hatte ich viel an ihn gedacht. An seine Berührungen, als er mich eingecremt hatte. Seine Hände, seine Muskeln, seine braungebrannte Haut. Seine Natürlichkeit, die so im Gegensatz stand zu meiner Lebensweise. Ich kam mir im Vergleich langweilig vor. Während er seine Zeit am Meer verbrachte, frische Meeresluft einatmete, saß ich in einer Bibliothek und roch den muffigen Staub auf vergilbten Büchern. Mir schien sein Leben so viel wirklicher, und genauso war auch sein Körper: natürlich, stark, gesund. Ich hingegen blass und mir fielen viele kleine Makel an meinem Körper auf, die ich bestimmt nicht hätte, wenn mein Leben so wie seins wäre. Aber das war, wie mir auch klar war, Unsinn. Stattdessen fabulierte ich darüber, was aus uns beiden noch werden könnte. Natürlich nicht viel. Aber sein Körper, seine Arme, die mich umschlangen, das würde mir reichen. Wir hatten keine gemeinsamen Worte, aber ich wollte auch keine klugen Gespräche von ihm. Ich wollte etwas anderes.

Wir frühstückten noch, als er auftauchte. Lächelnd und entspannt stand er auf einmal am Tisch. Wir begrüßten uns mit unserem begrenzten Vokabular, und ich bildete mir ein, dass er sich mehr freute mich zu sehen als Ayla.

Hatte er in der vergangenen Nacht auch an mich gedacht? Hatte er sich auch gefragt, wo das mit uns hinführen könnte? Hatte er sich überlegt, wie er mir näherkommen könnte, so wie?

Als wir am Hafen ins Boot stiegen, stellte ich mich ungeschickt an, fiel und ließ mich von ihm auffangen.

„Muchas gracias!"

„De nada!"

Marco hielt mich fest, und aus den Augenwinkeln sah ich, dass Ayla mich durchschaut hatte. Aber sie sagte nichts.

Marco forderte mich auf, zu ihm zu kommen, und er ließ mich das Boot steuern. Ich hielt das Steuerrad, und er stand hinter mir. Näher, als er es vielleicht müsste. Er legte seine Hand auf meine, um das Steuerrad zu korrigieren.

Als das Boot über die Wellen sprang, stellte ich mich wieder ungeschickt an, verlor das Gleichgewicht, ließ mich gegen seine Brust fallen. Seine Arme um meine Hüften, die mich festhielten. Ich machte keine Anstalten, mich von ihm zu lösen. Ich drehte meinen Kopf, sah zu ihm auf. Seine braunen Augen, seine weißen Zähne! Ich roch sein Aftershave. Es war ein billiges, und für mich hätte er es nicht auflegen müssen. Aber ich fand es nett, dass er für mich Mühe gegeben hatte.

Schließlich kamen wir wieder an unserem Strand an.

Ayla und ich gingen an Land, während Marco noch auf dem Boot werkelte.

Ich entledigte mich meiner Klamotten bis auf den Bikini nun ganz selbstverständlich und setzte mich auf mein Badetuch. Ayla sah ich zu, wie sie ihren Rock und ihre Bluse auszog. Der Gedanke, wie schön sie war, ging mir auch jetzt wieder durch den Kopf, aber nur kurz.

„Mach mal die Beine breit?"

„Was?"

„Die Beine, damit ich dazwischen kann."

Sie stand vor mir und dirigierte mit ihren Füßen meine Knie auseinander, dann setzte sie sich mit dem Rücken zu mir und rutschte an mich heran.

„Kannst du mir bitte den Rücken einreiben? Wie gestern?"

„Klar."

Sie drückte mir die Creme in die Hand, und obwohl ich mich ein wenig überfallen fühlte, gehorchte ich und begann mit ihren Armen.

„Wir hatten noch keine Zeit über gestern zu reden."

Mir fiel der Mann in seinem Glashaus ein, von dem ich Ayla noch nicht erzählt hatte, aber sie meinte Marco.

„Wie war es?"

„Was meinst du?"

„Eure kleine Sonnencreme-Orgie."

„Du meinst, wie er mich eingecremt hat? So wie ich dich eingecremt habe?"

Ich hoffe, dass es dich nicht so scharf gemacht, mich einzucremen, wie es ihn scharf gemacht hat, dich einzucremen."

Ich hätte zu diesem Vergleich etwas sagen können, ließ es aber.

„Bist du etwa eifersüchtig?"

„Überhaupt nicht. Ihr seid ein süßes Paar."

„Das ist nett, dass du das sagst."

„So ein bisschen wie der wilde Tarzan und die weiße Frau."

„Als wild würde ich ihn nicht bezeichnen."

„Ich meine nur, weil der nicht unbedingt nicht der zivilisierteste ist und unsere Sprache spricht."

„Naja, wir auch nicht seine."

„So meine ich's auch nicht. Aber ihr beide seid nicht unbedingt Seelenverwandte."

„Ich glaube, wir beide sind gar nichts."

„Gestern ging es aber ziemlich ab zwischen euch."

„Findest du?"

„Scharf gemacht hast du ihn schon."

„Kann schon sein." Ich grinste und sie lachte.

„Das meine ich nur."

Ich sah hinüber zum Boot.

„Keine Sorge, Marco ist unter Deck. Meinst du, er würde eifersüchtig, wenn er uns hier so sähe?"

„Wie ich dich einreibe? Warum sollte er?"

„Genau. Warum sollte er. Hast du schon einen Plan?"

„Was für einen Plan?"

„Wie es weitergeht.

„Brauch ich einen Plan?"

„Absolut. Du musst doch wissen, was heute zwischen euch passieren soll."

„Keine Ahnung. Das wird sich zeigen. Brauche ich dafür einen Plan?"

„Vollkommen. Soll ich dir dabei helfen?"

„Bei dem Plan, wie es mit Marco weitergeht?"

NaSchmi
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